1839 / 344 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

deutete Alles auf ein baldiges völliges Aufhören des Monssons hin?“ ich 7 es alse auf, weiter nach Ssien vorzudringen. und bemilhte mich, im Wesien das Verlorene wieder zu gewinnen. Bierjehn Tage laug hatten wir mit den größten Mühseligkeiten, als Stoßwinden n. w. zu kämpfen, aber ich daite von Glück zu sagen, einen solchen Cnischlu gießt u haben, denn schwerlich möchten unsere belden er vetien dem erderben entgangen sepir, wenn wir unter solchen Umst anden in der genannten Meerenge gewwesen wären. Endlich, am 27. Mär gingen vir init großer Sicherheit in der weiten RKaffle- Bai vor Linker. Kier legten die Engländer vor einigen Jahren ein Ciablissement an, welches sie aber bald wieder verließen, und wovon wir ne die Ruinen gese⸗ hen haben. Die acht Tage welche wir auf diesem Punkte verweilten, wurden, trotz der Milhseligkeiten, womit wir zu ringen hatten, um so mehr den Ciel seitichten Beobachtungen gewiduiet, als nech niemals ein Französisches Schiff diesen Theil von Australien besuchte. Zwei Tage 21 un erer Ankunft erhlelten wir, zu uunserem greßen Erstau— nen einen Befuch von Englischen Offizieren. Sie hatten unsere Anwe— senheit in der Raffle⸗ Bai von Eingeborenen vernommen, und erzählten uns, kaß die Engländer ein neues Eiablissement zu Port-Essington, mehrere Meilen westlich von unserem jetzigen Ankerplatz, unter der Leitung des Uinienschiffs⸗Capitains Bremer gründen würden. Ich versprach, wenn ber Wind es erlaubte, ihrem Geuverneur einen Pesuch zu machen, ging am 9. April unter Segel und ankerte einige Stunden später in en prächtigen Bassin von Port Essington, ungefähr drei (Engl.) Mei⸗ sen ron der neugegründeten Stadt Pittoria. Wir siatteten dem Ca— pllain Bremer einen Besuch ab. Er ist für die werdende Kolonie von nein regen Eifer beseelt und hat seinen Untergebenen einen gleichen Eiser einzuflößen gewußt. Port Men ift weder hinsichtlich seines Klimas, hoch seiner Lage oder seines Bodens, mit den Kelonieen der Engländer auf anderen Punkten Australiens, namentlich Port-Jacksons, Hobart-Foin, King Georgs-Sound und der Kolonie am Schwanen ssusse zu vergleichen; aber ein Etablissement in diesen Gewässern wird ür die Schiffe, welche nach der Meerenge von Torreo be stimmt siud, eine wahrhafte Wohlthat seyn; sie können doch jetzt uach einer e nn, MReise auf eine Erfrischungs⸗Station, und im ungltscklichsten Fall auf einen Zusluchtsert rechnen. Am fol— zenden Tage segelten wir weiter nordwärts. Bom 12. bis 21. April untersuchten wir die ganze westliche Gruppe der bis jetzt noch so we— aig gefannten Arru⸗ Inseln, deren Zeichnung und Lage auf den Kar— len ganz unrichtig angegeben ist. Wir verweilten unter Liuderen drei Tage lang im Hafen ven Dehe zwischen den Inseln Wama und Wa— fan, eine Zeit, die in jeder Hinsicht für uns ergiebig war. Auf der Südspitze von Wafan besuchte ich die Ruinen des ehemaligen Hollůn⸗ dischen Forts und die Gebäude, die dasselbe umgeben. Nach dem Um⸗ ange der Ruinen zu urtheilen, muß dies Etablissement von Bedeutung gewesen seyn. Am 22sten erschienen wir wieder an der Südkäste von Reu - Guinea, um einige Lücken auf unserer Karte zu ergänzen, die wir früher wegen der ungünsilgen Winde und der vielen Nebel nicht hatten ausfüllen können. Wir ankerten in der großen Bal Triton, gerade vor dem Orte, wo die Helländer eine Niederlassung gründeten, die sie vor etwa drei Jahren verlassen haben. Aber nur noch sehr geringe Spuren sind von demselben übrig geblieben, einige Mauerstücke und Reste von Pallisaden sind sichtbar. Die hier herr— schende fast unglaublich üppige Vegetation hat Alles mit Gewächsen bedeckt und man sieht hier Bänme von 20 bis 25 56 Höhe die in dem kurzen Zeltraume von 3 Jahren euworgeschossen ind. Sywgleich bas Porbringen in dem moorigen Boden und in den dichtverwachsenen Wäldern überaus schwierig ist, so haben wir doch werthvolle Entdeckun⸗ gen im Gebiete der Naturgeschichte gauacht, und die von uns ange⸗ stellten Beobachtungen und entworfenen Zeichun ngen sind für die Schifffahrt von ö . Am z. April verließen wir die d riton⸗ Bai, und auferten al in der Wacon⸗Bai, auf ber Cexram-Insel, z wo wir drei

Tage lang mit großem Nutzen verweilten. Wir untersuchten nun die ganze nördliche Küste dieser ug bis zur Meerenge ven Buro; die Nordfküsie von Buro, so wie die südliche ven Buten wur— den ebenfalls aufgenommen, dann der südliche Thell von Celebes, so wie Salayer bis Makassar. Dies war vor uns entweder gar nicht, oder doch nur sehr unvollkommen geschehen. Am 22. Mai langten wir auf der Rhede von Mafassar an, wo wir fünf Tage blieben und unsere Chronometer regulirten. Bis jetzt war noch nie ein Französi⸗ sches Kriegsschiff auf der Rhede von Mafassar erschlenen, ünd wir werden die Ersten seyn, die eine detaillttte Zeichnung derselben . Am 29. Mal segelten wir wieder ab, passirten einige Untiefen zwischen Borneo und Celebes, und laugten am J. Just vor Kap Salathan an. Unsere Naturforscher brachten den 1 Tag am Lande zu. Un— sere Lebensmittel waren sndessen im Abnehmen begriffen, deswegen fuh⸗ ren wir am zten welter und steuerten in gerader Ricktung nach Batavig, das wir am ten erreichten. Unsere Mannschaften befinden sich vollkommen ge— und, obgleich wir während der letzten 5 Mone big ungesundesten Er berührten, und die Austrengungen sich häuften. Am 19ten denke ich von hier abzugehen, will die Merrengen von Bauka und Rhio an, segeln, und vier oder n, Tage in y. bleiben; von dort setze ic meinen Cours nach Sambas und Sainbuangau. Wenn es init die Zeit erlaubt, werde ich noch in den Stillen Scean ser m, um dort neue Beobachtungen zu machen, wenn nicht, so gedenke ich einige Tage ju Manilla und vielleicht zu Macao ju verweilen und mit dem Jeordost⸗Vtousson zurückzukehren. Im letzteren Falle würde ich 2 oder Monate früher jurückkehren, sonst aber werden die gleich bei dem Vezinn der Reife festgesetzten 3 Jahre bis zu unserer Mückkehr nach

Frankreich völlig verstreichen.

Börse vom 6. Dez. Zu Anfang der heutigen Boͤrse dauerte das Steigen der e ng. Renten fort und die 3proe. erreichte den Cours von 835. 66. Um 3 Uhr aber verbreitete sich plotzlich das Geruͤcht, daß die Regierung unheilvolle Nachrichten aus Algier erhalten habe, und daß die Araber 800 Mann nie— dergemetzelt hätten. Außerdem sprach man von weit verzweigten Verschwörungen, die von der Polizei entdeckt worden seyn 16.

ierauf gingen die Course schnell juruck und am Schlusse der Börse war die 3proc Nente zu 8a. 20 ausgeboten. Die uͤbrigen Papiere fielen in demselben Verhaͤlmniß. .

am 8.

Großbritanien und Jreland.

London, 5. Dez. Kaum ist die verwittwete Königin von ihren Besuchen auf dem Lande r., so wird von den öffentlichen Blattern schon verkuͤndet, daß dieselbe im nächsten Sommer wieder eine ahnliche Rundreise machen werde, und be— reits die Einladungen des Marquis von Exeter und des Herzogs von Devonshire angenommen habe. Sie wurde sich dann also nich auf den Besuch von Tory⸗Familien beschraͤnken, wie in diesem Jahre, denn der Herzog von Devonshire gehört zu den . . und die libe⸗ rale Presse macht es der Königin Adelaide sehr zum Vorwurf, daß sie dieses Jahr dessen Einladung abgelehnt. Ein Opposi⸗ tiensblatt versichert indeß, der Besuch bel dem Herzoge sey auf seinen eigenen Wunsch aufgeschoden worden, weil er gegenwartig init Bauten auf seinem Landsitz beschäftigt sey, und andere wol len wittern, daß derselbe Miene mache, zu den Konservativen überzugehen. 6

In den letzten Tagen sind zwei KabinetsVersammülungen gehalten worden, die beide sehr lange dauerten, und in denen man sich mit der Frage uber die Einberufung des Parlaments beschäͤftigt haben soll. Es heißt ziemlich allgemein, daß der zweite Dlenstag des Monats Januar dazu bestinimt sey, und daß man das Parlament so fruͤh wn nn,, welle, um ihm die durch die beabsichtigte Vermählung der Königin nothwendig ge— wordenen Maßregeln vorzulegen. Auch wird von mehreren Sei, ten die Vermuthung geäußert, daß bald darauf, vielleicht noch im Menat Februar, die Auflosun des fin arlaments er⸗ solgen werde, weil Sie Mnister hofften, daß die Heirath der nigin eine ihnen gaͤnstige Stimmung im Lande erzeugen werde,

erfreuen werde.

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unter deren Einfluß die neuen Wahlen ihnen wieder eine Majo⸗ rität liefern durften.

Auf die Frage, ob Lord John Russell, da er das Ministe⸗ rium des Innern mit dem der Kolonieen vertauscht hat, sich einer neuen Wahl unterwerfen müffe, antwortet der Courier: „Ohne eine Meinung daruber auszusprechen, ob bei einer solchen Amts Vertauschung ein Negierungs⸗Beamter sich an seine Konstituenten wenden muͤsse, um seine fruͤhere Erwählung zu ihrem Repraͤsen⸗ tanten im Parlamente bestaäͤtigen zu lassen, glauben wir, daß die constitutionelle Bestimmung des Unterhauses auf den gegenwaͤr— tigen Fall keine Anwendung findet. Die Ernennung der Staats, Secretaire durch die Krone unterscheidet nicht die besonderen Pflichten der drei Secretaire; das bleibt ihnen selbst überlassen. Der Befehl der Krone bekleidet jeden mit dem Rang und den Pflichten eines von den Staats-Secretairen Ihrer Majestaͤt. Gewohnheit und die Vermehrung der Geschaͤfte haben diesen Secretairen der Krone die verschiedenen Departements des Innern, der Kolonieen und der auswärtigen Angelegenheiten angewiesen; aber die Ernennung der drei bleibt immer nur die Ernennung eines oder mehrerer Personen fuͤr ein einzelnes Amt, nämlich das des Secretariats der Regierung der ern Wir vermuthen daher, daß die

parlamentarische Bestimmung, wonach durch die Ernennung ei⸗ 1 nes Parlaments-Mitgliedes zu gewissen öffentlichen Aemtern der gel unseren Wohlstand sehr Sitz desselben erledigt wird, auf den Fall, wenn einer der beiden Aber die jetzige Lage der Angelegenheiten von Jamaika ausge⸗

sprochen, und schließt sich dem Wunsche an, daß aller fruͤhere

drei Staats -Secretaire das von einem seiner Kollegen verwaltete Amt uͤbernimmt, keine Anwendung findet. In dem gegenwartigen Falle ist Lord John Russell nicht von der Krone zum Kolonial-Secretair

nial⸗Angelegenheiten in sich schließt. Ob es zweckmäßig ist, daß die Staats-Secretaire von der fuͤr andere Aemter guͤltigen Par— laments⸗Bestimmung ausgenommen sind, ist eine andere Frage,

deren Eroͤrterung wir in diesem Augenblick nicht fuͤr nothwendig

halten.“

dern, da seit der Vertagung im April der Ober⸗-Richter und fuͤnf Andere hinzugetreten sind. Der General⸗Gouverneur, Herr P. Thomson, * dem Conseil drei Verordnungen zur Verlängerung vorgelegt, betreffend: I) Die Beschlagnahme von Waffen und Pulver, 2) das Verfahren wider des Hochverraths beschuldigte Per⸗ sonen, 3 das Seminar von St. Sulpice. Es heißt, daß die Vereinigung der Provinzen, wenn nicht eine plötzliche Aenderung stattfinden sollte, keinen großen Widerstand im Conseil finden wuͤrde, indem wenigstens zwei Drittheile der Mitglieder guͤnstig dafuͤr gestimmt sind. Der neue Gouverneur aͤußerte sich uͤber die meisten Gegenstaͤnde sehr behutsam und gemaͤßigt und zeigte offenbar die Absicht, sich erst von den vorhandenen Maͤngeln ganz zu unterrichten, bevor er unternimmt, ihnen abzuhelfen. Nach Berichten aus Jamaika vom 28. Oktober hatte der neue Gouverneur dieser Insel, Sir Charles Metcalfe, die Legis— latur derselben am 22sten mit einer versoͤhnenden Rede eroͤffnet, die von dem Versammlungshause in gleichem Geiste beantwortet wurde. Er wies zuvöorderst auf die Parlaments-Akte hin, welche, wie er sagte, durch die in den drei letzten Sessionen von dem Versammlungshause angenommenen Beschluͤssen unvermeidlich ge— worden; doch sprach er zugleich die Hoffnung aus, daß es nicht ndthig feyn werde, alle einzelnen Bestimmungen derselben auszu— führen, und den Wunsch, daß die Verfassung unversehrt werde bleiben können, und daß keine andere Gewalt sich in die innere n ,. der Insel , mischen brauchen. Dies, fuͤgtt er hinzu, wänschten auch die Minister, und es stehe in der Macht der Legislatur von Jamaika, daß es zu keiner solchen Einmischung komme; hierzu sey jedoch Eine Bedingung unerläßlich; die Legis— latur der Insel duͤrfe nämlich keine Gesetze erlassen, die mit der allgemeinen Politik des Britischen Reichs im Widerspruch staͤn— den; schon die eigene Verfassung Jamaika's sey dem entgegen, denn sie bestimme, daß kein Gesetz ohne Zustimmung des Gou— verneurs erlassen werden und ohne Genehmigung der Krone in Kraft treten könne. Die Parlaments⸗Akten, führ der Gouverneur fort, die in den letzten Jahren mit Hinsicht auf diese so wie auf andere Kolonieen angenommen worden, seyen fast allein aus der Ueberzeugung entspruüngen, daß die Emancipation der Sklaven ein Werk sey, welches durch Vermittelung des Reichs,-Parlaments erfolgreich, schnell und gleichfoͤrmig ausgefuͤhrt werden könne; da— her habe allerdings mehr direkte Einwirkung auf die Kolonieen und deren Legislaturen von Seiten des Parlaments stattgefun den, als es unter anderen Umstaͤnden der Fall gewesen seyn wuͤrde; nachdem aber jene große Maßregel vollbracht sey, habe man keine weitere Einmischung der Art zu erwarten, die Lokal—¶ Legislaturen mußten denn der gaͤnzlichen Erfuͤllung der durch die Emancipation veabsichtigten Wohlthaten durchaus entgegenstreben. Nicht nur die Augen Englands, sondern die der ganzen Welt seyen jetzt auf Jamaika gerichtet, und es handle sich bei den Maßregeln seiner Legislatur nicht nur um den Ruhm dieser In, sel, sondern um die Interessen der Menschheit, denn andere Na— tionen uͤberwachten mit aufmerksamen Blicken den von Großbri— tanien fuͤr unvermeidlich erachteten und ohne Ruͤcksicht auf Ko— sten unternommenen Versuch der Sklaven⸗Emancipation und wuͤc— den vermuthlich nach dem Erfolg desselben ihr eigenes Verfah— ren in ähnlichem Falle einrichten; wenn man es also dahin bringe, daß die emanzipirte Bevölkerung von Jamaika ein zufriedenes,

behagliches, gewerbfleißiges und gedeihliches Leben fuͤhre, so werde man nicht nur dieser Insel einen beneidenswerthen Ruf erwerben, son⸗

dern d n Befreiung vieler noch in den Fesseln der Sklavereischmach⸗ tenden Menschen beitragen. In der bevorstehenden Session werde man nun manches neue durch die veränderten Umstände er— forderliche Gesetz zu erlassen und manches alte aufzuheben oder zu modifiziren haben; er selbst werde der Legislatur in dieser Hinsicht einige Vorschläge machen, und es wurde ihn freuen, wenn dieselbe ihm mit ähnlichen schon entgegen kame. Er bedaure den Verlust, den manche on le g durch den Mangel an un— unterbrochener und ausreichender Arbeit erlitten, und es werde ihm sehr angenehm seyn, wenn sich diesem Uebel durch irgend ein Mittel abhelfen ließe, jedoch ihm die Freiheit der Arbeiten irgendwie zu beeinträchtigen und den Grundsaͤtzen der echten Staatswirthschaft zu nahe zu treten; indeß fuͤrchte er fast, daß dies eine der Schwierigkeiten und Verlegenheiten sey, die uber den Bereich der n, , hinauslaͤgen und deren Abhulfe man der Zeit und den Einwirkungen des eigenen Interesses üͤber— lassen muͤsse, und wenn man nur ein angemessenes Arbeitslohn ahle, den Pachtzins auf einen maͤßigen Fuß setze und diejenigen enderungen in dem Landbau vornehme, welche den Mangel an Arbeitern erheische, so könne man gewiß hoffen, daß bei zunehmen— der Bevoͤlkerung und abnehmendem Mißtrauen diese von der Natur so beguͤnstigte Injel chr bald sich eines dauerhaften Wohlstandes „Lassen Sie uns also“, sagte der Gouverneur

am Schluß seiner Rede, „einmuͤthig das Gedeihen und Gluck Jamaika's zu dem großen Ziel hel Bemuͤhungen machen;

sassen Sie uns beides aus allen Kraͤften foͤrdern; lassen

ernannt worden; er wurde bereits zu dem Departement ernannt, welches die Kolo.

bringt.

Sie uns die Industrie aufmuntern; lassen Ste uns die unserer Obhut anvertraute Bevölkerung lieben und alles Moͤgliche thun, um sie in ihrer Freiheit tugendhaft und gluͤck— lich zu machen; lassen Sie uns fur ihren Unterricht, für ihre re— ligiöse und moralische Belehrung sorgen, zu welchem Zweck, wie ich mit Freuden hoöͤre, bereits zahlreiche Schulen bestehen; lassen Sie uns dem Eigenthum Sicherheit und allen Klassen gleiche Gerechtigkeit gewähren; lassen Sie uns unsere richterliche Tri— bunale verbessern, von denen die Wohlfahrt des Vol— kes so sehr abhängt; lassen Sie uns die Mittel dazu liefern, daß der Arme eben so wohl Gerechtigkeit erlangen kann, wie der Reiche; lassen Sie uns unsere Kriminal Gesetze mildern; lassen Sie uns den Zustand unserer Gefaͤngnisse ver⸗ bessern; lassen Sie uns alle nützlichen Institutionen zum allge— meinen Besten unterstuͤtzen; lassen Sie uns dahin streben, die Zahl unserer schaͤtzbaren Produkte zu vermehren, unseren Handel zu erweitern und neue Quellen des Reichthums aufzufinden; lassen Sie uns alle vergangenen Differenzen mit dem Mutter— lande der Vergessenheit uͤbergeben; lassen Sie uns die allgemei— nen Absichten des Reichs-Parlaments von Herzen un— terstutzen; lassen Sie uns unsere inneren Zwistigkeiten be⸗ schwichtigen und allgemeine Eintracht pflegen, deren Man⸗ hinderlich seyn wurde.“ Die AntwortsAdresse entsprach dieser Anrede vollkommen; sie dankt dem Gouverneur fur die offene und ruͤckhaltslose Art, wie er sich

Zwiespalt vollkommen vergessen und ins kuͤnftige ein freundschaft— licheres Vernehmen zwischen dem Gouverneur und der Kolonie aufrecht erhalten werden möchte. „Alles, wonach wir gestrebt haben“, sagt die Adresse unter Anderem: „war der fortdauernde

Genuß der Rechte und Privilegien, die uns nicht minder theuer

sind, als unseren Mitunterthanen im Mutterlande, und worunter das wichtigste das Recht ist, ein berathendes Urtheil bei der Er—

Das Spezial⸗onseil von Nieder⸗-Kanada, welches die Stelle lassung der Gesetze, denen unser, Leben und Eigenthum unterwor— der suspendirten Legislatur vertritt, besteht jetzt aus i Mitglie, fen sind, zu behaupten.“

Ehe das Versammlungshaus zum Beginn seiner gewohnlichen Geschaͤfte schritt, nahm es mehrere

Beschluͤsse an, wodurch es sein fruͤheres Benehmen zu rechtfertigen und zu vertheidigen suchte. s das Haus, da ein Gouverneur fuͤr die Kolonie ernannt worden,

Diese Erklärung schließt damit, daß

zu dem man vollkommenes Vertrauen hege, nunmehr sich bewo⸗

gen fuͤhle, seine Geschafte wieder aufzunehmen. Bekanntlich hatte

es sich unter dem vorigen Gouverneur, Sir Lionel Smith, we— gen Mißhelligkeiten mlt der Regierung in Bezug auf das Ge— fangnißwesen, geweigert, seine legislativen Functionen fortzusetzen, und das Parlament hatte daher ein Gesetz angenommen, wodurch die Regierung ermächtigt wurde, die Verfassung von Jamaika zu suspendiren, falls die Legislatur bei ihrer Weigerung beharren sollte. Das Versammlungshaus fuͤgte indeß jener Erklärung hin⸗ zu, daß seine Bemuͤhungen, sich den ihm obliegenden Pflichten u unterziehen, erfolglos seyn wurden, wenn die Minister nicht Ihre bisherige Politik mit Hinsicht auf Jamaika aufgäben und nicht von der unredlichen und vorurtheilsvollen Auslegung aller Schritte dieser Legislatur abließen. Dem Agenten Jamaika s in England, Herrn W. Burge, wurde eine Danksagung für den Eifer votirt, womit er die Rechte und Privilegien der Legislatur in dem Streite mit den Ministern vertheidigt habe. Es wurden dann mehrere der jährlich wiederkehrenden Geldbills und sonsti— gen laufenden Maßregeln eingebracht und durch einige Stati o⸗ nen gefördert. Zum Sprecher wurde Herr Panton gewählt. Dem neuen Gouverneur will das Haus, wie verlautet, eine jährliche Zulage von 3000 Pfd. bewilligen. Die uͤbrigen Nachrichten aus Jamaika sind von geringem Interesse, außer daß die Neger sich immer mehr bemuͤhten, Land zu erwerben, um sich von den Pflanzern unabhängig zu machen; dann wuͤrde natuͤrlich der Mangel an Arbeitern auf den Plantagen immer großer werden. Mit der Zucker ⸗Aerndte stand es uͤbrigens auf den meisten West— indischen Inseln sehr gut, da es in der letzten Zeit viel geregnet hatte.

Nee der land e.

Aus dem Haag, 6. Dez. In der zweiten Kammer der Generalstaaten wurde heute ein Gesetz- Entwurf vorgelegt zur Wiedereinführung einer Steuer auf Rindvieh, Pferde und Schafe, zum Besten des Fonds fuͤr den Landbau.

B el gie n.

Bruͤssel, J. Dez. Einer Koͤnigl. Verfuͤgung zufolge, soll ein Fonds gestiftet werden, bei welchem sich Gemeinden und Kir⸗ chen als Actionaire betheiligen koͤnnen, und aus dessen Mitteln Gemaͤlde und Statuen auf den KunstAusstellungen von Ant— werpen, Bruͤssel und Gent angekauft werden sollen, um sie unter die Actionaire zu verloosen.

Dänemark.

Kopenhagen, 6. Dez. Die hiesigen Blaͤtter enthalten einen aus der Königl. Dänischen Kanzlei am Aten d. ergangenen „Offenen Brief“, wodurch Konig Christian's VII. Thron a gung kund gemacht und befohlen wird, daß alle öffentlichen Ge— schaͤfte ihren ungehinderten Fortgang nach den vorgeschriebenen Regeln haben sollen c.; ferner eine unter demselben Datum er⸗ gangene Bekanntmachung aus demselben Kollegium, welche das Regulativ wegen der zu beobachtenden Landestrauer zur Kunde Der offene Brief lautet, wie folgt:

„Wir Christian der Achte, von Gottes Gnaden König zu Däne— mark, der Wenden und der Gothen, Herzog zu Schleswig, Holstein, Stormarn, Dithmarschen, Lauenburg und Sldenburg, ihun kund; Nachdem der Allmächtige des Vaterlandes theuren König, Unsern viel— geliebten Vetter, Seine Majestät König Frederik den Sechsten abbe⸗ rufen hat, haben Wir den Thron Unserer Väter bestiegen. Indem Wir mit allen Unseren geliebten und treuen Unterthanen von BVetrilb⸗ niß über den Verlust durchdrungen sind, der Uns und Unser Volk be— troffen hat, und indem Wir tief das Gewicht des großen und beschwer⸗ lichen Berufs fühlen, den die göttliche Vorsehung Uns anvertraut hat, finden wir Uns durch festes Vertrauen auf den Beistand des Allgüti⸗ gen, und durch die Ueberzeugung gestärkt, daß init dem Throne auch die Liebe des Polkes auf Uns fortgeerbt ist. Nichts liegt Uns mehr am Herzen, als mit unermüdlichem Eifer, wovon Unser Vorgäuger Uns ein so leuchtendes Beispiel gegeben hat, seine landesväterliche Regierung sort⸗ zusetzen, int beständiger Rücksicht auf die Verbesserungen in der Ver⸗ waltung, welche die Erfahrung Uns anrathen möchte, um Unseres gur ten und treugesinnten Volkes Ehre und, Heil zu vermehren und zu sichern. Es ist Übrigens Unser allerhöchster Wille, daß alle bffent⸗ lichen Geschäfte ihren ungehinderten Fortgang in Uebereinstimmung mit den allerguäcdigst vorgeschriebenen Regeln haben sollen, und daß alle von dem i igen Könige angestellten oder bestätigten Beamten bis welter ihre Amtsverrichtungen unter dem von ihnen früher abgelegten Eid der Treue fortsetzen sollen. Gegeben in Unserer Königlichen Residenzstadt Kopenhagen, den z. Dezember 1839.

Unter Unserem Königlichen Handzeichen und Instegel. (gez) Chrrist i an R. Stemann. Bentzen. Holm.“

Dersted. Lange. Hansen.

Nach dem die Trauer betreffenden Regulacw, das sich auf Nangpersonen und Beamte bezieht, soll diese Trauer am 8. d. angelegt Und vom gedachten Tage an 6 Monate, jedoch nur in den ersten drei vollstandig, fortdauern.

Wie man vernimmt, haben am J. solgende Körperschaften Sr. Maj. ihre Glückwünsche in carpore dargebracht. Die Geist⸗ lichkeit, der Magistrat und die Zweiunddreißiger von Kopen—⸗ hagen, die Kunst⸗Atademie und die Unwersität. Außerdem hat eine Deputation von einer Abtheilung akademischer Buͤrger Sr. Maj, eine Adresse überreicht. Gestern überreichte die Gesellschaft der Wissenschafgen, die Gesellschaft fur die Ausbreitung der Na— turlehre und die polytechnische Lehranstalt Sr. Maj. dem Könige ihren Gluͤckwunsch wegen Allerhoͤchstdero Thronbesteigung, deren Wortführer der Professor Etatsrath Oersted war. J

Dem Befehl Sr. Masestät zufolge, sollen der Ober⸗Praͤsident Kjerulff und Kabinetssecretair, Etatsrath Feddersen, die Papiere durchsehen, die sich in den von dem verstorbenen Könige bewohnt gewesenen Gemaächern vorfinden. i .

Der Wortlaut der von den Zweiunddreißigern an Se. Ma— jestät überreichten Adresse ist folgender:

AAllergnädigster König! Ei. Königl. Majestät wollen erlauben, kaß die Zweinndereißiger der Hauptstadt, als Repräsentanten ihrer Bürger, ihren Gläckwunsch und ihre Huldigung wegen Ew. Majestät Thronbesteigung darbingen. In diesem für Dänemark so wichtigen Augenblicke, wo das Ven in seiner tiefen Trauer über eines geliebten Königs Hingang den Blick vertrauensvoll auf seinen Nachfolger rich- tet, finden wir uns aufgeferdert, vor den Thron Ew. Majestät zu tre— ten und die Gefühle der Treue und Liebe auszusprechen, wovon das Volk beseelt ist. Ew. Majestät sind mit der Geschichte der Gegen— wart und mit dem Zustande der aufgeklärtesten Staaten befannt, wir

rtrösten uns also damtt, daß Ew. Majestät forschender Blick erkennen wird, daß ucken deu schen in unserem Vaterlande gemachten großen Fortschritten Vieles noch unausgeführt geblieben ist. Fest steht die Hoff⸗ nung im Volle daß die Vorsehung Ew. Majestät das Glück ver⸗ leihen werde, das

Wäuüs

. x = und wir hoffen ver— trauungsvoll, daß aus Ew. Majestät Weisheit und dem im Volke aus— gesprochenen Rath, in der Leitung der Kommunal-Angelegenheiten die Selbsiständigleit und Oeffentlichkeit hervorgehen werde, welche die leb— hafte Theilnahme der Bürger, als die Bedingung eines kräftigen Be— stehens der Kommune erwecken. Auch dieses wird dazu beitragen, daß Dänemark unter Christian dem Achten in der Aufklärung der Zeit, der Friederich der Sechsie sein Volk entgegenführte, fernerhin fortschrei—⸗ ten werde. Wir slehen zu dem Allmächtigen, daß er seine beschir⸗ mende Hand über Ei. Majestät ausbreiten möge, so daß Sie lange tu ungestörtem Frieden für dasjenige wirken können, welches, wie wir und das ganze Volk wissen, Ewv. Majestät heiligster Wunsch ist: die Veredelung des Volks, Däuemark's Gllück. Goit segne den bnis

Wie man vernimmt, ist der Kronprinz Frederik Karl Chri— stian zum kommandirenden General Juͤtlands und Fuͤhnens er— nannt, und Prinz Frederik Ferdinand zum kommandirenden Ge— neral uͤber Seeland, Lolland und Falster.

Das Prasidium in der Akademie der schoͤnen Kuͤnste ist, wie es heißt, dem Geheimen Staats-Minister Grafen zu Rantzau— Breitenburg übertragen.

Hiesigen Blättern zufolge, ist Nachstehendes der wesent— liche Inhalt der Antwort, die Se. Majestät der König auf die Anrede der Deputation der hiesigen wissenschaftlichen Gesellschaf— ten ertheilt haben: = nIch einpsinde eine wahre Zufriedenheit mit den Gefühlen, die Sie Mir bejeugen. Keiner kann tiefer als Ich den großen Verlust fühlen den das Land kürzlich erlitten hat. Mein verewigter Vorgänger hai viel für die Wissenschaften gethan; Ich will sireben, auch hierin seinem Beispiel zu folgen. Sie haben nicht geirrt, wenn Sie sich von Mei— ner Liebe zur Aufflärung und zu den Ar gfeast n n und Meiner An— erkenuung ihrer Nothwendigkeit zum Glück des Menschengeschlechtes und zum Blühen der Staaten überzeugt halten. Es ist für Mich ein wahres Vergnügen gewesen, den Vorsitz in der Gesellschaft der Wissen— schaften zu führen, und Meine neue Stellung wird Mich nicht davon trenuen. Zwar kann Ich nicht mehr wie zuvor stets in Ihre Zusam— menkünfte kommen; allein so oft es geschehen kann, will Ich die Gesell— schaft bei Mir sich versammeln lassen, es sey auf Christiansborg, oder in dieser Wehnung, und will alsdaun den Vorsitz unter Ihnen führen. Was soust in der Gesellschaft verhandelt wird, davon kann der Sekre— tair Mir Bericht geben, und, insoweit einiges dazu sich eignet, Mir es tm voraus melden. Ich will es übrigens der Gesellschaft zur eigenen Entscheidung überlassen, ob sie einen Vice⸗Präsidenten wählen oder sich nach herkömmlicher Bestimmung in dem Verfahren bei Abwesenheit des Präsidenten verhalten wolle. Sie werden gewiß nicht aufhören, mit Kraft an Bereicherung der Wissenschaften zu Nutz und Ehren des Vaterlandes zu arbeiten. Nichts wird Mich inniger erfreuen, als das Beste der Gesellschaft zu fördern. In der Gesellschaft für Ausbrei— tung der Naturlehre habe Ich gleichfalls mit vieler Zufriedenheit den Borsitz geführt und Mich gefreut über den Eifer und das Glück, wo— mit sie gearbeitet hat, um Sinn für Natur-Kenutnisse und deren An— wendung nicht bloß in unserer Nähe, sondern auch in den verschie— denen Theilen des Landes zu verbreiten. Auch ven dieser Gesellschaft will Ich Mich nicht trennen; zwar muß Ich jetzt die Leitung der Ge— schäfle im Allgemeinen der Direction der Gesellschast überlassen; allein in wichtigen Fällen, insonderheit bei Bestinnnung des jährlichen Bud— gets, will Ich die Direction bei Mir sehen. Die polbtechmische Lehr⸗ kin sialt häte Ich mit Vergnügen blühen und bereits viele tüchtige junge Männer bilden sehen, welche begonnen haben, der Wissenschaft üund dem Vaterlande zu nützen und von welcher die Zukunft wichtige Dienste erwarten darf. Ich werde sieis bereitwillig leyn, das Beste dieserdehr⸗Anstalt zu fördern, und wünsche, daß Sie sich mit Vetrtauen zu Mir in allen, was ihren Bedarf betrifft, wenden. In Hinsicht dessen, was Sie von der Einwirkung der Wissenschaften auf die Slaals⸗Verhältnisse gesagt haben, werden Sie in dem offenen Briefe, der heute ergeht, die Grundsůtze erse⸗ hen, wonach Ich zu regieren denke. Mit einer eigenen Zufrieden— heit sehe Ich Mich umgeben von so vielen Mänuern der Wsssenschaft, und darunter so vielen Lehrern der Universität. Ich weiß, daß Sie von wahrer Vaterlandsliebe beseelt sind und einen Getsi verbreiten, den Ich den jungen Kultoren der Wissenschaft wüuschen will, die ih— rer Ansicht anvertraut sind, daß sie sich ihn zueignen und ihn weiter in der Gesellschaft verbreiten iuögen. Mein innigsier Wunsch ist daß die Wissenschasten kräftig bei ans blühen mögen, und ich erslehe des

Himmels Segen über alle redlichen Pfleger der Wissenschaften.“

Kiel, . Dez. Se. Durchlaucht der Herzog von GluͤcksA burg und Ihre Königl. Hoheit, dessen Gemahlin, sind heute Nachmittag, auf Str. Majestät, des Köoͤnigs Christian's VIII., eigenhändige Einladung nach Kopenhagen abgereist.

Nach einem Parole, Befehl Sr. Majestät des Königs ist heute Mittag um 12 Uhr dem hier garnisonirenden Militair der Eid der Treue abgenommen worden.

In. Rendsburg traf die Nachricht von dem Tode des Köͤ— nigs Friedrich's VI. am Morgen des Ften ein. Am Vormittage um 19 Uhr war die dortige Garnison auf dem Paradeplatze en duarré, aufgestellt und leistete seinem Nachfolger, Sr. 56 stät Christian VIII., dessen Thronbesteigung von dem Herrn Obersten und Kommandanten von Dudden feierlichst proklamirt wurde, den Eid der Treue. Die Buͤrger-Bewaffnung war be⸗ ordert worden, sich am Nachmittage um 3 Uhr zu versammeln, um gleichfalls den Eid der Treue abzulegen. Das „Rends— burger Wochenblatt“ meldet, daß die Stadt an demselben Tage

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das fuͤnfhundertjahrige Jubiläum der ihr durch den Grafen Gerhard den Großen am Tage St. Nikolai . mit wahr 29 Fuͤrstlicher Munisicenz ertheilten Privilegien, Rechte und * kungen beging, und theilt eine getreue Deutsche Uebersetzung der betreffenden Urkunde mit, damit dieselbe allen Bürgern und Be—⸗ wohnern Rendsburgs bekannt werde.

Altona, 9. Dez. Unser Ober-Präͤsident ist heute Vormit⸗ tag, auf die Nachricht von dem eingetretenen Trauerfall und Re— gierungswechsel, von einer kurzen Reise im Lande zurückgekehrt. Bereits am Sonntag Morgen wurde das hiesige ö taschement durch den Obersten des Regiments in Eid genommen. Ueber die Landestrauer sind erst vorläufige Verfügungen einge⸗ gangen. Namentlich soll oͤffentliche Instrumental⸗Musik in und außer den Kirchen aufhoͤren. Der erwartete Erlaß Sr. Mase— staͤt an die Unterthanen in den Herzogthuͤmern ist uns noch nicht zugegangen.

j Deutsch lan d.

= Wanchen, 6. Dez. (Fränk. Merk.) Leider ist der an⸗ geblich kugel und stichfeste Hauptmann jener verwegenen Raͤuber⸗ bande, die in unserer Umgegend ihr Unwesen zuͤm Schrecken selbst der Stadter treibt, nicht nur nicht gefangen genommen worden, wie es allgemein hieß, sondern macht durch die fast räͤth- selhafte Weise, auf welche er immer den ihm gestellten Schlingen ge entgehen weiß, jetzt erst doppeltes Aufsehen. Um des saͤmmt— ichen Gesindels habhaft zu werden, und die Ortschaften vor den Frevelthoten desselben zu sichern, sind verschiedene Abtheilungen von Militair, und erst in der verwichenen Nacht wieder eine solche von S0 Mann in die Miesbacher Umgegend abgegangen. Zu den vielen Tagesluͤgen, welche zirkuliren, gehört hoffentlich die, daß zwischen Rosenheim und Wasserburg der Eilwagen an— gefallen und , worden sey. Dagegen sollen Briefe in verschiedenen Dörfern gefunden worden seyn, angeblich selbst hier in Muͤnchen, in denen die Arbeiter aufgefordert werden, sich der Bande zuzugesellen, wenn sie den noͤthigen Muth dazu haͤtten. Es wird so viel erzählt, daß man nicht wohl weiß, was man glauben soll.

Dres den, 8. Dez. Die Prinzessin Auguste von Sachsen ist gestern Mittag von ihrer Reise nach Italien wieder hier ein= getroffen; auch ist der Erbprinz von Sachsen-Koburg uͤber Ko— burg aus England zuruͤckgekehrt.

Darmstadt, 8. Dez. Aus einem Reskripte Großherzogli— cher Hauptstaats⸗Kasse an saͤmmtliche Kassen⸗Beamten ersieht man, daß, um die Unterthanen vor den Nachtheilen zu ö ren, welche fuͤr dieselben bisher daraus entstanden sind, daß die dermalen so haufig zirkulirenden Friedrichsd'or bei den öffentlichen Kassen gar nicht angen ommen wurden, das Großherzogliche Mi— nisterium der Finanzen unterm 2ten d. M. verfuͤgt hat, daß bis auf weitere Anordnung die pollwichtigen Friedrichsd'or und Pi— stolen ohne Unterschied der Gattung zu folgendem Tarif⸗Satz bei saͤmmtlichen herrschaftlichen Kassen angenommen werden sollen, namlich: die doppelte Pistole zu 19 Fl. 12 Kr., die einfache Pi— stole zu 9 Fl. 36 Kr., die halbe Pistole zu 4 Fl. 18 Kr. ie solcher Gestalt eingehenden Pistolen sollen jedoch nicht wieder zu Zahlungen verwendet, sondern an die oberen Kassen und resp. an die Großherzogl. Hauptstaats-Kasse eingeliefert werden.

Oesterreich.

Wien, 5. Dez. Erzherzog Karl Ferdinand wird in

kurzem nach Ita: len . therzoa 8 Die Bank⸗A1ctien sind in letzter Zeit letz gefallen, doch ruͤhrt

dies nur vom Geldmangel her, nicht, wie behauptet wurde, von

einer beabsichtigten Umaͤnderung der Bank-Privilegien.

Preßburg, 3. Dez. Am 27sten v. M. wurden bei beiden Tafeln Reichstags Sitzungen abgehalten, und folgendes Nuncium gelangte an die Magnatentafel:

Nachdem die Reichsstände in einer Repräsentation vom 81. Ok— tober d. J. die laut dem Geiste des Gesetzes und den bestehenden Land lagsgebräuchen erforderliche Einsicht zur Ermessung der Nothwendigkeit der Rekrutenstellung erbaten, geruhten Se. Masestdt in der am 7ten d. M. ertheisten Allergnädigsten Resolution den Ständen zu erklären, daß Baron Ignaz Lederer zur Anskunftsertheilung beordert sev; zu⸗ gleich wurden die Reichsstände amtlich benachrichtigt, daß dieser Königl. Commissair bereits erschienen. Um also in ihrer Stellung als Reprüä— sentanten und bei der constitutionellen Verbindung mit ihren Komit— lenten diesen wichtigen Gegenstand gesetzlich verhandeln zu können, be⸗ Kae die Ständetafel, daß ein reichstägiger Ausschuß die fragliche Aus unft ent egennehmen, und davon, inwiefern die Veröffentlichung dem Staate keinen Nachtheil bringt, dem Reichstage ausführlichen Be— richt erstatten soll. Indem die Ständetafel also Sr. XR. K. Hoheit und der hohen Magnatentafel diesen Beschluß und das Namens⸗-Ver— jeichniß des ihrerseits erwählten Ausschusses mittheilt, hofft dieselbe, daß die hohe Magngtentafel, diese gerechte Ansicht beherzigend, auch ihrerseits einen Ausschuß mitsenden werde.“ r m,,

Dieses Nuncium wurde einstimmig angenommen, und von dem Eher Reichspalatin eine Deputation ernannt, deren Praͤses der Judex Curiae, Georg von Majlath ist.

Spanien.

; Madrid, 27. Nov. Heute empsing die Königin⸗Regentin die Senatoren und Deputirten der Baskischen Provinzen, die eine Dan. Adresse fuͤr die Bewilligung der Fueros uͤberreichten.

In Varcelona traf am 2Asten die Nachricht von der Auflöͤ— sung der Cortes ein. Die Ruhe ist indeß auf keine Weise ge— stört worden und die Blatter beider Parteien fordern die Ein— wohner zur Aufrechthaltung der Orbnung und zur Achtung vor den Gesetzen auf. ĩ h ö . . . der Truppen des . von Vitoria

arras hat Cabrera nachstehenden Tages- :

Sr ge erlassen: ui. h , . „Freiwillige und treue Kameraden Der Feind, welcher uns durch . Myriaden und lächerlichen jprat irre in ee rr e r blicke vernichten sollte, hat sich ö eben vor Eurer Tapferkeit und Loya— litt zurtickgejogen. Ueberall, wo wir mit den Feinden zusammenge⸗ troffen sind, flohen sie wie Memmen. Se haben alle hre Convois verlßren, die Ihr mit Eurer gewöhnlichen unerschrockenen Tapferkeit ge— nommen habt. Die Ebenen von Casas v Banes sind am 15ten d. M. ebenfalls Zeugen der Tapferkeit der Legitimisten gewesen. Ehre der treuen Armee, die dem blutenden Vaterlande so glückliche Tage ver—= spricht, Euer Souverain hat mich beauftragt, Euch Seine Bewunde— n Euer Benehmen zu erkennen zu geben. Es wird ein Tag der ergeltung und der i n, kommen und wir werden unsere e ch * . e efan rh be gn, weifelt nicht aran. Ha uen zu Euren ern, ni

66 . nfilhrern, die nie von ihrer Pflicht er nur seine Zejt verliert, wenn er mit uns um den Sieg fellschen will. Er hat bereits erfahren, daß es keine Maroto's in 6 . giebt, die Gott und Karl V. mir anvertraut haben, um den Triumph des Thrones und der Religion unserer Bäter zu sichern. Haupt— Quartier Morella, den 26. November h

Graf von Morella.“

Der Don Quixote de la Vitorla wird finden, daß

Saragossa, 29. Nep. Seit einigen Tagen hat

das Geruͤcht verbreitet, daß z 1 net worden seyen, und daß er sich erboten habe, Spanien zu verlassen, wenn ihm der Titel „Graf von Morella“ zugestanden werde. Man fuͤgt hinzu, daß der Herzog von Vitoria dies nicht habe bewilligen wollen, ohne die Königin deshalb befragt zu

haben.

Spanische Granze. Im Memorial des Pyrenses liest man: „Statt die Feinde zu win en, sich in ihre unzugäng⸗ lichen Schlupfwinkel, die sie befe 7 * zuruͤckzuziehen, hat Espartero, wie wir hoͤren, die Absicht, sich zuruͤckjzuziehen und nur um Mästrasgo einen Kordon aufzustellen, um die Operatie⸗ nen im Fruͤhling wieder zu beginnen. Die jetzt von seinen Di—⸗ vislonen besetzten Punkte sind nicht länger haltbar. Alle Straßen sind mit Schnee und Eis bedeckt, so daß es fast unmöglich ist, sfortzukommen. Die Lebensmittel sind knapp und die Hospitäler voll. Die Kalte ist so strenge, daß von einem Detaschement, welches vor ea n ein Convoi eskortirte, zwanzig Mann erfro— ren. Viele dieser Ungluͤcklichen haben nur ein her schlechter leinener Beinkleider und kaum eine Fußbedeckung. Cabrera sah vorher, welchen mächtigen Verbündeten er an der strengen Jah reszeit haben werde; er . daß Espartero mit seinen ab⸗ gematteien Soldaten die Wunder des St. Bernhard nicht er⸗ neuern koͤnne, und um den Ruͤckzug zu beschleunigen, befahl er den Alkalden, nichts in den Doͤrfern zu lassen. Es ist daher we— der Getraide, noch Mehl, noch Vieh, ja nicht einmal ein Vogel in den 1 finden und die Truppen leben von Rationen, die aus großer Entfernung herbeigeschafft werden muͤssen.“

Dem Englischen Courier wird von seinem Korrespondenten in Barçelona geschrieben, „Am 22. November fand bei der Stadt Solsona zwischen den Christinos unter Valdez und den Karlisten unter Balmaseda und Anderen ein blutiges Gefecht statt. Beide Theile waren etwa 12,009 Mann stark. Die Christinos ruͤckten gegen Solsona vor, um diese von den Karlisten hart be—⸗ den Stadt zu verproviantiren, als sie plotzlich in Pla del Boix die Karlisten stark verschanzt fanden. Valdez ließ von der Artil⸗ lerie ein heftiges Feuer gegen die in Eile errichteten Schanzen eroͤffnen, wodurch er sich einen Weg bahnte. Es entstand nun ein heftiger Kampf, der zum Vorthell der Christinos ausfiel. Dle Karlisten verloren an Todten und Verwundeten 800 Mann, die Christinos 600 Mann. Nachdem Valdez seinen Zweck, Proviant nach Solsona hineinzuschaffen, erreicht , zog er sich in seine fruͤhere Stellung zuruͤck; auch die Karlisten sind zuruͤckgegangen. Beide Parteien sind erschspft. Die vor kurzem aus Navarra an⸗ gekommenen Truppen und die Division des Generals Borso ha⸗— ben zu dem Siege der Christinos viel beigetragen. Das Haupt quartier des Generals Valdez ist jetzt in Igualada.“

Türke.

Konstantinopel, 18. Nov. (Journ. de a f Die Löoͤsung der Orientalischen Frage scheint noch immer eben so ungewiß und mit denselben Schwierigkeiten umgeben, und selbst die am guͤnstigsten fuͤr Mehmed Ali gesinnten 6 fangen bereits an, die Aufrichtigkeit desselben zu bezweifeln. Er will ohne Zweifel eine Erledigung der Frage, allein er will sie auf seine Weise, das heißt zu seinem e . und indem er sich auf das Interesse verläßt, welches die Franzosische Regierung in der letzten Zeit ihm bewiesen hat, scheint er e geneigt, neue An⸗ spruͤche zu erheben, als von seiner fruͤheren etwas aufzugeben. Es ist klar, daß alle Hindernisse, selbst die unerwartetsten, von ihm ausgehen; denn im Augenblicke, wo er sich am ungeduldigsten zeigt, dem gegenwartigen Zustande ein Ende zu machen, erhebt er plötzlich neue Schwie⸗ rigkeiten, die Alles wieder in Frage stellen. Dies Benehmen, welches ubrigens Niemanden als seine Freunde uͤberrascht, scha—⸗ det ihm sehr bet Allen, die quf Loyalität und Rechtlichkeit noch etwas halten. Ungeachtet dieses Zustandes der Dinge, hofft man aber, daß bald eine Ueberkunft stattfinden werde; wenigstens sollte man es nach den letzten aus Alexandrien erhaltenen Versicherun⸗ gen glauben. Sollte er indeß neue Ausfluͤchte suchen, so wird man endlich bestimmt wissen, was man von seinen Absichten zu halten hat und dem gemäß handeln. Bei einem Besuche, den der ran g ch; Botschafter, Herr von Pontois, hei Redschid Pascha abstattete, soll er die Versicherung gegeben haben, daß seine Regierung fest entschlossen sey, mit Energie zu handeln, um die lng, der Orientalischen Frage in einem fuͤr die Pforte guͤnstigen Sinn zu beschleunigen. at ge.,

Der Bau des Mausoleums fuͤr den verstorbenen Sultan schreitet rasch vor, und man versichert, der junge Sultan habe befohlen, dasselbe noch vor dem Ende des Ramazan zu vollenden.

Die Regierung hat die Ausfuhr des Getraides verboten und außerdem in alle Distrikte, wo Opium gewonnen wird, den Be⸗ fehl gesandt, die bisher dazu verwendeten Ländereien mit Ge— traide zu besaen.

Konstantinopel, 20. Nov. (O. B.) Se. Hoheit der Sultan Abdul Medschid begiebt sich wahrend des Ramazans, wie sein verewigter Vater, täglich in die Moschee von Sultan Baje— sid, um dafelbst sein Gebet zu verrichten, und halt sich gewoͤhn⸗ lich in einem der Straße der Muͤrekkebschiler (Schreibmaterialien⸗ Verkaͤufer) gegenuͤber gelegenen, eigens zu diesem Ende erbauten Kiosk auf. Der Zudrang des Volkes zu diesem eleganten Viertel der Hauptstadt ist eben so groß, wie in den vorigen Jahren. Uedrigens unterscheidet sich der diessährige Ramazan dadurch von den früheren Fastenmonaten, daß die ee en Beamten durch⸗ gehends einige Stunden nach Sonnenuntergang ihre Bur eaus besuchen, so daß die Geschaͤfte zur Nachtzeit verhandelt werden. 8. die Notiz aus dem Journat de Sinyrne im vorgestrigen

latte der St. Ztg.)!

Konstantinopel, 20. Nop. (E. A. 3.) In politischer insicht ist wenig Neues zu melden; der Prinz von Noinville ist von seiner Exturslon nach Trebisend zuruck und beehrte den apttain des Oesterreichischen Dampfschiffs, mit dem er gefahren, ohlwollens, mit einer werth⸗ dollen Nabel Der Eommandeur der Belle Poule hatte am 16. Nov. bei einem in Topchang ausgebrochenen Feuer sofort einige hundert Tann ausschiffen lassen, diese trugen nicht en zur bald be⸗ werkstelligten Löschung bei. Das am 16. November in Smyrna angekommene, von der Syrischen Kuͤste kommende Dampfboot at die Nachricht eines neuen Aufstandes einiger Berg⸗Distrikte mitgebracht; einzelne Versuche * Art wird jedoch Ibrahim Pascha stets stark genug seyn, im Keime zu ersticken.

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Breslau, 9. Dez. Die Kalte hat en bei uns empfindlich eingestellt: die Oder ist schon fest zugefroren. Aehn⸗ liches erfährt man von anderen Theilen der Provinz. Die Wege werden schon schlechter. r

zur Be ang, seines besonderen

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