1839 / 346 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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und histerischer Treue die Lage der am Anfange des I6ten Jahrhunderts bis zum Jahre 1510 geschild ert, und dadurch ein höchst schätzenswerther Beitrag zur Geschichte derselben geliefert wird, war auf die Bedeutung des Festes hingewiesen worden. Dieses wurde Dann unter der allgemeinsten Theilnahme begangen. Außer den Mitgliedern der Universitaͤt und der staats, und land wirthschaften Akademie zu Eldena, versammelten sich viele Andere aus allen Ständen in dem Sessionszimmer des atademischen Senats, und begaben sich von dort in feierlichem Zuge unter Musik⸗Begleitung in die mit der Bäste Sr. Masestat des Königs geschmückte und, mit Guirlanden festlich verzierte große Aulg. Daselbst sprach als Festredner der ordentliche Professor der Theologie und 8 rn m Dr. Finelius nach einem einleitenden Gesange mit Musik uͤber die Bedeutung, welche die Wiederherstellung der hiesi⸗ gen Univerfität für die evangelische Kirche Pommerns gehabt hat. Nachdem der Redner geendet, wurde noch unter Xe gleitung von Posaunen „Eine feste Burg ist unser Gott gesungen. Um 2 Uhr fand ein solennes Mittagsmahl statt, an welchem weit uͤber hundert Personen aus allen Staͤnden Theil nahmen. Von Interesse durfte die Bemerkung seyn, daß auf die Allerhoͤchste Gesundheit Sr. Majestaͤt des Koͤnigs von dem Rektor aus einem Becher getrunken wurde, welcher sich als eine kostbare Reliquie in dem Besitze der hiesigen Universitaͤt befin— det. Das Fußgestell dieses schoͤnen Bechers trägt namlich die Umschrift: Die löbliche Universitet der Churf. Statt Wittenberg verehret diss Brauthgeschencke I. D. Martino Luthern und seiner Jungfrau Kethe ron Bore anne 1325 die Martis post Festum Johannis Bahtistae' woraus seine Bedeutung von selbst hervorgeht. Der Weg, auf welchem dieser Becher in den Besitz der hiesigen Universitaͤt gelangt ist, laßt sich vollstaͤndig verfolgen.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Berlin. Eine für uns noch neue, wenngleich, ihrem Ursprunge und ihrem Kolorit nach, einer älteren Zeit angehörende komische Oper, Ein Tag der Abeutener (Une journée aus aventures), von Me— hul, die vorgestern auf dem Königlichen Theater zum erstenmal gege— ben wurde, auch bisher, so viel wir wissen, noch auf keiner Deutschen Bühne zur Auffsihrung gelangte, ist 1. nicht dem Bedeutendslen aus der klassischen Musik⸗Periode beizuzählen, trägt aber doch den Stempel jener einfachen, harmonischen Schönheit, durch welche diese Epoche fast allgemein sich auszeichnet, und kann daher immer als eine willkommene Gabe betrachret werden, wäre es auch nur, um dem überreizten Ohre einmal eine Erholung zu gewähren. Mehul, dessen Haupiwerke in das letzte Dejennium des vorigen und in das erste des jetzigen Jahr— hunderts fallen, er lebte von 1763 bis 1818, hatte, als er zu komponiren anfing, schon die großen dramatischen Schöpfungen Glucks und Mojarts als Muster vorliegen, und diesen beiden Tondichtern verdankt er den größten Theil seiner musikalischen Bildung, der Erstt war sogar kurze Zeit sein Lehrer. Der Einfluß so hoher Vorbilder zeigt sich überall in Mehul's Compositionen, die jedoch einer . Färbung nicht entbehren. In seinen ernsten Opern berrscht eine rührende Innigkeit der Empfindung, in seinen komischen viel gemüthliche Laune. Diese letztere Stimmung finden wir auch in der obengenannten Oper. In misikalischer Hinsicht wollten nur die Arien nicht mehr recht ansprechen, deren Styl allerdings etwas ver⸗ altet ist. Die Ensemble's dagegen, besonders die QBuintette, deren die Oper vier Stück zählt, und das Finale des a ten Akts, machen noch immer eine sehr frische und lebendige Wirkung. Gewiß würde die Dper noch mehr gefallen haben, wenn das Textbuch und der Dialog witziger gearbeitet wären; von dieser Seite bleibt, aber viel zu wün⸗ schen übrig, und auch von Seiten des Spiels könnte in zwei oder drei Partieen durch größere Leichtigkeit, so wie durch Deutlich⸗ lichkeit der Aussprache, noch wesentlich zum Erfolg des Stüt— kes beigetragen werden. Da das Komische des Vorganges nicht so—⸗ wohl auf Handlungen und Charakteren, als auf Situationen heruht. so müßte Alleg möglichst rasch in einander greifen, und auch eine Kürzung des 4 möchte sich wohl als zweckmäßig erweisen., Er— enn; wäre es Übrigens, wenn wir die Einstudirung dieses Werks als den Anfang zu einer Wiedererweckung mehrerer der bedeutenderen dramatischen , , ,. mustkalischen Glanzperiode betrachten dürften, in welcher auch die Talente zweiten Ranges, von dem Schwunge

hiesigen Universitat

Mex. 28.

1418

Zei ; sigebiide s die der Zeit fortgerissen und begeistert, einzelne Kunsigebiide Sufen⸗ wohl der Bergessenheit entriffen zu werden verdienten. Konzert der lle. Easpari fübrt uns = 64 . ontsten jener Zeit, der zwar nicht zu den S tt. d ö ; . 7 * . 12 aber n i seinem erbergten Lichte manchen der ö 5790 Net. 101. 2660 *. . 6 r, . jetz julminirenden Planeten, verdunkeln würde; wir meinen Nighini, 190 Bank- Actien 1618. . 1 *

. ; stand, daß der so schön und foͤrrekt für den Gefang zu schreiben verstand daß ü ö wenigstens in Konzerten öfter Musikstücke aus einen Dpern * 1 n gen werden sollten, wenn diese auch, wegen Mangels an dramati Den 12. Dezember 1839. Kraft, auf der Bühne nicht mehr den früheren Effett hervorbringen im tlicher Hur M m d eld O6 Zee].

dürften. Wer möchte nicht das gestern ö . T

Paris, 7. Derenber. zo, Kente sin eour. 112. 48. 30 fin ebur. S0. 78. 37νο Neal. fin cour. 101. 35. So Span. Rente 261. Passive 6! 2. /e ort. 21216. Wien, 7. Dezember. Soz/ . 21209.

2 *

gehörte Suartett aus dem

Gerusalemme liberata für eine Mozartsche Comwposition gehalten haben, 8 nriet. 2 hätte ibm nicht das Programm den Namen Righini's genannt 4 —— r 7 so abgerundete Form, eine so klare, durchsichtige und wirlunggrei r e, , mn 1216, Stimimflihrung und so reißende Melodie ist ian senst bur de Mezart „er a. 8e, 2s, is, fur. a. Neum. ac. 35 und Hapdn zu finden gewohnt. Es kommen in der That starke dintldnge . , nn, , särs,, oi rse Sereeiecbe, we, in an diese beiden Komponisten vor, aber diese verzeiht man gern da Ne am. Beli uldv. 35 1012 6l! / Cons. ud Zius- . das Ganze so vortrefflich gearbeite is. und den erguiclichsten 3e Car. u. 1927. set. d. K. 1. N. - Eindruck machl. Die Konzertaeberin. Dlle. Caspari, die dem Publitum erine, da. , schon seit längerer Zeit durch ibre Mitwirkung in den Solo⸗ Partieen n . . der von der Sing? Akademie aufgeführten Oratorien als eine ausge 6. pete ure zeichnete Altistin bekannt ist, bewährte ihr Talent gestern auch in moe. ni, gs. .. ö e, n n. dernen Gesangsstücken, in einer Arie von Mercadante und in Liedern e, nene il nirrst, = m m,, süͤngerer Dentscher Komponisten, die sie mit schöner Fülle des Tons, ee, re, de. 4 edlem Ausdruck und musterhafter Deutlichkeit vortrug. Wenn ihre —— 2. 2 . Stimme, wie nicht zu zweifeln ist, hei forlgesetzter Uebung auch noch mehr Volubilität erlangt, so wird sie Alles besitzen, was man von einer Kenzert⸗Sängerin nur wünschen kann. 16.

ee Pr. Cour. 8 Rrief. Geld. 8

1037/5 swharh, r. Kteudbr. 36

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Kurz 2 Me. urn 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt- 2 Mt. 2 Mt. a1. 1060 ThlI. 8 Tage . 150 FI. 2 Mt. . 00 Kb. 13 Wach. 311

Aninterdan:,

MM Mr. 118. 300 Fr. 150 FI. 150 EI. 100 ThI.

Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 11 Dez em ber. Abgang Zeitdauer Abgang Jeitdauer

von 2 von Si f d G6 e r i n. Pets da m. . **. 7 Uhr Morgens. Um s Uhr Rorgens. 88 96 . 1 6. 1 Mittags. 18 1 Nachmitt. .. 11 Nachmitt. 3553 r m, , n.

Abends... 71 Abends. .. 57

Breslan

Petershurg

10 .

———

Königliche Schauspiele— Freitag, 13. Dez. Im Opernhause; Fernand Cortez, 6 Oper in 3 Abth., mit Ballets. Musik von Spontini. (Dlle.

Meteorologische Beobachtungen. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger

1839. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr.

11. Dezember.

Beobachtung. S, Löwe: .

Im Schauspielhause: 1) La siole de Cagliostro, vaudeville en 1 Rcte. 2) La jeune femme colere, comecie en l acte. 3) Le Parrain, piece comique en 1 acte, par Serihe. ;

Sonnabend, 13. Dez. Im Schauspielhause: Auf Begeh⸗ ren: Nathan der Weise, dramatisches Gedicht in 5 Abth., von G. E. Lessing. .

Sonntag, 15. Dez. Im Opernhause:

Im Schauspielhause: Die Schoͤngeister Hieraus. Die Einfalt vom Lande. . Montag, 16. Dez. Im Schauspielhause: Zum erstenmale wiederholt: Ein Tag der Abemeuer, komische Oper in Abth. , Musik von Mehul. Hierauf: Das Stelldichein, komische Oper in 1 Akt, Musik von N. Isouard.

Königsstädtisches Theater.

Freitag, 13. 1 Die Seeräuber. Vaudeville Posse in 2 Akten, frei bearbeitet nach Dennery und Cormon, von 1. Cos⸗ mar. Vorher: Die Brandschatzung. Lustspiel in 1 Akt, von Kotzebue. !

, eng, 4. Dez. Auf höchsten Befehl: Zum ersten⸗ male: Lucretia Borgia. Oper in 8 Akten, nach dem Italiani schen des Romant, uͤbersetzt von Claͤpius. Musik von Donizetti.

Sonntag, 15. Dez. Der Minister und der Seidenhaͤndler/ oder: Die Kunst, Verschwoͤrungen zu leiten. Lustsptel in 8 Akten, nach dem Franzoöͤsischen des Eugen Scribe Uuhbersetzt von Karl Riemann, fuͤr die Königsstadtische Bühne eingerichtet von A.

336 zi Par. za . 00 var. 335,27“ Par. Quellwarme 6,5 R. 4,60 R. 4,20 R. Flußwärme 6.00 R. . A,8 9 R. Bodenwärme 3,89 R. 85 vCt. SI pCt. Ausdünstung 0, ig Rh. trübe. heiter. Niederschlag (J. SO. OSO. Wärmewechsel 1,19

0 Wolkenzug . k . ,. Tages mittel: 335,83“ Par.. 49 R.. A7 0 R.. 79 pi. OSG.

Luftdruck Luftwärme Thaupunkt Dunstsättigu ig Wetter

Fernand Corꝛez. in der Livree

9 ti 5 r 6 e mn. Amsterdan, 8. Dezember.

Niederl. wirkl. Schuld 53213, 3. 599 do. —. Neue Anl. 2323/3.

.

Kanz. Bill.

Antwerpen, 7. Dezember. Zinsl. 63/3. Neue Anl. 238*/ 8. ] /a.

Erankfurt a. M., v. Dezember.

Hesterr. 50/0 Met. 1067/5 6. 40/9 v9? / g. 992 /.. 21j, 0/9 57 */, Br. 19,9 213, G. Bank- Aetien 1951. 1949 Partial · Qbl. 1511, G. Loose zu 500 FI. 14A569. 143... Loose zu 1099 Fl. Prenss. Präm-Sch. 707, G. do. og Aul. 192 Br. Poln. Loose 79. 69 /a. Sof, Span. Anl. Sas. Si é. 212 ιν Hell. dꝛis. 321 5

EISenbahn- Actien. St. Germain 565 nr. Versailles reehtez Ufer A900 Br. do. linkes Ufer 315 Br. Srrassburg - asel 310 (i. Bordeaux. Teste Samhbre- Meuse Leipzig - Dresden 93 6G. Köln- Aachen Sz Br. Comp. Centrale

Hamburg, 10. Derem ber. Bank-. Actien 1620. Engl. Russ. 105. London. 5. Dezember. Belg. 1001s. Neus Anl. 251. Hassive 61/43. floll. 33 5. S0. 991 /.. Vosso bort. 3313 do. 30/9 2325. Engl. Russ. kras. 71. Columb. 36. Peru 17. Chili —.

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Perantworilicher Redacteur Arnold. Gedruckt dei A. W. Har

Cona. 30 9i7sg. Ausg. Sch. 11 sa- 211.0

Bekanntmachungen.

Rothwendiger Berkauf. Ober⸗-Landesgericht zu Marienwerder. Das in Thornschen Kreise belegene Rittergut Chel⸗

einzusehenden Taxe, soll am 19. Februar 1810, Vorm. um 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Das in der Richtstraße gelegene Vol. J. Rr. 18 des . Sypothekenbuchs vereichnele, . abwesenden Brau- giren dür fen, eigen Carl Ludwig Heine gehörige Haus, welches zu— folge der nebst dem Hypothekenscheine in der Registra⸗ tur einzusehenden Tape auf 7892 Thlr. 6 gr. Apf. ab— geschätzi worden, soll ;

am 16. März 1810, 10 Uhr, subhastirt werden.

Frankfurt a. d. D., den 21. August 1839.

Käönigl. Laud⸗- und Stadtgericht.

Nothwendiger Verkauf. Land- und Stadtgericht Marienwerder. Die den Kindern des Heinrich Christoph Strübig

am Liebefluß belegene Papiermühle nebst Pertinentien, welche 9 hr * der einzelnen Grundstücke im hie⸗

n * * * e * . mr, Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Preußisch Bekanntmachung.

Der Herr Ober⸗Präsident der Rheinprovinz hat durch Rescript vom 28. Juli e. in besonderer Berücksichti⸗ gung der Berbältniffe das früher erlassene Verbet, wo⸗ bahn Nr. 3) und in allen Buchhandlungen: nach Bürgermeister, Beigeordnete, Bürgermeisterei Se— monie Rr. 6 (früher Rr. 22), abgeschätzt auf 38, 169 creiaire, Steuer-Einnebmer, als Lolal · Agenten der Thlr. 21 sgr. pf. zufolge der nebst , , , ,,. ,, ö.

fs⸗ i Tegistratur schäften für andere Assekurg 16 Gin 9 3 64 genes h, und den Verkaufs-Bedingungen in der gistr n sng m a 6 henne gf. Feuer- Ein Band im Schiller⸗Format, 23 Bogen, feines Ve Versicherungs-Gesellschaft in Düsseldorf zu⸗ rückgenommen, so daß diese Beamten nunmehr als Agenten dieser Gesellschaft gegen billige Prämien fun.

Die Direction der Rheinischen Yrovin zial Suer. Ss cietät in Koblenz hat an sämmtliche Ober⸗-Bürgermei⸗ ster und Bürgermeister der Rheinprovinz Statut, Ta— rif 1c. einzusenden die Gewogenheit gehabt, und es er⸗= sucht nunmehr die unterzeichnete Stelle die Herren Bürgermeister, Beigeordnete, Bürgermeisterei⸗ Sere⸗ taire, Steuer-Einnehmer und Alle, welche sich mit Annahme von Versicherungs-Aumeldungen für die Rheinpreußische Feuer-Bersicherungs-Gesellschaft zu befassen geneigt sind, sich deshalb in vortofrcien Brie— fen an sie zu wenden.

Düsseldorf, den 3. August 1839.

öri it Marienwerder, am Bache Zipelle nahe Für den Verwaltungs-Ausschuß des Cemits's der , , , . Rheinpreußischen Feuer-Versicherungs⸗-Gesellschaft,

en Staaten.

EF SęrATYIScCESP SI Bg2z2 PIM von Zwergen, Riesen, Berggeistern, Kobolden, Nixen, ch L tterar 1 che An 2. e! gen. Dereñ er Prinzen, ven Drachen, vom Wärwolf, Zu haben in Berlin bei E. S. Mittler (Stech⸗ von versunkenen Schlössern ꝛ6., sind hier aufs anmu—

thigste erzählt. . Dreierlei zeichnet diese Sammlung ganz besonders aus. Erstlich Treue und Wahrheit der Erzählung. wie sie in der Heimath erzählt wird, selbst in Ton und Wort. Zweitens größte Mannigfaltigkeit. Drit— ; : 2 6 * n, Lein. tens genare Angabe der Duellen, woher sie geflos— linpapier, breschirt. Sübs.⸗- Preis, gültig bis zum sen, und der Orte, wo sie einheimisch sind. Kein an⸗ 31. Dejember, 223 sgr. Ladenpreis vom j. Januar beres Buch kann so frisch und iebendig die Amngst und , . 1 Warnung vor dem Bösen wie die innigste Freude an Erfurt nd Celpttg, den 13 Noremhern . , dem Guten und Schönen wecken und nähren, wie Ludwig Hilsenberg. dieses; kein anderes fann zugleich so in das iunerste Geheimniß des volksthümlichen Lebens und Webens ; ö K einführen, und Vielen mag dadurch das theure Deutsche Im Verlage von T. Trautwein in Berlin, Breite gand' noch lieber werden. Strafse No. 8, sind folgende empsfehlenswerthe Com- An diese vortreffliche Sammlung Deutscher Sagen positionen von W. Tau hert erschienen: sschließen sich nachstehende, vor kurzem erst erschienene 9 1m e nr, ru caraetèéristiques. 9p. 1. No. Schriften auf das Würdigste an: Q . 3 1Mir. F 3 a,,. sans ;

Die sechs verschiedenen Stücke auch Die Volkssagen Astpreußene Litthauens

an hahen. n . und Westpreußens Tutti Frutti. Collection des Jorgeaux hrillants Gesammelt von

et non difficiles. op. 24. 26. 1 Thlr. 15 sgr. W. J. A. von Tettau und J. D. S. Temme.

Jede Lieserung aucsi einzeln. ö Geheftet 1 Thlr. 10 sgr.

Cam ra ohbscura. Etrennes ö Die Volkssagen der Altmark.

rontenant des Bagatelles. on. 38. . ,

Nebst einem Anhange von Sagen aus den übrigen Marken und aus dem Magdeburgischen.

Sophokles Tragoͤdien in Deutscher Prosa von einem

ich an Ge- ͤ ) sich an Ce Vereine Gelehrter.

einzeln

s jeunes Elèves, Cgah . 2. Aus Auftrag: ; Schimmelbn sch.

en othekenbuche eingetragen steht, und wozu i . erf fh, eine Mahlmühle und Wirth⸗ schafts⸗Gebdude nebst 1 Hube 21 Morgen 116 Ru- then kullmisch an Land ann. und welche laut der in der , ,. Inu 9. 2 sgr. 8 pf. abge ist, so

s . J Mai 1810 an hiesiger Gerichtsstelle verkauft werden.

Rothwendiger Berkanf. Zzand⸗ und Stadtgericht zu Zeiz. Die den Scharfrichterei· Besitzer Johann Georg Busch⸗ sch en Erben gehörige, vor dem Wasserthore am Mühl

1810 mit dem

r helegene, sub Rr. 573 des Hypothekenbuchs und Verein fuͤr Pferdezucht und Pferd edressur.

eij eingetragene

r. 696 des Brand-Katasters von getr erechtigkeit und

Scharfrichterei nebst Scharfrichterei⸗

sbrigem Zubehör, abgeschätzt auf 7853 Thlr. 10 pf. nungen des verg

n, Pripilegium und glieder des Direktoriums, findet So re, , n, . ä an k. J, Mittags um 12 Uhr, im Lokale des Herrn freundliche Begleiter zu uns, wohin wir im Deutschen teurer und

Stallmesster Seeger statt. Berlin, den 11. Dezember 1839.

edingungen in der Registratur einzusehenden Taxe, soll a m 18. Mürz 18429, , von 11 Uhr Vormittags ab, an ordentlicher Gericht

sielle sapba lin werden.

Bekanntmachung. Das handeltreibende Publitum wird hierdurch be— ehenden Taxe auf sssR Thlr. nachrichtigt, daß , ,, der Lichtmesse 2. Februar ihren Anfang nimmt, mit⸗ : ,. n g Buchhandlungen zu haben nuar, aller andern Waaren hingegen am 29. Janüar künftigen Jahrs von Mittags 12 Uhr an gestäͤttet ist. Braunschweig, den 7. Dezember 1839. Herzogliche n , m, nr ind. Steuern.

0 .

——— —— ——

1 n. ! Jedes Cahier auch einzeln. ;

Gesammelt von J. D. H. Temme. Preis, geheftet, 25 sgr.

w

Werth volle Festgaben.

In unserem Verlage sind erschienen und in allen Brüderstr. Nr. 13, Elbing und Thorn.

er Kurzenwaaren schon am 27. Ja⸗

Deutsche Sagen. Her egeben von den Brüdern Grimm. ; Hr, ö ; / C. S. Seen,, Preis i. 3 . . ,, ,, .

Wie das Kind seine ihm eigene Welt der Mähr⸗ 2 ,,,, .

chen hat, an die es glaubt und in deren Wunderkreis a r 26

auch der Erwachsene mit Sehnsucht sich zurückdenkt, Eine Vierteljahrschrift, der Unterhaltung

so hat das Volk seine eigenthümliche Welt der Sa- und der Besprechung. von Zeit⸗-Interessen

gen, die ihm mit dem Zusammenleben in der Hei⸗ gewidmet. Unter Mitwirkung der ausgezeichnetsten

Die General-Versammlung zur Vorlegung der Rech- math gegeben ist und an der es mit inniger Liebe Schriftsteller herausgegeben von 8. Marbach. Win⸗ angenen , Wahl neuer Mit, hängt. Piese ehrwürdigen und lieblichen Töne aus ter i838. Inhalt; Die Erben von Fr, v. Benden.

*, sthümli ie Rivalin und Blanscheflur von Marb ach. Ter Aben⸗ onnabend den 4. Ja- einem früheren echt volksthümlichen Leben reden wie Rivalin un . 9 . van w rg n, Te rn. Lande unseren? Wanderstab setzen. In dieser von den lÜleber den jetzigen Standpunkt des Theaters und der Gebr. Grimm veransialteten Sammlung ist ihre ver- dramatischen Literatur in Deutschland, von NR. Mer⸗ esnzeite Menge zusaimengestellt. Gegen Goo Sagen ning. SFv0. Vellnp. in eleg. Umschl. 1 Thlr. I0 sat.

v. Echard stein.

Nicolaische Buchhandlung in Berlin,

So eben ist in der Hinrichsschen Buchhandlung

Allgemeine

Preußischt Staats-Zeitung.

M 348.

Berlin,

Sonnabend den 14ten

Dezember

Des Königs Majestät haben dem Lieutenant 4. D., Frei—

herrn von Schlotheim, die erledigte Landrachs-Stelle Wre⸗ schener Kreises, im Regierungs⸗ Bezirk Posen, Allergnaäͤdigst zu, pfanne und machte vor dem Siegel drei Kniebeugungen, indem er sich neun Mal auf die Erde niederwarf, während die Artillerie drei Kano nenschusse abfeuerte und eine Menge Raketen warf. Nachdem er hierauf an dem Richter / Tische Platz genommen und dem ersten Niarba

verleihen geruht.

Des Königs Majestäͤt haben geruht, den beim Ministerium des Innern und der Polizei angestellten Geheimen expedirenden Secretairen und Kalkulatoren Agricola und Zehrmann den Charakter als Rechnungs⸗Rath Allergnaäͤdigst zu verleihen.

Bekanntmachung, die Rückzahlung der nicht konvertirten Neu märkschen Interim s-Scheine betreffend. Mit dem 2. Januar 1819 tritt der Termin ein, an wel—

chem, nach unserm Publikandum vom 24. Dezember 1838, die derbeugten, wahrend er selbst ruhig auf seinem Platze blieb und nur durch eine kaum merkliche Bewegung der Hand sein Wohl⸗ wollen bezeugte. Tafel und trug es in die Wohnung des Dsargutschei, wobei abermals drei Kanonenschuͤsse abgefeuert wurden. der Dsargutschei, der indeß, bevor er seine Wohnung betrat, vor dem Tempel des Chuandi verweilte, um im Namen seines Sou— verains demselben seine Ehrfurcht zu bezeugen; sodann besuchte er noch den Tempel des Huan⸗Hun. In beiden Tempeln vollzog er dasselbe Ceremoniel, wie vor dem Siegel, nur ließ man wäh⸗

baare Auszahlung derjenigen Neumärkschen Interims-Scheine stattfinden ee welche nicht in Neumaͤrksche Schuld-Verschrei— bungen zu 3 pCt. Zinsen umgetauscht worden sind. Um die Inhaber solcher nicht konvertirten Interims-Scheine, deren Ver— insung mit dem 1. Januar 1830 aufhört, vor möglichen Zins—

erlusten zu schuͤtzen, werden sie hierdurch wiederholt hierauf aufmerksam gemacht und zugleich aufgefordert, den Betrag ihrer Kapitalien zur gehoöͤrigen eit bei der Kontrolle der Staats-Pa— piere hier in Berlin, Taubenstraße Nr. 30, in Empfang zu nehmen. ö

Berlin, den J. Dezember 1839. Haupt⸗Verwaltung der Staats-Schulden. Rother. von Schuͤtze. Beelitz. Deetz. von Berger.

Abgereist:; Der Königl. Großbritanische Botschafter am Kaiserl. Russischen Hofe, Marquis von Clanricarde, nach Hamburg.

Zeitungs⸗Nachrichten.

81 g n d

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 7. Dez. Se. Majestat der Kalser ha— ben den Contre⸗ Admiral Tschistiakoff zum interimistischen Be— fehlshaber der fuͤnften Flotten-Division ernannt.

Nach einer am 16. (28.) Okt. von Sr. Maj. bestaͤtigten Verfügung des dirigirenden Synods sollen alle bei den Ewil— Gerichtshoͤfen bisher verhandelten Sachen, die Verfuͤhrung und den Abfall von der rechtgläubigen Griechischen Kirche zur bishe— rigen Union betreffend, insofern sie von geistlichen oder weltli— chen Personen veruͤbt wurden, die dem nun aufhörenden Grie— chisch⸗unirten Kultus angehörten, niedergeschlagen, der Vergessen— heit übergeben und in den geistlichen Eparchial-Konsistorien depo— nirt werden. Jedoch ist diese Amnestie nicht auf Indi— viduen auszudehnen, die, dem Griechisch- unirten Glauben nicht angehbrend, sich dieses Verbrechens schuldig machten. Gleich— falls sollen auch alle Eigenthums-Anmaßungen uͤber Besitzstand der alten rechtglaubigen, oder der mit ihr wieder vereinten Kirche, die bis jetzt den Untersuchungen der Gerichtshoͤfe vorlagen, abge— than seyn, die daruͤber verhandelten Akten sind in den oͤrllichen Konsistorien niederzulegen, an welche der Synod in dieser Be— ziehung besondere Vorschriften erlassen wird. Der Synod sagt unter Anderem in dieser Verfuͤgung: „Als noch in Rußland die sogenannte Griechischuunirte Kirche mit Abweichung von den Dogmen der rechtgläubigen Kirche bestand, wie sie ihr einst von der West-Roͤmischen eingefloͤzt wurden, konnten Ver— füuͤhrung und Abfall vom Glauben stattfinden, welche Verbrechen auch von den Gesetzen geahndet wurden. Jetzt aber, wo alle Unirten in Rußland, Geistliche wie ihre Gemeinden, innig und feierlich die Einheit ihrer Kirche mit der rechtglaͤubigen Ost-Roͤ— mischen bekennen, in volle ungetheilte Gemeinschaft mit ihr ge— treten sind, mithin in Rußland keine Griechisch- unirte Kirche, keine Union mehr besteht, also auch keine Verbtechen des Abfalls und Uebertritts von der ersten zur letzteren, so koͤnnen den Gerichten diese Verbrechen nur aus einer fruheren Zeit zur Untersuchung vorliegen. Da aber bei der jetzt erfolgten allgemei⸗ nen Wiedervereinigung der Union mit der rechtgläubigen Kirche auch die Beklagten selbst sich ihr zugewandt haben, so waͤre es unstatthaft, sie länger fuͤr Verbrechen zu richten, welchen sie jetzt selbst feierlich abgeschworen haben; um so unstatthafter ware dies, da mit Aufhoͤrung der Union auch diese Gattung von Verbrechen aufgehört haf, ähnliche Erscheinungen nie mehr vorkommen wer— den, die Strenge des Gesetzes aber nur die Abwendung der letztern bezweckte.“ ö

Ein Schreiben aus Kiachta vom 15. Oktober enthaͤlt Nach— stehendes uͤber die Einsetzung eines neuen Dsargutschei oder Gou— verneurs von Maimatschin: „Am 19. Oktober waren wir Zeu— gen der sonderbaren Ceremonie der Einsetzung eines neuen Dsar— Gouverneur, dessen Dienstzeit abgelaufen ist, abzulssen. Bei neur bewohnten Hauses auf zwei hohen Mastbaäͤumen zwei gelbe Fahnen aufgepflanzt; zwischen den beiden Mastbäumen stand ein mit rothem Tuche bedeckter Tisch, auf dem verschiedene Insignien der richterlichen Wuͤrde lagen; vor diesem Tische standen auf einem kleineren zwei zinnerne Kandelaber, in denen rothe Wache— lichte brannten, zwischen den Kandelabern befand sich RNaucherpfanne. Der Weg, den der Gouverneur zu nehmen hate, war mit rothem Tuche belegt und der Hof mit den in Maimatschin wohnenden Chinesen angefüllt. Um drei Uhr Nach— mittags verließ der neue Gouverneur die Zimmer, die er in einem abgesonderten Hause bewohnt hatte und wurde an der Pforte

aus Afrika.

einer telegraphischen Depesche, welche die in Toulon erfolgte Ein⸗

schiffung des Jsten Regiments am Bord des „Neptune“ und

des „Alger“ anzeigt.

daß 3 „le Vautour“ in der Nacht vom ten zum Me

Algier bis zum 30. Nov. uͤberbracht hat.

des Hofes mit Trompeten und Chinesischen Pauken empfangen,

wahrend die Artillerie zu gleicher Zeit drei Kanonenschuͤsse ab—

feuerte. Hierauf wurde das Amtssiegel herbeigebracht, der alte

n übergab es seinem Nachfolger und entfernte sich so⸗ K gaieich.

i Nachdem der neue Gouverneur das Siegel durch seinen Niarba hatte auf den Richter ⸗Tisch legen lassen, zuͤndete er ein Packet wohlriechender Wachslichte an, legte sie auf die Raäucher—⸗

befohlen hatte, das Siegel zu enthuͤllen, verzeichnete er auf rothem

Papier in Chinesischen Charakteren den Tag und die Stunde seiner Einsetzung, worauf er die Gluͤckwuͤnsche der Mitglieder der Chinesischen Handels⸗-Compagnie und der angesehensten Kauf— leute, so wie der Aeltesten der Mongolen und anderer Beamten empfing.

Alle diese Personen warfen sich nach der Reihe vor dem Gouverneur aufs Knie, wobei sie sich bis auf die Erde nie—

Endlich nahm ein Niarba das Siegel von der

Ihm folgte

rend der Kniebeugungen, statt Kanonenschuͤsse abzufeuern, Rake—

ten steigen, wobei gegen eine große Pauke und eine Glocke, die beide vor diesen Tempeln hingen, geschlagen wurde.“

Frankreich.

Noch immer keine offizielle Nachrichten

Parts, 8. Dez. Die Regierung beschraͤnkt sich auf Publizirung

Auf Privatwegen erfahrt man dagegen, äten d. in Teulon angekommen ist, und Nachrichten aus . ü Das Ministerium hätte also schon seit zwei Tagen neuere Nachrichten veröffentli—=

chen koͤnnen, und sein Stillschweigen hat unter den gegen— wärtigen Umstaänden nur nachtheillg ausgelegt nen. lon, eine ferne Kanonade in Algier gehort wurde.

daselbst, daß ein bedeutendes Gefecht stattfaͤnde. ten, die von dem General⸗Gouverneur eingingen, wurden sorg⸗ faͤltig geheim gehalten, und man konnte in Algier durchaus nicht erfahren, was auf dem Schlachtfelde vorging.

werden kön⸗ Man erfährt durch ein Dandelsschreiben aus Ton— daß am 30. November, bei Abgang des „Vautour“, Man vermuthete Alle Nachrich⸗

,, n, —; Man scheint auf diese Weise der Entinuthigung vorbeugen zu wollen, während

man dadurch leicht ein entgegengesetztes Resultat herbeiführen könnte. Es herrschte in der That die lebhafteste Besorgniß unter der Europaischen Einwohnerschaft; dagegen zeigte sich unter der Maurischen Bevölkerung, die sich auf nicht weniger als 260,000 Seelen beläuft, eine unverkennbare Freude. Alle auf der Rhede von Algier liegenden Schiffe hatten ihre Mannschaften ans Land gesetzt, um, im Fall einer insurrectionellen Bewegung, den Euro— päern Beistand zu leisten. gen, die alle zur Bewachung jener Stadt nicht umumgaͤnglich nothwendigen Truppen nach Algier geholt hatten. den gern ringsum Oran hatte man die Garnisonen zurn gezogen,

ach Oran waren Paketbote gegan— Aus den Laͤ—

Es ist in diesem Augenblicke im Kriegs-Ministerium von

dem Plane die Rede, unsere Afrikanischen Besitzungen in zwei von einander unabhangige Provinzen zu theilen. sFelben, deren Hauptstadt Algier bleiben wurde, soll unter den Befehlen des Marschalls Valse und die andere mit der Haupt— stadt Oran unter den Befehlen des Generals Cubiéres stehen.

Die eine der⸗

Zwei Ordonnarz-9Offiziere des Kriegs-Ministers, Oberst-Lieu—

tenant Foy und der Capitain von Viliers, sind heute, der eine nach Toulon und der andere nach Port-Vendres abgegangen,

um die Einschissung der nach Afrika bestimmten Truppen mög—

lich st g. beeilen.

Mehrere Pairs und Deputirte haben sich zum Koͤnige und

zum Herzoge von Orleans begeben, Um dringende Vorstellungen gegen die Abreise des ., nach Afrika zu machen. Die Jour⸗ nale unterstuͤtzen diesen daß sich das Ministerium veranlaßt finden werde, ebenfalls gegen

ischritt auf alle Weise, und man glaubt,

die Theilnahme des Herzogs an dem Afrikanischen Feldzug zu re—

klamiren, um bei einem etwaigen Ungluͤcke seine Verantwortlich—

keit gedeckt zu haben. Ein hiesiges Blatt meldet, daß der Köͤnig gestern die

Herren von Rothschild, Janson, Davilliers, Hope und Baring empfangen habe.

Es verbreiten sich heute Geruͤchte vom einem ernstlichen Un—

wohlbefinden der Königin und der Madame Adelaide.

Der Prinz von Joinville wird Ende Januar in Paris er—

wartet, wo er einige Wochen bleiben und sich dann wieder zum ̃ ( en D Levante⸗Geschwader begeben wird. gutschei, der aus Peking gesandt wurde, um den bisherigen

Der Fuͤrst Esterhazy ist gestern von hier nach Wien abge—

; gangen. dieser Gelegenheit wurden auf dem Hofe des von dem Gouver⸗

Das Journal des Dabats hatte bei Gelegenheit der

Reise des Herzogs und der Herzogin von Orleans in dem suͤd— lichen Frankreich die Haltung der Geistlichkeit im Allgemeinen ge— lobt, und nur tadelnd bemerkt, daß ein Praͤlat in der Anrede an die Herzogin von Orleans auf die Verschiedenheit des Glaubens ö angespielt, und die Hoffnung auf die baldige Ruͤckkehr der Her— ine haͤtte.

zogin in den Schooß der allein seligmachenden Kirche ausgedrückt Dieser Tadel hatte einen Theil der legitimistischen Blaͤt, ter zu lebhaftem Widerspruch angeregt und das Journal des

Deébats findet sich jetzt zu einer Entgegnung veranlaßt, bei der es sich auf den Artikel der Charte stuͤtzt, in welchem gesagt wird: „Jeder uͤbt seine Religion mit gleicher Freiheit aus und erhalt

fur seinen Gottesdienst gleichen Schutz.“ Was wuͤrde man sagen, demerken die Debats, wenn an einem Tage des offentlichen Empfangs in den Tuilerieen, der Praͤsident des Konsistortums den König ermahnte, sich zu dem Glauben der Augsburgischen Konfesslon 3u bekehren; oder wenn der Ober⸗Rabbiner es sich heraus nähme, die Königin im Namen der Lehrsatze der Synagoge anzureden? „Ihr wurdet,“ heißt es weiter, „mit Recht über gegebenes Aer⸗ gerniß schreien. Und dennech würden der Prasident des Kon— listoriums und der Ober⸗Rabbiner nur von lhrem Rechte Gebrauch

machen, wenn es Euer Recht waͤre, im Namen des katholischen Glaubens das Gewissen einer protestantischen Prinzessin öffent— lich zu versuchen. Sicherlich sind der Prediger der reformirten Kirche und der juͤdische Rabbiner nicht weniger aufrichtig ihrem Glauben ergeben, als Ihr dem Eurigen. Sie glauben an die WVahrheit ihrer Religion, wie Ihr an die Heiligkeit Eurer Kirche glaubt. Und sie konnten wohl verleitet werden, jene ehr— geizige Propaganda zu versuchen, von der Ihr die Theobie und das Beispiel aufstellt. Ihr wendet dagegen ein, daß sie nur geduldet sind, während ihr die herrschende Religion sey d ein Anspruch, zu dem das Gesetz nicht ermächtigt. Die katholi— sche Religion ist die Religion der Mehrheit der Franzosen, des Staats, Hberhauptes, des muthmaßlichen Thronfolgers und aller seiner Nachkommen, eine Religion, die durch die ganze Macht des Landes beschuͤtzt, und mit seinem Gelde reich salartrt wird; aber eben deshalb muß diese Religion eine sanfte und duld— same seyn. Der Eifer und das Geraͤusch in dem Proselytismus, die Ungeduld und das Aufsehen in den Bekehrungen, die from— men Erniahnungen, an die Mächtigen der Erde gerichtet, der Kampf des religiösen Geistes mit der materiellen Gewalt, dies Alles begreifen und bewundern wir in einer Zeit des Unglücks und der Pruͤfungen und im Angesichte der politischen Verfol— gungen. Aber wir finden dieses Geraäͤusch mindestens seltsant, wenn man sich im tiefen Frieden mit der zeitlichen Gewalt be— findet, keine Furcht vor der Gegenwart und keine Besorgniß fuͤr die Zukunft hegt. Ihr sagt, daß die Vorgaͤnger unserer Bischsfe den heidnischen Kaisern, den Oberhaͤuptern der Barbaren und den Tyrannen des Mittelalters den lebendigen Gott verkuͤndigt hätten. Ehre jenen unerschrockenen Bekennern des Glaubens! Sie vertheidigten mit Gefahr ihres Lebens das besiegte und ver— folgte Christenthum. Aber wollen unsere Bischoͤfe etwa auch auf das Maͤrtyrthum Anspruch machen, wenn sie sich im Angesichte der protestantischen Gemahlin eines katholischen Prinzen zu dem siegreichen und unbestrittenen Katholizismus bekennen? Ihr pro— testirt gegen das Gesetz, welches Ihr atheistisch nennt. Das Gesetz ist nicht atheistisch. Es will nur, daß der heilige Name Gottes nicht aus der Unverletzlichkeit des Heiligthums gerissen werde, um mitten in die Streitigkeiten und Leidenschaften der Welt ge— worfen zu werden. Es besiehlt auch nur, das menschliche Ge— wissen zu achten, unter welcher Form es auch die Idee von Gott, von dem Gefuͤhl seiner Größe und von der Hoffnung der Un— sterblichkeit in sich aufgenommen habe. Atheistische Gesetze sind nur diejenigen, die den Scepticismus ärndten, nachdem sie die Unduldsamkeit gesäet haben.“

Im Montteur liest man: „Ein Beschluß der Niederlaͤn— dischen Regierung hatte den aus dem Süden kommenden Schif— fen untersagt, die Schelde in dem Passe⸗-Sloe zu passiren und die Binnen⸗Gewaͤsser zu benutzen, um sich nach Rotterdam zu begeben. Da dieses Verbot in der schlechten Jahreszeit die Franzoͤsischen Dampfschiffe, die den Dienst zwischen unseren Hä— fen und jenem von Rotterdam versehen, Gefahren aussetzen konnte, so hat der Graf Bois⸗le⸗omte dasselbe zum Gegenstand einiger Bemerkungen gemacht, die guͤnstig aufgenommen worden sind. Ein neuer Beschluß der Niederländischen Regierung hat den Dampfschiffen von Duͤnkirchen die Fahrt durch die Binnen— Gewässer unter den einzigen, durch die Regelmäßigkeit des Mauthdienstes geforderten Beschränkungen bewilligt. Diese Be— guͤnstigung waͤre ubrigens auf die, den Dienst zwischen Havre und Rotterdam versehenen Dampfschiffe ausgedehnt worden, wenn ihr Tiefgang dies nicht verhindert hatte.“

Das Journal des Dbats bespricht die Frage uͤber die Abschaffung der Sklaverei in unseren Kolonieen, welche bekannt— lich von der Kommission bejahend entschieden wurde und unver— weilt den Kammern vorgelegt werden soll. Es tadelt an der fruͤ— heren Englischen Maßregel derselben Art, daß sie keine Gewalt feststellte, welche die Beobachtung der Vorschriften wegen der Neger⸗Lehrlinge uͤberwachen und erzwingen konnte, und daß den Kolonisten die zuerkannte Entschädigung mit einemmale gegeben— wurde, waͤhrensd man sie als Buͤrgschaft fuͤr ihr strenges Einhal— ten der gesetzlichen Vorschriften in Haͤnden haͤtte behalten sollen, und sagt dann weiter:; „Ueberzeugt, daß ein Theil der Verlegenheiten in den Englischen Kolonieen aus dem schlecht— geordneten Verhaͤltniß zwischen Lehrherrn und Negern entstand, wuͤnscht die Kommission, daß sämmtliche Sklaven unse— rer Kolonieen frei und an dem naͤmlichen Tage auch voͤllig unw— abhängig von ihren fruͤheren Eigenthuͤmern seyn, dagegen eine gewisse Zeit unter Obhut des Staates bleiben sollen, der die Be— dingungen ihrer Lohndienste an die Kolonisten festsetzen wird. Da in unseren Kolonieen etwa 166,000 arbeitsfähige Neger sind, so kann man annehmen, daß ihr Arbeitslohn nicht nur zur Bezah— lung der Zinsen des Entschädigungs-Kapitals und zur Bildung eines Tilgungs⸗Fonds genuͤgen wird, sondern daß den Arbeitern auch noch ein Theil ihres täglichen Verdienstes herausgegeben werden kann. Der Staat erhaͤlt auf diese Weise die Gewalt, dem Neger nach Gutbefinden die gaͤnzliche Freiheit zu geben, ohne auf die Hindernisse zu stoßen, wesche die ortlichen Legisla— turen der Englischen Regierung in den Weg legen.“

Bei dem Ballottement, welches gestern in dem hiesigen fuͤnf⸗ ten Wahl Kollegium stattfand, ward Herr von Hu bert zum Deputirten erwählt. Er erhielt 639, und Herr Michel 51 1 Stim— men. Diese Minorität ist insofern bemerkenswerth, als man nie— mals geglaubt hatte, daß jetzt noch in einem Pariser Wahl⸗-Kol⸗ legium ein Kandidat, der den Wählern in der vorbereitenden

Versammlung offen erklart hatte, daß er republikanische Grund⸗ sätze habe, 511 Stimmen erhalten wurde. sch