Geruͤchts sehen, daß der Prinz sich mit seinem Königlichen Brun
der ausgesshnt habe und wohl bald nach Neapel abreisen durfte. Der Graf von Ludlew hat seinem Verwandten, dem jcki= gen Serzog von Bedfort, die Summe von 160,„nn Pfd. St. um n gemacht, init der Bemerkung, er habe ihm die, fen in feinem Testament zugedacht gehabe, erachte es aber fuͤr i, . ihm das Legat — 8 jetzt auszuzahlen. x ady Morgan, welche fast erblindet war, ist Jetzt so weit hergestellt, daß sie ihre literarischen Arbeiten wieder vornehmen kann. Sie befindet sich seit einigen Tagen in London, und man sieht dem baldigen Erscheinen eines neuen Romans von ihr ent egen. ꝛ 24 Einem Regierungs⸗Blatt zufeh⸗ werden in der Königlichen Kapesse von St. James schon Vorbereltungen zu den bevor— stehenden Vermahlungs⸗ Feierlichkeiten getroffen. Der hiesige Gesandte der Vereinigten Staaten, Herr Ste⸗ venson, hatte gestern lange Kenferenzen im Schatzamte und in der Bank von England, durch die er eine lange obschwebende
Ünterhandlung zwischen seiner und der Britischen Regierung zu
Ende gebracht hat, betreffend die von letzterer zu zahlende Ent— e für eine Anzahl Sklaven, welche, RotdAmerikanischer
Burger Eigenthum, vor eiwa acht oder neun Jahren bei den ĩ Schiffbruch litten und von den Britischen Be,
Bahama ⸗/ Inseln ten . e hoͤrden zu Nassau in Freiheit gesetzt wurden. Die Entschädigungs⸗ summe, welche die Britische Reglerun und welche gestern von Herrn Ster men wurde soll sich auf 20 — 30,9000 Pfd. belaufen. ‚
Der durch den Tod des 15x. Butler erledigte Bischofssitz
von Lichfield soll dem Dechanten von Chester, Herrn Anson,
einem Whig und Bruder des General Postmeisters, zugedacht seyn.
selbe, als am 9ten d. schon alle Staats- und Hofsachen von der Post abgellefert waren, aus Versehen liegen geblieben, hat sich zu jenem ungebörigen Schritt nur durch uͤbel angebrachten Diensteifer fortreißen lassen; er ist daher auch nicht abgesetzt wor⸗ den, sondern hat nur einen Verweis von dem General-Postmei— ster erhalten.
Auf der
zu heizen, nung für unthunlich gehalten hatte.
fallen.
Darstellung der letzten Aerndte, worin gesagt ist: „Die Preise des Getraides haben seit der letzten Aerndte allmaͤlig abgenom—
men, und es ist sehr wahrscheinlich, daß sie in der kommenden
Zeit noch mehr abnehmen werden. Während des Winters, und so lange die fremden Häfen durch Eis geschlossen sind, wird sich Mangel an Getraide zeigen; wenn er sich aber im Fruͤhjahre eigen sollte, was wir jedoch nicht befürchten, dann werden die a Laͤnder, wie das letzte Mal, bereit seyn, ihre Vorraͤthe uns zuzusenden. Auf jeden . muͤssen wir dafuͤr dankbar seyn, daß es dem Lande nicht an Brod fehlen wird.“ ;
Die Inhaber von Columbischen Obligationen haben vor— gestern eine Versammlung gehalten, in welcher die in Betreff der künftigen Zinsen-Zahlungen gemachten Vorschläge einstimmig verworfen wurden. 6.
Aus Sydney, auf der Ostküͤste von Australten, sind Nach̊ richten bis zum 2. August eingegangen. Es war daselbst eine Volks-Versammlung gehalten worden, um die zweckmaͤßigste Art und Weise in Berathung zu ziehen, wie der Bevölkerung von Sydney Unterstuͤtzung fr werden könnte, da unter derselben bei dem hohen Preise der Lebensmittel Noth herrschte. Das Mehl war wieder im Steigen, und dabei wurden in Sydney Ankäufe fuͤr Suͤd Australien gemacht, wo sich ebenfalls Mangel zeigte. Auch wird gemeldet, daß der Handel zwischen Vandie⸗ mensland, der Insel an der Suͤdost⸗Spitze von Australimm und Suͤd⸗Australten schnell zunehme. Allan Cunningham, der Bota— niker, welcher Neu⸗Sud⸗Wales bereiste, ist im Juni zu Sydney in seinem A8sten Jahre, nach einer langen Krankheit, die er sich auf einem Besuche der Insel Neu⸗Seeland us fog) hatte, kurz
vor seiner beabsichtigten Ruͤckkehr nach England, mit Tode ab⸗
gegangen.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 19. Dez.
Aftonblads, zum Verlust seines Amtes verurtheilt worden, auch
mit noch schaͤrferen Zusatzen, die man bald zu vernehmen erwar⸗ Er hatte große Widersetzlichkeit Cher, die vom Gericht ge⸗
f tatstidning meldet vor⸗ läufig nur, daß Se. Majestät unterm Jten d. M. Herrn Hult⸗ berg (der dieser Tage durch den Tod einer Tochter betruͤbt wor⸗ den) auf sein Ansuchen in Gnaden dreimonatlichen Urlaub als,
tet. forderte Auskunft zu geben. — Die
Polizeimeister bewilligt und sein Geschaft einstweilen Herrn Lim—
nelius aufgetragen haben.
Deutsch!hlan d.
München, 15. Dez. (N. K.) Neuerdings wurde nun wie— der das Projekt aufgenommen, eine Eisenbahn nach Salzburg zu leiten. von Eichthal.
Einigen Gendarmerie⸗Stationen auf dem Lande sind jetzt zur Aushulfe des angestrengteren Dienstes Soldaten der Linie zuge— theilt worden. Die Gendarmen werden nun ebenfalls mit Zuͤnd—⸗ huütchen ⸗Gewehren versehen. —
Die Ernennung des 5. Jos. Muͤller zum außerordentlichen Prefessor an der hiesigen Universitat hat unter den Studirenden einen sehr freudigen Eindruck gemacht. Professor Muͤller, erst im vorigen Jahre zum Mitgllede unserer Akademie der e n be, ten gewählt, erfreut sich auch der besonderen Huld unseres Kron— prinzen, durch dessen Munisizenz er seine Studienxreise nach Pa— ris machte, und gegenwartig als einer der ausgezeichnetsten Orien⸗ tan , ö 8 pf. 1.
Buͤrgermeister Brunck von Hochstaäͤtten in der Pfalz, melcher als sol wer keinen Urlaub in die ,, erhalten hatte, hat hierauf seine Buͤrgermeisterstelle niederge egt, und ist nun zur Kammer einberufen worden. 4. ; Augsburg, 17. Dez. (A. 3.) Ein uns aus einer Deut⸗ schen Quelle . Schreiben sagt: „Die in den letzten Tagen in mehreren Hauptstädten eingetroffene Anzeige, daß Herr von Brunnow in Stuttgart ganz unerwartet . hl erhalten habe, nach London zuruͤckzukehren, hat ungemeines grufschen er⸗ regt. Wie man hört ie gn, von Brunnow bevollmächtigt seyn, hinsichtlich der Eperre beider Meerengen von Konstantino⸗
zu zahlen uͤbernommen tevenson in Empfang genom⸗
Den Post⸗Secretatr William Saunders, der neulich mit elnem auf der Post angekommenen Brief an die Königin nach Schloß Windsor eilte, um den Brief selbst zu ͤbergeben, da der⸗
Themse ist der Versuch gemacht worden, ein Dampfboot, anstatt mit Steinkohlen, mit Anthracit, Kohlen was man bisher wegen deren langsamer Verbren⸗ Der Versuch ist nach Aus⸗ sage der Sachverständigen in aller Beziehung befriedigend ausge⸗
Das Quarterly Journal of-Agrieulture enthaͤlt eine
Der hiesige Polizeimeister Hult⸗ berg ist wegen Verfahrens gegen zwei Knaben vor das Hofge⸗ richt unter fiskalische Anklage gestellt, und, nach Bericht des
An der Spitze des Unternehmens nennt man das Haus
1146
pel ein neues Uebereinkommen zu treffen, d. h. über wichtige
Modificationen in dem Traktat von Chunkiar⸗-Skelesst zu unter⸗ handein oder, wie andererseits behauptet wird, nach London Ruß⸗ lands Zustimmung zu überbringen zu dem Vorschlage; mehrere Englische und Franzoͤsische Kriegsschiff, im Fall eines Vorruͤckens Ibrahim Pascha's, vor Konstantinopel erscheinen zu lassen. Am Wesentlichen glaube ich, diese Angaben verbuͤrgen zu koͤnnen. Gem wiß scheint, daß dadurch die plötzliche Sendung des K. K. Hef— raths Baron von Neumann nach London veranlaßt wurde. Es fragt sich namlich, ob es nicht zu neuen Verwickelungen führen könnte, wenn an die Stelle des Traktats von Chunkiar Skelessi ohne Zuziehung der Pforte ein anderer Vertrag traͤte, der da— durch schon im Entstehen alle Anlagen von Unhaltbarkeit in sich schloͤsse.“ (Vergl. die im gestr. Blatte der St. Ztg. unter Lon⸗ don nach dem Engl. Courier gegebene Mittheilung uͤber die Ankunft des Herrn von Brunnow.) .
Dresden, 18. Dez. (LLeipz. Bl). Die zweite Kammer hat in ihrer Sitzung vom 17ten d. M. mit 36 gegen 35 Stim— men beschlossen, die Entscheidung uber die Frage, ob Handwer⸗ ker und Krämer, wenn sie sich fuͤnf Jahre lang in einem Dorf aufgehalten und ihr Gewerbe daselbst betrieben, in diesem Dorf ein Heimathsrecht erlangen? auf ungewisse Zeit zu vertagen. — Bekanntlich hat vor ungefähr acht Tagen die zweite Kammer, gegen die Ansicht des Ministers von Lindenau, sich einstimmig dahin erklart, daß ein Abgeordneter bei jeder Kammer (schriftliche) Anträge einbringen koͤnne. Hieraus hat nun die Regierung eine Prinzipfrage gemacht und hieruͤber ein Dekret vorgelegt, in wel— chem sie erklärt, von dem jetzigen Falle wolle sie absehen, fur die Zukunft aber möge man sich an die Verfassungs Urkunde halten, d. h. jeder Abgeordnete dürfe eine Petition nur bei seiner Cam— mer einbringen. Nach der Ansicht des Abgeordneten von Mayer sollte dieses Dekret zu den Akten genommen werden, da die Kammerpraxis doch einmal eine andere Erklärung aufgestellt habe als die Regierung. Dem widersprachen aber, in Ueberein⸗ stimmung mit dem Direktorium, welches das Dekret gleich an eine Deputation verweisen wollte, die Abgeordneten von Watz dorf, Todt, Sachße und Clauß, welche meinten, es koͤnne aus dem Stillschweigen Einverständniß gefolgert werden, Und wenn auch keine Erklarung auf das Dekret gefordert sey, so konne sie doch gegeben werden, da es sich um den Schutz eines so wichti— gen Rechtes — um das Petitionsrecht — handle. Darauf be⸗ schloß die Kammer einstimmig, das Dekret der ersten Deputation zur Begutachtung , n. ] ; .
Hannover, 18. Dez. Se. Majestaͤt der Konig ist heute nach dem Jagdschlosse Rotenkirchen abgereist, von wo Höͤchst⸗ dieselben dem Vernehmen nach naächsten Sonntag zuruck erwar— tet werden.
Kassel, 16. Dez. (Kass. A. 3) Heute Mittag um ! Uhr hatte eine Deputation der Staͤnde-Versammlung, bestehend aus dem Präsidenten, Vice⸗Praͤsidenten, den Herren von Trott, von Eschwege II., von Muͤnchhausen und Jungk, die Ehre, bei Sr. Hoheit dem Kurprinzen und Mitregenten zur Audienz gefuͤhrt zu werden und nachfolgende Adresse als Erwiederung der Eroͤff— nungs- Rede zu überreichen. .
„Durchlalichtigster Kürprinz und Mitregent, gnädißster Kurprin; und Herr! Dem Threune Ew. Hoheit uns nahend, fühlen wir uns von Hank durchdrungen für die Huld und Guade, deren Ew. Heheit bei Eröffnung der gegenwärtigen Stände-Versaunnlung durch Höchst⸗ ihren Minister des Innern uns versichern zu lassen gerüht haben. Am besten hoffen wir, dieser huldvollen Gesinnung zu entsprechen, indem wir bel Berathung der von Ew. Hoheit beabsichtigten Vorlagen, so wie bei jeder sich darbtetenden Erörterung, von gewissenhaftem Eifer, von aller Umsicht vorurtheilloser⸗ Prüfung : uns leiten lassen, und mit aller Offenheit eiter aufrichtigen Gesinnung uns aussprechen. De zur Feststellung des Fingnz⸗ Gesetzes nach allen seinen Be⸗ zichungen erforderlichen Prüfung werden wöir, mit sorgfälti= zem Hinblick auf vorhandenes Bedürfniß, auf anzuerkennende Yeützlichkeit und auf die Kräfte des Landes uns unterziehen. Daß es uns gelingen werde, unsere deshalbige Aufgade genügend zu löfen und zeitig zu erledigen, hoffen wir mit Zuversicht. Der beschiwor—= nen 1 des öffentlichen Rechts-Zustandes von Kurhessen, weiche, verbürgt durch wechselseitige Verfassungs-Treue, den Lautesherru mir seinem Volke auf das Innigste verbindet, ist eine Reihe einflußreicher
wohlthätlger Entwicklungen in der Gesetzgebung des Kuürstagtes gesolgt.
Ehrfurcht und Dank zollen wir dafür der Weisheit des erhabengn der genten. Und wenn noch für manche der wichtigsten Zweige Ergaujunsz
und Vervollkemmnung der Gesetze gewünscht werden darf, so werter
wir uns glücklich fühlen, zu fortschreitender Begründung geistiger und materieller Wohlfahrt, so weit solche von gesetzlichen Anordnungen ah— hängt, im Einverständnisse mit der Regierung Eurer Heheit beitragen zu konnen. In tiefer Ehrfurcht beharren Ew. Hoheit unterthänlgste, treu gehorsausste Stinde-Versammlüng u. s. w. Namens Lerselben der Präfident.“ (Folgen die Unterschristen. . . .
Se. Hoheit haben sich, nachdem Höchstdieselben die Adresse angenommen, noch eine Zeitlang huldreich mit der Deputation unterhalten.
Hamburg, 18. Dez. Von Seiten des Rathes ist der Erbgesessenen Bärgerschaft in deren heutigen Versammlung Fel gender Gegenstand zur Mitgenehmigung vorgelegt worden: „Der Entwurf eines Expropriations-Gesetzes; unter dem Vorbehalte einer nach einmaliger Anwendung des Gesetzes vorzunehmenden erneuerten Pruͤfung desselben, um, je nach dem Ergebniß dieser
letzteren, entweder eine Nevision des Gesetzes eintreten zu lassen oder aber der Erbgesessenen Buͤrgerschaft die Anzeige machen zu koͤnnen, daß zu einer Revision sich keine Veranlassung ergeben habe.“ — Die Erbgesessene Buͤrgerschaft trat diesem Antrage
des Rathes bei. . —
Die Börsenhalle bemerkt: „Mit lebhafter Freude zei— gen wir unseren Lesern die endliche Genehmigung dieses vielbe— sprochenen und vielersehnten Gesetzes an, dessen Annahme einen so erfreulichen Fortschritt der offentlichen Meinung bezeugt und so viele fernere Fortschritte in unserer industriellen Eniwickelung bedingt, das deswegen fuͤr unsere Vaterstadt von so außerordent— licher Wichtigkeit, aber auch fuͤr das Ausland nicht ohne Inte— resse ist. Der Mangel eines Expropriationsgesetzes war es, der bisher die Anlegung von Eisenbahnen auf Hamburgischem Ge— biete unmoglich machte; möge die freudige Zustimmung, welche die Buͤrgerschaft heute dem Gesetze gegeben, ein gutes Zeichen fuͤr die baldige Anwendung desselben auf eine Eisenbahn seyn, deren letzter Zweck es seyn wird, Deutschlands bedeutendsten Seehafen mit dem Deutschen Binnenlande in noch engere Ver— bindung zu setzen.“
. Oesterreich. .
Triest, 11. Dez. (O. P. A. 3.) Kaum je seit langen Jah— ren mag in den Levantischen Gewaͤssern die Seeraäͤuberei so arg gewesen seyn, als seit dem vergangenen Sommer. Unstreitig hat die Vereinigung aller Europaäischen Kriegsschiffe an einem einzigen, oder höchstens an zwei Orten, wo sie unbeweglich vor Anker blieben, das Meiste dazu beigetragen, daß der Unfug so sehr hat uͤberhand nehmen können. Die Räuber brauchten die Englische und Franzoͤsische Flagge gar nicht mehr, und auch die Oesterreichische nur wenig zu fürchten. Ich hebe das Letztere ab—
sichtlich hervor, weil nichts so gewiß ist, als daß unsere bewaffne⸗ ten Fahrzeuge durch ihre Jagd auf die Räuber seit zehn bis funfzehn Jahren zur Säuberung der Levantischen Sewaͤsser das Meiste beigetragen haben. Aber der jetzige Zustand ist bekla— genswerther, als je zuvor. Mit sehr wenigen Ausnahmen, die auf Kandianische ä kommen und auf die des Dey von Tripolis, sind alle diese Rauber Griechen, und zwar theils Unterthanen König Otto's, theils solche der Pforte. Die Ersteren mogen die doppelte Zahl der Letzteren aus— machen. Eben darum ist es für die Regierung zu Athen, an deren ernstestem Willen in der Sache Niemand zweifeln wird, unmoͤglich, dem Unfug durch eigene Kraͤfte ein Ende zu machen, und es ist hohe Zeit, daß sich die übrigen Mächte des täglich mehr bedrohten Handels annehmen. Diese Rauber in den Ge— waͤssern der Griechischen Inselgruppen zu verfolgen und in kuͤr— zester Zeit zu vernichten, ist jetzt gegen sonst eine ungemein leichte Aufgabe. Aber man muß es unterlassen, e diesem Zweck sich der groͤßeren Kriegsfahrzeuge zu bedienen. Was die leichte Ka— vallerie gegen die Wilden in den Amerikanischen Waͤldern, das sind Dampfboͤte in den klippen‘ und riffreichen Gewässern des Archipels gegen die Griechischen Seeraͤuber. Fuͤnf oder sechs solcher Dampfer würden hinreichen, dem Unfug der Piratexie ein rasches Ende zu machen, die so keck geworden ist, daß ihr selbst die Sicilischen Häfen nicht zu entfernt sind, um an deren Ein- und Ausgängen sich auf die Lauer zu legen. Schweiz.
Tesstn. (Sch weiz. Bl.! Nach Mittheilungen in Schwei— zerblaͤttern bestand das Corps, welches unter Anfuͤhrung des Großraths und Obersten Luvini am 5. Dezember Nachmittags 2 Uhr seinen Einzug in Lugans hielt, aus einem Haufen schlecht— disziplinirter Leute aus den Städten Lugano und Bellenz und den stadtähnlichen Flecken Mendrisio und Chiasso. Das Tand— volk der unteren Bezirke habe keinen Theil an dem Zuge neh— men wollen. Dafuͤr seyen zwel Geistliche mitgegangen, welche sich nicht schaͤmten, mit Flinten und Sabel bewaffnet, sich anzu— schließen. Misoxer und Piemonteser seyen dabei gewesen. Jeder habe täglich 18 Btz. bezogen, *, davon aber nicht einmal mit ihren Waffen ordentlich umgehen koͤnnen. An Wider— stand sey nirgends zu denken gewesen, hingegen haͤt— ten auf das bloße Geruͤcht hin, daß man sich zu Lo— carno wirklich zur Gegenwehr ruͤste, Viele Reißaus neh— men wollen und sich erst dann wieder zum Anschluß an die Heldenschaar bewegen lassen, als die Faischheit jener Geruͤchte klar am Tage gelẽgen. Daß die Regierung vor einer solchen Truppe mehr Ursache zur Flucht zu haben glaubte, als vor einem tapferen und wohlgeuͤbten Corps, das kann ihr nicht zum Vor— wurf gemacht werden. Denn je feiger und schlechter eine Masse beschaffen ist, desto mehr Grausamkeit wird sie im Augenblick des Sieges an den Tag legen, wie man es auch schon ander— warts im Bürgerkrieg hat erfahren koͤnnen. Es war hauptsach— lich, wie sich diese Leute selbst außerten, auf Rache gegen Molo und Riva abgesehen, die sich daher z aus dem Staube machten. Sie wußten, wessen ihre Feinde fähig waren, denn die am 28. April und 9. Mai 17989 zu Lugano und Mendris veruͤbten Gräuel sind noch nirgends im Tessin vergessen worden.
Auch
1 —
zuerst
.
Neapel, 3. Dez. (A. 3.) Dank dem eifrigen Bestreben unseres jungen unermüdlichen Königs, wurde das Beispiel der Errichtung von Gottesäckern im ganzen Koͤnigreiche befolgt, und nach einem Verlauf von zwei Jahren, seit der Cholera, ist deren Zahl in den verschiedenen Provinz Staͤdten schon auf nahe an funfzig gestiegen; bis zu besagter Epoche war es Gebrauch, die Leichname in die Gewoͤlbe der Kirchen zu werfen, wo sie mit Kalk bedeckt und die Gebeine einmal im Jahr herausgenommen und außerhalb der Stadt vergraben wurden. Fuͤr die armen Klassen und die Spitäler der Hauptstadt besteht ein besonderes ; santa (Kirchhof) mit 363 viereckig gemauerten Gruben, und nach Verlauf eines Jahres herausgenommen und anderswo vergraben werden. Dieser Kirchhof liegt auf einer Anhoͤhe, nahe an der Strada nuova del campo di Marte, von wo aus man eine der reizendsten Aussichten auf die Stadt, ihre Umgebungen, Vesuv und den ganzen Golf hat. Nebenan, zunaͤchst an der Straße, sieht man ein mit einer Mauer umgebenes und mit einzelnen Grabsteinen besetztes Feld, woselbst die im Jahre 1837 an der Cholera gestorbenen 25,666 Individuen vereint
dell
ruhen.
Neulich erregte ein Duell zwischen zwei Adeligen hier gro— ßes Aufsehen. Der Koͤnig, sehr aufgebracht daruͤber, befahl dem Polizei-Minister, gegen die Schuldigen, von denen der eine schwer verwundet wurde, mit aller Strenge des Gesetzes zu ver— fahren. Ein anderes Duell zwischen einem Franzoͤsischen Maler Namens R. und einem Neapolitanischen. Obersten wurde da— durch, daß Letzterer die Ausforderung des Ersteren bei der Po— lizei anzeigte, verhindert, und nur durch kraftige Einschreitung des Franszösischen Gesandten gelang es dem Maler, den Haͤnden der Poelizei und einer wenigstens „jährigen Galeerenstrafe zu ent— gehen. Er verließ sogleich das Land. — Mit den Vorrichtungen zur Gasbeleuchtung geht es rasch vor sich. In den Hauptstra— ßen sind bereits die Nöhren gelegt; eben so nähert sich das zur Be— reitung des Gases erbaute und in der Nähe der Rwtera di Chiaja gelegene Gebäude seiner Vollendung.
G a hi e n.
Madrid, J. Dez. Morgen findet hier die Wahl oder Er— neuerung der Munizipal-Beamten statt, und obgleich die gemä— ßigte Partei Alles aufbietet, um sich den Erfolg zu sichern, so glaubt man doch allgemein, daß die Exaltirten den Sieg davon tragen werden. Dagegen weiß man bereits, daß die in Guada— laxara, Zamora, Valladolid und Badajoz erwählten Munizipal— Beamten der gemaͤßigten Partei angehoͤren.
Saragofsa, 9. Dez. Die Armee hat noch ihre alte Stel— lung inne. Die Karlisten wagen indeß nicht mehr, sich von den
Punkten, die sie besetzt haben, zu entfernen, seitdem der uner—
schrockene Oberst Zurbano mit seinen Truppen die Gegend durch- streift Die Desertion nimmt uͤbrigens unter den Karlisten immer mehr überhand und heute hat sich eine ganz Compagnie mit ihren Offizieren, zusammen 101 Mann, im Hauptquartier ein⸗ Hefunden.
Ein Korrespondent der Times schreibt aus Perpignan: „Im Karlistenheere von Catalonien ist der Damon der Zwie— tracht wieder erschienen mit dem General⸗Major Kanonikus Tri— stany, den die Franzoͤsischen Legitimisten unbesonnen genug wa— ren, ihren Freunden jenseit der Pyrenäen zuruͤckzusenden. Damit haben sie ihnen einen sehr schlechten Dienst erzeigt, und wenn der neue Generalissimus nicht rasche und energische Maßregeln ergreift, um der Einmischung dieses ungeschickten Priesters ent— gegenzuwirken, so wird er die Partei des Don Carlos in dieser
Provinz desorganisiren. Zözert Don Jose Segarra, mit Nach— druck zu handeln, so durfte er entwedet selbst das Opfer des wil⸗ den Tristany werden, oder, um dieser Gefahr zu entgehen, mit den Christines sich zu versshnen gendthigt seyn. Bie Nei— gung des Heeres it zwischen diesen beiden Führern getheilt: 8 sind alle ehrbaren Soldaten, fuͤr Tristany das Ge—
Türkei.
Kon sta tine pel, 28. Nov. (A. 3.) Das Kriegs⸗Dampf⸗ bsot, auf. dem sich der Franzöͤsische, nach Persien bestimmte Mi— nister, Graf Sercey, befindet, erhielt seinen Ferman zur Reise nach Trapezunt erst nach Ueberwindung einiger Schwierigkeiten, die sich auf die Anerkennung der Herrschaft über das mare (lau- 8am Thraciens und des Pontus Euxinus beziehen. Dazu ge⸗ hört — und es ist im ercheilten Ferman ausdrücklich angeführt 2 das Abnehmen der Flagge, das Zuruͤckziehen der Kanenen ꝛc. Dies wäre nun zwar in der Ordnung, und Frankreich selbst hat in der letzten Zest den Grundsatz der Tuͤrkischen Herrschaft uͤber diese Meere zu wiederholtenmalen hervorgehoben, allein der Um— stand, daß die Russischen Kriegs-Fahrzeugße das Schwarze Meer befahren, ohne i Flage abzunehmen, ohne den Kanonen eine ndere, als gewöhnliche Richtung zu geben, ist um so kraäͤnkender, als Frankreich weder die Herrschaft Ruß— lands uber das Schwarze Meer, noch die Sperrung der Bozantinischen Meerengen, als eine zum Vortheil der Nussischen Etablissements bestehende Maßregel, anerkennt. Auch ist man hier allgemein der Ansicht, daß die Pforte nicht daran gedacht haͤtte, dem Französischen Kriegsschiff derartige Hemmnisse in den Weg zu legen, daß vielmehr eine geheime Hand hier thä— tig gewesen, die das Ganze leitete, damit Herr von Sercey mit dem Unterschied bekannt gemacht waͤrde, der in den Europaisch— Asigtischen Gewässern zwischen Franzoͤsischen und Russischen Kriegs— schiffen besteht. Herr von Sercey ist von etwa 165ffizieren aller Waffen-Gattungen begleitet. Man zerbricht sich hier den Kopf über den eigentlichen Zweck dieser Mission. Man fragt sich: ist sie gegen Rußland gerichtet? Dies ist nicht wahrscheinlich, da man keinen Grund in Frankreich hat, sich mit der Hoffnung zu schmeicheln, den Russischen Einfluß in Persien zu paralystren, nachdem dies selbst England mißlang und sich Herr Mac Neill unverrichteter Dinge zurückziehen mußte. Oder sollte die Mission gegen England gerichtet seyn? Dann kommt sie jetzt auf jeden Fall zu spat, da die Englisch-Persischen Differenzen allem Anschein nach ihre voͤllige Ausgleichung bereits gefunden haben. Uebrigens ist Herr von Sercey bereits von hier abgereist, und auf dem Wege nach Trapezunt.
Griechenland. ⸗ Athen, 28. Nov. LX. A. 3.7 Man liest in den hiestgen Journalen, daß der Patriarch in Konstantinopel das Anathema aber Herrn Kasris ausgesprochen hat. Die „Minerva“ giebt dem Patriarchen hierüber eine derbe Lection, indem es strafwuͤr— dige Anmaßung des Patriarchen sey, sich in die Angelegenheiten der unabhangigen Kirche des Königreichs Griechenland zu mi—
schen und einen Buͤrger desselben vor sein Tribunal zu ziehen.
Uebrigens wurde auch in den hiesigen Kirchen am letzten Sonn— tag ein Erlaß der heiligen Synode vertesen, worin die Lehre und die Ansichten Kairis als ketzerisch und antichristisch verworfen und die Gläubigen vor ihm und seinen Anhängern, „den falschen Propheten“, gewarnt wurden. — Man erwartet mit dem naͤch— sten Oesterreichischen Dampffchiffe die neu ernannte Obersthofmei— sterin der Koͤnigin. Sie ist eine Norddeutsche. — Professor Forchhammer hat uns vor einigen Wochen verlassen. Seine kleine Schrift üuͤber Sokrates hat ihm von des Journals „das Zeitalter“ viele harte Worte zugezogen, als da sind „Verleum— der, Mishellene, Verfechter der Finsterniß“ u. dal. m. Leider bemächtigen sich die politischen Leidenschaften auch solcher Fragen, die denn doch nur vor den Richterstuhl der Wissenschaft gehören — Im Piräus wurde durch sreiwillige Beisteuern in und außer zriechenland eine recht freundliche katholische Kirche erbaut.
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— — Königsberg, 13. Dez. Die hlesige Gewerbe Schule wurde bereits vor 20 Jahren ins Leben gerufen. Bei allem Wohlwollen jedoch, welches der Anstalt von Seiten des Ministeriums der Finanzen in reichem Maaße zu Theil ward, und bei allem Eifer der an der Schule seit ihrem Entstehen thä— tigen Lehrer, stellten sich ihrem Gedeihen so viele rtliche Schwie— rigkeiten in den Weg, daß erst in diesem Jahre die Schule eine Gestaltung gewonnen hat, welche ihrem Zwecke: „Vorbildung fuͤr das Königl. Gewerbe Institut und allgemeinere Verbreitung von intellektuellen Kenntnissen unter dem hiesigen Gewerbestande“, vollkommen enispricht. Auch die städtischen Behoͤrden sind jetzt in das Interesse gezogen, und zeigen Bereltwilligkeit, die bis jetzt nur von dem Ministerium ausgehenden Fonds der Schule zu vermehren, sobald die staͤbtischen Finanzen es irgend zulassen. — Es arbeiten jetzt an der Schule 5 Lehrer. Die Zahl der die Schule besuchenden Zoͤglinge ist dem Zwecke der Anstalt, und höͤ— herer Vorschrift gemäß nur gering, da die Schule zunächst mit talentvollen Zöͤglingen zu thun haben soll. Sie unterscheidet sich hierin wesentlich von jeder anderen Schule und strebt darnach, wenn der Hauptzweck ihr erst vollständig und dauernd gelungen seyn wird, eine Art gewerbliche Akademie fuͤr die Provinz zu werden. Unter ihren zur Zeit sie besuchenden 15 Zöglingen ist ein reger Fleiß im allgemeinen sichtbar, und bei Mehreren sind Fahigkeiten vorhanden, die zu den erfreulichsten Resultaten Hoff— nung geben. Wie denn auch bisher jährlich von dem Ministe— rium ein Zögling der Anstalt fuͤr würdig befunden worden ist, das Koͤnigl. Institut mit einem jahrlichen Stipendium von abt Rthle. zu beziehen. Der in diesem Jahre dorthin gesandte Zögling ist der Erste, dessen Vorbildung für die erste Klasse des Instituts genuͤgte.
— Die hiesige Kunstschule, unter der Leitung des Schloßbau— Inspektors Schutz, zählt uber 40 Zöglinge, welche des Sonntags im Zeichnen unterrichtet werden, und eben so werden Gesellen und Burschen aller Handwerke Mittwochs und Sonnabends vom Professor Knorr im freien Handzeichnen unterrichtet.
Wissenschaft, Kunst und Literatur. St. Petersburg. — Pulkowa, 1. (13) Dez. Der auf der Ber⸗ liner Sternwarte am 2. Dejember n. St. entdeckte teleskopische Komet ist heute früh um 3 Uhr auch auf der Pulkowaer Sternwarte gefunden wor⸗
den. Der Astronem O. Struve fand ihn in der Nähe des Sterns der Jungfran und befiimmfe sogleich feinen Srt mit dem Mfrometer des
frefen Refraftors, woraus für 17 Uhr mittlerer Zeit des 12. Dezem⸗ er uz St. die gerade Aufsteigung 14 Uhr 11 26 und die Declination 9. 19 . 2 folgt. Der Koniet ist seit seiner Entdeckung in Berlin in 1 Tagen un mehr als 20! nach Ssten und etwas nach Norden ge⸗
tt, und hat so bedeutend an Helligkeit zugenommen, daß er schon
bis 1838), in welchem sich zuerst der künftige Deutsche RNationaldichter
ruhig hervorbildete. Von gan; desonderem Interesse sind noch die
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mit unbewaffnetein Auge sichtbar ist und ohne Schwierigkeit im erleuch— teten Felde des großen Fernrohres bestimmt werden kannte. Es sieht * erwarten, daß er * bedeutend lichtheller werde, da er sich rasch er Senne zu nähern scheint. Da der Kemet um Uhr Merzens fui— minirt, so ist er nur in den Frühsiunden sichtbar. B. Strn ve. (St. Pet. Ztg.) Göttingen. Am 19. Tkteber d. J. legte Herr Ir. Karl Simty, Decent der Physik und Chemie an der hiesigen lniversin it der önsg lichen Societät der Wissenschaften, ein von ihm verfertigtes Lichtbild ver, welches in mehrfacher Beziehung ven denen des Herrn Daquerre sich unterscheidei. Während bei den letzteren das Bild befkanntstch aus Quecsilber oder vielmehr aus Silber⸗Amalgam gebildet zu seyn scheini,
Hitze sich verflüchtigen lassen, eine wichtige Rolle. solcher Metalle in es gelüngen, durch siarfes Erhitzen der Metallplatte, auf der das Bild sich zeigt, dem Bilde selbst eine viel größere Festigleit zu geben, als dieses bei denen des Herrn Taguerre der Fall ist. Wahrscheinlich ist es, daß hierbei durch die Er— hitzung ein Zusammenfritten des loderen Metallbildes hervorgebracht wird. Während die Daguerreschen Bilder sehr sorgsam gegen jede mechanische Einwirkung bewahrt werden müssen, kann man ein auf genannte Weise zubereitetes Bild ehne die geringste Verletzung, in fei— nes Papier eingewickelt, Wochen lang in der Tasche herumtragen. Auch läßt sich dasselbe mit Anwendung eines Haarpinsels durch Wasser oder Spiritus öfter abwaschen und reinigen. Wenngleich man nun auch ferner sehr sanft mit dem Finger darüber streichen kann, so widersteht es doch einem stärkeren Reiben mit gleichzeitiger Anwendung eines Truckes nicht, da hierbei, wegen der Weichheit der Metalle, die feinen Metalltheilchen gleichsam verbogen und niedergestrichen werden. -In— dem man nnn auch mittelst eines Pinsels im Stande ist, eine schwärze Farbe aufjusireichen, so wird man es auch erreichen können, Abdrücke zu machen, so bald eine Farbe gefunden seyn wird, welche nur von demjenigen Metalle, aus welchem das Bild hesteht, angenommen wird, während die übrige Metallplatie sich unempfäugllch dagegen zeigt, oder auch, wenn das Umgekehrte siattfindet. Ueberhaupt scheint die se Art des Abdruckes, wie sie auch beim Steindrucke üblich ist, am meisten zur Verviel— fältigung der Lichthilder geelgnet zu seyn Einige Versuche haben gelehrt, daß man wahrscheinlich am leichtesten durch eine cheinische Behandlung der Platte zum Ziele gelangen wird, weil das Metall der Platte un dasjenige, aus welchem das Bild besteht, sehr verschiedene chemische Ei— genschaften besitzen, und es daher auch mehrere Sübstanzen giebt, die ur auf eins dieser Metalle eine Einwirkung ausüben, wodurch den angeführten Erfordernissen am leichtesten Genüge geleistet werden kann. Eine zweite Eigenthüwmlichkeit der besagten Bilder ist die, daß man den— selben gewisse verschiedene Farbentöne nach Willkür mittheilen kann, so daß siet ein schwärzliches, gräuliches oder gelbliches Ansehen erhal⸗ len. — Bei dieser Behandlung, und dieses ist noch besonders zu er⸗ wähnen, tritt das Bild viel lebhafter und frischer hervor, wodurch die Deutlichkeit desselben sehr gefördert wird. Wurde unter denselben Um— ständen, wie da sind; Lichtstärke der beleuchteten Gegenstände, Tages— zeit, Dicke der Jod-Schicht, Zeit, während welcher das Bild in ein und derselben Camera obscura sich befindet z., ein Bild ganz nach Da— guerre's Vorschrift bereitet, so ergab sich, daß es an Deutlichkeit den vorerwähnten Bildern stets etwas nachstand. (Gel. Anzeigen.)
Adelbert von Chamisso's Werke. Mit Kupfern. Lelp— zig, Weidmannsche Buchhandlung 1836 — 39 sechs Bände
klein Sro. .
Die ersten vier Bände dürfen, ihrem Juhalte nach, als bekannt vorausgesetzt werden da sie schon seit drei Jahren in den Händen des Publitums sind. Sie . (in 1sten und 2ꝛten Bande) die Reise üm die Welt, (im 3ten und Jen) die Gedichte, Adelbert's Fabel und den Peter Schlemthl; es ist also hiet zunächst von den beiden letzten Bänden e n,. zu geben, die in dieseni Augenblicke die Presse . Diese führen uns das Leben des theuren Mannes vor Chamisso hatte in elner letztwilligen Bisposition festgesetzt, daß sein Freund Hitzig, wenn er shn überlebe, seine nachgelassenen Papiere ord⸗ nen, das, was sich davon zur Mittheilung eigene, herausgeben und eine biographische Notiz vorausschlcken solle. Diesem Auftrag hat Sitzig nun in dem 3zten und 6ten Bande eutsprochen, indem er iheils, was EChamisso selt 1836 gedichtet, theils in Prosa geschrieben, gesammelt und siatt der biographischen Notiz eine Selbsibtographie des Freundes ge⸗ gegeben hat. Denn so kaun man imit Recht das Buch nennen, da es zum größten Theil aus Briefen von Chamisso an vertraute Freunde , ,,. i, welche sie sorgfältig aufbewahrt und dem Heraus— geber für seinen Zweck mitgetheilt habn. So können wir denn den Entwiöickelungs aug des merkwürdigen Mannes von der Zeil an, wo er die Deutsche Sprache als Schiller erlernte, bis ju der, wo er die schöusten Terzinen in ihr baute, Schritt ver Schritt verfelgen, und selten müöchte es einen anziehenderen Lebenslauf geben, mau möge nun auf die Schwierigkeiten sehen, mit welchen Chamisso kämpfte, oder auf den reichen Hintergrund, von welchem das Bild des eigenthüun— lichen Helden sich abhebt. ;
Jitzig hat den Stoff in drei Abschuitte vertheilt, überschrieben Lehrjahre, Wanderjahrz. Meisterjahre“, wehl nicht ohne die Absicht, dabei an ein bekanntes Werl der e chen Literatur zu erinnern, zu— nächst aber, wie er sich darüber in der Einleitung zum dritten Ab—
chnitte erklärt, in Beziehung auf die Phafen, in welche das Leben des
Deutschen Handwerkers zerfällt.
Die Lehrjahre umfassen die Kinderzeit und die Militair-Laufbahn
des Dichters (1781 bis 1808), die Wanderjahre, die Reisen in Europa,
webei namentlich der längere Aufenthalt bet der Frau von Staßl böchst haratteristisch sich darstellt — und die Reise um die Welt (1868 bis
15818), die Meisterjahre endlich das eheliche Und häusliche Leben (1818
Beilagen, die zum Theil Briefe an Chamisso (3. B. von unserem be—⸗
rühmen Theelogen August Neander eine ganze Reihe) theils Briefe
von ihm, durch besondere Lebens-Verhältnisse bedingt, z. B. seine Kor—
wird man nicht vergeblich suchen. Das Ganze gewährt einen höchst
ohne den Mann, ven dem es handelt, mehr und mehr zu lieben und
respendenz mit anderen bekannten Dichtern, hauptüächlich selchen, die an dem Musen⸗Amnianach iheilnahmen, enthalten. Auch die schönsien GeLichte, welche Chamisso's Tod veranlaßt hat,
wohlthätigen Eindrnck, denn man kann nicht fortiesen in dem Buche,
zu achten; ja selbst der tragischen Katastrophe des verhältnißmäßig frü—
1 .
Worte liest, die er furz . an Gustav Schwab schrieb:
hen Todes des Dichters folgt die Versöhnung,
wenn man die herrlichen Dankbar
bin ich gegen mein heimlsches Deutschland und die Mitwelt, die mir
überreichlich meine eigenen Freuden gelohnt hat.“
J
Werk zu haben unter dem Titel „Leben und Chamisso.
Wie die ersten vier Bände das Portrait des Dichters nach Reinick das von Kadu und die geisireichen Radirungen von Adolph Schrödter
zum Peter Schlemihl zieren, so ist den letzten auch ein sauberer Stahl— fich beigegeben: Chamisso in ganzer Figur und häuslicher Tracht un⸗
ter den Bäumen seines Gartens sitzend, nach Weiß von Steifensand
in Düsseldorff gestochen.“
Der Yte und 6te Band sind übrigens auch als selbsiständiges Briefe von Adelbert von
Herausgegeben von Julius Eduard Hitzig.“ X.
Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 19. Dez em her. Abgang Zeitdauer db aan ß Zeitdauer
von von 8e n. St. M. Po t'omh . m. Si. M. lm? Uhr Morgens .. 37 Um sz Uhr Morgens. 8 K 2544 583 12 Mittags. . 28 * Nachmitt. .. — * 41 *. Nachmitt. 10 5 Abends .... — — 71 Abends. . 859 10 ö 88 . 10 . y 22
Die lange Dauer mehrerer Fahrten wurde durch den sehr siarten
so spielen bei dem ersigenannten nech andere Metalle, die nicht in der Mit Anwendung
Meteorolegische Beobachtungen.
Morgens err, Aten: er, r, r Reor acati .
5h Un. 2 uhr. 19 1m. J J durtt ru... m nm,, var. 337 * Par. Querer art 6,1 d R Tustm ame... — 111 R. — . — 112 R. muß narme b, u gr 7 1 ** . 2 ? 3 Thauyunłkt ... 11.77 T*. — 1932 X. — 1167 R. Dedenwarme i u &. . 1
18622.
13. Dezember.
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Woltenzug. ... — J — 12,19.
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Königliche Schauspiele.
Sonnabend, 21. Dez. Im Schauspielhause:; Zum ersten⸗ male; Schwaͤrmerei nach der Mode, Schauspiel in à Abth., von C. Blum. Hierauf: Das Stelldichein, komische Oper in 1 Akt. Musik von Mehul.
Sonntag, 22. Dez. Im Opernhause: Auf Begehren: Oberon, Konig der Elfen, romantische Feen Oper in 3 Abchl., mit Ballets. Musik von C. M. von Weber. (Die Decoration des ersten Aktes ist neu entworfen und ausgeführt von dem Königl. Decorationsmaler Gerst.)
Preise der Platze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran—
Poln.
ses 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc. . 235, Noch ist es Zeit, Schauspiel in 3 Abth., von A. P. Hierauf: Drei Frauen und keine, Posse in 1 Akt, von G. Kettel. . Montag, 23. Dez. Im Schausplelhause- Zum erstenmale wiederholt; Schwaͤrmerei nach der Mode, Schauspiel in “ Abth. von C. Blum. Hierauf. Der Empfindliche, Lustsptel in 1 Act von C. Lebruͤn. ö Königs stadrtisches Theater. Sonnabend, 2. Dez. Endlich hat er es doch gut gemach:! Lustspiel iCn 3 Akten, nach einer Englischen Wee für die Deutsche Buͤhne bearbeitet von Albini. Vorher: Der Onkel als Mo— dell. Posse in 1 Akt, nach dem Franzoͤsischen, von Albert. Sonntag, 22. Dez Zum erstenmale wiederholt: Chri— stine von Schweden. Drama in 3 Aufzuͤgen, nach van der Velde, von W. Vogel. ö Montag, 23. Dez Bellini. (Herr Abler, als Gast.)
Norma. Oper in 2 Akten. Musik von vom Stadttheater zu Köln: Sever, Markt- Preise vom Getraide—— — Berlin, den 19. Dezember 1639.
3u Sa nde: Weizen 2 Rthlr. 25 Sgr. 3 Pf., auch 2 3 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 17 Sar. 6 Pf., auch 1 Rthir. !: große Gerste 1 Rthlr. 7
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äthlr., auch A Sgr. Branntwein ⸗Preise 2. vem 13. his 19. Dezember 1839.
Das Faß von 260 Quart, nach Tralleg MM pCt., nach Richter M pCt. gegen baare Zahlung und sofertige Ablieferung: Korn⸗Bxannt— wein 29 Rihlr., auch 19 Rihlr. Karteffel-⸗Branutwein 17 Rthlr. 20 Sgr., auch 17 Rthlr. .
Kartoffel ⸗Preise. Der Scheffel Karteffeln 17 Sgr. 6 Pf. auch 12 Sgr. 6 Pf. An die Leser.
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Verantwortlicher Redactenr Arneld. — 9
Wind verursacht.
Gedruckt dei A. W. Hapn.