1839 / 354 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Bekanntmachungen. Düsseldorf - Elberselder Eisenbahn,

Achter Actien-keitrag.

Die Herren Actien- Inhaber der Düsseldorf-Elber- felder Eisenbahn werden, in Gemässheéit des §. 3 des Statuts, eingeladen, von dem Betrage ihrer Ac—- tienBerechtigung den achten Beitrag unit zehn Pro— cent an die anquierhäuser: ;

Wilhelm Cleff in Düsseldorf older von der Hevdt- Kersten & Söhne in Elberfeld 1 2ꝛzum ersten Februar 1830 einzuzahlen und dabei di, über die vorherigen Beiträge erhaltene Guittung vorzulegen, um darunter die jetzt zu ert heilende Cäaitung ebenfalls auszusertigen, z

Bei der Einzahlung dieses achten Beitrages sind gemüäss §. 6 des Statuts die Linsen der bisherigen Beiträge bis letzten Dezember laufenden Jahres init 8d pet. zu vergüten, und betragen solche von den jm vorigen Jaire entrichteten drei ersten bis Ende Dezember letzthin bereits verzinsten Beiträge pr Artie àè 25 Ihlr. vom 1. Januar dieses Jahres ab; von dem vierten Beitrage à 10 Thlr. vom 1. März; vom fünften Beitrage 5 Thlr. vom J. Mai; vom sechsten Beitrage à 10 Thlr. vom 1. August und vom siebenten Beitrage à 1090 Thlr. vom 1. Novem— ber dieses Jahres ab, zusammen pro Actie 2 Thlr. 3 sgr. 9 pf.

Hie Herren Actionaire wollen daher den nach der Anzahl ihrer Actien sich ergebenden Betrag dieser Tinsen in einer Guittung als baar auf den bis zum 1. Februar nächstkünstigen Jahres einzuzahlenden Beitrag von 10 pr. in Anrerhnung bringen; und wird denselben zu dieser Zinsenghuittung ein gedruck tes Schema zum Ausfüllen zugehen. ;

Düsseldorf, den 26. November 1839.

D 8 Dire ri bn: Quest. Deus.

Unterm 20. Juni dieses Jahres ist mir von einem hoehen Finanz⸗Ministerium ein Patent auf eine mecha⸗ nische Vorrichtung (ö'ie Bewegung einer Welle auf eine oder mehrere andere so zu übertragen, daß die Geschwindigkeit jeder der letzteren während des Gan⸗ ges willkürlich vermehrt oder vermindert werden kann) ertheilt worden.

Durch diese von mir erfundene Verrichtung wird es möglich, noch nicht gekannte Triebwerke ins Leben zu rufen; nämlich: „an eine Welle, welche durch Wasser- oder Dampfkraft bewegt wird, mehrere Häm⸗ mer zu legen, bei denen allen in ein und derselben Zeit die Geschwindigkeit willkürlich vermehrt oder ver⸗ mindert werden kann; wobei jeder Hammer nur nach Verhältniß seiner fh n ile die Kraft von der Hauptwelle entnimmt und nicht den geringsten Stoß auf jene zurückwirft.“

Hiernach wird es den Hüttenwerkbesitzern, denen es an Wasserkraft mangelt, möglich, mit einer Dampfmaschine so viel Hämmer als nöthig in einem Lokale zu trei— ben, und können sich Alle, welche einer solchen Anlage bedürfen sollten, von dem Ingangeseyn mehrerer Häm—

1448

Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.

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Berlin, den 14. Dezember 1839.

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sein erhabener Stolz im Unglück, sind in diesem Werke

oft und immer mit neuem und gesteigertem Gennsse gelesen werden. Unsere Uebersetzung ist vollständig und wird befriedigen. Von den in gleichem Ver— lage erschienenen:

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Ueber Studentenschulden.

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Inhalt des zweiten Bändchens: I) Die trave⸗ stirte Jungfrau von Orleans. ?) Pachter Feld kümmel von Kotzebue.

Inhalt des dritten Bändchens: 1) Carolus Magnus von Kotzebue. 2) Schülerschwänke, oder die kleinen Wilddiebe, Vaudeville. 3) Gesänge aus den Schneidermamsells, Vau— deville. 1 Die Wiener in Berlin.

Inhalt des vierten Bändchens: ) Sieben Mäd⸗ chUén in Uniform. 2) Preciesa. 3) Das Fest der Handwerker.

Theaterbesuchern wird diese Auswahl der ansprechend⸗ sten Scenen aus den beliebtesten Vaudevilles, Lusi— spielen u. s. w. eine willkommene Erscheinung seyn.

Na hr chin

Die durch Kauf von Herrn Gust. Crantz in den

Besitz des Unterzeichneten übergegangenen Masika—

lien⸗Verlagsartikel werden stets bei Herrn T. Traut⸗

wenn in Berlin, Breite Str. Nr. 8, vorräthig gehalten. C. A. Klemm in Leipzig.

Im Verlage von G. P. Aderholz in Breslau ist so

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S. Mittler in Berlin (Stechbahn Nr. 35, Posen

E=

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Ergänz. z. Landrecht. A Thle. 14 Thlr. 10 sgr. Kriminalrecht. 2 Thle. A Thlr. 1 Gerichts⸗Ordnung. 3 Thle. 6 Thlr. 174 sꝗr. Sppotheken⸗u. Deposital⸗Ordnung. 3 Thlr. Bergwerksrecht. 20 sgr. Agrar⸗Gesetzgebung. 2 Thlr.

Steuergesetzgebung. 1 Thlr. 3 sgr.

Der Druck der Supplemente bis zum Schluß des Jahres 1839, so wie der noch fehlenden Sach⸗Regi—⸗ ster, beginnt im Januar. Wem noch einzelne Lieferungen deẽes Werkes fehlen, wolle solche unverzüglich bestellen, denn vom . ab wird keine einzelne Lieferung mehr gege⸗ ben, sondern nur vollständige Abtheilungen.

Sammlung saͤmmtlicher Verordnungen, welche in den von Kamptzschen Jahrbüchern

Gotthold Ephraim Lessing's sammtliche Schristen, herausgegeben von Carl Lachmann. ; Subsertptions-Preis für 12 Bände gr. Svo. auf fei— nem Velinpapier mit Portrait in Stahlstich 12 Thlr. (Zur Ostermesse 1840 tritt der Ladenpreis von 16 Thlr. ein.) Voß sche Buchhandlung in Be Charlottensiraße Nr. 25, Ecke der Doro

rlin, theenstraße.

Bei Joh. Ambr. Barth in Leiyzig ist erschie—

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Homberg, Tinette, Mythologie der Griechen und Römer, so aufgefaßt und dargestellt, wie es das Verständniß antiker Kunst und Dichtung er⸗ leichtert und den Geschmack daran befördert; mit besonderer Berücksichtigung der geschichtlichen und ethischen Bedentsamkeit der Mythen. Nebst einem Anhange über das Aegvptische Mythen-System. gr. Sv. (A1 Bog.) kart. 3 Thlr.

Bei Hoffmann K Campe ist so eben erschienen und in Berlin zu haben bei C. H. Jonas, Werder— straße Nr. 11, der Bauschule gegenüber: Mittheilungen aus dem eines Richters. Ir Band.

Preis 1 Thlr. 15 sgr. Vorstehende Schrift enthält 5 Erzählungen, welche nicht bloß für Juristen, besonders Kriminalisten und Pspchologen, vön sehr großem und mehrseitigem In⸗ teresse sind, sondern auch für jeden Gebildeten eine un⸗ terhaltende, aber auch zugleich höchst belehrende Lertüre gewähren. Das Buch enthält einen großen Schatz praktischer Lebensweisheit und dürfte sich daher na⸗ mentlich zu einem Weihnachtsgeschenk für junge Män⸗ ner aller gebildeten Stände besonders eignen.

Leben

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für Preuß. Gesetzgebüng enthalten sind

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Baron de la Motte Fongusé u. E. T. A. Hoff⸗ mann. Neue Aufl. Mit 6 illum. u. 6 schwrz. Vig⸗ neiten nach Zeichnungen von E. T. A. Hoffmann. lart. 1 Thlr. Inhalt: Das Gastmahl. Die kleinen Leute. Niüßtknacker n. Mausekönig. Das fremde Kind. Das Schwerdt u. die Schlange. Der Kuckkasten. Arndt, E. M., Mährchen und Jugenderinnerungen. Mit 6 Kpfrn. 2 Thlr. Herder, J. G. v., u. A. J. Liebeskind, Palm blätter Erlesene Morgenländische Erzählungen f. d. Jugend. Durchgesehen u. verbessert v. F. A. Krunmmacher. A Thle. Mit 12 Kupf. 3 Thlr. Shakspearens dramatische Werke übersetzt von A. W. v. Schlegel u. L. Tieck. Neue wohlfeile Ausg. Ir, 7r, r, Hr Bd. 11 Thlr., Velinp. 2 Thlr.

(Der 10te Band erscheint noch vor Weihnachten.)

Jean Pauls sämmtliche Werke. 65 Bde. weiß Druckp.

293 Thlr., frz. Pap. 42 Thlr., Velinp. O15 Thlr.

Cervantes, Leben u. Thaten des scharfsinnigen Ed⸗

len Don Quixote de la Mancha, übers. v. L. Tie ck.

Druckp. 2 Thlr., auf franz. Pap. 23 Thlr.

Tieck, Lud w., Schriften. 15 Bde. 19 Thlr., franz.

Pap. 28 Thlr., Velinp. 30 Thlr.

Hoffmann, E. T. A., ausgewählte Schriften. 10 Bde.

S8 Thlr., weiß Pap. 10 Thlr., Velinp. 18 Thlr.

dleist, S. v. gesammelte Schriften. Herausg. v. Lu dw. Tieck. z Bde. A Thlr., weiß Pap. 3 Thlr., Velinp. 635 Thlr. 4

Novalis Schriften. Herausg. v. Ludw. Tieck und Friedr. Schlegel. 2 Bde. te Aufl. 13 Thlr., Velinp. 21 Thli. ;

Schleiermacher, F., Monologen. Eine Nenjahrs—

gabe. I Thlr.

Dessen Weihnachtsfeier. Thlr.

Dessen chrisil. Festpredigten. 2 Bde. 3 Thlr.

Defsen Predigten über den christlichen Hausstand. 2te Aufl. 1 Thlr.

Liechtenstern, Th. Freiherr v,, Schulatlas der Erd⸗ und Staatenkunde in za Bl. 114 Thlr., ein⸗ zelne Karten 4 Thlr.

Grimm, J. L., un. Th. Freiherr v. Liechtenstern, fleiner Schulatlas in 32 Karten. 3 Ausgaben zu A Thlr., 25 Thlr. und 2 Thlr.

Burmeister, H., zoologischer Handatlas zum Schulgebrauch u. Selbstunterricht. 1ste bis te Lief. schwarj 6 Thlr., illum. 19 Thlr.

Dieses Werk zeichnet sich dadurch vor gleichartigen aus, daß es, außer einer sehr vollständigen Erläuterung der dargestellten Gegenstände, auch noch bei vielen Thiergattungen analvtische Detailzeichnungen darbietet, aus welchen sich wesentlich die Gattungsverschiedenheit

in Berlin (Brüderstraße Nr. 183), Akin,

Stettin und Thorn.

erkennen läßt. Das im nächsten Jahr erscheinende te Heft beschließt das Ganze.

Allgemeine

1 al

S Zeit

ng.

n 22sten Dezember

ö

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Praͤsidenten und Gene— ral⸗Kommissarius a. D., von Sack zu Soldin in der Neumark, die Schleife zum Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse zu verleihen geruht.

Ihre Koͤnigl. Hoheite r Prinz und die Prinzessin Albrecht sind aus de d

Se. Koͤnigl. Hob z Wilhelm (Bruder Sr.

38) tderen Tochter, Schloß

81 8 * . z . 6 2. 666 * Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin Marie, sind von

Fischbach in Schlesien hier eingetroffen.

1 j

Der bisherige Ober-Landesgerichts-Assessor Alfred Theo dor Konstantin Beer ist zum Justiz-Kommissarius bei den Gerichten des Falkenberger und Grottkauer Kreises und zugleich zum Notarius in dem Bezirke des Ober-Landesgerichts zu Ra— tibor, mit Anweisung seines Wohnorts in Falkenberg, bestellt worden.

Der Notar Degreck zu Mettmann ist in gleicher Eigen— schaft nach Koͤln als Notar suͤr den Stadt- und Land-Kreis da— selbst versetzt, und der Notarlats-Kandidat Heinrich Wilhelm Claisen zum Notar fuͤr den Friedensgerichts⸗Bezirk Mettmann, im Landgerichts-Bezirke Elberfeld, mit Anweisung seines Wohn— sitzes in Mettmann, ernannt worden.

Angekommen: Der General-⸗Major und Chef des Stabes Sr. Koͤnigl. Hoheit des

Neu⸗Strelitz. Der General⸗Major und Commandeur der 14ten Tandwehr— Brigade, von Holleben, von Düsseldorf.

Der Ober⸗Präsident der Provinz Sachsen, Graf Anton zu Stolberg⸗Wernigerode, aus Schlesien.

Cd 4 1 2 1 ch rich?

9ü1 9

3 66h

Paris, 15. Dez. Es soll vor einigen Tagen dem Grafen von Latour⸗Maubourg, Franzoͤsischem Botschafter in Rom, der Befehl zugesandt worden seyn, gegen das Benehmen des heiligen Stuhls, in Bezug auf den Herzog von Bordeaux, zu protestiren und seine diplomatischen Verbindungen provisorisch abzubrechen. Der gestrige Artikel im „Journal des Deébats“ wird von den hiesigen Politikern als eine Rechtfertigung jener Instructionen dargestellt. Inwiefern man den feierlichen Empfang des Her— zogs von Bordeaux als unpassend betrachtet, geht aus nachstehen— den Worten der Revue de Paris hervor: „Wenn der Papst nichts weiter als der Erste der Bischoͤfe, als das Oberhaupt der katholischen Kirche wäre, so konnte er in seiner Woh— nung alle Glaubigen empfangen, die sich ihrem geistli— chen Oberhaupt zu Fuͤßen zu werfen wuͤnschen. Aber so lange er gleichzeitig der weltliche Souverain eines Staates ist, so lange er ein Gebiet, Häfen, Seekuͤsten und Unterthanen hat, so lange muß er die politischen Verhaältnisse, die eine Nation an die andere knuͤpfen, beruͤcksichtigen, und darf in seinen Staaten, welche zur See nur einige Stunden von Frankreich entfernt lie— gen, nicht einen Praͤtendenten auffallig beschuͤtzen, der von einer thaͤtigen und unverbesserlichen Partei unterstuͤtzt wird.“ Einigen Blattern geben die jetzigen Verlegenheiten, die die Paͤpstliche Re— gierung dem Franzoöͤsischen Kabinette bereitet, wiederum Anlaß, auf die Raͤumung von Ancona zuruͤckzukommen, und dieselbe zu beklagen. „Wenn die dreifarbige Fahne noch auf Ancona wehte!“ ruft ein hiesiges Blatt aus, „so wurde sich der Papst wohl gehuͤtet haben, den Herzog von Bordeaux bei sich zu empfangen. Vir duͤrfte es fuͤr das maͤchtige Frankreich große Schwierigkei— ten haben, sich in Rom Achtung und Gehorsam zu verschaffen.“

Der Courrier frangais, der seit der Ruͤckkehr des Herrn Blanqui d. A. eine Art von Autorität in den Afrikanischen An— gelegenheiten geworden ist, äußert sich uͤber den Marschall Valte in folgender Weise: „Wir hoͤren täglich und von aller Welt die Faͤhigkeiten des Marschalls Valse in Frage stellen. Diese Ueber— einstimmung von Klagen wundert uns nicht. Man beurtheilt die Menschen gewoͤhnlich nach dem Erfolge, und niemals ist der Ruf eines ungluͤcklichen Generals unangetaster geblieben. Indeß muß man gestehen, daß der Marschall, abgesehen von dem Re— sultate seiner militairischen Maßregel, zu gewissen Beschuldigun— gen Anlaß gegeben hat. General einer besonderen Waffen-Gat— tung und wenig eingeweiht in die strategischen Combinationen, verlangt und beruͤcksichtigt er durchaus nicht die Rathschläge der unter seinen Befehlen stehenden Offiziere, und handelt bestaͤndig nur nach eigener Inspiration. Er will weder fuͤr sich die Pflichten der Hierarchie anerkennen, noch weiß er denselben in Bezug auf Andere Achtung zu verschaffen. Er erlaubt einem Escadron-Chef, einen General-Lieutenant zu beleidigen, und ant— wortet nicht auf die Depeschen, die er von dem Kriegsminister erhaͤlt. Eine Revue entschuldigt dieses seltsame Benehmen durch einen noch seltsameren Beweggrund. Ihrer Behauptung nach koͤnnte ein Marschall von Frankreich einem Kriegs-Minister nur dann gehorchen, wenn er mit ihm von gleichem Range sey. Was soll das bedeuten? Koͤnnen fortan die Kammern etwa nur unter den Marschäͤllen die Minister aufsuchen? Giebt es fuͤr diese hoͤchste politische Wuͤrde einen andern Anspruch als das Vertrauen der Majoritaͤt? Und wenn diese Majorität die Wahl des Koͤnigs bestaͤ⸗ tigt oder geduldet hat, giebt es alsdann in Frankreich einen Menschen, der zu hoch gestellt wäre, um der Gewalt zu gehorchen? Ein

seine Abberufung zu verlangen.

des Kronprinzen, von Neumann, von

Korporal muß Kriegs-Minister werden konnen, wenn die Kam— mer es will. Die Verwaltung des Marschall Valse hat noch einen andern Uebelstand, der uns größer als alle uͤbrigen er— scheint. Er ist alt; seine Krafte schwinden, und er kann sich kaum noch auf dem Pferde halten. Moͤglich, daß sein Geist kraͤf— tiger ist als sein Korper, und daß er noch, abgesehen von seinen Launen, ein Ministerium zu leiten im Stande ist. Aber der Krieg, den er zu fuͤhren hat, verlangt einen jJungern, thaͤtigeren Mann, der nicht drei Viertel des Tages in seinem Zimmer eingeschlossen bleibt. Der Marschall ist ein rechtlicher, energischer Mann, der im Allgemeinen wenig dem Zufall überläßt; aber er hat während des Friedens nicht die Eigenschaften eines guten Administraters und seit dem Kriege nicht die eines guten Generals gezeigt. Außerdem hat er den Fehler, sich die tapfersten und unterrichtetsten Generale zu entfremden. So hat er den General Negrier aus Konstantine entfernt, und zwingt in diesem Augenblicke den General Rulhiseres, Wir haben das Gute, wie das Nachtheilige mit derselben Freimüthigkeit gesagt. Dennoch be— greifen wir, daß man zoͤgert, die Abberufung des Marschalls aus— zusprechen. Der Gouverneur von Algier muß zu gleicher Zeit ein ausgezeichneter Feldherr und ein guter Administrator seyn, und wir kennen wenige Männer, die sich in dieser doppelten Eigenschaft auszeichnen. Man versichert, daß sich im Minister⸗ Conseil die Majorität fuͤr die Abberufung ausgesprochen habe, daß aber der Koͤnig auf die Seite der Minoritat getreten sey. Wenn dem so ist, so wird sich der Marschall nur schwer auf sei—⸗ nem Posten behaupten koͤnnen. Ein General, dessen Kommando man in Frage gestellt hat, entbehrt von dem Augenblicke an der hinreichenden Autorität, um das Gute zu thun, und um die Hoffnungen, die man auf ihn gesetzt hat, zu erfuͤllen.“

Das Journal des Debats widerspricht der von mehre— ren Journalen gegebenen Nachricht, daß Herr Cochelet, Franzoͤ—⸗ sischer General⸗Lonsul in Alexandrien abberufen worden sey. Man wundert sich diese Widerlegung in den Debats und nicht in ei— nem der beiden offiziellen Blätter zu sinden.

In Bezug auf die gestrige Mittheilung des „Temps“, uͤber die Ruͤckkehr eines Franzoͤsischen Kriegs-Gefangenen aus Ruß— land enthält der Moniteur parisien Folgendes: „Der Kriegs— Minister hatte sich auf das Eifrigste und Beharrlichste angelegen seyn lassen, alle Erkundigungen einzuziehen, die der Verwaltung Aufschluß geben koͤnnen von etwa noch in Rußland zuruͤckgeblie— benen Franzoͤsischen Kriegs-Gefangenen. Wenn nach Abschluß des Friedens noch einige Gefangene daselbst zurückgeblieben sind, so ist dies von ihrer Seite freiwillig geschehen, indem sie sich durch Ausuͤbung verschiedener Professionen vortheilhafte Huͤlfsquellen eroͤffnet hatten. Uebrigens hat sich die Russische Regierung niemals ihrer Abreise aus dem Russischen Reiche widersetzt, wo sie stets den Schutz genossen haben, der den Unterthanen anderer Nationen bewilligt wird. Diejenigen, die Paͤsse verlangten, haben dieselben ohne Schwierigkeiten nach Verlaufe einiger Zeit erhalten. Nur denjenigen Personen, die in Folge von Formalitäten, die sie frei⸗ willig vollzogen hatten, Russische Unterthanen geworden waren, wurden Paͤsse verweigert. Der erwähnte Bourquin, vormaliger Soldat des 57sten Linien⸗Regiments, der in Smolensk zum Ge— fangenen gemacht wurde, ist einer von denjenigen, die nach einem langen Aufenthalte in Rußland den Wunsch kundgegeben haben, ihr Vaterland wiederzusehen. Es wurde ihm durch die Vermit— telung des Franzoͤsischen Konsuls in Odessa ein Paß ausgehaͤn— digt, und er ist in den Schooß seiner Familie zuruͤckgekehrt. Sobald der Kriegs-Minister seine Ruͤckkehr erfuhr, hat er sich beeilt, ihm eine Unterstuͤtzung von 100 Fr. zu bewilligen, und seine Anspruͤche auf den Eintritt in eine Veteran⸗-Compagnie pruͤ— fen zu lassen.“

Die Presse benutzt einige ihr zugegangenen Mittheilungen uber den Praͤsidenten Rosas, deren Autenticitàͤt wir dahin ge— stellt seyn lassen muͤssen, zu folgender Apostrophe an die Verfech— ter des Republicanismus: „Stuͤrzen wir aufs schleunigste die Monarchie, um sie durch eine Republik zu ersetzen; schaffen wir den Koͤnig ab, um statt seiner einen Prasidenten zu erwaͤhlen. Seht den edlen Gebrauch, den der Prasident der Argentinischen Republik, der Diktator Rosas von der Gewalt macht. Dieser große Mann hat sich auf einen Triumph-Wagen gesetzt und sich von den Damen der Stadt ziehen lassen, unter denen sich auch die Gattin des Generals Alvear befand. Nach den Frauen ha— ben die Behoͤrden, so wie die Generaͤle, sich gleich Saumthieren angespannt. Er hat einen seiner Neffen zum Prinzen proklamirt. Dann hat er den Englischen Geschaͤftstraͤger, Herrn Mandeville, rufen lassen. Dieser Letztere ist, wie man versichert, von dem Despoten in einem Zimmer empfangen worden, wo seine Tochter beschaͤftigt war, Tuͤrkischen Weizen fuͤr das Diner ihres Vaters zu mahlen; da aber der Minister sich erbot, der jungen Dame zu helfen, so trat sie ihm ihren Platz ab, und Herr Mandeville mahlte den Weizen vollends zu Ende. Dies Alles aber war verabredet, um den Gesandten zum Besten zu haben; am nämlichen Abend lud Rosas mehrere seiner berüͤhmten Freunde ein, mit ihm ein „Guizado“, zu essen, das von dem Repraͤsen⸗ tanten der Englischen Nation bereitet worden sey. Rosas hat, um den Damen, die ihn gezogen hatten, seine Erkenntlichkeit zu bezeugen, ihnen eine Schachtel mit einer Inschrift gesandt, deren Sinn ist: „Fuͤr die Thiere, die sich vor meinen Wagen gespannt haben.“ Eben so wunderlich, als blutduͤrstig hat er durch ein Dekret allen seinen Untergebenen befohlen, Schnurrbärte zu tra— gen. Er hat in der Umgegend von Buenos-Ayres mehr als 100 Personen, namentlich Reiche, enthaupten oder erschießen lassen, um sich ihres Vermoͤgens zu bemaͤchtigen. Es lebe die Republik.“

Die hiesigen Blatter theilen heute das (bereits unter England erwaͤhnte) Schreiben des Vicomte Persigny über die Korrespondenz des Prinzen Louis Bonaparte mit.

Lyon, iz. Dez. Vorgestern um 10 Uhr Abends ward Herr Barginet, verantwortlicher Herausgeber des hiesigen Jour— nal du Commerce, in Folge eines von dem Herrn Zangiakomi erlassenen Befehls, im Theater verhaftet. Er ist, als der Ver⸗

rium den verschiedenen Forderungen Englands, sowohl in

schwöͤrung verdächtig, ins Gefaͤngniß gebracht worden. . Heute früh ist die Polizei in den Bureaus des „Reparateur, erschie⸗ nen' und hat die Bucher und die Papiere dieses Journals durch- sucht. Die Resultate dieser Durchsuchung waren bei Abgang der Post noch nicht bekannt.

Großbritanien und Irland. London, 14. Dez. Da das vorige Portugiesische Miiniste⸗ Den, auf den Sklavenhandel als auf Entschädigungs⸗Zahlungen, we che die Englische Regierung fuͤr einzelne ihrer Unterthanen in An⸗ spruch nimmt, so beharrlichen Widerstand geleistet hat, so wird der Ministerwechsel in Lissabon von der hiesigen ministerieüen Presse mit großem Beifall aufgenommen. „Die Bildung des neuen Portugiesischen Kabinets unter der Praͤsidentschaft des Gra⸗ fen Bomsim“, sagt die Morning Chronicle, „ist von guter Vorbedeutung fuͤr die Zukunft jenes Landes, da zugleich eine voll⸗ standige Aenderung der Politik Portugals in seinen Verhaͤltnissen zu England und ein versoͤhnlicheres Verfahren in seinen ganzen auswaͤrtigen Beziehungen zu erwarten ist, als es dem ruͤcksichts⸗ losen und verzweifelten Treiben des vorigen Ministeriums genehm war. Das fruͤhere Leben der jetzigen Minister laßt glauben, daß ihre innere Politik die Wuͤnsche der Ordnungs- und Ruheliebenden befriedigen und daß man die verderbliche Herr— schaft der Klubs mit all ihrem Anhang nicht mehr die Stelle der gesetzmaͤßigen Gewalt einnehmen lassen werde. Die Portugie— sische Nation hat zu lange unter den Uebeln der Anarchie und fortwaͤhrenden Veraͤnderung gelitten, als daß sie nicht den sehn⸗ lichsten Wunsch nach einem festeren und gesunderen Zustand der Dinge hegen sollte. Der von dem Sabrosaschen Ministerium be— folgte Weg fuͤhrte ganz direkt zum Ruin des Landes, und wir koͤnnen nicht glauben, daß irgend ein Portugiese von Verstand, zu wel— cher Klasse er auch gehoͤren mag, sich wirklich durch die albernen Drohungen hätte taͤuschen lassen koͤnnen, welche die Organe jener Verwaltung, unter dem Scheine des Patriotismus, gegen die frem⸗ den Nationen uberhaupt und uns insbesondere ausstießen. Wer nur ein wenig gesunde Vernunft besitzt, dem muß es klar seyn, daß ein Bruch mit England, wenn er auch letzterem keinen Ruhm brachte, doch fuͤr Portugal jedenfalls nur Niederlage und Verlust zur Folge haben wuͤrde. Die von dem Ex-Premier— Minister gegen England erhobene Forderung in Betreff des Ha— fens Colombo ist die frechste und läͤcherlichste Unverschamtheit, die jemals vorgekommen. Wir unterstuͤtzten die Portugiesen vor etwa zwei Jahrhunderten in einem Kriege gegen die Hollander, und man kam überein, daß, falls es uns gelänge, die Insel Ceylon wieder zu erobern, deren Portugiesische Niederlassungen früher von den Hollaͤndern waren weggenommen worden, wir Portugal den Hafen Colombo auf jener Insel zuruͤckgeben sollten; und zweifelsohne waͤren wir, wenn wir Ceylon in jenem Kriege genommen haͤtten, verpflichtet gewesen, denselben als einen Theil der Beute auszuliefern; aber es kam nicht zu dieser Er— oberung, und bei dem nachher folgenden Frieden ward der Hafen von Portugal definitiv an Holland abgetreten und blieb 130 Jahre lang in ungestörtem Besitz der Hollaͤnder. Es gelang uns, ihn während des letzten Krieges zu erobern, zu einer Zeit, wo Portugal an dem Kampfe gar keinen Theil nahm, und wir wurden durch den Frieden von Amiens in die— sem Besitz bestäͤtigt, auch ward weder damals noch bei dem Traktat von Paris irgend ein so laͤcherlicher Einspruch dagegen gethan, wie es jetzt geschehen. Waͤhrend der ganzen Unterhand— lungen zwischen beiden Regierungen wurde die Forderung nie— mals zur Sprache gebracht, bis der letzte Premier⸗Minister Por tugals in einer Note darauf fiel. Das Laͤcherlichste hierbei ist, daß diese im Namen und auf Befehl der Koöͤnigin Donna Ma— ria abgefertigte Note erst nach seiner Entlassung uͤberreicht wurde. Doch die ganze Geschichte ist viel zu abgeschmackt, um sie im Ernst zu besprechen oder fuͤr etwas Anderes anzusehen als fur einen recht fein ersonnenen, aber doch ziemlich unzeitigen und uͤbertriebenen Spaß.“

Die in Paris verbreiteten Geruͤchte von Verschwoͤrungen ge— gen die Regierung und die in Folge davon vorgenommenen Verhaftungen und sonstigen Sicherheitsmaßregeln werden von der Morning Chronicle fuͤr sehr uͤbertrieben gehalten, und zwar schiebt dieselbe diese Uebertreibung den Doctrinairs zu, die, wie sie behauptet, Alles aufboͤten, um die Gewalt wieder an sich zu reißen, und von denen dann neue Beschraͤnkungen der Presse zu erwarten waͤren.

Die Nachrichten aus dem suͤdlichen Wales lauten, dem Standard zufolge, noch immer unerfreulich. „Privatbriefe versichern“, sagt dieses Blatt, „daß die Chartisten den verwege— nen Plan nicht aufgegeben haben, die Gefangenen in Monmouth zu retten. Die nächtlichen Waffenuͤbungen sollen auf den Hü— geln und in den Gruben noch immer fortdauern, und der Geist der Unzufriedenheit soll immer heftiger und erbitterter werden. Es ist zwar nicht daran zu denken, daß es den Aufruͤhrern ge— lingen ö ihre ungluͤcklichen Mitschuldigen zu befreien; sollte aber ein gewaltsamer Versuch gemacht werden, so muß man fuͤrchten, daß viel Menschen dabei ums Leben kommen werden; auch wuͤrde die Begnadigung der armen Gefangenen durch die Tollheit ihrer Freunde unmẽoͤglich gemacht werden. Unter diesen Umständen können wir nicht umhin, es fuͤr weise zu halten, wenn der Prozeß n Gefangenen vor die Queen's Bench ge— bracht und in Westminster abgehandelt wurde. Dadurch warde den Insurgenten jeder Gedanke an eine Befreiung der Gefange— nen benommen und die Krone in den Stand gesetzt werden, die Gnade frei und in dem Maße walten zu lassen, wie es gewiß als gerecht und klug befunden werden duͤrfte. Zu dieser Andeu— tung veranlaßt uns die Ueberzeugung, daß großes Unheil zu be— fuͤrchten ist, wenn man die Gefangenen in der Gegend von Süd— Wales bleiben laßt.“ z

Es befinden sich, wie schon gemeldet, jezt Bevollmachtigte der Einwohner von Verdun in London, um die Forderungen geltend zu machen, welche jene Stadt fuͤr Schulden, die von den während des Krieges in Verdun zuruͤckgehaltenen Engländern