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der Bebauptung der jetzigen Schuldner bereits getilg⸗ ter Hopolbefen- Forderungen, über welche bisher aber — feine Quittungen beizubringen gewesen sind, so wie deren etwanige Erben, Cessionarien oder sonstige Bertreter:
10) der auf dem Grundstück Diebau Nr. 9 Rubriea
Bekanntmachungen.
r 6 8 6. Die bei uns wegen Diebstahls in Untersuchung sich beft idende, unten signalisirte unverehelichte Anne Auguste Bommerr, auch Quednow und Lenz genannt, hat gestern Vormittag Gelegenheit gefunden, bon dem Gange aus dem Verherszimmer, nach dem Gefängnisse zu entweichen. Alle rest. Cixil- und Mi⸗ litair Behbrden des In- und Auslandes werden dienst⸗ ergebenst erfu ht, auf diese böchst gefährliche Diebin ge⸗ nau zu vigiliren, im Betretungsfalle aber sie verhaften und nebst den bei ihr sich vorfindenden Sachen unier sehr sicherer Begleitung an die Gefängniß⸗Erpedition der Stadtvoigtel Molkenmarkt Nr. 1, hierselbst ablie⸗ fern zu lassen. Wir versichern die sofortige Erstattung der Auslagen und den verehrlichen Behörden des Aus— landes unsereBereitwilligkeit zu rechtlichen Gegendiensten.
Berlin, den 21. Dezember 1839.
Königl. Kriminal⸗Gericht hiesiger Residem. Signalement.
Die unverehelichte Anne Auguste Bommert, anch Suednow und Lenz genaunt, ist 30 Jahr alt, evangelischer Religion, von mittlerer Statur, 4 Fuß 11 Zoll groß. Sie hat braunschwarzes Haar, blaue Augen, braune Augenbraunen, eine breite Nase ein rundes Kinn und einen kleinen Mund. Die oberen Zähne fehlen ihr. Sie spricht Deutsch und Polnisch. Besondere Kennzeichen: die rechte Schulter ist höher als die linke. ,
Bei ibrer Entweichung war dieselbe mit einem hell— blauen Merine⸗Kleide, einem schwarz und roth karxir—⸗ ten Umschlagetuche und einer weißen eng anschließen⸗ den Haube bekleidet.
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Königl. Land- und Stadtgericht Marienwerder.
J. Alle diejenigen, welche an die nachstehenden Po⸗ sien und die darllber ausgefertigten, angeblich verloren gegangenen Dokumente, über welche bereits Quistun—
en beigebracht sind, als Eigenthümer, Cessionarien,
fand⸗ oder sonstige Briefs-Inhaber, Ansprüche zu haben vermeinen, als:
1) die auf dem Grundstücke in Marienwerder, Nie⸗= dervorstadt Rr. 21, Rubrica III. Nr. 2, gemäß Verfügung vom 28. August 1819 für die Stadt⸗ Direktor Deyckeschen Erben eingetragene Obligation des Schmiedemeisters Johann Anton Schmidt und dessen Ehegattin Elisabeth, geborne Bahlau, vom 17. Juni und 26. Juli 1815 über 100 Thlr. nebst 6 pCt. Zinsen, welche gemäß Verfügung vom
27. März 1820 auf Grund der Cessions Urkunde Posen und Bromberg, ist vorräthig:
vom 20. März 1823 für den Einsassen Johann Bahlau zu Mewischfelde subingrossirt ist;
2) das Reben⸗Exemplar des am 20. Februar 1823 von dem Johann Bahlau und dessen Ehegattin Anna Maria, geborne Drosdau, mit dem Drechs lermeister Jehann Daniel Küßner über dasselbe Grundstück geschlossenen Kauf-Kontraktes, anf Grund dessen für die ersteren gemäß Verfügung vom 20. März 1823 — 50 Thlr. rückständige? Kaufgeld nebst 6 pCt. Zinsen unter Rubriea III. Nr. 3 eingetragen sind;
3) die auf dem Grundsttick, Marienwerder rechte Stadt Nr. 86, unter Rubrica III. Nr. 1 gemäß Verfü—
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Mit s fein kolorirten Abbildungen, Scenen aus Luther's Leben enthaltend, nebst einer
und den kurzen Lebensbeschreibungen der berühmtesten
als Andenken und Erinnerungsbuch für Alle, welche
1160
Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Preußischen Staaten.
nen Posten: 103 Thlr. 65 gr. 9 pf. Maternum des Musketier Christoph Griese,
gen Jaceb Griest ex qocnmuento vom Sten e sneross. den 25. Dezember 1758. 37 Thlr. A9 gr. Paternum des Musketiers Chri steph Griese 97 Thlr. Ay gr. Großvatertheil der Leyckeschei Unmündigen laut Inventarien-Ertrakt, . Diebau den 19. u. in gross. den 23. Februar 1797
11) der auf dem Grundstück Stangenderff Nr. 10 gegenwärtig der Anna Katharina Knorr, geborner
vom 10. Juli ejusd. eingetragenen Erbiheile von Klein NRebrau,
Kuischkan, A Thlr. z8 gr. 167 pf. die Petronella Kutschkan,
von 131 Thlr. 76 gr. 17 pf. ;
der auf dem Grundstück Unterwalde Nr. 2, briea 111. Mr. 1, aus der gerichtlichen Erbtbeilung vom 21. Juni 1786 eingetragenen mütterlichen Erbtbeile des Michael Kölke, der Eva Kölke, des Jobann Wölck und der Eva Wölck, für Jeden mit 125 Gulden 8 gr. 117 pf. Cpreu.); der ebendaselbst Rubrica 1III. Rr. 2 aus der ge⸗— richtlichen Eiblheilung vom 13. März 1795 für die Wölckeschen Unmündtigen, als Jehann, Michael, Martin und Susanne Geschwister Wölcke einge tragenen väterlichen Erbtheile von zusammen 298 Thir. 11 gr. A pf. (Preuß.); werden hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche binnen z Monalen und spätestens in dem auf deu 23. Januar 1820 vor dem Herrn Ober-Landesgerichts-Assessor Henning austebenden Termin geltend zu machen, widrigenfalls sie damit präkludirt, die oben genannten Posien auch im Hypothekenbuche gelöscht werden würden.
Literarische Anzeigen. Schönstes Weihnachtsgeschenk. Bei E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn Nr. 9),
Denkmaͤler der Reformation.
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Reformatoren von C. Große. Tin Festgeschenk,
die so merkwürdige z00jährige Jubelfeier der Reformation erlebten. gvo. schön gebunden. Preis 1 Thlr. C. B. Polet.
gung vom 21. Juli 1826 für die Anna Marla Kraftke, nachmass verchelichte Mühlenbesitzer West— phal, eingetragene Obligation der verwitweten Kanz. list Schreiber, Karoline, gebornen Jäschse, und des Kanzlisten Johann Friedrich Henjes, als Vormunes ibrer Tochser Pauline Schreiber, vom 29. Juli 1826 über 300 Thlr. nebst 6 pCt. Zinsen, welche auf Grund der Cessions-Urkunde vom 19. Januar 1829 gemäß Verfügung vom 27. ejusd. für den Rendanten Schröter subingrossitt ist;
I) den über den Nachlaß der Maria Schwerdt, zuerst verehelichte Reimer, nachher verehelichte Romp unterm 17. Januar 1804 errichteten Erb-Rezeß, auf Grund dessen gemäß Verfügung von demsel— ben Tage in dem Hvpothekenbuche des Grund- stückes Johannis dorff Är. 11 unter Rubrica LI. Rr. 1 für jedes der Geschwister Daniel und Do— roithea Schwerdt ein Erbtveil von 182 Thlr. 67 gr. A pf. (Preuß.), welches August Romp verschul— dete, eingetragen sieht;
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1809 für dit separirte Putfewsti, schewski, eingetragene Obligatien der Christine, se
181A ibrem Sehne Gottfried Lebwarek abgetreten:
6) die auf dem Grundstück Jebannisdorff Nr. 2 Ir Band den Leitmeritzer Kreis. Preis 2 Thlr. 10 sgr. Rubrica III. Nr. A gemäß Reifüzung vom 8. Fe: r 3619
bruar 1828 fär den
Obligation des Jehann Haase über 333 Thlr. 10 sar. nes nach dessen Tode angeblich auf den Jebann Ro senfeldt und dessen Ebef au Cötestine Charlotte gedorne Olszeweft, überg gangen und von dieser unterm 5. Jari 1833 dem Jahann Kut cedirt sind;
7) die auf ecinseiben Grundsiück, gemäß Verfügung ven demselben Tage, Rabrica 1II. Wc. 6, für den Christian Fensfi ünter dem nämlichen Dato aus gestellte Dbligation derselben Schuldner über 233 hir. 10 sar., welche durch das Testament des Fenski vom 8. September 183A seiner überlebenden Ebe— gat.in Regine, gebornen Fever, nachmals verehelich⸗ ten Bollhagen, zugefallen ist.
II. Ferner die unbefannten Jahaber folgender, nach
8) der aus der Obligaijon der Maria Florentine Küm pel, gebornen Kutzer, und ihres Ebemannes, des Kammer-Secretairs Johann Nikolaus Kümpel, vom 2. April 1807 gemäß Verfügung vom 5. Sep
tember sos auf Bas Cundstsck, Mtarien erder Bandes ist auch nnter dem besonderen Fiel zu haben:
rechte Stadt Nr. 21, Rubrica III. Rr. 5, für den Banquier Jacob Levin (später Arge genannt) eingetragenen 100 Thlr. nebst 6 pCt. Zinsen;
der für tie Leyckeschen Kinder auf Grund der
Obligation der nämlichen Schuldner vom 13. Fe— se ohann Gottfried Sommer. (Aus de
braar 1826 zur Eintragung auf dasselbe Grund⸗ stilck angemeldeter, aus dem Theil-Rezesse vom 1. September 1781 herrührender Erbtheile von 19 Thir. 89 gr. 10 pf. (Preuß.)
schen Buchhandlung in Berlin (Brüdersir. Nr. 13) Eibing, Stettin und Thorn, so wie in allen an—
Mit einer Titel-Vignette, die ‚uine Schwihau dar⸗
Böhmens, welche bisher im Allgemeinen weniger be— ele, ei t kannt waren, als die übrigen Kreise. 83) die auf dem Grundstück Diebau Rr. 9 unter Ra- geographische Einleitung von Herrn Prof. Zippé macht
briea III. Rr. 6 gemäß Verfügung vom 7. Mäcz in Hinsicht der Gebirgsbildung auf wichlige Verhält⸗ geberne Will nisse aufmerfsam und berichtigt manche bis jetzt herr⸗ schend gewesene irrige Ansicht. parirten Revkowsti gebornen Räschke, vom 5. De- Haupttheil des Werkes ist mit derselben Vollständig⸗ zember 1806 über 333 Thlr. 30 gr. Cpreuß), welche keit und Sorgfalt wie bei allen vorigen Kreisen be⸗ die erstere in dem Kauf-wontrakt vom 24. Januar handelt worden.
Joh ng Pa part eingetragene är
d dessen Ebefra. ar Doroibea, gebarne Albrecht, vom 19. Ofteber 1827 5x 6 dt. Zinsen, welche or
nach 141 Thlr. 18 sgr.
des Werkes geschlossen. der Oesterreichischen Monarchie eines der vor— nehmsten Europäischen Reiche, dessen Natur- und an⸗ ster Vollständigkeit dargestellt hat, so daß man un⸗ ]
keinen bedeutenden Gegenstand vermissen wird.
Anschaffung für unb em ittel ke Lehrer und ju einem
—
Im Verlage der J. G. Cal veschen Buchhandlung n Prag ist so eben erschienen und in der Nicolai⸗
*
eren Buchhandlungen, zu haben: Das Koͤnigreich Boͤhmen; statistisch⸗topographisch dargestellt
von Johann Gottfried Somm er, Ehrenmitglied der Gesellschaft des vaterländischen Museums. Siebenter Band. Klattauer Kreis.
stellend. gr. xa. 1839. Geb. 1 Thlr. 20 sgr. Der Klattauer Kreis gehört unter diejenigen Theile
Die phosisch⸗ Der topographische
Die bereits erschienenen Bände enthalten:
Bunzlauer J Bidschewer⸗ . 36 Königgrätzer⸗ = = ⸗ Chrudimer = = 9 Pilsner = J ( Die bisher erschienenen sieben Bände kosten dem— Lehrbuch der Erd⸗ und Staatenkunde. Von Johann Gottfried Sommer. Zweiten Bandes dritte Abtheilung. gr., Svo. 1839. brosch. J! Thlr. 0 sgr. Mit dieser dritten Abtheilung ist der zweite Band Sie umfaßt die Bescereĩdung
ere Merkwürdigkeiten der Herr Verfasser in möglich— eachtet des ihm vergönnt gewesenen engen Raumes
Die Preise der früher erschienenen Abtheilungen sind: Ir Band 1 Thlr. 183 sgr. n nn 2r Band (ste Abtheilung 22) sgr. 2te Abtheilung 26 sgr.
Demnach kosten beide Bände komplett 4 Thlr. 114 sgr.
Die oben erwähnte dritte Abtheilung des zweiten
Das Kaiserthum Oesterreich, geographisch⸗statistisch dargestellt von
en Lehrbuch der Erd⸗ uns Staatenkunde be⸗ sonders abgedruckt.) gr. Svo. 1839. brosch. 1 Thlr. A sgr, Dieser besondere Abdruck eignet sich vorzüglich zur
103 Thlr. 685 gr 9 pf. Maternum des unmündi⸗
Ragelmann, gehörig, auf Grund des Thalungs— Rejesses von 30. Juni 1775, g-mäß Verfügung
178 Thsr. 30 gr. für die Witwe Heffmann in 281 Thlr 19 gr. I of Cpreuß) sür die Regine für den Abraham und
ingleichen der für die beiden letzten auf Grund des Tbe lungs-Rezesses vom 30. Januar 1777 ebendaselbst eingetragenen müttertichen Erbtheile
tig unter der Presse und wird in wenigen Monaten fertig. i St., Anleitung zur Hol-nisfe. Die Leipziger Allgemeine Zeitung wird zte gäͤuzlich Umgea bei⸗ auch im Jahre 1840 auf der betretenen Bahn fort⸗ Auch unter schreiten ünd sindet in der allgemeinen großen Theil⸗ dem Titel: Otto, neues theoret.-prakt. Lehr- nahme des achtungswerthesten Theils des Publikums buch der Holländischen Sprache und Li-die Aufforderung, nichts zu versäumen, was ihr einen teratur zum Schul- u. Selostunterricht. noch höhern Werth zu ertheilen vermag. sind für den Srient, wie die letzten. Monate bereits Auch unter dem Ti⸗ gezeigt, viele Verbindungen angefnüpft worden.
II. Rr. 1— “‘ mit folgenden Werten eingetrage⸗ Leitfaden sewohl beim öffentlichen als Privat⸗
Unterricht. 5. Reuestes wort- und sacherklärendes Verteutschungs⸗Woͤrterbuch aller jener aus fremden Sprachen entlehnten Wörter, Ausdriscke und Redensarten, welche die Teutschen bis jetzt, in Schriften und Büchern sowohl als in der Umgangssprache, noch immer für unentbehrlich und unersetzlich gehalten haben. Ein Handbuch für Geschäftsmänner, Zeitungsleser und alle gebildete Menschen überhaupt von Johann Gottfried Sem mer Fünfte vermehrte und verbesserte Auflage. gr. vo. 1839. geb. 2 Thlr. 10 sar.
Der ungeachtet der vielen ähnlichen Arbeiten dieser Art stattgefundene schnelle Absatz der vierten Auflage dieses Werkes spricht für die Fortdauer des allgemei⸗ nen Beifalls, dessen es sich beim gesammten Teutschen Publikum erfreut. Diese fünfte Auflage ist nicht nur in allen einzelnen Artikeln genau durchgesehen und auch jede Seite in Hinsicht der Verteutschungen und Erklärüngen verbessert, sonderu auch mit zahl⸗ reichen neuen Fremdwörtern vermehrt worden, die gegenwärtig, besonders in Zeitungen, häufig vorkom⸗ men, aber in anderen Verientschungs-Wörterbüchern
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ua größtentheils vermißt werden.
in besonderer Beziehung uf Ackerbau und Industrie. Von Dr. Alerander von Lengerke,
, 2 6 * Reise durch Dentschland,
zur bleibenden Zufriedenheit von Chri⸗ sten und Juden, dann über die ohne Ge⸗ wissenszwang von selbst erfolgende Ab⸗ würdigung des Talmuds. gr. Svo. geh. 20 sgr. Martius, Th. W. Ch., Beleuchtung der neuesten Baverischen Apotheker⸗Ord⸗ nung und der darauf bezüglichen Instruction zur Untersuchung der Apotheken im Königreich Bavern, so wie über einige Gebrechen des Apo⸗ thekerwesens. gr. Svo. geh. 25 sgr. ; Puchta, Hr. W. H., Anleitung zur Civil⸗ prozeß-Praris in Bapern nach dem Ge⸗ setz vom 17. November 1837. Mit Formu⸗ laren. gr. Svo. geh. 1 Thlr. 10 sgr. ueber Länder- und Staaten-Ein- und Ab⸗ theilungen überhaupt und die neueste Reichs-Eintheilung Baverns insbeson dere, sammt unmaßgeblichen Bemerkungen über die Nethwendigkeit einer Reform und neuen For⸗ mation der Landgerichts-Bezirke Bayerns. gr. 8vo. geh. 7 sgr. Die Verklärung der Liebe oder die Nacht— eulen. Ein aristophanisches Lustspiel. Svo. geh. 13 sgr. ;
Wurm, Ch., über Latein auf Gomnasien. Svo. geh. 3 sgr.
Wir vermeiden die sonst bei Bücher-An⸗ zeigen üblichen räsonnirenden Bemerkun— gen oder zu Dentsch marktschreierischen An—⸗ preisungen, weil wir das PGublikum nicht da⸗ durch blenden und bestechen wollen, bitten dagegen alle diejenigen Literaturfreunde, welche das eine oder das andere Buch un⸗—
Ehren⸗ und korrespondirendem Mitgliede der patrioti⸗ schen und ökonomischen Gesellschaften in Kepenhagen, Altona, Rostock, Celle, Potsdam, Cassel, Karlsruhe, München, Wien, Breslau, Dresden und Königsberg. Mit 7 lithograph. Tafeln und einer Lite Vignette. Hohenheim darstellend. gr. SZvo. 1839. geb. Preis . 3 Thlr. 10 sgr.
Freunde und Kenner des Landbanes, insbesondere aber praktische Landwirthe, welche sich eine statistische Uebersicht der Deutschen Landwirthschaft ju verschaf⸗ fen wünschen, werden dazu in der Begleitung des Verfassers ein gewiß willkommenes Mittel finden. Die Wanderung desselben beginnt von Holstein, geht nach Braunschweig und Kurhessen, von hier durch Westphalen nach Rheinland, ins Nassauische dann nach Hessen⸗Darmstadt, Baden, Württemberg, Bavern, Desterreich, Böhmen, Sachsen, Brandenburg, Pom⸗ mern und durch Mecklenburg zurück in die Heimath. Nicht nur, daß der Reisende sein beständiges Augen⸗ merk auf die landwirthschaftlichen umd indu⸗ striellen Productions-Verhältnisse der ge— nannten Länder richtet: er widmet auch den obwal⸗ tenden Zuständen der Wiesenwirthschaft und des ökonomischen Unterrichtswesens spezielle, ein hohes Interesse in Anspruch nehmende Untersu⸗ chungen. Nebenher hat er in seinen vom Felde der Wissenschaft gepflückten Achrenkranz manche dem Ter⸗ rain der Kunst, der Ethnographie oder anderem Boden entsprossene Blume gewunden und dadurch dem hübsch
stlisirten und auch äußerlich trefflich ausgestatteten Berichte das oft Trockene und Langweilende ähnlicher Darstellungen benommen.
Bei uns ist erschienen und durch alle guten Buch⸗ handlungen zu erhalten, in Berlin (Stechbahn Nr. 3), Posen, Bromberg durch E. S. Mittler:
Baper, Dr. Karl, Betrachtungen über, den
Doignon, Karl, Gedichte. 8. geh. 20 sgr.
Glück, Dr. Chr. Fr. v.,
NX
Kommentar. Nach des Verfassers
A0r Theil. gr. Spo. 1 Thlr. 15 sgr. *
Registerbande 66 Thlr. 26 sgr., und sind ste Exemplare vorräthig. Der A1ste Band ist gegenwär⸗sr Müller 's, Ph. L. ländischen Sprache. tete Ausgabe von Dr. Fr. Stto.
J. Band. Sprachlehre. gr. 8x69. 28 sgr. Desselben Werkes 11. Band. tel: Geschichte der Niederländischen Lite⸗ ratur. Frei nach dem Holländischen desst van Kempen. gr. 8vo. 20 sgr.
vo. 17 sgr. Schreberis Naturges
thiere. Fortgesetzt von Pr.
Wagner. 90-948 Heft. Ato.
chichte der Säunge⸗
10 Thlr.
Stephani, Dr. S., die ab solute Einheit der) d gearbeitete Auflage. gr. Sv0. geh. ! Thlr. Wurm, Ch., die Nibelungen. Tod. Eine romantische Tragödie in fünf Akten. Svo. geh. Im vorigen Jahre war neu, und empfehlen wir nochmals besonderer Aufmerksamkeit:
Engelhardt, Dr. J. G. V. Richard ven Sti Victor und JFöhannes Rupsbroek. Zur d Geschichte der mystischen Theologie. 1 Thlr. 22 sgr.
Klüber, Dr. J. pflichtete Landesschieder, fetzer, Marker, Feldgeschworne, steußler, Feldschieder, Siebener, Um⸗ gänger oder Untergängerc. Zu gemein- d nützigem Gebrauche ein gerichtet und mit angefügten allerhöchsten Approbationen des durchlauchtigsten Teutschen Bundes
S., Instruction für ver⸗sl Feld⸗so
rung verfehen. zte vermehrte Auflage. Syg. 74 sgr. ;
Klüber, Br. J. S., historische und staats. rechtliche . der beiden Europci schen Lebensfragen: über die natürlich
sten Mittel der Juden-Emancipation
Kirche und des Staates. 2te durchaus um- messen darf.
Gränzstein-spplätzen zu machen, die nach
seres Verlages interessirt, sich dasselbe aus
der nächsten besten Buchhandlung zur An⸗—
sicht und Prüfung vor dem Ankaufe mit
theilen zu lassen.
Erlangen, im November 1839. Palm sche Verlags⸗
uchhandlung.
In der Plahnschen Buchhandlung (E. Nitze), Jä⸗ gerstr. Nr. 37 erschien so eben: Buntes Berlin. Zebensbilder von Ad. Brennglas. Achtes Heft. Der Weihnachtsmarkt. Preis 7 sgr.
In allen Buchhandlungen, Berlin bei F. Dümm⸗ ler, Linden Nr. 19, ist zu haben: Athenäum. Auserlesene Gedichte der neueren Zeit, zu Rede-Uebungen für Deutschlands Jugend her⸗ ausgegeben von A. Cosmar. Magdeburg, bei W. Heinrich shofen. 1837. gr. Svo. geh. 1 Thlr. 10 sgr.
———
So eben erschten und ist durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Zolltarif für die Jahre 18A0 — 42. Preis 5 sgr. Berlin, Dezbr. Jonas Verlagsbuchhdlg., Werderstraße Nr. II, der Bauschule gegenüber.
Leipziger Allgemeine Zeitung.
Motto: „Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!“
Die Leipziger Allgemeine Zeitung hat sich
Begriff des sittlichen Geistes und über seit ihrem Entstehen im In- und Anslande eine solche das Wesen der Tugend. gr. vo. 2 Thlr. 19 sgr. anerkannt bedeutende Stellung in der periodischen Presse
⸗ geh. 20 sg zu schassen gewußt, daß es von Seiten der Verlags⸗ ausführliche Erläu- handlung überflüssig erscheint, noch ausführlicher .
—
terung der Pandekten ngch Hellfeld ein das Unternehmen zu sprechen. Die Leipziger All⸗ ; ? ͤ . r Tode gemeine Zeitung braucht den Vergleich mit der fortgesetzt von Pr. Chr. Fr. Mühlenbruch. besten Deutschen Zeitung nicht zu schenen und steht
einer nach in Reichthum und Mannigfaltig⸗—
Dieses geschätzte Werk kostet bis zetzt incl. der drei keit der Origin alberichte aus allen Theilen Euro⸗ ts kompleite pas, besonders aber Deutschlands, in Schnelligkeit
1nd Vollständigkeit der Mittheilungen und n öfreisinniger Erörterung aller Verhält⸗
Namentlich
Der Preis der Leipziger Allgemeinen Zei—
ung bleibt in Sach sen vierteljährig 2 Thlr., in
( . Preußen 2 Thlr. 22 sgr., in den übrigen Staaten Rücker, Dr. G. Fr. W., vom Tage des Herrn. aber wird derselbe in Verhältniß der Entfernung von Mit besonderer Berücksichtigung der Schrist Liebe⸗ Leipzig erhöht. z sfrut's:; Der Tag des Herrn und seine Feier. gr. Abends in 1, oder 1 Bogen in Hochquart auf schö⸗ nem Velinpapier.
erscheint wie bisher täglich
Ste
In dem Maße, als die Leipziger Allgemeine
Joh. Andr. Zeitung den Kreis ihrer Leser vergrößerte, hat sich e ; auch bei dem Publikum die Ueberzeugung befestigt, daß Ein vollständiges Exemplar dieses Werkes mit illu⸗ gerade in diesem Blatte
minirten Kupfertafeln kosiet nun 163 Thlr. Einzelne Hefte mit illumin. Kupfertafeln 2 Thlr., mit schwar⸗ d zen Kupfertafeln 1 Thlr. 5 sgr. d
Ankündigungen aller Art ie allgemeinste Verbreitung finden, so daß, die Anzahl er Ankündigungen in dem laufenden Jahre mit der er ältesten und gelesensten Blätter Dentschlands sich Auf die typographische Anordnung der lntündigungen wird große Sorgfalt gewendet, und sie
Siegfried's finden ihren Platz sämmtlich in dem Hauptblatte, was nicht wenig zur Beachtung der Anzeigen beiträgt. ir, F
ür den Raum einer Zeile werden 17 Gr. berechnet. Alle Postämter ünd Zeitungs-Expeditio⸗
nen nehmen Bestellungen an; da indeß häu⸗
ig Klagen von auswärtigen, Abonnenten arüber einlaufen, daß die Leipziger Allge⸗
gr. Svo. meine Zeitung ihnen zu spät zukomme, so werden die Postämter ersucht,
: ihre Bestel. ungen bei denjenigen Haupt⸗Speditions⸗ der geographi⸗ chen Lage und den Verbindungen mit Leip⸗
zig am geeignetsten für die schnelle Zusen—
ung sind. Leipzig, im Dezbr. 1839. F. A. Brockhaus.
und der? Kön tgl. Baer. Staats-Regie⸗ Musikalien zu den billigsten Preisen bei Berlin, Jägerstr. No. A2,
Ed. Bote & G. Boch, Buch- und Musikhdlg.
— .
Ecke d. Qber wallstr.
Allgemeine
Prenßische Staats⸗Zeitung.
Berlin, Dienstag den 24st Dezember Abends
Morgen
w ird kein
Blatt der Staats ⸗Zeitung
Amtliche Nachrichten. Tronik des Tages.
Se. Majestat der König haben den Predigern Haicke zu Leschwitz, Regierungs Bezirk Liegnitz, und Hildebrandt zu Eilsleben, Regierungs⸗Bezirk Magdeburg, den Rothen Adler⸗Or⸗ den vierter Klasse, so wie dem Schullehrer Höler zu Drawoͤh⸗ nen, im Regierungs⸗Bezirk Koͤnigsberg, das Allgemeine Ehren zeichen zu verleihen geruht.
Des Koͤnigs Majestät haben den Haupt⸗Bank⸗Buchhalter und Vorsteher der Depositen, Kontrolle, Wilhelm Schultze, so wie den Haupt⸗Bank⸗Buchhalter und Vorsteher des Lombard und Giro-Comtoirs, Friedrich Wilhelm Schmidt, zu Rech⸗ nungs- Rathen zu ernennen und die diesfaälligen Patente Aller⸗ höͤchstselbst zu vollziehen geruht.
Se. Majestaͤt der König haben dem prattischen . Dr. Rummel zu Charlottenburg den Titel eines Hof⸗Medikus zu verleihen geruht.
Der bisherige Privat-Docent, dirigirende 58 hr. C. W. Ideler hierselbst, ist zum außerordentlichen Professor in der medizinischen Fakultat der hiesigen Universitaͤt ernannt worden.
Bekanntmachung.
Vom 1. Januar k. J. ab wird die Rechnungsgebuͤhr, welche Couriere und Extrapost⸗ Reisende bei der auf mehreren Post— Hauptcoursen gestatteten Verausbezahlung des Courier, und Ex⸗ tuͤapostgeldes bis zu dem auf diesen Coursen belegenen Endpunkte der Reise zu entrichten haben, nach folgenden Sätzen erhoben werden:
fuͤr Reisen bis einschließlich 20 Meilen mit
v uͤuͤber 26 bis 30 Meilen mit uber 40 bis 60 Meilen mit uͤber 60 Meilen mit Dezember 1839.
General⸗Post⸗Amt.
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Berlin, den 23.
Zeitung s-Nachrichten. Au ss land.
Rußland und Polen.
Odessa, 13. Dez. Das Transportschiff der Flotte des schwarzen Meeres „St. Nikolas“, welches von dem Lieutenant Jewlascheff befehligt wird und mit Vorraͤthen verschiedener Art Don Nikolajeff nach Ismail abgesegelt war, ist am 25. Oktober am Eingange der Sulina-Muͤndung bei stuͤrmischem Meere auf den Grund gerathen und mit der ganzen Ladung untergegangen. Die Mannschaft wurde gerettet, indem der Befehlshaber des Wachtschiffes an der Sulina-Muͤndung und die Capitaine der Dort befindlichen Kauffahrer zu ihrem Beistande herbeieilten.
Frankre mich.
Paris, 19. Dez. Heute fruͤh geht hier die Nachricht ein, daß die Korvette „l Isere“, die auf der Rhede der Mauritius Insel in der Person ihres Capitains von der Englischen Marine Teschimpft wurde, in Brest angekommen ist, und daß Herr von Tinan bereits seinen Bericht uͤber jene Angelegenheit der Negie— rung eingesandt habe, und selbst in Paris erwartet wird. Es scheint, daß jener Konflikt gestern Abend zu einem Minister/Con⸗ seil Anlaß gegeben hat, in welchem die Beschwerden des Herrn von Tinan von dem Admiral Duperrs mit der groͤßten Energie unterstuͤtzt worden waren. Es soll beschlossen worden seyn, dem Britischen Kabinet sogleich eine Note zuzusenden, um eine glaͤn⸗ zende Genugthuung für die zugefuͤgte Schmach zu verlangen. Da das Franzoͤsische Kabinet bei aͤhnlichen Gelegenheiten keinen Anstand genommen hat, jene Genugthuung zu bewilligen, so wird es auch nun seinerseits, wie man glaubt, die Ehre seiner Flagge auf das Energischste vertheidigen. .
D ord Brougham ist in Paris angekommen und gedenkt bis zum 15ten k. M. hier zu verweilen. . .
Es hat gestern hier ein Duell zwischen einem Unter-Direk— tor im Finanz-Ministerium, und einem Unter-Direktor in der Post Verwaltung stattgefunden. Der Letztere ist schwer, aber gluͤcklicherweise nicht töͤdtlich verwundet worden. . Die Broschuͤre des Herrn Lherminier, betitelt: „Zehn Jahre des Unterrichts“, ist nunmehr erschienen, und das Jour— Fal des Dabats spricht sich bei der Anzeige dieses Werkes in einer eben so vernuͤnftigen als beherzigenswerthen Weise uͤber den Verfasser und seine Schicksale aus. „Zwei Dinge“, sagt es, „lassen uns ein lebhaftes Interesse an Herrn Lherminier nehmen. Erstens daß in ihm die Ehre und die Rechte des Professorats mit Fuͤßen getreten worden sind, Zweitens, daß die Parteien durch die gegen ihn gerichtete Verfolgung es zu zuͤchtigen und zu brandmarken sich angelegen seyn lassen, wenn man in reife— ren Jahren zu gemäßigteren und vernünftigeren Meinungen zu—
ruͤckkehrt. Aber, was sollte aus uns werden, wenn es. als das unerhoͤrteste, als das verabscheuungswuͤrdigste Aergerniß betrach⸗ tet wuͤrde, daß man von exaltirten Ideen zu konservativen Ideen, vom Falschen zum! Wahren, von den umstuͤrzenden Theo⸗ rieen zu den ewigen Gundsaͤtzen der Ordnung zuruͤck⸗ kehrte? Daß sich junge Leute in jugendlicher Hitze durch den Glanz prahlender und gefaͤhrlicher Meinungen verfuͤhren
lichen Herzens und gesunden Geistes sind, und bei denen allein die Einbildungskraft sich verirrt hat; dies gilt von der groͤßten Zahl. Es ist daher eine scheußliche Berechnung, wenn man durch Verfolgung und durch Schmach der Wiederkehr der Vernunft vorbeugen und die Manner, besonders diejenigen, deren Talent schon geglaͤnzt hat, an die Fehler und die Irrthuͤmer ihres Juͤnglingsalters festknuͤpfen will. Herr Lherminier, sagt man,
hat auf dem Katheder Empoͤrung gepredigt. Wenn dem so ist, will man ihm deshalb nicht erlauben, ein gutes Beispiel zu ge⸗ ben, nachdem er ein schlechtes gegeben hat; und soll ihm nicht erlaubt seyn, nachdem er vielleicht junge Gemuͤther irre geleitet hat, dazu beitragen, sie wieder auf den rechten Weg zu fuͤhren? Wir sind indeß weit davon entfernt, die Vergan⸗
Wir wurden ihm den Mißbrauch vorwerfen, den er bisweilen mit seinem Talente getrieben hat; wir wuͤrden ihm vorwerfen, daß er seine Ideen mehr zu Triumphen der Popularität als zur Aufklaͤrung der Geister gebrauchte; wir wuͤrden ihm sagen, daß er als Professor an der Universitaͤt durch das Vertrauen der Re⸗
und weise Lehren und nicht glanzende Phrasen, daß er ihr Wis— senschaft und nicht Polemik schuldig war; kurz, wir wuͤrden strenge gegen ihn gewesen seyn, wenn nicht die Parteien die Un— gerechtigkeit gegen ihn bis zur Brutalität getrieben hatten.“ Dem Eonstitutionnel wird aus Rom vom ten d. ge— schrieben: „Sobald der Graf von Latour Maubourg Nachricht von der dem Herzoge von Bordeaux ertheilten Audienz erhalten hatte, begab er sich zum Kardinal Lambruschini, mit dem er eine sehr lebhafte Unterredung hatte, die uͤber zwei Stunden dauerte. Gleich darauf ließ der Franzoͤsische Botschafter dem Staats Se⸗ cretair der auswärtigen Angelegenheiten eine offizielle Note zuge⸗ hen, in welcher er erklaͤrte, daß er, in Gemaͤßheit bestimmter In⸗ structionen aus Paris, sich gendthigt saͤhe, seine diplomatischen erhaͤllnisse mit dem Roͤmischen Hofe so lange zu suspendiren, bis das Franzoͤsische Kabinet sich mit den von dem heiligen Stuhle gegebenen Explicationen zufrieden erklart haͤtte. Der Papst sei— nerseits hat seinen Nuntius beauftragt, sich bei dem Koͤnige der Franzosen uͤber das Benehmen des Franzoͤsischen Botschafcers zu beklagen, der eine unpassende Sprache gegen den heiligen Stuhl gefuͤhrt haͤtte. Uebrigens soll der Oesterreichische Botschafter dem Grafen von Latour Maubourg seine Vermittelung zur Beilegung seines Zwistes mit dem Roͤmlschen Hofe angeboten haben.“
Die Presse sagt: „Man unterhält sich in der diplomati— schen Welt viel von einem Memorandum, das Lord Granville bei seiner Ruͤckkehr nach Paris dem Conseils⸗Praͤsidenten uͤberge⸗ ben habe, und worin sich Lord Palmerston bitter uͤber die Unbe⸗ staͤndigkeit der Entschluͤsse, die das Kabinet vom 12. Mai bei Gelegenheit der Orientalischen Angelegenheiten und uber das we— nige Gewicht, das man auf seine Worte und seine Verbindlich⸗ keiten legen könne, beklagt haben soll. Die Britische Presse, de⸗ ren ungeziemende und heftige Sprache bei diesem Umstande die Franzoͤsische Presse einstimmig getadelt hat, wuͤrde also in diesem Augenblick das getreue Echo der Unzufriedenheit des Lord Pal— merston seyn. Was uns betrifft, so wäre es nach unserer Mei— nung zu wuͤnschen, daß England sich oͤfter uͤber Frankreich zu beklagen haͤtte. Dies wuͤrde beweisen, daß unsere Interessen besser verstanden und kräftiger vertheidigt werden.
Der Handels⸗Minister hat der Handels-Kammer von Lille geschrieben, die Regierung konne ihren Wunsch, durch eine Or⸗ donnanz den Eingangs-Zoll auf Leinen zu erhohen, nicht erfuͤllen, da in der letzten Zeit viel Franzoͤsisches Leinen aus, und wenig eingefuͤhrt worden, die Nothwendigkeit eines Schutzes also nicht vorliege. Die Sache werde jedoch vor die Kammer kommen. Die Delegirten der Leinen Fabrikanten ereifern sich mit großer Heftigkeit über diese angebliche Verletzung des von dem Minister gegebenen Versprechens, und sagen, dies Benehmen ruͤhre nur aus Furcht vor England und Belgien her,
Der Graf von Crouy⸗Chanel Fnicht der Marquis), der Ge— legenheit gefunden hatte, auf dem Wege von dem Instructions⸗ Richter nach der Conciergerie zu entwischen, hatte, wie es scheint, den ihn begleitenden Gendarm ins Einverständniß gezogen. We⸗ nigstens hatten Beide zusammen den Justiz⸗Palast verlassen. Erst nach Verlauf einer Stunde bemerkte man ihr Verschwinden, da die Gefaͤngnißwärter und Huissiers ihn noch immer bei dem In— struetions⸗Richter glaubten. Als man sich von der Entweichung des Gefangenen uͤberzeugt hatte, wurden sogleich die geeigneten Maßregeln ergriffen, um den beiden Fluͤchtlingen auf die Spur zu kommen. Wahrend der Nacht blieben diese Maßregeln frucht— los, aber gestern fruͤh wurde der Gendarm verhaftet. Er hatte noch seine Uniform an und man fand kein Geld bei ihm. Seiner Aussage nach haͤtte der Graf Crouy⸗- Chanel ihn dringend gebeten, ihn nur 3 Minuten lang, in seiner Be⸗ gleitung, frische Luft schoͤpfen zu lassen. Sie wären mit einander n eine in der Naͤhe liegende Restauration gegangen, und er habe sich bald, obgleich er nur wenig getrunken haͤtte, so sehr berauscht gefuͤhlt, daß es dem Gefangenen leicht hatte gelingen koͤnnen, sich seiner Wachsamkeit zu entziehen. Nach einigen Augenblicken Schlafes hätte er seine Besinnung wieder erlangt, das Gefährliche seiner Lage eingesehen und sey aus Furcht vor der verdienten Strafe nicht zuruͤckgekehrt.— Gestern Abend soll es gelungen seyn, sich des Grafen von Crouy⸗Chanel wieder zu bemachtigen.
Die „Quotidienne“ zeigt an, daß ihr zhbonnements, Preis vom J. Januar an wieder auf 80 Fr. erhöht ist, und daß sie ihrem Titel fortan den des „Monitenr de bavenir“ hinzufügen werde.
Großbritanien und Irland.
London, 18. Dez. Wenn Sir Robert Peel wirklich wie⸗ der ans Staatsruder kommen sollte, so muͤßte, nach der ,
lassen, das begreift und entschuldigt man; ja man muß darauf gefaßt seyn. Die Erfahrung bessert diejenigen, die recht⸗
ministerieller Blätter, die Aufhebung der Akte, wodurch die Ka—
genheit des Herrn Lherminier durchaus entschuldigen zu wollen.
gierung mit dem Unterrichts⸗-Rechte bekleidet, der Jugend tuͤchtige dern Anderen dies Werk überlassen sollen, um nicht seine eigenen
moͤchte. gelten ten wuͤrde
Bedauern daruͤber aus, daß
und seinen
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ausgegeben.
tholiken ihre politische Emancipation erlangten, die nothwendige Folge davon seyn. Dies, so behaupten jene Blatter, sey die ein⸗ zige Bedingung, unter welcher es moglich seyn wuͤrde, die nume⸗ rische Stärke der Opposition wenigstens bis zu der Hoͤhe zu brin= gen, daß sie im Stande ware, der Koͤnigin wider ihren Willen und wider den des Volks die Tories zu Ministern aufzunoͤthigen. Dies sey daher auch das Losungswort, auf welches die Konser⸗ vativen sich jetzt versammelten; dies der Zweck der für die Zu⸗
sammenkunft des Parlaments so laut angedrohten Absichten, wel⸗
ches anderen Vorwandes man sich auch als Deckmantel bedienen Sir R. Peel werde als Staatsmann nichts mehr können, wenn er nicht zum doppelten Aposta⸗ und die Akte, die er selbst, seiner Partei um Trotz, durchgesetzt, wieder ruͤckgangig mache. In einer Tory⸗Versammlung sprach kuͤrzlich wieder einer der Redner sein
ir R. Peel sich selbst dazu her— gegeben habe, die Emancipation der Katholiken dem p' lam. Vorzuschlagen; er hätte, meinte Herr Harper, wenn er auch wirk⸗
lich eingesehen, daß dem Strome durch keinen Damm mehr Ein⸗
halt zu thun sey, doch den Damm nicht selbst durchstechen, son⸗ Argumente gegen die Maßregel alle hinunterschlucken zu muͤssen
gehe den zum Spott, seinen Freunden zum Jammer zu dienen. Der Redner gab zugleich zu verstehen, daß Sir R. Peel sich bei dieser Gelegenheit durch Zureden des Königs habe gewinnen lassen, und aus dieser Ruͤcksicht entschuldigte er ihn einiger⸗ maßen, da er doch ein Sterblicher und als solcher nicht uͤber die Lockungen der Hofgunst erhaben sey. Dies Alles heben die mi⸗ nisteriellen Blaͤtter natuͤrlich mit der starksten Emphase hervor, um zu zeigen, in welcher Verlegenheit Sir R. Peel sich, seiner eigenen Partei gegenuͤber, als Minister befinden wurde. Sie wenden sich an das katholische Irland und verkuͤnden demselben einen Krieg gegen seine buͤrgerliche und religioͤse Freiheit; den protestantischen Dissenters aber, deren Abneigung gegen das Papst⸗ thum ihnen einige Besorgniß zu machen scheint, sagen sie, daß sie doch ja von den Tories sich nicht Erleichterung ihrer Lasten versprechen moͤchten.
Die Staaten, mit welchen Großbritanien Handels⸗Vertraͤge geschlossen hat, sind, der Hof⸗Zeitung zufolge, die Vereinigten Staa⸗ ten von Nord⸗Amerika, Preußen, Danemark, die Vereinigten Staaten am La Plata, Columbien, die freien Städte Luͤbeck, Bremen und Hamburg, Frankreich, Schweden, Mexiko, Brasi lien, Peru⸗Bollvien, Griechenland, die Niederlande, Oesterreich, Hannover und die Tuͤrkei.
Man fragt sich, welchen Herzogtitel wohl der Prinz Albrecht bei seiner Vermählung mit der Königin erhalten werde, wenn er es uberhaupt fuͤr angemessen erachte, in die Reihe der Britischen Pairs einzutreten, und man nennt als Titel, die fruͤher von Mit⸗ gliedern der Königlichen Familie gefuͤhrt worden, jetzt aber vakant sind, York, Kent, Clarence, Albany, Stratheare, St. Andrews, Dublin, Uister und Kendal, unter denen also die Wahl freistehen wuͤrde. Dabei wird jedoch bemerkt, daß ein solcher Titel nicht auf Erden uͤbergehen duͤrfe, denen er nicht zugedacht ware, wenn der Prinz etwa aus der Ehe mit der Koͤnigin keine maͤnnliche Nachkommen haben und sich spaͤter noch einmal verheirathen sollte; es mochte daher, meint man, bei Verleihung des Titels sogleich festzusetzen seyn, daß derselbe nur auf den zweiten Sohn aus der Ehe mit Victoria vererben koͤnne; der erste Sohn wuͤrde bekanntlich, als Thronfolger, gleich nach der Geburt den Titel Herzog von Cornwall erhalten und dann Prinz von Wales genannt werden. Was die Apanage fuͤr den Gemahl der Köͤnigin betrifft, so soll Lord Melbourne dem Herzoge von Wellington und Sir Robert Peel im Ver trauen mitgetheilt haben, es sey wuͤnschenswerth, daß der dies⸗ faͤllige Vorschlag die einmuͤthige Zustimmung des Parlaments ern hielte; die beiden Fuͤhrer der Opposition hatten aber erklaͤrt, daß der Zustand des Landes ihnen nicht gestatte, einer Bewilligung beizustimmen, die uͤbertrieben scheinen koͤnnte, und es wurde, ihrer Ansicht nach, ein Jahrgeld von etwa 23,000 Pfd. fuͤr den Prinzen vollkommen hinreichen. Anfaͤnglich hieß es, das Mini⸗ sterium wolle eine Bewilligung von 1600, 006 Pfd. vorschlagen; nun aber will man wissen, daß es seine Forderung auf 30, 600 Pfd. herabgestimmt habe. . Aus der neuesten amtlichen Uebersicht des Finanz / Zustandes der Englischen Bank fuͤr die letzten drei Monate ergiebt sich, daß der Vetrag der umlaufenden Banknoten sich sorrdauctghud ver. mindert hat, wahrend gleichzeitig der Vorrath an edlen Metalle angewachsen ist. . ar , die Execution gegen den Drucker des Unterhau⸗ ses, Herrn Hansard, wegen der. nach dem Ausspruch des Ge⸗ richts an den Buchhaͤndler Stockdale für ein angebliches in den Aktenstuͤcken des Parlaments enthaltenes Libell von ihm zu 6 lenden Geldbuße, ausgeführt und zur Versteigerung se ines Mo⸗ biliars geschritten werden sollte, ging plötzlich die Nacht ich ein, daß die Summe schon unter der Hand au Herrn Stockdale aus⸗ gezahlt worden sey. Vie Execution unterblieb daher; wer das Geld gezahlt hat, ob das Unterhaus oder Herr Hansard selbst, weiß man nicht, doch wird man dar ber wohl bei der Zusam menkunft des e ,, wo die Sache zur Sprache kommen
ß, Aufschluß erhalten. . . . ann 99 BVeschuldigungen der Franzdsischen Presse hinsichtlich einer Aufreizung und Unterstuüͤtzung Abdel Kader's ven Seiten Englands noch einmal zurückkommend sagt die Morning Chroniele schließlich: „Nicht durch Intriguen sucht England sich Frankreich in Tunis oder anderwärts zu widersetzen. Aller Widerstand, der Frankreichs Absichten auf Tunis entgegengestellt worden, ist durch Depeschen geschehen, welche direkt an die Fran⸗ ösische Regierung zu Paris gerichtet wurden, Die Allianz mit Frankreich anbelangend, so hat es vielen ihrer waͤ rmsten Anh nger in England nach dem von der Franzoͤsischen Regierung bei meh—