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gr,, , , ,, ,, rüfung, von welcher keiner, en ist ngerecht gegen seine Vorgänger gewesen ist, ,,, rtet dem neuen Minister dasse al ⸗/ ; o re zafsese regem, den hn ,denn. 2 Ungerechtigkeit, die Intrigue und die are, aben 6 . bend und den Tag fur sich, aber nicht den folgenden erden denn man es daher nicht besser macht, als derlenige, dessen 3 man eingensrnmen hat, so fragt man nach dem Rechte, auf we nes man die Behauptung seiner Stelle gründen will. Eure Vorgaͤnger werden ohne Erbarmen, und ihr werdet ohne Starke genen cure Nachsolger seyn. Jede Aunmaßung muß gerechtfertigt werden und dies ist ihre Zuͤchtigung. Man kann wohl durch die Intrigue zur Gewalt gelangen; aber in einem Lande, wo, die Ubertricbenen Anipruͤche frei eröͤren werden, kann man sich nur durch wireliche Ueberlegenheit behaupten. Jeder Ehrgeiz ist achalten, seine Rechtmäßigkeit zu beweisen. Das Vor⸗ stöende eekiart hinlanglich, warum ich seit 18a so viele Kabi— nette gebider kaben, und warum sie ven so kurzer Dauer gewe⸗ n ünd. Sie haben Unrecht, wenn sie ihren Fall Anderen als ch selost zuschreiben, die Masorität ist ihuen mmer nur durch
ihre eigene Schuld untreu geworden, und ein einziges — das M niste rium vom 22. Februar — ist als Hinderniß auf den
den des Königs gestoßen und hat sich vor ihm zuruͤckge— zogen 8 . ; ; Im Journal du Commerce liest man: Wir haben oft von der döppelsinnigen Politik der Tuilerieen in Ser auf Sya⸗ nien gesprochegn. Hier davon neue und deutliche Beweise. Ca— beera hat kürzlich einen seiner Adjutanten an Den Carlos abge— 1
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andt. Dieses Emissair des Bürgerkrieges ist ruhig durch Frank⸗ eich gereist, zu Bourges ohne Hinderniß angekommen, und hat sich dort, Unter den Augen der Autoritäten, so lange Jeit aufge⸗ alten, als nöthig war, um sich ganz nach seiner Vequemlich= kei: mit dem Prarendencen zu verständtgen. Hierauf hat er den Weg nicht nah Spanien, sondern nach Turin eingeschlagen, wo er ohne Zweisel Sudbsidien nachgesucht hat. Spater wird er von neuem, mit eben so viel Sicherheit als das erste Mal durch Frankreich reisen. Auf diese Weise vollzieht man getreu, nach den Ausdrücken der Thron Rede, den Quadrupel Allianz ⸗ Traktat. Cabrera ist mit dem General- Kommando der Karlistischen Streit krafte bekleidet worden. Dieses wichtige Ereigniß scheint eben⸗ falls mie der eben erwähnten Mission in Verbindung zu stehen. Endlich bleibt der Hof der Tuitlerieen bei diesen Bemeisen seiner geheimen Sympathie sar den Repräsentanten des Salischen Ge—⸗ setzes nicht stehen. Ein hiesiger fremder Gesandter hat von neuem das Versprechen erhalten, daß binnen kurzem dem Don Carlos unter der einzigen Vedingung, sich nach Satzburg zu be⸗ geben, Passe wuͤrden ertheilt werden Was die Zeit betrifft, in welcher die Passe ertheilt werden sollen, so hat man jenen Ge, sandten ersucht, das Ende der Adreß⸗Errterung abzuwarten.“
Großbritanien und Jeland.
London, 1. Jan. Man ergeht sich bereits in Muthma— Fungen über die Personen, welche bei der Vermählung der Ka nigin zu Pairs erheben werden duͤrften; unter Anderen wer⸗ den zwei Irlander, Sir M. Somerville, Parlamentsmitglied far Dregheda und Schwager des Marquis von Conyngham, und Herr Beyse aus Bannow in der Grafschaft Werford, genannt. ᷣ Der Standard sprach dieser Tage von einem immer offe⸗ ner sich kundgebenden Zerwüurfniß zwischen der Königin und der Herzegin von Kent; aber Letztere verweilt schon seit mehreren Wagen bei ihrer erlauchten Tochter im Schlosse zu Windsor; nes Geruͤcht möchte also wohl zu den gewöhnlichen Erfindungen er Tories gehoren. .
Am 31. Dezember starb in Brighton Herr Davies Gilbert, vormals Praäsident der Königlichen Gr rl! der Wissenschaften, Versasse mehrerer geschätzten Werke und langjähriges Parla— nents Mitglied fuͤr Bodwin, big er kurz vor dem Durchgehen der Resormthill wegen zunehmender Gebrechlichteit sich vom oͤffent⸗ lichen Leden zuruͤckzog.
O Connell hat eine neue Methode angenommen, die eit ure⸗ gistrirenden Wähler in Dublin fuͤr sich zu gewinnen; er ladet namlich diejenigen, welche zur Registrirung aufgefordert sind, ehe sie sich in das Buͤreau begeben, um ihre Namen einzutragen, id bei sich ein, was den besten Erfolg fur ihn ha— zen sou.
Der ministerlelle Globe vehauptet, das der Papst durch die Vorstellungen des Britischen Gesandten in Rom bewogen wor— den fey, mit seiner geistlichen Autorität zu Gunsten der Unter— drackung des Sklavenhandels einzuschreiten, und dieses Blatt er⸗ blickt in der betreffenden Bulle eben se wohl ein Zeichen der Hochachtung, in welcher die Britische Regierung beim Romischen Hofe stehe, wie einen Beweis von dem Gerechtigkeitssinn und der Hun anität des Pap stes. „ Wir zweifeln nicht“, fügt dasselbe hinzu, „daß dieses schnelle und entscheidende Einschreiten der höch— en geistlichen Autorität der Rzmischen Kirche für die Britische
FRegierunz in ihrem Enischluß, die gänzliche Ausrottung des ächwä digen Menschen handels zu erzwangen, cine mächtige Hulf⸗ eon wird. Die Geschichte der Unterhandlungen zwischen Eng land und fremden Staaten und der feste Binẽ, den unser Seaats⸗ Secretair fur die auswärtigen Angelegenheiten kund gege⸗ ben hat, diesen wahrhaft edeln Zweck vollstandig zu erreichen werden ia an eren Annalen verzeichnet bleiben als ein von dem 1äbigen Nin(terium errungener stolßer Sieg in der Sache der Mensch heir, nicht nur uͤber den hartnäckigen Widerstand der bei nem Sranze! Betheillgzen, sendern auch äber die Opposttlon der Tories, die aus kieinlichen Partei-⸗Motiven den Entschluß des Minister umts, sremde Staaten zur Verzichtleistung auf diesen Vente zu nörttgen, e Ciel an ihnen leg, zu kreuzen suchten.“ Des Sæzanische Ministertum hat fast cägliche Angriffe von Seiten der Rorning Chroniele zu bestehen, die heute selbst schon das Geständniß ablegt, sie habe es nachgerabhe satt, das Benchmien desselben Tag fuͤr Tag zu erzählen und zu kritisiren. Dessenungtack tet kann sie nicht umhin, ihm von neuem folgende Vorwürs⸗ zu machen: „Daß es die Verfassung mit Hinsicht auf Spanien im Allgemeinen verletzt hat, möchte sich noch wieder ut machen lassen; daß es die Finanzen geplündert, möchte wie— er einzuvringen seyn; daß es die kostbare Zeit und die Hulfe— quellen der Liberalen vergeudet, dem wäre auch noch abzuhelfen; aber sein Verfahren rücksichtüch der Bagskischen Provinzen möchte schwerlich jemals wieder gut ju machen oder zu fühnen seyn. Die Miniter haben diesen H alle ihre Fueros oder Lokal, Priylegien vollstandig verliehen, Regierung, Einkuͤnfte, tarz Alles, 0 daß in diesem Augenblick Bigcaya nicht mehr als ein Theil des constistutionellen Spanten betrachtet Terden kann. Dies muß entweder geduldet werden, oder der Darnerkrie muß von neuem beginnen. Don Carlos konnte diese Prezinz⸗n mch unabhängiger von der Madrider Regierung or—
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gan isirt worn Aber auch dies genugt dem Madrider Ministe⸗ rium nech nicht. Es hat nicht genug daran, die Backen von der Central⸗ Regierung, die, wie das besammernswerthe Kabinet wohl sieht, früher oder spaäͤter eine liberale seyn muß, unabhängig
zu mach Die 5 Provinzen muͤssen auch unter dem Rarlistischen Prieste - Einfluß der antiliberalen Partei stehen. Ein von dem jeßigen Minister der Justiz und der Gnaden, Arrazola, unterzeichnetes Dekret hat alle Kirchen- und Klester-Landereien in Biscaya zurückgegeben, die Mönche wieder eingesetzt und folg⸗ lich alle Käufer solches Eigent hum beraubt. Diejenigen Kloͤster, deren Mönche umgekommen oder zu militairischen Graden in den
Armten des Don Carlos gelangt sind, sollen, einem Dekret der 3 Regentin zufelge, durch dieselben oder ahnliche achoreten neu bevölkert werden. Diese
ministerielle Handlung, eine direkte Verletzung der Constitu⸗ tion, verdient eine öoͤffentliche Anklage, die der erste Schritt der Cortes seyn sollte, sobald diese wieder zusammenkommen. Zum Gluͤck ist die Verordnung, welche die Mönche wieder herstellt, nicht einmal in Bigcaya populair, und so zeigt sich eben so viel Unwissenheit als Verrath in den Bemühungen des Spanischen Kabinets, die Karlisten zu gewinnen. edenfalls wird es auf diese Weise Jahre der Anstrengung und des Kampfes, ja viel— leicht segar des Krieges kosten, um jene aufrichtige Ausgleichung zwischen Basken und Spaniern zu Stande zu bringen, die ein patriotiiches Ministerium schon erreicht haben würde. Briefe von Espartero und seiner Armer sollen den Hof und das Kabinet in große Bestuͤrzung versetzt haben. Auch der Franzoͤsische Kom missar im Hauptquartier, Oberst Senilhes, hat Mittheilungen in Betreff der Gesinnungen des Generals und der Armee an den Franzoͤsischen Botschafter in Madrid befördert. Das Spanische Ministerium mochte sich ohne Zwelfel gern noch so lange zu hal— ten suchen, bis der Erfolg einer neuen Finanz⸗-Operation in Pa— tis und Londen gesichert wäre.“
Wie der Globe versichert, wurde der General⸗Gouverneur von Kanada, Herr Poulett Thomson, auf seiner Reise nach To— ronto überall gut empfangen. Die Kaufleute und eine große Mehrzahl von Einwohnern jener Stadt überreichten ihm Adres— sen. Im Allgemeinen konne man sagen, setzt der „Globe“ hinzu, daß im ganzen Britischen Amerika das vollste Vertrauen auf seine Verwaltung sich zeige, trotz den Bemühungen der To⸗ ries in England, seine Anstellung in Kanada unbeliebt zu ma— chen Nur die von dem Gemeinderathe zu Trronto überreichte Adresse enthält verletzende Aeußerungen, der „Globe“ aber be merkt dabei, diese Behörde sey zu einer Zeit eingesetzt worden, wo zwei bis drei Familien alle Stellen in der Provinz sich zu— geeignet und den Besitz des größten Theils des Eigenthunns ver— langt hätten. Durch Verschwörungen sey es denselben gelungen, die Gewalt in der Provinz an sich zu ziehen, und sie seyen als der sogenannte „Familiendund“ jedem Gouverneur ver erblich
orden.
Niederlande.
Amsterdam, 3. Jan. Auf der Eisenbahn zwischen Am— sterdam und Haarlem sind in der Zeit vom 1. November bis um 31. Dezember 28,171 Personen gefahren, die eine Einnahme von 14, 949 Fl. gewährten.
An unserer Boöͤrse sind die Course neuerdings gewichen, da
sich fortwährend mehr Verkäufer als Käufer sur inländische Fonds
zeigen.
Beig ien.
Bruͤssel, 3. Jan. Eine im heutigen Moniteur enthal— tene Königl. Verfugung vom 31. Dezember besagt: „Das Kon— tingent der Armee fuͤr 181 ist auf das Maximum von 6,6 Mann festgesetzt. Das Kontingent der Aushebung von 1840 ist auf ein Maximum von 10,000 Mann bestimmt, die zur Verfuͤ—⸗ zung der Regierung gestellt wird. .
Eben so, wie fruͤher fuͤr die Boͤrse von Antwerpen, hat die Regierung jetzt auch fuͤr die Borse von Bruͤssel ein eigenes Re⸗ glement erlassen. .
Lüttich, 3. Jan. Hiesigen Blättern zufolge, läßt die Gesundheit des Papstes kaum etwas zu wuͤnschen übrig. Das Uebel im Gesichte, an welchem er fruher gelitten, ist gänzlich verschwunden. Man steht hier mit Rom in so regelmäßiger und inniger Verbindung, daß man bei uns besonders über die Verichte, die in einigen ausländischen Blättern aber den bedenk— lichen Gesundheits⸗Zustand des Papstes gegeben worden, sehr er⸗ staunt gewesen ist . .
Gestern ist hier eine neue Schrift des Bischofs von Lattich, Herrn van Bommel, erschienen. Sie fuͤhrt den Titel: „die wah— ren Grundsitze in Bezug auf den offentlichen Unterrichi“, und hat den Zweck, auch diesenigen Schulen in Belgien, die noch nicht unter der Leitung der Geistlichkeit stehen, fur dieselbe zu vin⸗ diziren. Das Journal de Liege erhebt sich gegen die e FJor⸗ derung mit greßer Macht und warnt die Regierung, auf die An⸗ sichten des 3 die es als Drohungen bezeichnet, einzuge— hen. „Wenn irgend etwas“, sagt das Journal, „die Regierung am die Liebe der Bevölkerung bringen kann, und besonders der intelligenten Bevölkerung, die, um zu denken und zu handeln, nicht erst auf das fanatische Signal des Herrn Bischofs vartet, so ist es ihre Unterwerfung unter eine gehaßte Keterie. Die Po— pularitàt der Regierung hängt von der Entschicdenheit ab, die sie den unglaublichen Praätensionen der Mönche und Eischsfe gegen— über zeigen wird.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 25. Dez. Das Kommerz⸗Kellegium hat jetzt
einen sehr ausführlichen Bericht uͤber die Frage wegen des Da— nischen Sundzolls dem König eingereicht, worin behauptet wird, daß, den Traftaten gemäß, folgende Rechte Schweden ohne allen Zweifel zustehen: M) freie Durchfahrt für alle Schwedischen Schiffe und alles Schwedischen Unterthanen zugehdrige Gut, ahne Ausnahme; 2) das Recht, so lange der Traktat zwischen Danemark und den Niederlanden vom Jahr 1701 geltend hleibt, den Zoll fur alle im Christianopelschen Tarif genannten 2Waaren nach dem dort festgesetzten Verechnungsmaßstabe zu erlegen, und ar alle dort nicht genannten Waaren ein Procent des Werths der Waare zu 3 3) das Recht, falls dieser Traktat zu 9 aufhörte, den Sundzoll höchstens nach dem Tarif vom Jahr 18208 zu erlegen; 4) das Recht von aller außerordentlichen Erhohung des Zolls, untẽr welchem Vorwand es seyn mag, be⸗ freit zu seyn; ) Freiheit von aller Visitation und allem Auf— schub der Klarirung, 5s) das Recht fur Schwedische Schiffe, vor den Schiffen aller andern Nationen, selbst den Daͤnischen, klarirt und erpedirt zu werden; 7) das Recht fur Schwedische Schiffe, auch an den Feiertagen, gegen eine Abgabe von 1 Rthlr. klarirt zu werden; 3) das Recht, Kredit für den Belauf des Zolls dis zur Rückkehr der Schiffe zu genießen u. s. w. Die Re—
gierung hat noch keinen Beschluß in Hinsicht der Geltendmachun [enn Forderungen gesaßt. * i
Deutsche Bundesstaaten.
Munchen, 2. Jan. (A. 3.) Nachdem in Gemäßheit der unterm 28sten v. M. erfolgten Einberusung der Stände des Reichs zur Sten Bayerischen Sande Versammiunz sich bis jetzt 117 Mitglieder der Kammer der Abgeordneten eingefunden ha— ben, schlugen diese in der heutigen Wahl-Versammlung nachfol⸗ gende Kandidaten fuͤr die Stelle des ersten und zweiten Prasi= denten vor, und zwar im ersten Serutin 1) den 4. Königl. Ap— pellations rich Her, von Korb mit 1067 Stimmen,“) den Königl. Staaterath und Regierungs⸗-Präsidenten, Grafen von Seinsheim, mit “ Stanmen, ) den Prosessor Or. Bayer mit 8 Stimmen, ) den Königl. Kammerer Freiherrn von Roten⸗ han mit 61 Stimmen, 3) den Königl. Regierun zs⸗Rath Wind— wart mit 61 Stimmen; im zweiten Scrutin: 6) den Königl. Kreis- und Stadtgerichts,Direktor von Wening mit 76 Stim, men. Nachmittags 4 Uhr nahm die Kammer der Abgeordneten die Wahl ihrer beiden Secretaire vor. Hierbei wurde der Königl. Regierungs⸗Rath Windwart zum ersten Secretair mit 6 Stim— men, und der erste Burgermeister von Regensburg, Freihere von Then⸗Dittmer, mit 63 Stimmen gewählt. Am heutigen Tage, Vormittags 19 Uhr, nahm auch die Kammer der Neichzraäche die Wahl der Kandidaten zur Stelle des zweilnen Praästdenten bei einer Anwesenheit von W, Mitgliedern vor, welche folgendes Resultat gewahrte: 1) Graf von Arco, Königl Ober- Appella, tionsgerichts-Prasident und Staaterach, 2) Graf von Pappen⸗ heim, ) Graf von Reigersberg. Zu Secretan en wurden ge— wählt: *) Herr von Schenk, erster Secretair, ) Freiherr von Stauffenberg, zweiter Secretair. ⸗
— Aus der im Regierungs-Blatt Nr. I] gegebenen Zusammenstellung des Schuldenstandes sammtlicher Stadt,, Markt⸗ und Landgemeinden des Königreichs Bayern am Schlusse des Rechnungs Jahres 1837 — 38 erhellt, daß der Schuldenstand 13,ů 176, 182 Fl. 20 Kr., der Betrag des eingewiesenen Tilgungs— Fonds 1,371,411 Fl. 33 Kr., die Abzahlung an Kapital und Zinsen 1,393,727 Fl. 39 Kr., und die verbleibende Schuld 13,105,319 Fi. 27 Kr. betrug.
Stuttgart, 3. Jan. Der Schwäbische Merkur ent— hält nachstehende Königl. Verordnung, die Stiftung einer Kriegs— Denkmünze fuͤr den treuen Dienst in Feldzuͤgen betreffend:
Wilhelm, ven Genes Enaden Künig ven Wür temberg. Nach⸗ dem Wir beschlessen haben, als ein Erinnernngs-⸗Zeschen an zie für König und Vaterland im Kriege geleisteten Dienste eine Kriegs- Dent⸗ münze za stiften, so verordnen und verfügen Wir hiermit, wie solzt: §. 1. Die Kriegs⸗-Denkmünze besteht für alle Grade in einer Medaille von Geschütz⸗Metall, auf deren Vorderseite ein W äjnit Krene und Lorbeer⸗Kranz, auf der Räctseite ein von zwei gefrersten Schu ertern getragener Schild, mit der Juschrift: Für treuen Die st in (— Feld⸗ jügen, besindlich ist. 5. 2. Die Kriegs⸗Denkmünze mird auf der lin⸗ len Brust an einem, einen Zoll breiten, schwarz und reth gestreiften Bande geiragen. Das Band sell nicht ehne die Medaille gerragen werden. 5. 3. Jeder, der in Württembergischen Militaer⸗ Diensten einen Feldzug mitgemacht hat, hat Ansprnch auf die Kriege Denimünje un⸗ ter folgenden näheren Bestimmungen: a] den Feldzug har mit⸗ gemacht, wer als Lssijier eder Militair- Beamter, als Unter— Offizier eder Seldat, als Sxielmann eder obligater Die⸗ ner, entweder den Kriegsschauplatz selbst betreten, eder wenigstens die feindliche Gränze überschrüten hat;“) als einjelne Feldzüge gelien die Kriegsjahre: 1793, 1793, 1790, 1796, 1799, 181, 130, 185 6, 1867. 1809, is 12, 1813 nach Sachsen und 1818 — 1 gegen Frankreich, 1818; ) wer nach mitgemachtem Feldzuge. oder wer nach Ausscheidung aus dem Militair in bürgerlichen Stande eine entehrende Strafe erlitten, kann die Kriegs⸗Denkmünze nicht erhalten. 5. 3. Die Ansprüche auf die Kriegs⸗Denkmünze werden angemeldet: 1) bei dem Kriegs Mini⸗ sterium von den pensionirten Offizieren und Militair-Beamten; von solchen beabschiedeten Militairs, weiche Offiziers Rang haben, eder zur Zeit der Beabschiedung gehabt haben; von allen im Kriegs-Ministe⸗ Rum und den demselben untergeordneten Verwaltungesiellen angestell⸗ ten Beamten, Dienern und Ofsizianten. 2 Im Instanzenwege: ven allen aftigen Militairs und Miliiair⸗Beamten. 2) Bei dem Oberamt: von allen Punt 1 nicht genannten vormaligen Militairs. Der Ober⸗ Amtmann wird die Gesuche unter Zuzichung ren vier ven ihm bierju zu berusenden Veeranen, nit Rucicht auf die §. 3. vorgejeichneten Bestimmungen, nach Vernehmung der betreffen⸗ den ODrts⸗Cbrigkeit aufzeichnen und mit seinem Bericht dem Kriegs⸗Ministerium übergehen. 5. 5. Die Prüfung der Gesuche ge⸗ schieht bei dem Kriegs-Ministerinm durch eine besenders dazn nieder⸗ zusetzende Kommissien. Auf die Meldung des Kriegs -Ministers wer⸗ den Wir sofert über die Verleihung der Kricgs⸗Dentmünze enischeiden. 5. 6. Jeder, der die Kriegs⸗Denkmünze empfängt, erhält eine ven dem Kriegé⸗Minister vollzogene Verleihungs⸗Urlunde. 5. 7. Die Einhändi⸗ zung der Kriegs⸗-Dentmünze hat stets auf feierliche Weise, bei aftiven Milttairs vor der angetretenen Trurpe durch den Kemmandanten der⸗ elben, bei beabschiedeien dagegen durch die betreffenden Civi⸗Behörden zu geschenen. 5. 8. Das Verzeschniß sämmtlicher mit der Kriegs- Denk nünze deforirter und aus dem Militair getretener Personen ist auf dem Rath⸗ anse ihres Wehnorts aufzubewahren; ven den noch im aftiven Militair be⸗ indlichen Personen ist der Besftz der Medaille in die Stammliste einzutragen. z. 9. Jede Strase, weiche der Verleihung der Kriegs Densmünze im VDege sieht, zieht auch deren Berlust nach sich, worüber das Erkenniniß den zuständigen Gerichts- Beherden anheimgegeben wird. S. 19. In inem solchen Falle ist die Kriegs⸗-Denfmünze an das Kriegs⸗Minisite⸗ ium einzusenden und der betreffenden Orts- Behürde Nachricht bierven n geben, damit der Name (ines selchen Individnums ven der Liste estrichen wird. §5. 11. Stirbt ein mit der Kriegs Tensmünze ausge⸗ eichnetes Indiridunm, so bleiht solche Eigenthum seimer Familie. Ge⸗ geben Stutigart, am ersten Jannar des eintausend achthunde t und vierzigsten Jahres, Unserer Regierung im vier und zwanzigsten.
— Da es jetzt nicht mehr so ost vorkommt, die Bucher mehrere Auflagen erleben zu sehen, so ist es bemertenswerih, daß hier in der Brodhag'schen Buchhandlung die dritte Auflage von T. T. A. Hoff mann's Leben und Nachlaß, ven Jul. Ed. Hitzig, erschienen ist. Im Jahre 1823 kam die erste heraus. Diese Gunst des Publikums ist aber wohl nicht bloß dem Ge— zenstande zuzuschreiben, sondern besonders auch der Behandlung desselben durch Freundes Hand, die mit Liebe, Warme und Geist hre Aufgaben so gluͤcklich gelöst hat.
Freiburg, 28. Dez. In dem gegenwärtigen Winter ⸗Se— mester zahlt die hiesige Universität 315 Studirende, welche sich n folgender Weise auf die vier Fakultäten vertheilen: Theologie , Ju isten und Kameralisten 103, . Pharmazeuten und Chirurgen 92, Philosophen und Philologen . Die Ge— sammtzahl der Inländer beträgt 213, jene der Auslaͤnder 72. Es hat sonach die Frequenz auch in diesem Semester, wie in der juͤngsten Zeit uͤberhaupt, sich wieder etwas vermindert (im vorigen betrug sie üs), wovon der Grund zunächst in der neuen Organisation unserer Gelehrten⸗Schulen zu suchen ist, wonach die Schüler der Gymnasien nicht mehr in die philosophische Fa—⸗
kultät eintreten durfen, sondern auf einem Lyceum die philosophl⸗
schen Studien betreiben muͤssen und dann sofort zu den Fach studien übergehen.
— — Frankfurt a. M., J. Jan. Man hatte sich hier in der Hoffnung, daß die in Holland durch die sinanziellen Fragen einigermaßen in Aufregung gekommenen Gemüther bald wieder besaͤnstigen werden, nicht getäuscht. Die in den letzteren Tagen
aus Holland hier eingetroffenen Briefe, denen man vollen Glau— ben beimessen kann, besagen ubrigens, daß die Geruͤchte von einer in Hollend herrschenden oder fruͤher stattgehabten Aufregung durch⸗ aus übertrieben gewesen seyen. Ja man habe nicht einmal von einer allgemeinen Srannung etwas verspurt, sich aber mit mancherlei ungereimten Geruͤchten einigermaßen lebhaft beschäftigt; ihr Ungrund konnte indessen den Holländern nicht lange verborgen bleiben. Man hat auch nicht von einer außerordentlichen militairischen Maß— regel gehört, welche in den letzteren Tagen irgendwo in Holland angeordnet worden wäre; ein Beweis, daß nirgends die Ruhe bedroht war. Neuerdings scheint man zu besorgen, daß wegen Veranderungen des Grundgesetzes neue Differenzen zwischen der Regierung und der zweiten Kammer der Generalstaaten sich ge— stalten werden. Diese Besorgniß wird aber durch die aus dem Haag gemachte Meldung dadurch gehoben, daß nämlich der von selnem Volke wahrhaft geliebte König Wilhelm billige Wuͤnsche der Kammer nicht üͤberhsren werde, sobald sich Se. Majestaät überzeugt haben, daß Miederlands Wohl dadurch befördert wer den könne. So also darf man mit Ruhe und Vertrauen den weiteren parla. entarischen Ereignissen in Holland entgegensehen.
Der Königl. Peeus. Bundes ags⸗Gesandte, Herr von Schoͤ— ler, gab zur Feier des Jahreswechsels in der Sylvester-⸗Nacht ein galinzendes Fest, welchem, außer dem diplomatischen Corps, auch viele angesehene Personen unserer Stadt beiwohnten.
Neueren Nachrichten zufolge, durfte Se. Durchlaucht der Landgraf von Hessen⸗Homburg, Gouverneur der Bundes⸗-Festung Manz, im Monat Marz auf einige Zeit die Residenz in Mainz nehmen. Die Gesundheits, Verhaltnisse des Fuͤrsten sollen sich rfre n licherweise wesentlich gebessert haben
Fast alle Bundestags-Gesandten, welche einen Theil der Fe— rien auswärts verbrachten, sind wieder hierher zuruͤckgekehrt, und es ist dadurch in die diplomatischen Kreise wieder mehr Bewe— gun! gekommen.
Aus Wiesbaden vernimmt man, der Wille des höchstseligen 9e. werde auch in dem Punkte erfüllt, daß die hinter dem ur aal begonnenen Veraͤnderungen der Garten⸗-A1Anlagen fortgesetzt und vollendet werden sollen. Der Bau der neuen Kolonade vor dem Karsaal schreitet auch rasch seiner Vollendung entgegen. In der diesjährigen Bade⸗Saison wird man die Kolonade schon gan; vollendet sehen. Vom J. Februar an soll denn endlich auch die Taunus⸗Eisenbahn zwischen Mainz und Wiesbaden befahren werden. Die Taunus-Eisenbahn⸗-Actien stiegen heute auf diese Kunde auf 1112, pCt. Die Speculation ist in diesen Actien wieder 4äußerst lebhaft und namentlich wird hier auch viel fuͤr frenide Rechnung darin gekauft. Die DOesterreichischen Fonds, nan entlich Bank⸗Actien, nahmen gestern, nach langerem tik nn wieder einen Aufschwung und blieben heute recht fest. Die Hol— Ündischen Fonds folgen hier natürlich ganz der Bewegung der Am terdamer Börse, doch ist man hier geneigt, den Holländischen Finanz⸗Verhälrmnissen Vertrauen zu schenken Die Spanischen Efferten sind in dieser Woche fast taglich gewichen; dasselbe Schick⸗ sal erlitten, wiewohl im minderen Grade, die Portugiesischen Fonds. Der Geldstand bleibt sich gleich und der Diskonto ist kaum von 1!“ pCt. auf 41 pC. gegangen. Pistolen sind nur zu Fl. 32 Kr. anzubringen. — Der Bau des neuen Boͤrsen— Gebaudes wird nun bald in dem Abbruch der alten Gebaͤulich— keiten, auf deren Stelle die Borse kemmt, beginnen. — Der Man, der sehr hoch gegangen war, ist wieder gefallen und die Schissfahrt hat wieder begonnen. ĩ
Bremen, 3. Jan. (Br. 3.) Die Zahl der Bremischen Seeschiffe betraͤgt in diesem Augenblick 188, außerdem fahren von der Weser unter Hannoverscher Flagge 12, unter Oldenbur— ger Flagge 70 Seeschiffe. Die Verbindung unseres Handels platzes mit den Seeschiffen wird durch Su Bremische, ü Han— noversche und 19 Oldenburgische Kähne ober Lichterfahrzeuge (durchschnittlich von 25 bis 6 Last) vermittelt. ö
Oesterreich.
W. 3 1. Jan. (Schles. 3.) Aus Alexandrien schreibt man „Mehmed Ali besorge eine Landung bei St. Jean d' Acre als den Aßfang eines thatsächlichen Einschreitens Eurdpa's in sei nem . mit der Pforte. Er läßt darum diese Festung eiligst in been Dead gungestand setzen. Hauptsachlich um bei seinem ier, . atze die Mittel hierzu beizuschaffen, verkaufte der
ier, König küärzlich᷑ eine große Quantität Getraide. — In' Pa—
sästing treiben seit einiger Zeit Käͤuber, Banden wieder großes
Unmesen. Vorgestern ging hier di n . . Jing hier die Nachricht ein, daß eine kleine vor der Gnnt Venedig liegende Insel gänzlich verschwunden sey und 6 Personen mig in die Tiefe gezogen habe. 6 en w Jan., Se. Majestät der Kaiser haben dem Feld⸗ . , we. und kemmandirenden General in Böhmen, ,,, das Inkolat des Königreichs dmen ur er inkorporirten Brovlarde ür 2 2 Gh n fe, wien? Provinzen Mahren und Oesterr. währ! wers latter enthalten ausfhrliche Beichte uber die fort. . . Velfall auf dem Kaärnthnerthor / Theater ge⸗ . zn; Höer „die Welfen und Gibellinen“ von Meyerbeer. Nach- 26. iche. senher ein hiesiges kleineres Theater eine Bearbeitung ech. , e düchtlen Erfelg darzigtellen ver— . 5 e Nentkes ; x h Bühne das Wert mit 1 Regierung reich dotirte Hof, Overn— lunz in Scene geseht? Dr gh wr digen Glanz der Auestat gen eine ausge deln, Were usik wird in den hiestßrn Zettun— alle 66 . . nachgeruhmt, indem nicht n 1 tinmte individuelle Bezeichnung 1 w, hören der sich friedlich gegrenuberste . Aluffassung des verschiedena?r eigen reli⸗ giösen oder politischen Gedankens, von dem beide durchdrungen sind⸗ wahrzunehmen ist. Die beiden Haupt · Darstellerin nen 2 2 , von Hasselt, werden es jeder Auffahrung nehreremal (oft sogar fuͤnf bis . I rufen. gar fünf vie sechs mal seärmisch hervorg=—
Schweiz.
Zurich, 20 Dez. (L. A. 3. ,
rich ist der erste Versuch, ihrer n . 2 8 3 dienen, hoͤchst ungluͤcklich ausgefallen. on den vi 4 z . gen, die zur Bereithaltung eines Bataillons une. en. Marschbefehle nach Wallis zu folgen, auf efordert se ben diejenigen von Bern, Freiburg und E nur . H . ehorcht. Sie argwoͤhnten alle einen politischen ee ud, der Zruppen und verlangten, hiernber vor allen Din en beruhigt zu seyn ja die Regierung von Waadt, dessen Volk . 4 hasteste mit den Unter⸗Wallisern sympathisit! hat den Fall, in welchem sie das Einrücken von Truppen in Fen Kanton Wall? fur zulassig halte, aufs genaueste desinirt. Auf eine vermehrte und bleibende Auflehnung der Kantone gegen die Bundes behörde moͤchte ich indeß aus dieser angedrohten Verweigerung des Gehor, horsams nicht schließen, da die Natur des Falles hier wirkte, und die vordreliche Mahnung zur Bereithaltung von Truppen = eine Capitu?
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lation zwischen den Politikern, die llnter⸗ Wallis beugen wollten, und den kluͤgern Mitgliedern des vordrtlichen Staatsraths — anstatt aus der Natur der 2 vielmehr aus der geheimen Geschichte des Vor⸗ rots en,, zu seyn schien. Es waren, wie ich schon in meinem letzten Schreiben meldete, nur ein Paar Mitglieder ge— wesen, die ihre getäuschten Hoffnungen durch Ungestüm noch zu erreichen wähnten. Durch die in letzter Woche taglich eingelau⸗ fenen Briefe aus der westlichen Schweiz sind nun auch diese ent, tauscht worden, und den eidgenössischen Repräsentanten in Wallis ist, wie ich zu wissen glaube, der Wins gegeben worden, wo mog⸗ lich durch einen neuen Schreck-Bericht den Vorort in die Ver legenheit zu setzen, das Truppen⸗Aufgebot wirklich versuchen zu muͤssen. Der neuen Regierung von Tessin ist nun der ganze Kanton unterthan. Drei Kreise, die eine Zeit lang protestiren zu wollen schienen, haben es kluger gefunden, Repräsentanten ihrer Gesin— nung in den großen Rath zu senden, als sich der Bewegung aus, hee en. Der einzige Fehler, den die neuen Behörden bis setzt egangen, ist eine Anklage auf Hochverrath gegen 14 Mitglieder der früheren Regierung. Es mag wahr seyn, daß diesen Personen ein vielfacher Mißbrauch der Gewalt zur Last fällt, und etwas Edles mag in der Erklarung der neuen Lenker liegen, ihre Revo— lution durch den Beweis der Verbrechen ihrer Gegner rechtfer— tigen zu wollen; in der Schweiz wird aber dieser Aet einen um so unguͤnstigern Eindruck machen, als der Besc luß des großen Raths als eine unfreiwillige Folge einiger Demonsirationen des Volks ausgelegt wird. Ein seltsames Gejel wird wahrschein⸗ lich nun zur Anwendung kommen, da sich unter den Angeklagten auch die diesjährigen Gesandten an der eidgené ssischen Tagsatzung befinden. Während namlich in den meisten Tantonen der Ge— sandte, der seine Instructionen überschreitet, hüchstens eine leichte Ruge zu befuͤrchten hat, sind im Kanton Teffln auf die en Ver— stoß Strafen gesetzt, die sonst nur fuͤr die schwersten Verbrechen aufgespart werden. Im Uebrigen scheint die neue Regierung mit Eifer an die Abschaffung von tausend Mißbräuchen zu gehen, die das Tessinische Verwaltungs-System bisher beinahe zum Skan— dale gemacht haben. . Schönlein macht bei uns seine Abschieds⸗Besuche. Eine leichte Krankheit hat seine Abreise, die sonst um Weihnachten er⸗ folgt ware, noch verzogert.
Spanien.
Madrid, d. 25. Dez. Der Herzog von Vitoria hat sich, ungeachtet des eigenhaͤndigen Schreibens und der Bitten seiner Gemahlin und mehrerer Minister, entschieden geweigert, die in seinem Namen verlassene Erklärung zu desavonmren. In seinem Antwoartschreiben heißt es unter Anderem; „Ich bin ein Mann des Landes und kein Partei⸗Mann. Ich bleibe allen Klagen, wie alen Handlungen der Regierung fremd und bediene mich der Gewalt und der Streitkräfte, die mir anvertraut worden sind, nur, um die Feinde der Nation zu bekämpfen. Da man mich beschuldigte, ich hatte die Auflssung der Cortes, so wie die zahlreichen Absetzungen, die dieser Maßtegel folgten, angerathen, so mußte ich mich dagegen vertheidigen. Hätte man stact dessen von mir gesagt, daß ich die Minister getadelt hätte, weil sie neue Wahlen anbefohlen und daß ich ein Anhänger ihrer Geg— ner sey, so wurde ich ebenfalls dagegen prote tir haben, denn ich will ausschließlich den Pflichten meiner Stellung treu bleiben, das heißt, mein Leben der Vertheidigung der Thrones Isabel⸗ las, der Königin Regentin und der Constlution von 1837 widmen.“
Dlese Erklärung des Herzogs von Vitorie wird von beiden Parte len, von den Exaltirten wie von den Gemäßigten, zu ihrem Vortheil ausgelegt. Das Eco del Comercio sagt: . Da seht Ihr, der General beharrt dabei, sich gegen die Behauptüng, daß er die Auflösung der Cortes billige, wie gegen eine schlechte Hand⸗ lung zu vertheidigen; er mißbilligt sie also!“ Der Eorred er— wiedert hierauf: „Eure Auslegung ist falsch. Die Minister sind nur durch den Willen der Regentin ernannt worden, haben sie die Cortes aufgeloͤst, so geschah dies mit Genehmigung der Köͤ— nigin. Christine ist das Ministerium. Da nun der General er— klaͤrt, daß er bereit sey, sein Leben fuͤr die Aufrechthaltung der Autoritat Isabella's II. hinzugeben und seine Truppen zu diesem Zwecke marschiren zu lassen, so erklart er sich offenbar für das Kabinet und gegen Euch: er billigt folglich die Maßregeln!“
ES haben in Folge der Antwort des Herzogs bereits meh— rere Minister⸗ Conseils stattgefunden, deren Resultat man noch nicht kennt.
Der General Maroto lebt hier sehr zuruͤckgezogen, und ist nur einigemal in den Soireen des Franzssischen Botschafters er— schienen.
Portugal.
Lissabon, 23. Dez. (Standard.) Die Minister sind sehr tätig und halten häufig Zusammenkünfte im Departement des Innern und dem des auswartigen Departements. Uber ihre Stellung in den Cortes herrschen verschiedene Muthmeßungen; es scheint indeß so viel gewiß, daß, wenn sie auch die Majoritaͤt gegen ich haben sollten, sie nicht resigniren, sendern die Cortes auflöͤsen werden.
Es ist jetzt entschieden, daß, im Falle der Viscoande da Correia das Portefeuille der auswärtigen Angelegenheiten ab— lehnt, der jetzige n . Graf von Villa Real dessel⸗ ben mit ubernehmen werde. Herr Ildefonso Leopoldo Bayard ist an die Stelle des Chevaliers Figanniere zum Portugmesischen Gesandten in Rio Janeiro ernannt worden.
Die Korvette Dom Joao“, welche bei der Insel Madeira kreuzt, soll nach Maranham segeln, um das Leben und Eigen, thum der dortigen Portugiesen zu beschuͤtzen.
Herr Dietz, Secretair des Königs, behauptet jetzt, er habe die leute Veränderung des Ministeriums zu Stande gebracht, obwohl Jedermann weiß, daß er bei dieser Gelegenheit gar nicht zu Rathe gezogen worden ist. ö
Die Entschädigung, welche Frankreich fuͤr die durch den Ad— miral Lallemand an der Kuͤste von Brasilien verbrannten Portu⸗ giesischen Schiffe an Portugal zu zahlen hat, und die mst den Zinsen bereits 2 Millionen Franken beträgt, soll, dem Vernehmen nach, in kurzem bezahlt werden.
Die Einnahme des Zollhauses und Accise⸗Amts in Lissabon und des Zollhauses in Porto betrug im November S8, 902 Pfd. Sterling, 8059 Pfd. weniger als im Oktober.
Die hiesigen Blatter ereifern sich sehr daruber, daß der Pater Antonio Vieiras durch den Bischof von Coimbra, einen nach Rom ausgewanderten Miguelisten, zum Vice- Kaplan des Erz bi⸗ schofs von Braga ernannt worden sey und die Sanction des Papstes erhalten habe. Die Regierung der Königin hat jedoch die Ernennung noch nicht bestäͤtigt, weil sie von einem Proskri— birten vorgenommen und folglich ungesetzlich sey.
Turkei.
Konstantinopel, 9. Dez. (Münch. pol. 3. hat sich der Mittelpunkt einer cke f w 3. 2
det, deren Zweck es ist, Franzöͤsische Ideen zu verbreiten. Selt sam ist es, daß der Eigenthuͤmer des Lokals ein zur Gesandt schaft gehöriger Russe ist, der sehr gut weiß, wovon es sich hen—⸗
delt. Im Winter sollen Französische Vaudeville ss gegeben wer— den; eine Schauspieler⸗Truppe ist schon angekommen. Die Fran⸗ zösische Presse nimmt in Konstantinopel an Ausdehnung zu; außer dem schon erscheinenden Franzoͤsischen Journal will man noch ein anderes nach Art der großen Pariser Blätter etabliren. Die mit dem Sesostris angekommenen Joeurs e charit werden sich mit dem Unterricht von Personen ihres Geschlechts aus den unteren Standen beschaͤftigen.
— Das Journal des Dabats meldet aus Konstanti— nopel, daß die Pforte Tripolis als eine kost pielige und beschwer— liche Besitzung aufzugeben entschlossen sey. Schen habe man durch allmaͤlige Verminderung der Trupen die Raͤumung begonnen.
Aegypten.
„Alexandrien, 7. Dez. (Journ. de Smyrne.) Die Vertrauten des Vice⸗Königs verbreiten jetzt uberall die Nachricht, daß eine neue Tuͤrkische Armee gebildet werde, um gegen Ibra⸗ him Pascha zu agiren. Obgleich dies natuͤrlich ungegründet ist, so werden doch diejenigen, die den Charakter Mehmed Alns ken— nen und dem Gange seiner Politik gegen die Pforte gefolgt sind, die Wichtigkeit dieses Verfahrens einsehen, indem der Vice⸗Koͤnig sich desselben als Vorwand fuͤr seine Ruͤstungen in Aegypten und Syrien bedient. Unter diesen Umstaͤnden ist an die Ruͤckkehr der Tuͤrkischen Flotte nach Konstantinopel natuͤrlich nicht zu den⸗ ken und er scheint mehr als jemals entschlossen, dieselbe bis zum Frühjahr zuruͤckzuhalten. Die Mannschaft der Flotte soll bei Helegenheit des Bairam den Sold für einen Monat erhalten, weshalb die Regierung die Kassen aller Kaufleute in Alexandrien in Anspruch genommen hat. Die Türkische Mannschaft ist indeß, obgleich man ihr seit einiger Zeit auf alle Weise schmeichelt, keinesweges mit dem verlänger— ten Aufenthalt in Aegypten zufrieden und man weiß noch nicht recht, wie man es ihr mit guter Manier verkuͤndigen soll, daß sie noch den Winter über hier bleiben müsse. Mit der Mann schaft der Aegyptischen Flotte steht sie im schlechtesten Vernehmen, indem erstere eifersuͤchtig darauf ist, daß die Tuͤrken besser be— handelt werden, und wenn Mehmed Alt die Flotte deshalb so lange zuruͤckgehalten hat, um den Haß der Araber gegen die Tuͤrken noch zu vermehren, so hat er seinen Zweck vollkommen erreicht. Es ist indeß sehr zweifelhaft, ob ihm dies Vortheil bringen wird. Die beabsichtigte Reise des Paschas durch Unter— Aegypten soll wegen der Erkrankung Boghos Beis aufgegeben worden seyn.
Syrien. DBDeirut, 7 Dez. (Journ. de Smyrne.) Der Rama— san, welcher mit dem heutigen Tage zu Ende geht, ist wieder durch neue Verfolgungen bezeichnet worden, denen die Syrischer Christen von Seiten eines Theiles der Muselmannischen Berl, kerung ausgesetzt gewesen sind, die dazu von den drei hoͤchsten Beamten der Stadt, dem Gouverneur Mahmud Bei, dem Mufti Abdellatif und dem Praͤsidenten des Divans Omar Beyom, auf— gereizt wurde. Es ist unmoglich, sich all das Uebel zu denken, welches diese drei Beamten durch ihre unersaͤttliche Habgier, ih— ren Fanatismus und ihre Grausamkeit dem Lande zufügen. Ei— nen schwachen Begriff wird man sich ungefahr davon machen koͤnnen, wenn man erfährt, daß der Mufti Abdellatif Fa⸗
thala derselbe ist, der unter der Tuͤrkischen Herrschaft durch Abdallah Pascha von Acre verbannt wurde, weil er die Muselmäͤnner durch ein Fetwa aufgesordert hatte,
im Namen des Propheten alle Christen zu ermorden! Es ist hier seit einiger Zeit ein Verein der aberglaͤubischsten und fana—⸗ tischsten Muselmaͤnner gebildet worden, welcher die gegen die Christen vorzubringenden Beschwerden verfaßt, die denn auch, so abgeschmackt und unwahrscheinlich sie auch seyn mogen, von den Behoͤrden ruhig angehoͤrt, ja sogar noch beguͤnstigt werden. Der von dem Fanatismus oder der Rache bezeichnete Ungluͤckliche wird sogleich vor die Behörde gefordert, wo zwei falsche Zeugen bestaͤtigen, daß er das ihm zur Last gelegte Verbrechen wirklich begangen habe. Er wird sodann in eine von Mahmud Bei er— fundene Maschine gespannt, worin es ihm unmoͤglich ist, die ge⸗ ringste Bewegung zu machen, und erhalt, wenn er nicht im Stande ist, sich mit Gelde loszukaufen, 2090 bis 500 Stockschlaͤge auf die Fußsohlen. Viele geben unter dieser Tortur ihren Geist auf. Taͤglich sieht man ungluͤckliche Christen, die vor dieses Blut Tribunal geschleppt werden, weil sie angeblich einen Muselmann beleidigt, die Religion des Propheten oder diesen selbst verspottet haben u. s. w. Wer die Syrischen Christen und namentlich die in Beirut wohnenden Christen kennt, weiß, wie sie bei ihrem sanften und furchtsamen Charakter durchaus unfaͤhig sind, irgend Jemand und namentlich die Tuͤrken, zu beleidigen. Es ist ferner allgemein bekannt, daß bis vor kurzem die Christen und Tuͤrken wie Bruͤder gelebt haben; allein dies paßt nicht in den Kram der Aegyptischen Regierung, die eines verfolgenden und eines ver— folgten Volkes bedarf. Es ist sogar die Rede davon, daß Mah⸗ mud Bey den Christen das Tragen des weißen Tucbans untersagen und noch einige andere Aenderungen mit ihrem An— zuge vornehmen wolle, um sie vollig dem Hasse ihrer Feinde preiszugeben. Es giebt durchaus keine Sicherheit der Person mehr und die Erbitterung ist allgemein. Man spricht davon, daß die Konsuln sich vereinigt hätten, um einen gemeinsamen Bericht an die General-Konsuln und die Botschafter abzustatten. Mahmud Bei seinerseits hat Depeschen an Ibrahim Pascha ab— gesandt, worin er die Christen als ein unruhiges, gefährliches Volk darstellt, das nur durch die groͤßte Strenge in Ordnung gehalten werden koͤnne. Die Antwort wird wahrscheinlich von der Art seyn, daß die Lage der Christen noch verschlimmert wird.
n fn n .
Berlin, 7. Jan. Die Zahl der Studirenden auf der hiesigen Universitaͤt von Ostern bis Michaelis 1839 betrug 1629. davon sind abgegangen 127; verblieben 1202. In diesem Se— mester sind hinzugekommen 576; also zählt sie in diesem Semester 1778 Immatrikulirte, und zwar in der theologischen Fakulrät 421 (333 In- und 98 Ausländer); in der juristischen 526 SIs83 In und 143 Ausländer); in der medizinischen 429 (298 In⸗ und 131 Ausländer); in der philosophischen 392 261 In⸗ und 128 Ausländer). — Dazu kommen noch nicht mmatrikulirte 458, und zwar: a) 60 Chirurgen, ) 140 Phar⸗ maceuten, e) 72 Eleven des Friedrich⸗Wilhelms⸗Instituts, M 2 Volontaire, e) 106 Eleven der medizinischchirurgischen Militair⸗ Akademie und bei derselben attachirte Chirurgen von der Ar— mee, ) 46 Eleven von der Bau-Akademie, 8) 20 Berg⸗Eleven,
b) 6 remunerirte Schuler der Akademie der Kuünste, i 6 Zög⸗
linge der Gartner ⸗Lehr⸗Anstalt. — Im Ganzen ergeben sich dem⸗
nach 2236 Theilnehmer an den Vorlesungen.