Herr Avedit, dem es gelunzen, heimlich aus ke, ü. ntweichen, beim Großwesir Thoösrem Pascha gefunden, Man sagt sogar, der Tuͤrkische Premier. Minister habe ihm nicht nur ae bebeürende Sunne zum Geschenke gemacht, sondern ihn soemlich in seine Dienste genommen und ihm die glaänzendsten BVersprechungen fuͤr die Zukunft genacht, Wahr an die sen Se⸗ racht ist, daß man Herrn Avedik sowohl beim Großwesir als e, dem Sultan seine Aufwartung machen sah, und daß es wahrscheinlich ist, daß man ihm eins Stelle versprochen, was nichts Ungewöhnliches ist, da eine Menge seiner Glaubens. zenossen von der Verwaltung angestellt sind. Aber man darf Durchaus nicht aus dem Auge verlieren, daß der hervorstechendste Tharakterzug Chosrew-⸗Pascha's der ist, viel zu versprechen und nichts zu halten, und es ist sehr zu fuͤrchten, daß sein neuer Schutzling die Zahl Derer vermehre, die sich in den auf scine Versprechungen gebauten Hoffnungen am Ende getaͤuscht chen. Mit dem Berichte, welchen der erwaͤhnte Armenier der Regierung hinsichtlich des Abfalles der Flotte erstattet hat, thüt man sehr geheim, so daß Lord Ponsonby und die anderen Gesandten der Großmächte sich denselben nur durch Ver— mittelung des Oesterreichischen Botschafters, Baron von Stuͤr— mer, zu verschaffen vermochten. Dieser Letztere fand wenig Schwierigkeit, in den Besitz dieses Dokuments zu gelangen, in— dem sich Herr Avedik selbst beeilt hatte, ihm dasselbe mitzuthei— Als Grund fuͤr diese Handlungsweise fuͤhrt das Geruͤcht an, daß der Armenier fruͤher im Dienste des Oesterreichischen Tonsuls zu Smyrna gestanden und noch große Anhaͤnglichkeit und Ergebenheit gegen die Oesterreichische Regierung bewahre, wovon er bei dieser Gelegenheit einen auffallenden Beweis ge— geben.
Konstantinopel, 21. Dez. Das Franzoͤsische Dampfboot „Veloce“, an dessen Bord der Graf von Sercey die Reise nach Trapezunt unternommen hatte, ist am 20sten gluͤcklich nach Kon— tantinopel zuruͤckgekehrt.
Der gegenwartig hier befindliche Fuͤrst Michael von Serbien hatte am 26sten seine Audienz beim Sultan.
Die Montenegriner setzen ihre Raubzuͤge gegen die benach⸗ barten Tuͤrkischen Gemeinden fort. Auf einem der neuesten drangen sie mit unerhoͤrter Kuͤhnheit bis an die ersten Haͤuser der Stadt Skutari vor, ermordeten dort mehrere Menschen, be— mächtigten sich eines Feldstuͤcks mit Fruͤchten, welche sie jedoch auf ihrem eiligen Ruͤckzuge stehen ließen, machten indessen doch einen ziemlich werthvollen Raub, den sie in Sicherheit brachten.
len en.
Aegypten. Alexandrien, 16. Dez. (Morn. Chr on.) Der Oberst Tampbell wird morgen den Grundstein legen zu einer Englisch— protestantischen Kirche, die auf dem großen Platze in dieser Stadt erbaut werden soll. Dies hilft einem lange gefuͤhlten Beduͤrfnisse ab, da die bisherige protestantische Kapelle ein elendes Gebaude ist, während die katholische Gemeinde ein sehr schönes Gebäude zu ihrem Gottesdienst hat. Es zirkulirt jetzt eine Subscriptions—
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stand vom Jahre 1838. Es wurden entlassen; gesund 9ö5, er— leichtert 16, ungeheilt 12; es starben 22 Katholiken und 23 Evan— gelische. Auswärtige wurden behandelt 2560, mithin genossen zözo7 arme Personen die Wohlthat des Ordens. Bei zweimal täglicher Speisung wurden W, 279 Portionen und 21,0985 Früuh— stück, Suppe⸗Portionen vertheilt, wonach im Durchschnitt jeder . Tag verpflegt wurde. Es starb im Durchschnitt der 2iste. .
Neunter Jahres-Bericht der Hufelandschen Stiftung zur Unterstuͤtzung nothleidender Aerzte. .
Bei der Kasse des ärztlichen Hülfs⸗Vereins betrug die Ein⸗ nahme des Jahres 1839: 33 Rtblr. iZn Gold und og Rthlr. 28 Sgr. 7 Pf. in Cdur., zusammen Mö Rthlr. 23 Sgr. 7 Pf., worunter 1483 Rthlr. 17 Sgr. Zinsen und 9 Rthlr. Geld E Dukaten) und 102 Rihlr. 19 Sgr. A Pf. Cour. aus dem Bermächtnisse des zu Poln. Wartenberg verstorbenen Kreis-Phvsitus, Herrn Hr. Hofrichter. Ausgegeben sind: 2198 Riblr. zur Unterstützung von Drei und funf— zig huͤlfsbedürftigen Aerzten und 362 Rihlr. 2 Sar. 56 Pf. zur Be⸗ streitung der Verwaltungs⸗-Kosten. Das Kapital⸗Vermögen ward um 1900 Rthlr. vermehrt. Der Kassen-Bestand belief sich ult. Dezember 1839 auf 27, 806 Rthlr. in Staatspapieren und auf 632 Rthlr. 15 Sgr. 1 Pf. in Cour.
Bei der Wittwen-Unterstützung s⸗Kasse für Aerzte famen im vergangenen Jahre ein: 14 Rthlr. in Gold, 1813 Nthlr. 28 Sgr. in Cour, zusammen 1557 Rthlr. 23 Sgr. worunter 232 Rthlr. Zin⸗ sen. Ausgegeben wurden: 229 Rthlr. zur Unterstültzung von Sechs Wittwen und 11 Rthlr. zur Bestreitung mehrerer Kosten. Das Ka pital-⸗Vermögen vergrößerte sich um 10900 Rthlr. Der Kassen⸗Bestand betrug am letzten Dejember 1839. 6609 Rthlr. in Staatspapieren, 14 Rthlr. in Gold und 128 Rthlr. 28 Sgr. 6. Pf. in Cour.
Berlin, den 9. Januar 1840.
Das Direktorium der Hufelandschen Stiftung zur Unterstützung nothleidender Aerzte. Barejz. Klug. Osann. Trüstedt. v. Wiebel.
Dauer der Eisenbahn Fahrten am 12 an ua. To aan g Abgang Zeitdauer von von 2 1 Potsdam. St.
Frank furt a. M., 10. Junuar. do, Met. 1072s, G. , Oos, G. 2120 S7*ν 8. 10, 21, 6. ank. Actieh da 1. 2630. BFartial 9ä. 181. . Lese zu 309 FI. 1235. 1435s. Loose zu 100 FI. —. Preuaa. Präus.- Sch. 715. G. do. 0M Anl. 102 Br. Foln. Loose 7016.. 7076. dosg pan. Aul' 7is. 7. 2 Hoso Hoss. Sin. 3.
EiSenbahn- A Etrien. St. Germain 870 Br. Versailles rechtes Ufer 50 Br. do., linkes Ufer 330 Br. Strassburg- Basel 328 Br. Bordeaux. Teste —. Sambre - Meuse —. k aM. G. Köln. Aachen 81 Br. Comp. Centrale —'——
Ilan burg, 11. Januar. kank - Actien 1702. Engl. Russ. 107. London, 7. JWnuar. Belg. 10116. Neue Anl. 211. Passive 6! .. do, Port. 36. Columb. 222½..
Gesterr.
Cons. 39 9 907 /. Ausg. Sch. III.. 21M Iloll. d2! .. Sog ons. do. 30, 28. Engl. Russ. 112162. Üras. 72/2. Mex. 252, . Heru 182 5. Chili 38.
Paris, 8. Januar.
don, Rente sin eour. 11I. 85. ZM sin our. S0. 78. Soo Neapl.
sin cour. 102.99. 0! Span. Rente 285 .. Passive 6/2. 3“ ort. 285 .. Wjen, 8. Januar.
Met. 198. 0 90 1 2/4. 0/9 S0. 29h 27a
kank-Actien 1691. Anl. de 1832 133. de 1839. 117.
,, Den 13. Januar 1826. m t lächer Eiw nde und & elĩd- COQ - Zetel.
6 Pr. Cour. — T Dr. 8 Rries. Leld. 38 Brit. Geld.
19177. 1626.
21 —
6 8 0
St Schuld- Seh. Ostpr. Pfand. Pr Engl. OGhI. 39. 1 Pom. do. PramðSeh. d Seel -- * RK ur. - u. Neum. do ; Karmürk. Ohplig. 1! Sehklesisehe do. . — Neum. Schuldv. 31 Coup. und Eius- Berl. Stadt- Ohl. Seh. d K. u. X. — Königl.. do. 1 Gold al marco. — Elbiuker do. 1 Neue Dukaten 18 dito. do. — Friedriehkisd'or 121. Daur. do. in Th. uc. Goldmün- Westp. Pfandur. 3! zen a s Thi. 91/12 Groseh. Pos. do.] Diekonte ö 3
Um ?? Uhr Morgens. . Uhr Morgens. 10 * ' . Mittags .. 2 S Nachmitt .. — Nachmitt. 6 — Abends ... ! Abends ..
10 . *.
Meteorologische Beobachtungen. 1830. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 12. Januar. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
32,21“ ar. Quellwarme d,.3 9 R. — 9,59 R. Flußwärme G09 R. — 11,59 R. Bodenwärme 6,29 R. S2 pCt. Ausdünstung G, 0i8“ Rr. heiter. Niederschlag C. SW. Wärmewechsel — 7,49 — 114 9.
343 27“ Par. 3M, ss“ Par. — 1210 B.. 770 R. — 14,00 R. — 10,09 R. S3 vCt. S0 pCt. halbheiter. heiter. SSW. SSW. SW.
Luftdruck... ... Tustwarme Thaupunkt Dunstsattigung Metter. ..... Kö Wolkenzug *
Königliche Schauspiele.
Dienstag, 14. Jan. Im Opernhause: Der Postillon von Lonjumeau, komische Oper in 3 Abth., Musik von A. Adam. Nach dem 1Isten Atie werden Herr Camprubi und Dlle. Dolo— res, vom Königl. Theater zu Madrid, den Spanischen Natio⸗ nal! Tanz: „El Bolero“, und nach dem 2ten Akte: „La Ca- chucha“ ausführen.
Im Schauspielhause: en 1 2cte. 2) La seconde representation de: Un premier amour, jece nonvelle en 3 actes, par Mr. Bayard.
Mittwoch, 15. Jan. Im Schauspielhause: Der Empfind—⸗ liche, Lustspiel in 1 Akt, von C. Lebrün. Hierauf: Schwärme⸗ rei nach der Mode, Schauspiel in 4 Abth., von C. Blum.
Königs st drrs ches Theater.
1) Le capitaine Roland, vaudeville
Liste fuͤr die Anstellung eines Englischen Geistlichen.
Q OG.
.
Bres lau, 10. Jan. Nach dem Jahresbericht der Kranken- An⸗ salt der barmherzigen Bruͤder in Breslau wurden in diese wohlthäͤtige
Anstalt im Jahre 1839 katholische 508, evangelische 5
juͤdische 4, in Summa 10143 Kranke aufgenommen; 4 waren Be⸗
Tages mittel:; 32, Si“ Par. — 9.99 R... — 11,780 R. . S2pECt.
Dienstag,
SSW.
.
Passive 62/6.
do g 5 2837. Poln. —.
; d. , , Präm. Sch. —. 28, reformirte , Tinsk 7.
Amsterdam, 9. Januar. Niederl. wirk! Schuld 3I2.
OCestarr. Met. 10231. . Antwerpen, 8. Januar. Neue Anl. 227. 6.
g e n 5 re g n
89 / do. 9831/9. Kanz- Bill. 221/. Ausg. Sch. — . Linsl. 7! “*. Preuss.
14. Jan. Zum erstenmale: Don Aurelio. Lust⸗
spiel in Akten, nach dem Spanischen, von W. Vogel. Mitttwoch, 15. Jan. Der 51 des guten Humors, oder:
Die Lebenslampen. 3 Atten, von J. Schickh. Musik von W. Muͤller.
Allegorisches Zauberspiel mit Gesang in
Verantwortlicher Redacteur Arnold.
FDedruckt bei A. X. Haun.
— — . . . — — ——
Din
Bekanntmachungen.
K
Der bei uns wegen Diebstahls zur Untersuchung ge⸗
ogene, nachstehend signalisirte Arbeits und Wehrmann Johann Andreas Rochow hat sich von hier und der Umgegend entfernt, ohne uns davon Anzeige zu machen. Alle resp. Civil- und Militair Behörden wer— den ersucht, auf den ꝛc. Rochow gefälligst vigiliren, ihn im Betretungsfalle verhaften und uns gegen Er— siattung der Auslagen überliefern zu lassen.
Brandenburg, den 4. Januar 180.
Königl. Preuß. Land⸗ und Stadtgericht. Signalem ent.
Geburtsort Jeserich bei Brandenburg, Religion evan⸗ gelisch, Alter 8 Jahr, Größe d Fuß 6 Zoll, Statur untersetzt, Haare blond, Stirn bedeckt, Augen blau, Augenkraunen blend, Nase spitz, Kinn rund, Mund groß, Zähne vollzählig, Bart blond, Gesichtsfarbe ge⸗ sund, Gesichtsbildung oval, Sprache Deutsch.
ra, 1 6 3 . ui den Antrag des Grafen Herrmann zu Lynar auf Schloß Lübbenau werden diejenigen, —= **
l. noch rückständige Forderungen an die für den Grafen Heinrich Casimir zu Lynar aus dem Testamen! und Kodizill des Grafen Rochus Friedrich zu Ljonar, le lato Lübbenau den 10. August r78 und 23. August 1rd auf den Gütern Groß⸗Lübbenau und Groß-Beu⸗ How (Beucke) nebsi Vorwerk Seepuhl, im Calauschen 6 laut Recognition vom 3. Juli 1782 Rubriea
No. 2. eingetragenen Apanageßeld jährli 211 ** 2 1000 Thlr.; 1
Ansprüche an die Ruhriea III. ;o. 2. au ⸗ Beuchew (Beuge) nebst Vorwerk Seepuhl 216 8
Allgemeiner Anzeiger
e) aus dem Hause Senzke der Carl Friedrich, der
August Friedrich, der Wilhelm Friedrich, der Eh⸗
renreich Friedrich, der Otto Friedrich, der Phi.
lipp Friedrich, der Emanuel Friedrich, der Johann
Albrecht. der Caspar Friedrich. Gebrüder v. Bredow hierdurch aufgefordert, ihre vermeintlichen agnatischen Rechte in dem am 12. Februar 1810, Vormittags 10 Uhr, vor dem Deputirten Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor Mann auf dem Königl. Ober-Landesgericht anberaumten Ter- mine entweder in Person oder durch zulässige Bevoll⸗ mächtigte, wozu die hiesigen Justiz⸗Kommissarien: Justizrath Ulrici, Justiz⸗Koömmissarius Marquard und 5. Thielenfeld in Vorschlag gebracht werden, anzuzei⸗ gen und geltend jzu machen, widrigenfalls dieselben mit hren etwanigen Ansprüchen und agnatischen Rechten werden präfludirt und die sub 1. bis IV. gedachten Intabulate im Hvpothekenbuche der genannten Güter werden gelöscht werden. Frankfurt a. d. O., den 1. Oktober 1839.
Königl. Preuß. Ober-Landesgericht. Hopper.
Nothwendiger Verkauf.
Land- und Stadtgericht Marienwerder. Die den Kindern des Heinrich Christoph Strübig gehörige, unweit Marienwerder, am Bache Zipelle nahe am Liebefluß belegene Papiermühle nebst Pertinentien, welche (uk Nr. A der einzelnen Grundstücke im hie⸗ sigen Hopothekenbuche eingetragen steht, und wou außer der Papiermüble eine Mahlmühle und Wirth⸗— schafts-Gebäude nebst 1 Hube 21 Morgen 116 MRu— then kullmisch an Land gehören, und welche laut der in der Registratur einzusehenden Tare auf 885 Thlr. 2 sgr. 8 pf. abgeschätzt ist, soll
Reverse des früheren Besitzers, Geheimen Raths Mo
2
ritz Carl Grafen zu Lonar, vom 17. Te * wegen 20 i, Tee, welche von 26 6. lich Windisch⸗Crätzschen Testamente der Kirche zu Tuͤb⸗ benan nach Ableben der Margarethe Magdalene Zeisch. ner legirten Kapitale der 200 Thlr. vi judicacf vom 3. Dezember 1758 zu erlegen gewesen, unterm 21. Ze— bruar 1788 notirte Caution, und
lil. an die auf dem Gute Groß⸗Lübbenau Kubrica III. sub No. 1. aus dem Bergleiche zwischen der da⸗tursmasse zu h
maligen Besitzerin, Elisabeth Wilhelmine, gebornen v
Pannewitz, verwittweten Generalin v. Bredow, mit ih⸗
an hiesiger Gerichtsstelle verkauft werden.
Edictal⸗Citation.
Nachdem von dem unterzeichneten eng, Land⸗ und Stadtgericht der Konkurs über das Vermögen des Pa— pierhändlers Carl Ludwig Boldt eröffnet worden, so wer⸗ den alle diejenigen, welche eine Forderung an die Kon⸗ aben vermeinen, hiermit aufgefordert,
sich binnen 3 1. den 31. J Monaten, und spätestens in dein auf
rein Schwager, dem General⸗Lientenant Caspar Lud⸗ vor dem 8e 2 ö n, , m .
wig v. 2 = 19. 6 2 2 Recognition vom 18. November 1762 für den Riemer Doltz zu inelden, dieseld ĩ z Cottbus eingetragenen Achthundert Thaler, als ch weismittel e r n,. 6 . deren Erben, Cessionarien oder sonstige Rechts- reichen oder namhaft *
achfelger solcher Personen zu haben vermelnen; des- Anerkenntniß oder die
2 gleichen
IV. die auf dem Gute halb Bischdorff Kubrica II. lichen Erscheinen verhi laut Recognition vom 7. Juli 1775 vermerkten Agnaten: demselben die 3 werden, aus dem Hause Bredow der General acob Friedrich, Matthias und Waller als der Major Heinrich Joachim, Gebrüder v. reren. nn weisen den Kreditor an, einen derselben
p) aus den Häause Zesfow der Sauptmann Friedri
zndoldb, der
de und Stadtgerichts-Rath von Frantzius angesetzten Termin mit 4 . u Fig zu liguidiren, die Be⸗ t ihrer Forderung einzu⸗ ee, 3. denn fh das 122 — 54 ion ewärtigen. Sollte einer oder der *
so brin ĩ Justiz⸗ anim sare deter-
erjenige von den
fuͤr die Preußischen
andatarien in Vorschlag ch macht und Information 4er Wahrnehmung 244 —
no Ludwig, Gebrüder v. ow, rechtsame zn versehen. orgelad t
nen aber, welcher weder in Person noch durch einen Bevollmächtigten in dem angefetzten Termine erscheint. hat * ewärtigen, daß er mit seinem Anspruche an die Masse prätludirt und ihm deshalb gegen die übri⸗ gen Kreditoren ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden wird. Danzig, den 10. Sertember 1839. Königl. Land und Stadigericht.
Neunte Einzahlung auf die Actien der Magdeburg-Cöthen- Halle. Leipziger Eisenbahn- Gesellsehaft. Nach S. 3 des Gesellschafts- Statuts wird hiermit auf jede Actie der Magdeburg. Cöthen-Halle- Leipziger Eisenbahn- Gesellschaft eine neunte Einzahlung von zehn Fhalern Preufs. Courant ausgeschrieben, die vom 2. Januar 1830 au, spä- test ens aher am 18. Januar 18A0, bis Abends 7 Uhr, in unserem Geschäfts- Lokale (Regierungs- Strasse No. 7) an die Gesellschafts- Kasse zu entrichten ist. Auswärtige Aetien-lIuhaber können, wenn sie sieh nicht eines hiesigen Vermittlers bedienen wollen, die ahlung, je doch nur bis zum 165. Januar k. J. in Berlin an die Herren Aãnhalt C Wagener, oller in Leipzig an die Herren Hammer & Sehmidt leisten. Jeder Einzahler hat mit dem Gelde die be- treffenden Guittungsbogen, nebst zwei, nach der keihefolge derselben geordneten, gleichlautenden De- signationen, von denen die eine auf einen gan- zen Bogen geschrieben seyn mufs, bei der Halung einzureichen, worauf ihm die andere Designation, mit der Interimsquittung des Eimnhfängers versehen, Sofort zurückgegeben werden wird. Einige Reit später können dann die Guittungsbogen, auf wel- 2 inzwischen ein Mitglied des Direktoriums, un- ter Beidruckung eines Stempels, über die geleistete Zahlung quittiren wird, gegen die Interimsquittung wieder eingelöst werden. Wenn auf eine Actie die jetzt ausgeschriebene Theilzahlung bis zum 18. Junuart 1840, Abends 7 Ihr, nicht eingegangen ist, o wird;, nach S. 6 des Ge- sellschafts- Status, der Eigenthümer derselben von uns 5ffentlich aufgefordert werden, die ausgebliebene Zahlung, und ausserdem eine Con ventional - Strafe on fünf Thalern Preuss. Courant, zusammen also fun fzehn Thaler, spätestens am 29. Februar k. ]. un die Gesellschafts-Kasse zu entrichten, und büsst, wenn er dieser Aufforderung nicht vollständig und pünktlich Genüge leistet, die frühere Lahlung, 80 wie jedes fernere Anrecht auf die 4Actie ein, die dann, nach §. 6 des Statuts, öffentlich für null und nichtig erklärt und für welche eine neue Actie ecreirt und nach §. 8 des Statuts für Rechnung der Gesellschaft bestmöglichst verkauft werden wird. Magdeburg, den 1. Dezember 1839. Direktorium der Magdeburg Cäöthen - Halle. Leipziger Eis enbabn · Gesellschaft. Franeke, Voreitaender-
Staaten.
Literarische Anzeigen.
Im Verlage von F. A. Brockhaus in Leipzig ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu finden, in Berlin in der Plahn schen Buchhandlung (Ex. Nitze). Jägerstraße Nr. 37:
Sophonisbe. Trauerspiel in einem Aft von A=
von Hake. Svo. geh. 10 sar.
Bei Ed. Bote & G. Bock in Berlin, Jugerstrasae No. A2, Ecke der Oberwallszrasse, sind zu haben:
. r h oekn sämmtliche bis jetzt erschienene Compasitionen fürs Pfie,, als: Campanella ete. ete. Lugleich eimpfehlen wir unser — * vollständiges Musikalien - Lager zu den billigsten Preisen.
Bei Carl Dingeldey in Darmstadt ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben (in Berlin bei F. A. Herbig, unter den Linden Nr. 57): Grund fätze eines Spstems der beständigen
Befestigungskunst gegen den neueren An⸗
griff, mit 3 Tafeln Abbildungen, 17 Bogen in
gr. Svo. Preis 13 Thlr., auf Velinp. 21 Thlr.
Unter dem einfachen Titel dieses Buchs zeigt der Verfasser in gedrängter Kürze und mit Klarheit des Ausdrucks die Schwächen der bestehenden Festungen und die Ürsachen ihres schnellen Erliegens, geht dann r Hauptsache über und giebt die Mittel an, wie Fe⸗ stungen erbaut und eingerichtet werden müssen, damit sie mit verhältnißmäßig geringer Besatzung einer jeden Macht des Angriffs mit unbesiegbarem Widerstande begegnen und dadurch die Sicherheit der Staaten und Völker gegen wilde Eroberungssucht verbürgen können, und zeigt zum Schlusse, daß die Kosten der Erbauung und Unterhaltung derselben lange nicht so hoch kom⸗ men, wie man glauben möchte.
Nach der Absicht des Verfassers wäre das Buch also nicht bloß für Militairs, sondern für Gebildete jeden Standes geeignet.
Bei Reichardt in Eisleben ist erschienen und in der Stuhrschen Buchhandlung, Berlin Schloßplatz Nr. 2, Potsdam Hohenwegstraße Nr. a, zu haben: Katechisationen über ausgewählte Stellen
der heiligen Schrift, als praktische Anleitung zum Katechisiren für angehende Lehrer und Prediger, vom Superintendenten Dr. G. E. Fisch e r. Svo. Preis 23 sgr.
Nante von L. ̃ Nante's Weihnachtswanderung und Neujahrsgruß.
74 sgr. Nan ke auf der Berlin⸗Potsdamer Eisenbahn. 73 sgr. Nante in Potsdam und im Lustlager. 74 sar.
Berlin, Carl J. Klemann, Burgstr. Nr. 9, 2 Treppen.
Allgemeine
Preußische Staats Zeitung.
Berlin, Mittwoch den 15 Januar
— — — ——— — ——
Amtliche Rachrichten. Kronik des Tages.
Se. Masjestäͤt der König haben dem Erbgroßherzog von Mecklenburg Schwerin Königl. Hoheit den Schwarzen Adler⸗-Orden zu verleihen geruht.
Der Notar Ludwig Hermens zu Wegberg ist zum No⸗ tar fuͤr den Friedensgerichts⸗Bezirk Grevenbroich im Landgerichts“ Bezirk Duͤsseldorf, mit Anweisung seines Wohnsitzes in Weve— linghofen bestellt Und der Notariats-Kandidat Peter Joseph Schüller zum Notar für den Friedensgerichts-Bezirk Wegberg im Landgerichts-⸗Bezirke Aachen, mit Anweisung seines Wohn sitzes in Wiberg. ernannt worden.
Bekanntmachung.
Das Koöͤnigliche Museum Aegyptischer Alterthüuͤmer bleibt am Donnerstag den 16ten d. M. wegen darin vorzunehmender Ver änderungen geschlossen.
Berlin, den 11. Januar 1810.
General⸗Direction der Königlichen Museen.
Zeitung s-Rachrichten. Ausland.
Rußland und Polen.
— — St. Petersburg, JT. Jan. Ein trauriges Ereig⸗ niß hat in der Nacht zum 1isten d. M. in der Nahe unserer Residenz stattgefunden. Die nur zehn Werst (11 Meilen) von hier auf dem Wege nach Schluͤselburg gelegene große, trefflich organisirte Manufaktur Alexandrowst, eine Schöpfung der ver⸗ ewigten Kaiserin Maria Feodorowna, ward in jener Nacht von einer schrecklichen Feuersbrunst heimgesucht, die den wichtigeren Theil Die Baumwollen⸗Spinnereien mit ihrem Depot wurden ein Opfer der Flammen, die erst in der folgenden Nacht völlig gelöscht werden konnten. Nur dem ener— . Eifer der Orts-Behoͤrden, angeregt von der persoöͤnlichen
nwesenheit des Kaisers, der sich mit dem Großfuͤrsten Thron— folger gleich nach dem Ausbruch der Feuersbrunst noch wahrend der Nacht an den bedrohten Punkt begeben hatte, gelang es, die übrigen Theile dieser umfangreichen, mehrere Industrie⸗Zweige umfassenden Manufaktur, die von der Brandstatte förmlich sepa—⸗ rirt wurden, zu erhalten. Der Schade wird nach approximativer Schätzung, — der offiziellen sehen wir noch entgegen, — auf einige Millionen Rubel angegeben.
Unsere Weihnachtswoche hat begonnen und mit ihr das um diese Zeit gewohnte rege geschaftige Treiben in den Kaufladen, Nagazinen, vor allen aber in den Konditoreien, aus denen die Jugend auch hier zum heiligen Christ-Abend ihre reiche Besche— rung erhalt. In allen Familien⸗-Zirkein, hohen und niederen, rei⸗ chen und dürftigen, sieht man an diesem Abend Weihnachts—⸗ Baume, mit jenen oft für uͤberschwengliche Opfer erkauften Ga— ben behaͤngt, an deren Genuß sich die junge und alte Welt zu ergöͤtzen pflegt. Umere Zuckerbäcker beginnen seit einigen Jahren — der ati. des Auslandes und namentlich Berlins nachahmend — um Weihnachten die mannigfaltigsten Kunstgebilde zu produ— ziren und werden, wenn sie so in ihrem Vervollkommnungs-Eifer sortschreiten, ihren auswärtigen Kollegen bald in nichts nachstehen. Vor Anderen zeichnen sich in dieser Beziehung durch ihre treff— lichen, der Natur aufs tauschendste nachgeahmten Bildungen von
ruͤchten, Hausgeräthen und manchen anderen Gegenständen, die
erren Berenger, Wolf, Jahn und Isler aus. — Die Schmitz- dorfsche Buchhandlung, die sich durch mehrere gemeinnuͤtzig lite=
rarische Unternehmungen, namentlich durch einen . einen Almanach-Cyeclus, ein trefflich organisirtes sithographisches. Institut, ein sehr beliebtes Lese⸗Kabinet, auszeichnet, stellt schon seit einer Reihe von Jahren einen literarischen Weihnachts-Markt aus, wesentlich aus anziehenden Bilder⸗Werken, unterhaltenden Gesellschafts- Spielen, lehrreichen Jugend-Schriften bestehend, welche Ausstellung hauptsächlich fuͤr die Jugend berechnet ist und im Publikum zahlreiche Theilnahme findet.
Seit einigen Tagen macht auf unserer Deutschen Buͤhne eine Farce, die falsche Demoiselle Taglioni, Lokal, Posse in zwei Aufzügen, Furore. Zu den Vorstellungen dieses Stuͤckes sind immer alle Platze vergriffen, während gehaltvolle Schauspiele auf dieser Buͤhne bei fast leerem Hause gegeben werden. Diese sicht⸗ liche Hinneigung des Publikums zur niedrigen Komik ermangelt nicht, den nachtheiligsten Einfluß auf die höoͤhere dramatische Kunst auszuuͤben. Sie ist auch fortdauernd bei dieser Buͤhne im . Verfall, ungeachtet, nächst der Russischen, die Deutsche
evölkerung die zahlreichste in hiesiger Residenz ist.
Nach den neuesten hier eingehenden Berichten aus unseren Nord ⸗ Amerikanischen Kolonieen, gewinnt die Bevoͤlkerung des protestantischen Kultus dort eine immer größere Ausdehnung. Es soll ein Drittheil der Beamten und des unteren Dienst / Personals diesem Glauben angehören. Die Ober-Direction der Kosonie hat darum jetzt einem dort lang gefuͤhlten Beduͤrfniß abgeholfen und einen besonderen lutherischen Prediger fuͤr sie angestellt, den sie aus ihren Mitteln salarirt. Die neuformirte lutherische Ge— meinde ist dem Petersburgschen lutherischen Konsistorium unter⸗ stellt en, na
Das Städtchen Jalta auf der Krimmschen St mit jedem Jahre durch seine e n e enn mungen in immer großere Aufnahme. In jedem Jahre steigt die Zahl der dort einlaufenden Fahrzeuge, und in gleichem Ver, häͤltniß die Zahl der Bevoͤlkerung. is jetzt ging dem Hafen eine bequeme Einsassung seiner Ufer ab, welcher Mangel das Landen der Fahrzeuge und das Löschen der Waaren sehr er, schwerte. Auch diesem Uebel ist jetzt abgeholfen. Durch Eh von Sr. Kaiserl. Majestat im Jahre 1837 aus dem Reichsschatz an—
— * Summe von 26,275 Rubel hat Jalta eine bequeme
fer⸗Einfassung erhalten.
dieser Anstalt in Asche legte.
Das Studium der Rechts⸗-Wissenschaft vor einigen Dezen⸗ nien bei uns noch sehr vernachlässigt, wird in hiesiger Residenz setzt an allen hoͤheren Lehr-Anstalten mit regem Eifer betrieben. Vor allem zeichnet sich aber in dieser Beziehung das im Jahre 1832 vom Prinzen Peter von Oldenburg zu diesem Zwecke hier begründete Institut aus, in welchem die Jugend der besten Fa— milien jener Wissenschaft obliegt, und in kurzem auch der ersten Entlassung fuͤr den juridischen? Staatsdienst cntgegensieht. Auch an den Lehr⸗Anstalten im Innern des Reiches, wo gesetzkundige Richter noch sehr Noth thun, gewinnt die Rechts-Wissenschaft seit kurzem sichtlich an Verehrung. Im vergangenen Jahre gruͤndete der Adel von Pleskau auf seine Kosten bei dem dortigen Gym— nasium einen eigenen Lehrstuhl fuͤr die Jurisprudenz. Einen glei⸗ chen hat im gegenwartigen Jahre der Adel von Nowgorod bei seinem Gymnasium creirt.
Frankreich.
Paris, 9. Jan.) Gestern Abend um 8 Uhr begab sich die große Deputation der Pairs⸗Kammer zum Koöͤnige, um die Adresse zu überreichen, und nachdem der Praͤsident dieselbe vor— gelesen ear, erwiederte der König: „Die in der Adresse ausge— druͤckten Gesinnungen haben Mein Herz mit Freude erfuͤllt. Ich danke Ihnen in Meinem und im Namen aller der Meinigen. Die feste Eintracht zwischen den Staats-Gewalten, fuͤr die Sie Mir e, Gn fe, überbringen, macht die Hauptstaͤrke un⸗ serer Institutionen aus und entmuthigt diejenigen, die noch von dem Umsturz derselben träumen mögen. Diese heilsame Eintracht slößt allen Gutdenkenden Vertrauen ein, da dieselben nichts wuͤnschen, als die Ruhe und den Wohlstand Frankreichs unter der beschuͤtzenden Aegide der constitutionellen Monarchie. Ihre edle Sprache bezeugt die loyale Mitwirkung, die Ich von Ihnen erwarte, und die Sie stets Meiner Regierung im Interesse des Landes haben zu Theil werden lassen.“
Der Constitutionnel sagt: „Es scheint jetzt gewiß, daß der Kardinal von La Tour d Auvergne, Bischof von Arras, das Erzbisthum von Paris angenommen hat. Dieser wuͤrdige und tugendhafte Praͤlat, der dasselbe bis jetzt verweigerte, ist nicht im Stande gewesen, den dringenden Bitten des Königs, des Muni— zipal⸗onseils und der Pariser Geistlichen zu widerstehen. Nur mit dem tiefsten Bedauern hat der ehrwuͤrdige Praͤlat einge—⸗ willigt, seine Disözese, seinen 38 Jahre langen Freund“, wie er mit Thränen in den Augen zum Könige sagte, aufzugeben. Seit 1802, wo das Bisthum von Arras 6 Sorg alt anvertraut wurde, hat Herr von La Tour d Auvergne nach und nach die erzbischoͤflichen Sitze von Tours, von Aix, Avignon, Bordeaux, und Lyon abgelehnt. Er ist der Aelteste der Franzoͤsischen Bi— schoͤfe und erhielt kurzlich vom Papste den Kardinals⸗-Hut.“
Das General⸗Vikariat des Metropolitan⸗Kapitels hat nach⸗ stehendes Schreiben in die hiesigen Blatter einruͤcken lassen. „Wir sind genothigt, den unrichtigen Behauptungen mehrerer Journale zu begegnen, welche geglaubt haben, das Publikum von den Kosten für die Bestattung des Erzbischofs von Paris unterhalten zu muͤssen. Der Konig hat geruht, eine Summe von 12,000 Fr. aus seiner Privat- Chatoulle dazu zu bewilligen; da aber der Vicomte von Quelen uns erklärt hat, daß die Familie des Ver— storbenen allein die Kosten des Begraͤbnisses tragen wolle, so ha— ben wir den Absichten Sr. Majestät zu entsprechen geglaubt, in— dem wir beschlossen, daß mit einem Theile des Koͤniglichen Ge— schenkes die Ausgaben gedeckt werden sollen, welche wir bei jener traurigen Feierlichkeit nothwendig machen muͤssen, und daß der übrige und größte Theil desselben an die Armen vertheilt werde. Wir sind sehr geruͤhrt worden durch die höoͤchst zarte Weise, mit welcher der König eben so wohl der Duͤrftigkeit unserer Kirche, als der Ohnmacht abgeholfen hat, in welcher sich der Herr Groß—⸗ siegelbewahrer befand, zu einer nicht vorhergesehenen Verwen⸗ dung Gelder herzugeben, die eine besondere Bestimmung haben.“
Es sind im verflossenen Jahre in Paris 69,513 Ochsen, 18,961 Kühe, 76,125 Kalber, und 414120 Hammel verzehrt worden. Im 2 * 1838 belief sich die Consumtion auf 70, So7 Ochsen, 2, 125 Kuͤhe, 79,002 Kaͤlber, und 426,166 Hammel. Es sind also in dem letztverflossenen Jahre weniger verzehrt worden: 12949chsen, 163 Kuͤhe, 877 Kälber und 12,0 16 Hammel.
Die neuesten, aus Algier eingegangenen Nachrichten geben dem Journal des Dé bats zu folgenden Bemerkungen Anlaß: „In den letzten Berichten des Marschalls Valce finden wir meh—⸗ rere Thatsachen, die durchaus neu sind, und von denen seit un, serer Besitznahme noch kein Beispiel vorhanden war. Abdel Ka—⸗ der hat Kanonen, Haubitzen, Trommelschlager, Uniformen, eine Infanterie, die mit Baydonnetten versehen ist, und ein Quarrée zu bilden versteht; kurz, seine Truppen sind jetzt etwas mehr, als eine bloße Parodie einer regelmäßig organisirten Armee, und der Emir hat sich nicht gefürchtet, ein Treffen gegen einen unserer Marschälle zu bestehen. Er ist allerdings geschlagen worden, er hat mehrere Hundert Mann Infanterie, eine Kanone, ? Fahnen, und 100 Gewehre verloren. Diese Umstaͤnde, und besonders der letztere, beweisen eine eilige und verwirrte Flucht. Wir erwarteten nicht weniger von der Tapferkeit unserer Soldaten und von ihrer taktischen Ueberlegenheit. Aber Abdel Kader hat weder alle seine regelmäßigen Truppen, noch alle seine Kanonen verloren; er wird sich in Medeah und Miliana, ohne beunruhigt zu werden, ausruhen koͤnnen; seine Soldaten bilden und uͤben sich im Kriege, selbst durch Niederlagen. Eine Flucht entmuthigt oder demüthigt niemals die Araber. Eine andere Thatsache ist uns aufgefallen und bestätigt die Nothwendigkeit, der Armee Abdel Kader's nicht Zeit zu lassen, sich in der moder— nen Kriesgkunst zu ben, indem dadurch der Sieg uͤber dieselbe erschwert werden wurde. Wir ersehen aus dem offiziellen Be⸗ richte, daß bei dem Angrisse der Araber auf Mazagran die Rei—⸗ ter abstiegen, was sie bisher nie thaten, um mit der Infanterie vereint zu stürmen, und daß 5 der Angreifenden auf den Waͤllen getödtet worden sind. Bis jetzt hatten die Araber niemals ge— wagt, einen Sturm zu versuchen.“
In einem Briefe an den Courrier frangais wird gesagt,
ö 3 60 Pest über Aachen ist beute nicht in Berlin
daß die regulaire Infanterie Abdel Kader's tothe Fahnen mit einem weißen Halbmonde fuͤhre; die Uniform der Soldaten ist blau, die der Offiziere roth. Sie sind jetzt schon ziemlich gut nach Europaischer Weise einexerziert, marschiren in gerader Linie, bilden Kolonnen, formiren Quarre's u. s. w. ;
In Bezug auf die Prophezeiung, daß die Welt am 6. Ja—⸗ nuar d. J. untergehen werde, enthält das Journal des Dé⸗ bats vom J7. Januar nachstehenden Artikel; „Seit einiger Zeit waren mehrere Prophezeiungen in Umlauf, die den Untergang der Welt auf den 6. Januar festsetzten. Es ware interessant, in der Geschichte die verschiedenen Zeiten aufzufuchen, wo dieser Aberglaube sich erneuerte. Man hat gesagt, daß das Jahr 18 0 in dieser Hinsicht der direkte Erbe des Jahres 1739 sey, wo ahn— liche Geruͤchte zu Anfang des Jahres Ludwig XV. beunruhig— ten, weshalb die Hoͤflinge, um diese Besorgnisse zu verscheuchen, sich mit Prophezeiungen unterhielten, und daher schreibe sich das Spruͤchwort: „„Je m'en zoncie comme de l'an quarante.* In den beiden vorhergehenden Jahren fanden ähnliche Prophezeiun—⸗ gen statt in Bezug auf die Jahre 1654 und 1381. Dies letztere uh verdankt 9 ungluͤckliche Beruͤhmtheit den Berechnungen der Astrologen, welche es in den Kalendern der vorhergehenden Jahre als dasjenige bezeichneten, in welchem das Ende der Welt stattfinden sollte. Die Byzantinischen Griechen waren überzeugt, daß nach Ablauf von 7000 Jahren das Ende der Welt eintreten werde. Da nun nach der Aera von Konstantinopel die Geburt Christi in das Jahr 5508 fallt, so entspricht das Jahr 7600 dem Jahre 1492 unserer Zeitrechnung, wo die Welt, statt unterzuge— hen, sich durch die Entdeckung Amerika's vielmehr fuͤr die Mensch— heit verdoppelte. Diese Combination war eine von den zahlrei— chen Arten des Aberglaubens, die sich an die mystische Zahl 7 knüpfen. Die charakteristischste von allen Prophezeiun⸗ gen, die ihren Einfluß noch bis ins zwoͤlfte Jahrhundert erstreckte, war diejenige, welche das Ende der Welt auf das Jahr 1000 bestimmte. Es muß ein eigenthuüͤmliches Schauspiel gewesen seyn, in dem Augenblick, wo das Jahr 999 in das Jahr i000 uͤberging, die ganze Gesellschaft von einem einzigen Gedan— ken der Angst ergriffen zu sehen. Alle gleichzeitigen Geschichtschrer— ber schildern mit . Farben die traurigen Wirkungen die— ses allgemeinen Glaubens, in Folge dessen man die Wohnungen nicht ausbesserte, die Aecker nicht bebaute und dennoch, durch ei—⸗ nen seltsamen Widerspruch, sein Vermöͤgen den Kloͤstern ver— machte. Man könnte einen starken Band fuͤllen mit dem bloßen Verzeichnisse der Schenkungs⸗Urkunden, die, bei der Aussicht auf das Ende der Welt, in den letzten Jahren des 10ten Jahrhun⸗ derts ausgestellt wurden und mit den Worten: Mandi ferimino appropinquante. .““ anfingen. Die, welche diese Urkunden aus— stellten, sahen ihre Inkonsequenz eben so wenig ein, wie diejeni— gen im Jahre 1387, von denen Louis Gupon sagt: „„Sie machten ihr Testament, und da ich mich dort befand, so machte ich sie aufmerksam darauf, daß, wenn Jedermann umkomme, Niemand sie beerben koͤnne, da ja auch alle Guͤter mit vernichtet
wuͤrden.““ Die Geistlichkeit, fuͤr die der Glaube an den Unter—
gang der Welt im Jahre 1000 so eintraͤglich Zeworden war, wußte denselben noch wahrend eines Theils des Iten Jahrhun— derts zu erhalten, indem sie sich darauf stuͤtzte, daß es in der Bibelstelle, die zu diesem Aberglauben Anlaß gegeben, hieß— „1000 Jahre und daruͤber.“ Wir wollen nicht zu sehr uͤber un— sere Väter im Mittelalter lachen, da wir sehen, daß ähnliche Thorheiten, nachdem bereits so viele Vertagungen stattgefunden, noch heute Anklang finden. Diejenigen, welche sich mit V
hersagungen abgeben, werden stets einen zahlreichen Und sicheren Anhang haben, der immer bereit ist, zu vergessen, was früher falsch prophezeit worden ist, aber geringsten Umstand, der zufallig eingetroffen ist, mit großen Uckder treibungen auszuposaunen. Cicero, le Lirinatione, sagt: „„Wel cher Schuͤtze, der sich den ganzen Tag uͤbt, wäre wohl jo n26 schickt, daß er nicht wenigstens einmal das Ziel traͤfe?““ Diese Bemerkung läßt sich auch auf das wunderliche Zusammentreften anwenden, das Herr Professor Ideler in Berlin entdeckte, als Te auf den Wunsch des Herrn von Humboldt untersuchte, wels
Jahren unserer Zeitrechnung die großen Conjunctionen des —— turn entsprechen, von denen der Kardinal d Ailly in seinen
phonsinischen Tafeln sagt, daß sie außerordentliche Ereignisse he
beifuͤhren wuͤrden. Jahre
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Herr Ideler, welcher die erste, im
*. . 2 * 6 a. 1492 in Venedig gedruckte Ausgabe benutzte, fand, daß eine der großen Perioden des Saturn im Jahre 1789 vollendet werden wurde. Der Kardinal d Ailly, welcher diese Tafeln im Jahre 1414 schrieb, sagt in Bezug auf das Jahr 1788: Wenn die Welt bis dahin steht, was Gott allein weis, se wer
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ende Umwalzune
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tes einnimmt, wohl schon von denen demerkt
unseren Tagen an Allem, was mostijch und dunkel ist, so Mo. ßen Gefallen finden.““ Da wir glauben, das dies nicht der Fall ist, so theilen wir sie in dieser Zeit des Wiederauflebens der Pre phezeiungen hier mit.
Der Maire von St. Malo hat an Herrn von Chateau— briand geschrieben, und ihn gebeten, dem Herrn Risz, einein Maler, zu sitzen, weil der Munizipalrath wuͤnsche, sein Portrait in der auf dem Stadthause befindlichen Sammlung berühmter Manner, die in der Bretagne geboren worden sind, aufzunehmen, Herr von Chateaubriand hat auf jenes Schreiben erwicdern: „Herr Maire! Das Gesuch, welches Sie die Guͤte haben, in Ihrem Namen und im Namen meiner hochherzigen Landsleute an mich zu richten, ist mir außerordentlich schmeichelhaft gewesen und hat mich tief geruͤhrt. Meine Vaterstadt, die bald die Asche erhal⸗ ten wird, der sie ein Ayl bewilligen will, hat ein Recht, Alles von mir zu verlangen, was sie wuͤnscht. Ich kenne das Talent des Hernn Risz; wenn ich mich nicht irre, ist er einer der ausnczerdk?. netstin Schaler unseres großen Malers Gros. Aber in