1840 / 22 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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. welche unseren gefangenen oder verwundeten Solda ee n , , Wenn ich meinen persönlichen Wunsch aus—⸗ sytechen sollte, se würde ich immer das Aufgeben der Kelenie auem-⸗ fehlen, aber das ofsizielle Frankreich will nichts davon böten. Unter j ich die Aristekratie des Din⸗

. 7 ve,. Diese Arissofratie ist so mächtig. 26 uch das Aunfgeben är noih,endig und, n ug 6 3 bie Regierung nicht siarf germng wärc, um es a . emden, Nach einer kurzen Erwiederung des Kriegs Ministers ward das Amendement des General Mugeand verworfen, und hierauf ohne wesentliche Veraͤnderungen sammtliche übrige Paragraphen der Adreffe angenommen. Nur in Bezug au den letzten er— hob sich noch eine Debatte, die durch ein Amendement des Herrn Chaffeloup Laubat angeregt wurde. erselbe wellte naͤmlich statt der Worte: „Es sind nun bald zehn Jahre, daß Frankreich mit— ten durch alle Wechselfälle einer Revolu ien zweien unschaͤtzbaren Göttern nachzustreben entschlessen ist: einer nationalen Dynastie Und einer parlamentarischen e erung, gesagt haben: „Es sind nun bald zehn Jahre, daß Frankreich zwei unschaͤtzbare Guter erobert hat us s. w.“ Bei der Entwickelung dieses Amende— ments bemerkte er, daß er durch dasselbe hauptsächlich dem Sinne begegnen wolle, als ob mit dem jetzigen Ministerium erst die parlamentarische Regierung eingetreten sey, Niemand werde läugnen konnen, fuͤgte er hinzu, daß die Regierungen unter Ca— simir Perrier und Herrn Thiers ungleich parlamentarischer ge⸗ wesen wären, als die setzigen. Um die Dinge und die Menschen wohl zu wuͤrdigen, muͤsse er an die feierliche De— hatte erinnern, die vor einem Jahre stattgefunden habe, und be⸗ sonders an die Rede eines Deputirten, der damals ein erklaͤrter Anhänger der parlamentarischen Praärogative gewesen sey. Jener Deputirte sey jetzt Minister; aber er habe alle seine Ueberzeu⸗ ungen bewahrt. (Gelaͤchter Was er vor einem Jahre gesagt her. das denke er noch heute. (Abermaliges Gelächter. ) Er widerrufe nichts von dem was er gesagt habe, das sey allerdings wahr, aber er sage es nicht mehr. Seine Theorie äber ein parlamentarisches Kabinet habe indeß einer seltsamen Veraͤnde— rung unterlegen. Herr Dufaure, um den damaligen Deputirten und jetzigen Minister bei Namen zu nennen, habe sich vor einem Jahrt folgendermaßen geäußert: „Ist es nicht unsere Pflicht, es der Krone auf eine ehrerbietige Weise zu jagen, wenn ein Mi— nisterium sie nicht hinreichend deckt? Kann man nicht, wenn ein Ministerium seine Stärke nicht dem parlamentarischen Bei— stande entnimmt, daraus die Vermuthung ziehen, daß es seine Stärke anderswoher entnehme?“ Wenn man die Bedingun— gen, die Herr Dufaure fuͤr ein parlamentarisches Kabinet aufstellt, für richtig hält, wem wuͤrde es denn wohl einfallen, der jetzigen Verwaltung eine solche Bezeichnung beilegen zu wollen. Damals erblickte Herr Dufaure alles Unheil in der Partei der 221, die die Hospartei genannt wurde, und jetzt wolle er mitten in derselben die ministerielle Fahne aufpflanzen. „Ich fuͤr mein Theil“, sagte der Redner, „erkläre laut, „daß mir das Ministerium weder Theilnahme noch Vertrauen einflößt, weil ich in demselben weder Freimuͤthigkeit noch Staͤrke finde. Mein Gefühl fuͤr dasselbe kann sich nicht weiter als auf eine vollkommene Gleichguͤltigkeit erstrecken. Von der Rothwen⸗ digkeit geboren, lebt es nur durch bie Nothwendigkeit, und der Tag, wo dieselbe aufhört, wird sein letzter sein.“ Herr Dufaure sagte, daß er mit dem vorigen Redner aller⸗ dings über die Bedeutung des Wortes parlamentarisch nicht einer⸗ lei Meinung seyn koͤnne, denn er wuͤrde seinem Gefuͤhl fuͤr Schick— lichkeit Gewalt anthun muͤssen, wenn er die persoönlichen Angriffe, die sich derselbe habe zu Schulden kommen lassen, für parlamentarisch erklären solle. Was ubrigens den Vorwurf betreffe, daß die jetzige Verwaltung nicht hinlänglich parlamentarisch sey, so koͤnne dies doch nur die anmaßende und vorlaute Behauptung einzelner Personen seyn, denn die Kammer habe noch keine Gelegenheit gehabt, diese Frage u entscheiden. Wenn aber dem vorigen Renner daran läge, sich Aufklärung über diesen Punkt zu verschaffen, so wuͤrde er besser thun, statt eines nichtssagenden Amendements, einen bestimmten Vorschlag zu machen, der der Kammer Gelegenheit gäbe, sich fuͤr oder gegen das Kabinet auszusprechen. Bevor dies nicht geschehen sey, wäre es abgeschmackt zu behaupten, daß das jehige Rat net ein unparlamentarisches sey. Herr von Rémusat fand sich durch das Amendement des Herrn Chasseloup-Laubat ver— anlaßt, den in Rede stehenden Paragraphen bestimmter zu defini— ren, und nachdem er erklart hatte, daß mit demselben keinesweges gemeint seyn solle, die Existenz der parlamentarischen Regierung von jetzt an zu datiren, sondern nur daran zu erinnern, was Frankreich beständig im Auge haben werde, fand sich Herr Chas— seloup / Laubat veranlaßt, sein Amendement zurückzunehmen, wor⸗ auf endlich auch der letzte Paragraph angenommen, und zur Ab— stimmung uͤber den ganzen Adreß- Entwurf geschritten wurde.

Dieselbe ergab folgendes Resultat: Zahl der Stimmenden . 35.

Absolute Majsoritat 128. Fuͤr die Adresse 212 Stimmen. ; Gegen dieselbe 13 . . Der Präsident bestimmte hierauf durch das Loos die Mitglie— 34 Deputation, die dem Koͤnige die Adresse uͤberreichen ollte.

Paris, 16. Jan. Still und geraäͤuschlos, wie sie begonnen hatten haben die Debatten über den Adreß-Entwurf geendet, und mit Ausnahme der paar Stunden, wahrend welcher sich Herr Thiers auf der Rednerbühne befand, erinnert man sich kaum uninteressanterer Verhandlungen. Die Theilnahmlosigkeit der Deputirten wird am deutlichsten durch die Zahlen dis Seruti— niums uber die ganze Adresse ausgedrückt. Von 159 Deputirten nehmen nur 255 an der Abstimmung Theil, und die 212 Depu— tirten, welche die Adresse votirt haben, bill ten an sich noch nicht die Vasoritat in der Kammer. Im vorigen Jahre dauerten die Verhandlungen über den Abreß Entwurf e Sitzungen hindurch

22 . J 0 und aber 100 Redner ließen sich derne! inen. In diesem Jahre haben die Debatten nur 6 kurze Sützungen ausgefüllt und etwa 46 De— putirte bestiegen die Rednerbühne. Das Manisterium erblickt in dieser Gleichgültigkeit den Mangel an Zwiespalt in der Sammer und wünscht sich, nicht mit Unrecht, Glück dazu, daß die seind⸗ seligen Gesinnungen, mit denen man so lange gedroht habe, sich auf keine Weise gegen die Verwaltung kund gegeben hatten. Menn man in der That geneigt wäre, den Verstcherungen der Journale, daß das Ministerium keine bedeutende Partei fuͤr sich

abe, Glauben zu schenken, so ißt doch auch bis jetzt noch nicht lar geworden, daß das Kabinet irgend eine bedeutende Partei egen sich habe. Eine solche Lage ist in einem Nepraͤsentativ— ö vielleicht die guünstigste und bequemste fur ein Ministerium.

Der König hat gestern den Bericht, der dem Gesetz, Ent wurfe über die Renten Konversion zum Grunde liegt, unter— zeichnet

Der König und die Königin der Belgier werden in den ersten Tagen des künftigen Monats in den Tuilerieen erwartet.

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Die gestrige Sitzung des Pairshofes bietet durchaus nichts

Bemerkenswerthes dar.

Börse vom 16. Januar. Heute wollte man an der Vörse etwas Näheres uͤber den von Herrn Passz vorzulegenden Reductionsplan wissen. Es hieß, die setzigen Inhaber proc. Renten wurden dieselben bis zu ihrem Ableben, oder bis zum Verkaufe ihrer Inscriptionen behalten koͤnnen. Diese Nachricht wirkte sehr guͤnstig auf die Course der 5 proc. Renten, die von 112. auf 112. 40. stiegen.

Großbritanien und Irland.

London, 15. Jan. Die morgen bevorstehende Sroöͤffnung des Parlaments ist deute das allgemeine Tages-Gespräch. Wenn die Thron-Rede auch nichts uͤber die Einfuhr“Zöͤlle auf fremde Waaren sagen sollte, so glaubt man doch, daß sie den grdrückten Zu—⸗ stand des Handels und der Gewerbe nicht mit Stillschweigen wird ee, , . konnen, und daß dann sehr bald die Frage Über ein freieres Handels System mit guͤnstigen Aussich en fuͤr Abhulfe— Maßregeln zum Besten des Fabrikstandes im Parlament zur Sprache kommen dürfte. Man ist sehr gespannt auf die Politik, welche die Minister in dieser Hinsicht befolgen werden, da es kaum einen Industriezweig giebt, dessen kuͤnftiges Gedeihen nicht in bedeutendem Grade von den Verhandlungen dieses Parlamente— abzuhängen scheint. Auch auf die Debatten uͤber Indien und über den Handel mit China harren die hiesigen Kaufleute mit ängstlicher Erwartung, da sie bei ihrer baldigen Er— ledigung stark interessirt sind. Ferner verspricht man sich einen wesentlichen Einfluß auf die Parlamenis Debatten von den Berichten, welche Dr. Bowring uͤber die handlungen der Deutschen Zollvereins⸗ Konferenz nach England gebracht und zum Theil schon in offentlichen Vorträgen mitge getheilt hat; so wie man auch darauf rechnet, die Handelsbezie— hungen zwischen England und Frankreich bald auf befriedigende ren Grundlagen festgestellt zu sehen. Endlich sind die Verhaäͤlt— nisse der Britisch⸗Anierikanischen Kolonieen und die Beziehungen Englands zu den Vereinig en Staaten, so wie die Orientalischen, Spanischen und Portugiesischen Angelegenheiten, saämmtlich Ge genstaͤnde, deren Erzrterung man mit der groͤßten Spannung ent gegensieht.

Viscount Torrington, einer der Kammerherren, und Oberst Grey, einer der Stallmeister Ihrer Majestaäͤt, sind gestern von hier nach dem Kontinent abgereist, um den Prinzen Albrecht von Sachsen⸗Koburg nach England zu geleiten.

Der bisherige Portugiesische Legations-Secretair in Paris, Herr Barbazo soll zum Gesandten im Haag designirt seyn.

Man macht sich hier immer noch Hoffnung, daß der Por— tugiesische Finanz⸗Minister nächstens einen fär Portugals guswär— tige Gläubiger guͤnstigen Vorschlag den Cortes vorlegen werde.

Ver

Unter den Tory-Blaͤttern ist der „Courier“ fast das einzige, welches nicht den Chinesen das Wort redet; die anderen inden in jedem Punkte der bisher vorgefallener Differenzen das Unrecht auf Seiten der Engländer; so fragen sie unter Andern auch, ob die Englische Regierung nicht, wenn ein Chinese in England ei nen Engländer erschlagen hatte, die Auslieferung des Thaͤters eben so

efordert haben würde, wie die Chinesische Regierung die der cnglischen Matrosen verlangt, durch den in einer Rauferei ein hinese ums Leben gekommen, oder ob sie wohl die Bestrafung esselben den Chinesen würden uͤberlassen haben.

In den meisten Grafschaften Englands scheinen sich die Be sorgnisse von Chartistischen Bewegungen immer mehr zu steigern besonders aber ist Jorkshire von den Unruhen dieser ultraradika len Volkspartei bedroht, und es haben daselbst schon an mehre ren Orten aufruͤhrerische Scenen stattgefunden. So ist die Stadt Dewsbury jetzt ganz in der Gewalt der Chartisten, die in der Nacht diesen Ort überfielen und sich der Stadtwache bemächtigten.

In der Irlaͤndischen Stadt Baudon, die sich seit langer Zei durch ihre Orangistischen Gesinnungen hervorgethan hat und im Parlament durch den Sergeant Jackson, einen der angesehensten Tory-⸗Fuͤhrer repraͤsentirt wird, hatte vor kurzem O Connell zum erstenmale öffentlich aufzutreten gewagt und es dahin gebracht, daß ihm daselbst ein Diner gegeben wurde. Die liberale Parte wollte hierin schon einen bedeutenden Fortschritt ihrer Grundsätze in Irland erblicken, und sie verbreitete das Geruͤcht, daß die Wähler von Bandon mit ihrem Repraͤsentanten unzufrieden seyen, und daß dieser wahrscheinlich auf seinen Parlamentssitz verzichten wurde. Dieser Triumph war jedoch etwas voreilig, denn Ser— geant Jackson ist vorigen Donnerstag von seinen Konsti⸗ tuenten zu Bandon glänzend bewirthet und enthusiastisch aufgenommen worden. Herr Jackson hielt eine lange Rede, in welcher er das O CLonnellsche Diner vollig ver spottete, indem es als eine aus allen Ecken und Enden, aus Cort und anderen Orten, zusammengelaufene Gesellschaft von einigen Radikalen schilderte, unter der sich nur 21! Wahler von Bandon, aber nicht ein einziger einflußreicher Mann dieser Stadt befun⸗ den. Die ausgestreuten Gerüchte aber von einer Uneinigkeir zwischen ihm und seinen Konstituenten ließ er die Minister, deren Anhange er sie zuschrieb, bitter entgelten, indem er ihre ganze Verwaltung als ein Gewebe von Trug und Hinterlist darstellte Die Uebersicht, die er bei dieser Gelegenheit von der Politik des Melbourne'schen Ministeriums gab, läßt sich in folgenden Auszug zusammenfassen:

„Wodurch verdrängten die Minister das erstemal Sir R. Peel von seinem Sitz im Ralhe seines Souverains im Jahre 1835 als sie sich ihrem widerstrebenden Seuverain, dem Könige Wilbelm, ausdräng— len? Sir R. Peel hatte während seiner Verwaltung eine Bill zur Erledigung der Irläudischen Kirchen- Frage vorbereitet, wonach der Zehnten in einen Grundzins verwandelt, also die Entrichtung desselben Feu den Pächtern auf die Eigenthümer des Bodens übertragen wer— diu sollte. Lord J. Russell schlug dagegen die Resolutien vor, daß feine Bill diese Angetegenheit befriedigend erledigen könne oder über⸗ haupt zulässig sey, wenn sie nicht bestimme, daß der Ueberschuß der Einkünfte der Irländischen Kirch? jn Unterrichtszwegen vermendel werden solle, oder, mit anderen Worten, daß keine Bill zum Gesetz werden länne, wenn sie nicht eine Apprepriations-Klausel enthalte. Diese Resolution ging im Unterhause durch, und Sir R. Peel legte sein Pnremierminister⸗Amt nieder. Als nun aber Lerd J. Russell und seine Kollegen ans Ruder amen, führten sie ihre Reselutien nicht eiwa aus, son⸗ dern schlosfen in Lichfield⸗House jenen Bund mit den Irländischen Katholiken und Whig⸗Radikalen, iCn welchem sie sich gegen Zusicherung der Stim— men dieser Partesen dazu verpflichteten, den profestantischen Institutio⸗ nin des Landes und besonders der Irländischen Kirche die (hwersten Streiche ju versetzen. Nachdem sse versucht hatten, die Mitte! zu pretestantischem Gottesdienst in jedem Kirch piel, wo sich nicht über 30 Mitglieder der herrschenden Kirche befänden, zu vernichten, brachten sie selbsi In Jahre 1833s eine Bill zur Erledigung der Irländeschen Kirchen Frage durch, die aber nicht nur die Appropriaticns⸗Klausel nicht enthielt, sendern Satz für Satz der im Jahre iszs ven Sir . Peel vorberelteten Bill glich. Im Jahre 1851 hatle das Whig⸗Mi⸗ nisterium (unter dem Grafen Grey) TD Connell fast mit Namen in der« Thren⸗Rede denunzirt, und im Jähre 18as schließen die Whig⸗-Mini⸗ ster (unter Lerd Melbourne) den Vertrag von Lichßfield⸗ Honse, wo⸗

durch sie O Connck als ihren Serrn und WMeister anerken⸗ nen. Und dem Manne, auf dein das Bin Y et, welches

bei all' den Widersetzlich leiten gegen die gesetzmäßige Zehnten⸗ Erhebung geslessen ist, bietet das Melbonrnesche Kabinet einen latz auf der Richterbank an! Sehen wir nun, wie es mit der Irländischen Munizipal-Bill widerfuhr? Jahr für Jahr brachte e dieselbe ein, nicht üm sie zum Gesetz zu machen, sondern um fortwährende Aufre⸗ gung in Irland zu unterhalten. Ver 1837 widersetzten sich alle Kon⸗ servattern dem Wiederaufbau der städtischen Corperaticnen, glaubend, daß, wenn die jetzigen Institutionen dieser Art ihrer Ausschließlichkeit wegen verwerflich feren, man nicht durch Uebertragung der Aueschließ⸗ lichkeit auf die andere Seite das Uebel noch vermehren müsse. Da aber eine Erledigung der Irländischen Kirchenfrage und die Annahme eines Armengesetzes fär Rland sehr wünschenswerth war, so erllärte der Herjog ron Wellinston am Schluß der Session ven 1837, daß, wenn sene beiden Maßregeln befriedigend ausgeführt würden, so daß man nämentlich durch die lertere eine gehkrige Qualisicatien für die Mu⸗ nijipas⸗- Wöhler und Muntzipal-Beamten erlange, die Konservativen auf eine Recenstructien der Irländischen Munijipal⸗Corporationen ein⸗ gehen wellten. Es wurde darauf eine selche Bill eingebracht und vom Ünterhause augencmmen. Das Oberhaus -amendirte dieselbe und schicte fie in einer Ferm, die dem Minisierium wehl hätte genehm sevn fön⸗ en, an das Ünterhaus zurück. Man weiß auch jetzt aus S' Cennell's eige⸗ nen dlenserungen, daß das Melbeurnesche Kabinei sie genehmigen wollte, daß aber der überwiegende Einfluß jehes Individuums sie daran hinderte. Im Jahre a3 wurde von den neuen Rechtsbeamten der Krone eine Bill zu demselben Zweck eingebracht, die mit unverantwertlicher Schnelligkeit durch das Unterhaus ging, nachdem man Klauseln, we⸗ durch eine nene Wahlrechts? QBralisicatien eingeführt und die großen Juries umgestürzt wurden, darin aufgenommen, die offenbar nichts Anderes als die abermalige Vereitelung der Maßregel zum Ziel hatte. Das berhaus merzte diefe neuen Klanseln wieder aus und schigte die Bill fast in derselben Gestalt, in welcher sie sich befand, als sie das Jahr vorher vom Ministerium angenemmen wurde, an das Unterhaus surlick. Aber Lord J. Russell bewirtte ihre Verwerfung wegen eines angeblichen formellen Punktes, weil nämlich das Oberbaus eine Geld⸗ flausel darin geändert habe. Wie handelte ferner das Ministerium mit Hinsicht auf die wichtige Bill der Wahler-Registrirung in Irland, hinsichtlich welcher eine Veränderung versprochen wurde, sohald man die hinreichenden Erfahrungen aus der Wirkung der Englischen Re⸗ form-⸗Bill gezegen haben würde! Eine Veränderung ist hier zriugend nöthig, weil in Irland zwar gegen die Zurücwejsung eines Wählers. aber nicht gegen die Zulassung durch den Wahl-Kemmissar appellirt werden kann, so daß die Fingirung ven Wahlrechten hier in surchtba⸗ rem Maße überhand genommen hat. Die Rechtsgelehrten der Krene hatten zwar eine Bill in Bezug hierauf verbereitei, aber sie forderten dieselbe nicht weiter, und einzelne Mitglieder mußten mit ihren dies⸗ fälligen Verschlägen zurücktrelen, ohne daß die Krone die ihrigen durch⸗ führte. Es wird deshalb ven einem meiner Freunde gleich zu Anfange ker bevorstehenden Session eine solche Maßregel eingebracht werden. So haben die Minister Überall nur trügerisch und hinterlistig verfah⸗ ren, und stait die versprochenen Ersparnisse einzufübren, haben sie dem Lande durch das Pennd⸗-Perto einen neuen Ausfall ven vielleicht 1M, Millienen in den Staats-Einnahmen bereitet und es dazu nech au den Rand eines Bürgerlrieges gebracht und in einen Krieg mit China verwickelt.“

Die Morning Chroniele giebt es hauptsächlich den Auf— reizungen der offentlichen Meinung durch die Franzssische Presse schuld, daß Frankreich in der Orientalischen Frage am Ende in eine isolirte Stellung getrieben worden. „Wir haben“, sagt die⸗ ses Blatt heute, „zwar keinen sehr hohen Vegriff von Marschall Soult's Weisheit, noch bewundern wir die Art und Weise, wie er Frankreichs Orientalische Politik geleitet; wenn aber Jemand ein Necht hat, ihn zu tadeln, so sind es wahrlich nicht die liberalen Zeitungen und die Bewegungemänner in Paris, denn er hat eigenlich nur gethan, was sie ihn geheißen, nur befolgt, was sie ihm gerathen, und sich von ihnen beredet und unterstutzt, in eine Politik hineinbegeben, die Frankreich und England einander et⸗ was entfremdet und unmittelbar und unvermeidlich zu jener ab⸗ gesonderten Stellung geführt hat, in welcher die liberale Presse Frankreich setzt mit Bedauern erblickt. Marschall Soult begann seine Function als Minister der auswaͤrti⸗ tigen Angelegenheiten mit einer vernünftigen gerechten und billi⸗ gen Ansicht von dem, was seine Politik im Orient seyn muͤsse. Er war für die Integrität des Tuͤrlischen Reichs und zeigte kei⸗ nesweges eine Neigung, uͤber die Nothwendigkeit, den Pascha von Aegypten nicht i einem Nebenbuhler des Sultans werden zu lassen, anderer Meinung zu seyn, als England. Die Fran⸗ zsische Presse aber, die Aegypten in ihren Schutz genommen hatte, betrachtete dasselbe als ein zweites Frankreich und identifi⸗ jirte falschlich das Nationgl-Interesse und den Nationg!- Stolz mit dem Pascha, so daß Marschall Soult von seinem Wege ab— gelenkt, von dem täglich verunglimpften England getrennt wurde, und nun die isolirte Stellung einnimmt, uͤber die seine Rathge— ber sich jetzt beklagen. Man darf hierbei nicht vergessen, daß England seine Politik nicht geändert hat; es erklärte vom er— sten Augenblicke an, was es jetzt erklärt; wenn daher eine Veränderung oder Entfremdung stattgefunden hat, so ist sie von Frankreich und nicht von uns ausgegangen. Dagegen ist Ruß⸗ land, als es sah, daß Frankreich sich von uns entfernte und eine ssoltrte Stellung einnahm, gekommen und hat diesen Platz an unserer Seite eingenommen, der einem Verbuͤndeten gebuͤhrt, des⸗ sen Interessen und Sympathieen dieselben sind; auch dies ist nicht unser Werk. Welche Veränderung, Isolirung oder Aufhebung der Allianz nun auch hierin liegen oder daraus folgen mag, die oͤffentliche Meinung, welche, wie Herr von Lamartine sagt, die Orientalische Frage nicht hinreichend studirt hat, trägt die Schuld. Sie hat den Marschall Soult gezwungen, eine von England getrennte Stellung einzunehmen, und es ist wahrlich unge⸗ recht, daß sie jetzt den Marschall deshalb anklagt. Das „Journal des Debats“ unternimmt es, Herrn von Lamartine s Rede zu widerlegen. Es uͤbergeht indeß den wesentlichsten Theil der Rede, worin ein Mann, der mit jenen Landern so gut be— kannt ist, darthut, wie absurd es sey, daß Frankreich sich der Sache Aegyptens und dessen Dynastie so sehr annehme. Es verwirft Herrn von Lamartine's Plan, den ganzen Orient unter Europ ische Vormundschaft, und zwar Aegypten und Syrien unter England und Kleinasien unter Frankreich zu bringen. Aber Herk von Lamartine stellt dies nur als möglich dar, will es jedech keinesweges sogleich ausgefuhrt wissen, und wie uͤber⸗ spannt dieser Plan auch seyn mag, er ist es weniger als die setzige Franzöͤsische Politik, nämlich die Gruͤndung eines Reichs am Noihen Meere unter Franzoͤsischer Vormundschaft und in seindseliger Absicht gegen Rußland, Oesterreich und England.

Niederlande.

Am sterdam, 17. Jan. Das Handels blad stellt Betrach⸗ tungen daruber an, ob es wuͤnschenswerth sey, in der Niederlan⸗ dischen Verfassung auch einen Passus uber die Auflssbarkeit der zweiten Kammer zu sehen und gelangt dabei zu dem Resultate, daß eine Appellation an die Wähler, wie sie in dem Dan. der Auflösung liege, keinesweges mit dem Wesen der Repraͤsentativ⸗ Verfassung übereinstimme, welche sich lediglich an die Einsicht der Gewählten und nicht an das sogenannte Besserwissen der Menge

alte. ; . d In Holland erwartet man Se. Maj. den König von Han— novel auf Höchstdessen Neise nach London, zur Vermaͤhlung Ihrer Maj. der Königin von Großbritanien.

zinischen G63, zur philosophischen 27.

Belgien.

Brüssel, 16. Jan. Der Kriegs⸗Minister, General Wismar, ist von Frankreich hier wieder eingetroffen.

Im Journal de Lisge liest man: „Was nicht ermangeln kann, unseren Lesern bei der Erörterung der Adresse der Franzoö— sischen Deputirten⸗Tammer aufzufallen, ist die Einstimmiakeit, mit welcher man die Verträge von 1815, in Betreff der naturlichen Gränzen, zu zerreißen oder zu modifiziren wuͤnschte. Es ist mehr als klar, daß in Frankreich die seit 18340 eingetretenen Ereignisse nur als ein Weg zur Vereinigung Belgiens mit Frankreich be⸗ trachtet werden. Inzwischen hoffen wir, daß kuͤnftig nicht mehr die Rede von unserer Undankbarkeit seyn werde; dieser an— muthige Unsinn, um den mildesten Ausdruck zu gebrauchen, verschwindet den mehr naiven als klugen Wuͤnschen gegenuber, die man in Paris kund geben zu koͤnnen glaubt. Solche Frei— muthigkeit wird ubrigens einen großen Vortheil faͤr uns haben, den namlich unsere Stellung bestimmter und logischer zu machen“

Die Handels-Kammer von Ypern hat sich kurzlich mit einer

Bittschrift um Veruͤcksichtigung des Fabriksieißes in Flandern an die Repräͤsentanten⸗ Kammer gewandt. N dieser Bittschrift heißt es am Schlusse: „In einem jener ugenblicke der Her ensergießung, die den Ministern des Königs Ludwig Philipp eigenthümlich sind, sagte Herr Villemain vor einigen Tagen auf der Rednerbühne, daß Frankreich niemals die gegenwärtige Umschreibung seiner Graänzen als definitiv betrachten werde. Bill nun die Belgische Regierung durch ihre bestandige Nicht— achtung der Interessen Flanderns unsere Flamändische Bevoölke— rung dahin bringen, daß sie durch ihre Wuͤnsche die Ruͤckkehr der Französischen Herrschaft beschleunige?“

Deutsche Bundes staaten.

München, 18. Jan. Eine Deputation der Kammer der

Abgeordneten wurde heute von Sr. Königl. Masjestat empfan—

en und äberreichte die von dieser Kammer befchlossene Dank— dresse, welche folgenden Inhalts ist:

„Allerdurchlauchtiaster, Großmächtigster König, Allergnädigster König und Herr! Dle unter dem Sceptet Ew. Königl. WMajestät ver einigten Bavern, Pfälzer, Franken und Schwaben zreten am ersten⸗ mal mit ihrem als ruhmvoller Bergangenheit ererbten, ihnen durch die Weisheit Ew. Königl. Majestt wieder ertheilten Namen durch uns ihre Abgeordneten vor Allerhöchstihren Thren. Es war ganz der erhabenen Absicht Ew. Königl. Majesiät würdig, die Einheit dieser Deutschen Stämme, welche eine gleiche Verfassung noch enger um

schließt, auf den festen Boden der Geschichte zurüchuführen, und ihre!

Thron fühlt sich durch die be zckenden Worte, daß sie Alle von Einer Liebe umfaßt find, aufs neue begeistert. Mit tief empfundenem Dante erkennen wir Ew. Königl. Majestät väterliches Streben zur Hebung des allgemeinen Wohlstandes, ünd mit lebhafter Theilnahme verfolgen wir den Fortgang der begonnenen greßartigen Werte, deren gedeihliche Vollendnug ein bleibendes Denkmal des Ruhmes Ew. Königl. Maje— stät werden wird. Wir sind auf das lebendigste von der Ueberzen gung durchdrungen, daß die Zell und Münz Kongresse so wie de— mit Hannover, Dldenburg und Braunschweig geschlossene Vertrag neue Gewähr für den Fortbestand der Segnungen bleten werden, welche der große Zoll⸗Verein über ganz Deutschland verbreitet. Wir theilen bas gerechte Schmerzgefühl ücer den Tod des Feldmarschalls Fuͤrsten Wrede. Die öffentliche Anerkennung, die durch Königliches Wort sei— nen zroßen Verdiensten wurde, sie ehrt das theure Andenken des hin geshiedenen Helden mehr als Marmor und Schrift sie ebrt noch mehr den, der so trene Dienste auch noch im Tode erkennt und schätzt. Mit Freude und Rührung hat uns dagegen die Eidesleistung Sr Kö— nigl. Soheit des , Luitpold auf die Verfassung erfüllt; Goit segne auch in diesem edlen Sprossen den kräftigen Stamin der Wittelsbacher Eiche! Die Nachweisung der Verwendung der Staats-Einnahmen für die Jöhre 1838 und 1836 1836 und is37, 1837 und 1835, so wie jene über den Stand der Staats Schulden-Tilgungs⸗Kasse in den näinli⸗ Hen Jahren und über die Ausscheidung der Kreis⸗-Fends fijr die vierte 1 werden wir mit pflichtmäßiger Aufmerksamkeit prüfen. Fleiche Sergfalt werden wir den angekündigten Gesetz Entwürfen wid— men. Ew. Königl. Majestät unermüdeten Sorge für den Staats⸗ haushalt verdanten wir es, daß sich die Mittel fanden, das auch von den Ständen des Reichs stets lebhast gefühlte Bedürfniß außerordent— licher Vermehrung des ebersten Gerichtshofs zu befriedigen und da— durch die Masse unerledigter Rechtsstreite nach ünd nach aufarbeiten zu laßen. Allergnädigster König und Herr! Nach der von Ew. Ma⸗ jestüt bei feierlichen Anlässen wiederholt ausgegaugenen und jedesmal init gerübrtestem Danke anerkannten Verheißung des Fesihaltens an der Berfassung konnte die Kammer der Abgeordneten nichts mit grö⸗ Fern Vertragen in Allerhöchstihre erhabenen Regierungs-Grundsätze erfüllen, als der Ausspruch, den wir vom Threue vernahmen: „Die Rechtspflege ist Mir eine heilige Angelegenheit. Wir sinden hierin die sicherste Bürgschaft für Verwirklichung einer der sehnlichsten Hoff⸗ nungen des Landes, „Vertrauen fördert das Gute, Mißtrauen ver— hindert es. Diese große Wahrheit. sie sindet in unsern treuen Her sen den lautesten Widerllang des dankbarsten und fesiesten Verirauens gegen den allgeliebten König. Alle Elemente des Staats— lebens ruhen am sichersten auf gegenseitigem Vertrauen. Auf ihm ruht die echte Treue, das köstlichste Kleinod Deutschen Namens. Ihm eutfeimt jener effene Freimuth, den beschworne Pflicht heiligt; in ihm liegt das edelste Gepräge der unerschütterlichsten dennen an den allerverehrtesien Landesvater und sein glorreiches Haus. Wir verhar— ren in allertiesster Ehrfurcht Ew. Königl. Majestät allerunterthänigst— trengehorsamste Kammer der Abgeordneten. Graf von Seinshelm, ster m Windwart, 1ster Secretair. München, den 15. Ja— nunr 1340. .

München, 16. Jan. (A. 3.) Jeder der fuͤnf Ausschuͤsse der Kammer der Abgeordneten wählte fuͤr den sechsten Ausschuß „zur vorläufigen Prufung der einkommenden Petitionen“ nun— mehr ein Mitglied. Diese sind die Abgeordneten Freiherr von Fuchs, Walch, Freiherr von Welden, Bestelmaier und von Land— graf.

ö

Erlangen, 18. Jan. Die Gesammtzahl der Studirenden der hiesigen Universitaͤt beträgt z23, worunter 33 Ausländer; zur theologischen Fakultät gehören 148, zur juristischen S?, zur medi— Im vorigen Semester be—

treüe Anbänglichkeit an den

trug die Zahl der Studirenden 285.

Weimar, 18. Jan. Der Großherzo ei ü 2 in Gotha am 13ten d. M. 2 n, , . 1. ga arl Johannes Leopold Alexander Eduard zu Sachsen- Ko zueg Gotha und den Prinzen Albrecht Franz August Karl Emanuel zu Sachsen Koburg Gotha unter die 3 des

Haus⸗Ordens der Wachsamkeit ; ] ; genommen. achs oder vom weißen Falken auf—

S eondershausen, 17. Jan. Die Krankheit unseres e,. welche anfänglich in einer katharrhalischen Hals, cinen bedenklichen Wehr, nach einer hinzugekommenen Erkältung Dchlaf⸗ und Ap n lter anzunehmen, indem bei anhaltender

Ner t urlasz leit eine auff allende Steigerung des ge—

nn, , . Es ist jedoch, dem Himmel sey / ! r entfe ; =

welche hoffentlich bald in eine vs , .

Frankfurt, 17. Jan. Seit eini sich an unserer Boͤrse in der Speculation fast * * J

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Lebhaftigkeit, die namentlich heute einen hohen Grad erreichte. Die sichere Aussicht auf die Dauer des allgemeinen Friedens das fest gegruͤndete Vertrauen auf die Einigkeit der Gro ßmãchtẽ muͤssen allerdings den oͤffentlichen Kredit aller gut verwalleten Staaten stäͤrken. Auch der augenblicklich niedere Stand der Hollandischen Fonds raubt nicht die Hoffnung, daß der Kredit Hollands nicht allein unerschutterlich bleiben, sondern die Hol— ländischen Fonds sich bald wieder heben werden, da die Gene ralstaaten nicht anstehen konnen, die Negierung auf dem nun be— tretenen Wege großer Einschränkungen und Ersparnisse aufs beste zu unterstuͤtzen. Die Nachrichen Lon den Vergangen in Paris, erzeugt und genährt durch die parlamentarischen Diskussionen, erregen in der hiesigen Handels- und Boͤrsenwelt nicht die ge— ringste Besorgniß und mit Vertrauen überläßt sich der Speku— lant großeren Operationen. Heute zeigte sich, wie oben bemerkt, in fast allen Effekten⸗Gattungen überaus große Kauflust. Die Hollandischen Fonds blieben fast noch zu hoheren Ceursen als gestern begehrt, wiewohl sie heute von Amsterdam niedriger kamen. Zu mitunter merklich hoheren Coursen waren die Oester reichischen Effekten und auch Polnische Loose zu plaziren. Wenig angeregt ist aber wieder der Handel in den Spanischen und Portugiesischen Fonds, die auch ganz dem Impuls der Londoner und Pariser Böͤrsen unterliegen. In den Taunus-Eisenbahn— Actien zeigt sich anhaltende Kauflust; sie wurden gestern und heute mit beinahe 116 pCt. bezahlt. Es muß indessen bemerkt werden, daß den wesentlich gebesserten Geldstand unseres Platzes die Boöͤrse sehr unterstuͤtzi. Der Diskonto hat sich heute auf 32 pCt. gestellt und wird mitunter auch zu 31 pCt. gemacht; das Geld fegt sich uberfluͤssig.

Es duͤrfte sich bestätigen, daß die zesetzgebende Versammlung die Einfuͤhrung einer Miethesteuer in unserer Stadt, jedoch nur mit schwacher Majoritt, angenommen hat. Es steht aber zu bezweifeln, daß diese Steuer guͤnstig auf den Wermh der Haͤuser und überhaupt des Grund-⸗Eigenthums, einwirken wird.

Der vorgestern in unserem Theater stattgehabte erste Mas— kenball wurde ungefähr von 609 Personen besucht. Man hatte geglaubt, er werde stärker besucht werden, da wir dieses Vergnuͤ— gens im Theater seit langer Zeit entbehrten. Die Maskeraden werden indessen hier nie die lebhafte Unterhaltung gewähren koöͤn— nen, als in anderen suͤdlichen Städten; der Frankfurter ist nicht leichten Blutes genug. ; ö

. Nach fast 1A tägiger strenger Kälte sind wir wieder in die gelinde Witterung heute mit bis 3 Grade Warme zuruͤckgetre— ten, gestern hatten wir noch 12 Grad Kalte. .

Frankfurt, 18. Jan. Der Conducteur, welcher bei dem vorgestrigen Unfall auf der Taunuseisenbahn J. St. 3. Nr. 21.) zu starken Verletzungen gekommen, soll, dem Verneh⸗ men nach gestorben seyn. Nur voruͤbergehend hacte dieser Unfall auf die Taunusbahn⸗Actien einen nachtheiligen Emm stuß. Leb⸗ haft gesucht waren heute die Großherzogl. Hessischen 56 Tl. Loose, welche auf 64 Fl. stiegen. . .

Oesterreich. hat der

Wien, 12. Jan. Nachrichten aus Rom zufolge, Herzog von Bordeaux seine Abschieds-Audienz bei dem Papste am 2ten d. gehabt. Er wurde von Seiner Heiligkeit mit dem groͤßten Wohlwollen empfangen und, wie es heißt, nach Erthei— . einiger väterlichen Ermahnungen nicht ohne Rührung ent— assen.

Wien, 14. Jan. (Oest. Lloyd) Laut dem Journal Tarif fuͤr das Jahr 18a6 erscheinen gegenwärtig in Oesterreich 36 po— litische Zeitungen und zwar 2 in Wien, Win Agram, 2 in Pesth, 2 in Ofen, 2 in Preßburg, 2 in Lemberg, 2 in Prag, 2 in Ve, nedig, Lin Innsbruck, 1 in Bruͤnn, 1 in Grätz, 1 in Klagenfurt, lin Laibach, Jin Linz, 1 in Salzburg, 1 in Herrmannstadt, U in Troppau, 1 in Como, I in Cremona, 1 in Malland, 1 in Mantua, 1 in Pavia, 1 in Verona, 1 in Zara, Ü in Triest, 1 in Klausenburg, 1 in Kronstadt und 1 in Roveredo. Von diesen sind 16 in Deutscher, 11 in Italiänischer, 1 in Illyrischer, 5 in Ungarischer, J in Polnischer, l in Boͤhmischer und 1 in Walla— chischer Sprache. Der nicht politischen Journale giebt es 15 in Deutscher, l in Franzoͤsischer, 38 in Italianischer, 3 in Un— garischer, l in Serbischer, 3 in Polnischer, R in Böhmischer und U in Lateinischer Sprache. Von denselben erscheinen 24 in Wien, 27 in Mailand, 11 in Prag, 9 in Pest, 3 in Triest, in Ve— nedig, A in Lemberg, 2 in Brunn, 2 in Laibach, 1 in Grätz, 1 in Klagenfurt, 1 in Innsbruck, 1 in Linz, Üin Salzburg, 1 in Padua, J in Verona, Ü in Ofen, 1 in Trient und 1 in Padua, zusammen 96.

Schweiz.

Zuͤrich, 12. Jan. Der Vorort hat in regelmäßiger und offizieller Form die Geschaͤfts⸗Verbindung mit dem neuen Staats ⸗Rathe des Cantons Tessin angeknuͤpft, welches Verfahren bei uns die Form der Anerkennung versieht. Der Vorort hat diesen Schritt den Staͤn— den durch ein Schreiben vom 10. Januar angezeigt und als Gruͤnde dafuͤr angegeben: 1) vollstaͤndige Konstituirung der neuen Behsrden; 2) Anerkennung derselben von Seiten des Volks durch die Wahlen in die gesetzgebende Behoöͤrde, welche in allen Kreisen vor fich gingen; 3) sey von keiner Seite her gegen den setzigen Stand der Dinge in Tessin Einsprache erhoben worden. In offentlichen Blaͤttern heißt es: „Diesen hochwichtigen Schritt des Vororts in den Tessiner Angelegenheiten darf man als eine Wen⸗ dung in der Politik desselben betrachten; sie entspringt aus mancher— lei rsachen. Einmal erregte der Protest gegen das letzte Verfahren des Vororts in der Walliser Angelegenheit großes Bedenken; man besann sich und scheint nun dem Rechte mehr Gehoͤr geben zu wollen als einseitigem Parteihaß. Eine Entschiedenheit der regenerirten Kantone, Tessin nicht fallen zu lassen, trat an den Tag, wie denn jeweilig doch bei allen Wendepunkten in unserm kraus durchfurchten Vaterland unerwartet Kräfte sich entwickeln; welche Entschiedenheit als zweite Ursache des vorörtlichen Schrittes an— zusehen ist. Ferner ist die Aehnlichkeit des Ursprungs der vor— örtlichen Behörde mit der Geburt der Tessiner Behoͤrden zu schlagend, und endlich der Abscheu vor dem alten Tessiner Regi— mente, seiner Feilheit, Rachsucht und seines Ultramontanismus wegen, vor diesem Kirchenstaate im Kleinen, zu allgemein, als daß der Vorort auch mit dem bestimmtesten Willen zu einem Resul, tate bei einem Restaurationsversuche zu kommen hätte hoffen durfen.“

Italie n. Rom, 6. Jan. (Köln. 3.) In einem Schreiben des Herrn Dr. Alertz aus Rom heißt es: „Se. Heiligkeit der pal , det sich außerordentlich wohl; Übrigens ist auch keine Silbe von allem dem wahr, was in den Zeitungen (uber das Befinden des Papstes) steht.“

Rom, 9. Jan. Die Notizie det Giorno zeigen an, daß

Se. Majestät der König beider Sicilien, welcher unter seinen

Titeln auch den eines Königs von Jerusalem fuͤhre, durch ein Dekret vom ten v. M. in seinem Reiche den Jerusalemitanischen Johanniter ⸗Orden, auch Malteser⸗Orden genannt, ebenfalls Her— gestellt habe. Es werden demselben zu diesem Behufe acht Kommenden, die er fruher bereits un Königreiche besessen, wie der angewiesen, und steht es Jedermann frei, neue TLommenden zu stiften. In der Stadt Neapel selbst soll ein großes Gebäude als Hospital den Rittern uͤberwiesen werden. Das Nömisch⸗ Blatt sagt in Bezug auf diese Verordnung, daß sie zur großen Genugthuung und Freude Sr. Heiligkeit des Papstes gereiche.

Spanien.

Madrid, 9. Januar. Der Baron von Geexestins, Königl. Niederlandischer Geschaͤftstraͤger am hiesigen Hofe, ist hier ange⸗ kemmen. Das Eco del Comercio enthält in einem Supplement Folgendes: „Man schreibt uns aus Sarcgossa vom 7. Januar: Briefe aus dem Hauptquartier Mas de las Matas melden, daß Cabrera am 3. gestorben sey und Llangostero Unterhandlungen mit dem Herzoge von Vitoria angeknüpft habe. Diese Nachricht ist zwar nicht offiziell, kommt aber aus einer „nubiourdigen Quelle.“ Dem Vernehmen nach ist es zwischen den Noderados und den Karlisten in Bezug auf die bevorstehenden Wahlen zu einer von Coalition gekommen, und die Letzteren werden die Kan daten der Ersteren unterstuͤtzen.

Spanische Gränze. Vitoria, 10. Januar. Gestern fand hier die Vereidigung des General-Prokurators mit den uͤblichen Gebrauchen statt, die in Folgendem bestehen: In der Hinterwand der St. Michaels Kirche befindet sich eine Nische, worin ein großes Messer aufbewahrt wird. Dort versammelt sich das Volk und das neu gewählte Ayuntamiente. Der Aleade sagt zum Volke: „Don Martin Cuesta ist fur dies Jahr zum Gencral— Prokurarsr erwählt worden; genehmigt Ihr die Wahl?“ Auf Prokure r t worden; genehmigt Ihr die Wahl? Ar die bejahende Antwort fragt er den Prokurator: „Schwört Ihr, die Fueros, Privilegien, Gebräuche und Gewohnheiten der Stadt zu beschuͤtzen und dieselbe in ihren Rechten zu vertheidigen?“ „Ja!“ „So schwöret, indem Ihre Eure Hände auf dies Mes— ser legt: und willigt Ihr ein, daß, wenn Ihr Euren Eid ver— letzt, man Euch mit einem ahnlichen Messer, wie dieses ist, auf oͤffentlichem Markte den Kopf abschneide?“ „Ja!“ auf erfolgt die Vereidigung und der Syndikus trat sein?

1e Konstantiner el, 1. Jan. (8. A. 3.) Die unter Vorsitze Hadi⸗Saib⸗Csendi's bestehende Kommission zur Ke lirung der Ausfuhrung des Hattischerifs hat bereits in auf die Conscription und das neue Abgaben⸗System eine

Der Sultan hat die zur Feier des Beiramsfestes hier ein

ihren Bestimmungsorten aufgefordert, Alles aufzubieten, um Reformen in den Provinzen einzufuͤhren.

zufolge, hatte man dort aus Teheran vom 5. Dezember die ofß Kamran Schah von Herat, sich bereit erklart hatten lischer Seits gestellten Bedingnisse zur Herstellung der freun schaftlichen Verhaͤltnisse unter sich anzunehmen.

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Aegypten. Alexandrien, 26. Dez. (FranzöJ— Blatter.) Oberst Campbell hat nunmehr den Grundstein kn

bell hielt eine Rede, worin er der Toleranz und dem C Mehmed Ali's große Lebspruͤche ertheilte, indem r Gottesverehrung, die bisher Verspottungen und S

setzt gewesen sey, seinen Schutz angedeihen lasse.

der Englische Kaplan ebenfalls eine Rede.

Herr Combes, der Abpssinische Reisende, at nebst seinen Begleitern hier angekommen, und dem Pascha vorgestellt wocden, der ihn sehr wohlwollend empfing und ihm ein Schreiben mit gab, worin allen Gouverneurs von Alexandrien bis Massang an befohlen wird, die Reisenden in jeder Beziehung zu unterstuͤtzen und ihr Gepäck nicht zu durchsuchen. Der Pascha schenkte Herr Combes eine sehr schoͤne Flinte.

Der Vice⸗Koͤnig befindet sich sehr wohl und wird, wie heißt, den Winter aber hier bleiben, im Frühjahr aber einige Zeit auf seinem schoͤnen Landsitze Moharrem Bei, am Kanal Mahmudie zubringen.

Die Offiziere der Sloop „Brillante“, welche wahrend ihres Aufenthalts in Beirut häufig mit Mahmud Bei verkehrten, der in Brest ihr Kamerad war, sprachen mit großer Achtung von demselben und erklaͤren alle ihm zur Last gelegten Srausamkeiten fuͤr Uebertreibung. (Siehe Nr. 8 der St. Itg) Was die an gebliche unmenschliche Behandlung des Jaud Nassaralla betreffe, so habe dieser Beamte, der sich seit 390 Jahren der aärgsten Be— druͤckungen schuldig gemacht, keine andere Strase als die Basto nade erhalten.

Königsberg, 18. Jan. Der heutige Preußische Festtag ward hier durch ein glanzendes Diner gefeiert, welches der Ober— Praͤsident von Schon den hiesigen Militär und Jivil, Beamten gab. Diesem Diner folgte Abends ein großer Ball, zu welchem der Ober⸗Marschall von Preußen, Graf Dohna Wundlacken, die

Honoratioren der Stadt versammelte.

Koblenz, 16. Jan. Der Kommunal⸗Schulden— Zu stand, einschließlich der Mediat- Gebiete des hiesigen Regle fungs Bezirkes, war im Jahre 1838 nachstehender. Im Jahre 1838 waren uberhaupt noch zu tilgen 6M lI8 Rthlr. 6 9 10 Pf. Davon wurden abgetkagen 65, 2 Rthlr. 3 Sgr. f, so daß also am Schlusse des Jahres 1838 nech im Ganzen lä, zöz Rthlr. 3 Sgr. S Pf. an Schulden ruͤckständig blieben, welche Summe ziemlich gleich zwischen den beiden Rheinufern vertheilt ist, indem nur ungefähr 21,000 Rrehlr. mehr auf die Kreise des linken Ufers fallen.

Die Berlin ⸗Potsdamer Eisenbahn im Jahre 183. Im Jahre 1839 wurden auf der Berlin⸗Potsdamer Eisenbahn

befördert;

festgesetzt. Achmed Fethi Pascha hat die Militair⸗Section über— nommen und die Aushebung nach Franzoöͤsischem Fuß durchgesetzt.

getroffenen Gouverneure und Generale vor ihrer Zuruͤckreise nach

Den neuesten Nachrichten aus Tabris vom 16. Dezember

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zielle Anzeige erhalten, daß der Schah von Persten sowohl, als alle Eng⸗

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