1840 / 30 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

; ĩ es mit dem nd, in dem Jahre wesch . 3 . . Pfund, und nach den 31 * 1 i e, segten Beranschlagungen würden im naͤch⸗

14 Jahre dem Parlamente vorge u n e, Pfd. Übersteigen. ö sien April die Ausgaben die Einnahmen an eben ren nb ü im

ö neue Ausgaben . 63 2 k wohl der lleberschuß der Ausgaben e. . i 1 Million Pfd. betragen so daß also in drei nein er⸗ weniger 1 ke Llusgaben mehr betrügen als die Einnadmen, 3. 4 darlbun zu können, daß kein Grund vorhanden ist 61 wir würden in Stande seyn, une von diesem gesghrlicden * nde ju befreien. Man wird sagen, dies seven eingebildete Be⸗ an ich bätte nicht auf die Hülfsquellen

Seite, h ĩ uelle auf die Elastizitt derselben und ibre io n. doffe,

. r üer jene Schwierigkeiten zu erheben. Hört!) J

1 66 enn in nicht zu gering angeschlagen n 3 ich babe 8 . viel damit beschäftigt und werde gewiß der Letzte seyn, der sie herab⸗ n und wenn sich darthun ließe, daß dieser lteberschuß der Ausga⸗ e, diese Gewohnheit, in Frieden zeiten Jahr für Jabr Schulden zu näachen, aus einem Deffzit in unserer Einnahme ent ände, so witrden meine Hesorguiffe vermindert werden weil jenes Desizit durch vorüüber⸗ hende Umstände veranlaßt seyn fännte. Aber nicht die Einkünfte ud Lerutindert worden, denn sie betrugen 1 Millien Pfund mehr, als n Jahre 1836; das Uebel kann also nicht aus einer Verminderung ker Tinnahmen entstanden seyn, es bleibt daher nur übrig, eine Ver. mehrung der Ausgaben als , m. , , 3 beträgt 5 der diesjäbrigen Ausgaben, wie sie i

beirägt der lUeberschuß juůhrig 53 ren ,

sorgnisse von des Landes gere

setz t;

Jahre veranschlagt wurden, 3,00, C060 ; zaben im Jahre Kas. Um C 70π0— Pfund St. sind die uggaben durch Vermehrung der offentlichen Schuld in den

letzen Jahren gesteigert worden, und zwar auf zweiertei Weise, theils durch n. Schatz lammer⸗-Scheinen, theils durch die Berzin⸗

. sung der zur 21 des Defizits früherer Jahre kontrahirten Schuld;

16 aher die dritte und bedeinende Ursache ist die im Jahre 1883 durch . ine Summe von 20 Millionen Pfd. bewirkte Emancibalien der Ne—

er, was allerdings eine weise und nothwendige Maßregel war. Von senen z 200 600 Pfd., um welche die Ausgaben des vorigen Jahres tie von 1836 überfleigen, warde ein bedeutender Theil auch durch die Vermehrung der Ausgaben für die Marine, die Armer und das Feld⸗ zeug-Amt veranlaßt, und ich ferdere Jeden auf, der über die Gegen⸗ wart hinausblicken zu können glaubt, anzugeben, auf m jener Ausgaben zu beschränken seyn möchte. Als im vorigen Jahre

die VBeranschlagungen dem Unterhause vorgelegt worden waren, traten *

seider Umstände ein, welche die Regierung nöthigten, wegen des inne⸗

ren Zustandes des Landes eine Aushebung von 000 Mann zu ver⸗

langen. Ich glaube, es wird webl Niemand, der dem Kange der Er—

eignisse sestdem aufmertsam gefolgt ist, leugnen wollen, daß die Beibe⸗ J haltung jener Macht dringend nothwendig sey. Was Irland betrifft, s hat eine große Autorität gesagt, es sed vollkommen rühig, aber diese . große Autorit it machte diese Ruhe abhängig von der Fortdauer der gegen wär⸗ tigen Berwaltung. Für eine Ruhe nun, die, ich will nicht sagen von einem zweifelhaften Zustande der Dinge, denn ich glaube, daß das gegenwärtige Ministerium fertbesteben wird, sondern von dem Um⸗ stande abhängt, ob Ihre Majestät auf eine besondere Weise ihre 8 rogative ausübt, für eine solche Ruhe gebe ich nicht einen Heller. nd obgleich die Militairmacht in Irland vermindert worden ist, in⸗ dem Truppen von dort herübergesandt wurden, um England in Ord—

unserer Hut zu seyn, sondern 5 es sich auch um Gräuz⸗Fragen han⸗ delte. ist daher an eine Verminderung unserer Armee nicht zu denken. Ich glaube, daß jedes Ministerium seit dem Kriege bemüht

amen Zustande zu erhalten, so dringend, wie jetzt. litisch, wollten * . Streitftafte an⸗

icht Hl sst, denn Ücnen Pfund.

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zu desen, ader dies bezieht sich h Porto; d 66 e f , n zt sich bloß auf das Porto; dagegen besteht

Pfd. gestiegen ist, nech auch zur Deckung der not wendigen Verluste, erwachsen müssen, daß man in

Der Redner schloß mit dem Antrag auf Vorleaun ir Nachweises der Netto Staats Lune in 94 ke 8 3 ren, eines Nachweilses der fundirten und unfundirten Schuld in d . und einer Abschrift der im September vorigen Jahres in Bezug auf das Briefporto erlassenen Schatz amts⸗ Berordnung. ord Melbourne hatte hiergegen nichts einzu— wenden, auch ließ er im Allgemeinen gelten, was Graf Ripon über den Finanz-⸗Zustand und die Verhältnisfẽ des Landes esagt, doch sprach er zugleich das Vertrauen aus, daß England fo! viel Kraft in sich besitze, um die jetzigen Schwierigkeiten gluͤcklich zu

überwinden, und daß es nicht einmal nöthi— seyn werde, von dem Unterhause die Erfüllung der Verbindlichkeit zu H verlangen, welche dasselbe mit Hinsicht auf die Britf— H porto / Resorm übernommen habe. Lord Brougham uber⸗

reichte am Schluß der Sitzung noch

eine Bittschrift vo ö Individuen, welche 6. ö

Individuen, w. schen ein Jahr lang wegen aufreizender . eden, die sie bei einer Volksversammlung gehalten, im Gefang⸗ . niß sitzen. Sie beschwören sich darüber, daß ihre Vertheidigung

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Hauses auf die mit Hinsicht auf den Opium / Handel in China zu . Maßregeln lenken wolle; Herr Factor, daß er

am Montag einige Fragen in Betreff des Sypanischen Burger, krieges in Spanien an Lord Palmerston richten werde Lord JRusJ ell erklärte auf eine an ihn gerichtete Frage, daß er noch vor Ostern dem Hause eine Maßregel zur Verbesserung des A*men / Gesetzes vorlegen zu können hoffe, und der Kanzler der Schatzkammer, daß er keine Bill zur Aufhebung des Ruͤckzolls auf Malz einzubringen beabsichtige. Sir R. Peel erkundigte sich nach den Resultaten der Briesporto⸗Reduction, worauf der Kanzler der Sch atz⸗ kamm er erwiederte, er werde sehr bald im Stande seyn, dem Hause einige Nachweisungen hierüber vorzulegen. Hierauf beschäͤftigte sich das Haus wieder mit der Privilegien Frage das Ergebntsß der Debatten war, daß Herr Howard, der Sachwalter des Buchhändlers Stockdale, vor die Barre des Hauses geladen und, nachdem er vom Sprecher einen Verweis wegen Verletzung der Privilegien des Unterhauses erhalten hatte, wieder entlassen wurde. Als nun die Bewilligung einer Apanage von 30,0600 Psd., fuͤr den Prinzen Albrecht, der Tagesordnung gemäß, an die Reihe kam, wunschte Herr Goulburn, daß dem Hause erst noch einige Dokumente in Bezug auf diese Sache vorgelegt würden, und Lord J. Russell gab diesem Wunsche nach, indem er anzeigte, daß er dem Hause am Freitage die hierauf bezuglichen Mit⸗ theilungen machen und dann am Montag auf die Bewilligung antragen wolle; vorlaufig bemerkte er nur, daß, als im Jahre 1836 die Civilliste fuͤr König Wilhelm IV. auf 110,06 Pfd. festgestellt worden, die Voraussetzung dabei gewesen sey, daß C60,“ 66 Pfd. biervon fuͤr die Ausgaben des Königs und 0,060 fuͤr die Koͤni— gin Adelaide dienen sollten, daß man es jedoch nicht fur schicklich erachtet habe, nach den Details der Ausgaben fuͤr die Person und den Hofstaat Sr. Majestaäͤt zu forschen. Herr Goulburn entgegnete jedoch, daß der jetzige Fall, wo es sich um den Gemahl einer regierenden Königin handle, ein anderer und neuer sey, und daß daher die Mittheilung einiger Präcedenz Beispiele wohl an— gemessen wären; es komme nicht darauf an, alle Détails der fuͤr den Prinzen Albrecht zu errichtenden Hofhaltung zu kennen, son, dern nur den Umfang derselben im Allgemeinen, damit das Haus die Billigkeit der von ihm verlangten Bewilligung zu beurtheilen

im Stande sey.

London, 25. Jan. Gestern konnte das Unterhaus leine Sitzung halten, weil sich nicht die erforderliche Anzahl von Mit—

gliedern eingefunden hatte.

Der Spectator bespricht die angeblich von der Königin beabsichtigte Maßnahme, ihrem kuͤnftigen Gemahl den Vorrang

vor den Königlich Britischen Prinzen zu ertheilen, und weist ge—

ichtlich nach, daß eine solche Bevorzugung des Gemahls einer a n u stattgefunden habe. Er berichtet zugleich, daß sowohl der Herzog von Sussex als der Herzog von Cambridge bereits ihre Zustimmung dazu gegeben, daß dieselbe jedoch von Seiten des Königs von Hannover noch nicht eingegangen.

Der Morning Herald behauptet, daß die Königin, aus Ruͤcksicht auf den vor kurzem erfolgten Tod ihrer Tante, der Landgräaͤfin von Hessen⸗-Homburg, darauf bestehe, daß ihre Ver— maͤhlung um einige Wochen ausgesetzt werde, wiewohl die Hof— trauer schon am 5. Februar zu Ende geht. ;

In einer am Dienstag gehaltenen Versammlung der Alder— men kam das vom Unterhause gegen die beiden Sheriffs von Middlesex in der Stockdale⸗Hansardschen Angelegenheit eingeschla— gene Verfahren zur Sprache, und es wurde, da der gegen die⸗

selben erlassene Verhaftsbefehl noch nicht erfolgt war, noch die

e Ueberzeugung von Seiten der Aldermen geäußert, daß das 36 sich in. ich Maßregel erlauben wurde; sollte den She⸗ riffs jedoch wider Erwarten in ihrer Amte ausubung zu nahe ge— treten werden, so wuͤrde man, war die Meinung, sich dagegen gehd⸗ rig zu verwahren haben; bis dahin aber wolle man ruhigabwarten, ob man unter dem Gesetz oder unter irgend einer anderen Herrschaft lebe. Gestern nun, als der Verhaftsbefehl des Unterhauses gegen die Sheriffs bekannt war, faßte die Versammlung der Aldermen den Beschluß, einen Ausschuß zu ernennen, der tägliche Sitzungen halten solle, um diese Angelegenheit zu uͤberwachen und dig noͤ⸗ thigen Maßregeln zum Schutz der Sheriffs zu treffen. Dann begaben die Aldermen sich in den Gemeinderaih, der sich unter dem *. des Lord Mayors ebenfalls versammelt hatte und auf den Antrag des Herrn Wire zur Wahrung seiner Nechte zwei Beschluͤsse annahm, durch welche erklärt wurde, daß, da die Aemter des Sheriffs fuͤr London und des Sherisss fuͤr Middlesex zur Corporation von London gehörten, und da die da— mit verbundenen Functionen von zwei Londoner Bürgern ausge— übt wurden, es die Pflicht des Gemeinderaths sey, darauf zu sehen, daß keine Beeinträchtigung seiner alten Rechte und Pri— vilegien vorfalle, daß ferner der Gemeinderath das Benehmen der beiden Sheriffs, die auf gesetzmäßige und constitàutionnelle Weise den Befehlen des Gerichtshofes der Queen's Bench ge⸗ horcht hätten, vollkommen billige und ihnen um der Festig—

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keit, Warde und Discretion willen, welche sie bei die— ser Gelegenheit bewiesen, seine ganze Hochachtung bezeige. Vorgestern wurde dieselbe Sache vor dem Gerichtshof der

Queen's Bench selbst zur Verhandlung gebracht, und das Re— sultat war, daß der Gerichtshof einstimmig die von den Sche⸗ riffs vorgenommene Pfaͤndung fuͤr gesetzmäßig erklaͤrte und in Folge der Klage des Buchhändler Stockdale die Aufforderung an diesslben ergehen ließ, sich daruͤber zu rechtfertigen, warum sie die von Hansard abgepfändete Geldsumme noch nicht an Stockdale ausgezahlt hätten. Von einer Ruͤckzahlung dieser Summe an Herrn Hansard, wie das Unterhaus es verlangt, kann also hier⸗ nach gar keine Rede seyn, und so hat denn der Gerichtshof der Queen's Bench dem Unterhause geradezu den Fehdehandschuh hinge— worfen. Es wurde bei diesen Verhandlungen unter Anderem bemerkt, daß das Verfahren des Unterhauses die traurigsten Folgen hatte haben können, denn gesetzt den Fall, die Sheriffs hätten sich der Verhaftung widersetzt und der Beamte des Hauses, der damit beauftragt gewesen, ware erschlagen worden, so wurde dies, den Besetzen nach, ein zu rechtfertigender Todtschlag gewesen seyn Das Unterhaus, sagte man, durfe die Ausspruͤche keines Gerichts . mißachten, und es habe eben so wenig Recht, von den heriffs die Zuruͤckzahlung der abgepfandeten Geldsumme zu verlangen, wie irgend ein Kollegium von Kirchspiels⸗Vorstehern. Man glaubt nun, daß die Sheriffs unverzüglich gegen die Be— fugniß des Unterhauses, sie in Haft zu halten, protestiren und daß fie die Habeas Eorpus,Akte zu ihren Gunsten in Anspruch nehmen oder eine Klage gegen den Polizei- Beamten des Unter—

nicht in der gesetzmäßigen Form geführt worden sey, indem sie 16 dieselbe in Ermangelung eines Schnellschreibers, dem Magi— 4 strats⸗Secretair hätten in die Feder diktiren muͤssen. Der Mar ö. quis von Nermanb ) erklärte, daß er hiervon zum erstenmal 8 und die erforderliche Untersuchung daruͤber werde anstellen lassen. Unterhaus Sitzung vom 22. Jan. Herr F. Kelly zeigte an, daß er in der naͤchsten Sitzung die Aufmerksamkeit des

hauses anhängig machen wärden.

Sir ö Peel, . in der Privilegten⸗Frage des Unterhauses sich von vielen seiner politischen Freünde lossagte und die An— sicht der Minister, fo wie die Prlolleglen des Parlaments aufs entschiedenste vertheidigte, erklärte bei dieser Gelegenheit, er glaube so handeln zu müssen, so wenig er der Majorität des Unterhau, ses, welche dargethan, daß sie ke Vertrauen zu ihm hege, Dank schuldig sey, und so wenig Achtung er auch vor Mannern habe,

die er im Laufe nächster Woche des oͤffentlichen Vertrauens gäͤnz⸗

lich unwuͤrdig votiren werde. Er aber muͤsse so, sehr zu seinem Bedauern, jedoch nach Pflicht und Gewissen handeln. Er legte besonderes Gewicht auf den Umstand, daß ohne Freiheit der Pu— blication auch keine Freiheit der Diskussion moglich sey. Er er— innerte an die beruͤhmten Worte Pym's unter Karl II.. Es han dele sich hier nicht um eine Form, sondern um ein Recht; wollte das Haus bei dieser Gelegenheit seine Privilegien feigherzig preis⸗ geben, so wurden die Mauern des Hauses sich der 6 desselben schamen muͤssen, und er könne daher nicht gestatten, da

von jenen Privilegien, dem unbestreitbaren Rechte des Unterhau— ses, auch nur ein Titelchen geraubt werde.

In der Sonnabends⸗-Sitzung des Unterhauses erklärte Herr Labouchère auf Anfrage des Herrn Baines, in kurzem hoffe er den Bericht des Dr. Bowring uͤber den Deutschen Zoll-Verein vorlegen zu konnen. Auch zeigte er an, daß Unterhandlungen wegen eines Handels⸗-Vertrages mit der Neapolitanischen Regie⸗ rung gepflogen wurden, wodurch die Differential Zoͤlle von Nea⸗ politanischem Oel und vermuthlich auch das Sizilianische Schwe⸗ fel Monopol aufgehoben werden sollten. Der Kanzler der Schatz⸗ kammer zeigte an, es werde beabsichtigt, einen Ausschuß uber Bankwesen und Geld⸗Umlauf zu beantragen. Ferner zeigte Herr Labouchere eine Bill wegen Einfuhrs fremden Mehls in Ir— land an. . 4 ;

Die zum 28sten d. M. angekuͤndigte Motion Sir J. Y. Buller's, setzt die Erwartung des Publikums in große Spanung. Die Tories geben sich den Anschein, als seyen sie überzeugt daß der Antrag „das Ministerium besitze das Zutrauen des Landes nicht“, durchgehen werde, und in der That scheint auch die mi— nistertelle Partei nicht ganz ohne Besorgniß zu seyn, da ihre Or⸗ gane aufs eifrigste bemüht sind, den Beweis zu fuhren, daß die Verwaltung des Ministeriums dem Lande nur Vortheil gebracht habe. Der Globe erwähnt besonders der erfolgreichen Vestre⸗ bungen der Minister in den auswärtigen und Kolonial-Angelegen— heiten und meint, auch die Verhaͤltnisse von Irland, wig sie sich neuer⸗ dings gestaltet, wurden wenigstens den Tories keinen Stuͤtzpunkt fur ihre Angriffe darbieten koͤnnen. So bleibe denn nur der beunruhigende Zustand von England übrig, von dem es aber ziemlich allgemein aner— kannt sey, daß er aus Ursachen herruͤhre, welche zu beseitigen nicht in der Macht des Ministeriums gestanden habe. Nebenbei macht ubrigens das genannte Blatt auch auf die fur das Mini⸗ sterium guͤnstige Veränderung in der Stellung der Parteien auf— merksam, welche neuerdings stattgefunden habe, namentlich auf die immer entschiedenere Trennung Sir Robert Peels von den Ultra-Tories, welche sich neuerdings noch darin gezeigt, daß jener bei der Adreß-Debatte sich nicht zur Beantragung des in dem Oberhause vorgeschlagenen Amendements, der Einschiebung des Wortes „protestantisch“, habe hergeben wollen, welches Anzeichen der „Globe“ fuͤr so bedeutend halt, daß er erklart sich nicht wundern zu wollen, wenn Sir Robert Peel nächster Tages durch Annahme der Chiltren Hundreds aus dem Unterhause und von der Partei, deren Fuhrer er bisher gewesen, ganz scheide. An⸗ dererseits will der „Globe“ bemerkt haben, dak. ein Theil der Reformer, welcher bisher Kalte gegen die Minister zu zeigen pflegte, sich neuerdings wieder reger an das Ministerium ange⸗ schlossen habe, was er besonders der ausgezeichneten Politik Lord John Russell's in der Verwaltung der Kolonial-Angelegenheiten zuschreiben zu muͤssen glaubt. Der Morning Herald behaup⸗ tet unterdessen, daß wahrscheinlich bei der Vermählung der Köͤ— nigin eine wichtige Veränderung im Ministerium stattsinden durfte, indem Lors Melbourne seine Entlassung nehmen und eine höhere Pairs-Wuͤrde erhalten wurde; vermuthlich werde dann Lord John Russell Premter⸗Minister und Lord Durham an seiner Stelle Kolonial⸗Minister werden.

Die vom Unterhause verworfenen Amendements, welche Herr

Kelly in Bezug auf die Privilegien Frage gegen die ministeriel= len Resolutionen beantragte, hatten zum Zweck, die Unabhangig⸗ keit der Gerichte und die Achtung vor ihren Entscheidungen mit den Privilegien des Hauses in Einklang zu bringen. Das erste sollte dazu dienen, die vorliegende Stockdale / Hansardsche Sache an sich zu vermitteln, und beantragte, daß Hansard fuͤr den von ihm erlittenen Verlust entschädigt und damit die Sache abgemacht werde. Das zweite Amendement sollte fur die Zukunft sorgen; es wurde namlich durch dasselbe vorgeschlagen, daß, wenn ferner Klagen gegen den Drucker des Hauses wegen der auf Befehl des letzteren von ihm publizirten Aktenst cke erhoben wuͤrden, der General Prokurator mit Vertheidigung des Angeklagten beauftragt werden und dem Hause direkt uber das Resultat berichten, also, daß se . gleich von zorn herein die Sache zu seiner eigenen machen solle. 6 3 ö meldet: „Es ist keine Frage mehr, daß die Regierung beschlossen hat, wirklame Maßregeln egen die Chinesen zu ergreifen, und daß dieser Monat nicht vor— übergehen wird, ohne daß wir mit den Bewohnern des himmli— schen Reiches so verfahren, wie es ihr lang dauernder Hochmuth nicht nur gegen unser Land, sondern gegen alle Volker die mit ihnen Handel treiben verdient. Der Blenheim von 72 Kano nen, der „Blonde“ von 34 Kanonen und die „Andromache von 28 Kanonen, welche alle bestinmmt sind, unser Geschwader in Ost indien zu verstärken, sind fast segelfertig und werden in wenigen Tagen aus dem Hafen auslaufen. Diese Schiffe nehmen so viele flache Boͤte zur Landung von Truppen mit, als sie nur aufstellen können, und eben so viele Vorraäͤthe an Geschuͤtz und Schießbe⸗ darf, als ihre Magazine fassen moöͤgen. Sie sollen auch solche flache Böͤte mitnehmen, welche Kanonen mit ehnzöͤlligen ho len Kugeln tragen können, da der Fluß, der nach Canton führt, ͤber Whampoa nur 11 Fuß Wasser hat. Es können nur unsere klein sten Kriegsschiffe jene Stadt erreichen, und auch Dies nur, wenn sie Wasser, Ballast, Vorräthe und alle schweren Gegenstände aus⸗ laden. Zu Woolwich sind Befehle ertheilt, in den obengenann— ten großen Schiffen einen Capitain, einen Lieutenant und eine stark: Abtheisung der Königlichen Artillerie einzuschiffen, welche Raketen von der größten Länge und Hohlkugeln mitnehmen sollen. Die werden in wenigen Tagen hier eintreffen. In dem „Vlen— heim“ sollen auch 60 Matrosen und ein Offizier als uͤberzählig eingeschifft werden. .

Am 13ten d. M. zeigte sich zum erstenmale in diesem Win⸗ ter der Schlitschuhläͤufer-Klubb auf dem Serpentine River, el⸗ nem Bassin im Hyde Park. Herzog Karl von Braunschweig, der sich ebenfalls auf das Eis begeben hatte, kam dem Ertrinken nahe. Als er dem noͤrdlichen Ufer sich näherte, wo sein Wagen stand, brach das Els, und er sank unter. Einer der dienstthuen, den Männer jedoch eilte dem Herzoge zu Hülfe zes ihn aus dem Wasser und brachte ihn an das feste Land.

Am Dienstag, den 21 sten, wuͤthete hier ein so wie man hier seit mehreren Wintern nicht erlebt hatte; er kam aus Siüldwesten und war von heftigen Negenguͤssen begleitet, zwi⸗ schen denen hin und wieder die Sonne durch die Wolken brach. Dies Ungewitter hat viel Schaden eingerichtet; besonders wur— den auf der Themse mehrere Kähne fortgerissen, und in verschie⸗ denen Theilen der Stadt stuͤrzten Schornsteine ein.

3 . 2 poßer Sturm,

In Southwar? ist die neue Parlamentswahl, welche dort in Folge der Ernennung des Herrn Harvey zum OberPolizei-In⸗ spektor der Hauptstadt nothwendig geworden war, gestern zu Gun⸗ sten des ministeriellen Kandidaten, Herr Wood, ausgefallen; er

hatte 2059, sein Gegner aber, der bekannte Haupt- Eigenthumer

der „Times“, Herr Walter, nur 1535, Ersterer also eine Masjo—

rität von 521 Stimmen.

Die Englische Bank soll die Absicht haben, den Diskonto

auf 3 pCt. herabzusetzen.

Capitain Driver, der Capitain des „Greenlaw“, durch den die Differenzen zwischen dem Gouverneur von Mauritius und

mehreren Franzoͤsischen Marine⸗Ofsizieren veranlaßt

worden sind,

ist jetzt in England angekommen und hat einen Brief an die „Times“ gesendet, in welchem er seinen Antheil an dem Vor—

falle erzählt. i Berichte im Wesentlichen nicht ab.

Die Erzählung weicht von dem fruͤheren Englischen Capitain Driver besteht auf

der Behauptung, daß die Beschimpfung der Britischen Flagge am Bord der „Isere“ absichtlich in Folge einer von den Fran—⸗ zuͤsischen Offizieren eingegangenen Wette stattgefunden 96 und

ügt hinzu, daß die Letzteren, nachdem er seine schriftliche

hre

Erklärung abgegeben, ihr vorher geleistetes Versprechen, di Britische Flagge aufziehen und salutiren zu wollen, nicht geha

ten hätten.

In Ober-Kanada ist eine Adresse an die Königin bea

tragt worden, wonach im Fall einer Union alle Verhandlungen der Legislatur nach Ablauf einiger Jahre in Englischer Sprache Zugleich verlangen die Ober-Kanadier eine numerische Mehrzahl in der gesetzgebenden Versammlung, die Verlegung des Regierungssitzes nach ihrer Provinz und noch andere Punkte, die in Nieder⸗Kanada gewiß großen Widerstand Nach der neuesten Zaͤhlung hat Ober-Kanada Die Mehrzahl bekennt sich zum Protestan⸗ tismus in verschiedenen Sekten, doch zählt man auch 43,009 Ka— Von den Einwohnern haben 34,760 sich zu gar keiner

gehalten werden sollen.

sinden wuͤrden. 400, 316 Einwohner.

tholiken. Religion bekannt.

Einem Geruͤchte zufolge, soll Admiral Maitland, der Be— fehlshaber der Britischen Schiffs⸗Station in Bombay, gestorben seyn; Briefe aus jener Stadt vom 29. November wissen indeß nichts davon und erzählen nur, daß der Admiral als er in seinem Zelte am Lande geschlafen habe, völlig ausgepluͤndert worden sey.

Nach Berichten aus Mexiko war der verbannte General Urrea, den man in einem Franziskaner⸗Kloster aufgefunden, nebst General Lemos und mehreren Geistlichen nach der Hauptstadt geschickt worden, um vor ein Kriegsgericht gestellt zu werden.

Niederlande.

Aus dem Haag, 25. Jan. In der gestrigen Sitzung der

weiten Kammer kamen mehrere Bittschriften aus

'andestheilen in Bezug auf wuͤnschenswerth erscheinende Veraͤn—

derungen des Grundgesetzes zum Vortrag.

Dänemark. Kopenhagen, 21. Jan. Am Dienstag hatte sche Gesandte, Baron Schoultz von Ascheraden, Sr. Masestaͤt dem Konige, um Höchstdemselben den

Sr. Maj des Königs von Preußen zu Ihrer Thronbesteigung darzubringen. Auch der Oberstallmeister Kammerherr v. leben hatte Audienz, um Sr. Majestäͤt den Hausorden des Groß—

herzogs von Oldenburg zu uͤberreichen. Unsre Blatter enthalten noch immer einzelne

Se. Majestät den König und Höchstdessen Antworten darauf.

Der Stadt Thisted ist durch Königl. Resolution ember aus der Finanzkasse er a 6 pCt. jährliche

Kiel, 214. Jan. (Alt. M.). welches Christian VIII. fur

daß derselbe nach seiner Thronbeste tig dotirte und dadurch in ihrem versitaͤt um so mehr sein

geringer ist, als derjenige, den verursacht. bekanntlich darauf angetragen,

J Univer Lr Erfuͤllung ihres Zweckes 1 2

als Landes ⸗Universitaͤt

ermehrung ihrer Einnahmen aus der Staatskasse sofort be—

willigt und zugewiesen nimmt man nun, daß sondere Beruͤcksichtigung hat zu T dieser Beziehung schon, seitdem er das Ruder des griffen, foͤrdernde Schritte gethan sind.

haben Se,. Majestaͤt ein unverzüglich zu uber die finanziellen Verhaͤltnisse Mittel und Wege gefordert, moͤchten; man darf daher

heil werden lassen,

wie dieselben gewiß

Stande von unserem neuen Landesvater in einer werden wird, welche seiner Deutschen U, Vertrauen zu ihm in hohem Grade stärken

Deutsche Bundesstaaten.

Leipzig, 21. Jan. Der Geheime Justizrath Dr. Groß

ö hierselbst er zu Leipzig ge— die, Seitens der ften, angenommen. chen einen auffallen⸗ eitraume von

Warme stieg, so daß mehrere Garten⸗Besitzer im . a

u Dresden, der ein Mitglied des frühere ö Dre lei fallene Wahl, unter gewissen Bedingungen Kommune, ihm wohl zugestanden werden dilr Auch wir haben in den letzten zwei Wo den Wechsel der Witterung erfahren, die in dem 3 wenigen Tagen von Grad Kälte und nahe bis

Crocus und Veilchen zur Stadt bringen.

Neuerdings hatten wir das Beispiel, daß das M

auf die Laͤnge der Zeit nicht aushalten kann. Der waltungs⸗-Behoͤrde unserer Stadt und den Stadtver

richtung einer fuͤnften Apotheke ist bei den Letzteren tender Stimmen⸗Mehrheit durchgegangen, was um

kleinen Raume der Stadt befindlich, mithin zur Betheiligten nicht zureichend sind.

die jedoch von den Anhaͤngern dieses Systems nicht nutzt wird, indem diese oft das Selbstdispensiren vor Ein sehr beachtungswerther literarischer Vorlaͤu

hier zu begehenden Feste der Erfindung der Buchdruckerkun 3 S

1810) ist die kuͤrzlich erschienene Festgabe von Otto Au unter dem Titel: „Gutenberg, oder Geschichte der

ein Darlehn von 8500 Rbthlr. Sil— t Verzinsung und Zuruͤckbezahlung, zum Behufe der Anlegung eines Hafens daselbst zugestanden worden.

Bei dem regen Interesse, Wissenschaft und wissenschaftliche An⸗ stalten von jeher an den Tag gelegt hat, ließ es sich erwarten, ung auf die hiesige so duͤrf— zirken so sehr behinderte Uni— Jo besonderes Augenmerk richten wuͤrde, e weniger es ihm entgangen seyn konnte, daß der oͤffentliche Kosten⸗Aufwand fuͤr dieselbe (12, 090 Rbthl. jährlich) bedeutend . die kleinste Preußische Universitaͤt Die letzte Holsteinische Stände, Versammlung hat

ü 2 möge,“ und mit Freuden ver— der jetzige König diesem Antrage eine be—

Wie es naͤmlich heißt, zu erstattendes Bedenken der hiesigen Universitat und die zu ver n; Gate denlß́ erwarten, daß diese wichtige Landes- Angelegenheit uͤbereinstimmend mit L, n , Weise erledigt 1terthanen Liebe und und befestigen wuͤrde.

bei der Ver⸗ ordneten seit

mehr als zehn Jahren jetzt wiederholt gestellte Antrag auf Er—

o w werther war, als die 4 bisher bestehenden en e n,

mi Aushuͤlfe der ̃ Außerdem besitzen = seit mehreren Jahren eine sogenannte homsopathische Apotheke hier,

verschiedenen

der Preußi⸗ Audienz bei Gluͤckwunsch

Adressen an

vom 24. De⸗

zu Kiel die erforderliche

und daß in Staates er,

bessern seyn

onopolwesen

mit bedeu⸗

einem

immer iehen. er zu dem

be⸗

ust Schulz,

pflichtung des

119

kunst von ihrem Ursprunge bis zur Gegenwart.“ Leipzig, 1830. Verlag von Schulz und Thomas. (' Bogen mit 8 Hätzschnit— ten. Mit Lust und Liebe hat der fuͤr sein Fach und die ver— wandte Kunst begeisterte Autor Alles in der angegebenen Beʒie⸗ hung zusammengestellt und anschaulich gemacht, was dem Gehil— deten fuͤr die Ite Säcularfeier des Typendruckes sich Interessiren— den zu wissen werth seyn muß, auch die ausgezeichnetsten Typo— nach den einzelnen Ländern geschildert und am Schlusse eine typographische Bibliothek beigefügt, worin er ein genaues Verzeichniß der vorzuͤglichsten Schriften über die Buchdrucker kunst gegeben hat.

Die in der Anstalt der Sächsischen Maschinenbau-Actien— Gesellschaft in Chemnitz gefertigte Lokomotive, der „Pegasus“ ge⸗ nannt, hat gestern die erste Probefahrt nach Dresden gemacht, die zur vollsten Zufriedenheit aller dazu Eingeladenen zurückgelegt worden ist. Der Weg nach Dresden wurde in sfast 3, der von dort 8 in ungefähr 4 Stunden gemacht.

ie Leipzig-Dresdner Eisenbahn⸗Gesellschaft hat in kurzem durch Umsicht der Direktoren im Interesse des Unternehmens einen nicht unbedeutenden Gewinn zu hoffen. Es ist nämlich durch eine bessere und zweckmäßigere Bauart der Tender theils ein Ersparniß an Kosten bei den Dampfwagenfahrten, theils ein Vortheil an Zeit bei dem sonst noͤthigen Aufenthalt an den ver—

schiedenen Bahnhoͤfen bezweckt worden. Ersteres soll sich jahrlich

auf 13 16, 000 Rthlr. belaufen. wagenfahrten vom 19. bis 25. Januar beträgt 3285 Rthlr. 21 Gr., wozu 2723 Personen 2099 Rthlr. ! Gr. und Guͤter Transport 1186 Rthlr. 20 Gr. beigetragen haben.

Göttingen, 22. Jan. Der Ober⸗Medizinal⸗Rath Blu⸗ men bach ist heute im östen Jahre gestorben. Schon im Jahre 18265 hatte er sein funfzigjähriges Professor⸗Jubilaum an der hie⸗ sigen Universitaͤt gefeiert, zu deren ersten

Friedrichshafen, Jan. (Schw. M.) tend des ganzen Tages wuͤthete ein furchtbarer Sturm auf dem Bodensee, von einer Heftigkeit, wie er nicht leicht vorkommt, und 66 sich diese Nacht noch furchtbarer eln. Das Dampsschiff deopold war gestern Nachmittag mit einem Schleppschiffe und einem weiter angehaäͤngten Nachen nach Rorschach abgefahren. Der See war bei der Abfahrt ziemlich ruhig; in der Gegend von Romanshorn aber wurde der Leopold von dem Sturme überfallen. Lange kämpfte er fuͤr sich und die Anhaͤngeschiffe. Diese aber schoͤpften Wasser, so daß alle Mühe sie zu retten, vergeblich war, und sie vor den Augen der Passagiere und der Mannschaft des Dampsschiffes sanken. Zwei Matrosen, Familien⸗ vaͤter, und ein Fabrikarbeiter, dieser in dem angehaͤngten Nachen, sind ertrunken, ein vierter, ein Huͤlfsarbeiter, allein hatte sich durch Schwimmen gerettet. Nachts 11 Uhr kam der Leopold wohlbehalten in der Gegend von Mainau an, wo Anker gewor- sen 2 die Passagiere nach Konstanz an das Land gesetzt wurden.

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M

Gestern wäh⸗

Heidelberg 22. Jan. Die Gesammtzahl der Studiren— den auf unserer lint ver sũů beträgt in diesem Winter ⸗Semester G22, nämlich 195 Inländer und 127 Auslaͤnder.

Luxemburg, 22. Jan. Hier sind zwei am 4. Januar d J. aus dem Haag erlasfene Großherzogliche Verordnungen in Betreff der Organisation der Behörden bekannt gemacht worden. Die erste, die Civil⸗Verwaltung betreffende und aus 14 Artikel bestehende Verordnung enthaͤlt folgende Einleitung:

„Wir Wilhelm 1c. Nach Einsicht Ünseres Beschlusses von 31. Desember 1836 und Unserer Proclamation vom 159. Februar 1831; in der Absicht, Unserem Großherzogthum Luxemburg cine seiner jetzi⸗ gen Lage angeeignete Verwaltung zu verschaffen, und hierdurch, so wie durch die Begründung einer schnellen und regelmäßigen Justij⸗ Verwaltung, zur Erfüllung Uuserer für das Wohl Unserer vielgesiebten Unterthanen ununterbrochenen Anstrengungen beizutragen, haben wir für gut gefunden, zu verordnen was folgt. Nach dem 1. Art. bestehen die obe⸗ ren Behörden der Civil-Verwaltuüng aus dem Chef der Civis-Dienste, der Regentschaft des Landes, der Rechnungs-Kammer und der Direc⸗ tion der Staats-Kasse. Der 2. Artifel bestimmt, daß der Chef der Civil⸗Dienste, um die Angelegenheiten, die ausschließlich zu seinem Ressort gehören, ju erörtern, die Gewalt hat, Über das subalterne Personal der Regenischaft des Landes zu verfügen und jedes Mal, wenn er es sür dienlich findet, die Mitglieder sämmtlicher höheren Verwaltungs— Behörden zu Rath zu ziehen. Die Art. 3 und Astellen die Bildung der Regentschaft des Landes und der Rechnungs-Kammer fest. Der Fte Art. betrifft die Direction der Staatskasse. Der 6ste Art. bestimmt die Gehalte, und nach dem Tten Art. sollen, theils mit, theils ohne Ge— halt, den verschiedenen Behörden gehörig geprüfte Kandidaten beigege— ben werden, um ihnen die Gelegenheit zu verschaffen, sich im Staäats— dienste zu bilden. Die Art. 8 und 5 stellen die Reise⸗ und Aufenthalts— kosten und die Bnreaukosten fest. Der 10te Art. handelt von dem Ressort des Chefs der Civildienste; der 11te Art. von der Regentschaft des Landes; der »2te von der Rechnungs-Kammer; der 13te von der Di— recton der Staatskasse. Der 14Ate Art. endlich bestimmt, daß alle Ge⸗ setze und Verordnungen, die nicht durch die vorhergehenden Artikel 6 worden sind, bis auf weitere Verfügung in Kraft bleiben ollen.

In der zweiten Verordnung wird verfuͤgt, daß die Justiz. Ver— waltung im Großherzogthum durch eine hinreichende Anzahl von Friedensgerichten zwei Bezirksgerichte, einen oberen Gerichtshof und einen Cassationshof ausgeuͤbt werden soll.

Gotha, 21. Jan. Die hiesige Zeitung enthaͤlt die Be— schreibung der großen Feierlichkeiten bei der Bestattung des Mi— nisters von Carlowitz, so wie eine kurze Biographie desselben.

Braunschweig, 25. Jan. (Magd. 3.) Dem am 17ten Dezember vorigen Jahres bis zum 2ten Maͤrz vertagten Land— tage sind außer dem mehrerwaͤhnten Entwurfe eines neuen Straf— Gesetzbuches noch eine bedeutende Anzahl anderweitiger Gesetz‚ Entwürfe von der Regierung proponirt worden, die theils die Rechtspflege, theils die Finanz- Verhaͤltnisse und andere innere Landes-Verhaͤltnisse, und unter diesen wiederum die Verhaͤltnisse des Handels betreffen und von deren Realisirung wir manche wichtige Folgen fuͤr unser oͤffentliches Leben erwarten duͤrfen. Un— ter ihnen steht der Entwurf einer neuen Wege⸗Ordnung vorn an, deren Verwirklichung um so wuͤnschenswerther ist, als die Be— stimmungen der alten Wege⸗Ordnung vom 10. Marz 1803 den jetzigen Verhaͤltnissen des Landes durchaus nicht mehr angemessen sind. In Bezug auf die Verbindlichkeit zur Herstellung der Straßen und Wege wird in der neuen Wegeordnung der allgemeine Grundsatz festgestellt, daß die Interessenten der, jene Straßen und Wege umschließenden oder berührenden Ortschaften und Feldmarken, so wie die e, der außerhalb der Feldmarken belegenen Forstoͤrter, insbesondere auch die Kammer- und Kloster⸗, Ritter⸗ und andere Guͤter, nach Maßgabe der 44 Bestimmungen zur Unterhaltung der Straßen verpflichtet sind, die fruͤhere Ver⸗

taates zur dre, , ü. Erhaltung einzelner, nicht zu den Heerstraßen gehöͤrender

uchdrucker⸗

Die Einnahme von den Dampf

Celebritaͤten er gehoͤrte.

und Leitung der Wegebauten von Seiten der herrschaftlichen Baube— dienten. Folgendes ist ein Auszug des den Landstaͤn⸗ den vorgelegten Etats fuͤr die Finanzperiode von 1840 bis 1342. Es giebt einen erfreulichen und überzeugenden Beweis fuͤr den, in der Thron⸗Rede bei Eroͤffnung des Landtages erwähn⸗ ten, bluͤhenden Zustand der Huͤlfsquellen des Landes. Der Etat der Kammerkasse zeigt fuͤr die neue Finanz-Periode den bedeu— tenden Ueberschuß der Einnahme uͤber die Ausgabe von 492, 138 Thlrn.; denn wahrend die Ausgaben (darunter 662,167 Thlr. an die Herzogliche Hof⸗Staatskasse, 108, 0g0 Thlr. für Domainen⸗ Bauten, 16,5634 Thlr. Forst-Kulturkosten, 27,300 Thlr. Kosten des Landes⸗Gestiltes und 309,291 Thlr. Kapital⸗Zinsen), zusam⸗ men Löz, 633 Thlr. betragen, beträgt die Einnahme (darunter die Domainen⸗ Pachten ünd Gefälle 1,025, 181, von For⸗ sten, Jagden ꝛc. 703,907, von Berg? und Hͤttenwerken 00,00 Thlr.) 2,156,091 Thlr. Unter den Einnahmen des Staats haushaslts⸗Etats sindet sich, außer jenem Ueberschusse des Kammergutes, an Grundabgaben og, 268, an perfönlichen Ab- gaben 329,ů 709, an Ueberschuß des Salzmonopols 29, 454, Stem⸗ pelsteuer 102, 0900, Chaussee⸗ und aͤhnliche Gelder 151,770, Üeber⸗ schuͤsse von den Leihhaus⸗Anstalten 0,900, Lotterie⸗Intraden 38, 180, und als Summe aller Einnahmen 3,171,519 Rthlr. Die Gesammt⸗ summe der Ausgaben ist jener der Einnahmen gleich; von den einzelnen

Punkten sind zu erwaͤhnen die Landtagskosten und staͤndischen Gehalte mit 31,270, Justizverwaltung 446,162, die gesammte Finanz⸗ Verwaltung mit 371,052, die Militair⸗Verwaltung: a) laufendes Beduͤrfniß erelusive Pollzei⸗Militair, T2, 0j, Polizei⸗Militair BZ, S8So, schwimmender Eiat 12,000 Pensionen: a) dei der Civil⸗ Verwaltung 198,ů344, h) bei der Militair⸗Verwaltung 94,340, Behufs der Landesschuld; é) Kapitalzinsen 351,660, bz Arnorti—= sationsfond 135,ů 000 Rthlr.

Oesterreich.

. Lien, 24. Jan. Die Orientalische Frage ist in un⸗ sern diplomatischen Salons fortwäͤhrend der Hauptgegenstand der Unterhaltung. Mit gespannter Erwartung wird dem Ausgange der in London angeknuͤpften Unterhandlungen entgegengesehen. Um so mehr allarmirte ein, an den zwei letzten Abenden in allen politischen Kreisen verbreitetes und ziemlich beglaubigtes Gerücht, als habe das Englische Ministerium in einem am 13ten stattge⸗ fundenen Kabineis-Rath die Antraͤge des Herrn von Brunnow zuruͤckgewiesen. Diese Nachricht war uber Paris gekommen, und trug den Stempel der Echtheit; es ergab sich jedoch alsbald, daß sie voreilig sey, und man uͤberhaupt in Paris zur Zeit des Ab— ganges der Post, welche jene Botschaft brachte, noch keine Briefe aus London vom 13ten erhalten haben konnte. Einem anderen Geruͤchte zufolge, ware die Vermählung des Herzogs von Ne— mours mit der Prinzessin Victoria von Koburg, Tochter des hier lebenden Herzogs Ferdinand von Koburg, und Schwester des Königs von Portugal, eine ausgemachte Sache. Die Prinzessin steht in ihrem 18ten Jahre und st von gefaͤlligem und anmuthi⸗ gem Aeußeren. Der Herzog von Nemours lernte sie im vori, gen Sommer in Lissabon kennen, wohin sie ihrem Vater zum Besuche der Portugiesischen Majestaten gefolgt war.

In den letzten Tagen haben sich wieder einige Todesfalle er— eignet, die mehrere unserer großen Familien in Trauer versetzen. Heute Morgen starb der Sohn des Obergespans, Grafen Karl Esterhazy, am Nervenfieber. Der Fuͤrst Jablonowski, ehemali= ger Kagiserl. Gesandter in Neapel, verlor feine Gemahlin; sie ist eine Schwester des Grafen Woyna, Oesterreichischen Gesandten in Stockholm. Graf r, , General⸗Adjutant des Kaisers, liegt seit zwei Tagen an einer Tungen-„Entzuͤndung krank darnieder. Die Aerzte verordneten zwei Aderlaͤsse, welche dem Kranken zwar einige Erleichterung verschafften, das Uebel jedoch bis jetzt nicht zu heben vermochten.

Fuͤrst Puͤckler hat nunmehr die Neugierde der zahlreichen Hippologen und Pferde-Liebhaber befriedigt, und vor einer von ihm geladenen Versammlung von mehr als 500 Personen, unter welchen sich auch die Erzherzoͤge Stephan und Albrecht befanden, seine Arabischen Pferde produzirt. Der Fuͤrst erschien hierbei in Orientalischer Tracht, und entwickelte große Gewandtheit und Ausdauer.

die unentgeltliche Untersuchung, Veranschlagung

Preßburg, 20. Jan. In der am 16ten d. M. abgehal— tenen gemischten Reichstagssitzung wurde folgendes Königliche Reskript, die Militair⸗Verpflegung betreffend, verlesen:

„Im Namen Sr. Kaiserl. Königl. Apostolischen Majestät unseres allergnädigsten Herrn Herrn, dem Durchlauchtigsten Erjherzog, den Hochwürdigsten, Hochwürdigen, Ehrenhaften, elchtbaren und Hochmb⸗ genden, auch Hochmögenden und Vortrefflichen und Edlen, wie auch Weisen und Umsichtigen, des erlauchten Königreichs Ungarn und der damit verbundenen Provinzen Herren Ständen, die entweder persön« lich, oder als Abgeordnete im Namen ihrer Prinzipale zu dem gegen— wärtigen, durch obenerwähnte Kaiserl. Königl. Majestät gnädigst an gesagten allgemeinen Reichstage versammelt sind, ist huldreich zu wissen zu gehen: Aus der am 12. November v. J. unterbreiteten unterthänigen Repräsentation der Reichsstände hinsichtlich des zweiten Punktes der Königl. Propositionen, und des Operats der, Behufs der zweckmäßigsten und gerechte⸗ sten Besorgung der Verpflegung des stehenden und transenirenden Militairs, wie auch rücksichtlich der Lösung der hiermit nothwendig in Verbindung stebenden Fragen im 11. Art. iszs ernannten Regnikolar-Deputation geruhten Se. geheiligte Majestät den Wunsch der Stände zu ersehen, daß jene, die Bequartierung und Verpflegung des Militairs in sich fas senden, bisher dem Kontribuenten obgelegenen Leistungen in Zukunft durch das Allerhöchste Aerar im Wege eines Vertrags übernommen werden mögen. Se. geheiligte Majestät erkennen zwar Allergnädigst daß es schon in Anbetracht der vielen Mängel, welche bet der jetzigen Lieferung der Naturalien obwalten, im Interesse der Kontribuenten liege, für diese Leistungen eine angemessene, allseitig gesicherte Medali— tät zu bestimmen. Se. Majestät sind aber zugleich auch vollkommen überzeugt, daß die Leistungen, welche dem Kontribuenten laut 8. Art. 1715 obliegen, demselben nicht durch ihre Größe, wohl aber durch den Mangel einer richtigen Proportion in deren Vertheilung lästig werden. Die Bestimmung dieser Proportion ist also böchst nothwendig, ohne dieselbe würde die Reluitien jener Leistungen im baaren Gelde nur neue, hier und da noch größere Beschwerden erzeugen, als die jetzigen Lasten; diese Proportion könnte sonst nicht einmal als Schlüssel benutzt wer— den, nach welchem die mit dieser Reluition verbundenen Vor- und Nachtheile unter den betreffenden Bezirken und Ortschaften bemessen werden müßten. Hieraus folgt also, daß, Behufs der Anwendung der Relnition auf obbezeichnete Ansichten, so wie zur Sicherstellung der richtigen Abführung des zu berechnenden Geld⸗ equivalents folglich zur vorläufigen Feststellung einer Grundlage, auf welche später der wirkliche Reluitions Vertrag jweckentsprechend gebaut werden könne, fernere Betrachtungen erforderlich seyen. Da also zu diesem Ende, und auch weil dieser Gegenstaud gebührendermaßen nicht, anders zweck⸗ dienlich verhandelt werden kann, als wenn zur Erwägung des prak⸗ tischen Theils solche Individuen verwendet werden, deren Berufs⸗Ge⸗ elt das Kriegswesen ist, und damit endlich auch dem Militatrdienste fe ag . KRufmerkfamkeit zugewendet werde, geruhten Se. Majestät Allergnädigst zu bewilligen, daß ein Reichstags⸗Ausschuß ernannt werde, der 9 den Ban der Kasernen im Sinne des Misi⸗

R ist aufgehoben, und

seine Beihuͤlfe beschrankt sich im Allgemeinen dabei auf

tair⸗Reglements, ber die zweckmäßige Verwendung solcher im Lande bereits Des uk und respeftive auch über den Bauplan

.

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