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ĩ ll blldien · Ausschuß, in welchem Lord M Russe leinen Vortrag . 29 dem Prin en —— 6 23 rd r. ĩ te die Bewilligung v J . . 2 r Verlegenheiten des Landes ö ö Grund se n könnten, um weniger als bei fruͤheren Vermah⸗ . erstens seyen diese Verle⸗
ü ) u bewilligen, denn . — 1 und weltens würde man dann mit glei — Rechte in glucklicheren Zeiten eine Echshung der Bewilli=
musfen. Der Minister hob es als einen Vor⸗ *r! —— — Königin keinen Prin aus einem * gro⸗ pen Jiegentenhäuser Eurepa's zu ihrem Gemahl gewählt, und und das Reich dadurch nicht in die Allianzen und Feindseligkei= ten fremder Großmächte verwickelt habe. Dann ging Lord J. Nussell in eine Darlegung aller der Umstaͤnde ein, welche ihm für die Höhe der beantragten Apanage zu sprechen schienen. Als, sagte er, die Königin Anna auf den Thron gekommen sey, zu einer eit, wo die allgemeinen Staats ⸗ Ausgaben im Frieden sich auf 2 Millionen belaufen hätten, habe man der Scuverainin eine Summe von Job, 0 Pfund bewilligt, wovon sie 100, 000 Pfd. jährlich fuͤr den Prinzen Georg angewiesen, fuͤr welchen damals keine beson, dere Apanage ausgesetzt gewesen; im Jahre 1702 aber sey auf Verlangen der Königin dem Prinzen ein Jahrgeld von So, 000 Pfd. bewilligt worden, wovon, dem Befehl der Souverainin zu⸗ folge, die eine Hälfte aus der Schaß - Kammer, die andere aus den Einkunften der Post gezahlt werden sollte. Als im Jahre 1816 Prinz Leopold die muihmaßliche Thron⸗Erbin Englands ge⸗ heirathet und es keinesweges gewiß gewesen, ob die Prinzessin, seine Gemahlin, jemals auf den Thron gelangen würde, selbst wenn sie ihren Vater überlebt haͤtte, seyen 60, 000 Pfd. jährlich fuͤr die Prinzessin Charlotte und den nzen Leopold bewilligt worden, wovon man nachher dem Prinzen Leopold 50, 000 Pfd. jahrlich auf 0 elassen habe. Im Jahre 1831 sey von der Kom⸗ mission fur die Eivilliste eine Bewilligung von 110,099 Pfd. 13 die Schatulle Ihrer Majestäͤten König Wilhelm's und der Koͤ— nigin Adelaide anempfohlen worden, wovon 66, 000 Pfd. fuͤr den König und 50, 000 fur die Königin bestimmt seyn sollten, und das Parlament habe diesen Vorschlag angenommen. In sofern man nun auf Präcedenz⸗-Beispiele in diesem Fall achten wolle, zeige es sich, daß fuͤr 2 die sich in demselben Verhältniß wie Prinz Albrecht befunden, nämlich für Gemahle einer regie⸗ renden ln, stets mindestens 0, 000 Pfd. ausgesetzt worden. „Was die Summe betrifft“, sagte der Minister, „welche fuͤr Gemahle einer Königin oder Gemahlinnen eines Königs in Faäl— len, wo dieselben die Souverainin oder den Souverain überlebten, vom Parlamente bewilligt wurden, so waren sie stets großer als die jezt vorgeschlagene. Fuͤr den Prinzen Georg von Däne—⸗ mark und fuͤr die Königin Charlotte, die Gemahlin Ge— org's II., wurden jährlich je 100,000 Pfund augsgesetzt, falls sie ihre regierenden Ehehälften überleben sollten. Die ver⸗ wittwete Prinzessin von Wales, die Mutter Georg's III., bezog ein Ieh gd von 50, 000 Pie Der Königin Charlotte, Gem nah lin Georg's III., war ein Leibgedinge von 100,000 Pfd. jährlich ausgesetzt, falls sie den König überleben sollte; und unter der letz⸗ ten Regierung wurde ein ähnliches Leibgedinge fuͤr die Königin Adelaide bewilligt, fuͤr den Fall, daß sie König Wilhelm IV. uͤber⸗ lebe. Fuͤr den Prinzen Leopold, der doch, wie gesagt, nicht Ge⸗ mahl einer regierenden Königin war, und von dem es ungewiß war, ob er jemals zu einer solchen Stellung gelangen wurde, be⸗ willigte das Parlament 6,000 Pfund, falls er die Prin⸗ zessin Charlotte überlebe. Nach diesen Präcedenzien schlage ich vor, daß das Haus die Königin ermächtige, bei ih⸗ rer Vermählung dem Prinzen lbrecht eine jährliche Summe von 50,000 Pfund aus dem konsolidirten Fonds zu bewilligen, welche Bewilligung von dem Hochzeitstage anfangen und fur die ganze Lebenszeit des Prinzen fortdauern soll.“ Lord J. Russell gab dann noch einige Aufschluͤsse über die Einrichtun⸗ gen, welche Prinz Albrecht fuͤr seinen Haushalt zu treffen habe; der Prinz werde einen Ober⸗Kämmerer mit go Ber jährlichem 4 — und Kammerdiener, Stallmeister und andere Beamte die⸗ ser Art anstellen muͤssen, deren Gehalt sich zusammen auf 7 — 8000 Pfd. belaufen durfte. Herr Hume ung , noch zu wissen, ob, da nach der Erkläͤrung des Ministers die Einrichtung des letzten Prinzen von Wales suͤr die des Prinzen Albrecht als Muster dienen solle, der Letztere auch einen besonderen Palast be⸗ wohnen wurde, was Lord J. Russell verneinte. Hierauf wurde die von dem Minister vorgeschlagene Resolution ohne Abstimmung angenommen.
das Haug in eine
London, 25. Jan. An die Stelle des Herrn Spearman, der sein Amt als Schatzamts-Secretair niedergelegt hat und, wie es heißt, bei der Vermählung der Königin zum Baronet erho— ben werden soll, ist Herr Trevelyan, Schwager des Kriegs-⸗Mi— nisters Herrn Macaulay, zu jenem Posten ernannt worden.
Die Times ist in dem Privilegien-⸗Streit des Unterhauses 6 auf Seiten des Gerichtshofes der Queen's Bench; sie geht ogar so weit, Sir R. Peel wegen seiner eifrigen Vertheidigung der . des Hauses zu verhöhnen, indem sie in einem satgrischen Artikel ihn und Lord J. Ruffell als Auctions, Kom—⸗ — 1 — * Ger , r von Westminster ver⸗
fen und die Geräthschaften de ke , . Le, e, hsch sselben in das Unterhaus er Gerichtshof der Queens Ben at nun ei . Corpus⸗ Nestript erlassen, wodurch das en n , die verhafteten Sher fs in Freiheit zu setzen und sich wegen ihrer Gefan⸗ gennehmung zu rechtfertigen. Unter dem Advokatenstande ist ein bereits mit zahlreichen Unterschriften versehener Protest im Um⸗ lauf, der die Unabhängigkeit der Gerichtshöfe wahren soll. Der Antrag des Anwalts der Sheriffs, Herrn Richards, daß die Sache vor das Oberhaus, ats das höchste Tribunal des Landes, gebracht werden möchte, eben so wie ein anderer, daß Sir Wil— liam Gossett, der Polizei-⸗Beamte des Unterhaufes, zur Berant— wortung 6er gen werden solle, wurde von den Mirren der Queens Bench verworfen. In der vorgestrigen Versammlung des Londoner Gemeinderaths ging es sehr lebhaft her, da mehrere Aldermen sich fuͤr Aufrechterhaltung der Privilegien des Unterhau⸗ ses und gegen die Queens Bench erklärten. Sie konnten jedoch gegen die uͤgerwiegende Mehrheit nicht aufkommen, und die schon erwähnten Beschluͤsse, in denen den Sherisss der Schutz des Ge— meinderaths zugesagt wird, gingen unter lautem 3 durch. Es wurde auch beschlossen, daß der Lord Mayor an der Spitze einer Deputation diese Resolutionen den Sheriffs selbst überrei⸗ en sollte. Die Letzteren befinden sich übrigens nur in nomineller . und werden mit aller Ruͤcksicht behandelt. Ihre Familien werden zu ihnen gelassen, sie duͤrfen Gäͤste bewirthen, und eine roße Anzahl von Parlaments⸗Mitgliedern und anderen achtbaren . , fuse ihnen Besuche abgestattet oder ihre Karten ab— ege * Die ministerielle Partei hat wieder vier neue Wahlsiege er⸗ fochten, und sie fragt, im Triumph daruͤber, wie es denn nun mit der gepriesenen Reaction zu Gunsten des Toryismus stehe.
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In Birmingham hossten die Torles durch den Zwiespalt unter den Reformern zu siegen, von denen Einige fur Herrn Surge, einen Quaker und gemäßigten Reformer, die Anderen fuͤr Herrn Muntz, einen Radital⸗Resormer, waren. Nun zog aber, als vorgestern bei der Proklamirung der Kandidaten Sir Charles Wetherell von Seiten der Tories auftrat, Herr Sturge sich zu— ruck, um die Stimmen der Reformer nicht zu zersplittern, und so wurde denn am folgenden Tage Herr Müntz mit großer Ma— jorttat zum Parlaments⸗Mitgliede gewählt. In Devonnort stan— den sich Xr Tufnell, ein Reformer, und Herr Dawson, Schwa—⸗ er Sir Robert Peel, ein Tory, gegenuber; bei der Handerhe— ung erklärte sich die Majorität für Herrn Tufnell; indeß wurde von der anderen Seite eine schriftliche Abstimmung verlangt; diese ergab ebenfalls eine Mehrheit von 232 Stimmen für Herrn Tufnell, so daß auch hier die liberale Partei siegte. Eine an⸗ dere Wahl, die viel Aufsehen erregte, ist die von Newark, wo der neue General⸗Fiskal, Herr Wilde, dem Tory Herrn Thessi⸗ er gegenuͤberstand. Die Abstimmung begann gestern, und Herr ilde wurde mit einer Majoritat von 9 Stimmen gewahlt. Endlich ist auch die Wahl in Edinburg, welche vorgestern vorge— nommen wurde, im Interesse der Reformer ausgefallen, da die Tories dem Herrn Macaulay nicht einmal einen Kandidaten ge— genüber zu stellen wagten.
Die gestrige Hof-Zeitung meldet die Ernennung des Ge— neral⸗Masors Sir Willoughby Cotton, zweiten Befehlshabers der Indus ⸗Armee, zum Großkreuz des Bath⸗-Ordens und des Dr. Pepys zum Bischof von Man und Sodor.
Nach Berichten aus verschiedenen Gegenden im Innern des Landes hat sich seit Einfuhrung des Penny-Porto an den meisten Orten die Zahl der beförderten Briefe um das Doppelte, an einigen um das Drei- und Vierfache vermehrt Die Bestim— mung des Porto nach dem Gewichte wird zugleich vielfach zur Beförderung voluminöser Pakete benutzt oder vielmehr miß— braucht, wie denn unter Anderem vor kurzem in Huddersfield eine Boa fur 1 Shilling 6 Pee. mit der Post befördert wer— den mußte. j
Die oͤffentlichen Blätter enthalten eine umstaͤndliche Beschrei⸗ bung des Braut⸗Kleides der Königin. Es besteht aus sogenann« ten Honiton⸗Spitzen, ist aber eigentlich im Dorfe Beer, an der Seekuste, gearbeitet worden. ehr als 200 arme Frauen arbei— teten schon seit März daran, unter Leitung einer aus dem Dorfe
ebuͤrtigen Miß Bidney, welche die Königin dahin gesandt hat.
ie Garnitur ist 4 Yards lang und *,, Yards breit. Das Muster übertrifft an Geschmack Alles, was je in Bruͤssel ausge— fuͤhrt worden. Gleich nach Beendigung der Arbeit sind sämmt— liche Zeichnungen und Muster vernichtet worden, damit der An— ug der Königin als einzig dastehe. Auch an einem Spitzen— ale ist mehr als 6 Wochen gearbeitet worden.
Vorgestern zeigte die Bank an, daß sie ihren Diskonto auf 5 pCt. reduziren wurde. „Obschon man in der letzten Zeit schon viel uͤber das Angemessene dieser Reduction hin und her geredet hatte“, sagt der Globe, „so schien die Ankuͤndigung derselben dennoch die meisten Leute zu üͤberraschen, weil man allgemein an— nahm, daß die Direktoren sich nicht dazu entschließen würden, bis sie ihre Verbindlichkeiten in Paris gedeckt hätten. Diesen Mor— gen aber wird allgemein versichert, daß die Bank zur Deckung ihrer Tratten auf Paris hinlängliche Vorkehrungen getrossen hat, und n theils durch Silber⸗Sendungen, theils durch Einkauf von Wechseln auf Paris. Den Saldo ihrer Rechnung wird die Bank durch ein bedeutendes Haus in Paris auszahlen lassen und dieses in London zu einem bestimmten Course remboursiren. Die endliche Abmachung dieser Angelegenheit wird an un— serem Geldmarkt eine große Quelle von Mißtrauen und Verle⸗ genheit versiegen machen und den Englischen Kredit in den Au— gen der Fremden auf einen besseren Fuß 1. Zugleich druckt der „Globe“ die Hoffnung aus, daß die Zinsen⸗Reduction einen fir fe, Einfluß auf die Manufaktur ⸗-Interessen haben werde; es seyen große Aufträge auf Manufakturwaaren eingegangen, welche man wegen Zweifel an der Besserung des Geldmarkts un⸗ ausgefuhrt gelassen habe, die aber nun, da das Sicherheits⸗Sig⸗ nal erhoben sey, wurden ausgefuͤhrt werden. Auch meint dies Blatt, die Direktoren seyen wahrscheinlich in ihrem Entschlusse, die Veraͤnderung des Zinsfußes einzuführen, durch die Thatsache bestärkt worden, daß alle n ,,, Aufträge auf fremdes Getraide innerhalb der letzten zehn Tage widerrufen worden seyen, indem der gedrückte Zustand der Getraidemärkte und die guͤnsti—⸗ gen Nachrichten aus dem Innern die Spekulanten alarmirt hät⸗ ten. Bank von einer Erneuerung großer Zufuhren von Getraide im Frihjahr a befuͤrchten muͤssen und rechtfertige ihr gegenwäͤrti⸗ ges Verfahren. Auch auf die meisten offentlichen Fonds hat die Herabsetzung des Diskonto guͤnstig gewirkt, vorzuͤglich aber auf die Englischen.
Das Verhoͤr der zu Bethnal-Green verhafteten Chartisten ward am Dienstag beendigt, und die Magistrats-Vehoͤrden er— kannten dahin, daß Neesom, der Praͤsident der daselbst gehaltenen Versammlung, selbst eine Caution von 300 Pfd. leisten und zwei Bürgen mit je 250 Pfd. Caution stellen solle; in Betreff der Uebrigen ward auf geringere Sicherheit erkannt. Seitdem haben die Chartisten aber schon wieder sich in Bethnal-Green versam⸗ melt, um das Benehmen der Polizei, welche sich bewaffnet in eine gesezßmäßig vereinigte Versammlung eingedraängt habe, zu ruͤgen. Die ger nm en liefen Übrigens ruhig ab, und es würden Resolutionen angenommen, die von einem aus sechs Per— sonen bestehenden Ausschuß in eine Adresse an den Staats⸗Se— cretair des Innern zusammengefäßt werden sollen. Die Polizei mischte sich diesesmal nicht ein, wohl aber umzogen starke Mili— tair⸗Detaschenients den Versammlungsort, um nöthigenfalls die Ruhe wiederherzustellen, die indeß nicht gestoͤrt wurde. In New⸗ port liefen am 2isten wieder Geruͤchte von einem beabsichtigten Chartisten⸗Angriff, die sich aber nicht bestäͤtigt haben; im Gegen⸗ theil schien nach den letzten Berichten Alles zur gewohnten Ruhe
und. Ordnung wieder zurnckzukehren. Einige von Frost:s persönlichen Freunden wollten eine Petition zu feinen Gunsten eingeben, die, wie man glaubt, zahlreiche Un—
terschriften erhalten wurde. Die Gefangenen werden übrigens so milde als möglich behandelt. Alle drei sind verheirathete Fami—⸗ lienväter, Frost hat Kinder. Richt so friedliche Gesinnungen, wie die Chartisten in Wales, scheinen die in Reweastle zu hegen, welche in einer am vorigen Montage gehaltenen Versammlung zit. Maßregeln in Erwägung zogen, wodurch die „Walischen Marthrer, gerettet werden könnten. Ein Hern Are Außerte, in dieser Versammlung, ehe er Frost durch eine so niederträchtige, zbscheuliche und blutige Bande geopfert sehen wolle, möchte er lieber eine n. Feuersbrunst von einem Theile des Landes zum anderen sehen. Auch gegen Lord Melbourne und Prinz Albrecht stieß er starke Jnveltiven aus. „Zeichnet nur Eure Na— men“ rief er der Versammlung zu, „haltet Euch jeden Augen⸗
blick fertig und sagt der Königin? Frost müsse frei seyn, oder die Hochzeit solle nich: enn n, Ein anderer ele i. herr Ma⸗
Dieser letztere Umstand entferne die Gefahr, welche die
die Erde hinab. Das Thauwetter dauert noch immer fort.
son, dußerte, der Tod Frost's wuͤrde ein goldener Schluͤssel seyn, um jedem Patrioten des Landes das Leben zu nehmen. Sieben Chartisten, welche des Vergehens angeklagt sind, sich zu ruhesto— renden Zwecken gegen die Stadt Sheffield verbunden zu haben, sind in das Kastell von Jork gebracht worden, um vor die näch— sten Assisen gestellt zu werden.
Viele Besorgniß erregte es am 20sten d. M. in Manchester, daß nicht weniger als sechezehn Baumwollen-Fabriken zu gleicher Zeit ihre Arbeiten einstellen mußten, weil die Arbeiter sich wel— gerten, auf eine Verminderung des Arbeitslohnes einzugehen, ünd ihre Arbeit niederlegten. Die Zahl derselben soll 10, 060 be— tragen. Die Polizei wurde in außerordentlichen Dienst gestellt, doch haben keine Unruhen stattgefunden.
Niederlande.
Aus dem Haag, 25. Jan. Die Sectianen der zweiten Kammer sind damit beschäftigt, den Bericht uber ihre Berathun— gen der vorgelegten fuͤnf Gesetz-Entwuͤrfe hinsichtlich der Aende⸗ rungen in der Verfassung an die Regierung 2 — Der Antwort der Letzteren auf die Bemerkungen der Sectionen sieht man mit Gespanntheit entgegen. Es durften jedoch mehrere Wo— chen vergehen, ehe dieselbe einläuft, weshalb auch die zweite Kam—⸗ mer bis dahin ihre Wirksamkeit einstellen wird. Mehrere Mit⸗ glieder haben bereits die hiesige Residenz verlassen.
Amsterdam, 26. Jan. Von guter Hand (sagt das Han— dels blad) erfahren wird, daß die Schwierigkeiten, die zwsschen unserem Hofe und der Belgischen Regierung, hinsich lich des Sequesters auf das Eigenthum des Hauses Oranien bestanden, zu allseitiger Zufriedenheit hinweggeräumt worden sind.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 21. Jan. Heute Vormittags empfingen Se. Majestät der König in Gegenwart des Kronprinzen, der Mini— ster und der höochsten Staatsbeamten, eine Deputation des Buͤr⸗ gerstandes, welche unterthänigst nachsuchte, ihren Sprecher fuͤr die gegenwärtige Session des Reichstages zu ernennen. Se. Ma— jestät haben demgemäß den Handels⸗Buͤrgermeister von Stockholm, Gustav Holm, zum Sprecher und den Rathmann Halling aus Malms zum Vice⸗Sprecher des Buͤrgerstandes ernannt. Es er— schien darauf in gleicher Weise eine Deputation des Bauernstan— des, zu dessen Sprecher Se. Majestät den Landmann Anders Eriesson aus Oerebro⸗Lehn ernannten, Vice⸗Sprecher ist Pehr Eriesson aus Wermland. Der König hielt an beide Sprecher eine kurze Anrede, welche von Beiden beantwortet wurde.
Deutsche Bundesstaaten.
Munchen, 25. Jan. (A. 3.) Der Antheil unseres Pu— blikums an den Sitzungen der Kammer der Abgeordneten ist bis jetzt uͤberaus lebhaft. Auch heute in der Iten offentlichen Sitzung waren die Tribünen uͤberfuͤllt. Es wurden vom 2ten und Iten Ausschusse uͤber Gesetzes⸗Entwürfe, und vom Petitions⸗-Ausschusse äber gepruͤfte Antraͤge der Abgeordneten Vorträge erstattet. Die is endete, da die Tages Ordnung erschöpft war, schon vor
1 r.
Man spricht jetzt sehr viel von Vereinigung der Vorstadt Au nebst Haidhausen und Giesing mit unserer Residenzstadt, wodurch letztere einen Zuwachs von etwa 18,0090 Seelen erhal— ten wurde. Gewiß ist, daß der Gegenstand in den letzten Tagen beim Magistrat und in den Kollegien der Gemeinde⸗Bevollmäͤch⸗ tigten zum Vortrage kam, und naͤchstens der Königl. Regierung vorgelegt werden wird.
Wie schon einmal fruher, sahen wir auch jetzt wieder Spa— nische Tänzer vom Madrider Hof⸗Theater. Den großen Bei⸗ fall, den sie erhalten, verdanken sie wohl weniger der Grazie ih⸗ rer Bewegungen, als vielmehr der nationalen Eigenthuümlichkeit ihrer Tanze und ihrem sinnlichen Ausdrucke.
— — Ebersdorf, 21. Jan. Unser Durchlauchtigster Fuͤrst hat die in Königl. Preußischem Gebiete belegene Herrschaft Droyßig an des Fuͤrsten von Schoͤnburg Durchlaucht verkauft. Der Umstand, daß die Verwendung der Kaufsumme in Höchst— ihrem eigenen Lande fuͤr die diesseitigen Unterthanen vom heil— samsten Einflusse seyn wird, hat Se. Durchlaucht zu diesem, bei der Anhänglichkeit an diese alte Besitzung und der nur erfreuli— chen Beziehung zu den Königlichen Behörden, sehr ungern ge— thanen Schritte veranlaßt.
Hamburg, 28. Jan. (Hamb. Kor.) Die Deutsche Auswanderung hat im Ganzen 1839 entschieden abgenommen; sie ist um mehr als 2000 Seelen gegen die Jahre des haͤufigsten Zustroͤmens zurückgeblieben. Es gingen 1839 von Bremen nach Baltimore 17 Schiffe mit 5997 Passagieren, nach New-⸗JYork 38 Schiffe mit 1616, nach Neu⸗Orleans 15 Schiffe mit 1837, nach e n, 9 Schiffe mit 374, nach Charleston ꝛc. 4 Schiffe mit 1a, nach Richmond 1 Schiff mit 128, zusammen 114 Schiffe mit 12, 21 Passagieren. Von diesen Schiffen waren 93 Bre—˖ mer, 2 Hamburger, 16 Nord⸗Amerikaner, 1 Englisches, 1 Schwe⸗ gisches, 1 Oesterreichisches Schiff.
Freie Stadt Krakau.
Krakau, 25. Jan. Die Weichselbruͤcke zwischen Krakau und Podgorze ist wiederhergestellt worden. Das Wasser fällt zusehends.
Bei dem vorgestrigen Gewitter schlug der Blitz in den Marien—
Kirchthum auf dem Markte und fuhr, an dem . in
eute fruͤh nebelte es etwas, dann brach die Sonne hervor, und die Luft erwärmte sich noch mehr. Um Mittag war völliges Mai— wetter. In vielen Häusern zeigen sich schon Fliegen, eine im Monat Januar sehr seltene Erscheinung.
O esterreich
Wien, 24. Jan. (Schles. 3.) Zuverlaͤssigen Nachrichten aus Alexandrien zufolge, hat Mehmed Ali kuͤrzlich dem Franzö—⸗ sischen General⸗Konsul erklärt, „er erwarte nur den Wink des Sultans, um Arabien und die heiligen Städte zu räumen.“ (Vgl. Alexandrien.)
Aus Persien hat man in Konstantinopel die wichtige An— zeige erhalten, daß Fuͤrst Kamram von Herat, — beruͤhmt durch die Vertheidigung seiner Haupistadt gegen die ganze Persische Macht, — ganz unerwartet die Däer d hen des Schahs von Persien anerkannt habe. Man vermuthet, daß die Furcht, die Engländer mochten, nach dem Gelingen ihrer Expedition gegen Kabul, wo sie den Schah Schudscha, ohne Berücksichtigung der wirklichen oder vermeintlichen Ansprüche Kamram's, auf den Thron dieses Landes eingesetzt haben, sich auch Herats bemeistern wollen, jenen auffallenden Entschluß erzeugt habe.
In Montenegro bemerkt man große Kuͤstungen, die an— geblich bloß gemacht werden, um einem von Seiten der Türken erwarteten Angriff zu begegnen. — In der Familie des Vladika
soll . Zwiespalt ausgebrochen seyn, da der größere Theil seiner Verwandten mit seinem gewaltthätigen Regierungs⸗Sy⸗ steme . , , ist. Es ging sogar das Geruͤcht, daß ein Vet— ter des Vladika mit dem Plan umgehe, sich an die Spitze der zahlreichen Unzufriedenen zu stellen, um der Tyrannei des Vla— dika entweder Schranken zu setzen, oder ihm die weltliche Ge— walt wieder ganzlich zu entziehen, die seit Verjagung der Familie Radonitsch erst seit dem Jahre 1832 in seiner Person mit der kirchlichen vereinigt ist.
Schweiz.
Zürich, 24. Jan. Der hiesige Ingenieur Herr Negrellt at einen Ruf nach Wien erhalten als General- Inspektor der aiser Ferdinand Nordbahn mit 500 Louisd'or Besoldung, freier
Wohnung und Pension fuͤr seine ganze Familie.
Die Majorität des Regierungs-⸗Rathes von Bern hat be⸗ schlossen, in Berücksichtigung des Antrags des diplomatischen De— partements über die Vollziehung des Urtheils gegen die in der Riesenprozedur verurtheilten Personen die Initiative zu ergrei— fen, d. h. an den großen Rath den Antrag einer vollständigen Begnadigung derselben zu stellen, mit Ausnahme des Kostenpunk— tes. In diesem soll durchaus nichts nachgelassen werden.
Tessin. Der Kreis Mendrisio scheint immer noch aufge— regt, die Regierung hat eine Compagnie Militair dahin abmar— schiren lassen, um Desterreich zu zeigen, daß sie die Ordnung be— haupten könne. Der Schweizer Konsul in Mailand hat gemel— det, daß die guten nachbgrlichen Verhaltnisse unverzuͤglich wieder eintreten werden.
Schweizer Blätter schreiben aus Tessin: „Der Staate rath hat vom Erzbischof von Mailand, den er auf die ruhesto— renden Predigten einiger Geistlichen aufmerksam gemacht hatte, eine befriedigende Antwort erhalten. Die neue Tagsatzungs⸗-Ge— sandtschaft soll sich jeder Einmischung in die Tessiner Angelegen— heit widersetzen, auch wenn man eine Amnestie vorschreiben wollte; doch darf sie erklären, daß die höchsten Rathe des Kantons Ver— soͤhnungs-⸗Maßregeln nicht abgeneigt sind, wenn dieselben mit dem Wohle des Kantons sich vereinigen können.“
Türe.
Konstantinopel, 1. Jan. (Franz. Bl) Es bestäͤtigt sich, daß die Truppen des Schahs von Persien nach Herat auf— gebrochen sind, jedoch ist dies, wie man vernimmt, auf Ansuchen Kamram's, Fuͤrsten von Herat, selbst geschehen. Die Nachbar— schaft seines HOheims, des Schahs Schudscha, den die Englaͤnder in Kabul, Kandahar und Peschawer wieder eingesetzt, beunruhigt den Füͤrsten, bei welchem sich auch Dost Mohamed, der fruͤhere König von Kabul, befindet, und der sich lieber als Tributpflichti— ger Persiens, denn als Abhängiger Englands sehen will. Mit Persiens Einfluß wächst auch der von Rußland in diesem Theile vor Afghanistan, was den Engländern keinesweges gleichguͤltig seyn kann. — Es geht daraus hervor, daß sich die von der Koͤ—
nigin von Großbritanien in ihrer Thron-Rede ausgesprochenen
Erwartungen, die freundlichen Verhältnisse mit Persien bald wie⸗ der hergestellt zu sehen, vorläufig noch nicht erfuͤllen werden. Wie es heißt, ist durch Vermittelung des Oesterreichischen Internuntius, Herr von Starmer, zwischen dem Großbritanischen Botschafter, Lord Ponsonby, und dem Russischen Botschafter, Herrn von Butenieff, ein Uebereinkommen abgeschlossen worden, durch welches die Bedingungen einer Landung der Russen in KLonstantinopel, falls zwischen der Pforte und Mehmed Ali die Feindseligkeiten wieder ausbrechen sollten, festgestellt worden.
Griechenland.
Athen, 15. Jan. (L. A. 3.) Die Hauptstadt ist seit ei= nigen . in nicht geringer Aufregung. Man hat eine ge— heime esellscha ft, ib? 06dosSos ctasα, entdeckt, die dem Anscheine nach nicht nur in den ,. des Königreichs, son— dern auch in der Europaͤischen Turkei Mitglieder und Anhänger kohln. Der König erhielt von zwei Seiten bestimmte Mitthei— ungen uͤber die Lxistenz dieser Gesellschaft. Eine dieser Quellen ist Chosrew Pascha, welcher dem außerordentlichen Gesandten, Herrn Zographes, in Konstantinopel Eröffnungen hieraber machte und sich Aber die Griechische Regierung beschwerte, daß sie eine geheime Gesellschaft dulde, welche den Umsturz der Dinge in der Turopaischen Turkei beabsichtige. Es scheint' naͤmsich iner der Hauptzwecke dieser Hetärie gewesen zu seyn, Thessalien, Epirus und Macedonien zu revoltiren und eine neue Ordnung der Dinge einzuführen. Ob und inwiefern dabei duch eine Aenderung in den Verhaältnissen des Königreichs Griechenland beabsichtigt war, ist noch nicht festgestellt; jedenfalls aber scheint der Name, den sich . Gesellschaft gegeben, auf etwas mehr als eine politische zu deuten.
Athen, Aegina, Poros, Spezzia, Rauplla und Syra vorgenom— men und die Papiere der Verdãchtigen versiegelt. Auch mehrere Verhaftungen haben stattgefunden, worunter wir besonders die der Herren Georg. Kapodistrias, des Gbersten Nikitas Stamatolopulos und des bekannten Capitains Andruzzos in Spezzia erwähnen. An dem nämlichen Tage, wo die Ver— haftung der beiden Ersten in Athen erfolgte, trat ber Staats. ro, kurator auf dem Königl. Dampfschiffe Maximilian cine Visite tions⸗Reise nach Aegina, Poros und Spezzia an, von der er an— geblich mehrere nicht unwichtige Dokumente mitbrachte. In der Wohnung des Grafen Kapodistrias soll man unter Anderem die Organisation der Gesellschaf, deren Eidesformel und ein Diplom gefunden haben. Trotz dem beklagen sich die liberalen Oppoñitions Journale, daß die Visitationen und di - ,, g. 8 11 1 d die Voruntersuchung nicht mit der gehörigen Energie und Unparteilichkeit gefuhrt worden; sie be⸗ haupten, daß man wichtigere Paptere und ganz andere Austlar un gen würde erhalten haben, wenn man den Bethélligten nicht Zeit ge⸗ lassen hatte, zu saͤubern und zu raͤumen. Ueber die 2 . endliche Absicht der Gesellschaft sind vielfache und zum Th 1 i widersprechende Geruͤchte im Umlauf. Da sammtliche bis * t — kannte Theilnehmer derselben der sogenannten kapodristrianisch eh 1. tei angehören, so ist vielfach die Ansicht verbreitet, daß die Gesellschaft in dem Patriarchat zu Konstantinopel ihr Centrum habe. Es sind darum auch die distinguirten Anhänger dieser Partei, die Mit lieder der heil. Synode, die Familie Kolokorronis, der beta senre Orr ee, und der Minister des Kultus und Unterrichts, Herr Giarak? der als der Chef dieser Partei gilt, der Gegenstand des Miß trauens und der Verdächtigung. Man macht es dem detzteren namentlich zum Vorwurfe, daß er nicht nur dem Koͤnige keine Mittheilungen Über die schon laͤngst verbreiteten Geruͤchte der Existenz dieser Gesellschaft gemacht, sondern auch dann noch, als er vom Könige selbst auf diese Gerüchte aufmerksam gemacht worden, nichts zur Entdeckung der Gesellschaft gethan habe. Dieses Geruͤcht findet einige Bestaͤtigung durch den mstand, daß der Konig bei der Anordnung der Vorsichtsmaßregeln und ande— rer darauf bezuͤglichen Akte e, Glgrakis nicht zu Rathe zog. Es erscheint darum der Austritt des Letzteren aus dem Ministe—⸗
Bis jetzt wurden mehrere Haus, Untersuchungen in
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rium als eine nothwendige Folge des Ereignisses.
8. * Ich theile Ihnen alles dieses mit, wie man es im Pwlblikum erzahlt, und ohne die , . fuͤr die Wahrheit dieser Gerüchte ubernehmen
zu wollen. chon der Umstand fordert zur besonderen Vorsicht auf, daß die liberalen Oppositions⸗ Journale das Ereigniß in ih—⸗ rem Interesse mit den grellsten Farben schildern. Die Regierung hat solche Vorsichtsmaßregeln ergriffen, daß jede Besorgniß von Seiten des Publikums verschwunden ist. — Herr Zographos wird in kurzem aus Konstantinopel zuruck erwartet. S. * dung hat den beabsichtigten Erfolg des Abschlussee fahrts- und Handels⸗Vertrages leider nicht gehabt.
Nachschrift. Der König und die Königin wurden heute als am Griechischen Neujahrssest, am Schlüsse des feierlichen Gottesdienstes, dem alle höheren Civil und Militair⸗ Beamten belwohnten, mit lauten Zuruf begrüßt. Man sagt, daß Herr Glarakis seiner Functionen enthoben, und der Staats, und Ka— binets⸗Rath Herrn Theocharis, ehemaliger Finanz⸗Minister, proö— visorisch mit der Leitung der Ministerien des Innern und des Kullus beauftragt sey. ö
Athen, 12. Jan. (L. A. 3.) Unser politischer Horizont welcher sich seit langer Zeit rein erhalten hatte, ist feit Böchen von einem Nebel umschleiert, dessen Durchschauung der uberrafch, ten Regierung zwar noch nicht ganz gelang, den zu zerreißen sie aber energisch beschäftigt ist. Die unvermuthete Vei ha tung Georg Kapo distrlas (Bruder des ehemaligen Präsidenten Griechenlands und des Obersten Nikitas (bekannt unter dem Ramen; Tuͤrken⸗
j * Seine Sen⸗
eines Schiff⸗
schwöͤrungen und Komplotten gegen die bestehende Ordnang, von gewaltthäͤtigen Entwuͤrfen ꝛc., die durch anderweitige Verhaftun⸗
orsichts, Maßregeln theilweisen Glauben sinden mußten. Der Staats ⸗Prokurator fuhr mit dem Dampfschiff „Otto“ mit gehei— men Instructionen ab, Niemand wußte anfangs wohin, aber Je⸗ dermann vermuthete, um weitere verdächtige Personen, deren Namen in der Sache kompromittirt sind, zu verhaften. Kein Wunder, daß alle Parteien ihre Intriguen⸗Maschine schnell in Bewegung setzten,
Lande Parteien ein Ung ein Glück zu nennen, weil sie sich stets gegenseitig verrathen, so daß keiner ihrer nachtheiligen Anschlaͤge zur Ausfuͤhrung gelan— ö. kann. Was man bis jetzt mit Bestimmtheit über die ge—
eimnißvolle Verbindung wissen will, ist Folgendes: bei der Un— tersuchung im Hause des Georg Kapodistrias fand man unter dessen. Papieren ein Heft in Griechischer Sprache, in welchem die ganze Organisation des geheimen Bundes verzeichnet war. Es enthalt die Grunde und den Zweck der Gesellschaft, ihre außerordentlichen Mittel, die Art und Weise des Verfahrens, bei der Aufnahme und den von den Mitgliedern zu leistenden Schwur. Der Name der Gesellschaft ist-: Philorthodoxla
und ihr Vorwand Beschuͤtzung der Griechischen Religion, unter welchem Deckmantel man eine gänzliche Veränderung im Innern des Landes und eine Revolution in den Tuͤrkischen Nachbar— Provinzen Epirus, Macedonien und Thessalien bewerkstelligen wollte. Zu diesem Zweck hat man drei Vice⸗Praäͤsidenten ernannt, welche zur Ernennung anderer Behörden schreiten sollten. Vor dem Ausbruche hat jedes Mitglied mit Ladung fuͤr 1660 Schuͤsse sich zu versehen, wovon es 10 Patronen bei sich und 60 im Hause bewahren soll. In den Papieren des Nikitas hat man nichts auf den Bund Bezuͤgliches gefunden, aber die Beauftrag— ten entdeckten drei mit einem Phonir⸗-Siegel versehene Diplome, wovon eines die Adresse des Fregatten-Capitains Kolandröutzos trug. — Die erwahnte Abfahrt des Staats-Prokurators hatte das Resultat, daß man auf den Inseln Poros, Aegina und Spezzia in der Verschwoöͤcung Verwickelte überraschte und wichtige Pa— piere zur Hand bekam. Unsere Blatter klagen den Minister des Innern der Nachlaͤssikeit an, von der Gendarmerie auf das Be— stehen solch eines geheimen Bundes schon früher aufmerk— sam gemacht worden zu seyn, und, die Sache als Chimaͤre be⸗ handelnd, durchaus keine Gegenmaßregeln angeordnet zu haben. Man glaubt daher, daß sich der Minister Herr Glarakis nicht halten werde. Die wahrend dieser Tage erfolgte Absetzung des Gouverneurs von Attica, Axiottis, will man ebenfalls dessen Laͤs— sigkeit in Ueberwachung seines Amtes zuschreiben.
— Das Trxiester Lloyd schreibt aus dem Piräus vom
13. Januar: „Dieser Tage wurde in Athen eine Verschwörung entdeckt, welche heute, als am Griechischen Neujahrstage, in der Kirche ausbrechen sollte. Man wollte König Otto zur Annahme der Griechischen Religion zwingen, und im Weigerungsfalle ihn und sammtliche Bewohner katholischen Glaubens morden. 661 1000 Bewaffnete waren bestimmt, die Stadt zu umzingeln, und 100 andere, die Kirche zu uͤberfallen. Die Hun nme darunter der Graf Georg Kapodistria, Nikitas und Kolokotront sind verhaftet, und Glaraki, Minister des Innern, wurde seines Amtes entsetzt. In Athen herrscht jetzt Ruhe; der König wohnte heute mit dem ganzen diplomatischen Corps dem Goitesdienste bei, und Abends wird ein Ball bei Hofe stattfinden.
Aegypten.
Alexandrien, 28. Dez. (A. 3.) Die beunruhigendsten Geruͤchte uͤber die Stimmung der Europaischen Machte gegen Mehmed Ali verbreiten sich immer mehr und scheinen diesmal nicht ohne Grund zu seyn. Man bemerkte dieser Tage unter den Umgebungen des Vice⸗Königs ein Desappointement, das aber plotzlich in Folge mehreyer Konferenzen mit dem Französischen General⸗Konsul in eine zuversichtlichere Haltung uͤberging. Son— derbarerweise scheint Herr Cochelet von den Agenten von Tos— kana, Schweden und Griechenland in seinen Bestrebungen, den Muth des Vice⸗Koͤnigs aufrecht zu halten, gewissermaßen unter⸗ stuͤtzt zu werden. Der neue Plan, den Herr Cochelet und Meh— med Ali ergriffen und dessen Ausfuͤhrung sie zum Theil schon begonnen haben, um den Großmächten zu imponiren, bestaände darin, daß man Ihrahim Pascha eine drohende Stellung im Taurus einnehmen und Detaschements jenseits des Taurus in die Karamanischen Ebenen beordern ließe, um die Machte zu aberzeugen, daß der Vice⸗Koͤnig nicht so gutwillig, als man ge— hofft haben mag, sich in ihre Anordnungen fuͤgen werde. Gleichwohl sagt jetzt der versöhnlichere Pascha: „Ich mache auf die Erblichkeit von Arabien und auf seine Verwaltung, auf die Bewachung der heiligen Städte keinen Anspruch mehr.“ Er vergißt dabei jedoch, daß diese Konzessionen, obwohl sie, fruͤher emacht, vielleicht eine augenblicklce Beruͤcksichtigung verdient 6 jetzt nimmermehr von den Mächten beachtet werden kön— nen. Aber beweisen konnen sie doch, daß Mehmed Ali in seinen Projekten gewaltig zuruͤckgegangen ist, denn die Bewachung der heiligen Städte war es gerade, auf die der Pascha seinen ehrgei— zigsten Plan gebaut hatte. . ;
Man will wissen, daß die Mannschast der Osmanischen Flotte auf Befehl des Vice⸗Königs ins Innere Aegyptens und Arabiens
verlegt werden soll. Dies wäre eine Demonstration mehr, um
e Haussuchungen, Papier Beschlagnahmen und militairische
ce Eleganz mit Bequemlichkeit vereinigen, während das vierte hier in Angriff genommen ist, und werden wir Jahre einer täglichen Dampfschifffahrts-Ver⸗
Schiff B enfassa Schiff ebenfalls
er), br ; n ö 5 uns schon in diese fresser), brachten in das Publikum uͤbertriebene Geruͤchte von Ver⸗ ö
um die Verathenen ne ch zu stuͤrzen. Wenn in jedem anderen uͤck, so sind sie in Griechenland gleichsam
zu zeigen, wie wenig man in Aegypten geneigt sey, die Restitutlon der Flotte zu gewähre 2
ten, die Mannschaft hat bereits über 2009 Mann in dem H von Alexandrien eingebüßt; man darf indessen die große Sterb. lichkeit nicht allein auf Rechnung der schlechten Verpflegung brin gen, sondern muß sie den Einfluͤssen des hiesigen Klima's und der moralischen Verstimmung, in der sich die Soldaten befinden
zuschreiben.
n. Unter den
.
— Magdeburg. 25. Jan. Die Dampfschifffahrts Verbindung zwischen Magdeburg und ;
im vorigen Jahre eines sehr guͤnstigen Resul
u habt, und sind die regelmäßigen Fahrten der ö sellschaft ohne Unterbrechung bis zum Schluß der durchgeführt worden. Trotz des niedrigen vorigen Jahres haben die beiden Schiffe dieser Gesellschaft circa 19,909 Ctr. Guter trans
sagiere bis auf 4800,
Megan A Anfang der
I
che
bindung mit Hamburg zu erfreuen haben.
ürken herrschen Krank
Wasserstandes im
amburg hat sich auch erfreuen ge⸗ hiesiger Ge, Schifffahrt erbst doch transportirt, und ist die Zahl der Pas— wage „alse ziemlich um das Doppelte gegen das vorherige Jahr, gestiegen, während von Seiten der Hamburge Gesellschaft ebenfalls größere Konkurrenz eingetreten war. Mit Anfang d des lãhrigen Schifffahrt wird die Magdeburger Ge— llschast den Dienst mit drei schoͤnen Dampfschiffen eröffnen, wel
tats
Königliche Bibliothek zu Berlin.
Auf Befehl eines K
terte ts⸗ und Medizinal⸗
der nig!
Bibliothek zu Berlir
önigl.
wiederum Verzeichnisse unter dem Titel:
ludex librorum man
und
undes lihrorum manusoriptorum et impressorum quibus bibliotheca . ensis aucta est annis 1837 ot iszs. est historia bibliothecae regiae a. 1828 - 1839, vernaculo ser-
reg ia Berolinens;
mone seripta. 20 Bogen. 4.
herausgegeben worden.
Dieselben sind bliothet, das erstere für den Preis ju haben. Auch sind daselbst noch Exemplare des V das Jahr 183 (113, B j
hohen Ministeriums der geistlichen, Un⸗ Angelegenheiten sind von den Erwerbungen in den Jahren 1836, 1837 und 1838
14 seribtorum et impressorum quibus bibliothe caw rogia Berolinensis aucta est anno 1836. Ann, Bogen. A.
in dem Lokale der Königl. Bi— on 1Rthlr., das letztere für 20 Sgr.
het afen
Praemissa
0 erzeichnisses für ogen) für den Preis von 10 Sgr. zu haben.
München.
werden.
geworden ist.
zugleich die
umfaßt welche bisher
einzigen
Errichtung eines
dann in Madras,
Aehnliche Anst
Das neue Beobachtungs⸗-System die Städten
verschiedenen
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
magnetischen ODbserva⸗ toriums in München. — Bekanntlich hat das Britische Gouver— nement im versflossenen Herbste zur Erforschung des Erdmagnetismis eine Expedition von zwei Schiffen in den südlichen Dcean abgesendet, und gleichzeitig wurde mit großem Kesten-Aufwande die Hersiellung permanenter magnetischer Observatorien in St. Helena, Montreal, am Cap, in Vandiemensland, anderen Punkten Ostindiens begonnen. eigentlich nur Ein Ganzes,
ombap und mehreren Sämmtliche Anstalten bilden und führen eine Reihe korrespondirender Beebachtungen durch, die sich auf Declination, Incliuatlon und In— tensität des Erdmagnetismus zugleich erstrecken. Ihr Bestehen ist vor— läufig auf drei Jahre festgesetzt. vollständig eingerichtet, besaß Rußland schen seit längerer Zeit; und Alexander von Humboldt, dessen gewichtvoller Anregung jene großar— tige wissenschaftliche Unternehmung zum Theil ihr Enistehen ver—
alten,
dankt, hatte nicht unbemerkt gelassen, wie wichtig es sey, das neu zu Errichtende mit dem Bestehenden zu verbinden. Di
Verbindung ist nun auch, gepflogener Verabredung zufolge, in der Art zu Stande gekommen, daß sowohl die vorhandenen Observatorien mit erweiterter Einrichtung, als auch eine neu zu erbauende Haupt— und Central-Anstalt in St. Petersburg an einem gemeinschaftlichen Beobachtungsspstem Theil nehmen werden. schung auf die Gebiete Großbritaniens und Rußlands nicht beschränkt Von beiden Seiten ist denn auch nicht unberücksichtigt ge— lassen worden, wie sehr die Unternehmung durch die Mitwirkung der übrigen Länder gewinnen würde; und während die Königliche Sozie— tät in London durch Circulare die Astronomen und Phosiker des Kon— tinents zur Theilnahme aufforderte, unternahm der berühmte Akade— miker Kupffer von St. Petersburg eine Reise durch Deutschland und Frankreich, um persönlich sich deshalb mit den Gelehrten zu besprechen. Es muß indessen bemerkt werden, daß die Mitwirkung in der gewünschten Ausdehnung neben wissenschaftlicher Thätigkeit und Ausdauer auch beden— tenden Kostenaufwand erfordertzund somit darf es kaum befremden, wenn his⸗ her von einem günstigen Erfolge jener Anregungen nichts Erhebliches bekan n: Mit um so größerem Vergnügen können wir nun melden
daß Se. Majestät der König von Bavern, die Vortheile berücksichti⸗ gend, welche der Wissenschaft aus einer mitten in Deutschland gelege= nen, für Erd⸗Magnetismus thätigen Anstalt erwachsen müssen, die Er⸗=
richtung eines vollsiändigen magnetischen Observatoriums neben der Königl. Sternwarte dahter genehmigt und zur Ausführung einer Be—
obachkungsreihe in der auswärts angenomnienen Ausdehnung die nö— thigen Hülfsmittel angewiesen hat, si
riums, so wie die Leitung der Beobachtungen, ist dem Akademiker und Konservator Lamont übertragen. Beobachtungen des magnetischen Vereins, korrespondirend in Dentschlands gemacht wurden, und die übrigens, da sie bloß magne— tische Declinatsonen, und zwar nur an vier Tagen des Jahres, be— rücksichtigten, weder ein isolirtes Observatorium, noch ein eigens an— gestelltes Personal nothwendig machten.
Natürlich sollte die Fur—
Die Herstellung des Observate⸗
(A. 3.)
obwohl minder
Den 30. Januar 1839. ; mttsck'er Eon dS- 2uñ M CGId- Cνu6 Z e te-.
Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 29. Januar. Abgang Zeitdauer Aãbgang Zeitdauer
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Ber it n. St. M. P᷑P ots dam. Si J ⸗ Um ? Uhr Morgens. — A0 um 83 Uhr Morgens. — 39 10 * —— — 6 12 — RNittags. — 10 2 * Nachmitt .. A2 1 2 Nachmitt. — 41 6 * Wbendͤ!“'!.— 7) . 7 . bend... 8 19 . — 39 10 * * 3 * J
1 our — Fr. Tour.
8 De, Fon. & 6e 2. St Sehuld-Scœeh. 41 1047/ 103 */. Ostpr. Pfandbr 21 2 101 4 Fr. Ens]. GQbl. 30. 6113 z 1825/6 pomm. 4do. 2 1063! 93 pri mSeh. d. Set- 32 Kur. u. Neur. do 37! — 10 Kurm rk. oolig. 8) 10214 1012 Schlesische a0. 3 . 1017 Nenm. Schuldv * 1021 4 1913 4 Coup. und Tius- ö Berl. Stadt - Ob. 4 19119 1035.5 sep. 4 K. n. N. 2 6 . Kõpigsb. do. * 6 — Gold al marco. * 46 1 Rihiager do. 46 365 2 Neue Dukaten 9 9 i
dito. do. ei — 993, Friedriehsd or 20 62
Dann. do. a T. , — And. Gold mäün-= . 56 Westp. er,. 1021. 1015, n à 5 TR. 2 n 1 (12 Groseh. Pos. do. 4 — 102/. Diekonto 4 1 1
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