des nicht in der Thron Rede erwähnt habe. Es konne —— unbekannt seyn, — er, daß ein großer Tbeil der Der alte run , Fr onäatgarde die Reduction der Renten höch und der Pariser Nationalge ö ; 3 3e deshalb die Ungunst, die sich an diese ungern sähe. Man habe de ' z
* ĩ nicht auf den König übertragen wol— Maßregel knüpfen koͤnne, nis ar
. = on warde, wenn Se. Majestät personlich
len, welches geschehen seyn . Das Mint ar der Thron Rede dir Initiative ergriffen hatte. Das iniste⸗ 2 . es vorgezogen, die ganze Verantwortlichkeit auf sich 2 indem e8 diese Frage direkt der Deputirten⸗Kammer . hätte. Der Deputirte antwortete, daß er nicht begreife, wie der Minister einer constitutionellen Regierung eine solche Recht fertigung versuchen koͤnne. Er fragte, ob denn Herr Passy die varlamentarischen Grundsatze, die er fruher auf das lebhasteste vercheidigt habe, so weit vergessen könnte, um zu glauben, daß man die Thren-Rede als das persenliche Werk des Königs betrach— ten müsse? Ob er denn nicht daran dächte, daß der auf das Bürcau der Deputirten Kammer gelegte Gesetz Entwurf mit der Unterschrift des Königs versehen sey? Durch die Auslassung in der Thron Rede sey vielmehr angedeutet worden, daß der König gewisse Gesetz⸗ Entwürfe billige und andere mißbillige, und hier— durch laste, wenn dies uberhaupt möglich wäre, eine größere Ver— antwortlichkeit auf der Krone, als diejenige, die die Minister hätten vermeiden wollen. Die Franzoͤsische Akademie, die die Ernennung des Nachfol— gers des Herrn Michaud auf den 21. März verschoben hatte, hat jetzt beschlossen, daß diese Wahl am 26. Febr., gleichzeitig mit der des Nachfolgers des Herrn von Quelen stattsinden solle. Als Kandidaten fuͤr den durch den Tod des Erzbischofs von Pa— ris erledigten Sitz treten der Graf Mols, die Herren Aimé Martin, von Narvins und Alexander Dumas auf.
Börse vom 29. Januar. Obgleich an der heutigen Boͤrse sich die gestern verbreiteten Geruͤchte als unwahr auswiesen, so blieben doch die Fonds ausgeboten, und man unterhielt sich viel von den Orientalischen Angelegenheiten und ven einer zu befuͤrchtenden ministeriellen Krisis.
Großbritanien und Irland.
Parlaments⸗Verhandlungen. Unter— hau s. Sitzung vom 27. Jan nar. Herr Hume fragte in der Rede, womit er eine Reduzirung der für den Prin— zen Albrecht verlangten Dotation von 30,009 auf 21,009 Pfd. beantragte, die Minister unter Anderem, ob sie denn nicht be— dacht hätten, wie gefährlich es sey, einen jungen Mann mit so viel losem Gelde in der Tasche den vielfachen Versuchungen von London preiszugeben. (Allgemeines Gelächter. Auf das Ge— lächter erwiederte Herr Hume ganz ernsthaft, die Sache sey kei⸗ nesweges lächerlich, es lasse sich wohl befuͤrchten, daß Zwietracht unter dem Ehepaare entstehen könne, wenn man dem jungen Prinzen die Verfügung über eine Summe uͤberlasse, welche auf rechtliche und anständige Weise nicht aufgewendet werden könne. Den Haupt⸗Einwand gegen die Bewilligung aber nahm Herr Hume von der bedruͤckten Lage der Finanzen det Landes her und von der Ungerechtigkeit, den Prinzen auf solche Weise vor allen Prinzen von Gebluͤt k bevorzugen, zumal da der Königin selbst schon eine Civil Liste bewilligt sey, welche die des vorigen Königs um 10,9090 Pfd. uͤbersteige. Die Gesammtsumme, welche ährlich an die Königliche Familie, mit Einschluß des Königs der Belgier, bezahlt werde, gab Herr Hume auf 643,000 Pfd. an, vobei die Bewilligungen fuͤr den Unterhalt der Konig S löͤs⸗ ser, die der Krone reservirten Einkuͤnfte von Cornwallis und Lan— caster, zum Belaufe von 30,900 Pfd., und 115,000 Pfd. fuͤr die vom Lande übernommenen Pensionen, welche die Civil⸗-Liste fruͤ⸗ her selbst tragen mußte, noch gar nicht gerechnet seyhen. Ueber, dies wurde man aus den vielen uͤberfluͤssigen Beamten des Hof— staates der Königin dem Prinzen einen vollkommen genügenden Hofstaat zusammensetzen konnen. Jedenfalls brauche der Prinz nicht mehr als die Prinzen von Gebluͤt, und diese erhielten nur Il, 0600 Pfd. jährlich. Lord Eliot, ein Tory, sprach sich beson—⸗ ders gegen die von Lord John Russell in Anspruch genommene Analogie der Stellung einer Gemahlin des Königs aus, da der Rang dieser durch die Verfassung anerkannt sey und sie daher, wenn auch nicht durch das Gesetz, so doch durch den Brauch genöthigt werde, einen gewissen Aufwand zu machen, den ein Gemahl der Königin nicht zu machen brauche. Der General, Prokurator suchte die Gegner des Antrages zu widerlegen und dazu die theilweisen Antecedentien zu benutzen; besonders wollte er auch geltend machen, daß, wenn man dem Prinzen 50,000 Pfd. bewillige, man berechtigt seyn werde, sich jedem später etwa erfolgenden Antrage auf Bezahlung von Schulden, die durch Ueberschreitung des Limitums entstehen konnten, zu widersetzen. Am Schlusse der Sitzung erhielt Lord Morpeth, der Staats— Secretair für Irland, Erlaubniß zur Einbringung einer neuen Irlandischen Munizipal⸗Reform-Bill. Die Haupt⸗Konzession, welche in der neuen Bill enthalten ist, scheint die zu seyn, daß, gemäß dem Antrage der Tories im Oberhause bei Gelegenheit der in der vorigen Session verworfenen Bill, der Wahl⸗Tensus auf 10 Pfd. erhöht worden ist. Auf den Antrag Lord John Russeli's wurde mit 181 gegen 67 Stimmen beschlossen, den Advokaten Howard, der erst neulich nach Bezeugung seiner Reue mit 8. bloßen Verweise entlassen worden, von neuem vor die , . Dales fordern zi lafsen, weil er im Auftrage . inen zweiten Prozeß gegen Hansard augestellt hatte. Das Resultat dieser Verhandlüngen, die Verwerfung des Hu⸗ meschen Antrages und die Annahme des Sibthorpschen Amen dementis, welches die Dotation bloß auf 30,000 Pfd. reduzirt ist schon gemeldet worden. ; ; 63
Unterhaus. Sitzung vom 28. Jannu
der Böoͤrsenhalle Sir John Harde *, ,,,
Sitzung seinen Antrag, zu erklaren: „daß das Ministerium Ihrer
Majestat, so wie es jetzt konstituirt ist, das Vertrauen dieses
Hanses nicht besitzl. Er, hielt eine lange Rede zur Begründu!
des Antrages, die er, dem Anscheine nach, auswendig gelernt . und in deren Verlauf er wiederholt anhalten mußte, wen ihn sein Gedächtniß im Stich ließ. Gewandter und sahiger voll⸗ führte der Alderman Thompson seine Aufgabe, die Motion zu unterstuͤtzen. Er ging alle Verhaältnisse durch, auf welche die Tories ihren Tadel gegen das Ministerium zu begründen pfle⸗ gen, uns legte besonderes Gewicht auf die Newporter Unruhen die Blokade Amerikanischer Häfen durch die Franzosen, die Zö—, gerungen in den Maßregeln gegen China, die Verhaltnisse von Jamatka und Kanada, endlich auf den steten Wechsel in dem Personal des Ministeriums, Veranderungen, deren Zahl er auf is innerhalb eines halben Jahres ahgab. Als Verthei⸗ diger des Ministeriums trat zuerst Sir Gesrge Grey, der Ober⸗Militair-⸗Richter, auf, und seine Rede wird als en Fberaus glänzender Erguß der Beredsamkeit geschüldert. Er erklärte zunächst seine Freude darüber, 3 man endlich mit dieser Motion hervorgetreten sey und das System aufgegeben habe, der Regierung auf Nebenwegen entgegenzuarbeiten. Die
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— welcher er fuͤhle, sey, daß eigentlich kein egenstand vorliege, der sich zum Obsekt des Streites eigne, denn keiner der beiden vorhergehenden Redner habe einen geeig⸗ neten Grund fuͤr die Motion anzuführen gewußt. Man habe dem Ministerium den Vorwurf gemacht, daß dasselbe die Agita— tion zu Gunsten der Reform-Bill befördert habe, eine solche Agi—⸗ tation, wenn sie wirklich vorhanden ger sen sey, koͤnne aber nur vor dem Eintritt des Ministeriums Melbourne stattgefunden ha— ben; fragen moge er aber wohl bei dieser Gelegenheit, ob denn keine Agitation stattgefunden habe und noch statifinde zum Um, sturz des neuen Armen⸗Gesetzes? Ob nicht zu dem Zweck eine unhen⸗ lige Allianz geschlossen gewesen sey zwischen den Tories und den durch den Brandstifter Gastler repräsentirten Destrukriven? Ein anderer Vorwurf werde in der Art und Weise begruͤndet, in welcher Lord Normanby an die Behörde von Newport geschrieben habe; man werfe dem Minister vor, daß er den Ausstand in Newport als eine Gewaltthat und nicht als ein Verbrechen des Hochverraths bezeichnet habe. Aber man wurde es doch kaum fur anständig haben erklaren können, wenn der Minister noch wahrend des Verlaufes des gegen die Aufrüͤhrer anhängig gemachten Prozesses es schon über sich genommen hatte, ihr Vergehen im Voraus zu richten. Noch werfe man dem Ministerium vor, daß es den Sohn des ehrenwerthen Mitgliedes fuͤr Dublin (O Connell) zu einem Staatsamte befördert und daß O Connell selbst eine Ein— ladung zum Diner bei dem Lord-Lieutenant von Irland (Lord Fortescue) erhalten habe. Einen lächerlicheren Vorwurf als den letzteren könne es doch gewiß nicht geben. Sir George Grey vertheidigte darauf die Minister, daß sie die Frage wegen der ge— heimen Abstimmung zu einer sogenannten offenen Frage gemacht, zugleich aber auch sich selbst, daß er, wenn auch mit Wi— derwillen, seinen Widerstand gegen diese Maßregel aufge—
gung gekommen, daß ohne geheime Abstimmung der Einschuch— terung der Wähler nicht vorgebeugt zu werden vermoͤge. Die Einfuͤhrung des Penny -Porto's rechtfertigte er durch die bereits mehrfach vorgebrachten Gruͤnde und bemerkte in Bezug auf die angeblich durch die Minister gefährdeten Interessen der Grund— besitzer, besonders was die Getraide⸗Gesetze betresse, daß die An⸗ sichten der Minister uͤber diesen Punkt bekannt seyen (Lord John Russell hat sich, wie man weiß, fuͤr einen meßigen festen Ge— traide⸗Zoll ausgesprochen), daß man aber wohl berechtigt sey, vor dem Schlusse der Debatten die eigentlichen Ansichten der Gegner daruͤber zu erfahren, um zu wissen, ob dieselben 2 befugt seyen, den von ihnen ausgesprochenen Vorwurf zu erheben. (Die Aeußerung bezieht sich auf eine Stelle in einer vor kurzem gehaltenen Rede des Herrn Dawson, Sir Robert Peel's Schwager, in welcher dieser seine Ueberzeu— gung von der Nothwendigkeit einer Abänderung der Ge— traide⸗Gesetze ausgesprochen; man hat sich gewöhnt, solchen Aeuße⸗ rungen des Herrn Dawson Gewicht beizulegen, da auch die Be— kehrung Sir Robert Peel's zu einem Beförderer der Emancipa— tion der Katholiken im Jahre 1829 durch eine Rede seines Schwagers vorbereitet wurde.! Was die Chinesischen Angelegen⸗ heiten em so sollten ja die darauf bezuͤglichen Dokumente unverweilt dem Parlament vorgelegt werden, und es ware daher voreilig, daruͤber ö reden. Daß die Kolonial⸗Politik einen ver⸗ haäͤltnißmäßig so kleinen Theil der beiden Angriffs ⸗Reden in An— spruch genommen habe, sey sehr befriedigend; Kanada zumal biete auch jetzt so zufriedenstellende Aussichten dar, daß dieselben nur getrübt werden konnten, wenn das Parlament der Regierung die nöthige Unterstuͤtzung versage. Auffallend sey es, daß man Ost— indiens gar nicht erwähnt . und doch müßten nothwendiger— weise die neuesten Vorfaͤlle in jenem Lande eine Hauptrolle spie⸗ len, wenn eine Diskussion uͤber die Politik der Minister vorge— nommen werde. Am Schlusse seiner Rede gab er eine allgemeine Uebersicht uͤber die wahrend der letzten Jahre auf dem Wege allgemei— nen Fortschrittes ergriffenen Maßregeln und beantragte dann di— rekt die Verwerfung der Motion. Er wurde am Schlusse mit lautem, lange anhaltendem Beifalle begrüßt. Lord George Somerset warf dem Redner vor, daß er über die Newporter Vorfaͤlle allzu leicht hinweggegangen sey, und gab dann eine weit— laufige Darstellung des ganzen Aufstandes, der seiner Ansicht nach durch die unzeitige Nachsicht der Regierung veranlaßt sey. Herr Hawes wies hin auf die Resultate der Wahlen ven South— wark, Edinburg, Devonport und Birmingham, aus denen her— vorgehe, daß das vom Lande selbst gebildete Geschwornen-Ge— richt ein fuͤr die Minister guͤnstiges Verdikt abzugeben bereit sey, wozu es auch schon Veranlassung habe, wenn es nur auf den während der letzten Jahre sehr gebesserten materiellen Zustand des Volkes Ruͤcksicht nehmen wolle. Die Consumtion der bedeutend sten accisbaren Gegenstände habe sehr wesentlich zugenommen, eben so die Rhederei. Im Jahre 1813, als England die Fracht⸗ fahrt fuͤr die ganze Welt besorgt, habe der Tonnen⸗Gehalt seiner Kauf⸗ fartheischiffe 2, 14, 0060 Tonnen betragen, und jetzt, da die ganze Welt in diesem Gewerbszweige mit England rivalisire, sey der Tonnen / Gehalt noch immer derseibe. Auch auf das ungeheure in Eisenbahnen angelegte Kapital duͤrfe man hinweisen, um das Vertrauen des Landes zu dem Ministerium darzuthun. Ueberdies seyen seit 1830 die Steuern um 6 Millionen Pfd. jährlich vermindert worden, und doch betrage die Einnahme nur 3 Millionen Pfd. weniger. Das könne kein unguͤnstiges Zeichen fuͤr den Stand des Handels seyn. Was aber am meisten für die Minister in Bezug auf die inneren Angelegenheiten spreche, seyen die durch die Einfuhrung des neuen Armen⸗Gesetzes dem Lande gewonnenen Ersparungen und die dadurch herbeigefuͤhrte Verbesserung der Lage des Volkes, die unbestreitbar seyen, aller Opposition zum Trotz, wie denn auch die Opponenten der Maßregel bis jetzt noch nicht gewagt hätten, dieselbe direkt zum Gegenstande der Diskussion im Unterhause zu machen. ach einigen Bemer⸗ kungen uͤber die Vortheile der mit der Pforte und Oesterreich abgeschlossenen Handels-Traktate ging Herr Hawes zu der Agi⸗ tation über, welche die Tories gegen den ministeriellen Entwurf des allgemeinen Volks⸗Unterrichtes erhoben haben. Ueber Oppo⸗ sition im ehrlichen Kampfe habe man kein Recht, zu klagen, wenn man aber Berufungen 2 an die religisen Vorurtheile der Menge, so tonne man ein solches Benehmen nicht anders denn als unehrenhaft fuͤr die große Partei bezeichnen, welche sich dazu herablasse. Man sey berechtigt, vor dem Schlusse der De⸗ hatte genaue Auskunft zu erhalten uber die Politik, welche die Gegner an die Stelle oer von den Ministern befolgten zu setzen beabsichtigten. Eine Refolution, welche nur Unzufriedenheit mit der . Regierung ausspreche, sey eine überaus vage Sache. ie Herren gegenüber seyen unzufrieden, weil sie nicht selbst die Kegierung bildeten. Zu hoffen sey indeß, daß, wenn die Motion zin fuͤr sie ungünstiges Resultat ergebe, man endlich auf das System Verzicht leisten werde, jeder nützlichen Maßregel Hindernisse in den Weg zu legen, denn wenn die Angelegenheiten des Landes so unguf= hoͤrlich in ihren Fortschritten aufgehalten warde, wenn man nie
ewiß sey, ob die Regierung noch einen Monat lang in denselben gi el bleiben werde, . sey das Land wirklich in einer sehr
geben, und fuͤhrte als Grund an, er sey zu der Ueberzeu⸗
efährlichen Lage. Herr Colquhoun, ein Tory, nahm ebenfalls
. die Handels ⸗Verhaltnisse zum Gegenstand seiner Rede und suchte darzuthun, daß die Politik des gegenwartigen Mini— steriums dem Handel mit dem Auslande hinderlich gewesen seny. Seit 1839 habe der auswärtige Handel von Frankreich um A453, der der Vereinigten Staaten um 61, dagegen der Handel von England nur um 21 pCt. zugenommen; der Handel mit dem Kontinente von Europa sey sogar während dieser Zeit um 22 pet. vermindert worden, und zwar besonders der Handel mit Frank— reich, Deutschland, Spanien und Portugal. Herr Colquhoun sprach noch am Schlusse des Berichtes, 1961). Uhr Abends. Die Debatte wird wahrscheinlich die ganze Woche hindurch dauern, vielleicht auch erst am Montag J. Februar) beendigt werden. Die Minister rechnen auf eine Majorttät von nur 12 bis 13 Stimmen. Was die Niederlage der Minister in der Angelegen⸗ heit des Prinzen Albrecht betrifft, so wird man sich vorlaufig dabei beruhigen und eine guͤnstige Gelegenheit abwarten, um eine Vermehrung des Jahrgeldes zu beantragen.
London, 28. Jan. Die 38 Mitglieder, welche fuͤr den Humeschen Antrag auf Reduzirung der Dotation des Prinzen Albrecht von 30,9090 auf 21,0090 Pfd. stimmten, waren fast lau⸗ ter Ultraradikale, doch besanden sich auch einige Tories darunter, wie Sir G. Sinclair, A. Duncombe, Alsager und ein paar andere. So viel von diesen 38 Mitgliedern noch im Hause waren, als am Schluß uͤber das Amendement des Oberst Sib— thorp, eines Tory, die Dotation nur auf 6,009 Pfd. herabzu—⸗ setzen, zur Abstimmung geschritten wurde, schlossen sich sammt— lich diesem Amendement an, so daß hier die ganze Phalanx der Tories und Radikalen zusammen den Ministern und ihrem An⸗ hange gegenuͤbertrat und eine Masorität von 262 Stimmen ge⸗ gen 158 bildete. Nach der Versicherung Sir R. Peel's ware indeß dies Amendement des Oberst Sibthorp kein vorher abge— karreter Partei-Plan gewesen, denn der Fuhrer der Konservativen erklärte, er habe von der Absicht seines tapferen Freundes, ein solches Amendement vorschlagen zu wollen, nichts gewußt.
Ueber die vom Unterhause beliebte Reduzirung der Dotation des Prinzen Albrecht äußert sich der gemäßigt radikale Sun folgendermaßen: „Mit Vergnügen sehen wir aus der Debatte und Abstimmung von gestern Abend, daß die Tories okonomisch geworden sind. Das ist der Nutzen des Ungluͤcks; es veranlaßt den Vestechlichen, Patriotismus auszuhängen; die Tories stellen sich besorgt um das Volk. Waren sie im Amte gewesen, wie beredet warde Sir R. Peel das Unpassende auseinandersetzen, daß ein junger Prinz, der sein Vaterland gegen das unstige aufgiebt, gänzlich von seiner Frau abhangt; wie unwiderleglich würde er bewiesen haben, daß das Land verpflichtet wäre, den Prinzen Albrecht liberal zu versorgen; wie kräftig wuͤrde er er⸗ klart haben, daß das Haus nicht ohne Widerspruch mit sich selbst den jungen Prinzen, den Vater der kuͤnftigen Beherrscher Eng lands, schlechter behandeln konne, als eine junge Prinzessin, die Mutter unserer künftigen Beherrscher; daß ein Mann mehr Aus gaben habe, als eine Frau, und daß es entehrender fuͤr ihn sey, von einer Frau abzuhaängen, als fuͤr eine Frau, von ihrem Manne abzuhangen Wie siegreich wurde er das Tory Votum fuͤr Hen , Charlotte und Prinz Leopold, und das Whig⸗Vo⸗ tum von 160,906 Pfd. für Königin Adelaide angesuͤhrt haben, und wie uͤberzeugend wurde er dem Unterhause und dem groß— muthigen, edelmuͤthigen Volke Englands dargethan haben, wie sie nicht einen jungen Prinzen ersuchen könnten, sein Vaterland zu verlassen, um hierher zu kommen und die Gefahren und den Glanz des Koͤnigthums zu theilen, umgeben von Adeligen, welche 100,000 Pfd. jährliches Einkommen haben, die er alle an Rang abertrifft, bei einem Einkommen von weniger als 50,9000 Pfd. Deshalb auch erlauben wir uns zu sagen, daß, wenn wir auf die Art sehen, wie die Muͤtter unserer Monarchen versorgt worden, auf den Rang, den Prinz Albrecht einnehmen wird, auf die großen Ausgaben der ihn umgebenden Adeligen, auf die Gesell⸗ schaft, die er halten muß, und auf die Thatsache, daß er der tägliche Gesellschafter der Königin ist, während er von ihrer Gute wie ein Bettler lebt, die Whigs nicht Unrecht hatten, eine Apanage von 50,009 Pfd. vorzuschlagen. Wir freuen uns jedoch uber die Tugend der Tories, daß sie sich entschlossen haben, nicht um die Königliche Gunst zu werben, daß sie die Volksmeinung beruͤcksichtigen und ehrlich fuͤr Sparsamkeit in den Staats Aus— gaben auftreten. Dies ist eine wunderbare Bekehrung, welche durch jedes Mittel aufgemuntert werden muß, besonders da— durch, daß man sie vom Amte entfernt hält, wodurch allein sie sich mit Anstand benehmen lernen, und etwas Beruͤck⸗ sichtigung der öffentlichen Meinung zeigen.“ Die Mor— ning Post sagt in Bezug auf denselben Gegenstand: „Wir gestehen, daß wir nicht auf eine so große Majorität gegen die Minister rechneten, und es freut uns herzlich, so viele Anzei⸗ chen von Unabhängigkeit und gesundem Sinn in dem Unterhause zu sehen. Zwar war der Fall von augenscheinlicher Gerechtigkeit; es gab in der That keine Entschuldigüng fur die liederliche Ver⸗ schwendung, welche die Regierung vorschlug, noch irgend etwas, das wie eine Entschuldigung aussah; aber dies war oft der Fall, wenigstens unserer Meinung nach, mit den Vorschlaͤgen der Re— gierung, welche dennoch mit geringer Majorität durchgesetzt wur⸗ den.“ Auf ähnliche Art druͤckt sich der Morning Herald aus: „In den Tagen“, sagt er, „welche leider jetzt vorbei sind, wo Staats-Minister noch Gefinnungen von Ehrenmaͤnnern besaßen, würde eine Niederlage, wie die in der vorigen Nacht, die Ab⸗ dankung des Kabiners nach sich gezogen haben. Was die gegen wärtigen Inhaber des Staatsruders betrifft, so ist es außerst zwei⸗ felhaft, ob das Durchgehen der Motion des Sir John Buller sie bewegen durfte, Amt und Besoldung aufzugeben. Es ist nicht unmoglich, daß sie versuchen, wie Hoͤflinge fortzukriechen, trotz ei⸗ ner feindlichen Majoritàt in beiden Haͤusern.“
Lord John Russell erklaͤrte in der vorgestrigen Sitzung des Unterhauses, daß die Königin Victoria keine Schulden habe.
Das Ministerium besteht, nach den partiellen Veraͤnderun⸗ gen, welche darin während der Zwischenzeit zwischen der vorigen und der gegenwärtigen Parlaments- Sessten vorgenommen worden, jetzt aus folgenden Müügliedern: ) Kabinets⸗Minister sind Lord e, Premier⸗Minister, Marquis von Landsdowne, Prä—⸗ sident des Geheimen Raths, Lord Cottenham, Lord, Kanzler, Graf Clarendon, Großstegelbewahrer, Herr F. T. Baring, Kanzler der Schatzkammer, Marquis von Normanby, Mi— nister des Innern, Lord J. Rusfell, Minister der Kolonics Lord Palmerston, Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Sir 8 Hobhouse, Präsident der Ostindischen Kontrolle, Graf Minto, erster Lord der Admiralitaͤt oder Seeminister, Lord Holland, Kanzler des Herzogthums Lancaster, bouchexe, Handels Minister, Herr T. A. Macau— lay, Kriegs. Minister, und Lors Morpeth, Secretair für Irland. 2) Die bedeutendsten ministerlellen Beamten ohne Sitz im Kabinet sind Sir J. Campbell, General, Prokurator, Herr Wylde, General⸗Fiskal, Graf von Lichsield, General Post
Herr La⸗
meister, Lord Forte scun (Ebrington), Lord ⸗Lieutenant von 8 land, Lord Plunket, Lord⸗-Kanzler von Irland, Herr M. Brady, General- Prokurator, und Herr D. R. iger General⸗Fiskal fuͤr Irland, Herr A. Rutherfort, General Advokat von Schottland, Herr J. Jvory, General- Fiskal fuͤr Schottland, die Herren R. Steuart, J. Parker, T. Wyse und H. Tufnell, Lords des Schatzes, die Herren E. J. Stanley und R. Gordon, Secretaire des Schatzes, Sir C. Adam, Parker, Sir E. Troubidge, Lord Dalmeny und Sir S. Brooke Pechell, Lords der Admiralität, Herr Shiel, Vice Prasident der Handelskammer, Herr For Maule, Unter ⸗Staats- Secretair des Innern, Herr Vernon Smith und Herr J. Stephen, Unter⸗Staats-Secretaire der Kolonieen, Herr O Ferral und Sir J. Barrow, Secretaire der Admiralität, Lord Seymour und Herr W. Clay, Secretaire der Ostindischen Kontrolle, Sir J. R. Vivian, General Feldzeugmei—
Sir W.
ster, und Lord Mounteagle (Spring Rice) Controleur des Schatz Amts.
Die mit gesperrter Schrift gedruckten Namen sind solche Mitglieder des Ministeriums, die entweder erst in dasselbe eingetreten sind oder ihre Stellen gewechselt haben.
Dieser Tage fanden wieder zwei Parlaments Wahlen statt, von denen die eine, in Falmouih, wo Herr Hutcheins Herrn Cavne mit 162 gegen 238 Stimmen besiegte, zu Gunsten der ministeriellen Partei, die andere, zu Beverley in Dertspr wo Herr For 556, sein Gegner, Herr Murray, aber nur 410 Stim— men erhielt, zu Gunsten der Tories ausgefallen ist. .
Der Standard will aus guter Quelle erfahren haben, daß bei der Vermählung der Koͤnigin keine neue Pairs ernannt werden, auch kein Militair⸗Avancement statthaben solle. Wenigstens sey dies gestern noch der Entschluß der Minister gewesen.
Dle von der Englischen Bank angezeigte Herabsetzung des Diskonto's von 6 auf 5 pCe wird von mehreren Seiten als un— vorsichtig bezeichnet, weil dadurch der Schwindelei wieder die Hand geboten werde. .
In Newport ist man eine kurze Zeit lang wieder vor An— schlägen der Chartisten besorgt gewesen, aber theils scheinen die getroffenen Vorkehrungen, theils die Hoffnung auf Begnadigung der drei zum Tode verurtheilten Chartisten zur Erhaltung der Ruhe gewirkt zu haben. Drei Petitionen zu Sunsten der Ver⸗ urtheilten sind gestern dem Minister des Innern, Marquis von Normanby, durch die Herren Roebuck und Leader uͤbergeben wor⸗ den. Die erste, aus Bath, zählt 11000 RUnterschriften, die zweite, aus Frome, 1500, die dritte, aus Trowbridge, A100. le Worning⸗-Post meldet, daß Se. Majestät der König von Hannover allerdings die Absicht gehabt habe, England zu besuchen, daß Höͤchstderselbe jedoch in Folge des Todes der Land räfin von Hessen⸗ Homburg diesen Plan fuͤr jetzt aufgegeben. i. die Hannoverschen ngelegenheiten es gestatteten, werde Se. Majestät im Laufe des Sommers, wahrscheinlich im Juni,
hierher kommen. Der Aufenthalt Sr. Majestaͤt in England werde
indeß nicht laͤnger als drei Wochen dauern.
Ein Irlaͤndisches Blatt vom 21sten d. M. behauptet zu wis⸗— sen, der Lord⸗Lieutenant habe kurz zuvor die Nachricht erhalten, daß die Minister unmittelbar nach Erledigung der Frage wegen der fuͤr den Prinzen Albrecht zu machenden Bewilligungen das Parlament auflöosen wuͤrden.
Endlich ergreift die Morning Chronicle, nach langerem Schweigen uber den Stand der Unterhandlungen zwischen dem Englischen Kabinet und Herrn von Brunnow, in ihrem vorge— strigen Blatt wieder das Wort in dieser Sache, um die darauf bezüglichen Bemerkungen Franzoͤsischer Blatter zu beantworten. „Die Pariser Journale vom Donnerstag und Freitag“, sagt die Chronicle, „beschäaftigen sich mit den zwischen Herrn von Brunnow und der Britischen Regierung schwebenden Un— terhandlungen. Am Donnerstag war die Nachricht in Pa— ris angekommen, daß die Vorschläge des Herrn von Brun— now angenommen worden seyen, und die Journale vom Freitag äußern sich über diesen Gegenstand in einem Ton, der unser größtes Erstaunen erregt. Wahrend sie selbst eingeste— hen, daß die Natur der Vorschläge des Herrn von Brunnow ihnen unbekannt sey, bezeichnen sie doch die Annahme derselben als etwas Monstroͤses, als eine Kriegserklärung, ja, als eine all— gemeine Aufhebung des Gleichgewichts von Europa. Angenom— men, Rußland und England sind uber einen Plan zur Loͤsung der Orientalischen Frage einig, woran wir nicht zweifeln, wie kann dies unsere Kollegen in Paris uͤberraschen? War es nicht seit den letzten fuͤnf Monaten bekannt, daß England be— schlossen hatte, eine den Forderungen Mehmed Ali's entgegenge— setzte Politik zu besolgen? Bekannten sich nicht die funf Maͤchte, Frankreich mit eingeschlossen, in der zu Konstantinopel uͤberreich⸗ ten Kollektiv⸗Note zu derselben Politik? Was ist der Vorschlag bes Herrn von Brunnom, — wir sprechen von dem Prinzip, nicht von den Details desselben — nichts weiter, als die Ver pflichtung, den Inhalt der Kollektiv⸗Note zu erfüllen. Von An fang an hatten England, Rußland 8 ßen keinen andern Zweck, ö kischen Reichs zu bewahren. Dies war * auch der ein, gestandene Zweck Frankreichs. Aber Frankreich erklaͤrt, daß es unter „Integrität des Osmanischen Reichs“ die Theilung seiner Provinzen, die Bildung eines Reiches in einem Reiche versteht, um einen ehrgeizigen Vasallen mächtiger zu machen, dem gegenuͤber der Sultan nur ein machtloser Paschaꝰ eines Rei ches seyn wurde, das dann kein anderes Element der Stabilität fuͤr sich hätte, als das Leben seines alten und abgelebten Herrschers und dessen Begraͤndung der gewisse Vorbote eines nicht mehr sernen Euronäischen Krieges seyn würde. Dieser Erklarung der ner em des Tuͤrkischen eiches stimmen die äbrigen Machte nicht bei, auch war es nie erlaubt anzu⸗ nehmen, daß sie es thäten oder thun wurden. Wenn
rankreich, gegen sein eigenes Versprechen und gegen seine eigenen Interessen, wie gegen die der Türkel, bei seiner Weigerung, an der rledigung der Frage Theil, zu nehmen beharrt, wer lrägt die Schuld? Die Feindschaft Lord Palmerston'z sagen einige Fran / zsische Blatter! Diese Abgeschmäcktheit ist zu fächer än Kend!* . 2 zu lächerlich und die
m, . worauf sie beruht, zu nichtig, als daß sie einer ernstli⸗ chen Widerlegung bedurfte. Publizisten, die solche Versicherun⸗ gen geben, wie wir sie sonst im „Courrier frangatis“ und „Con— stitutionnel“ zu finden pflegen, thun ihrem eigenen Zwecke durch dergleichen unüberlegte und geschmacklose Aeußerungen, wie sie uͤber die beregte Frage enthalten, den groͤßten Schaden. England vor den Gefahren eines Vuͤndnisses mit Rußland durch Herrn Thiers gewarnt, worden und wird es jetzt abermals durch den „Constitutionnel“; aber es ist merkwuͤrdig, daß man bei allen
kbiesen Warnungen nur immer die Aufmerkfamkeit auf Konstanti⸗
nopel zu lenken gesucht hat. Nun ss aber die sogenannte Bosporus * weder die einzige, noch die wichtigere Frage; sie ist eine loße Nebenfrage, die bei der Ersrterung über die Mittel zur Erreichung des Zweckes mit zur Sprache kömmt. rankreich möchte uns dagegen glauben machen, daß diese sekundüre Frage die Hauptfrage 6 Nein, die Frage ist vielmehr: „Wie welt
esterreich und Preu⸗ als die Integrität des Tuͤr⸗
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sollen die Europäischen Mächte die Forderungen Mehmed Alis dulden?“ Ueber diese Frage sind England, Rußland, Oester⸗ reich und Preußen einverstanden, und wir hoffen, daß auch Frank⸗ reich beitreten wird. Frankreich ist während seiner ganzen schlecht 16 Politik in der letzten Zeit von Mehmed Ali geaͤfft worden. Wie sehr auch das Französische Kabinet wunscht, ihn zur Nach— giebigkeit zu bewegen, so schreckt es doch vor jeder Idee an Zwang zuruck. Mehmed Ali nun weiß dies sehr wohl, und dies giebt ihm Muth und Hartnäckigkeit, dem Willen aller großen Mächte, Frankreich mit eingeschlossen, zu trotzen. Ludwig Philipp begann die Unterhandlungen über die Orienta— lische Frage mit durchaus offenen Versprechungen gegen England, so daß man auf völlige Identitaͤt der Ansichten hätte rechnen moöͤ— gen; dann aber wollte er nichts von Zwang hören und machte den Willen Mehmed Ali's zum Gesetz fuͤr das Benehmen Frank— reichs. Einer solchen Erklärung und Politik, wie diese, mußte es an Scharfsinn oder an Aufrichtigkeit fehlen, was wir nicht entscheiden wollen. Aber die Schuld dieser Verwickelung der Orientalischen Frage, dieser Trennung Frankreichs von England, lastet nicht bloß auf dem Franzosischen Ministerium oder auf dem Franzoͤsischen Hofe. Die Presse, selbst derjenige Theil derselben, welcher die freundlichste Sprache gegen England führt, sprach sich dahin aus, daß man auf keinen Wunsch Englands hören solle, daß Mehmed Ali um jeden Preis unterstuͤtzt werden müsse und daß, wenn Frankreich gezwungen werde, zwischen einer Aepyptischen und einer Englischen Allianz zu wählen, es die erstere vorziehen muͤsse. Fuͤr ein Ministerium, wie das des Marschalls Soult, das sich auf keine Partei stuͤtzt und nur durch den Hauch der Volksmeinung existirt, mußten solche Argumente zum Gesetz wer— den, und als solche sind sie mit allen ihren Folgen vom Kabinet angenommen worden. Die Franzoͤsische Regierung macht Vor— schläge zu Gunsten Mehmed Ali's, die weder England noch eine andere der Machte annehmen kann. Das Aeußerste, was die Mächte, um Frankreich nicht zu verletzen, thun konnten, ware, die Angelegenheiten so zu lassen, wie sie sind. Dies ist das Aeußerste, was Frank— reich in der That hoffen kann. Wenn aber der alte Ortentalische Ilatus guo, ohne definitive Ausgleichung, die Tuͤrkei und Aegyp— ten noͤthigte, eine starke Land und Seemacht aktiv zu erhalten, da die Aussicht einer Kollision immer drohender wurde, so wurde der neue Slatus quo ohne eine definitive Ausgleichung, nicht nur die Turkei und Aegypten, sondern alle Europaischen Mächte zu ähnlichen Vorkehrungen und Ausgaben noͤthigen. Die Bud— * aller Machte wurden bald von Supplementar⸗-Krediten an— chwellen, ihre Flotten wuͤrden von Monat zu Monat neue Schiffe und Mannschaften erheischen und wir würden bald die Lasten und noch mehr als die Unsicherheit eines Krieges haben. 6 svolchen Zustand der Dinge kann man unmsglich herbeifuͤhren wollen.
In den ministeriellen Blattern findet sich ohne nahere An⸗ aben die kurze Notiz, daß die bisher in Spanien verwendeten Marine⸗Soldaten jetzt auf ihrem Rückwege begriffen seyen.
Nach Berichten aus Malta vom Ften d. M. hatte man dort von den Jonischen Inseln die Nachricht erhalten, daß der Lord⸗Ober⸗ommissair dieser Inseln das dortige Parlament aufgeloͤst.
In Liverpool sind Nachrichten aus New-Orleans bis zum 21. Dezember eingegangen. Sie bestaͤtigen das Geruͤcht von der Einnahme von Matamoras durch die Mexikanischen Föͤderalisten.
Eine Zeitung von Montreal vom 4. Januar meldet, daß der General⸗Gouverneur unverzuͤglich in Nieder⸗Kanada erwartet und Sir George Arthur die em g von Ober⸗Kanada wie⸗ der übernehmen werde. Man wollte sogar wissen, daß Herr Pou⸗ let Thompson binnen kurzem nach England zuruͤckkehren und erst im naͤchsten Jahre wieder eintreffen werde, um dann die ver— einigte r. der beiden Provinzen in Person zu eroͤffnen.
In Nachrichten aus Havana wird uͤber den Eifer geklagt, mit dem dort noch immer der Sklavenhandel betrieben werde; unter den Augen der dort liegenden Britischen Kreuzer sollen Sklavenschiffe ausgeruͤstet werden.
Am , spät Abends gelangte ein Befehl nach Woolwich zur unverzuͤglichen Einschiffung eines Detaschements Mineurs und Sapeurs vom Ingenieur- Corps nach dem Vorgebirge der guten Hoffnung, wo sie, wie es heißt, 300 Englische Meilen inner⸗ halb des Landes verwendet werden sollen; mehrere Infanterie—⸗ Detaschements werden mit ihnen zugleich eingeschifft und auch einige Geschuͤtze. Der Grund dieser plötzlichen Verstärkung der Truppen auf dem Cap scheint die Unabhängigkeits-Erklärung der nach Port⸗Natal ausgewanderten Bauern zu seyn.
Wahrend die Tory⸗Blaͤtter eine Expedition gegen China aus politischen und moralischen Gruͤnden als verwerflich bezeichnen, wenn sie auch deren Nothwendigkeit fuͤr jetzt nicht in Abrede
stellen, sind mehrere Schriften erschienen, die das Gegentheil be—
haupten. Eine derselben, von dem Advokaten Warren, weist nach, daß die Eigenthuͤmer des vernichteten Opiums zur Entschädigung von Seiten des Parlaments berechtigt wären. Eine andere, in Form eines Schreibens an Lord Palmerston von einem in China sich aufhaltenden Englaͤnder sucht darzuthun, daß der moralische Bombast des Ober ⸗Commissairs Lin ganz aus der Luft gegriffen sey, da die hoͤchsten Mandarinen oͤffentlich in Peking rauchten und die Regierung selbst die Mohn⸗ Kultur in sechs Provin— en aufgemuntert habe. sey es der Chine—
Im Grunde sey ) sischen Regierung nur darum zu thun, die Ausfuhr
des einheimischen Silbers zu verhindern, obgleich die Minen
China's, wenn sie nur ordentlich bearbeitet wuͤrden, Silber genug machen lassen, welche dem Hollaͤndischen Staatsgebäude neue und feste
fuͤr die Handelsbeduͤrfnisse der ganzen Welt liefern konnten. Während die erstere Schrift den Ober-Intendanten Elliot zu ver— theidigen sucht, weist ihm die letztere Mangel an Vorsicht und Muth nach. Der Sun behauptet uͤberdies, daß von voͤlkerrecht⸗ lichen Beziehungen zu China gar nicht die Rede seyn koͤnne, da die 1 und grausamen Bewohner jenes Landes alle Welt als Feinde und Barbaren ansaͤhen und alle Jahre in Canton Plakate voll der aͤrgsten Schmaͤhungen gegen die Europäer angeschla⸗ en wurden, namentlich werden die Engländer „rothborstige, fremde eufel“ genannt. Man habe lange genug mit diesem Volke Geduld gehabt, und es sey jetzt an der Zeit, keine halbe Maß— regel ö treffen. Das erwähnte Schreiben schlagt vor, sich der
Anhöhen an der Bocca-Tigris zu bemächtigen und Canton aufs strengste zu blokiren, nicht aber zu besetzen, weil dies bei der dor— tigen Uebervolkerung das größte Elend erzeugen könnte. Wenn man erst alle Kustenschiffe n,, und den Handel mit Amoy, Formosa und Japan gehemmt, so wuͤrde die Chinesische Regierung bald zu Kreuze kriechen und nicht allein Entschädigung und Kriegskosten zahlen, sondern auch alle Bedingungen einräͤu— men, die man verlangen wuͤrde, namentlich gänzliche eie un des Handels und Aufhebung des Hong⸗Monopols.
Niederlande.
Aus dem agg 29. Jan. Bei dem großen Sturm, der n der Nacht vom 2 sten e 2lsten d. herrschte, hat sich die uf der Rhede von Texel llegende Fregatte „Rotterdam“ in der
größten Gefahr befunden, und es hatte nicht viel gefehlt, so ware
dieselbe mit der darauf befindlichen Besatzung von 279 Mann untergegangen. Drei Anker waren bereits losgerissen und nur noch einer hielt das Schiff, von welchem man zwar von zwei zu zwei Minuten Nothschuüͤsse that, die jedoch wegen des großen Ge— räusches, das der Sturm verursachte, im Hafen nicht gehört wurden. Erst gegen Morgen gewahrte man dort den Blitz der Kanonen, worauf dann sogleich mehrere Rettungs⸗Böte in Be— wegung gesetzt wurden, die der Fregatte das Noͤthige zuführten.
Belgien.
Brussel, 30. Jan. Durch Königl. Verfugung vom 27sten d. M. ist der Maler G. Wappers (an die Stelle des verstorbe⸗ nen van Bree) zum Direktor der Akademie der Kuͤnste von An⸗— werpen ernannt worden.
In der vorgestrigen Sitzung der Repräsentanten⸗Kammer antwortete Herr Smits, Direktor der Handels-Abtheilung im Ministerium, auf einige von Herrn de Faere gegen die Regie⸗ rung gerichtete Angriffe durch folgende Data: Seit dem Jahre 1831 haben sich unsere allgemeinen Ausfuhren (sowohl Belgischer a auslaändischer Produkte) von 104 auf 155 Millionen ver— mehrt; unsere ausschließlich Belgischen Ausfuhren sind von 96 auf 129 Millionen gestiegen; die Bewegung unserer Schifffahrt ist von 126,900 auf 288,000 Tonnen angewachsen und die aus unseren Hafen abgegangenen mit Landes-Produkten beladenen Fahrzeuge haben ihre Ladungen von 7ä, 000 auf 180,009 Tonnen gebracht.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 21. Jan. Im Pleno des Adelsstandes am 223sten thaten der Staatsrath Schulzenheim und Herr von Hartmannsdorff in ihrem und ihrer Kollegen Namen selbst Ver— zicht auf Theilnahme an der Wahl der Baͤnkemänner, und es ging aus den hierauf folgenden Diskussionen hervor, daß diese Wahl nun ohne sie stattfinden, die dabei angeregte Prinzipien— Frage aber fernerer Eroͤrterung vorbehalten bleiben wird. Die Entscheidung in dieser Angelegenheit wurde uͤbrigens, merkwürdig genug, vornehmlich durch den Grafen Brahe herbeigefuͤhrt, wel⸗ cher mit den Liberalen stimmte.
Im Buͤrgerstande soll Herr Petré es zur Erwägung empfohlen haben, in wie weit der Gebrauch von vorigen Reichs— tagen, daß Landmarschall und Sprecher in Beziehung auf die Sprecher⸗Konferenzen mit dem Köoͤnige persönlich und allein kom munizirt, verfassungsmäßig sey, da die Verfassung keine andere Verbindung zwischen den Staͤnden und der anderen Gewalt im Staate kenne, als mit dem Koͤnige in seinem Rathe oder der Regierungsgewalt, gemäß dem Grundgesetze. Die Aeußerung hatte die Folge, daß der Redner selbst mit 41 (so wie Herr Hel— singius mit 29) Stimmen zu den Sprecher⸗Konferenzen gewahlt wurde, und dem Sprecher fuͤr seine dabei bewiesene Loyalität Dank sagte.
Im Bauernstande stellte Hans Pehrssen aus Oestby an— heim, ob nicht Grund vorhanden sey, in der Anrede an den Kd nig etwas uͤber die Noth im Lande einfließen zu lassen; der Koͤ— nig verstehe die Schwedische Sprache nicht, und bekomme dem nach schwer einen wahren Ausdruck von den Gedanken des Vol kes hieruͤber zu hoͤren, insonderheit da unsere Publizisten in zwei Parteien getheilt seyen, wovon die eine die Buͤrden des Volkes darlege, die andere aber sage, es sey keine Noth im Lande. Hans Jansson jedoch wollte es nicht angemessen finden, diese Sache jetzt schon zu beruͤhren, indem das Grundgesetz nicht Anlaß gebe, in dieser Anrede etwas anderes als Huldigungen aufzunehmen. Damit drang er auch durch.
Deutsche Bundesstaaten.
— — Chemnitz, 29. Jan. Nach den neuesten Berschter aus England, das nunmehr selbst die Trefflichkeit unserer ri⸗ kate anerkennt, duͤrfen wir mit Naͤchstem einem großeren Aufschwunge unseres hier bluͤhenden Fabrikwesens entgegensehen. Die Aussicht auf baldige Ausführung unserer sogenannten Erzgebirgischen Eisen— bahn, so wie * gewisse Hoffnung, daß die Voigtlaͤndi⸗ sche Bahn nach Hoff an der Bayerischen Graͤnze bald ins Leben treten duͤrfte, wird nicht wenig zur Belebung der hiesigen In— dustrie beitragen.
— — Frankfurt, 31. Jan. Die neuesten Berichte aus dem Haag melden, daß die zweite Kammer der Generalstaaten ihre Sitzungen einstweilen bis zur Mitte des Monats Marz aus gesetzt habe, um der Regierung Zeit zu lassen, auf die Wünsche der Kammer, bezuͤglich der Revision des Staatsgrundgesetzes, ihre Entschließung fassen zu koͤnnen. Es wuͤrde einem, wenn auch immerhin kleinen Theile der Hollaͤndischen Presse zur Ehre ge— reichen, wenn er nun auch seine heftige Sprache uͤber die Revi— sion, welche eine Demonstration nach der anderen gegen die Ne— gierung schleudert, einstweilen mäßigte oder ganz einstellte. Die Tagespresse in Holland zeigt doch immer so viel Takt, wußte stets die Stellung die sie einnimmt so wuͤrdevoll zu behaupten, daß man nicht begreifen kann, wie einige Blaͤtter nun eine Bahn verfolgen koͤnnen, auf welcher durchaus keine fruchtbringende Re— sultate zu erzielen sind. Zum Gluͤck ist die Hollaͤndische Nation zu besonnen, sie hegt ein zu festes Vertrauen auf ihren Monar chen, als daß nicht die Ueberzeugung bei ihr Aͤberherrschend seyn sollte, der König werde von selbst den Generalstaaten Vorschlage
Stuͤtzen verleihen können. Trotz der angeblichen Gemuͤthsauf regung in Holland, die indessen daselbst nirgends vorhanden ist sprechen sich die Handelsbriefe uͤber den Gang der Geschafte zu frieden aus, und Niemand ist es auch unbekannt, daß in Ho land Schifffahrt, Handel und Industrie mit jedem Jahre an Bluͤthe zu nehmen. . Dem Vernehmen nach, werden nun, nachdem die Ferien der Bundes ⸗Versammlung abgelaufen sind, deren Sitzungen in Kurze und war unter dem Präsidio des Königl. Preußischen Bundes 268 Cen n, Herrn General von Schöler, wieder beginnen. Der Herr Graf von Munch -Bellinghausen wird erst in einigen Mo⸗ naten Wien verlassen, wenigstens schien es bis jetzt so bestimmt u seyn. ; Der Boͤrsenhandel war in den letzten acht Tagen recht be⸗ lebt, und es verfolgten auch die meisten Effekten eine steigende Bewegung. Von den Oesterreichischen Gattungen zeigt sich die Speculation in den Wiener Bank-Aetien etwas minder lebhaft, als fruͤher, weil dieselben bei ihrem hohen Cours — sie blieben heute hier 36070 Fi. — eher leicht eine Reaction erleiden koͤnnen, als 9; sie vorerst noch stark steigen sollten. Die uͤbrigen. eä. reichischen Fonds behaupten sich indessen recht fest auf . in. hohen Standpunkt. Die Hollandischen Fonds verfolgten seither gleichfalls ein, freilich mäßiges, Steigen, das indessen doch 2 der Wiederkehr des Vertraüens auf dieselben zeugt. Von 3 Polnischen Loosen waren in den [. Tagen hier ie die von do0 Fl begehrt. In den Spantschen Fonds sinde⸗ ö er wenig Dewegung statt. Die Taunus Eisenbahn-Actien haben
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