zu kunnen, daß, wenn dieser Staatsmann wieder an der 8* der Regierung stande, die konservative Paret nurn Eher — dan
dälden und alle von ihrem Füͤhz ser varie che , ,. * immig unterstuͤzen werde. Lord R= 2 63 e
ob machte sich besonders dadurch bemert * X * die Gelegenheit fur passend hielt, die Ergee . fein 5 aus dem Ministerium darzulegen und under dene . el⸗ len, daß er nicht Mitglied des Kabinets habe bleiben können,
well er äber die Mittel, deren sich dasselbe zur Ausfuhrung seiner Grundsae habe bedienen wollen, nicht tn erstanden gewesen. Er sey, sagte er, ein Freund fortschreitender Reformen in Gesetzen und Jastitutionen, aber Versuchen mit ferneren Aenderungen in der Konstituirung der Legislatur selbst konne er nich beipflichten. Sehr auffallen mußte es hiernach, daß er am S chluß seiner Rede doch erklärte, er werde in der vorliegenden Frage mit den Mi⸗ nistern stimmen, weil er ihre volitischen Grundprinzipien theile. Sir James Graham, der sodann das Wort nahm, ging wie— der in eine sehr detaillirte Kritik der ganzen Derfahrungsweise des Ministeriums ein und fand dasselbe jedes Vergehens und Irrthum schuldig, wodurch ein Ministerium sich der Fuͤhrung des Staatsruders unwüurdig machen könne. Herr Macaulay, der neue Kriegs⸗Minister, Ubernahm die Vertheidigung seiner jetzigen Kollegen gegen diese Vorwuͤrfe, und die Debatte wurde dann wiederum vertagt.
Unterhaus. Sitzung vom 39. Januar. In der heuti— gen Sitzung kuͤndigte Lord Stanley eine Bill zur Verbesserung des Irlaäͤndischen Gesetzes uͤber die Waͤhler-Registrirung an. Hierauf schritt man sogleich wieder zur Fortsetzung der Debatten äber die Bullersche Motion, welche auch an diesem Abend nicht beendigt wurden. Die bedeutendsten Redner, die heute gegen das Ministerium sprachen, waren Lord Powerscourt und Lord Stanley. „Was auch das Resultat dieser Debatte seyn mag“, sagte Lord Stanle unter Anderem, „mag sich eine Majoritaͤt von d oder von 30 Stimmen fuͤr das Ministerium erklaren, dies gilt mir gleich; von großer Wichtigkeit bleibt es immer, daß gleich beim Beginn der Session die , unverhüllt vor das Land treten, und daß das Land erfahrt, aus welchen Gruͤnden und durch wessen Beistand das Ministerium eine solche duͤrftige Ma— soritat im Unterhause fuͤr sich hat, und mit welchen Erwartun⸗ gen es am Ruder erhalten wird, ohne doch die erforderliche Macht um Regieren zu haben.“ Vertheidigt wurde die Politik des Ministerlums aim nachdruͤcklichsten von dem Unter- Staats- Se—⸗ cretair des Innern, Herrn For Maule, und von dem Dissen— tor, Herrn Ward. Nach Lord Stanley s Rede vertagte sich das Haus, und am folgenden Abend wird Lord Morpeth, Secretair fuͤr Irland, die Diskussion wieder aufnehmen.
Lendon, 31. Jan. Vorgestern fuhrte die Koͤnigin den Vorsitz in einer Geheimeraths⸗Versammlung, in welcher die Liste der Sheriffs der Englischen Grasschaften fuͤr dieses Jahr zusam⸗ mengestellt und Lord Wenlock als Lord Lieutenant des ostlichen Bezirks der Grafschaft York, an Stelle des Grafen von Carlisle, der seine Entlassung genommen hat, vereidigt wurde.
Der Verlauf der Debatte über die Bullersche Motion ver⸗ anlaßt die Morning Chronicle zu folgenden Bemerkungen: „Zweierlei muß bei dieser Debatte dem Publikum auffallen; ein⸗ mal, daß die von den Tory⸗Rednern bei den Volks⸗Versamm⸗ lungen am meisten benutzten Segenstände vällig mit Stillschwei⸗
en übergangen werden Es gab da keine Auseinandersetzungen ber die Grausamkeit des neuen Armen. Gesetzes, keine Anspie⸗ lungen auf die gezwungene Abdankung Jakob s 16, kein Aufstoͤ⸗ ren der Asche der Lady Flora Hastings, keine Denunciationen der Königlichen Unfähigkeit, die Tugend vom Laster zu unter— scheiden, keine Angriffe auf die Emancipation der Katholiken, keine Verschlaͤge, Irland mittelst Bajonnette und Kanonen zu bekehren. Der zweite auffallende Zug dieser Debatte war, mit Auenahme zweier besonderen Falle, der Mangel eines selbst negativen Zeichens einer verständlichen Tory⸗Politik. Die einzigen praktischen Punkte, in Betreff deren eine Annaherung zur Uebereinstimmung unter der Opposition stattfindet, sind, daß die Presse und die offentlichen Versammlungen einigen neuen Beschränkungen unter⸗ worfen werden sollen. Auf diese Weise würden sie mit dem Chartismus verfahren seyn, und ein solches Verfahren von Sei— ten des bestehenden Ministeriums wurde ihnen Vertrauen zu demselben gegeben haben. Sie möchten gern gegen dergleichen Vereine die in Verfall gekommenen Gewalten wieder geltend machen, welche der Bischof von Exeter gegen den Socialismus herbeirief. Wir fragen aber, ob wohl das Volk im Allgemeinen solche Furcht vor dem Chartismus hat, daß es Knebel und Fef⸗ seln wuͤnscht und alles Vertrauen zu einer jeden Regierung auf⸗ ziebt, welche dergleichen Vereine nicht beschraͤnken will?“
Die Times will entdeckt haben, daß man bei der Natura—⸗ lisationsg ⸗Bill für den Prinzen Albrecht nach einem Pracedenz Deispiel aus der Regierung von Maria und Philipp gesucht habe und den Rang und die Stellung, welche dem Prinzen, als Gemahl der Königin, einzuraͤumen waren, danach zu reguli— ren; fie bemerkt dabei, mit einem Seitenblick auf den jetzigen Jall, 1 sich während jener Regierung fortwährend die Absicht bei der 12 und ihren Rathgebern gezeigt habe, mit Ueber⸗ gehung der Prinzessin, nachmaligen Königin Elisabeth, die Krone auf Kdnig Philip zu abertragen und Eugland unter Spaniens
och zu bringen. Ver ministerielle Globi weist diese Insinua— tionen mit Verachtung und Spott zuräck.
Es heißt, Lord Alfred Paget wolle sein Amt als Stallmeister der Kznigin niederlegen, und er solle zum Stallmei ̃
. z eister des Prin⸗ Jen Albrecht, mit einem Gehalte von 506 Pfd., ernannt werden.
Eine in Glasgow zirkulirende Petitlon zur Unte utzung des Dullerschen Antrages zahlte am Montag bereits Un⸗ . we
er hiesige Courier hält auch bereits die Er Grafen Sebastlant durch 66 Guizst fuͤr i, . , .
Der Lord⸗ Mayor hat auf den 5. Februa? eine öffentliche Bersammlung in Guildhall zusammenberufen, um die Frage we⸗ gen der Korn⸗Gesetze in Erwägung zu ziehen.
Was die Privilegiensache des VUnkerhausea betrifft, so hat Sir William Gosset, der Poltzei⸗ Beamte des Unterhauses die Verhaftung der beiden Sheriffs vor dem Gerichtshofe der Qutens Bench mit einer von dem Sprecher des Hauses unterzeichneten Bescheinigung gerechtfertigt, worin gesagt war, daß, weil William Evans und John Wheelton eine Verletzung der Privilegien des Uræerhauses begangen, von dem Hause beschlossen sey, sie dem Gewahrsam seines Polizei⸗ Beamten zu übergeben und sie dort so lange festhalten zu lassen, als dem Hause beliebe, und daß der Sprecher seinen Befehl dem⸗ gemäß ausfertigen solle. Dieses Dokument griff der Anwalt der beiden Sheriffs mit verschiedenen Gruͤnden an, das Gericht ging indessen nicht darauf ein, sondern erklärte, wie schon gemeldet, daß die Sheriffs im Gewahrsam bleiben müßten. Der Ober⸗ richter Lord Denman motivirte diese Entscheidung in einer Rede,
146
es behaupte, die Sheriffs hatten sich eines pri ee s⸗ schul⸗ dig gemacht, die Verantwortlichkeit fuͤr diesen Umstand auf sich nehme und es daher dem Gerichte nicht zukomme, Zweifel dar über zu äußern und den Grund weiter zu vruͤfen. Ein Anderes wurde es seyn, wenn das Unterhaus die Grunde seiner Behaup⸗ tung angeführt hätte, dann wurde das Gericht dieselben auch zu prüfen haben. Seitdem ist dieser Streit nicht wesentlich von der Stelle geruckt. Der Gemeinde ⸗Rath will jetzt zu Gunsten der Sheriffs eine Petition an das Unterhaus einreichen. Dagegen 2 die Queen's Vench nunmehr den 77 den peremtorischen
efehl zugehen lassen, die abgepfandete Geldsumme, die sich doch noch in ihren Händen besindet, an Herrn Stockdale auszuzahlen. Das Schatzkammergericht hat nun seine Entscheidung über die formelle Einrede in der Angelegenheit der in Monmouth zum Tode verurtheilten Chartisten abgegeben, dieselbe jedoch in zwei Theile zerfallt. Es haben sich O Stimmen gegen 8 dafuͤr aus“ gesprochen, daß die Zeugenliste den Angeklagten nicht den gesetz⸗ lichen Vorschriften gemäß übergeben worden sey, und daß die Einrede daher fur rechtsbegrundet zu betrachten wäre, wenn die Angeklagten sie vor dem Beginn der Vertheidigung angebracht hätten; Über diesen zwetten Punkt aber, ob die Angeklagten sie vor dem Beginn der Vertheidigung hätten vorbringen maͤssen, wurde noch besonders abgestimmt, und es erklärten sich 9 Stim men fuͤr Bejahung der Frage und 6 fuͤr die Verneinung, so daß also die Einrede verworfen ist, da die Mehrheit der Richter sie war fuͤr rechtsbegruͤndet, aber auch nicht fuͤr rechtzeitig vorge racht erklärt hat.
den Angeklagten wenigstens das Leben retten werde. Die Kommission, welche in einer öffentlichen Versammlung damit beauftragt wurde, die Petitionen zu Gunsten Frost's und
sey, wo er noch Petitionen an die Königin in Bezug auf die Milderung des Urtheils jener Ungluͤcklichen annehmen könne.
lips empfangen, der sie benachrichtigte, daß die Hinrichtung am naͤchsten Sonnabend haͤtte stattsinden sollen, daß dieselbe aber auf⸗ geschoben worden, und daß daher noch bis Sonnabend Morgen Petitionen eingereicht werden könnten.
Zu Bradford befuͤrchtete man am Sonntag Abend wieder einen Chartisten Aufruhr; es waren daher Truppen dorthin be— ordert worden, die mit der Polizei vereint die ganze Nacht uͤber durch die Straßen patrouillirten. Acht verdächtige Individuen wurden verhaftet, und man fand an verschiedenen Orten allerlei Waffen und Zuͤndstoff versteckt, woraus man schloß, daß die Chartisten die Stadt hätten in Brand stecken wollen. — Im Juni soll in London ein Kongreß zur Bergthung uber die zweckmäßigsten Maßregeln zur Abschaffung der Skladerei ge— halten werden, zu welchem Abgeordnete aus Frankreich und Ja⸗ maika erwartet werden.
Im Getraide ist am letzten Markttage nicht viel umgesetzt worden. Von Weizen war in der vorigen Woche uberhaupt we⸗ nig angekommen, und dies Wenige von so ungenuͤgender Be— schaffenheit, daß es schwer zu den ien Preisen verkauft werden konnte. Die Preise von fremdem Weizen hielten sich fest.
Es sind Zeitungen vom Vorgebirge J, Hoff⸗ nung bis zum 5. Dezember angekommen, die nahere Nachrich⸗ ten uͤber die Ereignisse in Port Natal enthalten Es war dort eine oͤf⸗ fentliche Versammlung gehalten worden, welcher der Komman⸗ dant und andere Offiziere, so wie mehrere angesehene Einwohner beiwohnten, um sich uber die in dem „Grahams Town Jour— nal enthaltene Nachricht, daß ein Theil des Kolonie ⸗Landes an Englische Emigranten verkauft worden sen, die es bald in Besitz nehmen wurden, zu berathen Diese Nachricht erregte großes Aufsehen, und die Versammlung beschloß, daß die ohne Geneh⸗ migung in Port Natal ankommenden Emigranten als Feinde be⸗ trachtet werden sollten, daß, wenn sie eine Militair-Macht bei sich haͤtttn, die jeden Widerstand unmoglich mache, die Bewoh— ner sich in die Wälder, Berge und Kloofs, welche die Bat umgeben, zuruͤckziehen, dort sich in einzelnen kleinen Trupps wie die unterdrückten Spanier vertheidigen ünd nach dem Grund satze des Don Carlos weder Pardon geben noch nehmen sollten, bis sie ihr Eigenthum wieder gewonnen hätten. Die Komman— danten und Capitaine der bewaffneten Burger sollten in Bezug auf die Theilung und das Kommando der Streitkraͤfte zu Rathe gezogen und Vorraͤthe von geschlachtetem Vieh so wie von ande⸗ ren Lebensmitteln und Munition an verschiedenen Orten nieder⸗ gelegt werden, um einem Posten von 40 Mann zur Vewachung der unterworfenen Kaffern zum Unterhalt zu dienen. Diese Be— schluͤsse wurden foͤrmlich angenommen und von den Behörden unterschrieben, so daß die Kolonie faktisch unabhaäͤngig ist vom Cap und von England, wie es die Hollaͤndischen Bauern von Anfang an erklärten.
Briefe aus Trinidad vom 14. Dezember melden, daß die Einwohner dieser Insel dem Parlamente eine Petition in Bezug auf die Gleichstellung der Zucker- Zölle uͤberreichen wollten, und daß sie darin erklärten, daß, wenn nicht der Verbrauch des Sklaven⸗Zuckers in Großbritanien ware, sie allein, und zwar mit einem Drittel weniger Abeit, als auf den ubrigen Westindischen Kolonteen, so viel Zucker produziren konnten, als Großbritanien beduͤrfe. Die Briefe erwähnen auch der Ankunft vieler Einwan⸗ derer aus Frankreich, den Vereinigten Staaten und den kleineren Bestindischen Inseln. Die Amerlkanischen Einwanderer sollen wel bis dreimal so viel arbeiten, wie die Arbeiter der Insel Een. Die dortigen Zeitungen enthalten einen Bericht uber eine am 22. November daselbst stattgehabte Versammlung, in welcher beschlossen wurde, gegen die Maßregel, Trinidad unter den Gouverneur von Barbados zu stellen, auch unter Anderem deshalb zu protestiren, weil die Petition zu Gunsten jener Maß⸗ regel nicht die wahren Gesinnungen der farbigen Bevölkerung aus— brücke. Es ist diese Aeußerung deshalb von Interesse, weil sie beweist, daß die Bevölkerung beider Farben in gutem Verneh⸗ men lebt.
Nieder lande.
Aus dem Haag, J. Febr. Durch eine Königl. Verfügung find neuerdings bn 9 ansehnliche Ersparnisse eingeführt worden. So sind unter Anderm saämmtliche Musik -Corpsè bei al⸗ len Regimentern mit Ausnahme der Grenadiere entlassen wor, den. ehrere Stabs Offiziere sind auf den Nichtaktivitate⸗ Etat e, , dem Gren gde, ene. sind die Werbungen auf reiwillige Rekrutirung beschränkt worden.
Vorgestern war * 1 St. Könlichen Hoheit des Prin⸗ en Friedrich eine glanzende Soirée, bei welcher man sammtliche
itglieder der Königlichen Familie bemerkte.
Belgien. Drüssel, 1. Jan. In der Nepräsentanten⸗ Kammer
deren Haupt ⸗ Argument darin bestand, daß das Unterhaus, indem
wurde gestern das Kapstel des Budgers äber Kunste und Wis⸗
Die Times meint nun oder fuͤrchtet viel⸗
mehr, wie sie sich ausdruͤckt, daß dieser Konflikt der Ansichten ; 54 * . . ment FHervor, daß die liberale Partei, der von ihren Gegnern so
haufig der Vorwurf gemacht wird, daß sie die katholische Kirche
der anderen in Monmouth verurtheilten Chartisten zu beaufsich · tigen, hat vorgestern Nachmittag eine Deputation an Lord Nor. manbo abgeschickt, um zu fragen, welches der späteste Termin
Herr van Broucküre legte die Petltio vor, welche 30,000 Fr. als Belohnung fuͤr Belgische Literaten und Komponisten verlangt. Die Central⸗Section sst nicht dafür, ermahnt jedoch die Regierung, 2 Gelegenheit zu ergreifen, die Literatur zu unterstutzen. Herr Dumortier bemerkte, so lange der ö — erlaubt sey, der nur einige Drucker bereichere, muͤsse die National ⸗Literatur erliegen. Herr Lebeau wiederholte, was kurzlich bereits Herr van Brouckere gesagt hatte, namlich die Klagen der Franzoͤsischen Schriftsteller über den Belgischen Nach—⸗ druck seyen Kbertrieben; uͤberdies habe Frankreich keinen Grund, sich zu beschweren, da es selbst die Englischen und Deutschen Werke nachdrucke.“ Der Nachdruck bereichere aber nicht bloß ein Paar Drucker, sondern beschäͤftige viele Arbeiter, Papter⸗ Fabrikanten ꝛ. Die fur die National-⸗Feste verlangten 50, 000 Fr. wurden auf 30,009 reduzirt. .
Bei Hofe wird ein glänzendes Fest zu Ehren des Prinzen von Koburg stattsinden. Herr Masui, Direktor der Ein gen ist nach Littich gegangen, üm ein Spezial⸗Convoy suͤr die Prin zen einzurichten. In Brüuͤssel wird die ganze Garnison unter Waffen treten, und ein Spalier bis zum Schlosse bilden. Die Kavallerie wird dem 144 . .
Der Italiaͤnische Fluͤchtling Bramani, der seit 3 Jahren in e en wohnt, hat Befehl erhalten, unverzüglich Belgien zu ver⸗ lassen.
Die im diesjährigen Budget bewilligte Summe für den Kultus der katholischen Kirche beläuft sich auf 3,906,617 Fr., wozu noch 560,009 Fr. fuͤr Pensionen an Geistliche kemmen. Das Journal de Liege hebt es als ein beachtenswerthes Mao—
senschaften diskutirt.
verfolge, gegen die Bewilligung jener Summen weder in der Nepräsentanten⸗ Kammer noch in den öffentlichen Blattern ein Wort geaͤußert habe.
Lüttich, J. Gestern um 10!/, Uhr Abends verkuͤn⸗
Febr.
digte der Donner der Kanonen die Ankunft des Prinzen Albrecht
Die Deputation wurde von dem Unter⸗Staatssecretair Herrn Phil⸗ von Sachsen-Koburg in unseren Mauern. Der regierende Her⸗
zog, der Erbprinz und Prinz Ferdinand von Sachsen⸗Koburg, so wie Lord Torrington und Oberst Grey trafen gleichfalls hier ein. Heute früh machten sämmtliche Behoͤrden der Stadt, so wie der Nektor und eine Deputation der Universitäͤt dem Prin, zen ihre Aufwartung. Um zehn Uhr fuhren die Reisenden auf der Eisenbahn mit einem dazu in Bereitschaft stehenden Spezial Convoy nach Bruͤssel weiter.
Sch weden und Norwegen.
Stockholm, 25. Jan. Heute wurde der Reichstag durch Se. Majestaͤt den König mittelst folgender Rede ersͤffnet:
Meine Herren! Dreißig Jahre sind nunmehr verslossen, * Schweden, duͤrch Katastrerxben erdrückt, die in den Jahrbüchern der Völfer bekannt sind, seine Blicke auf Männer wandte, die es für fähig hielt, nicht allein das Land wieder zu heben, sondern auch ihm wieder den Rang ju verschaffen, ven welchen es herabgesunfen war. Will man gerecht seyn und seinem Vaterlande gut dienen, so muß jeder sich dessen Geschichle gut ins Gedächtniß rufen. Lesen wir die unsrige seit anderthalb Jahrhunderten, so sinden wir in derselben heilsame Lehren. Als Karl XIII. sich bereit erllärte, die drückende Bürde der Regierung zu übernehmen rettete er die Trümmer des Königreiches und verhin⸗ derte den gäujlichen Untergang desselben. Der damals mit so großen Opfern an Menschen und Geld erkaufte Friede war von kurzer Dauer. Zwei Jahre darauf wollte eine übergewaltige Macht diesen ganzen Theil des Nordens seiner DObmacht unterwerfen. Karl XIII. wies diese Betmäßigkeit zurück, wie es die Bedrängniß der Nation nicht allein ihm, sondern auch e Regierung zum Gesetz machte. Ohne Heer, ohne Waffen, ohne Finanzen, ohne ilitair⸗Verwaltung, aber unter dem Beiftande der Vorsehung, sprach seiner Weigerung der schwachen Be⸗ völkerung, die Schweden noch zählte, Muth ein. Als Adoptivsobn des Königs, als Erbe seiner Rechte und erster Vertheidiger der Ration. habe Ich seine Politik befolgt, die mit dem Fortbestehen beider Reiche wesenlich verknüpft ist. Die redliche Entwickelung dieser Politik. wo⸗ für die Reichsstände in Masse im Jahre 1818 dem hochseligen König und Mir Dank abstatteten, hat der Halbinsel ein k des Friedens und des Gedeihens geschenkt, den Werth unsereg haupt⸗ sächlichsten Ausfuhr⸗Artikels, des Eisens, um mehr als das Doppelte erhöht und unermeßliche Hülfsquellen erschaffen, die in diesem Augen⸗ blick dis ponibel sind, wie der Ihnen vorzulegende Bericht darthun wird. Sie werden daraus mit Befriedigung erschen, daß Unsere Mittel Uns der Nothwendigkest einer Bermehrung der Bewilligungen, um die Bedürf⸗ nisse des Staatedienstes zu decken, überheben. Sie werden auch in derselben Aussicht jur Herabse zung der Abgaben inden, besonders solcher, die so lange auf dem 2 gelastet. Endlich werden sie sich durch den Anblig der Ueber⸗ sicht der von 1816 bis 1837 in Schweden ausgeführten Arbeiten über⸗
jengen, daß sie eine Summe von mehr als 18 Millisnen Bankrthlr.
etragen, obgleich mehrere auf den Boden gelegte Lasten aufgehoben
werden. Alle diese Vortheise verdanken wir dem Zustande augwärti⸗ gen und inneren Friedens, mit dem die Gottheit ung gesegnet. Diese läcliche Lage stöken, hieße das Daseyn des Vaterlandes in Frage stel⸗ en, sich den Wechselfällen und Gefahren der Kämpfe aussegzen; es hieße auch die Gewissenhaftigkeit des volitischen Eides verletzen und eine Fluth von Leiden über das Land herbeizieh en.
Der Clementar linterricht ist Gegenstand einer aufmerksamen Serg⸗ falt von Selten der Regierung und der Priesterschaft gewesen. Von 1999 Pfarrschulen und 377 umherziehenden Schullehrern im König⸗ reiche Find drei Viertheile seit 1811, bestell worden,. Der Cifer der Gessilichkeit und der frommen Gemüther hat Meine Dankbarfeit erregt. Ich rechne auf die Mitwirkung sämmtlicher Stände, um 1300 Pfar⸗ fen mit diesen Institutionen zu dotiren, welche nicht allein für die re⸗ siglöse und polstische Moral, fondern auch für das Glück der amilien und den Ruhm des Baterlandes in so hohem Grade wesentlich sind.
Tie Aufhebung der Reserve⸗Magazine, welche angelegt waren. um die verderblichen ien der Mißätnbten ju vermindern hat die Regierung in Besorgnisse versetzt, die nicht zur enge gewürdigt wor⸗ den. Sie werden unhtreitig einsehen, daß diese Besorgnisse Hinseg von den beiden ersten Staats⸗Gewalten gethellt werden müssen. m die Berölterung vor einer leicht zu beseinigenden Geißel zu y soll eine eigene Betschaft an Sie gerichtet werden 1 9 flscht jeder vorsichtigen Verwaltung erheischt. Bon jeder haben ? *
le Bewohner der Halbinsel vermindert und sie F n,, m Uus⸗ lande einen Unterhalt zu suchen, den der heimische Boden ihnen ver⸗
sagte. . tra⸗Kanal, dessen Dimensionen denen des Götha Kæ=
,,, . s̃ 3 die Schifffahrt zwischen der Nord- und
Ce gehermint war, foll gleiche Breite und Tiefe mit letzt gem erhalten.
* im Jahre 1838 begonnenen Arbeiten sind zu einem Punkte gedie⸗
öden, welcher nach Ablauf von A bis 8 Jahren höchstens, die Beendi⸗
gung dieses für Schifffahrt und Handel so nothwendigen Communica⸗
liens⸗Weges hoffen läßt. l .
Was Heer, unermüdlich und stets bereit, der Stimme der Pflicht,
des einheimischen und auswärtigen Ruhmes zu folgen, gehorcht nach wie vor dieser Stimme, um dahin zu eilen, wo der Boden seine Arme in Anspruch nimmt, und Überall, wo das Vaterland seiner bedürfen wird. Was dieses Heer geleistet, werden Sie aus den Ihnen vorzule⸗ genden Tabellen erschen.“
Entwürfe zur Veränderung unserer Repräsentation sind seit ** reren Jahren in Umlauf gesetzt und Bittschriften, in denen Ich ersucht war, die Regierungsferm des Staats zu verändern, vor den Auggin audergehen des lepten Reichstages an Mich gerichtet worden. Das
enn en, hat die Art und Weise bestimmt, in welcher Veränderun- gen bewwerfstelllzt werden milssen, und nnter Nachachtung desselben
darf die Nation gewärtigen, daß Ich die von den Reicheständen Mir vorzulegenden Verschläle mit dein Interesse und dem Eifer prü—⸗ fen werde, die eine Sache von solcher Wichtigkeit erheischt. Alleg, was bas Glück und die Ruhe der Nation zu konsolsdiren vermag, wird ein Gegenstand Meiner Erwägung und Meiner innigsten Sorgfalt sern. Mt einem Werte, Alles, was ausführbar und nützlich seyn dürfte, kann von Mir nie verworfen werden.“
„Es wird Ihnen nicht entgehen, daß es eine wesentliche Berbesse⸗ rung ist, der höchsten Gerichts⸗Bedärde des Königreichs die ibr so noih⸗ wendige Unabhäugigkeit zu verleihen. Frei in seiner sorgfältigen Pri fung, darf der Richter von seinen Ueberlegungen nicht abgezogen wer⸗ den. Der Buchstabe des Gesetzes und seln Gewissen müͤssen ihn ver der Furcht des Tadels und dem Bedürsnisse aller Lobsprüche fern hal⸗ ten. — Meine frühere Botschaft hinsichtlich Meiner Entsagung auf die Präsidentschaft und die jwei Stimmen, welche die Verfassung Mir in dem höchsten Gerichte eingercumt, soll Ihnen von neuem vorgelegt werden. Sowohl die, welche Recht sprechen, als die, über welche Recht gesprochen wird, werden darin eine gegenseitige Bürgschaft sinden.“
„Ueber fünf Jahre sind verslossen, seit Ich Sie üm den Thron versammelt gesehen. Bei Ihrer n, waren die Besorgnisse vor e ner nahen Wlederjzusammenberufung allgemein. Sie beruhten auf e nem vermuthlichen Desizit des Ilm ug! e , rs. welches . dete 3 aber einem ansehnlichen Ueberschuß der Einnahme Raum gemacht hat.“ g „Der Allmächtige, der in seiner göttlichen Weisheit den Völkern Glück und Unglück augtheilt, hat uns eins wie das andere widerfah⸗ ren lassen. Strenge Winter haben die Leiden vermehrt, mit denen Mißärndten uns heimjusuchen drohten. Unfälle der Art gehören zu den Warnungen, wie sie die Borsehung den Nationen giebt, welche durch den langen Cen uf des Wohlergehens dahin gelangt sind, dasselbe für ein Recht anzusehen, ehne vielmehr zu bedenken, daß das Unglück eher eine Weisung ven Oben herab ist, um sie vor ähnlichen Verirrungen zu bewahren. Dank sev es jedoch seiner Gute, die Prüfung war nicht ven langer Dauer, und der Anblick, den sie gewährte, war schön und rührend? wo die Noth ihre Hände bittend hinstreckte, hat die Weohl⸗ thätigkeit sie gefüllt. So haben wir während der schwierigen Zeiten die Sorgen getheilt, zusammen unser Brod unter diejenigen ausgeiheilt, denen es fehlte; so haben wir gewetteifert, Diejenigen zu bekleiden, die unbetleidet waren, und die zu unterstützen, deren Wohnungen die Fenersbrnnst verzehrt hatte: denn zur Vermehrung unserer Bedräng⸗ niß trat die Feüer-noth in Verbindung mit der eisigen Kälte, und diese Gemeinsamkeit ven Leiden und von Bestrebungen u deren Ab⸗ hülfe ist ein Ring mehe in der Kette gegensetiger Verbindungen. Glücklichere Jahre und Schicksale, ebenfalls Gaben jener Vorsehung, die in unseren glücklichen und unglücklichen Ereignissen gleiche Güte an den Tag legt, sind auf jene gefolgt und geben jetzt neuen Anlaß zur Dankbarkeit“
„Neben den Vortheilen, die aus der Vermehrung der Bevölkerung entspringen müssen, haben wir uns ver den in allen Ländern daraus entspringenden Nachtheilen zu wahren, nämlich Pauperismus und Hei— malhlosigkeit. Es sollen Ihnen Gesetze über Polizei und öffentliche Sicherheit vorgelegt werden. Die Rücsicht auf die Ruhe des König— reichs, auf die Sicherheit der Bewohner von Stadt und Land, werden Ihre Beschlüsse leiten.“
Bevor Ich in das Grab sinke, wohin Mich mehr als drei Viertel— ahrhunderie führen werden, die Ich hienieden zugebracht, nachdem ch so viele Schwierigkeiten und Pindernisse überwunden, muß Ich
Ihnen nochmals sagen: „Begreifen Sie Ihre Regierung““, ünd bnen wiederholen, was Ich am ). Norember 1810 sagte, als Ich den dir vorgelegten Gesetzen den Eid leistete, bevor Ich noch die Eidschwüre
des Reichstages empfangen: „„Der Friede ist das einzige ruhmwürdige
Ziel einer aufgeklärten Regierung; nicht der Umfang eines Staats
macht dessen Kraft und Unabhängigkeit aus, sondern seine Gesetze, sein andel, sein Gewerbfleiß und mehr denn Alles, sein Nationalgeist.““ iese Worte, wie Ich Mich wobl erinnere, fanden allgemeinen Beifall.
Der berühmte Mann der Zeit lastete damals auf Schweden mit dem ganzen Gewicht seiner Größe und seiner Macht. Ein Abgesandter des Friedens suchte seine Gewalt festzusetzen, indem er dem Einen schmei—⸗
elte und dem Anderen drohte. Er legte uns die Berpflichtung auf,
Großbritanien den Krieg zu erklären. Die Lage Schwedens beirübte
Mich lief, ohne Mich jedoch zu schrecken. Mein Geist schwang sich
auf die Söhe der Gefahren die uns bedrohten. Trotz Meiner Vorliebefür dle Zu⸗
, . ging Ich in dem Augenblick der Volkswahl die Verpflichtung
ein, Euch aus Eurer drückenden Lage zu ziehen, und diese Verpflichtung wurde in Meinen Gedanken mit einem inneren Rufe besiegelt, der
Mir vem Himmel eingegeben schien. Es ist Mir gelungen, Euch zu
dienen, ohne Mich darauf zu legen, nichts als Eure Zunge zu reden.
Die Sprache der Humanität, welche selbst dem Privatmann die Pflicht
auferlegt, seinen Nebenmenschen zu nützen, wurde der neue In egriff
Meiner Pflichten. Ich habe ihn mit unn fe ein Melnem̃ ganzen
Wesen eingegraben. Meine Kenntniß Eurer Sprache, Enrer Ein
Eurer National⸗Tugenden und Fehler ist die Eurer Geschichte. Sie
Lußert sich in den Erfolgen und nk Denkmalen, die Ich bei Meinem Tode interlassen werde. Darin besteht mein höchster Ruhm. Diese Denkmale, es ind die Freiheiten, deren Ihr genießt und um deren Erhaltung Ich um Himel flehe. Diese Denkmale sind die Külfsquellen, die Ihr bei einer Anfunft nicht besaßet, die Tilgung Eurer auswärtigen und
des bei weitem größten Theils der einheimischen Staattschuld, ein
Ueberschuß der jährlichen Bank⸗Einnahme, die von 2148 009 Bank- Tha—
lern auf fast z00, 0900 gestiegen und auf wirklichen Forderungen beruht; die Grabung von Kanälen, die Schiffbarmachunß von güsfen und
Strömen, die Anlegung neuer Landstraßen, die Errichtung von Fesiun⸗ en, Häfen und Dämmen, der Zustand der Magazine und Zeüghãu⸗ er; ein Heer von mehr als 106,09 Mann, nicht aus Sréisen und
Kindern, sondern aus Veteranen und Erwachsenen bessehend, eine Kü— en-Flotte von beinahe 80 Kanonen⸗Schaluppen und Jollen, eine
riehrung der großen Flotte mit Fregatten und . ein ron Jahr ju Jahr fortschreitender Landbau, eine Manufaftur— Indu. ie, die sich in mehrtren wesentlichen Zweigen mehr als verdsppelt at, eine fast verdzeifachte Zoll- Einnahme bel Herabsetzung der Ein- und Ausgangs⸗-Zölle, eine Bevölkerung, fast fo siart wie die von
Schweden und Finnland vor dem Len des letzteren, d. h. über ein
Biertheil starter, als Ich sie bei Meiner Anfunft vorgefunden. Das
Erstaunlichsts von zlllznt will Ich übergehen, nämlich die Bereinignng
mit einem Kolle, welches seit den Uraufängen der Geschichte fasf' im—
mer 4 . 83. n, .
Gott, der Mich hört, Gett, den Ich um di
jetzigen Wehlergehens anflehe kennt r , nn, ö 6 lücklich 1. machen. Ist es Mir, bei der Ünbeständlakeit alles Mensch⸗ ichen, nicht gänglich gelungen, so habe Ich doch unter Seiner göti⸗
2 e , , Unglück entreißen können, in wel—
r versunken waret, Leiden und Bed
2 ** e. ürfnisse zu vermindern
zezwungen, unverschuldeten Angriffen entge
der Allmichtige gestattet, den größten Theil r 2 ,
Mir die Osisez überschritten, unter ihre Mitbürger heimzuführen, nach
dem sie zur Befreiung Deutschlands und zur FJessste lung ber unabhän⸗
if en ihres Vaterlandes heigetragen. . Unabhängigkeit, m. 5.
1 von Bestand seyn, denn Sie werden es mit . Könige woͤi⸗
mehr noch ihre materiellen Revolutionen En
emals gezwungen, über Eure Gränzen . 2 —ᷣ 2 alh derselben zurück, nachdem Ihr den ! eis auf die Angreifer
en, , . Inselbewehner auf nenn heb m eilen des Gebiets der eiden Königreiche, hängen wir mit dem Euro ischen Kontinent nur ach en unfruchthare Gegend zusammen. jinfere Lage schreibt un⸗ sere Pelitik vor. Alle Gewässer mit unseren Schi . 1 chiffen zu durchkreuzen und 59 ien 41 . ö. wünschen: das ist unser Beruf.
„Dle fremden Mächte geben uns fortw mie, . o nen e n , ährend Bewesse ihres Ver⸗
„Bewahrt diese Vortheile, die Eure Regierun ü i⸗ chen verschafft hat. Die innere Wohlfahrt aun lib ö nach außen können nur durch Liebe zur Eintracht und Gerechtigkeit 64 den Gehorsam gegen die Gesetze konfolldirt werden. flehe zur Vorsehnng, Euch in diesen . Gesinnungen zu ẽrhalten.
Ueberschreitei niemals die Schranken, wesche die Rarür und
157
„Bald durch den Lauf der Ratur zu einem anderen geben bern— fen, werde Ich noch den Segen des gien, für zwei Bölfer erfle⸗ hen, die sich durch so viele Tugenden auszeichnen, wenn ffe sich seibsi überlassen bleiben, und die Mir se rührende Beweise ihrer Zuneigung und Dantzarkest gegeben haben. Ich erneuere Ihnen, meine Herren, die ganze Bersicherung Meines Königl. Wohlwellens.“
D Anem art.
Kopenhagen, 31. Jan. Eine Deputation der Schleswig Holsteinischen Pralaten und Ritterschaft, bestehend aus dem 23 merherrn von Buͤlow, dem Kammerherrn, Amtmann Grafen Reventlow⸗-Criminisf und dem Landrath Buchwald, hat vorigen Sonntag Audienz bei Sr. Majestät gehabt, um Höchstdieselben in Anleitung der Thronbesteigung zu beglückwünschen und um 8 der Privilegien der Ritterschaft anzuhalten. Sc. Masestaͤt beantwortete diesen Antrag in gnadigsten Ausdrücken.
ie am 28sten d. von der Unwwersität gehaltene Gedaäͤchtniß— feier des hochseligen Konigs wurde mit der Gegenwart des Kron— prinzen, und des Prinzen Ferdinand, sowie des Herzogs Karl von Gülückstzurg und des Landgrafen Wilhelm von Heffen beehrt. Auch alle Mintster, viele Beamte, die Geistlichkeit der Stadt u. s. w. wohnten derselben bei.
Deutsche Bundes staaten.
München, 31. Jan. Der Königlichen Verordnung, die Verwendung der werkiagsschulpflichtigen Jugend in Fabriken be⸗ treffend, eninehmen wir Nachstehendes:
Ludwig ze. Wir haben in Erwägung jener Nachtheile, welche eine n mit übermäßiger Anstrengung, so wie mit Per— nachlässigung des Schul- und Religions- Unterrichts verbundene Be⸗ schäftigung der werktagsschulyflichtigen reer; bei Fabriken und grö— 6 Gewerken, in nn, auf die Gesundheit, geistige und förper— iche Entwickelung solcher Kinder herbeizuführen pflegt, in dieser Be— een. — auf so lange Wir nicht anders verfügen — nachfolgende
estimmungen ju treffen beschlossen: Art. 1. Kein Kind soll vor dem zurücgelegten neunten Lebengjahre in Fabriken oder in Berg- Hütten. und Schlagwerken, zum Zwecke einer regelmäßigen Beschäftigung auf⸗ Cenommen werden. Art. 2. Die Aufnahme eines Kindes zu diefen Zwecke nach dem neunten Lebensjahre, darf nur auf den Grund ei— nes == Zeugnisses über körperliche Tanglichkest für die bevorstehende Art der Beschäftigung und über die Nichtgefährdung der Gesundheit und der weiteren physischen Entwickelung durch dieselbe, dann eines Zeugnisses der Lokal-⸗Schul-Inspection lber bisherigen fiei⸗ ßigen Schulbesuch und die Erwerbung der für das neunte Lebenhjahr vorgeschriebenen Kenntnisse geschehen. Art. 3. Die Arbeitszeit für Kinder vom neunten bis zum zwölften Jahre wird auf das Mäarimum von 19 Stunden des Tages festgesetzt. Dieselbe hat niemals vor s Uhr Morgens zu beginnen und spätestens um 6 Ubr Abends zu enden. Auch ist diesen Kindern täglich zur Mittags zeit eine volle Stunde etiva von j] bis 121hr, nach eines jeden Ories Sitten und Gebräuchen, dann im Lauf der Vor⸗ und Nachmittagszeit nebstdem noch jedesmal eine halbe Stunde zur Erholung ju geben, und hierbei Bewegung außer der Anstalt zu gestatten. Art. 4. Was die weitere verordnungsmäßige Erfüllung der Schulpflicht von Seite selcher Kinder anbelangt, so kann derselben da— durch genügt werden, daß die Kinder während der bestimmten Arbeits fit entweder I) wenigstens zwei Stunden des Tages an dem bffent— ichen Unterrichte des Orts Theil nehmen, oder 2) daß sie den nöthi— gen Schul; und Religions⸗Unterricht in einer besonderen Privat- An— y oder Fabrifschule, gleichfalls zwei Stunden lang täglich erhalten. In beiden Fällen haben sich diese Kinder der öffentlichen Jahres ⸗Schul⸗ prüfung zu unterziehen.“
Karlsruhe, 28. Jan. Durch Cirkularschreiben sind die Landtags⸗ Mitglieder zur Fortsetzung des Landtages auf den 6. Maͤrz d. J. wieder einberufen worden.
— — Weimar, 2. Febr. Zur Feier des heutigen 88sten Geburtsfestes Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs haben sich eingefunden: der Prinz und Prinzessin Georg von Sachsen— Altenburg, die Prinzessin von Schaumburg Lippe, die Preu— ßische Generalität von Erfurt, unser Minister⸗Resident, Lega— tions⸗Rath Weiland aus Paris, die gewohnlichen Deputationen be— nachbarter Höfe, so wie Deputationen der Untversitat Jena und der Großherzoglichen Behörden des Eisennacher und Neustaäͤdter Kreises u. s. w. Weimar ist heute sehr lebhaft; denn Jeder be— eilt sich zur großen Gratulations⸗Cour fruͤh i! Uhr zu erscheinen und die aufrichtigen und innig gefühlten Glückwunsche auszuspre⸗ chen. — Zur heutigen Feier ist die Oper: Der Brauer von Pre— ston, neu in Scene gesetzt.
Oe sterreich.
Wien, 31. Jan. Der Oesterr. Beobachter enthalt fol= genden amtlichen Artikel uber den verstorbenen Grafen Clam— Martinitz; Vorgestern zwischen zwischen 6 und 7 Uhr Abends ist Graf Karl Clam⸗Martinitz, Sr. Majestàat des Kaisers Gene— ral⸗ Adjutant, Wirklicher Geheimer Rath und Kammerer, Feld⸗ marschall⸗ Lieutenant und Chef der Militair⸗Section im Staats, rathe, nach kurzem Krankenlager, im A48sten Jahre seines ausge⸗ zeichneten Lebens verschieden. — Mit dem Feldzuge von 1860, diesem an Aufschwung und Hingebung fuͤr die Sache des Va— terlandes so reichen Jahre, begann Graf Clam seine militatrische Laufbahn. Im Jahre 1812 trat er in die zweite Epoche dersel— ben, diejenige seiner Zutheilung zur Person des damaligen Gene⸗ rals der Kavallerie, späteren Feldmarschalls Fursten Carl von Schwarzenberg, dem er als Ordonnanz Offizier und dann als Flügel ⸗ Adjutant von den eisigen Fel— dern Volhyntens durch das wiedergewonnene Deutschland, bis ins erz von Frankreich folgte — eine Zeit und eine Stellung, in welcher er, weit uͤber die Graͤnzen seines Wir⸗ kungskreises und seiner Jahre hinaus, Eigenschaften entwickelte, die ihn damals . von seinem Feldherrn als eine der größten Hoffnungen des Kaiserstaates, als einen der Manner bezeichnen machten, in dessen Hande in den Tagen der Gefahr Oesterreich die Kraft seiner Waffen vertrauend legen konne. — So jung und so hochgeachtet trat er im Jahre 1817 in die dritte Epoche seines Lebens, diejenige, wo die zwei wichtigen Elemente des Mannes, der berufen war, den Militair und den Staatsmann (in sich zu vereinigen, ihre glaͤnzende Ausbildung fanden: der vraktische Dienst dei der Truppe und der diplomatische Graf Een, wurde bald einer der tuͤchtigsten Obersten der Armee,
nd Sr. Durchlaucht dem Prinzen von 13 auf einer Sen⸗
ung nach Rußland beigegeben, bewiesen seine Berichte den ra— schen tiefen Blick, den reichen Geist, den mächtigen Charakter, ie ausgebreiteten Kenntnisse, so wie die Gabe praktischer nwendung — ein Verein von Eigenschaften, die in dem an Gen ahren und vielseitigen Berechnungen reichen Jahre 1830 den rafen Clam in den Hof⸗Kriegsrath berufen ünd ihm Überdies eine Sendung wichtigster Art nach Berlin anvertrauen machten. Nach dem Tode weil. Sr. Majestät des Kaisers Franz beginnt die vierte Epoche dieses wichtigen Lebens; Graf Clam wurde von Sr. Majestät dem jetzt regierenden Kaiser zu Höchstdessen Ge— neral⸗Adjutanten erwaͤhlt ünd ihm bald darauf die Leitung der militairischen Section im Staats ⸗Rathe übertragen. Was er in dieser Stelle geleistet, daruber giebt es in Der ig nur Eine Stimme, um seinem Verdienst Lob und Gerechtigkeit widerfahren
6 lassen. Die allgemeine Theilnahme dieser Hauptstadt an dem erluste, den Staat, Armee und Angehörige durch den Tod dieses Mannes erlitten haben, ist ein schmerzlicher, aber richtiger Beleg dafür. — Die fünfte Epoche, er war dafür berufen, und daß er es war, das ist seine Ehre, sein Ruhm. Die Beschluͤsse der Vor— sehung haben ihn abberufen von diesem Schauplatze, wo er ein Muster eines treuen und unablaͤssig thätigen Staatsdieners, ein strenger Held der Pflicht, ein Freund alles Edlen und Großen, ein gluͤcklicher Gatte und beneidenswerther Vater dastand! — Die achtungsvolle Erinnerung an ihn steht in dem Herzen jedes Oester⸗ reichers geschrieben.
Se. Majestaͤt der Kaiser haben folgendes allerhschste Hand⸗ — an die verwittwete Gräfin Clam⸗Martinitz zu erlassen geruht:
Liebe Grän Clam-Martinitz! Mit tiefgerührtem Herjen und dem innigsten Bedauern fühle Ich den frühßeiligen Berlust Ihres Gemahls, der mit so seltener Einsicht, unermüdeter Thätigkeit und Singebung Mir, Meinen Staaten und insbesendere Meiner Armee die ausgezeichnetslen Dienste leistete. Möge Mesne vollfommenste Theil⸗ nahme an diesem so harten Schlage des Schicksals für Sie und Ihre Linder zu einiger Linderung Ihres gerechtesten Schmerzes gereichen. — Wien, den 30. Januar 1830.
1 ; (gejz) Ferdinand.“
Man glaubt, die vom Grafen Clam bekleideten Chargen werden getheilt und die Functionen eines Sections Chefs im Staatsrathe dem Feldmarschall / Lieutenant Grafen Baillet de la Tour, die des General-Adjutanten St. Majsestaͤt des Kaisers aber dem Fuͤrsten Karl Schwarzenberg zu Theil werden.
— — Wien, 31. Jan. Graf Clam⸗Martinitz ist vorgestern Abends nach 6 Uhr verschieden. Die Kunde von seinem' Tode verbreitete sich alsbald in der Stadt und wurde allenthalben mit den Zeichen der tiefsten Betruͤbniß vernommen. Das Ende des Grafen war außerst mer n doch setzte der Kranke den unsäglichen Leiden die größte Standhaftigkeit entgegen und bewies im Sterben den— selben ritterlichen Muth und dieselbe Festigkeit, welche ihm im Leben, wie nur Wenigen, eigen waren. Bei Hofe hat dieser Todesfall tiefe Bekuͤmmerniß, bei den Freunden des Verbliche— nen das Gefuͤhl eines schmerzlichen Verlustes, in allen Klassen der Bevölkerung aufrichtige Trauer erregt. Der trostlosen Ge— mahlin druckte der Kaiser Seine Theilnahme in einem Hand— schreiben aus, welches die heutigen Zeitungen veröffentlichen. Der Oesterreichische Beobachter halt dem Verstorbenen eine ehrenvolle keichen Rede; die Andeutung, daß er bestimmt war, im Kriege den Oberbefehl der Kaiserlichen Armee zu uͤbernehmen, bewesst allein schon, wie groß dieser Verlust ist. Insbesondere trifft er die Armee, fuͤr welche Graf Clam unermuͤdlich thätig war. Nie konnte wahres Verdienst, wo es sich auch vorfand, mit größerer Sicherheit auf Anerkennung rechnen, als seitdem Clam an die Spitze der staatstaͤthlichen Milllair⸗ Section getreten war. Mit gleichem Erfolge ward Graf Clam im diplomatisch en Dienste ver— wendet: sein offenes Auftreten gewann schon vorweg, sein scharfer Verstand faßte schnell und richtig auf, seinen Arbeiten wird Klar— heit, Prazision und ein schöͤner geistvoller Styl nachgerüͤhmt. In Deutscher und Franzoͤsischer Sprache schrieb er mit gleicher Fertigkeit und Gewandtheit. Auch als Publizist aufzutreten, war er im Laufe der Kriegsjahre, als Fluͤgel⸗ Adjutant des Färsten Schwarzenberg, einigemale durch die Unt ⸗ berufen. So wird erzählt, daß der Oesterreichische Bericht ber die Schlacht bei Leipzig großentheils aus seiner Feder floß; auf dem Schlacht⸗ felde zwischen Todten und Verwundeten schrieb er ihn nieder, wobei eine Trommel als Tisch dienen mußte. Sein Aeußeres entsprach dem Vereine so seltener und so glänzender Eigenschaf⸗ ten des Geistes und des Herzens. In sceiner Jugend galt er fuͤr einen der schoͤnsten Männer in der Armee, aber auch noch in reiferen Jahren war seine Erscheinung ritterlich und maͤnnlich schön zu nennen.
in Kammer⸗Ball bei Sr. Majestat, der am folgenden Tage stattfinden sollte, wurde abgesagt.
Auch beim diplomatischen Corps hat sich ein Todesfall er⸗
eignet. Mrs. Clay, die Gemahlin des Secretairs der Nord— Amerikanischen Gesandtschaft, eine noch junge Dame und Mut⸗ ter zweier Kinder, unterlag dem Nervenfieber, welches hier fort- wahrend herrscht und schon viele Opfer dahinraffte. Alle diese Sterbefälle haben ber unsern Karneval einen Trauerflor aus— gebreitet, der die sonst hier heimische 6 nicht aufkom⸗ men läßt. Der auf morgen festgesetzte Ball bei Furst Esterhazy ist wegen schwerer Erkrankung eines nahen Verwandten des Für sten abermals abgesagt worden. Die Tuͤrkische Post mit Briefschaften aus Konstantino— pel vom 18ten ist heute ein 2 hat jedoch nichts Neues von Bedeutung gebracht. er Großherr hatte einen Hattische⸗ rif erlassen, in welchem die Entsetzung des bisherigen Kapudan Pascha ausgesprochen ist. ;
Preßburg, 25. Jan. (P. 3.) Vorgestern fand die seier— liche Beerdigung des Landtags Deputirten, Freiherrn Bänffh von Losoncz, mit einem Glanze statt, wie er in unseren Mauern schon lange nicht gesehen wurde. Um 116. Uhr setzte sich der Leichen Londuet in Bewegung; zu beiden Seiten des Trauerwa— ges loderten an hundert Fackeln, zur Ehre des Verstorbenen von der Jugend getragen; der Trauerzug hielt bei der evangelischen Kirche an; Landtags- Deputirte trugen den Entschlafenen in die⸗ selbe, wo der landtäͤgliche reformirte Prediger Michael von Nagy eine Trauerrede vor dem zahlreichen Leichengefolge hielt, worauf der Sarg in eine Gruft des nahen alten Friedhofes getragen wurde, vor welcher der Landtags⸗Deputirte Ladislaus von Pa— löczy, als diesfalls vom Deputirtenköͤrper beauftragter Redner, dem unvergeßlichen Hingeschiedenen das letzte Lebewohl in herz⸗
ergreifenden Worten nachrief.
Spanien.
Madrid, 24. Jan. Am heutigen Tage werden die hie— sigen Wahlen beendigt, doch wird das Resultat erst am 3Isten d M. bekannt gemacht. Bis gestern hatten von den 6554 Wäh— lern der Hauptstadt 4095 ihre Stimmen abgegeben; davon ge— hoöͤrten 2789 der exaltirten und 1326 der gemäßigten Partei an, es haben also 2449 Wahler an den Wahlen nicht Theil ge— nommen.
Die Hof Zeitung enthalt heute ein Königliches Dekret, wo⸗ durch der General Don Geronimo Valdez, seiner zerruͤtteten Se—⸗ sundheit halber, seines Amtes als General -Capitain von Catalo⸗
nien entlassen und der Herzog von Vitoria zu seinem Nachfolger
ernannt wird.
Spanische Gränze. Ein Ver⸗
Bayonne, 28. Jan.
such Zurbano s, Segura durch List zu nehmen, ist mißlungen, zwei Bataillone, als Karlisten verkleidet, allein die Garnison entdeckte die List, machte einen Ausfall und
erten sich der Stadt,
die Christinos mußten sich mit 33 em Verluste zurückziehen.
In Agcoitia ist eine Karlistische Verschwörung entdeckt wor⸗