1840 / 41 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Ware dies von dem mn hätten aber die Minister . ! t, . dem er bekennen, daß nicht nur da au gin dies zechan, so n deb Kelten, lendern daß auch der Ursach habe, sich daruber zu h r Dill ; , in, gg nner ankt fühlen müsse. Das Stillschwei—⸗ Prinz selbst sich dadurch ; gen weiches sein edler Freund (Kord Jzhn Russellꝰ Seo bachttz, laffe ihn glauben, daß dies wahr sey. Lord Iehn Russell; 8 nein? Ich würde meinen ehrenwerthen Freund bereits feñher unterdrochen haben, wenn ich nicht gewollt hatte, baß er Alles dem Hause sagen möchte, was er sagen wollte. Es ust mir nicht bekannt, daß irgend eine Ernennung oder Gehalts BVestimmung en,, , m . . J. eher i e als bis die Meinung des Prinzen Albrecht darüber eingeholt wor, den ist. Der Name eines Edelmannes ist in der That genannt worden, aber weiter ist nichts geschehen und wird auch nichts ge⸗ schehen,/ bis der Prinz selbst darüber entschieden haben wird.“ Hierauf schlug der Oberst Sibthorp als Amendement vor, daß, im Falle des Ablebens der Königin, die dem Prinzen fuͤr seine Lebenszeit bewilligte Dotation ganz aufhören solle, wenn der selbe weniger als sechs Monate des aher; sich in Großbritanien und Irland aufhalte, oder sich mit einer fremden nichtprotestantischen Prinzessin oder Dame 6 25 2 . w e n. mit einer anderen vertausche. Sir Robert Peel erklärte, da die Dotation einmal bewilligt worden sey, so koͤnne er das Amendement nicht unterstuͤtzen, denn er wolle sich nicht den Anschein geben, als hege er das geringste Mißtrauen gegen den Prinzen. Lord John Ru ssell bern das Beispiel der Herzogin 2 Kent an Ünd fragte das Haus, ob dieselbe auch nur im Entferntesten das in ste gesetzte Vertrauen getäuscht habe. Er glaube, daß auch in dem gegenwartigen Falle kein Grund zur Annahme des Amendements . sey. Sir Robert Inglis . doch, es sey besser, wenn die Dotation von einer solchen Be— schränkung begleitet werde; haͤtte man dasselbe bei dem Prinzen Leopold gethan, 6 wäre die Frage uber das a, . dessel⸗ ben nicht im Parlamente angeregt worden. achdem der Oberst Sibthorp erklärt, er wolle nicht weiter auf die Annahme seines Amendements dringen, wurde die Bericht—⸗ erstattung uber die Bill auf den andern Tag anberaumt. Den übrigen Theil der Sitzung fuͤllten neue Debatten uͤber die Privilegien⸗Frage, die jedoch nicht beendigt, sondern auf den fol—⸗ genden Abend vertagt wurden. Herr Darby entwickelte naͤm= lich seine auf sofortige Freilassung der beiden verhafteten Sheriffs , , , ihre pflicht erfüllt hätten, und daß das Haus in seinen Privilegien nicht durch sie, sondern durch den Gerichts hof der Queen's Bench angegriffen worden. Der General— Prokurator aber erklärte, daß er sich, wenn auch mit Bedauern, dieser Motion widersetzen muͤsse, weil die Majorität des Hauses es ausgesprochen habe, daß die Sheriffs durch den trotz seiner rn, dem Befehle des Gerichtshofes geleisteten Ge— horsam * W rde 1 * verletzt ** 66 Privilegien an⸗ 2 tten. Sir R. Inglis und Sir W. Follett sprachen u Gunsten des Antrages, Letzterer erklärte jedoch, er hoffe, daß ord J. Russell eine solche Motion einbringen wurde; sollte dies aber nicht der Fall seyn, so werde er (der Redner) fuͤr Herrn Darby's Motion stimmen muͤssen. Nachdem noch Herr Baines und der General-Fiskal sich gegen die Freilassung der She— riffs erklart hatten, wurde die Debatte vertagt.

festgesetzt worden. wolle er weiter nichts sagen;

Londo 33 Febr. Die Vermaͤhlung der Koͤnigin ist nun offiziell auf nächsten Montag, den 10ten d., um 12 Uhr Mittags festgesetzt.

Es sind so viel Gesuche um Einlaßkarten zu dieser , e. sich

eingegangen, daß man sie schwerlich alle wird beruͤcksichtigen kön⸗ nen. Dem diplomatischen Corps ist amtlich angezeigt worden, daß fuͤr die Mitglieder desselben und fuͤr ihre Gemahlinnen der erforderliche Raum vorbehalten worden.

Lord Brougham will naͤchsten Freitag nach Paris abreisen und sich dort einige Zeit aufhalten.

Die Ernennung des Herrn Guizot zum Franzoͤsischen Bot— schafter am hiesigen Hofe wird hier von den rganen beider po⸗ litischer Parteien getadelt. Die Times meint, daß man unter den drei Kandidaten zu diesem Posten, Mols, Broglie und Gui— zot, den 7 von Broglie hätte wählen muͤssen; Guizots Wahl sey die unpassendste. Seine Sitten, seine verungluͤckten Versuche, den Weltmann zu spielen, wurden ihn mehr unter den ausgezeich⸗ neisten Gelehrten der Englischen Universitäten als unter den Staats männern und der hohen Gesellschaft Englands sich an seinem Orte fühlen lassen. Vom politischen sowohl als gesellschaftlichen Standpunkte aus sey die Wahl Guizot's eine ungluͤckliche. Der gemäßigt radikale Sun nennt Herrn Guizot's Ernennung ein unerwartetes ungelegenes Ereigniß; er sey der eifrige Anhänger Rußlands und werde die Russischen Einfluͤsse bei Lord Palmer— ston verstärken. Frankreich möge sich nicht von eitlen Geruchten irreteiten lassen, die Englische Allianz muͤsse mit seinen National⸗ Sympathieen uͤbereinstimmen, und diese seyen Buͤrgschaft gegen ei⸗ nen innigen Bund zwischen England und Rußland.

Toryblaätter erinnern aus Anlaß der gegenwartigen Kollision zwischen dem Unterhause und den Gerichten an eine fruͤhere ahn— licher Art, zur Zeit der Königin Anna. Damals war der Lord⸗ Oberrichter wegen Verletzung der Privilegien des Hauses vor die Schranken desselben geladen worden. Er weigerte sich, zu erscheinen. Sofort uͤberbrachte ihm der Sprecher personlich, be⸗ gleitet von vielen Mitgliedern, eine neue Vorladung. Der Lord⸗ Aberrichter erwiederte. Geht zurück zu Eurem Stuhle, Herr Sprecher binnen fuͤnf Minuten, oder Ihr duͤrft uderzeugt seyn

daß ich Euch in das Newgate-Gefaͤngniß schicken werde. Ihr sprecht von Eurer Autorität, ich aber sage Euch, daß ich hier sitze als Ausleger der Gesetze und Spender des Rechts, und häͤt⸗ tet Ihr, das ganze Unterhaus im Magen, ich wuͤrde keinen Fuß ruͤhren. Damals zog sich der Sprecher in aller Stille zurück und * e . .. sich beruhen. z

o zuversichtlich bauten die Tories auf den Sieg ihres Kan— didaten bei der Wahl für Southwark, daß ein Alderman dieser

Prinzen geschehen, so 8 Köni⸗

artei durch Wetten zu fuͤ ins kae, , zu fuͤnf gegen eins auf jenen Sieg an

us Lissabon hat man Nachrichten vom 28. v. M. er— halten. Die von der Deputirten⸗Kammer ernannte 2 . zur Entwer fung der Antwort auf die Thron ⸗Rede hatte zwei En richte eingereicht; der eine, von der Majorität ausgehend, ist ein bloßer Wiederhall der Thron⸗Rede, der andere aber, von der Mi— norität herruͤhrend, spricht sehr viel daruͤber, daß die National⸗ wuͤrde durch die in der vorigen Session vom Britischen Parla— ment mit Bezug auf den Sklavenhandel angenommene Maß— regel schwer gekraͤnkt worden sey. In beiden Entwürfen ist von der Erfuͤllung der Pflichten gegen Portugal's auswärtige Slaäͤu— biger keine Nede. Senhor Mindosi hatte der Devutirten, Kam⸗ mer einen Plan in Betreff der laufenden Schuld vorgelegt, wo—⸗ nach die Regierung fur alle Summen, die sie ihren Beamten für die drei letzten Jahre an Gehalt und Penstonen schuldet, nnverzinsliche Obligationen ausgeben und 40 Contos monatlich

162 vom Ertrage der Tabacks⸗Verpachtung oder von anderen Reve nüen zur Einlösung derselben verwenden, diese Einlösung aber durch kotterie⸗Ziehungen bewerkstelligen und vom nächsten März an ihre Beamten alle Monat pünktlich in Baarem bezahlen soll. Man glaubte jedoch nicht, daß dieser Vorschlag durchgehen werde, da er auf dem Geldmarkte wenig Beifall fand. Er ist der e,, zur Prüfung berwiesen worden. Da Herr „Soares in der Deputsrten Kammer behauptet hatte, daß der Tajo von der Englischen Flotte blokirt werde, und daß ein Por— tugiesisches Schiff bei der Ausfahrt aus dem Tajo drei Tage lang von einem Englischen Kriegeschiff verfolgt worden sey, dem es nur durch sein schnelles Segein entgangeng so hat der Ve— fehlshaber der Britischen Brigg „Esposr“, Capitain Poulson, ein Schreiben an den Herausgeber der Portugiesischen Negie⸗ rungs-Zeitung gerichtet, worin er jene Behauptung fuͤr ganz ungegruͤndet erklart. Die drei Gefangenen, Frost, Williams und Jones, denen die Königin die Todesstrafe erlassen hat, sind am Senntag von donmouth nach Portsmouth gebracht morden, wo sie zur De⸗ portation nach Neu⸗Suͤd⸗Wales eingeschifft werden sollen. Fünf andere ebenfalls zum Tode verurtheilte Chartisten, die jedoch zu einer minder gravirten Kategorie gehören, sollen mit dreijährigem Gefängniß davon kommen.

Courier: „Wir wir hoͤren; ruͤstet sich der gegenwärtige Haͤupt⸗

. zur Auswanderung nach Australien. DQer Maedonell ah sich vor einiger Zeit genüthigt, den größten Theil seiner Güͤ— ter zu verkaufen, da sie durch seinen Vater, den bekannten Glen⸗ garrh, dessen Eharakter von Walter Scott, in seinem Helden Fergus Mac Jvor, im guͤnstigsten Lichte geschildert wurde, schwer be— lastet Und verpfändet waren. Wir können diese 8

nung des

nicht ohne Bedauern sehen. wei en werden seltsam klingen in der neuen Welt, so fern von dem

Preise gestiegen. gegangen.

schen Gesandten hierselbst eine Verwahrung überreicht, worin sie Hern, die Auslieferung der als Buͤrgschaft in den Händen der anquiers Ardoin deponirten Spanischen Fonds protestiren.

Belgien.

Bruͤssel, 4. Febr. Prinz Albrecht von Sachsen⸗Koburg wird hier wenig gesehen, da er weder im Theater noch auf dem Adels⸗Balle erschien, bei welchem letzteren man nur den regierenden Herzog von Sachsen⸗Koburg und den Erbprinzen bemerkte. Uusere Blatter sind der Meinüng, die Etiquette erfor= dere es, daß der Bräutigam einer Königin aller Theilnahme an oͤffentlichen Vergnuͤgen sich enthalte, wenn er ohne seine Braut sich befinde. orgen treten die Koburger Fuͤrsten die Reise aber Gent, Brugge und Ostende nach sich nach Dover einschiffen.

Die Repraͤsentanten⸗ Kammer . sich jetzt mit einem

alais an, von wo sie

Gesetz⸗ Entwurf, wodurch die freie Ausfuhr von Mehl, das in Belgien von auslaͤndischem Getraide gemahlen worden, gestattet werden soll.

Der Bischof und das Domkapitel von Luͤttich haben in die— sen Tagen bei dem Gerichtshofe dieser Stadt einen Eid geleistet zur Bestäͤtigung ihrer Angabe, daß die jetzt im Besitze der Fa— milie de Ghyselle befindlichen reichen Reliquien des heiligen Lam— bertus der Domkirche von Luͤttich gehoͤren. Die Familie de Ghyselle, welche jetzt im Muͤnsterlaͤndischen in Westphalen wohnt, hatte jene Reliquien unter dem Nachlaß ihres Oheims, eines Kanonikus, gefunden, welcher zur Zeit der Revolution ausgewan— dert war und der die heiligen Gegenstände aus Vorsicht mitge— nommen hatte. Die Rückgabe derselben ist von jener Eideslei= stung abhaͤngig gemacht worden.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 31. Jan. Als der Kronprinz am 25. mit der Verlesung der Thron⸗Rede im Reichssaal beinahe zu Ende gekom— men war, stuͤrzte ein Theil der Gypsverzierung von dem Helm uͤber einem Bildnisse ohne Schaden zu thun, außer daß einer der Herolde daruͤber in Ohnmacht fiel, dicht vor dem berühmten Bi⸗ schofe Tegner nieder.

Im gestrigen Pleno des Buͤrger⸗Standes wurde eine Dar— stelung von Herrn Petr“ Über die uͤberhandnehmende außer— ordentliche Landesnoth in Dalekarlien nebst Vorschlaͤgen zu deren Abhuͤlfe verlesen und sogleich an den allgemeinen Beschwerde und Oetonomie⸗Ausschuß verwiesen. Hiernächst wurden verschiedene Motionen des Herrn Halling verlesen, unter Anderem: Auf die Einladung an die anderen Stände zur Verhuͤtung unnsͤthi⸗ gen Zeitverlustes beim Reichstage; auf , ,, . der von den Ständen auf dem vorigen Reichstage beschlossenen Auflösung des Konvoi⸗Kommissariats Fzur Ertheilung der nicht mehr erfor— derlichen Tuͤrkenpäasse u. s. w.); auf Aufhebung des Regierungs— rechtes zur Verfuͤgung uber die Ersparnisse an den Haupttiteln der Staats⸗Ausgaben. Die letztgenannte Motion, veranlaßt durch die seit dem letzten Reichstage, in Widerspruch mit dem Beschluß der Stande getroffenen Dispositionen zu Sold-Erhoͤhungen fuͤr die Garde⸗Regimenter u. dergl. m. gab Herrn Petrs Anlaß zu einer Anmerkung gegen die Königl. Rathgeber, die an den Con— stitutions⸗Ausschuß verwiesen ward.

Dänemark.

Kopenhagen, 4. Febr. Durch Königliche Verfugung vom 28sten v. M. wird eine Kommission ernannt zur Ausarbeitung des Entwurfs eines Strafgesetzbuches fur die Herzogthuͤmer Schleswig und Holnein, so wie der Entwürfe und Verordnun— en uͤber die Zeit, binnen welcher ein Verhafteter vor seinen Richter zu stellen und zu verhören ist und Über die Bedingun— gen und Wirkungen des Indicien⸗ Beweises. Dem Konferenz- 8 Hopp, als Praäͤsidirenden, ist es uͤberlassen, den Ort der Zusammenkünfte zu bestimmen. ;

Wegen der Ernennung des Kronprinzen zum Praäͤses der KLunst⸗Atademie, statteten die Mitglieder derselben am letzten Sonntag dem Könige ihren Dank ab, worauf sie von Thor⸗ waldsen, als Direttsr der Akademie, dein Kronprinzen Horgestellt wurden. Gestern Abend war eine besonders angesagte Ver amm lung in der Akademie, worin der , . den früher von dessen Vater und Großvater geführten Vorsitz einnahm, und sich mit den Arbeiten der e g nnen Kuͤnstier bekannt machte. In der am Ilsten v. M. gehaltenen Versammlung der Kö⸗ niglich Daͤnischen Gefeilschaft der Wissenschaften las der Professor David den ersten Theil einer Abhandlung äber das Gefängniß⸗

Aus dem Schottischen Hochlande berichtet der Inverneß

ling des Clans Macdonell mit seiner Familie und seinen Stamm⸗

elbstverban auptes eines alten Hochlandstammes mit seinen Clan⸗ Genossen, seinen Sackpfeifern und seinen feudalen Erinnerungen, Die Celtischen Tonweisen und Sa⸗

och Oich, von dem Ravenselsen und den Glengarry Bergen.“ Der Waizen d auf den letzten Markten um 1 Schilling im Dagegen ist der Thee wieder etwas herunter⸗

Die hiesigen Inhaber Spanischer Fonds haben dem Spani⸗

vor. Es soll ein Hauptzweck seiner vorjährigen Reise nach Lon— 4946 seyn, sich hiermit an Ort und Stelle bekannt zu machen.

Deutsche Bundesstaaten.

Leipzig, 7. Febr. Da die Stadtverordneten in ihrer letzten Versammlung dem zum Buͤrgermeister erwahlten Geheimen Justizrathe De. Groß die beantragten 4000 Rthlr. jährlichen Gehalt bewilligt haben, so ist die Besetzung dieses Am— tes als definitiv regulttt anzunehmen, und des neuen Burger / meisters Einfuhrung in der nachsten Weche zu erwarten. Der⸗ selbe wird dann sogleich in die erste Lammer eintreten.

Die erste Nummer von Dr. Naumann's Zeitschrift fur Bibliothek Wissenschaft, Handschriftenkunde und altere Lüte⸗ ratur, bei Oswald Weigel hier, ist erschienen. Der In— halt an sich und das Auftreten des Unternehmers in der Zeit- schrift laßt Treffliches erwarten. Dabei machen wir auf die bei J. J. Weber hier erschienene Uebersetzung von Canslantin Bi- bliolhklecouonie aufmerksam, obschon wir lieber eine Bearbei— tung des Schriftchens gewuͤnscht hätten.

Die Direction der Leipzig⸗Dresdener Eisenbahn laßt es an Nichts fehlen, was zur Beförderung und Erleichterung der hier anlangenden Fremden gereichen kann. So soll die Aufsicht uͤber die angestellten Kofferträger des Bahnhofes ehestens verpachtet werden, um dieses Geschäft unter gehörige Kontrole zu nehmen. Hier trägt man sich ziemlich bestimmt mit der Aussicht, daß die Bahn von Leipzig bis Halle mit dem 1. Mai d. J. fahrbar seyn wurde. Die Leipzig⸗Dresdener Eisenbahn⸗Actien sind fort⸗

dauernd im Steigen und mit 97“ pCt. gesucht, obgleich die

Einnahme von den Dampfwagenfahrten und dem Zucker / Trans⸗ porte während der Zeit vom 26. Januar bis 1. Februar (fur 3263 Personen 2333 Rthlr. 10 Gr. und fuͤr Guͤter 1329 Rthlr. 8 Gr. mehr nicht als 3762 Rthlr. 18 Gr. betragen hat. Mit der bessern Jahreszeit wird auch hier größere Frequenz und Ein— nahme eintreten.

Göttingen, 31. Jan. (A. 3.) Heute wurde der Kupfer⸗ stecher Riepenhausen, der am 2sten d. M. verstorben, beer⸗ digt. Er war ein in vielen Beziehungen merkwürdiger Mann. Schon in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts stach er die vortrefflichen Hogarthschen Platten, die den besten Englischen vorgezogen wurden, und die selbst, jetzt zweimal re ouchirt, noch immer gesucht sind. Lichtenberg, der ihm innig Befreundete, schrieb zu diesen Platten seine weltberuͤhmten Erklärungen. Sel⸗ ner uͤbrigen Arbeiten sind so viele, daß er selbst sie nicht mehr aufzählen konnte. Er war mit Heyne, Heeren, Blumenbach be— freundet und vertraut. Buͤrger verlebte seine sechs letzten Jual⸗ vollen Jahre in dessen Hause. Er hatte die Glieder des Deut, schen Hainbundes sammtlich persönlich gekannt, und wußte viel und gern von jener Zeit zu erzählen; daß nicht einer seiner jun⸗ geren Freunde diese Erzählungen aus jener Bluͤthenzeit der Geor⸗ gia Augusta gesammelt hat, ist sehr zu bedauern.

o eßbereegcch.

Wien, 4. Febr. Am verflossenen Sonnabend fand das Leichenbegaͤngniß des . Lieutenants Grafen von Clam-Martinitz statt. Außer der seinem Range gebuͤhren⸗ den militairischen Begleitung hatte sich eine große Anzahl von Leidtragenden von allen Waffengattungen dem Zuge angeschlossen. Dieser bewegte sich von dem Hause des e n, nach der Schottenkirche, wo sich Viele unserer hoöchsten Staatsbeamten versammelt hatten, und nach geendigter kirchlicher Ceremonie durch die Herrengasse, den Kohlmarkt, Graben und 23

platz nach der Jagerzeile, von wo der Leichnam nach der Herr— schaft Smeczeng in Böhmen, in die Familiengruft von Clam—⸗ Martinitz abgeführt wurde. Eine ungeheure Menschenmenge fuͤllte die Straßen, durch welche der Zug kam; auf allen Gesich⸗ tern las man den Ausdruck der Trauer und Bekuͤmmerniß, als der von sieben Rappen gezogene, mit Helm und Schwert ge— zierte Leichenwagen voruͤberfuhr; vor demselben ward das Leib— pferd des Grafen in schwarzem Ueberhang und mit langer Schleppe einhergefuͤhrt, hinter dem Wagen ritt der gepanzerte Ritter, dann folgte der endlose Zug der freiwilligen Begleitung. Seit dem Tode des Kaisers Franz und lange vorher hat Wien keine aͤhnliche Leichenfeier gesehen. Sechs Erzherzoge, darunter der greise Feldherr, Erzherzog Karl, mit dem Marschallsstabe, fuͤnf und sechszig Generale viele waren. aus der Ferne herbei⸗ gekommen und sammtliche hier und in der Umgegend lebenden pensionirten Generale schlossen sich an und der größte Theil des OffiziersCorps ging hinter dem Sarge her.

Noch immer richtet hier der Tod seine Verheerungen an, und keine Woche vergeht, ohne daß man namhafte Opfer zu be— klagen haͤtte. So starb heute Morgens 26 kurzer Krankheit Graf Ferdinand Palffy, Graf von Preßburg, Kaiser!. Kammerer, Geheimer Rath, Ober, Gespann des Preßburger Komitats und Kommandant des Königl. Schlosses von Preßburg. Mit ihm verliert Wien einen seiner aͤltesten öͤffentlichen Charaktere, eine jener stehenden Figuren, welche man uberall traf, und immer vergnuͤgt war zu treffen. Als Eigenthuͤmer des Wiedner Thea⸗ ters, welches zur Zeit seines Glanzes auf einer weit hoöͤhern Stufe als gegenwärtig stand, trug Graf Palffy zur Erheiterung des Publikums nicht wenig bei, wie er denn andererseits in glaäͤcklichen Verhaältnissen stets fuͤr die hohere Gesellschaft offenes Haus hielt, und die Erfordernisse eines feinen und eleganten Wirthes in hohem Grade und bis zur Virtuositaät besaß. Aber auch wenn er den Wechsel des Schicksals empfand, verleugnete sich seine Herzensguͤte, die ihm in allen Klassen viele Freunde ge— wann, niemals; und er war immer, bis zu seinem Tode, als der dienstfertigste, bereitwilligste Freund und als der angenehmste Ge⸗ sellschafter bekannt und werth gehalten.

Ein hoͤchst schmerzlicher Verlust bedroht das erlauchte Kaiserhaus durch das bevorstehende Ende der Erzherzogin, Marie Anna, Tochter Sr. Kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Franz, welche an einer Ge⸗ hirn⸗Entzuͤndung darniederliegt und seit gestern von den Aerzten aufgegeben ist. Die Prinzessin ist im Jahre 1333 geboren und war der Stolz und ö . Ihrer Durchlauchtigen Aeltern, de— ren einzige Tochter sie ist.

. Italien wird geschrieben, daß Prinz Karl Ferdi⸗ nand auf feiner Rundreise Turin, wo er am 18ten v. M., und Genua, wo er am 25sten eingetroffen war, besucht und in diesen beiden , des Königreichs Sardinien sich des schmei⸗ chelhaftesten Empfanges zu erfreuen hatte.

Vergestern, als am Tage der Thronbesteiqung Cesaliazione) Gregor's XVI., gab der Papstliche Nuntius, Fuͤrst Altieri, ein großes Diner, welchem Fürst Metternich, die hier anwesenden Desterreichischen Diplomaten ersten Ranges und sammtliche Chefs der auswärtigen Missionen beiwohnten.

Italien. Rom, 28. Jan. (A. 3.) Gestern Nachmittag traf der

wesen in England und die mit demselben beabsichtigten Reformen

Herzog von Bordeaux, von Reapel kommend, hier ein, und be⸗

zog den schon fruher von ihm bewohnten Palast Conti. In sei⸗ nem Gefolge besindet sich der Herzog de Levis. Man hoͤrt, daß der junge Fuͤrst gesonnen sey, erst bis zu Ende der ersten Wochen des nächsten Monats seine Reise nach dem Norden anzutreten. Um alle Unannehmlichkeiten zu vermeiden, soll mehreren jungen Franzosen angedeutet worden seyn, sich in ihren Ehrenbezeugun⸗ en gegen den Prinzen zu moderiren. Man behauptet, daß die⸗ elben bei seinem ersten Aufenthalt in ihrem Eifer so weit gegan— gen seyen, an offentlichen Orten fremde Menschen zu nöthigen, den Hut vor ihm, als vor dem Konig von Frankreich, abzuneh⸗ men. Man fuͤhrt dies als eine der Beschwerden des Franzoͤsi⸗ schen Botschafters gegen sein: Erscheinung hier an.

Briefe aus Neapel melden, daß, nachdem die dortige Ka— serne der Lanciers abgebrannt, nun auch Feuer in dem Lotto⸗ Gebäude ausgebrochen sey, welches aber glücklicherweise, zeitig geuug entdeckt, von den Pompiers gelöscht wurde. Man ch tet, beide Feuer seyen durch Frevler angelegt worden.

Spanien. Madrid, 27. Jan. Der General Valdez, der bekanntlich sein Amt als General-Capitain von Catalonien niedergelegt hat,

ist hierher berufen worden und soll das Kommando der Garde

erhalten. . . . In Santander haben die Exaltirten ihren Sieg bei den Wahlen mit Feuerwerken und anderen offentlichen Freudenbezeu⸗ gen gefeiert. guns ,, in Barcelona sich Alles mit den Wahlen besch aͤf⸗ tigt, durchziehen die Karlisten die ganze Provinz. Ein starkes Gucrilla - Corps besetzte am 20. Vedra zwischen Nipol und Olot und brandschatzte die umliegende Gegend, und Balmaseda hat vor kurzem eine Nekognoscirung bis vor die Thore von Barce⸗

long unternommen.

Das Eco del Aragon meldet aus Mas de las Matas, daß die Offiziere der im Dienst der Königin von Spanien ste⸗ henden Englischen Lanciers, sich in einem Schreiben an Espartero aber ihren Anführer, den Obersten Lasaussaye, beschwert haben. Der Ober ⸗Befehlshaber hat eine Untersuchung dieser Angelegen⸗ heit anbefohlen. .

Spanische Gränze. Dem Phare des Pyréenses zu— folge, ist Cabrera völlig wiederhergestellt. .

Briefen aus Irun vom 30. Januar zufolge, sind am. 28. in Passages 150 Britische Marine Soldaten nach England einge schifft worden und der Rest der Garnijon sollte ihnen in kurzem folgen.

Moldau und Wallachei.

Das Siebenbürger Wochenblatt giebt eine Uebersez⸗ zung der von dem Fürsten der Wallachei, Alexander Ghika, am 23. Dezember, bei Eröffnung der Staͤnde⸗Versammlung lin Wallachischer Sprache gehaltenen Rede. Sie lautet folgender⸗ maßen: ̃ ab Alexander Demetrius Ghika, von Gottes Gnaden Fürsi und Herr der gesammten Walachei, an die verehrte Versammlung der

tände.“ ö en, Herren! Die Freude, welche mich in Ihrer Mitte siets beseelle, erneuert sich mit Gottes Hülfe auch wieder heute in mir. Die Ursache, warum die Versammlung bis zur Stunde verschoben war, liegt fürs erste in dem Umstande, daß ich meiner Gesundheit wegen die Gränze dieses Reiches überschreiten, und eine weitere Reise unter⸗ nehmen mußte. Nach meiner Nücktehr aber waren, wie es Ihnen oh neßin bekannt ist, die fatagraphischen Arbeiten der zweiten Periode von sieben Jahren her noch nicht hinreichend vorbereitet um das Finanz⸗Mini⸗ terium in den Stand setzen zu können, die Rechnungen und den Entwurf eines Budgets d, . Nachdem endlich auch diese Ge Häfte geordnet waren, wurde unsere Versammlung auf Ihre eigene

eranlaffung vertagt, weil der größte Theil der Herren Deputirten, jhrer öskonomischen Verhältnisse wegen, sich auf ihre Landgüter bege⸗ ben mußten.“

„Die Spaltungen, meine Herren, welche sich in den zwei letzten Sessionen unserer Versammlung fundgethan haben, so auch unsere Ferfügungen über einige Angelegenheiten, konnten der Wachsamkeit der beiden Häfe nicht entgehen. Die Frechheit einiger Mißvergnügten, die sich schamlos für Organe der Walachei aufwarfen, hat ihnen un⸗ streiliß den Weg zu ihrem BVerderben gebahnt, so daß sich die hohen

öfe bemüßigt sahen, die Grundursache dieser Unzufriedenheit auszu⸗ forschen, und geeignete Maßregeln zu treffen, um ähnlichen Unfugen für die Zukunft vorzubeugen. Dadurch gaben sie uns neue Beweise, welchen ünausgesetzten Antheil sie an der Aufrechterhaltung der uns anvertrauten Institutionen nehmen. Ihnen liegt es auch ob, dieselben nie aus dem Auge zn verlieren.“

„Kein Staat kann glücklich gepriesen werden, dem die genaue Er⸗ kenniniß seiner politischen Verfassung mangelt. Unsere Constitution beruht nach dem Muster anderer Natlonen auf Verträgen. Diese durch die Vermittelung der beiden hohen Höfe entstandenen und das öffent⸗ liche Recht unseres Vaterlandes bezweckenden Bertrche begründen un⸗ ser Wohl, insofern es im Einklange mit dem Euröpäischen Staats⸗ rechte steht. Durch die gewissenhafte Erfüllung solcher Verträge cha⸗ raäfterifiren sich alle civilisirten Natienen, und Heil denjenigen Staa⸗ en, welchen sie nicht zur Last, sondern nur zu ihrem eigenen, Wohl⸗ stande dienen. Durch die, Uebercinkunft dieser beiden höhen Höfe sind Uns nun, nach Verhältniß der Zeit, unverkennbare Vortheile und Be⸗

änstigungen zu Theil geworden. Wärden wir uns nicht geßen diese gin ne versilndigen wenn wir den Werth derselben nicht gehörig zu schätzen wüßten! Die zlufrechthaltung dieser Verträge, die Fürsorge, dieselben pünktlich zu vollziehen, und die Bewahrung der das Wohl des Vaterlandes bejweckenden Einrichtungen und Maßregeln ist das einzige Ziel unserer Wünsche, der Grundstein unserer Verfassung und das heisigste Bestreben, von welchem unsere Brust stets entflammt war!“

„Die Chefs der verschiedenen Departements werden Ihnen den Staud der ihrer Obhut anvertrauten offentlichen Kassen anzeigen. Das Finanz⸗Ministerium wird Ihnen seine Ausweise Über die Einkünfte

und isa gn. in den Jahren 18388 und 1839, so wie auch das Bud⸗ get für das Jahr 1835 und 1810 vorlegen. Bei dieser Gelegenheit önnen wir nicht umhin, Ihnen die Nothwendigzkeit der für die ver gaugenen Jahre noch abzuschließenden Rechnungen auf das Ernsthaf⸗ leste anzucinpfehlen; diese Nothwendigkeit ist um so dringender, da die Verzögerung dieser Vollziehung eine Unordnung in dem Rech⸗ nungs⸗ Geschäste hervorbringen. würde. Wir sind Überzeugt, daß Sie diesen Gegenstand mit aller erferderlichen Mühe und der zeesgneten Unparteilichkeit leiten werden. Desgleichen wird Ihnen das Finanz⸗Ministerium in Gemäßheit des im Jahre 1834 von jener ehrwürdigen Versammlung gefaßten Beschlusses die erforderlich gewe⸗ senen, und von den hoben Höfen geuehmigten Auslagen meiner In= vestitur in Konstantinopel unterbreiten. Dasselbe Departement wird Ihnen auch die Bearbeitung der Katagraphie der zweiten Periode von 7 Jahren, welche als Grundsatz zur Förderung unseres Budgets an⸗ genommen wurde, unterlegen. Unsere Finanzen haben sich endlich von hem Drucke, der bisher auf ihnen lastete, durch die theilweise Erfüllung der Verbindlichkeiten gegen das rechte Donau⸗Ufer erholt. Die Ein⸗ künfte des gegenwärtigen Jahres geben einen bedeutenden Ueberschuß im Vergleich mit den Auszaben; dieser Ueberschuß wird aber noch zu⸗ nehmen, indem die Zinsen zahlun gen im Laufe des künftigen Jahres nicht mehr erforderlich seyn werden. Der Reservefonds kann künftighsn den Zweck seiner Begründung erreichen. Die Verpachtung der Saljgruben, dieser wich⸗ tige Zweig der öffentlichen Einkünfte, ist endlich von der Beschränkung, welche auf demfelben für die Forderungen des rechten Dongu⸗ Ufers hafteten, besreit, und er kehrt zu seinem ursprünglichen Zustande zu⸗ rü. Die Bedinguisse dieser Verpachtung werden Ihrer Berathung anheim gesiellt werden.“

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„Durch die allmälige Entwickelung, welche der Handel in diesem Fürsienthume erlangte, wurde ein großer Mangel in unserer Gesetzge= bung enideckt. Damit nun derselbe die ganze ihm gebührende Ausdeh— nung nehmen fönne, verlangt er unumgänglich die schon im 8. 241 des organischen Reglements verbergesehenen Erleichterungen. Frank⸗ reichs Sandels⸗Gesetzbuch, insofern es mit unserem politischen Zustande übereinsiimmt, wurde übersetzt, und seit geraumer Zeit besinder es sich in Ihren Archiven. Wir hegen demnach die Hoffnung, daß die der⸗ malige Session nicht vorübergehen wird ehne, daß das Laud dieser nützlichen und weisen andlung durch Sie theilhaftig werde.“

2 kriminelle Theil unserer Gesetzgebung süimmt nicht mehr mit unseren moralischen Fortschritten überein, und verlangt eine Resorm und liegt gleichfalls in Ihren Arch ven. Es ist unumgänglich noth⸗ wendig, daß Sie sich in dieser Sitzung mit der Untersuchung dieses Gegenstandes befassen. . . Außerdem erinnern wir die verehrte Versammlung noch an zwei andere Angelegenheiten, welche in den letzten zwei Sitzungen unerle⸗ digt geblieben sind; diese sind: die Erwählüng eines Metropoliten nach den vorgeschriebenen Formen, und die Erklärungen einiger grundeigen⸗ thümlichen Verpflichtungen. Die Gründe, welche früber die Verzége⸗ rung der ersten Angelegenheiten verlangten, haben aufgehört, was der verehrten General- Versaimlung. belgunt gemacht wurde, denn die Einkünfte dieser h. Anstal sind jetzt geregelt, und ihre innere Organisation ist, so viel a möglich war, der

daß man nur uͤber seine Leiche zu größeren Konzessionen gelangen werde, als die er bereits gemacht, nämlich die Abtretung Arab ine und die Uleberlassung der heiligen Städte an die Pforte. Meh— med Ali möchte der Ungewißheit, in der die Sachen schweben, allerdings ein Ende machen, doch meint er, das Temporisiren habe nur ihm, nicht Anderen genutzt. Dadurch habe man ihm Zeit gewahrt, sich in den gehsrigen Vertheidigungsstand zu setzen, seine Küsten zu befestigen, ja selbst in seinen Finanzen nuͤtzliche Re⸗ formen einzufuͤhren. So habe er z. B. mehrere Fabriken, die früher auf seine Rechnung gefuhrt wurden, und nur Luxus Artikel lie⸗ serten, eingehen lassen; so sey er von vielen anderen eitlen Unter⸗ nehmungen zuruͤckgegangen, wodurch wesentliche Ersparnisse er⸗ zielt worden, was ihn dann auch in den Stand gesetzt habe, die meisten Soldruͤckstände zu berichtigen. Er brauche sich vor Nie⸗ mand zu fuͤrchten, dies werde er zu beweisen wissen. Es ist wohl leicht die Quelle zu errathen, aus der Mehmed Ali diese Zuver— sicht schoͤpft, doch duͤrfte er bitter sich täuschen. Mehmed Ali moge bedenken, bis zu welchem Grade seine Verlegenheit sich steigern müßte, wenn ihm nur auf einige Zeit die Communica— tion mit seinem Sohne Ibrahim abgeschnitten würde. Die Aus— fuͤhrung eines solchen Planes durfte nicht auf besondere Schwie⸗

nunmehrigen Gesetzgebung gemäß eingerichtet. Die zweite aber he⸗ trifft einerseits den Üeberfluß der Grundstilcke (Posnn), und das für die Zingpflichtigen (6iacasch) bestimmte Zugvieh und andererseits die Zelt der Zehnt⸗Entrichtung für jedes Produkt insbesondere. Eine um⸗ ständliche Auseinandersetzung der beiderseitigen Interessen sst in dieser Hinsicht nothwendig, damit die seit geraumer Zeil vorgekommenen Kla— gen aufhören.“

„Die betreffenden Chefs der Departements werden Sie von dem

erden Sie wahrnehmen, daß die Bevölkerung in einem solchen Ver⸗

der Ruhe, worin wir uns befinden, liefert.“

„Der öffentliche Unterricht hat durch die außerordentliche Verbrei⸗ tung von Lehrern in den Städten und Dörfern und durch die Be⸗— ründung von Schulen in allen Ortschaften eine erfreuliche Entwicke— ung genommen. Außer jenen, unter der provisorischen Regierung

heutzutage bevölferter und verschönert sind, wurden neuerdings drei andere freie Städte, nämlich Severinul, Turnul und Alexandrien nach gut entworfenen Plänen begründet. Die National⸗-Militairmacht ist gegenwärtig in den neuerbauten Kasernen, sowohl in dieser Hauptstadt als auch in Krajova, Braila und Giurgiu einquartiert.“

„Zur Hebung unseres Handels werden nunmehr regelmäßige und dauerhafte Straßen gegen die Gränzen des Landes gebaut, dessen Bi—⸗ lan jetzt schon 2 Millionen (Piaster) zum Vortheil des Landes be— trügt. Die Reserve⸗Magazine in den Dörfern sind zur Genüge ge— füllt. Das Vermögen der Städte und Dörfer, ungeachtet sie bedeu⸗ lende Verbesserungen gemacht haben, ist in einem guten Zustande.“

„Tie Dienstleistung der Landesmacht und der Kordonsdörfer an der Donaulinie ist mit einer solchen Genauigkeit erfüllt werden, die allein im Stande war, in einer Strecke von 120 Stunden das Ein⸗ brechen der Pestseuche in das Fürstenthum zu verhindern, während sie im Laufe von zwei Jahren das rechte Donau⸗Ufer heimsucht. Endlich sind zur Erleichterung der Communication drei neue Quarantainen bei Seycrin, Ostenitza und Braila erbaut worden, von weschen die zwei ersten ausgebaut und benutzt werden, die letzte aber künftiges Jahr beendiget wird.“ .

„Dies, meine Herren, ist der jetzige Zustand dieses Fürstenthums. Freuen wir uns, meine Herren, über das innere Wehl, welches uns durch Enropa's Frieden garantirt wird. Freuen wir uns uber das Zutrauen welches selbst die Fremden in die Regierung der Wallachei setzen. Glauben Sie ja nicht, daß die Kabinette den Zustand dieser Lander durch Verleumder kennen lernen wollen, denn das gute Ein⸗ verständniß mit den Repräsentanten der bei uns accreditirten fremd en Mächte beweist hinlänglich, daß die Grundsätze und Gesinnungen un— serer Regierung von kein geachtet werden. Folglich verschwinde von uns jedes Mißverständniß; Ruhe und Mäßigung sell bei ihren Ver⸗ handlungen vorherrschen! Zu dem sind Sie, mein« Herren, rechtmä⸗

Fig betheiligt, sowohl als Grundbesitzer, wie auch als ausübende Mit⸗ glieder der Regierung, je nach dem Posten, den Sie in dem administra⸗ iven oder richterlichen Theile einnehmen. Nur auf diese Art werden wir uns der Erfenntlichkeit der Zeitgenossen und unserer Nachkommen⸗

schaft würdig zeigen.“ ! . . „Indem wir das ganze Vertrauen in Ihre Weisheit und in Ihre Kenntnisse setzen, zählen wir stets auf Ihren Beistend. Der Groß⸗ postelnik⸗Staats⸗Secretair ist beauftragt, die Verlesung Unseres Office der verehrten Versammlung zu übergeben.“ (Folgt die Unterschrift Sr. Durchlaucht.) „Der Staats⸗Secretair K. Kantakuzino.“

/ rket.

Konstantinopel, 15. Jan. (Oest. B.) Am 9gten d. M. ist bei dem Scheich⸗el⸗Islam (obersten Mufti) ein Conseil gehal—⸗ ten worden, welchem die vorzuͤglichsten Regierungs⸗Mitglieder beiwohnten, und in welchem beschlossen wurde, die Erhebung des Charadsch oder der von allen Raaja's (nicht ⸗mohammedanischen Unterthanen) nach drei Klassen zu entrichtenden Kopfsteuer in der bisherigen Form abzuschaffen. Die Repartition und Erhebung dieser Steuer soll in Zukunft den einzelnen Gemeinden nach einem billigen Maßstabe überlassen bleiben, und die fuͤr die Raaja's sehr vexatorische Maßregel der Loͤsung einer Kopfsteuer⸗ Karte ganzlich aufhöͤren. Das bisherige System der Verkaͤuflichkeit der Aemter war schon fruͤher abgeschafft worden. .

Der mit dem Hattischerif von Guͤlhane an Mehmed Ali nach Alexandrien abgeschickte Kiamil Pascha ist am 10. Januar von seiner Sendung hier wieder eingetroffen.

Konstantinopel, 15. Jan. (A. 3.) Kiamil Pascha brachte ein Schreiben Mehmed Als mit, worin dieser unter vielen Be⸗ theureungen seiner unwandelbaren Ergebenheit notificirt, daß er als ein treuer Vasall der hohen Pforte nicht ermangest habe, alle zur Kundmachung des Hettischerifs erforderlichen Maßregeln zu treffen; er habe sich beeilt, nach allen, seiner Verwaltung un. terworfenen Ländern die noͤthigen Befehle zu erlassen, damit der erwähnte Hattischerif uͤberall mit den gewohnlichen Feierlichkei⸗ ten promulgirt werde. Er erklärt sich ferner mit den darin auf— gestellten Grundsaͤtzen vollkommen einverstanden und sucht nach⸗ zuweisen, wie das alleinige Streben seiner langjährigen Thaͤtig⸗ keit auf Verwirklichung ahnlicher Maximen in den ee, die seiner Administration anvertraut, gerichtet gewesen sey. Auch er habe längst die Ueberzeugung genährt, daß nur durch vollkom— mene Sicherung des Lebens, des Eigenthums und der Ehre der Unterthanen das Gluͤck der Nationen begruͤndet werden konne, und stets habe er nach dieser Ueberzeugüng gehandelt. So ungeberdig sich auch Mehmed Ali in der bekannten Konferenz mit dem Obersten Hodges benommen, so scheint doch die Wider spenstigkeit des Vice Königs hauptsächlich auf seiner Ueberzeugung zu beruhen, daß England nicht in dem Falle sey, strenge Coẽrci⸗ tiv⸗ Maßregeln gegen ihn in Anwendung zu bringen. Daher geht die allgemeine Meinung dahin, daß England den Vice⸗ König nur thatsaächlich uͤber diesen Irrthum aufzuklären brauchte, um ihn geschmeidiger zu machen, und ihm gewisse tragische Ge— danken, die er nicht ohne Ostentation zur Schau trägt, aus dem

Kopfe zu schlagen. Dahin gehört die Erklärung Mehmed Ali s

Zustande des Landes in Kenntniß setzen und dann, meine Herren,

hältnisse zugenommen habe, wie in den am vollkommensten organisit⸗ ten Ländern, was den unleugbarsten Beweis von dem Wohlstande und

gegründeten freien Städten Braila und Giurgiu (Dschurdschu), welche

rigkeiten stoßen; die geographische Lage Syriens, die Stimmung der dortigen Stamme, welche, von einem regelmaßigen Euro pai⸗ schen Corps unterstuͤtzt, das Vice⸗Königthum in die bedenklichste Lage versetzen mußten, scheinen dafuͤr zu buͤrgen. Daß dies einen der Hauptpunkte ausmacht, die gegenwärtig unter den Mächten diskutirt werden, glaube ich, aus zuverlaͤssiger Quellen versichern zu koͤnnen.

Fal gn

Danzig, 5. Febr. (Danz. 3.) Die heute eingegangenen Nachrichten von der Weichsel verursachten hier nicht geringen Schrecken. Der starke Strom hat oberhalb des Bruches eine Stelle des, die Niederung schuͤtzenden Dammes seit gestern so stark unterminirt, daß man an der Erhaltung desselben trotz der angestrengtesten Arbeit einer großen Menschenzahl zweifelte. Diese Stelle, dem Stromstoße sehr stark ausgesetzt, ist beim Rothen⸗ kruge, ungefaͤhr 2 Meilen von hier, wo die Weichsel eine Bie⸗ gung zu machen hat. Heute Morgen 7 Uhr war mehr als die Halfte der Dammbreite schon fortgewühlt und bereits verbreitete sich das Geruͤcht des Durchbruchs in der Niederung, der den unteren Theil derselben unter Wasser gesetzt und hierher wie— derum hohes Wasser gebracht haben wurde. Nach dem neuesten Berichte von 12 Uhr Mittags ist es aber gelungen, den Damm noch zu erhalten und man war damals der besten Erwartung, weil das Wasser um 13 Zoll gefallen war. Man arbeitete mit 250 Mann und 80 Wagen. Eine großere Gefahr scheint der Nehrung an einer dritten Stelle zu drohen, namlich bei Bohn— sacker⸗ Weide, ungefahr eine halbe Meile oberhalb des Duͤnen⸗ bruchs; man zweifelt, daß es dort gelingen wird, dem Eindrin gen der Fluth Abwehr zu leisten. Man hat bis jetzt aber von dort keine sichere Nachricht, auch ist man hier nicht unterrichtet, wie es mit der Elbinger Weichsel stehen mag. Ein Gerücht, daß auch ein Durchbruch in das große Werder, welches im vori— gen Jahre so schrecklich heimgesucht wurde, erfolgt ist, wird sich hoffentlich als unwahr erweisen.

Danzig, 6. Febr. Von Dirschau erfaͤhrt man, daß gestern die Wasserhöͤhe der Weichsel 2 Fuß 10 Zoll gewesen, also um 23 Zoll gefallen ist. Die Ueberfuͤhrung von Personen und leich— ten Wagen geschieht zwar langsam, aber sicher mit Kähnen und Spitzprahmen. eim rothen Kruge ist die Gefahr eines Dammbruchs fuͤr jetzt als beseitigt anzusehen, man hat einen in— neren Fangdamm angelegt, 509 Menschen und 160 Wagen sind gestern dabei in der angestrengtesten Thaͤtigkeit gewesen. Durch den Duͤnenbruch ist eine große Masse Eis gegangen, heute ist der Strom aber ziemlich eisfrei, woraus zu schließen, daß die Stopfungen unterhalb Dirschau aufgehoͤrt haben, was auch durch das Fallen des Wassers bei Dirschau wahrscheinlich wird.

Halle, 6. Febr. (E. A. 3) In verflossener Nacht ist hier der Professor Peter von Bohlen im 44asten Lebensjahre verstorben. Auf den Gelehrten Schulen Hamburgs vorbereitet, bezog er 1821 die Universität Halle, um unter unsers Gesenius Leitung das schon in Hamburg begonnene Studium der Orientalischen Sprachen fortzusetzen; spaͤter ging er nach Bonn, wo er sich vor— zuͤglich mit dein Arabischen und dem Sanskrit beschaͤftigte. Seit DOstern 1825 lehrte er in Königsberg, bis ihn vor einigen Jah— ren die Ruͤcksicht auf seine immer mehr leidende Gesundheit noͤ— thigte in einem milderen Klima Stärkung zu suchen. Mit fri scher Kraft, aber doch nicht voͤllig hergestellt, wählte er vor Jah⸗ resfrist Halle zu seinem Aufenthaltsorte. Seine exegetischen Ar— beiten zeigen durchweg den gruͤndlichen Sprachkenner, das große Werk uͤber das alte Indien sichert seinem Namen ein ehrenvolles Andenken; als geschmackvoller Uebersetzer Sanskritischer Dicht— werke ist er auch in weiteren Kreisen bekannt geworden.

Duͤsseldorf, 7. Febr. Während des Jahres 1833 sind im Bereiche des hiesigen Hafens WMI 9 beladene Schiffe, einschließ—⸗ lich 149 mit Guͤtern beladene Dampfschiffe, angekommen und abgegangen. Die Einfuhr betrug zu Berg 12, 137 Ctr., zu Thal 358,001 Ctr., im Ganzen also 1,070,738 Etr. Hierbei kon, kurrirten die Dampfschiffe zu Berg mit 93, 150 Ctr. und zu Thal mit 14, 606 Ctr. Die Ausfuhr betrug zu Berg 45.027, ECtr. und u Thal 147,001 Ctr., im Ganzen also 192,028 Ctr. Hierbei ere en, die Dampfschiffe zu Berg mit 25,9335 Ctr. und zu Thal mit 37,02 Ctr.

Berlin. Gestern fand im Königlichen Schauspielhause zur Feier des diesjährigen Karnevals ein großes Tanjfest in Ball. und Maslen Anzügen statt, zu welchem der Zuschauer-Raum des Theaters mit en . in Verbindung gebracht war, wie dies früher im Opernhanse bei den Redouten zu geschehen pflegte nur mit dem Unterschiede, d dort das Parterre in die Höhe geschraubt wurde, während im au spielhaus, wo hierzu keine Vorrichtung besteht ein besonderer Fußb ode in gleicher Höhe mit dem Theater⸗Podium, gelegt werden mußte. Außer diesem künsilich hergestellten Ball⸗Saal waren auch der Konjert Saal und die an denselben anstoßenden Räume, se wis mehrer mit den weiten Rang Logen in gleicher Linie liegende Säle des Schauspie⸗— Heeren far dies Fest eingeräumt, welches mit Allerhöchster Genehmigung von den Herren Taglioni und Stulmüller veranstaltet war. Die Un ternehmer hatten es Flora⸗Fest bengunt, weil eine kolossale Statue der Blumengbitin don Pröfessor Rauch den Hauptschmug des Theater- Saales bildete und den Damen am Fuß dieses Stand, bildes zierliche Blumensträuße, überreicht wurden. Die Sta uf war im Fond der Bühne in einer Nische auf einem hohen Piedestal aufgestell, rings von Grün und Blumen umgeben und mehrfach zu⸗ rückgestrahlt von Spiegeln, die sich um die Nische herumjogen. 22 halb der letzteren senkte sich eine Terrasse von vacinthen Jonaqui en, Narcissen und Primeln, von phanthastischen lesen Sch me ter i ng?! umgaufest und von grünem Gesträuch und Moos, das ihr als Folie diente,