1840 / 48 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

K ——

Zage.

„eden suͤr sie benimmmiten Plaß eimgenemmen. Das diploma⸗ . * 2 welchem sich auch noch 21 SDebastian: be⸗ ; fe, ebgleich er schon am Sonnabend seine sand, der seine Abreise, n gehabt, dieser Festlichkeit we Abschteds. Audienz der der Königin geha . Zen noch verschoben harte, war. kan meh m. Der Tarkische versammelt, wo es die Königliche 2 2 Der Vorschafter hatte sich auch zu der Trremonme te. en. ml und die Erhöhung, auf welcher derselbe sich befindet, wa⸗ ren sehr glanzend ausg chmuckt. Das Ganze war mit carmot— sinfarbenem Sammer ausgeschlagen, und der Theil über dem en Kornmuniongtische mit reichen Festons von gleichem mit Goldschnuren besetzten Stoff behangen. Die Gothischen Pfeiler, welche die oberen Gallerieen tragen, so wie die erhabenen Ardei⸗ er aus Cichenhalz und das Wothäsche Gitier um den Kommu⸗ niongtisch waren vergoldet. Der letztere war mit reichen Gold⸗ gefäßen desetzt, und n für den Erzösschof von Canterburd und für den Dischof ven Lon ban. Lines vom Altar und auf der Erhöhung standen 4 Stühl' mit Fußbanken fuͤr Ihre Königlichen Hoheiten den Herzog von Susser und Cambridge, die Prinzessin Auguste und die Herzögin von Gloucester (welche Letztere jedoch wegen Unpãßlich⸗/ eit der Ceremonie nicht beiwohnen konnte), und auf der entge— vengesetzten Seite standen sechs ahnliche Stühle für Ihre Königl. Hoheiten die Herzogin von Cambridge, die beiden Prinzessinnen von Cambridge, den Prinzen Georg von Cambridge, den Prinzen Ernst und den reglerenden Herzog von Sachsen-Koburg. Links vom Altar und den erwähnten vier Stühlen gegenüber standen zwei Pracht-Sessel, der zunächst dem Gitter des Attars war für die Königin, der andere far Ihre Königl. Hoheit die Herzogin ven Kent destünmt; auf der rechten Seite des Altars standen zwei ahnliche Pracht⸗Sessel, von denen der zunächst am Altar fuͤr den Prinzen Albrecht, der andere fur die verwittwete Königin bestimmt war. Den Fußboden bedeckte ein blauer mit goldenen Normaͤnnischen Rosen durchwirkter Teppich. Die Musit, welche zur Trauungs— feier ausgeführt wurde, leiteten Sir George Smart und der Ober⸗Organist Herr Hawes. Die Chöre würden von 16 Maͤn— nern und 16 Knaben gesungen. Trompeten und Pauken ver— kandigten um halb ! Uhr die Ankunft des Bräutigams in der Kapelle, Sei dessen Eintritt, so wie spärer bei dem der Königin, die ganze Versammlung sich von ihren Sitzen erhob. Der Prinz wurde rechts von seinem Vater und links von seinem Bruder nach dem Altare geleitet. Er sah sehr wohl aus, war in dir Staats Uniform der Englischen Garde gekleidet und trug den Hosenband Orden. Ehe er sich niederließ, küßte er die Hand der verwittweten Königin und sprach einige Worte mit derselben. Dald darauf verkandere ein neuer Tusch und die Anstimmung det Na⸗ tional Hymnz die Ankunft der erlauchten Braut. Ihre Maßestat trug einen Kranz von Orange Blarhen und einen Schleier von Honi= ton Spien, ferner ein Dalskzand und Ohrgehänge von Diaman— ten. Das Kleid war von wesßem Atlag mit Spitzen von gleichem Muster wie der Schleier vesetzt. Die Schleype war von weißem Atlas und mit Orange⸗DBluͤthen besetzt. Die Spitzen allein koste⸗ ten 1000 Pfd. Der Arlas, vom reinsten Weiß, ist in Spi— talflelds verfertigt worden. Ihre Maj trug außerdem ein Armband mit dem Morto des Hosenband Ordens und den Stern dieses Ordens. Die Traumngs Ceremonie wurde von dem Erzbischofe von Canter⸗ bur)y und dem Bischof von London in Anwesenheit einer gangen. den Versammlung des höchsten Adels des Landes vollzogen. Kurz nach 1 Uhr war die Trauung deendigt, und eine Königliche Salve benachrichtigte das Publikum von diesem Ereigntß. Ihre Majestät die Königin, eben sowohl wie Prinz Albrecht schienen von der wichtigen Ceremonie und von der . welche sie erregten, rief ergriffen, und kaum soll das von . ausge⸗ reochene , Ja“ höchar gewesen seyn; die folgenden Worte aber,

Majest t mit bezeichnen der Enphase ausgesprochen haben. Nach been⸗ digter Ceremonie kehrte das Königliche Paar, welches nun zu⸗ sammen in einer Kutsche saß, in der sich auch die Herzogin von Kent befand, unter allgemeinem Jubelruf des Volkes, nach dem Buckingham Palast zuräck, nahm dort ein Frühstuͤck ein, unter⸗ zeichnete die Trauungsé - Akte und fuhr dann um Uhr nach Wind⸗ sor, wo es um 6. Uhr anlangte. Der Prin. r. seine er⸗ lazchte Gemahlin in die Königlichen Zimmer. Bei dem Diner, welches das Königliche Paar am Abend im Schloß Windsor ein⸗ nahm, waren nur drei Hosdamen der Königin und drei Kava— ere des Prinzen zue en, Ueberall, wo das Königliche Paar vom Volke gesehen wurde, kamen ihm die un zweideutigsten Zeichen der Ltebe und Begeisterung entgegen. Keln Hut blieb aufdem Kopfe, und die Fen⸗ ster doten den Anblick einer Masse sich bewegender Tuͤcher dar. Am Abend wogte eine ungeheure Menschenmasse durch die Stra⸗ zen, um die prächtige Erleuchtung zu sehen. Auch an Gedichten zur Feier des Tages fehlte es nicht, und einige derselben werden von den Zeitungen mitgetheilt. Im St. James Palast wurde Abends auf Befehl der Königin den Mitgliedern der Königlichen Familie und den hohen Staats, und e Den er ein glanzen⸗ des Bankett gezeben, und an mehreren Orten der Stadt wurden die Armen festlich bewirthet. . Herr Arthur Asten, der neue Britlsche Gesandte am Ma— drider Hofe ist aber Paris nach seinem Bestimmungsort abgereist. Die Morning Chroniele widerspricht auf das bestimm— teste den von e, , r, . verbreiteten Gerůüchten von einer devorstehenden Ministerial· Vncohanderung. „Das Geruͤcht von ir⸗ gend einer Veranderung im Kabinet“, sagt die Chronicle, „hat auch nicht den mindesten Grund, ja, es mag ein sosches Gerücht wöhl nirgend gewesen seyn, als in der Werkstatt des, Standard“ Die Absicht bei der Verbreitung solcher Gerüchte aber liegt am Geschlagen bei dem Angriffe gegen das Ministerium, wunscht man das herrschende Gefühl der Sicherheit zu stören und dem Publikum einzureden, daß Zwiespalt und wn n .

welche Liebe und Gehorsam . Gatten ausdrückten, soll Ihre 5

8

im Kabinet herrschten, wovon auch nicht ein Schatten vorhan—

N *

Was die Chartisten betrifft, deren Todesurtheil in lebensläng⸗ liche Deportation gemildert worden, so glaubt die Morning Post, die Petitionen um völlige Amnestirung derselben wärden wenigstens insofern berücksichtigt werden, daß man ihnen außer⸗ halb Englands die Fretheit schenken werde.

Renee soll in London mit vieler 63. die Vermählung des Lord Dinorben mit einer Schwester der Gemahlin des Prinzen von Capua vollzogen werden. Der Herzog von Sussex wird als erster Zeuge bei der Trauung zugegen seyn.

Die Munizipalttät von London hat in der großen Gemeinde⸗ Versammiung, welche der Lord, Mayor am Freitage nach der Guildhall berufen hatte, um uber die Verhaftung der Sheriffs zu berathschlagen, eine Relhe von Beschlüssen angenommen und auf dieselben eine Petition an das Unterhaus begründet, in wel— cher gesagt wird, die Munizipalitat habe mit Erstaunen und Besorgniß erfahren, daß die Sheriffs von London und Mid leser in der Vollziehung der Geseze durch einen Befehl des Unterhauses gehemmt worden, welches von ihnen verlangt habe, daß sie einen Königlichen Gerichts⸗ Mandat nicht Gehorsam lei⸗

an jeder Seite derselben stand ein Stuhl,

190 sten sollten, . deshalb, weil sie ihrem Qenst Eide get. au

geblieben. in alte; mit Bedauern und Schmerz habe man auch gesechen, daß das Unterhaus kein besonderes Vergehen nam⸗

f gemacht, weshalb die Verhaftung der Sheriffs erfolgt sey, 4a

es sich also sast dem verfassungswidrigen und tyrannischen Charakter jener allgemein gehaltenen Verhafts⸗ Befehle ge⸗ nähert habe, die von den Engländern stets mit Abscheu ver— worfen worden, weil sie das Wesen der Gerechtigkeit umstießen; gesetzt nun, das vom Unterhause in Anspruch genommene Pri— vilegium zum Druck der Berichte, die es seiner Gesetzgebung zu Grunde lege, stehe demselben zu, so scheine es doch angemessen, daß bestimmte Vorschriften uͤber die Befugniß zu solchen Publl— cationen erlassen warden, damit nicht das Aunsehen der Sesetze dabei leide, die Nuhe und Sicherheit des Londes gestöͤrt und die Heiligkeit des Eides versehrt werde, indem man von den Gerichtsbeamten fordere, sie sollten daruber entscheiden, ob sie einem gerichtlichen Mandat zu gehorchen hätten; die Munizipa— litst hoffe daher zuwersichtlich, daß das Parlament in seiner Weisheit die Mittel finden werde, seinen Verhandlungen, mit Vermeidung solcher Uebelstände, die noͤthtge Publizitat zu geben, und das Pasquill⸗Gesetz so zu verbessern, daß es allen Unter, thanen gehörigen Schutz gewähre; sie hoffe eben so, daß das Unterhaus die Sheriffs unverzüglich in Freiheit setzen und sie

re Amtspflichten fernerhin ungehindert erfüllen lassen werde.

s heißt jetzt, die Sheriffs wuͤrden eine Klage gegen den Spre⸗ cher des Ünterhauses wegen ungesetzlicher Verhaftung anhängig machen. . . .

Man zweifelt nun nicht mehr, daß die Regierung schon sett einiger Zeit mit Rastungen zu einer ernstlichen Demonstratien gegen die Chinesen e nn zewesen ist. Es soll, wie verlautet, eine Landungs, Armee, aus 16, 06 Mann bestehend, ven Indien nach China abgehen. Einen großen Theil derselhen sollen ein ge⸗ borene Ostindische Truppen bilden; fuͤr die Kavallerie hofft man auf der Insel Hainan im Käußersten Süden des Chinesischen Reichs eine htnreichende Menge von Pferden zu finden. Zuerst. soll angeblich die Stadt Canton in Contribution gesezt oder noͤ⸗ thigenfalls zerstoͤrt werden, und wenn dann die Chinesische Trup⸗ penmacht aus dem Norden zum Schutz des Reiches 6 , wolle man schnell das Landungs Corps ein- chiffen, nach dem Golf von Prttitschili segeln und die Truppen zu Taku, etwa 1060 Englische Meilen von Peking, ans Land setzen. Außer den von England abgesandten Schiffen ol sich auch ein Theil der Seemächt am Kar und im Stillen Neere dieser Expedition anschließen. Sollte sich fuͤrs erste kein sicheres Handels- Etablissement in Canton einrichten lassen, so wolle man, heißt es, den Handels. Markt nach einer der welter nördlich an der Kuste gelegenen Inseln versezen und durch eine Seemacht dafür Sorge tragen, daß derselde durch die Chinest⸗ schen Kriegsdschunken nicht Festört werde.

Ein Schreiben aus Malta meldet, daß am Lzten v. M. ein Gesandter des Sultans nit Geschenken und Depeschen an die Beys von Tripolis und Tunis dort eingetroffen war. Es scheine, fuͤgt dieser Brief hinzu, daß die Ottomanische: Regierung durch die in Tripölis herrschende Sährung sehr beunruhigt werde.

Aus Lissab on sind Nachrichten vom ten d. eingegangen, zu welcher Zeit die ee, . tte noch nicht angefangen hatte; viele Petitionen wegen Wahl ⸗Referm waren bei den Cortes ein- gelaufen. Der i , , latte am Iten den Cortes sein Budget fuͤr das laufende Jahr vorgelest; statt aber irgend eine Erklarung zu . der auswärtigen Gläubiger abzugeben, er— wähnte er diesen Gegenstand gar nicht, und auch die Cortes lie= Fen denselben in den Debatten unbrrührt. Der Visconde Sa da Bandetra hatte ein Pamphlet über die Sklavenhandels Frage publizirt, worin er sich mit vieler Bitterkeit gegen die Lords Pal—⸗ merston und Howard de Walden Außern soll. Am 30. Januar hatte man in kissabon einen Erdstoß verspürt, der zwei bis drei Sekunden dauerte und die Einwohner in großen Schrecken setzte. Auch am Bord einiger Schiffe fühlt man die Erschuͤtterung. Suͤdlich von Lissabon war das Wetter an diesem Tage ganz schöͤn, und zu Cadix und Gibraltar hat man von dem Erdbeben nichts wahrgenommen; am 1. Februar aber wuüthete an letzterem Orte ein beftiger Sturm, von Blitz und Donner begleitet.

Aus Kanada hat man Zeitungen bis zum 6. Januar er—

alten, welche melden, daß der General! Goüverneur an beide Zweige der Legislatur von Ober, Kanada eine Botschaft in Be⸗ ug auf die fuͤr den Klerus vorbehaltenen Einkuͤnfte gerichtet atte, begleitet von einer Bill, durch welche über diese Einkünfte verfügt werden soll. Der Gouverneur giebt zu, daß dies eine sehr schwierige Frage sey, hält aber ihre baldige Löͤsung fuͤr drin⸗ gend nothwendig. Nach Berichten aus Barbadoes vom J. Januar besorgte man dort, daß in Folge lange anhaltender Durre nicht nur die Zucker / Aerndte schiechter als seit mehreren Jahren ausfallen werde, sondern daß auch die Arbeiter in Noth gerathen möchten, da die Felder, welche sie zu ihrem Lebensunterhalt bestellt haben, ebenfalls sehr schlecht stehen. Im verflossenen Jahre sollen ubri— gens die Neger größere Neigung zur Ar beit gezeigt haben, als im vorhergehenden, überzeugt von der Nothwendigkeit, fuͤr ihr Auskommen zu sorgen. ;

Aus Bolivien wird gemeldet, daß der Kongreß durch ein Dekret die Verwaltung des früheren Protektors Santa Cruz fuͤr tadelsfrei erklärt habe; man hält dies fuͤr den ersten Schritt zu seiner Zurlckberufung, welche um so gewisser scheint, als ein Pe, ruanisches Heer an der Gränze erschienen war, um von Bolivien 2, 300, 00 Dollars fuͤr Kriegskesten zu erzwingen.

Nach einem Schreiben aus Tampigo vom 20. Dezember hätte man in Mexito den Gedanken an Herstellung der Zöͤdera— tion ganz fallen lassen und beabsichtigte nun, das Land in die abgesonderten Staaten Tamausipas, Cohahuila, Nueva Leon, Durange, Chihuahua, Sonora, Zacatecas, San Luiz und Nueva Mexiko zu theilen, die unter dem Namen Norte Nexitang eine neue Republik bilden sollten, deren erste Handlung die Anerken⸗ nung der Unabhängigkeit von Texas seyn wnrde. Als Hauptbe⸗ sörderer diefes Planes nennt man den General Anaga, der als KLrieger und Prwwatmann in hoher Achtung steht, den Advokaten Banales und den Obersten Zapata, die nur aus dem Parteigan⸗ i, mg. Matamoras zur Zelt der früheren Insurrection

etannt sind. In Merit war! ein Gesetz durchgegangen, welches den Eingangszöll in den binnenländischen Stadten un 15 pCt. er— höht. Der Finanz-Minister, Herr Echevartia, soll, die verderb⸗ lichen Folgen dieses Gesetzes far den Handel erkennend, seine

ZJustimmung versagt und seine Entlassung eingereicht, letztere aber erst erhalten haben, nachdem er seine Unterschrift ercheilt hatte,

Nachrichten aus Buenos Apres vom 24 November zu—

olge, sell ein Illu gen tenh u en durch die Truppen des Generals

osas am J. November geschlagen orden seyn.

Nieder lande.

nan

Aus dem Haag, 11. Febr. Es hetßt, daß die Nied erlaͤn⸗ dische Kavallerie n n., 9 ganz heüne Grganisa ion erhalten

werde. Sowohl die Kuͤrassiere, als die Husaren und Ulanen sellen namlich entlassen und daraus nur sechs Dragener⸗Regimen⸗ ter gebildet werden. Diese Veranderung soll jedoch erst dann eintreten, wenn die jetzt gebrauchten Equiptrungs-Gegenstände ab= genutzt sind. .

Belgien.

Bruͤssel, 12. Febr. Der Kriegs⸗Minister hat daß ein Soldat, der wegen Diebstahls oder eines —— Vergehens bestraft wird, nach überstandener Strafeeinem andern Re⸗ gimente, als demjenigen, in welchem er bis * gedient, einver⸗ leibt werden soll. Die Erfahrung hat nämlich ew sefen, daß dieser Art in einer neuen Umgebung sich einer besseren Lebengart besleißigen, während sie ost, wenn sie zu ihren alten Regimentern zurückkehren, von ihren Kameraden verachtet bleiben und in ihre Suͤnden zuruck verfallen.

Der hiesige Ob servateur will wissen, daß die Franzoͤsische Regierung den Versuch mit einer , fuͤr Rechnung 5 * machen wolle, und zwar auf der Teur von Paris nach

elgten. . ; Von dem Fuͤrsten de Ligne hieß es kurzlich, daß er sich nebst seinem Schwager Lubomirsky und einem anderen Verwandten nach Algier eingeschifft habe, um dort freiwillig im Französischen Heere wider Abdel Kader zu dienen. Indessen ist diese MNach⸗ richt, was den Fuͤrsten selbst betrifft, in einigen Zeitungen wider⸗ rufen worden. *.

In beiden gesetzgebenden Kamihern bekämpft die Oppositton die Minister seit einigen Tagen wieder heftig. ein Gesetz' Entwurf über die Vicinal⸗Wege dem Baron Sta Anlaß, das Ministerium hart anzugreifen und nicht undeuilich zu verstehen zu geben, daß die Opposition nicht eher ruhen werde,

als bit ein anderes des Zutrauens der Nation mehr würdiges

Kabinet gebildet sey; der Minister, Herr Nothomb, hat hierauf erklärt, daß er selbst wenigstens seinen Posten nicht eher verlassen werde, als bis die Majorität der Kammern sich deutlich wider ihn erklärt habe. In der Lammer der Repräsentanten widersetz man sich gegen den vom Ministertum genommenen Beschluß, be— treffend die Anweisung des Disponibilitäts - Soldes für den als Oangisten bekannten General van der Smissen, nachdem die allgemeine Rechnungs⸗Kammen bereits sich geweigert hatte, diese Ausgabe anzuerkennen. Es sols auch ein Vorschlag gemacht wer den, das Lager zu Beverloo, das jährlich mehr als 60, 00 Fr. zu unterhalten koster, voͤlltg aufzuheben. ;

Schweden und Norwegen.

Srockhelm, 7. Febr. Am Iten d. wurde die Königl. Pro. position in Betreff des Zustandes und der Bedürfnisse des Staat

[das Budget) dem Staats- Ausschusse bergeben. Bls jetzt er.

hellt daraus noch nichts weiter als eine Herabsetzung der Steuern um 750, 000 Rihlr. Beo, aber ohne Verminderung der Staats Ausgaben und ohne Aenderung der Disponibilit ät über den Ueber⸗ schuß im Reichs⸗Schuld⸗Comtoir. 66

Gestern wurde der Eintritt eines Ministerwechsels kund. Die Staarstidning meldete amtlich, daß Se. Majestät den Grafen Rosenblad auf sein Ansuchen seiner Stelle als ain , n in Gnaden entlassen und stat seiner den Reichsherrn Grafen H. G. Trolle, Wachtmeister ernannt hätten. Zugleich erfolgte die Ent lassung (auf sein Ansuchen) des Justizrathes (Mitgliedes des Höchsten Gerichts) von Lindecrentz, statt dessen der bisherige Hofgerichts⸗Rath Frhr. O. W. Stael von Helstein ernannt wor— den. Beide Maßregeln finden großen Beifall im Publi⸗ kum. Der entlassene Minister, Graf Rosenblad, ist 82

Jahre alt, jedoch ist sein Nachfolger auch ein bejahrter Mann, der schon vor 31 Jahren die Stelle als Justiz⸗/

Kanzler niederlegte, sedoch allgemein geachtet, obgleich am meisten als wissenschaftlicher Forscher. Noch mehr scheint der statt⸗

dene, und damit in Zusammenhang stehende Wechsel im Höch⸗ sten Gericht die öffentliche Meinung dadurch fuͤr sich zu haben, daß der Nachfolger, Freiherr Stael, sehr beliebt ist. In wie

fern die juͤngsten Reichstags ⸗Ereignisse, und zwar namentlich des

Herrn Petrè in der Sprecher⸗Konferenz geäußerte Meinung, daß es noth seyn durfte, ein Comit« der öffentlichen Meinung einzu— setzen, auf die Ministerial⸗Veraͤnderung gewirkt, muß dahin ge⸗ stellt bleiben. Es verbreitet sich das Gerücht, daß auch sämmt⸗ liche übrige Conseils⸗ Mitglieder ihren Abschied r der Köntg aber, außer dem Grasen R., ihn uur dem Grafen Hard und den Freiherren Gyllenhaal und Akerhjelm ertheilen werde. Nach einer andern Version sollten nur die Freiherren Stjerneld, La— gerbselke und von Schulzenheim im Kabinet bleiben his zur Or⸗ ganisation eines neuen; wiederum aber nach der jungsten Angabe ale jetzigen Rathgeber noch im Amte beharren, bis die Vorschläge zu einer neuen Ministerial Verwaltung vermittelst Abmachung der seit vorigem Reichstage auf der Tafel liegenden Anträge zu Aende⸗ rungen im Grundgesetze angenommen worden.

In der Sitzung des Ritterstandes vom Ften ward Über Remsttirung an ein Comité der Motionen des Freiherrn Nor⸗ din und Grafen Anckarsvärd wegen Aufhebung der sogenann⸗ ten „Hemmantalsränta“ (eine Abgabe der ackerbauenden Klasse) debaitirt. Zu diesen Propositionen gehörten auch noch vier an dere des Grafen Anckarsvard, die darauf abzielten, Verhaltunge⸗ Maßregeln in dem Falle zu ergreifen, wo die Regierung nicht den Beschluß der Stande in Betreff des Aufhörens jener Abgabe sanctioniren warde. Herr Raäf aus Smaaland (Kammerjunker und Landrath) bestritt diese Motionen, indem er sie aus historj⸗ schen Granden zu widerlegen suchte. Die „Hemmantalaränta“ sey unangetastet geblieben, er wolle nicht fagen, unter zwe seu! verainen Königen, aber während ä auf einander folgender Jahr der Souverainetät und späͤter. Er nannte es ein Palladium nicht nur fur die Könige, sendern auch fuͤr die Mitbürger, daß eine Staats Einnahme existire, die gegen den Sturin ihrer Mei nungen geschuͤzt sey. Herr Raääaf fuhr dann sort, in⸗ dem er seinen Zuhörern auseinandersetzte, wie jede Nevo—

lution, worin Anarchie und Gewaltthätigkeit sich geltend 3 e⸗

machen suchten, mit Aufhebung der sicheren Staats. Deiträge

gonnen habe, wobei er sich auf die Begebenheiten der 3 schen Revolution vor 5h Jahren berief. m Schlusse seiner Rede suchte er zu beweisen, daß die Landleute einer solchen Er⸗ lelchterung nicht bedurften und stuͤtzte sich dabei auf das Steigen des Grundeigenthums und auf einen Bericht des Justiz⸗Mini⸗ sters, den er die Arbeit einer ehrenwerthen Hand und von alter thümlicher Gründlichkeit nannte. Ein großer Theil der Kenser⸗ vatlven im Hause begrüßte diese Aeußerungen mit Bravoruf. Auch Herr von Hartmans dorf erklärte sich gegen den Vor schlag, den er unndthtg, unnuͤtz und ungerecht nannte, und ward darin von Mehreren unterstuͤtzt. Obgleich Andere an die aus— druͤcklichen Bestimmungen im S§. 56 des Regierungs⸗Regulativs und §. 49 der Reichstags Ordnung erinnerten, welche vorschret⸗ ben, daß jede allgemeine Frage an ein Comit. verwiesen werden soll, so beschloß doch die Majoritaͤt des Ritterstandes (363 gegen 163 Stimmen) die Pnroposttion nicht an ein Comité zu

Im Senat Jab.

ö. -

dor w esse . Die Sitzung sing mit der Wahl der Dänteman⸗ ker an, welche dahln dussiel, daß die Kandidaten der Qpposttion bas Uebergewicht in 10, die der Gee . nur in 2 Abtheilun⸗ gen erhielten; 13 Personen der Opposition wurden gewählt, und nur z der Regierung. Es wurde auch im Priesterstande die Motion des Prob⸗ 8 2 wegen r der ee, 86 was damit zu⸗ menhängt verworfen, wogegen die Pröbste Afzelius und Hall— steßm sich nebst Herrn Save reservirien. . a. machte eine Motion, den Volks⸗Unterricht betreffend, der auf den Antrag des Bischofs Heurlin auf die Tafel gelegt wurde, bis zur erwarteten Erscheinung der Königl. Proposition hierüber. Im Buͤrgerstande eröffnete Herr Petr« die Verhand⸗ lungen mit elner ausführlichen Motion auf Reformen im See— Vertheidigungswesen. te Scheeren⸗Flotte habe keine Aufmun⸗ terung erhalten und doch sey sie es, auf welcher die Landes⸗Ver⸗ theidigung zum großen Theile beruhe. Die Lintenschifse konnten arößtentheils, woe nicht gänzlich, entbehrt werden. uch schlug e Prüfung und Untersuchung der Verwaltung, Organisatien und Bedurfnisse des Seewesens vor. Herr Brink las eine Motion

vor, auf Verbesserung der Corrections- und Gefängniß⸗Anstalten.

Heer Winge eine auf die Nothwendigkeit der Auflöͤsung eines

oder mehrerer der theuren geworbenen Regimenter, so wie auf

Ersparung der so 9 auswärtigen Gesandtschasten. An

den Staats, Ausschuß. Endlich referirte . Petre muͤndlich über den Hergang in der ersten Sprecher Konferenz, mit man— cher Beschwerde daruͤber, unter Anderem, daß der Land Mar⸗ schall erklärt habe, keine Diskussion uͤber Hans Jansson's wich tige Motion im Bauernstande zulassen zu konnen, die bekanntlich eine Adresse an den Konig uͤber die Lage des Landes, zu wel— cher sich alle Stande vereinigen sollten, bezielt.

Im Bauernstande wurde lange über die eben genannte wichtige Motion debattirt. Es war die Meinung, daß ein An⸗ trag zur Vereinigung darüber sofort an die anderen drei Staͤnde ergehen möge, dies wollte aber der Sprecher nicht der Reich s⸗/ tags, Ordnung gemäß finden, und mit 72 gegen 31 Stimmen wurde beschlossen, sie an den Constitutions-Ausschuß zu überwei, sen. Im Verlaufe der Diskussion hatte John Olssen aus bem Geffeborgs-Lehn gemeint: damit die unterthänige Adresse nicht entstellt werden möchte, sollte man derselben gleich fur Se. Majestaͤt eine Uebersetzung ins Franzoͤsische beifügen.

83 Deutsche Bundes staaten. Dresden, 12. Febr. (Leipz. 3) Die Königin ist deute fraͤh 7 Uhr, zum Befuch Allerhöchstihrer Frau Schwester, der Erzherzogin Sophie von Oesterreich, nach Wien gereist.

Dresden, 13. Febr. ES ächs. Bl) Die außerordentliche Depu⸗ tation der zweiten Kammer in Bezug auf die Dannoverschen Verfas⸗ sungs.· Angelegenhellen, hat nach aus uührlicher Darlegung ihrer Gruͤnde folgendes einstimmige Votum der Kammer zur Annahme vorgeschla⸗ gen; es möge dieselbe gemeinschaftlich mit der ersten Kammer in ei⸗ ner ständischen Schrist bei der hohen Staats Regierung darauf an⸗ tragen, daß dieselbe 1) den ihr zu Gebote stehenden Einfluß zur

iederherstellung des durch die einseitige Aufhebung des Staats⸗ grunzgesetzes vom 26. September 1833 gestörten Rechtszustandes des n, Hannover auch fernerhin kräftigst verwenden, und 2) bei der hohen Bundes, Versammlung beantragen wolle: a) eine authentische Erklärung der durch Peoclamation vom 15. September 1839 von der Hannoverschen Regierung bekannt ge— machten Entscheidung des Bundestags, namentlich des darin gebrauch⸗ ten Ausdrucks: „dermalige Sande; ) die Wiederherstellung der durch den Bundesbeschluß vom 14. November 1816 genehmigten Geschaäͤfts ordnung der Bundes⸗Versammlung, durch welche die Bekannt⸗ machung der Bundestags⸗Verhandlungen durch den Druck als Regel festgesckt war, und e) die Einsetzung eines, die Stelle der ehemaligen Deutschen Reichsgerichte vertretenden unparteiischen und Vertrauen erweckenden Bundesstaats Gerichtshofes, welcher nach dem Inhalte des Art. 3 der Wiener Schluß, Aeie befugt wäre, nicht nur von Stande Versammlungen, sondern auch von allen anderen Betheiligten Beschwerden uͤber Aufhebung der Lan— der- Verfassung und uͤber Justiß?⸗Verweigerung anzunehmen und rechtskräftig darsiber zu entscheiden. Schlicklich erklart sich die Deputation gegen die Petition des Herrn von Ziegler und Klipp— hausen; „daß unsere Verfassung unter die Garantie des Deut— schen Bundes gestellt werde“, mit wenigen Worten und der Be— e , enn, . 8 er Liebe zu unserem Könige und

m 91. ; elbe Schicksal theilt die gleichla Fiel n Te, Herrn von ar d cia theilt die gleichlautende

Kassel, 12. Febr. (Kass. 3 Die Stande-⸗Versammlun hielt am süten öffentliche Sitzung, in welcher Herr Arnold a. an n . Antrag, die Kriegskostenforderung der Stadt Witz enhausen betreffend, begruͤndete. 7 Versammlung beschloß nach dem Antrage, die Regierung um Auskunft darüber, wes— hals ene Beiträge noch nicht ausgesahit seyen, zu ersuchen. Der selostsand ge. Antzag. de Drin . auf Ueberweisung der Geldstrafen für Feldfrevel unter 1 Rehlc. an die Gemeinde kassen ward dem Budgets Ausschusse aberwiesen. Dann foigten Berichte des Budget⸗Ausschusses uber den int der eum ne. inneren Landes⸗Verwaltung ꝛc., des Staats Archivs, des Gewerb⸗ Vereins, der hoheren Lehr⸗Anstalten und Landes Vibliothet er⸗ ner über die Zuschüsse zu den Wittwen, und aisenkassen 46. proponirten Summen burden fast durchgängig beipilligt. Dann berichtet; Herr von Baumbach 1II. über di e un war. Staats Redtzrung, das nrentar des Cöäar Be , ,n, fend Der Antrag, die Regierung um Kuctunft ö. . T des Staats- Vermögens in das Inventar aufgenommen seyen und eventuell darum zu ersuchen, einem standischen Mul ß Einsicht des Inventars zu gestatten, ward giuehen 666

6 O esterreich.

Wien, 11. Febr. Der Feldm Eugen Wratislaw ist zum & e enn 6 ernannt worden. ie, verlieh ihm der Kaiser d Naths Wurde. Als Chef der staatsraͤthlichen MisltairS 2 * Graf Clam“⸗Martinitz noch keinen Nachfolger erhalt m n, Graf Rudolph Appony, Sohn des Kais. e ,. Paris ist nach Petersburg abgereist, um sich dort mit einer Tocht . Russischen Staatsministers Grafen v. Benkendoꝛff . x ir. Der bee de,, zwischen hier Und den 2 auptstädten, namentlich mit London und ; letzte ö. uber besonders a Petersburg, 6 och immer ist in unseren diplomatischen j ; meme Aufmerksamkeit den Londoner , 1. j die verschiedensten Versionen sind uͤber den Stand der Ne hir tion in Umlauf gesetzt, doch wird als ausgemacht , n. daß P einem schleunigen Abschlusse vor der Hand wenig Aus sicht sey. Jedenfalls hat sich die vor geraumer Zeit von dem die Geheimnisse der Diplomatie so emsig entschlejernden Korrespon⸗

den Geist leugnen.

zur voͤlli —; werden durften. Auch bemerkt man seit einigen Tagen, daß eine

zu deuten, daß die Psorte über M

schöpfen mußte, wohnern Pera's eintreten zu sollen.

1

19 denten der Allgeme e . Unterzeichnung r,. rientali als voreilig erwiesen.

kebenen Nachricht von der en Wirren schlichtenden Altes

3talten.

Verona, 3. Febr. estern fand hier in der Kirche des Jesuiten⸗ Orden gemne rellgise Feier 1 Um 8 M n Uhr , 3. der Pater Karl Odegcalcht, ehemals Kardinal der Römischen

irche, nach vierzehnmonatlichem Noviztat, die feierliche Profes—⸗ sion in der Gesellschaft Jesu ab, indem er zugleich in die Hande des Rektors des Noviziatshauses, Pater Giuseppe Ferrari, nebst den ublichen drei Gelübden, auch senes der Missionen in parlihu; insidelium gelobte.

Spanien.

Madrid, 1. Febr. Es ist eine Junta consultativa de Jasticia ernannt worden, um die seit der Aufhebung des Raths von Indien so sehr vermehrten Arbeiten des 5 der Justiz und der Gnaden zu erleichtern. Die Junta soll aus nicht mehr als fünf und nicht weniger als drei Mitgliedern bestehen, die keine Besoldung erhalten. Zu Mitgliedern sind ernannt; Don Manuel Joaquin Tarancen, Vischof von Zamora, und die beiden n,, . Justiz⸗Minister Garell und Barrio Aguso.

Von den 183 Depurirten, die in 38 Provinzen gewählt worden sind, ie, 120 der gemäßigten, 39 der exaltirten ven an 2 23 sind zweifelhaft.

em Vernehmen nach, haben die Aerzte darauf gedrungen daß Doña Isabella sich nach Valencia ̃ ma milder ist, Ms in n, . , , n n e.

Spanische Granze. Bagonne, 7. Febr. In den Bas, kischen Provinzen ist ein neuer , , gemacht worden. Es hat sich nämlich in der Provinz Santander eine Guerilla gebildet, deren Kern aus 40 vormaligen Karlistischen! Offizteren unter dem Kommandanten Leguina besteht. Zu Santa Lucia del Regata in der Concha von Baracaldo erhob sich diese Bande zuerst mit dem Rufe; „Es leben die Fueros! Nieder mit der Constttution!“ Die Christinische Garnison wollte fie zur Ruhe bringen, und verlor dabel einige Mann. Nach den letzhen

Derichten stand Legumma mit seinen Leuten n . Dantander. s arm n den Gebirgen von

Griechenland.

In der g e er, n e een, gs. Ger e

fahren Mehmed Alts har seine Fruͤchte getragen. ine Emis⸗ saire waren in Albanien und Grieche a. ** mant 2 . lang ihnen, durch eine kraftige Untetstuͤtzung von Seiten fremder

Agenten die Gemüther der christlichen Bewohner in der Euro,

pälschen Turkei und im freien Griechenland so aufzuregen, daß der allgemeine Ausbruch, der vielleicht nach N. 2 mit Erfolg hätte gekrönt werden können, schon auf den 12. Ja— nuar festgesezt wurde. Es scheint, daß man mit vieler Umsicht fuͤr alle Eentualitaͤten im Voraus gesorgt hatte; man wußte sogar ein Mittel in Bereitschaft zu halten, um den Verdacht der Unternehmung auf eine andere Macht zu wälzen, nämlich

durch die Proklamirung des Grafen Kapodistrias zum Präsiden—

ten des neuen Staats. Leicht glaubte man in der Foige durch die großen Chancen, welche die Berwirrung der Umstände dar⸗ bieten wurden, dieses Namens los werden zu konnen. Der Streich ist für den Augenblick vereitelt durch die Wachsamkeit der Griechischen Regierung, vielleicht auch durch die Ruhmredig⸗ keit des Franzoͤsischen General-Konsuls in Janina, des Herrn Grasset, der bei seiner Anwesenheit in Athen uͤber bevorstehende Unruhen in den Griechischen Provinzen der Türkei sich in einem sehr zuversichtlichen Ton dußern zu dürfen glaubte, und durch die Eitelkeit, fuͤr einen großen Politiker gehalten zu werden, sich verleiten ließ, die allgemeine Aufmerksamkeit in ungewöhnlichem Grade zu erregen.“

Türken:

K . el, 29. Jan. (A. 3.) Der Minister des Aeußern, Reschid Pascha, hat den Repräͤsentanten der Großmächte die durch Kiamil Pascha von Aegypten überbrachte Erwiederung Mehmed Ali's auf die Zusendung des Hattischerifs und seinen Inhalt, dann auch den Bericht mitgetheilt, welchen Kiainil über seine Mission und seine zwei Konferenzen mit dem Vice⸗König an die Pforte abgestattet hat. Der Inhalt dieser Attenstuͤcke * wenig neue Aufschluͤsse ber die Lage der Dinge. Mehmed

lis Antwortschretben ist wie gewöhnlich mit Betheuerungen sei— ner unwandelbaren Treue gegen den Groß⸗Sultan angefuͤllt, und mit Versicherungen, wie 6 er mit den im Hattischerif aufge— stellten Grundsätzen einverstanden sey, da er seit lange her, schon vor Erlassung desselben, im Geiste dieser Grundsätze zu handeln sich bestrebt habe. Kiamil Pascha drückt sich in feinem Bericht aber den ihm in Alexandrien und Kahira gewordenen Empfang mit ziemlicher Zufriedenheit aus und theilt den bekann⸗ ten Vorschlag des Vice-Königs hinsichtlich der Abtretung Arabiens und der heiligen Städte mit, wobei er die Bemerkung nicht unterdrückt, daß eine solche Cession mehr Spott als Ernst hnlich sehe, da sie ohne die gleichzeitige Abtretung Syriens als ganz bedeutung slos erscheine. Nicht gunstig dußert sich Kiamil über die aus dem persönlichen Benehmen des Vice Königs hervorleuchtenden Mntentionen, die nach seiner Meinung eines fruͤhern Ehrgeizes nicht im mindesten ver— ebrigens werde ehmed All es wohl bei den stattgehabten Demonstrationen am Taurus bewenden assen

und schwerlich neue wagen, da eine Schilderhebung seine Lase

leicht verschlimmern durfte. So wenig diese Demonstrattonen

auch bedeuten mögen, haben sie die Pforte doch neuerdings

in Allarm versetzt. Die näͤchste , davon scheint der

im Divan gefaßte Beschluß, eine Anleihe von 10 Mil—

lionen Franken zu kontrahtren, die, wie man glaubt, en Reorganisirung der 2 Armer verwendet r

bedeutende . Juwelen und eine Menge anderer Kostbarkein ten aus dem Serail veräußert werden. Alles dies scheint darauf . ehmed s Absichten beunruhigt ist. Sollten die de en Engpässe des Taurus, die sich ge—⸗ genwärtig in Aegypelschen Händen befinden, durch die Eurdpaͤische Pentarchle bleibend, dem Bice⸗König zuerkannt werden, so wäre hne Widerrede ein Zustand, der die Tuͤrkei erdrücken und er⸗ u einem bleibenden gemacht. poche größerer 8. keit scheint unter den Be⸗ uf dem hiesigen Casino ward Sonnabend ein Vall ⸗Fest gegeben, das start besucht und durch eine en ich Anzaht ausgezelchnieter Griechischer Schönheiten, die mit hrem e e, und ühren Edelsteinen Etalage machten, belebt Montag gab der Internunttus einen Vall, auf dem das diplomatische Corps und hiesige hohe Nstabilit gien sich versam⸗ melten. an bemerkte darunter den Fuͤrsten Michael Obreno⸗

Eine neue

1

Wenn

wirsch mit einem großen n , tanzlustige Jugend aus den sashlonablen Kreisen wird je onstantinopel nicht so lang⸗ alle Europaischen Missionen

2 wie gewohnlich finden, da zur Feier des Karnevals mit Tanz ⸗Festen beitragen werden.

Aeg yrten.

Alexandrien, 16. Jan. 64 23 Nach Abfahrt des letz⸗ ten Paketboots hat der Französische Ronsul mit dem Pascha eine lange Unterredung gehabt, worin er Letzteren nochmals zu über—⸗ zeugen suchte, daß, obgleich Frankreich gunstig fur ihn gestimmt sey, es sich doch nicht seinetwegen mit Alliirten entzweien werde; er möge es reiflich überlegen, bevor er sich der Entschei= dung der verbundeten Machte widerfet jetzt könne er vielleicht noch . , als spater erlangen. Der Konsul soll ihm das Schicksal Napoleons als warnendes Beispiel vor die Augen gehalten haben. Alles aber scheint, gleich den 13 heren Ermahnungen des Grafen Medem, keinen anderen Ein⸗ druck * gemacht zu haben, als ihn zu neuen Vertheidi⸗

ungs⸗ Maßregeln anzureizen. So verstärkt man seit einigen agen die Batterieen längs der Kuͤste; ein Lager von 8000 Mann ooh Beduinen und 30909 Mann Kavallerie) wird in der Nähe zusammengezogen und die National Miliz modilisirt; 61090 Turken und Araber haben sich bereits einschreiben lassen. Die Offiziere sind ernannt, und Waffen sollen ihnen nachstens ausgetheilt werden. Die kbandungetruypen die sich am Bord der Tuͤrkischen Flotte befinden, werden täglich am Lande exercirt, und die Kanoniere an die Bedienung der Feldstuͤcke gewöhnt. So bereitet man Alles zu einem hartnäckigen Widerstande ver. Diese kriegerischen Demonstrationen können indessen dem Pascha in Europa nur Schaden bringen, indem sie seine Klugheit, seine Einsicht, die ihm bis jetzt Niemand ableugnete, in ein schiefes Licht stellen; denn wat soll man von einem Manne denken, der sich im Stande glaubt, mit seinen schwachen Mit— teln ganz Europa widerstehen zu können? Er halt freilich nur die Englaͤnder fuͤr seine Feinde, glaubt, daß nur sie etwas gegen ihn unternehmen würden. Leider hat das Französische Kabtnet viel dazu beigetragen, ihn in dieser . zu be⸗ stärken. Er sagie neulich, er sehe wohl, daß die Engländer wuͤnschten, er mochte, wie einstens der Dey von Algier die Fran⸗ zosen, sie durch einen Fächerschlag zu seinen persoöͤnlichen Feinden machen, dies werde aber niemals der Fall seyn. Die Fran—⸗ 3 Thron ⸗Rede hat hier nur wenig Sensation erregt, e ist hinsichtlich der Orientialischen Angelegenheiten zu zwei— deutig, der Pascha kann daraus nichts Bestimmtes ersehen, sie hat ihn auch eher hartnäckiger gestimmt, denn nach dem, was der Französische und der Russische Konsul ihm seit vierzehn Ta— gen vorpredigen, war er der Meinung, daß Frankreich sich bestimm⸗ ter und a, n,. ihn erklaren werde. Als ob wir an allem diesem hier noch nicht genug hätten, muß die Pest sich auch noch darein mischen. Sie rn nur abgewartet zu haben, daß keine QuarantaineAnstalten mehr beständen, um sich zu zeigen; zwei Pestfalle wurden vorgestern bestäigt. Die Regierung natůur⸗ lich gleich neue Sanitats, Maßregeln getroffen, die Kompromittir⸗ ten abgesondert, die genaue Untersuchung der Todten wieder streng anbefohlen, indessen bleibt doch Alles ohne besondere Aufsicht. Es wäre zu wuünschen, daß diese Pestfälle zu einer Annäherung zwi— schen dem Pascha und den Konsuls fuhrten, da ja von beiden Seiten doch nur verletzte Eigenliebe die letzten Spaltungen über die Quarantaine / Etablissements herbeiführte. Das erste Regi⸗ ment der in der Schlacht von Nisib gefangenen Tuͤrken, die sich dazu verstanden haben, unter Mehmed All im Hedschas Dienst 6. nehmen, ist dieser Tage aus Syrien hier angekommen und ogleich zu Wasser nach Kahtra abgegangen. Die Tuͤrkischen und Aegyptischen Watrosen, die Beduinen und die aus Kahira er— warteten Kavallerie Regimenter bringen mit den Tuͤrkischen Lan, dungs Truppen und der National⸗Miliz unsere Besatzung auf beiläufig 0, 000 Mann.

n Jan d.

Bonn, 10. Febr. Die juristische Fakultät der hiesigen Uni⸗ versitaͤt hat dem Prinzen Albrecht von Sachsen-Koburg, welcher fruͤherhin seine Studien hier begann und endete, das Doktor—⸗ Diplom als Zeichen freudiger Theilnahme üͤbersendet. Das Di— plom, in prachwollem Golddruck, ist gestern, als am Vermaͤh⸗ lungstage des Prinzen am schwarzen Brette angeschlagen worden.

Trier, 10. Febr. Die Direction der Mosel⸗Dampfschifs⸗ fahrt hat sich gestern, unter Zuziehung des Herrn Regierungs⸗ und Bauraths Nobiling von hier und Wasserbau⸗Inspektors Vander bergh von Koblenz versammelt, um fuͤr das mit dem J. Juni d. J. ins Leben tretende Geschäft die noͤthtgen Einlei— tungen zu treffen.

Neuere Stimmen in England äber die Korngesetz—⸗ Frage. II. Ein Wertführer der ken servativen Partei. Dritier und letzter Artilel.

ndem unser Autor die Vorwürfe beleuchtet, welche der jetzigen Britsschen Geiraide⸗ Gesetzgebung vom politischen Standpunkte ge⸗

macht werden, giebt er, wie schon oben bemerkt worden, von vorn her—

ein zu: daß die Zunahme der Wevölkernng und der Auf— schwung des Wannfalturwesens in einem gewissen Grade durch die selbe verhindert werde.

Aber, fragt er, ist die fabrizirende Bevölkerung in England nech nicht zahlreich genug, und ist die ackerbauende zu groß Lebt in der ersteren nicht ein Element der Unordnung und eines engherzigen Egoismus, welches man nothwendig niederdrücken inuß! urch die übergroße Beweglichteit der in den Manufakturen angelegten Kapltalien, durch die in der gesammten Fabritation bemerl⸗ bare Feberbaste Spannung der Herr verdorben werde so gehe durch das seßhafte und fast maschinenartlge Leben, durch seine precaire Sage be. die Sorgloslgkeit in Bezug auf die Zukunft der Arbeiter u Grunde. :

? Durch Aufhebung der Korn⸗Gesetze fahrt er fort, worde man drei Millionen Arbeiter der Angritultur entziehen und der Jndustrie zuwei. sen. Welches Verbrechen, fragt er, haben sie bega ngen, daß man daran dentt. sse zu elne solchen Löose zu verdammen ? Man' vergleiche beißt eg ferner das Leben des Webers von Spi talstelds oder des Spinners von Manchester mit dem des Landmanns in Hampshire und Devonsbire. le Arbetten des Letzteren haben em wein ausgedehntes Feld e Schauplatze; sie werden unter Gottes Simmel, in der Mitte aller der Begetation Lollbracht. nn der Landmann in seine Sütie heimfehrt, so ist er ermüdet, aber sräfrig Und stark; setue Gesichisfache zeigt seine Gesundheit au Um seiu 2 würzt die derbste Rost. ag er seine eigene Hütte oder eine Pachtung bewohnen, er genießt eine reine Luft und kann ohne

Uuruhe an den folgenden Tag denken. ; :

3 ar nr, der Fabrik Arbeiter Seine 27 verflicßen in einer einzigen Stube, oft In derselben Stellung: nichts, als das Anhäangsel aner unermeßli Danmmpfmaschine; leine Mannigfaltigteit in feinen Arbeiten, keine Aendermnng serner Augsicht Rachdemn er zmwbif Stunden lang in einer unremnen und verpesteten