arùndeten — = daß 2. 9
BVaand unnbertrefflich in seiner Art sey, d. d.. daß der 2 — . andern Systems eine unge here Gefahr fur die Gesellschaft met sich führen warde. Wir haben bemerkt, daß unter den Schriftstellern, 2 sehr ** * die Sesangnisse geschrieden haben, nin we von aleeeen Gesangnisse ges dag ihre au geror den lich 6 kei ihnen
se
siad, gelangt er zu der ae
spreche ey es, ö l . , einzudr ngen, sey es, daß ihnen der Muth seblte, das Resultat ihrer RNachferschungen dem Publttum zu berge ben. Vielleicht , daben sie zeschwiegen, weil sie Rätöen loben milssen, was ste zu adeln entschlossen waren. Das Bagno von Brest, auf wel, kes sich die Bemerkungen des Herrn Gletzes besonders beziehen, schlteßt dreitausend Vegurtheilte in sich, ven denen äber läd zu ledengiänglicher Zwangsarbeit verurcheclt worden ind. An dieser Masse von Verbrechern, die allen Arten von Gewer⸗ den angehören, kann man die Wirksamkeit der allgemeinen Neal stubiren. Jenes strasgarr Mitleid, welches sich an dem Verkrecher übt, als ob di Gesellschaft nicht weit mehr Theilnahme verdiente als er, ist gläcklicherweise noch nicht in das Bagno eingedrungen, und die Gle des Gesetzes herrscht dert in ihrer ganzen Strenge. Die Reue allein, die wirkliche Reue findet dort Gnade vor der Strenge der Strafe, aber der verhärtete Verbrecher erduldet dort ein Joch, welches durch nichts erleichtert werden kann. Unsere Gesetze haben in ihrer unsell Serglosigkeit nicht wenig dazu beigetragen, die Besserung ee, Berurthellten unmöglich zu machen, weil diese Besserung für durchaus keinen Nutzen für sie seyn würde. Außer den Incapa⸗ citsten, welche fle gegen eine Klasse von Sträflingen aussprechen, teßt auch Mehrere derselben die Strase des buͤrgerlichen Todes, eine abgeschmackte und unmoralische Fiction, die dem Unglück, lichen jede Heffnung raubt. Und neben dieser ungeheuren Strenge, die den Menschen bei Lebzeiten Alles raußt, und ihn gewisser⸗ maßen lebendig ins Grab legt, ohne ihm dort die Ruhe des To—⸗ des zu verschaffen, muß die strafbare Nachsicht auffalken, durch die ünsere Bagno's mit Vatermürdern bdeyslkert werden. Ja, wie schwer uns auch das Gestandniß wird, die Elaftizität der mil—⸗ dernden Umstände ist schuld daran, daß das Bagns Vertrecher kennen gelernt Hat, von denen es bis her noch nichts wußte. Der Vater⸗ mord hat seinen Platz daselbst gefunden; dieses Ungeheuer, welches bis⸗ her das Schaffer noch immer fur sich in Anspruch nahm, hat Gnade vor der Feigheit ven 14 Geschwornen Gerichten gefunden, und es existiken in Brest 14 wegen dieses schauderhasten Verbrechens Verurtheilte. So groß ist indeß die Macht der Arbeit, der alle Straͤflinge unvermeidlich unter worsen sind, daß der Selbstmord unter ihnen fast unbekannt ist. Ihre Existenz ist ubrigen eint lange Reihe von Elend, welches die Hand des Menschen fast niemals unterbricht; es ist die leidenschasftelose, aber auch nachsichtslose Anwendung der Strafe; der Fehler wird daselbst durch die Erschwerung des Zwanges bestraft das gute Betragen erhält keine andere Belehnung, als eine leichte Milderung der Strenge. Der Verlust der gebrochtnen Kette, das dunkle Ge⸗ e, sind die Zuͤchtigungs⸗ Mittel. Die gebrochene Kette, die Arbeit in d gebrochene Kette hennt man, wenn der Sträfling eine Kette am Fuß trägt, die sich um den Leib schlingt und an dem Gürtel de⸗ sestigt wird. Diese Erleichterung wird ihm erst nach 4 oder 8 Jahren eines zuten und regelmäßigen Betragen. Vorher ist er mit einem anderen Sträfling zusemmenge jedet die Hälste der Kette erägt. Es ist in Drest bemerkt werden, daß die srelen Arbeiter bei weitem nicht so zu zu ver lässig find, als die Baleerenstraslinge mit gebrochener Kette Als die Cholera in Brest wathete, konnten die Ersteren nicht veranlaßt werden, in dem Hospitale Dienste zu leisten, während die Tetzteren mit großem Muthe und großer Hingebung die kranken — 9 * bedienten, und jetzt ist e Erfahrung se end, daß das Kriega⸗Depar⸗ tement die Marine um die Arbeiter des Bagno beneidet. Die Sträflinge, die irgend ein Handwerk ,,. duͤrfen dasselb auslben, nachdem sie die gemeinschaftliche Arbeit beendigt haben; denn man denkt an den Augenblick, wo sie in die Gesellschaft zurückkehren und man will sie derselben, wo möglich, gebessert, und im Stande, sich ihren Unterhalt zu verdienen, wiedergeben. Man sieht, es ist die Arbeit, und immer wieder die Arbeit, welche die praktischen Manner als das mächtigste Besserungs⸗Mittel der Gefangenen anempsehlen . Durch die Arbeit sammelt sich der Sträfling einen Nothpfennig, durch die Arbeit macht er sich der Königlichen Gnade würdig und durch die Arbeit muß er sich eines Tages mit der Gesellschaft, aus der ihn sein Bechlr en verbannt hat, zu versohnen suchen. Se wie sie sind, genigen die gneg zur wirk⸗ samen Bestrasung der Ver en, und das in denselben waltende System laßt der Reue vollen Sptelraum. Aver es erheben sich schon Stimmen, um die Strenge jener Gefängntsse zu beklagen, als ob diese Strenge nicht die des Geseges wäre, und der ; Minister, dem die wichtigsten Fragen seines Deyartements fremd sind, ward vielleicht zuletzt Anforderungen nachgeben, die er nicht zu widerlegen im Stande ist.; e die Regierung wenigstens vermeiden, in einen Fehler zu 33 fuͤr den dle ganze Se sellschaft Rechenschaft von ihr verlangen wurde. * f
Sroßbritanien und Irland.
Parlaments Verhandlungen. Unterhaus. Sitzung vom 13. Februac. Herr Herries bemerkte zur Begrundung Keines Antrages auf Vorlegung verschtedener Berichte Aber den Flnanz-⸗Zustand des Landes unter Anderem, daß die Regierung it mehreren Jahren die Darstellung der Finanz- Lage systema— usch bis zum Jull oder August verschoben habe, daß aber jetzt das eit Jahren stattfindende Deflzit dringend eine frähere Vor legung ersordere, so wie Lerd Ripon in den 3 Jahren, da er Kanzler der S az Kammer gewesen, es gethan habe. Im Jahre 18 dabe das Desizit Tꝛö, o Pfd. betragen, 138. 110 ον wd, 1239: 1312,00 Pfd., zusammen 2, 7e. io Pfd. Da nun die Regierung die Neducrten des Briefportos vorgenommen habe, so war in diesem Jahre ein noch größeres Befizit zu erwar— ten. Ein solcher Zustand der Dinge sey nicht zeeighet, dem Volke Vertrauen zu der Verwaltung zu geben. Er hoffe, daß man eine neue Quelle des Einkommens vorschlagen werde, denn nichts wäre Ksährlichet, le mne fe, , fe eib. Friedens zetten. Er schloß mit der Memertuns daß das üebel nicht in Mangel an Halfsmittein der Voltsgeist lege, im Gegentheil wäre er überzeugt, daß das Land noch immer ehen und Willens sey, große Anstrengungen zum Besten der National- Ehre ju ma hen, und daß lediglich die schlechte Verwaltung der Minister d Schuld trage. Der neue Kanzler der D , Her Baring, erwiederte, daß der Fall mit Lord Nipon, so wie m Lord Althorp, der dasselbe gethan, nicht anzuwenden wäre, da diese freiwillig so gehandelt hätten, während der Antragsteller es
u einer Pflicht süͤr das Ministerium machen wollte. Er (der inister) könne 5 nech keinen muͤndlichen, geschweige denn eigen schriftlichen Anschlag er die Finanzlage machen, da man
Kranken ⸗Salen sind die Belohnung ⸗Mittel,. Die
iedet, ven denen
;
des Frählimgs den Beginn der desfallsitzen Maßregeln.
.
.
sich England in den verschiedenen Weltgegenden befinde. weist auf China, auf Amerika, auf die
206
ch nicht einmal gie Ergebnisse der Frühjahrs⸗Geschäste kenne. Was die Porto Reduction beträfe, so wäre dies eigentlich keine 6 — sondern eher eine der Literatur, dem Handel, der Wissenschaft und Religion verliehene Wohlthat, und er er: daß das Velk sich steber eine nete Auflage gefallen las⸗ en würde, als die Wiedereinführung des fruheren Porte s. Schließ lich versicherte er, die dinister würden den offentlichen Kredit auf⸗ recht erhalten. den Muth, der Schwlertgkelt ins Angesscht zu sehen. Ein De, andels, die Mäßhigkeits⸗Gesellschasten in Irland und die Porto— NVeduction wurden es eben nicht vermindern. Die Ursache dee Desizis wäre jedoch nicht ein? Verminderung der Einnahme, sondern eine ehrung der Ausgaben, welche die Tories selbst Untersta4zt hätten. Er wunderte sich also, daß die Minister der Motion sich widersetzten, da sie an sich vernünstig wäre, und die Verweigerung wie ein Wunsch nach Verheimlichung aussahe, Höecauf sorachen noch Herr Goulburn und Sir G. Elert im Sinne des Antragstellers. Das Ministerium sah sich in sei⸗ ner Opposition gegen den Antrag ganz auf sich selbst reduzirt, denn außer dem Kanzler der Schatzkaminer nahm nur noch .. Labouchere, der Handels-Minister, das Wort gegen die Mo— tion, worauf dieselbe, wie schon gemeldet, mit 182 gegen 172 Stimmen durchging.
London, 14. Febr. Die große Versammlung, welche kurz lich in der City gehalten wurde, um über die Korngesetze zu be— rathschlagen, und die zum Resultat hatte, daß man eine Petition um Abänderung dieser Gesetze an das Parlament zu richten be— schloß, wird von den Tory⸗Blaäͤttern als ein mißlungenes Unter⸗ nehmen dargestellt, weil man trotz aller Vemhr ngen um Unter⸗ schriften bis jetzt mneistens nur Advokaten und Schreiber zur Un— terzeichnung der Petition habe bewegen können, während man sich doch den Anschein geben wolle, als gehe das Gesuch von den Kaufleuten und Banquiers der Stadt London aus.
Wie verlautet, wird Herr von Brunnom, von dessen baldi⸗ ger Abreise schon die Rede war, noch einige Zeit hier verweilen, üm die diplomatischen Unterhandlungen mit dem Englischen Ka— binet wegen der Orientalischen Frage fortzusetzen.
Heute Abend sprach man im Unterhause davon, daß der Herzog von Wellington einen heftigen Anfall von Lähmung ge— habt habe; doch konnte noch nichts Bestimmtes darüber ermittelt werden, ob die Nachricht gegründet ist oder nicht.
Aus Malta hat man Rachrichten bis zum J. Februar. Dem Mediterraneo zufolge, war dort das Gerücht vorherr—⸗ schend, daß die vier Machte die definitive Erledigung der Orien— talischen Frage England übertragen hätten, um die Integrität des Ottomanischen Reiches zu wahren? man erwartete mit 2
Uch wollte man in Malta wissen, daß, in Folge des Angriffs der Ara⸗ ber quf die Engländer zu Aden, ein Englisch⸗Indisches Corps von
. wäre wirtlich vorhanden, und die Unterbrechung des Thee—
6009 Mann dahin abgeschickt worden sey, welches bereits auf
Mokka vorrücke, da die Arabischen Einwohner ihm wenig Wi— derstand leisteten. Der Admiral Stopford hatte sich, Krankheit hal⸗ ber, gensthigt gesehen, das Kemmando der Flotte im Mittelläͤn⸗ dischen Meere r , . und wird provisorisch durch den Contre⸗ Admiral Sir John Louis, der jetzt als Hafen ⸗Admiral von Malta fungirt, ersetzt werden. Dle Behauptung der Minister bei Gelegenheit der Debatte
im Oberhause aber den Zustand der Marine, daß gegenwärtig uberall Frieden herrsche und daher kein Grund vorhanden gewe— sen seh, die Seemacht auf den , bringen, veranlaßt die Times zu einem Ueberblick über die Verhältnisse, in e ie evante hin und spoöttelt über die ministerielle Aeußerung, mit der alle Tharsachen im llstten Widerspruch ständen. Vel ker? ausführlich spricht die⸗ es Blatt sich bei der Gelegenheit über den Zustand der Dinge in Mittel ⸗Asien aus. „England“ sagt die Times, „hat Krieg in Central⸗Asien, denn durch die Einnahme von Gisni, wie glücklich und glänzend dieselbe auch gewesen seyn mag, ist der Krieg dort keineswe ges beendigt. Das Mißgeschick Dost Mohammed's hat diesen Fursten nicht vernichtet. Persien hat jetzt ohne Schweristreich erlangt, was es vor achtzehn Monaten oder
zwei Jahren durch setnen Feldzug gegen Herat vergebens zu er— 2
langen strebte. urch die Unterwerfung Kamram's unter die Autorität des Schahs, — eine Folge der Furcht und des Hasses gegen die Englaͤnder — * Persien jenen Plan zu Eingriffen in die westliche Granze von Indien ausgeführt den zu verhindern der Haupt und Endzweck der Expedition über den Indus war, die nur zum nächsten und ostensiblen Zweck hatte, Dost Mohammed zu stürzen. Wir haben daher jene Verbindung zu bekämpfen, dte, wenn sie vor 1X Monaten bestanden hätte, dreimal so viel Streitkräfte, als Sir John Keane besaß, erfordert haben wurde, und dle, so wahl von Seiten der Krone, als der Ostindischen Compagnie, eine verhaltnißmaäßige Vermehrung der Streitkräfte nöͤthig machen wird, sobald wir es fuͤr angemessen halten, unsere Unternehmun⸗ gen in Afghanistan wieder zu beginnen, was unmoglich lange hinausgeschoben werden kann. Ein neues Element der Gefahr, und zwar furchtbarer als irgend ein anderes oder als alle übri— gen zusammengenommen, hat sich im Nordwesten von Afghanistan u zeigen begennen und wird nicht unthätig bleiben, in Falle Eee aufs neue militairische Operationen in jenen Gegenden unternimmt. Rußland ist nach Chiwa und dem Oxus marschirt. Es droht nicht länger, sondern es marschirt mit einer doppelt so starken Armee, als die war, mit der England es wagte, Dost Mo— hammed zu bekriegen und . n, In Chtiwa sind die Nussen nicht mehr als 3090 — Englische Neilen von dem kärzlich von Sir John Kéeane besetzten Lande entfernt, das er 2 einem Marsche von mehr als on Englischen Meilen, von der Granze Ostindiens aus, erreichte. Die Natur des Landes und der Geist der Afghanen, welche die Englaͤnder hassen, bieten nichts dar, was sie abhalten könnte, unter Mitwirkung einer Persischen Armee von Westen her, sudwarts gegen Gisni vorzu⸗ dringen. Was wird dann aus unseren bei der letzten Gelegen⸗ heit so reichlich gespendeten Dank Votirungen, Pairs Ernennun⸗ gen und Pensionen? Aber es ist genug, um zu zeigen, daß auf der Seite von Indien nicht Alles in so tiefem Frieden sich befindet, wie die Lords Minto und Melbourne behaupten, um * Gieichgaittatei der bie Schwäche chrer Verte dizunge lten zu entschuldigen. nn, ,,
Dle Ke, hrontele erklärt, daß der Nachfolger des Admiral Maitland noch nicht ernannt sey, wahrscheinlich aber schon mit den etzt zum Abfegein von Portsmouth bereit * den Schiffen abgehen werde. Dieses Blatt bemerkt bet der Ge, legenheit, daß es wohl weckmiüßig seyn warde, zugleich ein In, dewidüurn von Rang meizusenden, Um den Unterhandlungen mit den Ehinestschen Behörden größeres Gewicht zu geben.
Der mministerie., Glöde kesweifelt die n Kanadsschen Blaͤrkern enthaltene Nachricht, daß der Gouwerneur von Ober=
err Hume erklärte, die Minister hätten uicht
Kanada, Sir G. Arthur, seinen Posten niedergelegt habe und durch den Ober⸗Richter, Herrn Stewart, ersetzt * 13760 dem er bemerkt, daß Letzterer, einer anderen Nachricht zufolge, auf der Reise nach Europa begriffen sey. J
* Kanada beschweren sich die lovalistischen Blätter, daß der Generak Gouverneur die Partei der Mißvergnügten zu mild behandle. Auf eine Resolution des Repräsentantenhauses wegen Unterdrückung gewisser Vereine und Nachforschungen aber fiü— here Vorfalle hat derselbe die Antwort ertheilt, dergleichen Maß- regeln wurden die Unzufriedenheit eher befördern als un erdrücken.
Das erwähnte Memorandum, welches der Gouverneur von NeuBraunschwerg, Sir Jehn Harvey, in Begug auf die Englisch⸗Amerikanische Gränzstreitigkeit erlassen hat, lauter folgen dermaßen: „Ich wunsche, die Bewohner der 6 . ĩ dieser Provinz zu aberzeugen, 2. im Falle eines es mit den Vereinigten Staaten, des Kluͤgsten . welches man auf beiden Seiten beobachten kann, meiner Ansicht nach eine strenge Neutralität seyn würde. Die Gränz⸗Bewohner mögen bedenken, daß, wenn es unglilcklicher Weise zu einem Kriege kommen sollte, durch feindselige Gesinnungen keine National⸗ Zwecke gesördert werden können; sie können sich allerdings gegen seitig bestaͤndig in Allarm erhalten und einander viel Unheil zu⸗ fügen, aber ihre größten Anstrengungen werden fur die Enischei= dung der großen National-Frage, um die es handelt, wie ein Tropfen Wasser seyn; diese Frage muß anderswo durch die See⸗ und Land. Macht der großen betheiligten Nationen entschieden werden. Mögen die Bewohner dieser Provinz mit Vertrauen auf den Schutz des Mutterstaats rechnen, der fähig und bereit ist, Alle unter seinen mächtigen Schild zu nehmen, die gerechte Ansprüche auf seinen Schutz und Beistand haben.“
Belgien.
Bruͤssel, 18. Febr. Es finden hier jetzt zahlreiche Hoffeste zur Feier sowohl der Vermählung der Königin von Großbrita⸗ nien als der Anwesenheit der er n Victoria, Braut des Herzogs von Nemours, und ihres Vaters, des Herzogs Feedi— nand von Koburg, statt.
Das Palais Sr. Königl. Hoheit des Prinzen von Oranien wird jetzt wieder ganz in den Stand f. in welchem es sich bis zum Jahre 18390 besand. Die Stalle diefes Palastes wa— ren in der letzten Zeit zu einer Kavallerie⸗Kaserne benutzt worden.
Die Sectionen der Repraͤsentanten⸗Kammer beschaftigen sich mit Prafung der zwischen der Regierung und der Rheinischen Eisenbahn⸗Gesellschaft abgeschlossenen Convention wegen Ueber⸗ nahme von 4060 Actien. Die Zahl derjenigen, welche die Be— dingungen dieser Uebernahme mißbilligen, ist nicht bedeutend und theilt sich in zwei Klassen. Die Einen sehen die Sache nur aus dem Gesichtspunkte einer sinanziellen Operation an, ohne das Prinzip, das dem Vertrage zum Grunde liegt, besonders zu be—
rücksichtigen. Ihre Ansicht wird den Ausschlag nicht geben 9 e
ist vielmehr zu vermuthen, daß schon in den Sertionen e nige derselben sich durch die vorläufigen Diskussionen auf andere Gesinnungen werden bringen lassen. ie andere Klasse von Opponenten billigt das Prinzip des er r nämlich Theilnahme an der Rheinischen Eisenbahn, um die gische selbst zu heben, und das große Unternehmen seinem Ziele rascher *
destoweniger vortheilhafter hatte kontrahlren können, z. B, in dem man die Actien nach dem laufenden Course bezahlt, dafür aber eine größere Zahl, etwa 500 oder 1000 mehr genommen hätte, wodurch der Einfluß der Belgischen Regierung in der Rheinischen Gesellschaft um so Man sieht, hier handelt ed sich
nur um ein plus oder minus; ein Uebergewicht dieser Ansicht tst nicht zu vermu— then. Wahrscheinlicher aber ist es, daß beide Klassen von Opponenten vereinigt, bei Weitem die Minderzahl bilden werden, die Mehrzahl sich vielmehr für den Vertrag, wie er ist, aussprechen wird. Die offentlichen Debatten werden erst in einigen Tagen ihren Anfang nehmen können, denn noch immer sind die Reprä—= sentanten mit der Diskussion uber ein Gesetz, die sogenannten Vicinal⸗Wege betreffend, beschaͤftigt, eine lästige Arbeit voller De⸗ tails und verworrener Bestimmungen, zu denen Jeder sein Scherf⸗ lein beitragen will.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 11. Febr. Dle Königl. Proposition in Be treff der Staats Einnahmen und Ausgaben für die nächsten Jahre ist dem Reichstage vorgelegt worden. Beide sind hö⸗ her angenommen wie im letzten Budget. In der Einleitung der Proposttion heißt es, „daß Se. Maj. die Genugthuung han die Aufmerksamkeit der Reichsstände auf den wunschenswerthen Zustand lenken zu können, in welchem des Reiches Finanzen sich in jeder Hinsicht fuͤr den Augenblick befinden.“ In den Ein nahmen sind mehrere Rubriken höher angenommen, z. B. der Zoll mit 2, 638,060 Rihlr. statt wie bisher mit 2,388,000 Rthlr. Die Netto⸗ Einnahmen des Postwesens sind ebenfalls von 109,000 auf 150,000 Rthlr. angewachsen; den Ueberschuß schlagt Se. Maj. vor, zu Verbesserungen in dieser Branche zu ver⸗ wenden. Die Stempelpapier / Einnahme ist von 357050 auf 105, 009 Rthlr. gestiegen. Im Ganzen werden die ordentlichen und außerordentlichen Einnahmen zu 9, 029,830 36 ange⸗ schlagen, wogegen sie im letzten Budget nur zu 8, 333,6 augesetzt waren, welches also eine vermehrte Einnahme von 175,39 Rthlr. ergiebt. Unter den Ausgaben sigurirt die Hof. haltung mit 719,230 Rihlr, die Civil⸗ und Land ⸗Etats sind mit j0d, 0060 Rthlr. vermehrt und belaufen sich auf 2, 353,000 Rthlr., der Land⸗Militair⸗Etat ist mit 137,386 Rthlr. höher ang . und beträgt nun z, 52, SS Rthlr., der See⸗Etat ist zu do, bh Rthlr. höher, im Ganjen zu „bi, 180 Rihlr. angesch agen, für Kuünste und Wissenschaften sind 8,316 Rthlr,— l, 88tz Rthlr. mehl als vorher, für niilde Stiftungen 163300 Rehlr, für die Geistlichkeit und das Erziehung wesen Socdng RNthlr. vorgeschla= gen. — Die , , . , hi heile, n Vertheidigungswesen zu 539, r., zur me ,,,, ch Gebäude 9ꝛ6, 000 Rthlr., 8 Ganzen „ol, io Rihlrc. Außerdem kündigt die Königliche Pro—
zsitlon einen Vorschlag von 30,060 Rthlr. zur Beförderung des Volks-Unterrichts an, der auch schon dem Reichstage vorge legt worden ist. kö Im Vauernstande dauern die Debatten uͤber Hans Janssons Adreß⸗Vorschlag fort. Uebrigens sieht man aus der Reichszei⸗ tung, daß mehrere Beamte um Enilassung angesucht haben, doch scheint dieses nicht mit einer Hauptveränderung in der Reglerung in Verbindung zu stehen. .
Deutsche Bundes staate n.
München, 13. Febr. (A. 3) In der heutigen Sitzung
der Kammer der Abgeordneten wurde der Gesetzentwurf, den freiwilligen Eintritt in die Armee und die freie Wahl der Waf⸗ fengattung betreffend, einstimmig angenommen. Die Modisica⸗
Uhren; sie sind aber der Meinung, daß man nichts⸗
bedeutender geworden wäre.
0 Rihlr.
tlon der Kammer der Neichsräthe (daß fuͤr Ministerium „Staat
nisterium“ gesetzt werden spolle ward verworfen. — Es
nunmehr entschieden, daß am Ludwigstage dieses Jahres (25. Aug.) die Ertffnung des neuen i re e e, und war mit großer Feierlichkeit stattfindet; das diesjährige Sommer⸗ . wird darum erst mit Anfang September geschlossen.
— — Weimar, 17. Febr. Gestern feierten wir das Ge⸗ burtsfest unserer Höchstverehrten Frau Großherzogin, wie immer , und prachtvoll im Innern des Großherzoglichen Residemz⸗ Schlosses, so wie gemüthlich und herzlich und mit der alten, un— wandelbaren Anhanglichkeit an die Höchste Person unserer mil⸗ den Fürstin, im Innern der Familien der Residenz und im gan— zen Lande. Zu diesem hohen Feste hatten sich zum Thell feit ig Tagen im Großherzoglichen Nesidenz-Schloß schon mehrere hohe Gäste versammelt, wie der Prinz und die Prinzessin Georg von Altenburg und der Prinz von Hessen⸗Philippsthal⸗Barchfeld, der Herr Erbgroßherzog von Mecklenburg⸗Schwerin und die Prinzessin von der Lippe aus Rudolstadt; es kamen dann noch hinzu der Königl. Preuß. General von Malachowsky und meh— rere höhere Offiziers aus Erfurt, Merseburg und Weißenfels. bends im Theater, bei überfuͤlltem Hause, nachdem die Frau Großherzogin die lebhaften Glückwunsche der Versamm⸗ lung empfangen hatte, fand die Vorstellung einer Oper Catt, die man seit gewiß funfzig Jahren vergeblich auf den Deutschen Theator⸗Repertoirs suchen mochte. Einer Fuͤrstin von so gediege—⸗ ner musikalischer Bildung, wie solche unsere Frau Großherzogin
besitzt, konnte man an Höchstihrem Geburtsfeste nichts Gewöhn⸗.
liches bieten; daher war, wie immer, am 16. Februar das Kunst⸗ reichste, Geschmackvollste und eberraschendste an der 3 nung; es war nämlich die Oper „Idomen: us“ von Mozart um erstenmale in die Scene gesetzt. Fur Musikkenner ein eh Genuß
Se. Durchlaucht der Fuͤrst von ,,, sen hatte schon am 15ten d. M. der Frau Groß 3 durch einen kurzen Besuch von wenigen Stünden seine Gluͤckwuͤnsche persönlich üͤberbracht; noch leidend und Rekonvalescent, war derselbe sogleich wieder nach Sondershausen zurückgekehrt
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben die Obersten von Linker und von Beulwitz zu General⸗Majors ernannt
Alle Nachrichten in den Zeitungen Über die Feier des Buch— druckerfestes in Weimar waren bis jetzt zu voreilig. Erst jetz haben die Kunstverwandten ihre desfallsigen Wuͤnsche schriftlich übergeben und erwarten das Weitere von der höͤchsten Behörde; eben so ist die Berufüng des Kapellmeisters Helard an Hum. mels Stelle eine bis jetzt noch nicht offiziell ausgesprochene Sache.
— — Sonder shausen, 15. Febr. Die Liebe der Schwarz⸗ burger zu ihrem Regenten hat sich in diesen Tagen von neuem recht deutlich ausgesprochen. Als das Leben Sr. Durchlaucht durch eine mehrere Wochen anhaltende, bedeutende Krankheit ge—⸗ fähr det wurde, da waren alle Herzen mit banger Besorgniß er— full. Unbeschreiblich aber war die Freude uber die Genesung des theuren Landesvaters und brach in lautem Jubel aus, als i,. wieder zum ersten Male im Theater erschien. Ei= nige Tage darauf veranstaltete die Buͤrgerschaft Sondershausens dem Fuürsten u Ehren einen Ball, und nachdem demselben am Abende ein Fackelzug unter Nui Begleitung gebracht und die Stadt aufs Glänzendste illuminirt worden war, begab sich Se. Durchlaucht nach dem Ball⸗Saale und verweilten dort einige Stunden. Der Ausdruck der haͤchsten Freude war daruͤber auf jedem Gesichte zu erkennen.
O esterreich.
Preßburg, 11. Febr. Die Rekrutenbewilligung auf dem Landtage hat am 10ten d. in der Art stattgefunden, daß 28 Co— mitate sich für die Ziffer von 38,000 Mann vereinigten. Dle Regierung hatte 38,800 Mann beantragt. Die unbedeutende Differenz wurde beliebt, um nicht eine Competirungs. Verpflich= tung fur die Zukunft anzuerkennen.
Spanien.
Madrid, 86. Febr. Die Geruͤchte aber die lebensgefaähr— liche Erkrankung der Doßa Isabella erweisen sich als ungegrün— det; sie befindet sich wohl ünd wird der Eroͤffnung der Cortes beiwohnen. J
Es ist abermals viel von einer Umgestaltung des Kabinets die Rede. Die Herren . und Mentes de Oca sollen mit der Dildung eines neuen Kabinets beauftragt seyn, das aus den Herren Isturiz, Martinez de la Rosa, von Billama, Villa—⸗ lobos, Egona, Sentillon, dem Grafen von' Eleonard u. s w. be— stehen worde. .
Es werden jetzt absichtlich allerlel Geruaͤchte aber den beun— ruhigenden Zustand der durch die Convention von Bergara pa— cifizirten Provinzen verbreitet. Die Regierung, welche täglich Gelegenheit hat, sich von der Ergebenhelt der dort befindlichen ehemaligen Karlisten zu überzeugen, hegt nicht die mindesten Be, srgnisse in ,, Die Beförderung des Generals Maroto zum Mitgliede des höchsten Kriegsrathes ist Fine ge— schickte Maßregel und wird dazu beitragen, die Wirkungen eines, äbrigens wenig wahrscheinlichen, geheimen Einfiusses der Geist, ar, in 3 Provinzen i n, .
er Herzog von Biterig hat dem Kriegs-Minister angezeigt
k binnen kurzem die Belagerung ö. ö 8 werde.
Man spricht jetzt von neuem davon Philippinen auf eine bestimmte Zeit * , a. sassen wolle.
Spanische Gränze. Mas de las M mn. atas, 4. Febr. Der Herzog von Vitorig, Ober⸗-Befehlshaber der . Ar⸗ meen, hat nachstehen de Proclamation an die Soldaten der Carta— , en . . , Soldaten! Die erhabene Königin Regentin 6⸗ uiglchs Kere von ls. Januar gern, ne nn Tn ended, . mee zu übertragen der Ihr, an zugehören die Ehre habt und indem ich diese , womit Ihre Majestät mich dechrt zu Enrer Kennt, mäß bringe gereicht es mir ur Henngihunng, bei dased Gelehenbhat meine aufrichtige Gesinnung aussprechen zu Hine Das Kominando der Armee des Nordens, des Centrums und Cataloniens warde meine Kräfte übersteigen, wenn ich nicht gewiß wäre, durch die Einsicht Eurer Generale, den Eifer Eurer Chefs, die Lovalitär Eurer Offiziere und die Tapferkeit der Soldaten unterstützt in werden, wenn mr. bei Allen sich der Muth mit der strengsten Disziplin und jenem sich nie engnenden Enthusiasmus für die Constitution von 183 den Hrn abella's 1. und die Regentschaft ihrer erhabenen Tochter vereinigte läberzeugt jedoch, daß dies die Gesinnungen jener tapferen Armten sind, hoffe ich von denselben Alles für die Befessigung des Frie= dens, 4 dem die hereische Spanische Nation feu zt. . wir die Horden, welche die Königreiche Valencia und Aragonien nnn besiegt haben, werde ich unter Euch mit den nẽthigen tren f fen erscheinen, um die Catalonischen Rebei⸗
kataa oder
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en mit einem Schlage zu vernichten. Se lange der tapfere
General ⸗ Lieutenant Den 5 de Bade; durch * e mf ten Gesundheitg⸗Zustand verhindert wird, sich an Eure Spitze zu stei⸗ len, wird der General⸗Lieutenant Den Antonio van Halen, den Ihr⸗ Masestär interimistisch zum eral⸗Capir ain von Cataler ien und jum kommandirenden General daselbst ernannt hat, die Operationen leiten Sesldaten! Bleibet siets Eurer würdig, und ich bin gewiß, daß meine heißesten Wünsche für das Glück Spaniens in Erfüllung gehen wer— den. Neue Siege, neuer Ruhm erwarten Euch. Abgeh tet, tapfer und disnsplinfri, wie Ihr seyd, werdet Ihr in jedem Campfe mit den nden der Königin ünd des Vaterlandes siegen. Bald werden wir senen Frieden errüngen haben, der ven rr nnn gewůnscht wird und der die unerläßliche Bedingung für die JZufunft Spaniens ist. Eure Brüder werden Euch dafür segnen, und dies wird die schmeichel⸗ hafteste Belohnung für Euch seyn. Glaubet aber auch, daß Euer Ge— neral, der Gefährte Eures Ruhmes und Eurer Gefahren, Euch nie—⸗ mals vergessen wird. Espartero.“
Tarkei.
Konstantinopel, 29. Jan. Vor drei Tagen ist das Tuͤr⸗ kische Dampfboot von hier nach Alexandrien abgegangen. Der darauf befindliche Abgesandte der Pforte überbringt dem Vice— König folgenden (bereits kurz erwähnten) Befehl: „Dem Ex— Kapudan Ahmed Fewzl Pascha soll der Nischam Iftihar, mit dem Se. Hoheit der Sultan Mahmud ihn dekorirt hatte, abge⸗ nommen, und er seiner Functionen als Greß⸗Admiral der im Hafen von Alexandrien befindlichen Großherrlichen Flotte enthe— ben werden. An seine Stelle soll der dortige Kapudana-Beg Vice Admiral⸗ Mustapha Pascha treten.“ Der Vice⸗ König wird mit der Vollziehung des Großherrlichen Willens beauftragt und ihm zugleich die Weisung ertheilt, die neue Ernennung Mu— stapha Pascha s zum Groß ⸗Admiral den Offizieren und dee Mann— schaft der Tuͤrkischen Flotte kund zu machen.
Köonstantinopel, 27. Jan. (Journ. de Smyrne) Die Loͤsung der Turkisch⸗Aegyptischen Frage scheint sich nicht so lange hinzuziehen, als der Gang der bisherigen diplomatischen Unter andlüngen befürchten ließ. Man versichert, daß Alles, was sich auf die Allianz der drei vermittelnden Mächte und auf die Ausführung des von ihnen angenommenen Plans bezieht, in London zwischen dem Lord Palmerston, Herrn von Brunnsow und dem Baron von Neumann definitiv abgemacht sey, und daß jener Plan, der dem Pascha von Aegypten durch die Pforte mitgetheilt worden, unverzüglich ausgeführt werden solle. Es handelt sich, dem Vernehmen nach, darum, Mehmed Ali die Erblichkeit nur füͤr Aegypten zuzusichern, Syrien und Arablen dagegen dein Sultan wieder zurückzugeben
Der Oesterreichsche Internuncius, Baron von Stuͤrmer, hatte am 21 eine lange Unterredung mit Reschid Pascha, die, wie man wissen will, den von den vermittelnden Mächten ange— nommenen Plan zum Gegenstande hatte.
Der Handels Traktat zwischen der Pforte und Schweden ist am 23. definitiv abgeschlossen worden.
In Folge der Ernennung Said Paschaä's zum Kapudan Pascha war es noͤthig, einen durch seine ehrenvollen Dienste be⸗
kannten Mann auszuwählen, um ihm das Kommando der in
Alexandrien befindlichen Flotte zu übertragen. Die Wahl fiel auf Mustapha Pascha, Ex⸗ General der Marine ⸗Division, und der Sultan ernannte ihn zum Kainiakan⸗Kapudan oder Stell— vertreter des Kapudan Pascha und übertrug ihm die Aufsicht über die Flotte, bis zur Ruckkehr derselben nach Konstantinopel. Der in dieser Beziehung vom Sultan erlassene Firman ist be— reits an Mehmed Ali und an Mustapha Pascha, der sich mit der Flotte in Aegypten befindet, abgesandt worden.
In Bezug auf die Abschaffung des Charadsch oder der Kopfsteuer von allen Raaja s (nicht⸗mohammedanischen Untertha⸗ nen) enthält das in Smyrna erscheinende Echo de 1 Orient folgenden Artikel. „Seit der defmitiven Organisation des mit Ausführung der Anordnungen des HattüSherif (von Guͤlhane)
beauftragten Conseils wird jede Weche durch irgend eine wichtige Verbesserung im Administrativ⸗System bezeichnet.
So ist nun auf die juͤngsthin beschlossene Abschaffung des Systems der Mu— Verkauflichkeit der Aemter die des Charadsch oder der Kopfsteuer gefolgt. — Bekanntlich waren, seit den ersten Zeiten der Eroberung, die Tuͤrkischen, nicht, mohammedanischen, Unter— thanen gehalten, jährlich eine Karte, Charadsch genannt, zu loͤ— sen, die ihre Eigenschaft als Raaja's oder Zinspflichtige konstituirte,
und die verhältnißmäßig nach dem Alter und dem Stande des Individuums, auf 60, 30 und 15 Piaster tarirt war. Niemand von dieser Klasse der Unterthanen war, ohne besondere Verguͤn⸗ stigung, von dieser persoͤnlichen Auflage befreit. Der Reiche wie
der Arme wurden ohne Unterschied derselben unterworfen. Jeder Raajah mußte sie jährlich zu einer bestimmten Zeit entrichten und seine neue Karte lösen, und wehn er zum Ungluͤck die alte verloren hatte und sie dem Steuer⸗ Beamten nicht vor⸗ en konnte, war er gensthigt, zum zweiten Male den Betrag zu zahlen. — Selbst die Art und Weise der Vertheilung der Karten und der Erhebung der Abgabe vermehrte noch das Demuͤthigende und Quaͤlende, was diese Einrichtung schon an sich hatte. — Eines der Bureaus des Fi— nanzministeriums, unter Vorsitz des Dschesie⸗Emini war mit der Direction dieses Dienstzweiges beauftragt. Es verpachtete in den verschiedenen Provinzen den Ertrag desselben an den Meist— btetenden, der, wie sich denken laͤßt, kein Mittel vernachlaässigze, um den größtmöglichen Nutzen daraus zu ziehen. So 4 B. durchzogen seine zahlreichen Agenten die Provinz und üdten ge— die nicht mohammedamischen Bewohner eine immerwährende . aus, theils um dafür zu wachen, daß alle ihren Cha— radsch lsen, theils um jeden Anlaß zu ergreifen, Plackereien auszuuͤben, die ihren Uchebern stets vortheilhaft waren. — Die Mißbrauche sind einleuchtend, zu denen ein Syostem Anlaß ge— ben mußte, welches der Geldgier so guͤnstig war, und ubrigens den großen Nachtheil hatte, treue und nußliche Unterthanen in ihrer persoͤnlichen Wurde durch einen Unterschied zu verletzen, der mit den Fortschritten der Sitten treuer und nützlicher Un⸗ terthanen nicht mehr vereinbar ist. — Es ist abrigens bill daran zu erinnern, daß die Regierung zu verschiedenen Zeiten Befehle erlasfen hatte, um der Habgier der Topfsteuer⸗Einnehmer ein Ziel zu setzen. Ein Ferman Sultan Mahmud s, der im Jahre 1831 bekannt gemacht wurde, hatte namentlich viel dazu deige— tragen, die Lage der Raaja s zu verbessern; allein Religions rucksich. ten, die damals fuͤr uͤberwiegend gehalten wurden schienen, sich der vollstndigen Abschaffung des Systems ä widersetzen. — Der aufgeklärten Regierung Sultan Abdul Medschids war es vor— behalten, auch diese Reform 8. Stande zu dringen; es war ihr vor Allem vorbehalten, der Welt zu deweisen, daß eine falsche oder eigennuͤtzige Auslegung des wahren Geistes der mohamme⸗ danischen Religion ihr allein Tendenzen geben konnte, die ihre Quelle nur im Irrthum oder in der . der Menschen atten. — Es war in einem am Lten d. M. deim Scheich ol⸗
glam (obersten Mufti) gehaltenen Conseil, welchem die vorzůuͤg=
sichsten Mitglieder der Regierung beiwohnten, wo die Abschaffung
des Charadsch beschlossen wurde. — Kuͤnftighin soll kein Otto manischer Unterthan mehr gehalten seyn, jenes Vademes um bel sich zu tragen, ohne welches er Gesahr lief, jeden Augenblick verhaftet zu werden. Er wird seinen Geschaften obliegen kän— nen, ohne jenen Schwarm von gierigen Inquisttoren, die un er dem Vorwande des Charadsch ihm auf dem Wege auflauerten, um ihn sein Geld abzupressen, aber seine Nationalität und seinen Stand Rechenschaft geben zu maässen. Er wird endlich nicht mehr die Demüthigung zu erdulden haben, auf die erste Auffoꝛ⸗ derung eines obskuren Agenten den Beweis einer Eigenschaft eines en, . produziren zu m ssen. — Da jedoch die Kopf⸗ steuer einen wichtigen Zweig des Staatseinkommens ausmacht, dessen plötzliche Aufhebung die Regierung in Verlegenheit setzen mußte, so ist be schlossen worden, die 2. vor der Hand fort⸗ bestehen zu lassen, aber die Repartition und Eintreibung derselben ausschließend den respektiven Gemeinden anheimzustellen. Diesen soll es zukommen, sie auf die ihnen am billigsten scheinende Weise zu reguliren. Da das Spstem der Vertheilung der Karten ab— geschafft ist und jede individuelle Kontrolle zu die sem Ende von Seiten der Regierung kuͤnftighin aufhört, so steht es den Ge— meinden vollkommen frei, die Abgabe auf diejenigen Stande, die durch ihre sociale Stellung am wenigsten darunter leiden, zu le⸗ gen, und sie in der glimpflichsten Form zu erheben. — Man muß Vugenzeuge von den Mißbraäͤuchen, zu denen das fruͤhere System Anlaß gab, gewesen seyn, um den vollen Werth der Re⸗ form zu fuͤhlen, die so eben eingeführt worden ist, und die schon dadurch eine unermeßliche Wohlthat seyn wuͤrde, daß sie den Kreis der Munizipal-Attribute erweitert; eine um so kostbarere Reform, als sie in der Erklärung von Guͤlhane nicht ausdrücklich angekuͤndigt, die Wichtigkeit dieser Akte, und den Geist, der heute die Ottomanische Regierung leitet, nur um so besser charakterisirt. Mit wahrer Befriedigung fuͤgen wir hinzu, daß sich das Corps der Ulemas, von Seiten dessen diese Maßregel, wle man behaup⸗ tete, am meisten Widerstand finden wurde, im Gegentheile ein= stimmig fuͤr die Annahme derselben erklart hat. Dank den Ein— sichten, durch welche sich heute die einflußreichen Maͤnner dieses Corps auszeichnen, sieht man, wie es bei jedem Anlasse freudig den wohlwollenden Absichten der Regierung sich beigesellt, und solchergestalt die Religion gegen die unverdienten Vorwürfe, deren Zielscheibe sie war, rechtfertigt.“
Vereinigte Staaten von Nord-Am erika.
New⸗York, 25. Jan. Vorgestern wurde im Senat die sogenannte Ünter⸗Schatzamts⸗Bill, nach welcher bekanntlich die offentlichen Gelder nicht mehr bei den Banken deponirt, sondern in der Verwahrung der Unter ⸗Schatzbeamten gelassen und von diesen direkt an das Schatzamt gezahlt werden sollen, mit 2 gegen 185 Stimmen angenommen. Im Repraͤsentanten⸗Hause aber durfte diese von dem Präsidenten in seiner Botschaft so dringend empfohlene Maßregel vermuthlich wieder auf gleichen Widerstand stoßen, wie in früheren Jahren.
Zu Wilmingten hat eine Feuertbrunst 130 Hauser und Speicher zerstort.
Herr Snowden, Präͤsident des Bank-Comités, hat im Re— praͤsentantenhause von Pennsylvanien eine Bill eingebracht, worin er darauf antragt, daß die Baarzahlungen 30 Tage nach dem Durchgehen dieser Bill wieder beginnen sollten.
Die Schwierigkeiten, welche die Erledigung der Sraͤnzfrage bisher verzögert haben, scheinen durch die letzten Unterhandlun—⸗ gen und Vermessungen eher vermehrt als besettigt worden zu seyn. Der Nation al Intelligencer, ein Blatt, das sich nicht leicht durch Aufregung hinreißen laßt, der bei den Debatten geführten Sprache zu große Wichtigkeit beizulegen, sagt daher in dieser Beziehung: „Wir bekennen, daß der ernste Charakter der Bemerkungen, die am Freitag im Senat von Herrn Buchanan und einigen Anderen in Bezug auf die Gränzfrage gemacht war⸗ den, uns in Bestürzung verseßt hat. Herr Buchanan ist Präst= dent des Senats⸗-Ausschusses aͤber die auswärtigen Angelegenhei⸗ ten, und Alles, was er dber diese Sache sagt, ist daher von Wichtigkeit. Es betrübt uns, von ihm zu hören, daß ernstliche Verwickelungen mit der Britischen Regierung zu befürchten sind, ehe die Streitigkeit wegen der Gränzfrage erledige werden wird. Wir wiederholen es, ei thut uns leid, dies zu Hören, da wir des Vertrauen zu dem ehrenwerthen Senator haben, daß er so nicht sprechen warde, wenn dies nicht seine Meinung wäre. Eier hatten auf etwas Besseres gehofft, ja, wer hoffen noch darauf. Wir können nicht glauben, daß der Streit Über diesen Pun⸗ wei Nationen, welche in so gutem Vernehmen stehen, wie⸗—=— ö. dem Volke und der Regierung Großbritantens und der Ver⸗ einigten Staaten der Fall ist, vis zum Aeußersten teeizen werde. In der kurzen Debatte am Sennabend wurde von Allen dee daran Theil' nahmen, genug gesagt, um die öffentliche Aufmerk— samkeit wieder zu wecken, die, in diesem Theile des Sandes == nigstens, von jener Angelegenheit ganz abgelenkt werden war, eit derm man erfahren hatte, daß die Uebereinkunft zwischen den Derren Forsyth und Fer dazu bestimmt sen, das Blutvergießen zx den Granz⸗ Bewohnern zu verhindern Die P2ilade ld dia Natsonal Gazette demerkt mit Hinsicht auf die Sanz Frage „Gestern Abend ist ein Courier von dem Seneral Seuerneus von Kanada mit Depeschen für den Britnchen Sesandten n Washington in der kurzen Zeit von fünf Tasen aus Toron? hier angekommen und hat heute früh seine Reise fortgesetzt.
a Plata.
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Vereinigte Staaten am
Buenos Ayres, 9. Nov. Die in den en partements der Provinz ausgebrochene Insurr ection it wie rei s erwähnt) von den Regierungs ⸗ Trudpen gänzlicd uaterde = worden. Die insurgirten Unitarier, welche, wie der Prañider Rosas in einer Proelamation sagt, ven Franzsssschem Selde == fahrt worden sind, waren 15809 an der Zahl und haken ** dem Kampfplatze 0 Todte zuruckgelassen, wädeend ider. u Gefangenen gemacht wurden. Die Einwohner a0 Duenes⸗ Ayres haben dem Präsidenten Resas in greßer Anzadi ider Dienste gegen die Insurgenten angededen, und auch ander eis ihre Anhanalichkeit an ihn an den Ta Selen.
In einem von der Der u ir ten Cam mer in derer Sitz ing gefaßten Beschwuffe werden dee Dor deer 2er Der arte ments ven Dolores und Menfalee far eder, er ere art., und in einem zweiten Deschaß deln der Der ace, d * sonen und ide Eigene dum 2 Verfagꝛang des er dach een Wie⸗ derber teller? der Geseße uarr Mandel de No fas.
O sti n diem
Bom dar, 1. Jon. Der Seneral⸗Sonkerneur den Ostin⸗ dien dat eine Reide eM zieller Der s eden an dee Dei nche Negieruns abaefertiat. Die bemer den dæeetde den darunter sünd —— welche sich auf die Ersekewareng von Kelat bezteden. Der He — ling von Kelat, Mir Medrad Tan, hatte sich — e. — feindselig gegen die Indus Armee auf rem inna
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r- en deutigen
Kabul denommen, und zu einer Zeit, wo er sich den Schein gat