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Greßbritanten und Irland. are, Verhandlungen. Unterhaus Sitzung Herr Hume sagte in seiner Rede bei der Debatte uber das Marine Budget unten Anderem in Bezug auf e BVerhäaltnisse zwischen England und rankreich.
Wenn England mit Rußland zemeinschaftliche Sache macht, so claat re eine Pabn ein, die Frankreichs Interessen geradezu entgegen. csetzi ist. Das letztere Land ab r und das unsrige sind einander leider zu lange ntremdei gewesen. Wir haden den gegenseitigen Austausch von Pro⸗ uten und Fabrifaten nicht so benutzt, wie wir es bätten thun kön⸗ nen. Und in der auswärtigen Politit müssen unsere Grundsätze denen Frankreiche ähnlich seyn, da wir den aleichen Wunsth hegen, den Ein⸗ us liberaler Justitutionen auszudehnen. Es wäre wehl gut, dem ranzesischen TVolke den unter ibm vorherrschenden Gedanken zu beneh⸗ men, . Rußlande Rathschläge bei der Englischen Regierung domi arten. Lächerlich ist es zu glauben, daß Frantreich Absichten auf Ararpten bätte, denn der Erfolg einer selchen Ervedition würde die often derlelben nicht einbringen.“
Lord Ingestrie, der eine Vergleichung der Marinen Eng, lands, Frankreichs und Rußlands anstellte, wollte wissen, daß letzteres in der Ostsee 28 und im Schwarzen Meere 1 Linien⸗ schiffe habe. Er schlug der Admiralität vor, eine gehöͤrig be— mannte und equipirte . im Kanal zu halten, von welcher nach den verschiedenen Stationen hin Sukkurs geschickt werden zante. Auch beschwerte er sich daruber, daß bei der Ernennung des Admiral Fleming zum Gouverneur des Gteenwich⸗Hoepitals, wenn auch persönlich gegen denselben nichts einzuwenden sey, mehrere tapfere Offiziere, die vor ihm rangirten, uͤbersprungen worden. Es sey immer ein alter ausgedienter Krieger zu diesem 6 ernannt worden, und Admiral Fleming habe an keinem Hefecht im letzten Kriege Theil genommen. Er meinte, diese Stelle hatte dem Admiral Sir r. Gordon gebuͤhrt. Sir Ch. Adam, einer der Lords der Admiralität, erwiederte auf die Behauptung, daß die Franzoͤsische Flotte im Mittelmeer der Eng- lischen aberlegen sey, daß vielleicht einige der dort befindlichen Britischen Schiffe von geringerer Größe seyn möchten, daß aber England dort mehr Schisse habe als Frankreich. „Die Franzosen,“ faͤgte er hinzu, „haben allerding auf der dor⸗ tigen Statien einige Geschicklichkeit und Erfahrung Zewon. nen, aber ich kann mich auf das Zeugniß von Offizieren berufen, die von da zurückkamen, auf das ir ul der Admirale Stopford und Mainland, welche versicherten, daß die fremden Schiffe es vermieden, mit den unsrigen zusammen zu mandvri⸗ ren, und daß die unsrigen noch se tuͤchtig und wirksam waren wie jemals.“ Capitain A Court kam wieder auf die Ernennung des Admiral Fleming zuruͤck „Wenn“, sagte er, „das Amt ei⸗ nes Gouverneurs des Greenwich Hospitals nicht fur Tapferkeit, sondern fur politische Dienstleistungen verliehen werden soll, dann ware es besser, eine so unnütze Sinekure so bald als moglich ab— zuschaffen; denn mit dem Einkommen derselben konnte man ein Hundert Veteranen erhalten, und das ware besser, als wenn Das Geld in die Taschen eines politischen Parteimannes fließt.“ Mit Hinsicht auf den Zustand der Marine bemerkte dieser Offizier unter Anderem, er hätte gehofft, daß die in dem letzten Amerika— nischen Kriege gesammelten Erfahrungen der Admiralität die Au— gen gesssmet haben wurden uͤber die ÜUnklugheit, die kleinen Bri— aschen Schiffe großeren und überlegenen Schiffen des Feindes entgegenzustellen. Auch hielt er es bei dem jetzigen aufgeregten Zustande der Welt für höͤchst wahrscheinlich, daß man mr, einmal werde durch einen Krieg überrascht werden. Admiral Cochrane sagte im Verlauf seiner Rede:
Wenn die Nothwendigkeit entstände, ein Geschwader nach Ame⸗ rita zu schicken, se glaube ich in Betracht der kurzen Zeit, während welcher im Jahre an jener Küste sich Sperationen mit Erfolg ausfüh— ren lassen, imit Zupersicht behaupten zu können, daß über ein Jahr von jetz an vergchen würde, che die erforderlichen Einrichtungen ge⸗ troffen seyn könnten, um unser Geschwader schlagfer ti an Ort und Stelle zu haben. Was die Ausdehnung unseres Handels⸗-Verkebrs berrffft, fe will ich auf eine in diesem Hause sehr beliebte Periede zu⸗ rückgchen, auf die zwischen dem Amertkanischen und dem Französischen Kriege, zwischen den Jahren 1783 und 1793. Wie stand es init un⸗ serem Haudel im Jahre 17907 Damals beschränkte sich derselbe, den niit dem Kontinent von Europa ausgenommen, auf unsere Dsi⸗ und Westindischen Besitzungen und auf die Vereinigten Staaten ven Ame⸗ rika. Ben allen anderen Orten waren wir ausgeschlessen. Nun finde ich, daß in jenem Jahre 18.49 Schiffe in unserem Handel beschäftigt waren, deren Lass 100,009 Tennen betrug. Unsere Ausfuhr belief sich damals auf 18,51, 09 Pfd. und unsere Einfuhr auf 17783, 6009. Welches ist indeß die gegenwärtige Lage unseres Handels! Es stehen uns jetzt eine Menge Koloniecn effen, die es früher nicht waren; Tabags, Malta, das Vorgedirze der guten Hoffnung, Trinidad und mehrere andere sind hinzugekommen, und außerdem sind die Küsten von Neu-Guinea und dem Spanischen Amerika unserem Handel ze— offnet. In diesem Augenblick ist der gauze Sctan von Lst nach Wesi und von Rord nach Süd mit unseren Segeln bedeckt. Und was ist die Folge hierven? In diesem Augenblick werden 26,000 Fahrzeuge mit einem Tonnengchalte von 2,70, 00 Tonnen zum Handel ver⸗ wendet, wäbrend unsere Ausfubr 108,170 000 Pfd. und unsere Einfuhr al 26s 0 Pfd. beträgt. Mit Einschluß des Irländischen und des
Parlame vem 21. Februn
Küstenhandels deschäftigt unser Handel l38 90 Schiffe, mit äinem Gehalt ven 106 Millionen Tennen. Welches war nun der Zustand der Marine während des Friedens von 1788 bis
12237 Im i. 1788 wurden 18.5400 Mann und im Jahre de; Win Mann verwendet. Aber ich muß auf die eigenthümliche —— * der damaligen Scemacht aufmertsam machen. Die ganze — ie wir damals, in einer * des tiefsten Friedens, , . . Aten deirug 19 Schiffe, aber es kreuzten nicht weniger * 5 iffe im Kanal. Wie ist es ern, Wo man früher so viele . ift een , da sieht man jetzt kanm einen Wimpel. Ich be— hauh h aß es jeßt unmglich ist, selbst im dringendsten Falle, eine us a , großen Geschwaders in England vorzunchmen. In Bezug 1 4 Matresen⸗Pressen urtheilt die vffentliche Meinung jetzt anders als früher. Damals beschwerte man sich nicht darüber, ünd wenn es auf einem Schiffe an Leuten fehlte, so verschaffte man sich dieselben sogleich. Wie verschieden denkt inan jetzt über dies System! Man betzgchtet es mit dem Abscheu und der Perachtung, die es ver dient. Wenn die Regierung jetz Mannschaft zur Ausrüstung eines nach Amerifa oder sonst wohin zu sendenden Geschwaders 3 att so würde ihr nichts Auderes übrig bleiben, als zu jenem n . Sostem ihrg Zuflucht zu mahinen, das man nur in der ußersten Noth ergriff, und das man gegenwärtig nur als den Bewei . ö Ar 9 . weis vorhergegan⸗ gener Nachlässigkeit und Unthätigkeit betrachten würde. Piele augge—=
laud, Spanien, 6 und Portugal bewirken.
ine⸗Offiziere sind ganz meiner Meinung, und ich bi
— * gie rare, wendigkeit darzuthun, daß wir 6 — . müssen. x. —ĩ 1 r. rr e. Der Redner wies dann auf frühere Veispiele hin, um zu gie. welches Gewicht in England stets auf die Erhaltung einer chung gebietenden Seemacht gelegt worden. So habe Oliver Cromwell im Jahre 1651, obgleich damals Frieden gewesen sey, alle Schiffe ausbessern und in guten Stand kee, lassen. R Jahre 1695 habe das Oberhaus dem Könige in Adresse vorgestellt, daß die Ehre und Sicherheit der Nation hauptsaͤchlich von der Marine abhaänge, und daß daher eine bal⸗ dige Verstaͤrkung derselben dringend nothwendig sey. Im Jahre
1
einer
212 seit seiner Thronbesteigung die Marine auf das Doppelte gebracht habe. Und im Jahre 2 habe abermals das Unterhaus der Krone in einer Ädresse die Vermehrung und Verbesserung der Marine empfohlen. Die Antwort Rede Lord Palmerstons auf diese und andere Vorwürfe früherer Redner ii schon mitgetheilt worden. Sir R. Peel, der nach dem Minister sprach, begann mit einigen allgemeinen Bemerkungen äber den Zustand der Seemacht und über die auswärtige Politik des jetzi⸗ gen Ministeriums. ; Man fann“, sagte er, die Ansirengungen anderer Nationen, in
ehr leicht übersehen, aber wenn man die allmälige Vermehrung der
Seemacht bei einem benachbarten Lande aus dem richtigen Gesichts⸗
punste betrachtet, se könnte man doch wehl darin ein Anjeichen von e , finden.
den Grund zu einer en 1 Land auch bewegen, einen guünstigen Augenblick u wirtsamen Opera. tionen zu benutzen, und leider giebt es in den Beziehungen zwischen wei großen Mächten selten eine Zeit, wo sich nicht ein plaustbler Lan zu Feindseligkeiten auffinden ließe. Wenn wir zugeben, anderen Mächte Eurepa's ihre Fletten vermehren und unsrige vermindern, so die Grundlagen der Natienalmacht. Ich glaube nicht, d dl Lord sich cines außererdentlichen Erfolges seiner auswärtigen Politik rühmen darf. Das, worauf er hauptsächlich stolz zu sern scheint, is obne Zwelsez ter Quadrurel⸗Trattat, durch weichen er eine dauernde
daß die wir gleichzeitig die
die noidischen und östlichn. Mächte zu Stande zu bringen suchte. Der edle Lord wollte durch diesen Traktat völlige Einigkeit zwischen Eng⸗ Der Einfluß Eng—= lands uf der Halbinsel follte auf einer dauernden Basis gegründet der Schutz gegen die nordischen Mächte seyn sollte.“
Hierauf suchte Sir R. Peel nun im r nachzuwei⸗ sen, daß die Politik Lord Palmerston's überall von schlechtem Erfolge gewesen sey, und daß namentlich die Zwecke des Qua-
begann mit Portugal und klagte darüber, daß England dort
alles Ansehen verloren habe, daß alle seine gerechten Forderungen
von der Portugiesischen Regierung mißachtet wurden, und daß es nicht einmal so viel von ihr erlangen konne wie Belgien. Portugal, sagte er, habe von England eine halbe Million fůr das feierliche Versprechen empfangen, daß es den Sklavenhandel nicht fortsetzen wolle, und doch sey dieses Versprechen aufs schmaäh⸗ lichste hintangesetzt worden. Spanten beiressend, fuhrte der Red, ner ein Beispiel an, aus welchem er ebenfalls folgern wollte, daß England dort keinen Einfluß besitze; es hatten nämlich vor kur— zem die Britischen Kaufleute in Havana eine Summe zusam— mengebracht, um dort eine protestantische Kirche bauen * lassen, aber nach allen Diensten, die England der Spanischen
geleistet, habe sie den Engländern sogar diese kleine Gunst ver weigert, als um die Erlaubniß zu dem Vau nachgesucht worden. Sit R. Peel sprach dann noch von den Verhaltnissen Englands zu Frankreich, zum Orient und zu den Vereinigten Staaten ; da indeß das, was er in diesen Beziehungen sagte, von dem Mini⸗ ster der auswärtigen Angelegenheiten, der nach ihm noch einmal das Wort nahm und, aus dessen Replik wir uns eine Mittheilung vorbehalten, rekapitulirt wurde, dies fuͤglich hier Abergangen werden
London, 22. Febr. Die Stellung des Prinzen Albrecht am Britischen Hofe und seing Verhaltnisse zu den anderen Mit— gliedern der Königlichen Familie beschäfligt noch immer das Pu— blikum und die Presse sehr lebhaft. So fragt man sich jetzt, welchen Platz sein Panier, als Ritter des Hosenband Ordens, unter denen der ubrigen Ritter dieses Ordens in der St. Geor— gen⸗Kapelle zu Windsor erhalten werde, ob vor denen der Koͤnig— lichen Herzoge, zur Seite des Paniers der Koͤnigin, oder neben dem seines Vaters, des Herzogs von Sachsen-Koburg, des Letzm ten unter den Fuͤrstlichen Häuptern, der mtt diesem Orden be— liehen worden. Eine andere Frage des Zweifels ist es, wie es in der Liturgie bei dem Gebet für die Königliche Familie wird gehal— ten werden, ob der Name des Prinzen uberhaupt darin genannt werden und, wenn dies geschehe, ob er dem der verwittweten Koͤ— nigin vorangehen oder folgen werde Lord J. Russell wurde hieruͤber neulich schon von Herrn Dancembe im Unterhause be— fragt, erwiederte aber, daß er keinen Aufschluß in dieser Hinsicht geben konne. Es wird bei dieser Gelegenheit angeführt, daß fur den Prinzen Georg von Danemark, als Gemahl der Königin Anna, in der Liturgie nicht gebetet worden sey, und die Tories scheinen sehr zu wunschen, daß auch dem Prinzen Albrecht diese Vergunstigung nicht zu Theil werden mochte, denn die Blatter dieser Partei weisen mit großer Emphase auf jenes Pracedenz Beispiel hin, indem sie bemerken, daß durch einen Geheimeraths—⸗ Befehl vom 2. Mat 1702 wohl der Name der Prin— zessin Sophie, als muthmaßlicher Thronerbin, nicht aber der des Gemahls der Königin in die Liturgie eingeschaltet wor— den sey, und daß man nach dem Tode der Priuzessin den Na— men des Kurfuͤrsten von De gesetzt habe, obgleich der 24 von Danemark der Sohn eines Koͤnigs und von Geburt Königliche Hoheit gewesen. Ferner wird daruͤber gesprochen, welche Emolumente der Prinz Albrecht als Feldmarschall haben werde. Man glaubt, zwischen 1500 und 206 Pfd. Außerdem würde derselbe, meint man, wohl den Befehl uͤber ein Regiment der Königlichen Haustruppen erhalten und als Oberst desselben vermuthlich noch 1060 Pfd. beziehen.
Der zweite Secretair der r g sschen Gesandtschaft zu Lon⸗
don ist mit einer Spezial-⸗Mission nach Alexandrien und Konstan⸗
tinopel abgereist. . ; In einer der letzten Sitzungen des Unterhauses wurde dem— selben eine Petition der Londoner Stenographen überreicht, worin sie sich ber das von dem offiziellen Stenographen des Parla, ments, Herrn Gurney, zu ihrem — ausgeuͤbte Monopol beschweren. Herr Gurney ist seit dem Jahre 1803, also seit 37 Jahren, im Besitz dieses Privilegiums. Damals waren die Be— durfnisse des Parlaments weit geringer, als sie seitdem geworden sind; sie haben jetzt eine so bedeutende Entwickelung gewonnen, daß die unter der speziellen Aufsicht des Herrn Gurney stehen⸗ den Stenographen nur ein Drittel der Arbeit leisten können, die übrigen zwei Drittel aber durch andere Unternehmer bestritten werden, denen Herr Gurney nur einge willkürliche Gebühr dafaͤr bewilligt. Es wird nun in der Petition gesagt, daß, nach Abzug aller Kosten, Herr Gurney eine jahrliche reine Ein⸗ nahme von 5a M Pfd. 8 Schilling 19 Pence allein durch die Stenographie in beiden Parlamentshaͤusern beziehe. Außerdem hat er noch das Privilegiüm im Geheimenrath, in allen Regie⸗ rungs⸗Instituten, wie im Schatzamte, in der Ostindischen Kon⸗ trolle, im Kriegsamte, in der Admiralität, im Zollamte, in der Londoner Munizipalitat, in der Englischen Bank, in allen buͤrgerlichen und geistlichen Kom misstonen, in fast allen Corporationen der City, in den Docks der Assekuranz⸗Compagnieen, außer einer Menge Pri⸗
öh wiederum habe der König dem Parlamente in der Thron— Rede angezeigt, deß er, ungeachtet des damaligen Friedenszustandes,
vatgeschaͤfte, die seine offtyielle Stellung ihm verschafft. Rechnet man
en. Friedenszeiten eine große Seemacht aufrecht zu erhalten;
suͤr diese hier aufgezählten Privilegien nur dieselbe Summe wie
im Parlament, so hat Herr Gurneh eine jährliche reine Einnahme von mehr als 10,000 Pfd. ; Der „Blenheim“ ven 72 und die „Blonde“ von ß Ka⸗ nonen sind nach Plymouth abgesegelt, um von dort, mit Kriegs Munition beladen und von zwei kleineren Kriegsschiffen begleitet, nach China abzugehen, wohin auch der „Wellesley“ von 72 Kas nonen und starke Verstarkungen an Geschuͤtz und Mannschaft abe geschickt werden. Dle „Andromache“ wird sich, vollständig be⸗
waffnet, diesem Geschwader anschließen.
Das in England angenommene gleichmäßige Briefporto von einem Penny fuͤr den einfachen Brief hat eine unn nnn in dem Transportwesen bewirkt. Man vertraut jetzt den Briefen
inn allmst ande, welche ein Land, obne an— Gegenstaͤnde aller Art, deren Gewicht so abgepaßt wird, daß das cheinende Neihwendigkeit, bewegen kennten, gegen seine Gewohnheit
den“ Militafrmacht zu legen, können dies ; ᷣ ͤ — . und Liqueuren in kleinen Blechbuͤchsen von London bis tief in
orto geringer ist, als wenn man sie mit Lohnfuhrwerk sendete. So verschickt man fuͤr 11. Shilling Proben von seinen Weinen
Schottland hinein. Die Erwieberung der Franzoͤsischen Blatter auf die Aeuße— rung der Morning Chronicle uber die besondere Aufmerksam⸗
r, , , keit, welche die Franzoͤsische Regierung jetzt der Verstärkung der
6 baus und der inneren Verbesserungen, ja selbst auf Kosten der
Marine und der Handelsmacht des Landes auf Kosten des Acker⸗
Militairmacht widme, veranlassen dieses Blatt zu folgender Re⸗
M.
vlik: „Die Franzoͤsische Presse bestreitet wenigstens die Richtigkeit
Allianz Unter den vier westlichen Mächten als ein Gegengewicht gegen
der von uns angeführten Thatsa ben nicht, und das ist ein wich ⸗ tiges Eingeständniß. Wir führten dieselben nicht aus Eifersucht auf Frankreich an, sondern nur um die Englaͤnder warnend dar⸗
auf hinzuweisen, daß die Franzoͤsische Regierung England als ih⸗
ropa in? einen Offenfiv, und Defensiv⸗ Krieg einzulassen.
egierung
so kann der Observateur:
ren großen und furchtbaren Nebenbuhler betrachtet und sich weit
d . 1 ĩ si ; en Grundlage —ĩ 5 werden und eine dauernde Berbindung stattsinden, deren Grundlage meh damit beschäftigt, zu
einem Zusammentreffen mit uns schlagfertig zu seyn, als sich mit den oͤstlichen Maͤchten *
in Euglischer Politiker oder Staatsmann kann des Wunsches ver
drupcl.Traktarg nichts weniger als in Erfüllung gegangen. Er daächtigt werden, einn Krieg mit Frankreich hervorzurufen, einen
Krieg, in welchem England nichts zu verlieren hat, und in den es sich nur zu seiner Selbsterhaltung und Vertheidigung einlassen wärde. Aber dieser Widerwillen Englands, sich zu einem Kriege mit Frankreich auch nur vorzubereiten, dieser allgemeine Glaube an die Unmöglichkeit eines solchen Ereignisses, dieser Mangel aller Ur⸗ sachen und Neigung von Seiten der Engländer, mit den Fran⸗ ofen zu streiten, machen es dem Zeitungeschreiber . Pflicht, e Ha e f, aufmerksam darauf zu machen, daß, wahrend England friedfertig, sparsam und, weil es selbst ohne Ehrgeiz ist, auch nicht an den Ehrgeiz seines Nachbarn glaubt, bereitet Frank⸗ reich sich im Stillen zu einem neuen Kampfe auf Leben und
Tod mit England vor.“
Belgien.
Brussel, 25. Febr. Herr von Falck, Gesandter der Nie derlande, ist am 22sten d. Abends von einem Schlagflusse getrof⸗ fen worden, wodurch er auf der Stelle alles Bewußtseyn verlor. Vier Aerzte wurden gerufen und verließen ihn die ganze Nacht nicht. Der ihm geleistete Beistand hat wenig gefruchtet. Gestern Abends hatte Herr von Falck den Gebrauch der Sprache wieder erlangt, doch ist sein Zustand noch bedenklich.
In Bezug auf die Erkrankung des Herrn von Falck sagt „Es ware ein Ungluͤck sowohl für Belgien als fr Holland, wenn beide Lander sobald der Vermittelung eines Mannes beraubt werden sollten, der am Besten im Stande
war, die zwischen beiden Landern noch bestehenden Differenzen
aus dem Wege zu räumen. Man beklagt sich in Gent, daß die Instruction der Emeute vom vorigen Oktober so langsam vorschreitet. Die Theisnehmer sind nun schon 5 Monate von ihren Familten getrennt. Der Verkauf von Seraing ist vom 1. März auf den 20. April ausgesetzt.
Antwerpen, 23. Febr. Vorgestern Abends hatte die In— stallation des Herrn G. Wappers als Direktor der Akademie von Antwerpen statt. Diese Ceremonie gab zu bis jetzt un ebraͤuchli⸗ chen oͤffentlichen Darlegungen Anlaß. Dle Glocken der athedrale wurden ungefahr eine ganze Stunde geläutet. Der —— und die Straße des Recollets waren glaͤnzend beleuchtet. Ein allego⸗ eisches Transparent war dem von Herrn Wappers bewohnten Hause gegenüber aufgestellt. Der Direktor, zu welchem eine Kommission sich begeben harte, wurde mit Fackeln in das Mu⸗ seum gebracht, wo die Zoͤglinge der Akademie und eine Menge Personen versammelt waren Er war der Gegenstand von Hul⸗ digungen, die ihn sehr zu rühren schienen. Mehrere Reden wur— den gehalten. Eine goldene Reisfeder, der, wie man sagt, eine silberne Palette hinzugefügt werden soll, wurde Herrn Wappers burch die Zöglinge überreicht. Bei der Ruͤckkehr nach seiner Wohnung würde er durch eine zahlreiche Menge begleitet. Eine vortreffliche Musik führte verschiedene Stuͤcke aus und Kantaten wurden abgesungen. ;
Dänemark.
Kopenhagen, 22. Febr. Die von den Vorstehern der Landschaft Sübderdlthmarschen unterm 14. Januar abgesandte Adresse lautet folgendermaßen: ö
Lal er ler . Großmächtigster. Allergnädigster Erbtönig und Herrl Tief ergriffen durch den Hintritt Sr. —— Friedrich VI. zugleich aber voll freher Hoffuung einer lücklichen Zukunft nahen wir uns Ew. Königl. Majestät, Ihnen unsere ehrfurchtvollste Suldigung darbringend. Doch nicht allein Ew. Majestät dürfen wir beglüäckwün⸗ schen zu Ihrer Thronbesteigung, auch und noch mehr das Volk, dem es verlie⸗ hen werden, einen Fürsten an sein er Spitze jn sehen, der die Aufgabe der Zeit in so hohen Grade crtaunt hat, der die Worte ausgespröchen hat. die Wahr. heit und nur die Wahrheit werdeGeltung finden vor Seinem Thran der es
ausgesprochen hat, „ daß Er gern auch die Wünsche einzelner Kommunen e , ĩ ö Vertrauend diesen
für ihr besenderes Wohl entgegennehme.“ ̃ I nig cen Worten bitten wir enn en Der ffn, a * erlauben, hnen in kurzen Zügen 1 * He r ie a en-
nes Volkes schildern zu dürfen, dessen früßere ehh, merksamteit Ew. Wut Majestt, eingeweiht i e m , und die Geschichteè der Bäter erregte, dessen nch ö. n, . landslicbe, das edelsie der Gefühle Ew, Majestät Anerkennung gefun⸗ ene baben wird? die Lage der Dithmarscher. — Nicht unbekannt kann es Eiw. Majesiät gebliehen seyn, daß in dem le tverslossenen Jahre den Dithmarschern ihre Zollfreiheit genommen ist, für deren Erhaltung sie Jefämpft und geblutet, für deren Erhaltung sie die größten Opfer ge⸗ kracht haben bis zur, jetzigen Stunde; nicht so bekannt aber wird es Ew. Königl. Majestät seyn, welche Opfer denn namentlich Süderdith⸗ marschen dem Staate gebracht hat für diese so viel beneidete Freiheit. Nicht der vertragsmäßig für die Erhaltung der Zollfreiheit gezahlten Summe wollen wir erwähnen, nicht der gezahlten jährlichen Recognitien, nicht der Begünstigungen mancherlei Art ande⸗ rer Distrikte; nur in gedrängten Worten wollen wir allerun⸗ terthänigst zu zeigen uns erlanben, wie wenig — schen durch die elfe ihc beglnstigt gewefen, in welchem Maße es jetzt in seinen innersten n 7 verletzt fühlen muß. Unserer Landschaft sind die ihr in der Capitulations-Akte zugesicherten Außen⸗ deiche genemmen, die allen übrigen Distritten Holsteins erhalten sind;
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ständig zu erledigen. —
sie bringen der Staalskasse jährlich 16,090 Rbthlr.; aus unserem Grund
und Beden sjnd mehr als jwei Keege genommen; sie bringen der Staatskasse jährlich an Canon allein über 27, 000 Rbthlr.; n r dies alles entzogen uns sind die Lasten verblieben, uns der ewige Kanms mit einem Feinde, der in seinem Angriffe auf unser Land nimmer ruhte, mit Strom und Meereswogen. Zur Landes⸗-Vertheidigung tra⸗ en wir redlich bei, in unserem Kampfe stehen wir verlas⸗ sen ; Kunststraßen helfen wir banen, unser eigener Verkehr sockt einen großen Theil des Jahres auf unfahrbaren Wegen. Und über alles dieses und über noch vieles mehr, zahlt die Landschaft Siülderdithmarschen 3600 Rbthlr. jährlich mehr allein an Contributien bei gleicher Pflugzabl, wie die adlichen Glitter im Her ogthum Schleswig, 5 d0h 8 mehr, wie die adlichen Güter im ersogthum Helstein, 33, 09 Rbthlr. mehr, wie die Landschaft Eider⸗ edt, nach Verhältniß der Pflugzahl, 12,600 Rbthlr. mehr an Contri⸗ utlon und Kopfsteuer, wie die gleich große Landschaft Nerderdithmar⸗ schen, und in ähnlichem Nachtheil steht unsere Landschaft zu den Aem⸗ tern. Aber nech ist der Ueberlastung nicht genug. Sie ist für unsere Landschaft eben so sehr begründet in der Ansetzung zur Pflugzahl;́ die Marsch hat an Ländereien nichts, die Aemter und die adlichen Güter haben an fultivirten Ländereien unendlich gewonnen; sie ist es eben so sehr in Fer Ansetzung zur Landstener, die vorzugsweise nur die genau vermessenen Marschen geiroffen hat, ohne daß die, allein die Marschen betreffenden enerinen Deichs‘⸗ und Abwässe— rungskosten, wenigstens für unsere Landschast, Berücksichtigung gefun⸗ den haben; sie ist noch dadurch begründet, daß die Staats⸗Kasse weder hierzu noch zu irgend einer öffentlichen Ausgabe— Zuschuß leistet, und daß unsere, gerade durch die Bebürdung mit Staats- und Kommunal— Abgaben entstandenen Schulden nirgends beachtet sind. — Ew. Königl. Majestät wollen aus diesen kurzen Andeutungen in Ihrer Weisheit er messen, daß dieser Zustand jetzt, da uns die Zoll⸗Freiheit entzogen ist und so lange sie uns entzogen seyn o . nicht dauern könne, daß er den Ruin der Landschaft herbeiführen müßte, Allerhöchstdieselben werden Sich aber auch veranlaßt finden, einem Zustande Wandel zu geben, der nicht der Gerechtigkeit entspricht, dessen Fortdauer nie heilbringend seyn könnte! — Und so Übergeben wir denn mit so unbedingtem Vertrauen als tiefer Ergeben heit das Wohl und Wehe unserer Landschaft Allerhöchstihrer Sbhut, oh des Glücks, daß es Ew. Königl. Majestät gegeben ist, mit unver⸗ ülltem Ange das Rechte zu erferschen und mit unparieiischer und kräf— liger Hand dem Rechte das, Seine zu gewähren. — Lange und glück= 1 möge Ew. Königl. Majestãt regieren zum Heil Ihres Volks, zum . auch der Dithmarscher! In ziefster Ehrfurcht ersierben wir Ew. önigl. Majestät allerunterthänigst⸗treugehorsamste Landvoigt, Kirch spielvoigte und Landesgevollmächtigte der Landschaft Süderdithmarschen. hene die Unterschriften. Meldorf in der Landes-Versammlung,
den 135. Januar 1810.“
Kopenhagen, 21. Febr. Se. Majestaͤt haben Felgendes erlassen: „Wir geben Unsere Allergnädigste Beistimmung, daß die Universitat von Kopenhagen ermächtigt werde, eine allgemeine Aufforderung an die dazu qualifizirten Literaten ergehen zu las— sen, in Anleitung Unseres bevorstehenden Krönungsfestes am 28. Juni d. J akademische Grade zu erwerben und zu dem Ende ihre Dissertationen einzusenden, wobei Wir ebenfalls Unsere Di— rection fuͤr die gelehrten Schulen ermächtigt haben wollen, bei
gedachter Veranlassung einzelne Literaten von der muͤndlichen
. ertheidigung der Abhandlung freizusprechen, insoweit dieselben
Auültige Gründe haben möchten, eine derartige Ausnahme zu wuͤn— sen. — In Folge dieser Resolution hat der Rector magnif.
bei der Universitaͤt, O. Bang, die Literaten, die geneigt seyn möͤch—
ten, akademische Grade bei derselben zu erlangen, und nach der erordnung vom 9. Januar 1821 dazu qualifizirt sind, aufge—
a. sich binnen 6 Wochen dieserhalb bei den Decanen der niversitaͤt 9. melden.
Das „Fadreland“ meldet, daß Se. Majestaͤt eine Gluͤck— wunsch Adresse von den in Rom anwesenden Daͤnischen Kuͤnst— lern erhalten haben. Thorwaldsen hat dieselbe dem Könige uͤber—⸗ reicht und von Allerhöchstdemselben die Versicherung des beson— deren Schutzes entgegengenommen, den der Konig der Kunst und den Künstlern in Daͤnemark zu gewähren gedenkt. 3 man auch mehrere auf Anfragen ertheilte Kanz 9 = ö. u wonnen das Kommunalwesen im Königreich betreffend.
o sollen die Kommune⸗Rechnungen für ein bestimmtes Jahr so zeitig revidirt und zur Decision gebracht werden, daß sie bis zum . Juli des nächstfolgenden Jahres fertig sind, und nachdem die, ses geschehen, duch den Druck bekannt gemacht werden. Jedem steuerpflichtigen Individuum ist hinfüro ein Verzeichniß derjeni— gen Kommunal⸗Abgaben zuzustellen, die er alljährlich im Ganzen zu erlegen hat, ohne Berechnung der Quote, die jeder einzelnen
er verschiedenen Kommunal-Einrichtungen (Schul- und Armen— wesen) azon gebuͤhrt. — Wird Jemand durch Veranderung seines Wohnorts ein neues steuerpflichtiges Mitglied in einer an, deren Kommune zu einer Zeit, wo in dieser die Steueransetzung fuͤr das laufende Jahr schon geschehen ist, so kommt er erst im nächsten Jahr als Kontribuent mit in Betracht. — Kommt eine der speziellen Verwaltungs kassen (z. B. die Schul- und Armen⸗ . in einem Jahr aus besonderen nicht vorhergesehenen
ruͤnden zu kurz, so kann das im nächsten Jahr durch Mehran— kenng, 6 1 6 J. . durch eine Anleihe ge⸗
e erden, e aber dazu die igun . ; . 3h. ih! 3 enehmigung der Kommunal- ach Kijoͤbenhavnsposten“ ist „in Fol jestͤt eine Kommission, bestehend ig . ö Moltke, Hofmarschall Harthausen und Hof Chef MoltkeRosen— krands zu dem Ende niedergesetzt worden, um die zu Appana—
en und Deputatgeldern fuͤr die Mitglieder des Königlichen Hau— es zu verwendende Summe zu regultren und zu k 6 3 . 64 , bestehen, welche it de ch die beabsichtigte Vereini separ Kollegialkassen mit der alggemeihend Hins e f ae me 962 gen zu beschäfrigen hatte. — Endlich will man wissen, daß be— reits fruͤher eine Reichsbankgeld⸗Kommission ernannt worden sey die zum Zweck hätte, Mittel aussindig zu machen, durch welche den Herzogthuͤmern die Berechnung nach Reichs Bantgeld er⸗ . , soll angeblich in Folge n ! nde auf Abs ee, Der ; . bschaffung dieser Berechnung nie⸗
Deutsche Bundes staaten.
Muͤnchen, 21. Febr. (A. 3.) Heute w en. ᷣ 34 urde in der Kammet 3 . ein hoͤchstes . verlesen, wonach die mit . 9 8 . zu Ende gehende Dauer der gegenwärtigen Siz= a g. ; tände bis zum 31. Marz d. J. veriangert wird. * . geben sich dabei dem bestimmten Vertrauen hin, . . ammern sich zur besondern Obliegenheit machen 1 dis zu diesem Zeitpunkte die auf Allerhöchst ihren Be— an die Staͤnde r, Gren fn unfehlbar und voll— n die Kammer der Reichsraͤthe ö erm Läten v. M. der Gesetzentwurf „die , = 6 ö der Vermögens Aushändigung an Unteroffiziere w. e. aten betreffend! eingebracht. Dieser geht dahin, daß it n, 2 21. August 1807 (nach welcher bestimmt . ar. oldaten wahrend seines Militairstandes von . Jen, außer den davon fälligen Zinsen, und zwar trafe des nochmaligen Ersatzes, das Geringste ohne Aller,
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höͤchste Bewilligung verabfolgt werden dürfe), mit dem Tage der Bekanntmachung des gegenwärtigen Gesetzes auch in allen jenen Gebietstheilen, welche erst nach dem 21. Oktober 1813 mit dem Königreiche Bayern vereinigt worden sind, in gesetzliche Kraft und Wirksamkeit zu treten habe. — Die Kammer der Reichsraͤthe faßte in ihrer Sitzung vom Iten d. M. den Be— schluß, diesem Entwurf die Zustimmung unter der Modification zu geben, daß im zweiten Artikel statt der Worte:; Unsere „Ministerien“ 46 setzen sey Unsere Staats- Ministerien.“ — Heute ist die Kammer der Agegrdneten zur Berathung uͤber diesen Gegenstand geschritten. Herr Kolb, Referent in dieser Sache, hatte begutachtet, dem Gesetz-Lntwurfe die Beistimmung zu ertheilen. Die bei diesem Gesetz' Entwurfe wiederholte Mo dification der Kammer der Reichsraͤthe erscheint, wie Herr Kolb bemerkt, durch einen einstimmig gefaßten Beschluß der Kammer der Ageordneten bereits als abgelehnt. — Herr von Flembach hatte sich als Redner fuͤr den Entwurf einschreiben lassen— Vei der allgemeinen Diskussion sprach noch fuͤr den Entwurf Frhr. v. Freiberg, Hr. Albrecht, Frhr. v. Gumppenberg, Frhr. v. Thon Dittmer, Regierungsrath Windwart, Frhr. v Welden und Kolb; gegen denselben äußerten Bedenken die HH. Pfarrer Meyer und Regierungsrath Dr. Schwindel. Der Königl. Mi— nister des Innern Herr van Abel begegnete in zwei umfassenden Vorträgen diesen Bedenken, so wie den wahrend der Debatte gemachten Bemerkungen von Seiten des Freiherrn von Thon— Dittmer in Betreff der vom Ministertische aus in der letzten Sitzung gefallenen Aeußerungen über die Frage, ob die beste— hende Verfassung eine repraͤsentative oder eine staͤndische sey. — Die Kammer erklaͤrte sich mit 93 gegen 13 Stimmen für die unbedingte Annahme des Gesetzentwürfs.
Kassel, 26. Febr. (Kass. 3.) In der Sitzung de Staäͤnde⸗Versammlung vom 25. Februar theilte der Pen ssonr ö Ersuchen des Herrn Bredemeyer um Einberufung seines Stell— Vertreters mit, welches auch genehmigt wurde. Die Herren Bauer und von Ochs berichteten uber einige Gesuche. Der Vice-Präsident begruͤndete seinen schon beruͤhrten Antrag, den Bau eines Lokals fuͤr die hohere Gewerbschule betreffend, welcher dem Budget⸗-Ausschuß uͤberwiesen wurde. Fuͤr den zur Pruͤfung des Rechenschafts- Berichts bestellten Ausschuß berichtete Herr Hartwig uͤber die Erwiederung des Landtags- Kommissars auf den von jenem Ausschusse erstatteten Bericht, die Verordnung vom 2. Maͤrz v. J., die Reise⸗ und Taggelder der Stan de⸗Mit⸗ glieder betreffend. Der Ausschuß blieb bei seinem fruheren An— trage. Der Druck des Berichts ward beschlossen. Herr Eber— hard berichtete uͤber den Etat der Polizei und Herr Pohl uͤber den der Rechtspflege. Schließlich wurde der Bericht des Dr. Scheffer uͤber den Antrag des Hexen Schaͤfer, den Landwegebau betreffend, diskutirt und dessen Ueberreichung an den Büdget— und Rechtspflege⸗Ausschuß beschlossen.
Tarkett.
Konstantinopel, 5. Febr. (Journ. de Smyrne ) Obwohl die letzten Nachrichten aus London eine baldige 6 der Qrientalischen Frage hoffen ließen, so sieht man doch seitdem mit Bedauern, daß die Unterhandlungen sich noch mehr in die Laͤnge ziehen, und die von Jedermann so sehnlichst gewuͤnschte e, ,. sich noch einige Zeit verzoͤgern durfte. Man hat indeß die Versicherung, daß England, Rußland, Oesterreich und Wien uͤber den neuen Pacisscations- Plan, so wie uͤber die Mittel zur Ausfuͤhrung desselben, einig sind und daß die Zöge— rung, uͤber die man klagt, hauptsachlich dadurch herbeigeführt wurde, daß man einen letzten Versuch gemacht hat, die Franzoͤsische Regierung zum Beitritt zu bewegen. Andererseits er, giebt sich auch, daß die Machte, bevor sie zu Zwangs⸗Maßregeln gegen Mehmed Ali schreiten, ihm ihr Ultimatum zu uͤbersenden und seine Antwort abwarten zu muüssen geglaubt haben. Ungeach⸗ tet alles dessen, was man aus Alexandrien von den unerschutter— lichen Enischluͤssen des Pascha's schreibt, hofft man dennoch, seine Antwort werde so abgefaßt seyn, daß größere Verwickelungen da— durch verhindert wurden. Sollte dies nicht der Fall seyn, so glaubt man, daß die Machte zum Handeln entschlossen seyen, da sie der unsinnigen Halsstarrigkeit des Pascha's gewiß nicht nachgeben werden. Die Psorte, deren unbegraͤnztes Ver—⸗ trauen in die Loyalität der verbündeten Machte ihr nicht gestattet, auch nur den leisesten Zweifel an der Realisirung der so oft wiederhelten Versicherungen zu hegen, ertraͤgt nur mit der groͤßten n we. diese Zoͤgerungen, die sie in einem traurigen Zustande der Ungewißheit lassen und ihr fortwährend in ihren Bestrebungen das unternommen große Werk der Re— generation zu foͤrdern hinderlich sind. Sie fordert ohne Unter— laß die auswaͤrtige Diplomatie auf, diesem peinlichen Zustande der Dinge ein Ende zu machen, und es steht zu hoffen, daß die, ses dringende Ansuchen in Erwägung gezogen wordenist, und daß man ernstlich an die Erledigung dieser Angelegenheit denkt.
Die Gesundheit des Groß-⸗Wesirs giebt zu keinen Besorg— nissen mehr Anlaß. Am vorigen Mittwoch verließ er das Bett und nahm den ganzen Tag Besuche an. Seitdem hat sich sein Zustand täglich gebessert und man hofft, daß der Sadrasam in einigen Tagen seine Geschaͤfte wieder wird beginnen können, was um so mehr zu wuͤnschen ist, als durch sein Unwohlseyn mehrere Angelegenheiten von großer Wichtigkeit unerledigt geblieben und die Versammlungen des Conseils unterbrochen worden sind. Er erhielt ubrigens während seiner kurzen Krankheit die schmeichel— haftesten Beweise von der Theilnahme aller Klassen der Bevoͤl— kerung. Außer den persoͤnlichen Besuchen, welche der Sultan ihm abstattete, ließ derselbe sich noch täglich nach seinem Befinden er— kundigen. at.
Der Sultan setzt, so oft es das Wetter erlaubt, seine Spa—⸗ ziergaͤnge fort und zwar namentlich nach Ejub und dem Palast von Beschiktasch hin. Am vorigen Freitage begab er sich in Be— euren aller hohen Civil⸗ und Militair⸗Beamten in die Moschee Nuri Osmanije, wo er sein Gebet verrichtete und darauf dem Groß⸗Wesir einen Besuch abstattete.
Konstantinopel, 5. Febr, (A. 3) Der Streit uͤber das Gesetzgebungs⸗Recht in Ehesachen zwischen Kirche und Staat dehnt sich nun auch auf den Orient aus. Die Psorte ist beru— fen, hierin einzugreifen. Es ließ namlich der hiesige Geiechische Patriarch sich einfallen, gewisse gesetzwidrige Vorgange in Jo⸗ nien, in Folge deren einige Griechische Geistliche auf Zante ünd Korfu die Zulässigkeit gemischter Ehen unter Christen verschiede— ner Konfessionen an Bedingungen (der ausschließlichen Erziehung
der Kinder in der Griechischen ,, knuͤpften, die durch kein geschriebenes Gesetz, durch keine Observanz gerechtfertigt werden, zu benuͤtzen, um das Benehmen dieser. Geistlichen gut= ren und so eine feindselige Haltung gegen die Jonische
egierung anzunehmen. Lord Ponsonby dringt auf Absetzung des Patriarchen. Dagegen nimmt sich
J err von Butenieff sehr warm des Letztern an und versucht das
doöͤgliche, um die Sache
u schlichten. Die Pforte soll seit einigen Wochen eine große . e, .. gegen den Patriarchen nähren, so daß eine Desti⸗ tuflon langst ausgesprochen ware, falls man hier ungehindert nach eigenen Ansichten hatte handeln können. — Fuͤrst Michael Obrenowitsch verläßt dieser Tage Konstantinopel. Er wurde von der Pforte mit einer Auszeichnung behandelt, die zur Genuͤge beweist, daß sie mit aäͤngstlicher Sorgfalt sich seiner Anhänglich⸗ keit zu versichern strebt. Der Fuͤrst wurde zum Muschir erhoben, und ihm der Tuüel „Hoheit“ verliehen.
Der Groß⸗Wesier ist in rascher Konvaleszenz begriffen; man hofft, daß er binnen kurzem seine hohen Functionen wieder an—= an, , . u ⸗ — ie größte Unruhe und Ungewißheit herrscht hier hinsicht⸗ lich der Resultate der Londoner lee, , n. 62. 6 sonby hat keine geringe Aufgabe, die Besorgnisse der Pforte zu beschwichtigen und ihren sinkenden Muth aufrecht zu halten. Offenbar nimmt die Verwicklung von Tag zu Tag zu.
Fd h g n d
Elberfeld 27. Febr. (Elberf. Ztg.) Der am 15. Ok⸗ tober 1836 zu Kassers wert von dem dortigen Pfarrer Fliedner gegrun deten evangelischen Diakonissen⸗Anstalt ist schon oͤfter in diesen Blattern gedacht worden, und wir duͤrfen nunmehr uͤber dieses in der evangelischen Kirche einzige und lange entbehrte nenschenfreundliche Institut, das die Ausbildung christlicher Jung“ frauen und kinderloser Wittwen zu Kranken-Pflegerinnen und Kleintinder⸗Schullehrerinnen beabsichtigt, sehr Erfreuliches berich⸗ ten. Vis jetzt hat sie 17 Diakonissen aus Rheinpreußen, West⸗ n. Schlesien, Hessen, Hannover und Württemberg zur Vor— her dung aufgenommen, die sich ausschließlich der Kranken- und
r menpflege in evangelischen Gemeinden, Familien und Kranken⸗ hausern widmen wollen, von welchen 8 nach bestandener Probe⸗ . fest engagirt sind, die uͤbrigen aber noch in der 6monatlichen Probe sich befinden. Von diesen Diakonissen sind in den 3 Jah—⸗ ren des Bestehens in der Anstalt selbst 190 mit allerlei Uebeln 9 Seuchen behaftete Kranke jedes Geschlechts und Alters ohne
nterschied der Religion und Konfession theils unentgeltlich, theils cen eine mäßige Verguͤtung gepflegt worden, von denen nur
gestorben sind, und Il sich noch in der Anstalt befinden, die Uebrigen aber zum groͤßten Theil ganz genesen entlassen werden konnten. Diese Pflege der Kranken in der Anstalt selbst soll aber eigentlich nur die Uebungsschule fuͤr die Diakonissen seyn, und be⸗ bet sind auch schon in 26 Familien Kranke allerlei * von den 2 iakonissen verpflegt worden, und werden es zum Theil noch jetzt.! — Se. dasestät der König haben im Herbste 1838 nicht nur die Statuten des Vereins bestaͤtigt, sondern auch 18060 Thir. als zinsfreies Darlehn auf 10 Jahre bewilligt, womit eine durch den Ankauf des Hauses veranlaßte Hypothekarschuld abgetragen werden kann, und auch dem Diakonissen-Verein fuͤr alle seine Angelegenheiten Portofreiheit verliehen. Dem Beispiel Sr. Ma— sestat folgten auch die anderen Glieder unsers Koͤnigshauses, in— dem sie durch reiche Gaben ihr Interesse fuͤr die Anstalt an den Tag legten. Namentlich gereichte es derselben zur größten Freude. und Aufmunterung, als sie im verflossenen Sommer Se. Koͤnigl. Hoheit, unser theurer Kronprinz, mit seinem Besuche beehrte, mit seiner gewohnten Huld die Kranken ansprach, und sich äußerte, daß er durch diese Anstalt einen seiner laͤngst gehegten Lieblingswuͤnsche verwirklicht sahe, so wie er denn auch diese seine Theilnahme durch ein ansehnliches Geschenk bethätigte. Auch von andern Hohen und Niedern des In und Auslandes, be— sonders aus den Nachbarstädten Elberfeld, Barmen, Langenberg, Duͤsseldorf, Crefeld, Köln u. s. w. flossen der Anstalt reiche Ga— ben zu. Die weiblichen Huͤlfsvereine fuhren fort, durch Samm— lung von Beitragen, so wie durch Beschaffung und Verarbeitung der noͤthigen Zeuge fuͤr die Kranken ihre — ange⸗ deihen zu lassen.
Berichtigungen. Im vorgestr. Bl. d. St. 3., S. 235, Sp. 2, Z. 51 v. u. ist zu lesen: des Minister lum s, statt: „der De⸗ putirten⸗Kammer“, und im geste. Bl., S. 238, Sp. 2, 3. 30 v. u. ist zu lesen, Sir G. Clerk, statt:; „Sir Th. Cochrane, in dem Art. aus Koblenz, 3. 2, Freiligrath, statt: „Freiligroth“, und 3. 8: Ihres, statt: „seines.“
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Brässel. Das geographische Institut zu Brüssel, welches vor gKhn Jahren von Herrn Bandermaalen gegründet ist, und seitdem seinen Wirkungetreis fortwährend erweitert hat, ist gegenwärtig mit, einer Normalschule verbunden, deren Zweck ist. Zöglinge und Lehrer für die verschiedenen Zweige der Wissenschaft zu bilden. — Reiche Sammlun⸗ gen von Naturalien, eine Bibliothek init Werken in allen Sprachen, Gewächshäuser für die Pflanzen der r Zonen, und, was den Unterricht selbst betrifft, ein Personal der ausgezeichnetsten Lehrer der Hauptsiadt — dies sind die Garantieeu, welche die Normalschule darbietet. Schen jetzt, nachdem die Anstalt erst etwas mehr als ein Jahr besteht, zählt sie über zweihundert Zöglinge, von denen viele fremden Ländern angehören.
Kirchen-, und Reformations-Geschichte der Mark Brandenburg, von Christian Wilhelm Spieker,
Dr. der Theologie und Philosophie, Superintendent u. s. w. u. Theil. Berlin bei Dunker und Humblot 1839.
gr. 8. Man hat lange genug die Klagen vernommen, daß wir in der Ge— schichte nur gelehrte, schwerfällige, geschmacklos geschriebene Werke be⸗ säßen; in neuester Zeit ist dagegen die vielfach laut geworden, daß die . Darstellungen ungründlich, gar zu luftig und verschnör— elt erschieuen, daß man geistreich, anziehend seyn wolle, aber nur Ge— schwätz und werthlosen Stoff darbiete. Es liegt aber in der Natur der Entwickelung, daß diese Einseitigkeiten sich herausbilden; doch sind sie in der Wirklichkeit nicht so schroff und unbedingt vorhanden, wie es für Viele das Ansehen hat. Die Zahl der Werke nimmt immer zu, welche den nothwendigen Verein der Bedingungen für jedes wissen schaftliche, wie für ein Kunstwerf, erstreben: einen reichen und werth⸗ vollen Inhalt und die entsprechende würdige Ferm, so wie vor Allem. daß wahre, lebendige Gedanken die todte Mässe des Stoffes überall durchdringen. Bei dem Urtheile über die literarischen rodufte muß man sodann auch nur die verschiedenen Bedürfnisse berücksichtigen, welche befriedigt werden sollen, die so weiten Abstufungen der Bil⸗ dung welche jede ihren besonderen Maßstab erfordert; man darf nicht an jedes Werk den höchsten Maßstab legen und nicht unwillig werden. wenn Manche bei dem besten Willen und regesten Eifer, dennoch nur u weil vom Ziele entfernt bleiben; denn „Viele sind berufen, aber nur enige auserwählt.
Zu den werthvollsten, nutzreichsten Gaben der historischen Muse
milssen wir aber die vorliegende zählen, sowehl in Hinsicht der Wahl
des Gegenstandes, wie in Betracht der Bearbeitung desselben. Zuvör⸗ derst ist das Sbjckt die vaierländische und eine Provin ig! Geschichte. Die Bearbeitungen von Partifular-Geschichten aber gehören zu den verdienstlichsten Bestrebungen, indem sie eine doppelte Bedeutung ha⸗ ben: einm al eine vollständige, den vielfachsten Zwecken fördersame
Belehrung über den Lander theil zu gewähren, über den sie sich ver⸗