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Be Rfcenz besaßen oder sich nicht durch Staatsdienste
. — Sir John Newport's im entferntesten Jusammenhang steht
unterhaus. Sitzung vom 27. Februar. Der Vor— wurf gegen die Minister, auf welchen der Liddellsche Antrag be— gruͤndet war, ging, wie schon erwähnt, im Wesentlichen dahin, daß sie den achtzigsährigen Sir John Newport veranlaßt hätten,
sein Amt als Controlleur des Schak⸗Amtes dem früheren **
Spring Riee) treten, Tamil dieser in dem auf 2009 Pfd. festa sezsten Geh eine Beisteuer zur Aufrechthaltung seines neutn Nanges r finden könne, und daß sie nun zur Entschädigung Sir Joh Newport demselben eine Pension von n, . zu dieser nach den neuesten Gesetzen uͤber das Pensions⸗Wesen nicht berechtigt sey. Die von Herrn Lid dell beantragten Reso— lutionen enthlelten nun Folgendes: daß in Folge der Parlaments- Akte 4 und 3 Wilhelm s 17, wodurch die von Pen⸗ onen far Staatsdienste regulirt wurde, Niemand auf eine solche Pension Auspruch machen konne, wenn er sein Amt nicht ** stens zwei Jahre bekleidet habe, daß in Folge derselben Akte der Controlleur der Schatz Kammer bei seinem Austritt aus d Dienst von allem Anspruch an Pension von Seiten des 66 ausgeschlossen seyn solle vermuthlich, weil das Amt selbst schon für eine. Sinekure gilt), und daß der Controlleur der Schatz Kammer, da er allein eine Kontrolle Über die von der Schatz Kammer auf Befehl des Schatz⸗Amtes verausgabten Summen führe, allem Einfluß der Regierung auf ihn entzogen werden musse und derselbe nur in Gemaäßheit einer Adresse der beiden Häuser des Parlaments seines Amtes entlassen werd könne; daß in Folge der . 1 und 2 der jetzigen Königin die von Ihrer Majestät auf die Cinilliste innerhalb ei—⸗ zes Jahres zu bewilligenden Pensionen die Summe von 12600 Pfd. nicht Üüberschreiten und nur an soiche Personen verliehen werden sollten, die ihrer ganz besonders würdig seyen; daß dem⸗ zufolge, da Sir John Newport zwar in früherer Zeit einmal Ranzler der Irländischen Schatz Kammer gewesen sey, dieses Amt aber nur 13 Monate verwaltet habe, also auf diesen Grund hin keine Pension in Anspruch nehmen könne, die ihm als Controlleur der Schatz⸗ Kammer, welche Stelle er fuͤnf Jahre bekleidet hat,
ler per Schatz ⸗Kammer, Lerd Mont ab J
fuͤr kuͤnftige Fälle abgeben durfe. gen diese Resolutionen erklärte, trug auf die Annahme eines Amendements an, worin eine die Ertheilung von Penssonen minder beschränkende frühere Parlaments Akte Georg s II. citirt, die verdienstvolle Verwaltung Sir John Newyports als *
Tanzler der Schatz Kammer von Irland und sein fünfsähriger Dienst als Controlleur der Englischen SchatzKammer, den er, all= gemein geschätzt, als achtzigjaͤhriger Greis wegen Körperschwaͤche aufgegeben habe, hervorgehoben und schließlich beantragt wird,
das Haus solle erklären, daß die besonderen Umstände des vor— litischem Interesse . Sprache, und die gemachten Veranschla⸗
liegenden Falles es unmöglich machten, sich desselben als Praze—⸗ 83 Beispiels in Fallen zu bedienen, wo etwa, den . immungen zuwider, Pensionen an Individuen verliehen wer— den sollten, die keine gerechte Anspruüche an die Königliche Muüni—⸗ ausgezeichnet hätten. Lord Morpeth motwwirte die von ihm — — . lutionen in einem ausführlichen Vortrage, in welchem er unter Anderem erklaͤrte: „Weit entfernt, daß der Rück,
mit dem Eintritt Lord Monteagle's in das Amt desselben, ist nicht nur dieses Amt inzwischen einem anderen In— dividuum angeboten gewesen, sondern es wissen auch viele Mit glieder auf dieser Seite des Hauses und ohne Zweifel auch manche auf der anderen Seite, und es kann Niemand besser als Ihnen, Sir (dem Sprecher), bekannt seyn, daß lange Zeit nach⸗ her die Wünsche Lord Monteagle's sich in einem ganz anderen Gegenstande konzentrirten.“ Herr Leader, der bekannte Radi⸗ kale, der den urspruͤnglichen Antrag unterstutzte, machte den 85 daß, wenn die Resolutionen des Antragstellers Milch und Wasser wären, so schienen ihm diejenigen des edlen Lords Wassg und Milch zu seyn; denn der Eine sage, die Bewilligung an Sir John Newport duͤrfe nicht, und der Andere, sie konne nicht als Präzedenz⸗Beispiel angesehen werden. Herr W. Barron ergoß sich in Lobpreisungen uͤber Lord Monteagle und Sir John Newport. Herr O Connell verlangte, man solle Lord Monteagle's und Sir J. Newport's Sache von ein⸗ ander trennen, denn es handle sich hier nur von Letzterem, der einer Pension vollkommen wuͤrdig sey. Hierin stimmte ihm Sir 8 Graham bei, und klagte nür die Minister an, daß sie Sir John Newport so unverdienter Nachrede ausgesetzt haͤtten; nicht weniger ruͤgte er auch Lord Monteagle's Benehmen, indem er be— merkte, daß Lord Monteagle allerdings erst dann daran ge— dacht habe, die Stelle Sir John gere er einzunehmen, als seine von Lord Morpeth angedeuteten Bemühungen, sich zum Sprecher des Unterhauses wahlen zu lassen, fehigeschlagen seyen. Dadurch aber verliere die Sache nichts von ihrer Unrechtmäßig— keit, und uͤberdies sey noch ein anderes Individuum vorhanden, nämlich Herr Ellis, der fruͤhere Gesandte in Persien, welcher zu der Stelle des Controlleur vor Lord Monteagle hätte befördert 26 müssen, da man ihn fruher bei der Anstellung Sir John Len port selbst, zu welcher Zeit er die Anwartschaft auf jene Stelle gehabt hätte, mit einer Pension von 1109 Pfd. abgefun— den habe, nur um dem uͤbrigens sehr schaͤtzenswerthen Sir John enen Linem Schulkamaraden des Grafen Grenville und des Marquis Wellesley, Platz zu machen. Lord John Russell, der in dem Antrage nichts als die Absicht sehen wollte, die Mi— nister, denen man, wenn es sich um entscheidende Fragen han⸗ dele, nicht beikommen könne, durch Harzeliren zu schwaächen, suchte dit Frage vornehmlich auf die Verdienste Sir John New— port's um den Staat zu reduziren. Doch vertheidigte er auch seinen ehemaligen Kollegen, Lord Montcagle, desfen Reden, wie er sagte, oft dem 2 Ministerium wesentlich genutzt haͤt⸗ zen, are Sir James Graham ver seiner Pflicht zurückgewichen waͤre. Die Motion sey zin auf Sir John Rewport geworfener Tadel der die Pension allerdigs nicht . dürfte, wenn sie nicht zu⸗ lässig ware, dessen Dienste aber, seiner Ansicht nach, vollkommen dazü berechtigten. Es seyen mehrere Pensionen in Folge der Penstions⸗Akte ertheilt worden, die nicht auf besserem Gründe be— ruhten, die er aber nicht weiter untersuchen wolle, weil er dafür halte, daß der jedesmalige Minister der beste Richter in Betreff der Ansprüche auf dergleichen Pensionen sey, doch wut er das namliche Privilegium bei Pensionen der Eiwil⸗
tigten jebt bewilligte Pension von 1900 Pfd. kein Präcedenz⸗Beispiel sollte, an Lord Morpeth, der sich ge« hatte eine Majorität von
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res verkehrten Benehmens gebrauchten. Wurde das Amendement Lord Morperh's angenommen,‘ so 1 23 Fol davon seyn, daß dasjenige eintraͤte, was es verhinde lle: das Pracedenz⸗ Beispiel wuͤrde aufgestellt werden. Ein jeder kuͤnftiger Controlleur wurde seine dem Staate geleisteten Dienste als einen Grund an⸗ trolleure nicht treffen könne. Nachdem noch mehrere Münglieder suͤr und gegen das Ministerium ge . Abstimmung uber, die das bereits gemeldete Resultat, namlich eine Majoritat von 28 Stimmen gegen die Minister, ergab.
Unterhaus. Sitz ung vom 28. Februar. Herr Lea⸗ der fragte, ob es wahr sey, daß Frost, Jones und Williams nach
ihrer abgesegelt, in die sem Fall. am 3 1 wo nicht, augenblicklich im Hause zur Sprache bringen. Lord J. Russell antwortete, die Verur— 57 D seyen allerdings von Portsmouth bereits nach Neu⸗Sud⸗
ales abgegangen. Auf eine Frage des Hern Goulburn,
zu sagen wissen, die, den Kolonial Zeitungen zufalge, der Gou— verneür von Neu⸗Süd⸗Wales dem gesetzgebenden Rath solle vor— geschlagen haben, erwiederte Lord * ussell, er habe zwar keine Depeschen hieruͤber erhalten, aus den Zeitungen aber ersehe er, daß nach dem Vorschlage des Gouverneurs alle protestantische
gen Schul-Gesellschaft befolgten System unterrichtet und daß fuͤr die katholischen Kinder besondere Schalen gegäündet werden sollten. Hierauf wurden die hoch ubrigen Klguseln der Irlaäͤndi⸗ schen Munizipal⸗Bill im Ausschusst erörtert. Zwei Amendements, von den Tories Dunbar und Blake beantragt, wonach zwei Städte aus dem Verzeichnik derjenigen, denen eine freie Muni— zipal⸗Verfassung zugedacht ist, gestrichen werden sollten, wurden mit Masdritäten von 41 und 32 Stimmen verworfen, und ein Amendement des Sergeant Jack fon, welches allen setz; zuͤr Thellnahme an den Parlaments, Wahlen berech= Corporations Bürgern auch das Recht zutheilen den Munikzat Wahlen Theil zu 9
Klauseln durchgenommen waren, beschloß man, daß am Montag der Bericht aber diese Ausschuß Verhandlungen erstattet werden solle. Den ubrigen Theil der Sitzung beschaftigte man sich im
Subsidien⸗Ausschüsse mit den weiteren Bewilligungen der einzel
nen Posten des Marine⸗Budgets. Es kamen dabei zwar man—⸗ cherlei spezielle Verwaltungs-⸗Fragen, wie die beste Art der Be— soldung der Matrosen, die Bekosttgung derselben, der Ankauf von Marine⸗Vorräthen und dergseichen, aber kein Gegenstand von po—⸗
gungen wurden saͤmmtlich ohne Abstimmung genehmigt.
London, 29. Febr. haben gestern Abend auch das Coventgarden Theater, wo das 6 Stuck von Sheridan Knowles, „Liebe“, gegeben wurde,
esucht. ; . .
Die Mitglieder der Hofhaltung des Prinzen Albrecht bezie— hen . . einen Gehast von 2b Pfd., nur die Halfte der Summe, welche im Parlament für diesen Zweck ange— geben wurde. Die United Service Gazette berichtigt jetzt fruͤhere Angaben dahin, daß mit dem Vange eines Feldmar⸗
wenn derselbe im Felde oder daheim als Qber-Vefehls haber wirk— lich verwendet werde, und was die Obersten⸗ Stelle betreffe, so
solche erhalten, sein Einkommen dadurch aber nur üm etwa 1500
Pfd. vermehrt werden. Bei dem Buchhändler Colßurn sind L Lieder und Balla—
von dem Erbprinzen Ernst von Sachsen⸗Koburg, erschienen. Die Uebersetzung ist von Richardson, der auch Körner's Gedichte ins Englische uͤbertragen hat. m m äs.
son das Parlament noch beschäftigen werden, sind die geheime
bstimmung bei den Parlaments⸗Wahlen und die Aufhebung der jetzigen Korngesetze. rend bemüht Anhänger zu werben. Eine zahlreiche Versammlung fand zu diesem Zweck in den 13 Tagen unter dem Vorsitz des 3 Warburton zu London statt. Es wohnten derselben die
setze.“ Die erste Handlung dieses Vereins war, ein Comité zu bilden und dasselbe mit der , über die geeignetsten Mittel zur Erreichung des gewunschten Ziels zu beauftragen. Die Regierung soll, nach der Versicherung Irlaändischer Blatter, die Lern iß zur Ausbeutung von Goldgruben ertheilt haben, die dort in einem Halbkreise um den Berg Croghan, auf einem Flächenraum von 19 Englischen Quadratmeilen entdeckt worden. Schon früher hatte man in den Bächen, die in jenem Berge ihre Quelle haben, häufig Goldkörner gefunden, und man hofft auf einen reichen 6, der anzulegenden Minen. Nach Berichten aus Malta vom 16ten d. M. war am 12ten Admiral Stopsord daselbst akgekommen. Sein interimisti—⸗ scher Stellvertreter, Contre⸗Admiral Sir John Louis, hatte schon am gten das Kommando der bei Vurla gnkernden Flotte über⸗ nommen und seine Flagge auf dem Linienschiffe „Benbow“ auf⸗ gezogen. ; . .
Die Handels -Geschaͤfte snd gegenwärtig in London, wie im ganzen 4 außer st 1 und ö. der kalten Wit⸗
lichen? Europa verzögern, von der man allein noch nigen Auf— schwung im her, ,. konnte Der Ausfuhr⸗ Handel nach Ehina hat jetzt gan aufgehört, und der nach Amerlka wird in diesem Frühjahr nur in sehr beschranktem Maße stattfinden; die Ausführen nach der Ostsee aber haben kaum begonnen.
Nieder Lamd e. ö Aus dem Haag, 2. März. Im vorigen Jahrs hat sich
ie Riederlandische Kaäfsahrtel- Flotte um 123 neue Fahrzeuge ermehrt, die . asten enthalten. Durch 89
9, 959 . ruch, Abdeckung und Verkauf an das Ausland sind dagen 31
Liste in Anspruch nehmen. Sir R. Peel nahm mit vie— ler Wärme Sir J. Graham in Schutz und erinnerte das Haus daran, wie oft sein Werth von seinem fruheren Kollegen, Lord John Russell, anerkannt und gepriesen worden sey, der nun, durch seine Rede verletzt, jenen beschuldige, vor seiner Pflicht zu⸗ ruͤckgewichen zu seyn. Wohl sey Sir 3. Graham von seinem Amte zurückgewichen, welches er nach seinem Gewissen nicht län⸗ ger behalten zu können geglaubt habe, als die Appropriattons⸗ Klausel zu einer — — gemacht worden sey. Er fur sein Theil achte Sir John Newoort, doch könne er nicht zugeben, daß die Minister seinen biederen Charakter zum Deckmantel ih⸗
aht zeuge, 1935 Lasten enthaltend, von unserer Kauffahrtel Flotte e n. Die Zahl sämmtlicher Schiffe u Ende des Jahres 183g betrug öl Jo, welche zusammen Hach, 23 Tonnen Last ent; hielten. Es Zahlen allein schon hervor, daß sich
ien und der sich in diesem Au—
führen, daß ihn der 3233 gegen die Pensionirung der Son, en hatten, ging man zur
wolle er ihre Sache
ob die Regierung etwas Näheres über eine Unterrichtsmaßregel
Kinder nach dem in den Schulen der Britischen und auswärti⸗
schalls der Britischen Armee nur dann ein Gehalt verbunden sey,
werde allerdings Prinz Albrecht bej eintrerender Erledigung eine
den, gedichtet von d , t und in Musik gesetzt v
chifffahrt der Niederlande in einem sehr bluͤhenden
, , r ĩ eben. 9. 2 tlie von hier nach Ar 3 . Offizier,
ist jetzt in Holland eine „Denk.
D
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nehmen, Slim men gegen sich. Nach dein alle — Fakt ꝛ pfanger, um dieselben zu befreien, sich genoͤthigt sehen wurde, fuͤr
schrift Aber die Belagerung der Antwerpener Citadelle“ angekän⸗ digt, welcher Belagerung er ebenfalls beigewohnt, da er sich als Volontair den Niederländischen Truppen in der Citadelle ange⸗ schlossen hatte.
* Wengien.
Beussel, 1. i Die Herzoge von Orleans und von Nemours empfingen gestern die Aufwartung des diplomatischen Corps. Abends war ein glänzendes Festmahl bei Hofe, dem die Königin der Franzosen und ihre Kinder, der Herzog Ferdinand von Koburg und dessen Tochter, der Papstliche. Muntius, Mon⸗ signor Fornari und viele andere Gaͤste von Distinction beimohnten.
2 de Potter hat so eben hier eine neue Schrift unter dem Titel „Holland und das Jahr 1810“ erscheinen lassen.
Der General. Kon ui der Vereinigten Staaten in Bruͤssel hat eine Bekanntmachung erlassen, aus der wir Folgendes entneh⸗ men: „Jede Faktura über aus den Belgischen Häfen nach den Vereinigten Staaten von Amerika versandte Waaren muß von einem Certisikat in gehdriger Form begleitet seyn, und die 4 tifikat muß den Ursprung, das Eigenthum und den in der Lan—⸗ des ⸗Valuta ausgerechneten Werth der fakturirten Gegenstande darthun und muß eidlich, sey es abseiten des Eigners, des Mit⸗ eigners, des Absenders oder des Kaufmanns, welcher für Rech— nung von Amerikanern oder Anderen (nach Lage der Sache) von dem Konsul der Vereinigten Staaten, und in dessen Abwesenheit von der Orts-Behörde, deren Unterschrift durch einen in Belgien wohnhaften Konsul der Vereinigten Staaten e n, muß, ausgefertigt seyn. Wenn der Eigner oder der Miteigner in Belgten oder rinem benachbarten Lande wohnt, und sich der Belgischen Hafen zu seinen Versendungen bedient, so ist es er for erlich, daß das vorerwahnte Certifikat wenn möglich lieber di⸗ 3 von ihm, als von ttzend einem Vermittelungs Agenten aus— geht. Aus den vorbemerkten Benachrichtigungen geht hervor, daß es unerläßlich ist, daß die erforderliche Formalitat in Bel— gien vorgängig vollzogen werde, weil in Ermangelung einer re— gulairen Faktura die Waaren in Entrepot gelegt werden wuͤrden, in Erwartung, daß der Eigner binnen der gesetzlich bestimmten Frist die gebührend legalisirte Faktura beibrächte, oder der Em—
den Werth der Gegenstände bis zur Exfuͤllung dieser Verpflich⸗
tung abseiten des expedirenden Kaufmanns oder des Eigenthuü— mers Burgschaft zu leisten.“ Das Formular, welches den Fak⸗
turen beizufügen, ist im Sekretariat der Handels ⸗Kammer nieder⸗
Ihre Majestat und Prinz Albrecht
.
Die beiden wichtigsten inneren Fragen, welche in dieser Ses⸗
Fuͤr die letztere besonders ist man fortwäh⸗ und fuͤnf Präger, und die
erren Hume, Roebuck, Pr. Bewring und mehrere Parlaments, stglieder bei. Das Resultat war die Begründung eines Ver eins unter dem Titel: „Hauptstadts⸗-Verein gegen die Kornge⸗
kerung wird auch die Eröffnung der Schifffahrt nach dem nörd⸗
14,350 Rrhlr. (die Brutto Einnahme beträgt
aus dem Beschlusse der zweiten Kammer vom 20.
gelegt. ; .
2 —
Deutsche Bundesstaaten.
Dresden, 3. Marz. (L. A. 3.) Die Berathung des Einnahme⸗Budgets schritt heute in der zweiten Kammer schnell vorwärts. Es sind in einer einzigen Sitzung 12 Positionen be—⸗ willigt und erledigt worden, meist ohne alle Diskussion, und zwar: 2) Etat der Jagd⸗Nutzungen mit 11,000 Rthlr. (wie in voriger Finanz Periode). 3) Etat der vräsumtiven Einnahmen und Aus— gaben der Rent Aemter mit 188,000 Rthlr. ) tzungen der Kammerguͤter und der in Zeitpacht stehenden Muͤhlen, Teiche rc. mit 90, itz Rhlr. 12 Gr. Pf., in der vorigen Periode 102,038 Rthlr. Der Ausfall rührt von dem Verkaufe mehrerer Kammerguͤter, ingleichen von Frohn⸗ und. Hutungs Abloͤsungen her. Y) Etat der Domanial⸗ Weinberge und i tungen mit 506 Rthir. 8 voriger Finanz-⸗Pertode diz Rihlr. J. 6) Steinkohlenwerts Nutzungen mit ö, ho Rihlr., das Vorige Mal
119, 733 6.
16 Gr. 8 Pf., Betrieb und Administranon erseecken sich also ber 121,08 Rrhlrn. J) Etat der Porzellan Manufaktur mit 13,500 Rthlr., in voriger Finanz Periode Son Rthlr, also gr eine Erhöhung von 4402 Rthlr. 9 Hof Apotheke mit So Rthlr. Die auptsumme der „Nutzungen des Staats Vermögens und der taats,Anstalten“, und zwar ) „Domalnen und anderen Be— sitzungen“ beträgt demnach Sz0, tz. Rthlr. 12 Gr. 6 Pf. B) Von den Regalien und den damit verbundenen Fabrications⸗ und Debits⸗-Anstalten. 9) Berg‘ und Hutten, Nutzungen mit 140, 539 Rihlr. 19 Münz- Nutzungen mit 109 Rthir. vorher 2200 Rthlr., die Mehr⸗Ausgabe ruͤhrt von Anschaffung mehrerer Maschinen und Anstellung zwei neuer Justirer, eines Streckers t . Alles von der beabsichtigten neuen Muͤnz⸗Operation her). Es sollen 27,140 Rthlr. in Augustd or und 1,202,182 Rthir. in Silbergeld vermünzt werden. 11) Etar der Post⸗Einkunfte mit 230,009 Rihlrx. In voriger Finanz- Periode war der Rein⸗Ertrag der Posten mit 219,009 Nthlr, angenom—⸗ men.
(vorher mit 340,090 Rthlr.), angenommen mit Vorbehalt des Januar 1810 hervorgehenden veränderten Ergebnisses. r
Bremen, 2. März, (Brem. 3 Heute starb der be— rühmte Astronom Hen ch Wilheim Matthias Olber s, Hr. mod. Er war geboren amn 11. Oktober 1738 zu Arbergen in der Nahe von Bremen, wo sein Vater i e war, und erhielt am 28. Dezember 15s die Doktor Würde in Göttingen, ng er
3 z
schon früher als Astronom sich bekannt gemacht hatte.
eine ausgezeichneten Verdienste um die Wissenschaft sind ,. lehrten in und außerhalb Deutschland öffentlich anerkannt. Wäh⸗ rend seiner langen wuͤrdigen Lebensbahn erfreute er sich ster 1s Arzt, als Bürger und als Mensch des Vertrauens und der dank⸗ baren Liebe, der Achtung und der Freundschaft seiner Mit h ;
Span i een. mn ,
Spantsche Gränze. Mas de las Matas, 17. Jebr. Morgen wird das Hauptquartier von hier in der Richtung von Segura hin aufbrechen, die Nacht in Andorra bleiben und am folgenden Tage sich nach Muniesa begeben, wo die Artillerig und alles uͤbrige zur Belagerung Erforderliche h befindet. Bleibt das Wetter gut, so wird der Angriff in vier bis fanf Tagen be⸗ ginnen. Man hegt hier nicht den mindesten Zweisel über den Erfolg der Unternehmung. Vergl. den Artikel Spanien im gestrigen Blatte der Staats, Zeitung.) .
Gestern kam der General van Halen 8. an und brachte fast den ganzen Tag bei dem Herzog von Vitoria zu. Heüte früh ist er wieder abgereist, um das Kömmaͤndo Der Truppen in
Catalonien zu übernehmen.
Der General Puig Samper bleibt mit 10— 12 Bataillonen in dem hiesigen Bezirk. Die Garnison von Mas de las Ma—⸗ tas, welches gut 3 ist, wird aus 457 Bataillonen beste⸗ hen, dagegen sollen Aguaviva und La Ginebrosa geräumt wer— den, da es unter den gegenwärtigen Umständen nicht nöͤthig ist, sie hesetzt zu halten. ‚
Aegypten.
Kahira. (A. Z. Heel Le, ie, gin Aeghpen wurde I in g 9a gj 86
12) Zeitungs- Nutzungen mit 26,000 Rthsr. (das vorige Mal 265, 850 Rthlr. ). 135 Salz ⸗Nutz ungen mit 320,300 Rthir.
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. Die Soldaten, sobald sie dieses hoͤrten, ließen sich das Grab zei— gen, scharrten mit den Händen den Leichnam heraus und beraub—
fachen der Quellen des weißen Nils eine Expeditlon veranlaßt, woelche jedoch leider eben so wenig, wie alle fruheren Unterneh— . gleicher Art, zu einem erwünschten Resultate führte; denn
ein Franzose als Pilot — jedoch bloß dem Namen nach — dieser Expedition beigegeben war.
. erg. sollte bloß als · eine Probefahrt gelten. Das Betragen der
. ö *
wurden, sogleich r hrfnn!' ü
Aufgabe zur Ausführung übergeben wurbe, ihr Augenmerk rich⸗
; dium, unterstüͤtzt von natuͤrlichen Anlagen, sich so viele praktische
Jahre 1829 wiederum erweitert. n 6. 12,906 Streitigkeiten (2727 mehr als im Jahre 1838) ver⸗
'sehen davon, daß Leute hierzu gewählt wurden, denen zwar
der gute Wille nicht, außer diesem aber Alles fehlt, sind noch . . zu überwinden, die wenigstens fuͤr eine geraume Zeit ch nicht so leicht beseitigen lassen. Die erwähnte Expedition bestand aus drei Barken, jede von einem Turkischen Offizier befehligt und mit 30 Soldaten bemannt, mit zwei Kanonen; außerdem wurde Capitain Mohammed, ein Renegat Lein Deutscher von Geburt), beauftragt, die Karte vom Laufe des Nils zu entwerfen, während
Allein schon im April des Jahres 1839 trafen Alle wieder in Kartum ein, nachdem sie bis zum 122 n. Br. im Lande der Schelluks vorgedrungen waren. Diese
uͤrken gegen die Schelluks war mehr als roh . denn wo Viehheerden am Ufer weideten, ließen die Tuͤrkischen Offiziere zur Unterhaltung mit Kanonen hineinschießen, So sioh, wo sich die Barken den Dörfern näherten, Alles. Die ̃ derten nicht nur die Hauler, sondern sogar die Leichen im Grabe. Mehmed Ali hat einige Monate früher einem Scheich der Sched urs ein Kleid zum Geschenk gemacht. Als sich eines Tages die Expedition einer Insel näherte, sahen sie eine große Anzahl Schel⸗ luks versammelt, welche jedoch, sobald sie der Barken ansichtig
in das Wasser sprangen und sich auf das Land ein alter Mann, i ff ihm nicht erlaub⸗ ten, den Anderen zu folgen, blieb zurück, und von diesem erfuhr man, daß so eben der Scheich, dem Mehmed Ali das Kleid zum Geschenk gemacht hatte, mit solchem angerhan, begraben wurde.
ten ihn der Kleider. Ein Offizier, welcher das Tagebuch fuͤhrte, bemerkte in solchem bloß, wie viele Stundem sie des Tages zu— ruͤckgelegt haben, und als etwas besonders Merkwürdiges, daß in einer Nacht der Bediente eines Offiziers, welcher am Ufer schlief, von einem LSwen aufgefressen wurde. Man kann hiernach schlie— Fen, worauf diese Menschen, denen eine solche äͤußerst delikate
Capitain Mohammed, obwohl aus keiner polytechnischen
ten. atte durch ein unermuͤdetes Selbststu—⸗
Schule hervorgegangen,
Kenntnisse erworben, daß man mit Recht etwas Gutes von ihm
Die Soldaten pluͤn⸗
berief ihn zum Commandeur der im Regierungs⸗Bezirk Koblenz stehen⸗
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liche Theilnahme an Ber Schlacht bei Groß⸗Görschen die zwelte Klasse verliehen war. , ernannt, wurde er dem General von Ebra,
bei der Zormatisn der Landwehr zjwischen der Elbe und Weser, juge— theilt, ein . in welchem er sich die besendere LAinerken⸗ nung Sr. ö des Königs erwarb, Im ** IA wurde er mit en Kommando Über die drei Elb Land wehr-Infanterle⸗Regimen— ter beauftragt. Da diese Rezimenter aber im Mar i813 dres verschie— denen Ghrigaden des 2ten Armee⸗Cerps zusfelen, so erhielt er das Kom⸗ mando lber eine dieser Brigaden (über die fünfte) und zwei Monate darauf das Patent als General⸗Majer, Als Auszeichnung für seine Theilnahme an der Schlacht bei Belli-Alliance wurde ihm ji Stieber 1815 der Orden our le merite ver ichen. .
Eine Allerhöchste Kabinets⸗Ordre aus Paris vom 3. Oftober 1818
den Landwehr⸗Regimenlter; eine spüiere dem I. Augnst 1817 erihellte ihm den Allerhöchsten Beifall üher den Zustand dieser Landwehr. Im Oktober desselben Jahres sah Se. Majestät der König das Landwehr— KRavallerse⸗Regiment sciner Inspection und belehnte ihn, zum Zeichen besonderer Zufriedenheit, mit dem Nothen Adler-Orden dritter Klasse.
Im zqdruar 1820 ward er Commandenr der 15ten Landwehr-Bri⸗ gade und 1821 im Januar Commandeur der Iten Infantkrie-Bri— gade. Zum Range esnes Divisiens⸗Commandeurs gelangte er im Mai 1822, ünd die Verleihung des Rothen Adler-Ordens zweiter Klasse mit Eichenlaub war ihm ein nener Beweis der Königlichen Huld; auch er— freuten ihn noch zwei andere Anszeichnungen in diesem Jahre: das Commandeur⸗Krenj des Königl. Hannoverschen Guelphen⸗Drdens und der Kaiserl. eu ft e St. Georgen Orden vierter Klasse; letzterer für die Schlacht bei Leipzig anf Vorschlag des Fürsten Barclav de Tollv.
1825 zum Genergl⸗Lieutengut avangirt, erhielt er im Oktober das Kommando det Sten Divisten, und im Dezember dieses Jahres wurde er zuzleich zum erstsn Kommandanten von Erfurt ernannt. Seines Königs Huld und Bertranen berief ihn am 36, Januar 1827 als Chef der Land⸗Gendarmerie und als Kommandanten nach Berlin.
Dreijehn Jahre hat er in diesem selnem letzten Berufe rühmlich und ehrenvoll gewirkt und gewiß die Anerkennung und Achtung der Guten und Edlen mit ins Grab genommen; auch zeichnete ihn wäh— rend dieser Zeit die Gnade semes Königs durch die Verleihung des Rothen Adler-⸗Ordens mit dem Stern, und später des Rothen Ädler— Ordens 1ster Klasse huldreichst aus.
Auch 53 derrscher bewies ihm in seinen letzten Lebensjah⸗ ren durch Ertheilnng des Weißen Adler⸗Ordens und des St. Annen⸗ Ordens isier Klasse eine Würdigung seiner Verdiensie.
Wer dem Geschiedenen als Freund, Kamerad oder Untergebener im Leben näher gestanden hat, der kann ihm das schöne Zeugniß nicht versagen, daß er ein treuer Diener und Verehrer seines Kähigs war, daß ihn unausgesetzt ein reges Pflichtgefühl und ein seltener Takt bei seinen Handlungen leiteten, und daß ihm ein wohlwollendes Herz für alle Menschen im Busen schlug.
Durch einen schlennigen Tod überrascht, hinterläßt er in tiefer,
hätte erwarten können; leider starb derselbe nach einer kurzen Krankheit, als die Expedition wieder in Kartum eintraf, und mit ihm, wenigstens fuͤr den Augenblick, alle Hoffnungen, in wissen⸗
schaftlicher Hinsicht etwas uͤber diese Nil-Exvedition zu erfahren. Ende Oktober 1839 sollte die Expedition, mit zwei Barken und
einigen Hundert Soldaten verstärkt und auf sechs Monate ver— proviantirt, abermals von Kartum abfahren. ie kann jedoch
untersagt. ; Ein n,. Neisender, W. hat in der Wuͤste von KRordofan, zwei Tagereisen hinter Caccie (Gränzort in Kordofan), Alterthümer einer Stadt entdeckt. Der größte Theil war aber
mit Sand verschüttet. Die Stelle wird Cap belull genannt. Zwei
Stunden von jenen Ruinen befindet sich gutes Trinkwasser.
1 , g n Y d.
BVreslau, J. März. Nach einer Bekanntmachung des hie⸗ sigen. Ober / Landes erichts hat sich der Geschäftskreis und die Kirksamkeit der Schiedsmänner im Departement desselben 27 Kreise mit 1,192,602 Seelen, mit Ausschluß des Militairs) im Von 1312 Schiedsmaͤnnern
handelt, und davon 11,370 (2185 mehr als im Jahr 1838) durch
ergleich erledigt worden. Durch Zuruͤcknahme der Klage sind
Des, und durch Ueberweisung an den Richter 1I6I abgemacht, schwe—
bend dagegen am Schlusse des Jahres 1839 noch geblieben 149. Nach einem Durchschnitt kommen auf einen Schiedsmann acht verglichene und eine nicht verglichene Sache. Zur Gesammtzahl der Einwohner eln sich die Zahl aller bei den Schiedsmaäͤn—⸗ nern angebrachten Sachen wie 1 zu 92, und die Zahl der wirk— lich verglichenen wie 1 zu 103.
Nekrolog.
Am 23. Januar 1810 verschied der General- Lieutenant Ern st Ludwig vou Tippelskirch, Chef der Gendarmerie und Komman« dant. 94 Residenz Berlin, in Folge eines Stickflusses. ö eboren den 26. Juli 1774 ssel sein Leben in eine mannigfach be— wegte Zeit. Als zwölfjähriger, Knabe sah er den Stern des vorigen Jahrhunderts erlöschen, als Jüngling sah er die Umwälzung Frank— reichs ausbrechen, deren Folgen sein theures Vaterland tief niederbeng⸗ ĩ . Wann sah er es wieder ersiehen zu neuem Ruhm und
.
nd.
; Nach einer tüchtigen und für jene Zeit nicht gewöhnlichen Verbe⸗ teitung begann er im 20sten Lebensjahr, 1799, als Fähnrich in dem v. Knobelsderfschen Regimente seine militairische Laufbahn. Drei Jahre pater wurde er als Seconde-Lieutenant in das Regiment von Cour⸗ diere versezt; 1803 avancirte er in diesem Regimente zum Premier— lenkenant und 1806 zum Stabs-Capitain. Noch als Premier-Lieute⸗ ant, 1809, erhielt er von der „Militairischen Gesellschaft in Berlin“, * Direftor damals der Oberst Lieutenant ven Scharnhorst war, ie Einladung zum Eintritt als Mitglied. Die gedruckte Liste der Mitglieder jener Gesellschaft enthält merfwürdiger Weise fast nur Na— men, die in den Jahren 1813, 10 und 18 als Nolabilitäten in Pren—
ens Annalen hervorragen. 1806 wurde er in den General⸗Dnartier⸗
meister⸗Stab berufen und nach einem halben Jahre wirklicher Eapi—⸗ in 2 sieben Monate später erfreute ihn schon das Majors⸗
ö n 5 = Im März 18098 wurde er zum Direktor der Vermessungen bei dem
din de eh n s Kelch fte mit dem Herzogthum Warschau ernannt. dn, , desselben Jahres zur Dienstleistung als Major und Tulltenf th 6 leutengnt dem General-Feldmarschall Grafen ven Mit 5 Im April 1809 wurde ihm der Auftrag, als der Ein des 1. on einzutreten, welche mit der Untersuchung wurde er zur Dien ö. Krieges beschäftigt war. Im Oktober 1811 Fei, mn; rr =. ins 1Iste Garde⸗Regiment versetzt und im n nt in von dlesem . Leib⸗ Regiments ernannt . im e. entbunden, wurde er noch im Novem— er diesfs Jahreg jum Kemmantanten ven Spandan ernannt. Von hier herisftihn am un 1813 des Königs Befehl nach Breslau als Com— mandeunr des ssten Garde ⸗Regimenis, in welchem er zwei Monate Päter zum Obersi⸗Lientenant avancirte, und n . der In⸗ (e. . . G, . , , Brigade (8 Bataillone) schielt, die der Oberst von er, mit Einschluß der Kavallerie, Gan jen fin. * ᷣ 6 3 4 1 Im August 1813 wurde er es Generalstab ĩ e 9 gruß des General- Lientenants von Kleist, im e, n n. heli er das Eiserne Kreuz erster Klasse, Jachten ihm bereiis für rühm—
schon deswegen nichts Besonderes erreichen, weil sie von Mehmed Ali den Befehl hat, ihre Rückreise gleich anzutreten, wo der Nil nicht mehr fahrbar ist; die Reise zu Lande fortzusetzen, ist ihr
aber gerechter Betrübniß, eine Gattin, einen Sohn und vier Töchter.
Die Gendarmerie, deren Wehl, deren Fortfchreiten und Veredlung ihm so e am Herzen lag, hat bereits von Sr. Majestät dem Könige die Erlaubniß erhalten, ihrem hechgeehrlen Chef durch Errichtung eines
eine eigentliche Anbetung der Himmels⸗Kbmigim, wohin es zuletzt in der Rbömischen Kirche damit fam, ursßrünglich mit diesem Kultus nicht verknüpft war. Erst allmälig bildete sich die Borstellung ven einer Gnadenmutter aus, durch welche man vor der zürnenden Gottheit Schutz gewinnen könne, ferner der ganze Kreis der Marienfest, und daran schloß sich wieder die Sitte, Kirchen und Kapellen der Maria zu widmen. Der Verf. sagt: „Die Marien⸗-Verehrung war gewisser⸗ maßen die jüngste Blüthe des christlichen Slaubens, und wie das jüungste Kind sehr häufig vorzugswejse der Liebling seiner Aeltern wird, und sie dasselbe nicht genug pflegen zu koͤnnen glauben, so dußerte sich hier diese sonst nur vereinzelte Erscheinung in einer Allgemeinheit, wel⸗ che Verwunderung erregen könnte, würde sie nicht aus dem hechpoeri⸗ schen Gehalte der Marien⸗Verehrung erklärlich, die sich um so freier poetisch gestalten konnte, je weniger Posftives gegeben war, je freier die
Tradition sich bewegen, konnte, und je mehr sich der poe⸗ tische Gehalt eines früheren Kultus mit ihr verschmolj.“ Auch ist es bekannt genug, welchen Einfluß diese Berehrung auf die hohe Entwickelung der Italiänlschen Malerei am Schlusse des Mittelalters ausgeübt hat, während sich freilich die Poe⸗ sie niemals auf eine großartige und echt künstlerische Weise des
dadurch dargebotenen Stoffes hat bemächtigen können; denn alle Lob lieder zu Ehren der Maria, wovon auch in den folgenden Abschnitten die Rede ist, haben im Durchschnitt fast gar keinen voetischen Gehalt. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der kirchlichen Srganisation der Brandenburgischen Lander, welche außer den drei Landes Rischöfen von Brandenburg, Havelberg und Lebus noch unter denen von Verden, Halberstadt, Meißen, Cammin Und Posen sianden, und verbunden ist damit eine sehr lehrreiche Uebersicht des gesammten Kloster⸗ und Mönchswesens in jeuen Gebieten. Danach zählten die Brandenbur⸗ gischen Länder mit Einschluß der Lausitz am Ende des Mittelalters an 7 Domstifte und an 70 Klöster der verschiedensten Congregatisnen, was im Verhältniß zur Größe des Landes feinesweges eine übermäßige Anjahl ist,; wenn man sie mit anderen Gegenden vergleicht. Unter senen Klöstern gehörte aber die Mehrzahl dem Eistercienser- und dem Franzis kaner⸗Orden an, von welchen der erstere, trotz seiner Verachtung der Wissenschaft, doch wegen seiner Verdienste um die Landwirthschaft in der Mark, und der letztere wegen selner Serge um das Schulwesen Anerkennung verdienen.
Die drei folgenden Abschnitte gehen nun näher auf die Marien⸗ Verehrung in den Brandenburgischen Ländern ein, und zwar schildert das dritte Kapitel die Zeit vom dreizehnten Jahrhundert bis zur Mitte des funfzehnten Jahrhunderts, oder dis auf die ersten Zeiten des Hau⸗ ses der Hohenzollern in Brandenburg, das vierte Kapitel die Zeit un⸗ ter dem Kurfürsten Friedrich II., unter welchem jener Kultus und die damit zusammenhängenden religißsen Institute eine ungemein große Beförderung fanden, und das fünfte Kapitel schildert die Zeit unter dem Kurfürsten Albrecht und seinen nächsten Nachfolgern Johann und Joachim J., welcher Letztere in der Zeit der Reformation der letzte Ver⸗ sheidiger der alten Lehre in Brandenburg war. Unter besonderen Ru⸗ briken nimmt der Berf. in diesen Abschnitten alles dasjenige genau durch, was für die Verehrung der Maria. geschah, und darunter sind besonders hervorzuheben die ber die Ausbildung der Marienfeste, über die Entstehung ünd Verbreitung der Brüderschaften der Maria, oder der sogenannten Liebfrauen⸗Gilden, und die über die Marien⸗-Kirchen
Denkmals auf dem hiesigen Garnison⸗Kirchhofe, ihre Liebe und Dank— barkeit an den Tag zu legen.
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Geschichte Friedrich's des Großen von Franz Kug— ler. Mit 300 Ociginalzeichnungen von Adolph Menzel. Leipzig, Verlag der J. J. Weberschen Buch— handlung. 18106. 4. Erste Liefer ung. .
Das hundertjährige Gedächtniß der Thronbesteigung Friedrich's des Großen hat, unter anderen Schriften, auch mehrere von solchen
biographisch⸗historischen hervorgebracht, die sich vorzugsweise Volksbü⸗
cher nennen ünd die auch durch Bilder einen weiteren Raum gewin⸗ nen wollen. Bon allen uns bekannt gewordenen Unternehmungen der Art scheint die vorliegende, ein Seitenstück zu dem, auch in Deutsch⸗ land sehr verbreiteten Leben Napoleon s von Horace Vernet und Lau⸗ rent, bei weitem die vorzüglichste und empfehlenswertheste zu seyn. Die ehrenwerthe Buchhandlung hat bedeutende Kräfte an ihre Specu⸗ lation gewagt und sie hat sich mit Männern in Verbindung gesetzt. welche es mit ihrer Arbeit ernstlich meinten. Der Unterzeichnete hat seit längerer Zeit von dem eifrigen Bemühen Kenntniß und er freut sich, durch die mühevolle Beharrlichkeit des Verlegers den . end⸗ lich dem patriotischen Publikum ankündigen zu können: daß des Künst— lers Griffel von Begessterung getragen worden, daß der Tert mit klu⸗ ger Auswahl Alles bietet, was für solche Zwecke dienlich war — ergiebt der Augenschein. Uebrig ist, daß durch die Gunst der Lesewelt das Werk gedeihe und in möglichst raschem Fortgang bleibe. — Solchem ürsten und solchem Fürstenhause Freunde erwerben und Liebe opfern, heißt im Gebiete der Humanität und des Patriotismus thätig sevn, durch welche die Bölker ihre schönste Wohlfahrt gründen. .
Zur Geschichte der Marien⸗Verehrung, besonders im letzten Jahrhunderte vor der Reformation in der Mark Brandenburg und Lausitz, von K. F. Klöden. Berlin bei Luderitz, 1810. 8.
Durch seine verschiedenen Arbeiten auf dem historisch⸗geographischen Gebiete der Mark Brandenburg und der angränzenden Länder ist der Verf. vorliegender Schrift dem gehildeten Publikum schon vortheilhaft genug bekannt, als daß es noch nöthig wäre, auf seine verdienstvollen Studien, denen die Kunde des Vaterlandes so viel verdankt, hinzu⸗ weisen. Auch diese neue kleine Schrift desselben, welche mit seiner be— kannten, gefälligen Darstellungsweise abgefaßt ist und seine reiche Be⸗ lesenheit in den historischen Denkmälern des vaterländischen Alterthum beurkundet, enthält so viel Interessantes und Belehrendes, daß man ihrer Lektüre gern einige Stunden widmen wird. Eine Schilderung des kirchlichen und religiösen Zustandes der Brandenburgischen Länder in der Zeit kurz vor der Reformation, kann, schon vom Standpunkte der allgemeinen Geschichte aus nicht ohne Wichtigkeit seyn. Die Ma⸗ rien Verehrung spielt nun dabei offenbar die vornehmste Rolle, und es ist in der That auffallend. s sehen, wie die Verehrun derselben in der damaligen chrisilichen Welt die Verehrung Gottes im Geiste gänz⸗ lich zu untergraben und zu vernichten drohete. Es soll hier aber wie schon der Titel besagt, keine umfassende Geschichte der Marien⸗Verehrung gegeben werden, sondern nur ein Beitrag zur Lehre von der Marien⸗Verehrung, wie diese in die Gestaltung des ganzen. Mittelalters auf das tiefste ein⸗ greifende Kultus, der seinen Geschichtschreiber noch erwartet, sich in den BRrandenburgischen und angränzenden Ländern ausgebildet habe, und mit welchem Elfer dafür gewirkt worden ist. Zwar sind, wie der Verf. bemerkt, die Thatsachen unseren Geschichtsforschern meistens nicht unbekannt geblieben; allein zerstreut aufgefaßt und neben tausend an—⸗ deren Thatsachen aufgeführt, treten sie so unbedentend auf, daß sie kein konzentrirtes Bild gewähren und es nicht deutlich werden kann, wie sehr diese Lehre der innerste Kern des religiösen Kultus vieler unserer Vorältern geworden war und ihr innigstes Herzens-Bedürfntß befrie⸗ digte, ungeachtet es in der Kirche nie an Männern gefehlt hat, welche gegen eine zu weit getriebene Verehrung der Maria eiserten. Man⸗ ches Bekannte erhält in einer solchen Darstellung eine nene Beztehung, manches weniger Bekannte reihet sich mit größerem Gewichte an, und auf jeden Fall findet enn späterer Bearbeiter der märkischen Geschichte hier ein in vielfacher , , . wichtiges Material dargeboten, dessen Benutzung zu einer vollständigen Kultur-Geschichte Brandenburgs im— mer sehr willkommen seyn muß. 1 . — ü
Bon den sechs Kapiteln, in welche die * Schrift eingethellt ist, behandelt das erste auf eine sehr anziehende Weise die ursprůngli⸗ che Entstehung der Verehrung der Maria in der christlichen Kirche, und zeigt. wie dieser Kultus sich an mannigfache heidnische Elemente
des religiösen Bewußtseyns im alten Sriente anschließend bald in der mergenlündischen und abendländischen Kirche jur Geltung kam, obschon
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und Kapellen. Am merkwürdigsten ist unstreitig das Institut der Gil⸗ den der Jungfrau Maria, die n Überall verbreitet waren, und deren Statuten und deren Leben und Treiben hier ausführlich dargelegt wer⸗ den. Sie fanden an dem Kurfürsten Friedrich 11. einen besonderen
Gönner, und ohne Zweifel ist in einer Zeit, wo sich der Staat mit der Kranken⸗ und Armenpflege noch gar nicht beschäftigt, durch sie viel Gutes gewirkt worden. Auch dienen diese Verhälinisse zur Erläuterung vieler topographischer Gegenstände der Stadt Berlin, in deren Kennt— niß der Verf. bekanntlich sehr ausgezeichnet ist. Daran reiht sich fer⸗ ner eine Episode über die Gründung eines neuen Domstiftes zu Ber— lin, welches anfangs in dem Dominikaner-Kloster auf der Stelle der heutigen Stechbahn seinen Sitz fand. Das Schlußkapitel des Ganzen a gel noch in wenigen Zügen den Zustand der Marien-Perehrung in der Reformationszeit unter Joachim 11. und zeigt, wie dieser Kul⸗ tus auch ohne direkte Angriffe der Reformatoren durch das von ihnen neu begründete Prinzip des religiös⸗-firchlichen von selbst seinen allmã⸗ ligen Untergang finden mußte. 3
Dauer der Eisegbahn - Fahrten am 3. März.
VJ 32ug eitdaner A ba 9 Zeitdauer von * — j . Ber 11 n St. M Polt sda m. St. M. Um ? Uhr Morgens. — 37 lum 83 Uhr Morgens. — 29 10 . — 28 2 — Nachmitt. — 20 2 — Nachmitt. — 39 6 — Abend... — 33 — 71 — Abends.. 1 1 10 * 21 — 38 10 . * k 66 n , . r , ,
Den 6. März 1820.
mt licher Ronda und &eld- Cour - 2er de-. 3 F. Vr. * F Ter. S Hrief. Geld. & GBriet. Geld. St. Sehuld - Seh. 4 10417; 10337. Osatpr. Pfandhr. 23 16021 102 pr Kgl. Ovi. 3. 1 110937 1031 Pomm. do. i 103 — Prẽmßᷓę eh. d. Seh 73* — Kur. u. Neώar xm do- sI 1035). — Kurm Rkrk. Oobllg. 1921, 1013 Schlenische do. 3 — 10 Neum. Sebuld- 3 102 / 1014 Conp. und Zinæa- Berl. Stadt. OM. 4 1021, 1033. seh. 4 K. u. N. - SMM, — Rõn gat. do-. 9 . Gold al mareo. — 213 — Kihinger do. 1 — — Nene Dukaten - 18 — dito. do. * 1001 1 Friedriehad'or — 123, 1216 Daun. do. in Th. 716 1 And. Goldmnu- Woertp. Prandkr. aM 121. — ren d s Tu. — S5, sims, Qroslab. Po. do. * 1085, — Db konto 9 * 3 9 A gn , r e n.
Amsterdam, 2. Märæx.
Niedecl. wirk]. Schuld dal! 2 / 6. SV do. 988! l.. Kanz-HBill. 246. Sorg Sscan 235164. Passixe 73. Aurg. Sch. — Liusl. 73/. Freuss. Pram. Seh. — Poln. 128152. Qesterr. Mer. 108516.
Antwerpen, 1. März.
Neue Anl. 282, Frankfurt a. N.. 3. März.
Oerterr. Jvs, Met. 08s ü s. 6. YM Io. G. 216 dbο.ν6. 199 2582, 6. Bank- Actien 2179. 2177. 187 Br.
Einsl. 73.
Partial · Obl. 18: Lobse zu 309 FI. 1183,53. 123, Loose ni 190 FI — . Preuss. Prüm. Sch. 731 G. do. A* /, Anl. 1023, G. Poln. Lose 721. 72742. Sul, Span. Anl. 9a. öꝛs,, 216. 6 Hell. M27. 8S23/6.
Eisenbahn- Aetie n. St. Germain 680 Br. Versailles rechtes Ufer 880 Br. do. linkes Ufer 37 Br. Stra fsburg- Basel 333 r- zordeaux. Teste — Sabre Meuse — LCeipzig-Dresden 90! 2 6 Köln- Aachen S7 Br. Comp. Centrale —.
Hamburg, M. Märæ.
Kauk- Aetien — Engl. Russ. 1083s.
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Königliche Schauspiele.
Sonnabend, 7. März. Im Schaguspielhause: Sum ersten⸗ male: ne ns Ge n e oder? Guter md schlechzer n, Lustspiel in 2 Akten, frei nach einer Operette des Oecornberonsse/