ĩ en, da die gemäßigten Thigs, der Konsequenz — r, sind, ihn zu unterstützen. Natürlich wurde er noch weniger von dieser Seite zu befürchten haben, wenn
es
Armen?! Gesetzes und so koennte er denn wehl
. leüten großen Rede im Unterhause mit ziem—
33 2 Helrrad ne sih äßmen. deß er, wenn, di Verhältnisse ihm das Staatsruder wieder in die Hände liefern sollten und er dasselbe mit gutem Gewissen uͤbernehmen könne, des nöͤthigen Beistandes im 1 nterhause gewiß zu seyn glaube. Er wärde sich wenigstens, den Ultras seiner Partei gegenuber, in keiner schlimmeren Lage befinden, wie die Minister mit Bezug auf die Radikalen, denn wo jene ihn etwa im Stich ließen, wür— den es wohl meist Fragen seyn, bei denen er dagegen auf die Unterstüͤtzung der Whigs rechnen koͤnnte. Wenn also von Seiten des Hofes einem konservatiwen Ministerium keine Hindernisse im Wege staͤnden, und wenn Sir R. Peel sich nicht durch die Aus sicht auf die allerdings peinlichen Kollisionen, in die er öfter mit den Eiserern seiner Partei gerathen wurde, wenn er im Amte ware, von dem Streben nach der Regierungsgewalt doch etwas zuruͤckhalzen ließe, so ist in der That kaum daran zu zweifeln, daß ein von ihm gebilde⸗ tes Ministerium sich zu behaupten im Stande schh würde, zumal da die Whigs selbst den früheren Stein des Ansteßes fur die Tories, die Appropriations-Klausel, uͤber Bord geworfen haben, und da die gemäßigteren Tories jetzt auch mit Hinsicht auf Ir— land sich nachgiebiger zu zeigen anfangen, wie denn namentlich die Sinnesänderung des . von Dublin, Herrn Shaw, in Bezug auf die Munizipal- Frage kein unwichtiges Moment far die Stellung der Parteien ist. O Connell hat wenigstens in dieser Session weit seltener einen Anlaß gehabt, über das Be— nebmen der Tories zu klagen, als sonst, und als Sir R. Peel in der obenerwähnten Rede erklärte, daß es lächerlich sey, wenn man ihm vorwerfe, er bereue die Durchfuͤhrung der katholischen Emancipation, während er vielmehr gerade diese Handlung fuͤr die tugendhafteste seines öffentlichen Lebens halte, da wurde ihm stüͤrmischer Beifall von Seiten der Irlandischen Mitglieder zu Theil. Bei dieser Gelegenheit eröffnete Sir R. Peel auch zum erstenmale, daß er und der Herzog von Wellington lange zu kämpfen gehabt, ehe sie die Zustimmung König Georg's J3. zu jener Maßregel erhalten, daß sie am Abend vorher, ehe sie dieselbe in's Parlament gebracht, schon ihre Entlassung eingereicht hatten, und daß sie erst in der Nacht vom 4. auf den 53. Marz vom Könige die Erlaubniß zur Einbringung der Emancipa. ione— Bill empfangen hätten, worauf sie dann ihre Entlassung zu— räckgenommen, sich aber wohl bewußt gewesen, daß die Maß— regel ihrem Ministerium den Untergang bereiten werde. Dessen⸗ ungeachtet seyen sie, mit Aufopferung ihrer theuersten Verbin⸗ dungen, fest bei ihrem Enisqc lusse geblieben, und unter diesen Umstsnden werde man ihm wohl glauben, daß er das Streben, jene Akte ruͤckgangig zu machen, fuͤr den unsinnigsten Plan halte, der jemals gehegt worden Wenn er indeß, fügte Sir R. Peel hinzu, nun auch fest dabei beharre, daß die Krone bei der Aem— ter⸗Vertheilung keinen Unterschied mehr aus Religionsgründen machen dürfe, so muüsse er sich doch eben so gegen eine besondere Beguͤnstigung der Katholiken aus politischen Gruͤnden und fur strenge Aufrechterhaltung aller Rechte und Privilegien der herr— schenden Kirche erklären, denn nur unter der Bedingung, daß keines dieser Rechte geschmälert werden solle, sey die Emancipa— tion der Katholiken genehmigt worden. dan Die e meldet die Erhebung des Capitain An⸗ dries Stockenstrom von Maas-⸗Sirom, Gouwerneurs des oͤstli⸗ chen Theiles der Cap-Kolonie, zum Baronet des Vereinigten Königreichs. . Die Resolution, welche das Unterhaus gestern auf Antrag Lord J. Russells gegen den fuͤnften Stockdale-Hansardschen Pro ⸗ 8 angenommen hat, ist den fruheren in dieser Sache gefaßten Beschlüͤssen ganz gleich, sie lautet dahin, daß diese Klage als eine neue Verleßung der Parlaments Privilegien zu betrachten sey, und daß jeder Sheriff, Unter⸗Sheriff ꝛc., der zur Ausführung eines gericht, lichen Erkenntnisses in Folge derselben behülflich wäre, sich das Mißfallen des Unterhauses zuziehen wurde. Die Die kusston aber die von Howard gegen die Beamten des Unterhauses erhobene Klage ist bis zum nächsten Freitag ausgesetzt worden, wo die dritte Lesung der Bill uͤber die Parlaments-Publicationen erfol—⸗ gen soll, die dann vermuthlich noch einige Aenderungen erleiden däarfte, da man sich im Ausschusse manche Vorschläge bis zum letzten Stadium der Maßregel vorbehalten hat. Auch wird das 7 dieser Tage noch einen von Sir 35 * angekuͤndigten ntrag auf Freilassung von Howard's Schreiber Pearse zu dis kutiren haben, der, da er nur pen seinem Geschafte lebte, in seiner Haft hätte verhungern muüssen, wenn nicht einer einer Freunde so mildthaͤtig gewesen ware, fuͤr seinen Unterhalt zu sor— gen, denn da er die erste Rechnung, zum Belauf von 5 Psd., die ihm der , . des e , e, für seine Beköstigung praͤsentirte, nicht bezahlen konnte, so wollte dieser ihm keine Le, bensmittel mehr verabreichen. Sir E. Sugden beantragte ge—⸗ stern im Ausschusse, daß nach Annahme der Bill über die Par— laments. Publicationen uberhaupt alle Gefangene, die das Haus hat verhaften lassen, ihre Freiheit wieder erhalten sollten, weil man doch der Bill rückwirkende Kraft geben und die anhängig gemachten Prozesse fur null und nichtig erklären wolle, aber auch dieses Amendement wurde ohne Abstimmung verworfen, da Lord J. Nussell darin einen ö 63 in die Parlaments Privilegien im Allgemeinen und in ihre Ausübung in einem besondern Falle inden wollte. Herr Gisborne wunderte sich darüber, warum man den Schutz in dieser Bill auch auf die Drucker des Oberhauses ausgedehnt habe, und wie Sir R. Peel dies unterstuͤtzen könne, da er uuerst die Ansicht ausgesprochen, daß die Bill nicht vom Ober ause ausgehen durfte, damit es nicht den Anschein gewinne, als ob dasselbe sich in die Privilegien des Unterhauses mische; nun aber thue man das Umgekehrte und dringe den Lords einen Schutz auf, den sie nicht verlangt hätten. Sir R. Peel hielt es aber fuüͤr nothwendig, das Oberhaus in den Schutz mit einzuschließen, weil es, wenn es auch seine Publicationen nicht verkaufe, doch seine Papiere auch auf eine Weise publizire, die nach dem Aus— spruch der Queen's Bench seine Drucker ebenfalls gerichtlicher Verfolgung aussetzen wurde. Eine Bestimmung der Bill, die bei der dritten Lesung noch verhandelt werden soll, da sich meh— rere Bedenken, unter anderen auch von Seiten Gir R. Peel s, erhoben, ist die, wodurch auch die etwa * Beamte des Unter⸗ hauses wegen Vollziehung von Verhafts⸗Befehlen in dieser Streit⸗ sache anhang, 63 Prozesse suͤr null und nichtig erklärt werden. Sir R. Peel fand daran besonders auszusetzen, daß es keine permanente, sondern nur fuͤr den gegenwartigen 51 geltende Bestimmung sey, daß sie allo gegen künftige Prozesse dieser Art keinen Schutz gewahre und zusleich mit Hinstcht auf solche künftige Fälle den Schein auffommen lasse, als ob dae Haus selbst sich nicht kräfig genug fühle, seine Privilegien gel tend zu machen. Sir E. Sugden s Einwand hingegen war, daß die Beamten des Hauses ja möglscherweise die ihnen ertheilten
handelt,
sich um Aufrechthaltung der Emancipation und des
322 Befehle überschreiten und gegen die betreffenden Parteien so ver fahren konnten, daß diese gerechten Grund hatten, eine gerichtliche
Klage dagegen anzustellen. * estrigen Unterhaus ⸗ Sitzung
err Herries machte in der eine Anfrage in Betreff einer vor kurzem erlassenen Verfuͤgung
äber die Zulassung des am Bord Amerikanischer Schiffe in den Gewaͤssern von Canton befindlich gewesen Thees, der nachher in Britische Schiffe umgeladen worden ist. Er wuͤnschte zu wissen, ob der Praͤsident der Handels ⸗Kammer etwas gegen die Vorle⸗ gung der auf diesen Gegenstand bezüglichen Korrespordenz zwi— schen der Handels- Kammer und dem Zoll⸗Departement einzuwen— den habe. Herr Labouchrre machte dagegen bemerklich, daß es nicht sey, solche vertrauliche Mittheilungen zwischen zwei Regierungs⸗Departements zu veröffentlichen, fuͤgte aber hinzu, er hege kein Bedenken, zu erklären, daß die Regierung es nicht fur zweckmäßig gehalten habe, auf die Vorschläge des Capitain Elliot einzugehen und den im Auslande umgeladenen Thee zu⸗ n, da ste der Meinung sey, daß unter den vorliegenden Unstanden der Handel mit China ganz aufgehoben werden musse. Herr Herries wollte nicht zugeben, daß es sich um vertrauliche Mittheilungen der Departements unter einander handle, sondern meinte, es liege ein vom Zoll-⸗Departement ausgegangener Erlaß vor, der Jedermann bekannt seyn maͤsse, worauf Herr Labou— chere Erkundigungen einzuziehen versprach.
Die letzten amtlichen Depeschen, welche dem Ministerium, nach Lerd Palmerston's gestriger Erklärung aus China zugegan— gen, reichen nur bis zum 3. November; die eine derselben be— sagt, daß zwischen Capitain Elliot und dem Chinesischen Kom⸗ missar damals ein Ucbereinkommen getroffen war, wonach der Handel faͤr Kauffahrteischiffe außerhalb des Hafens wieder er— öffnet werden sollte, ohne daß diese nöthig härten, einen Unter⸗ werfungs-Schein zu unterzeichnen, nur sollten sie nicht in den Hafen einlaufen dum fen; die andere berichtet, daß das Einlaufen des „Thomas Coutts“ in den Hafen und die Unterzeichnung des Scheines von Seiten desselben zu den Ruhestörungen geführt habe, welche das bekannte Gefecht mit den Chinesischen Dschun— ken zur Folge gehabt. 3
Mit Schach Kamram von Herat waren die Britischen Behörden, den letzten Nachrichten zufolge, noch immer sehr ge— spannt. Letzterer hatte seinen verarmten Finanzen - dadurch aus— geholfen, daß er 36, 000 seiner Unterthanen als Sklaven an die Usbeken verkaufte. ;
Nach Berichten aus Sidney vom 19. Oktober war die Fregatte „Alligator“ nach Norfolk Island abgegangen, um dort die Ruhe herzustellen; dech hatte sich die Meuterei in der dorti— gen Verbrecher⸗Kolonie schon Von an ee Der Gouver⸗ ueur hatte angezeigt, daß die Transportation künftig nach Sid ney aufhören und die Verbrecher bloß nach Norfolk⸗ Island ge— bracht werden sollten. Die Zoll Einnahme zu Sidney hatte in einem Jahre 150, 09 Pfd. betragen.. .
Nieder land e.
Aus dem Haag, 16. März. Der nächstens wieder zu— sammentretenden zweiten Kammer werden von der Regierung sieben neue Gesetz Entwürfe, meistens die Veränderungen des Grundgesetzes betreffend, vorgelegt werden.
De l gä ern, 6
Brussel 15. März. (Köln. 3.) . Gleich nach dem Schlusse der gestrigen Eitzung der käsentanten⸗ Kamm er versammelen die Minister sich, ünd trugen einstimmig dem Künige ihre De— mission an, die eine nothwendig Felge der Abstimmung uber die van der Smissensche Angelegenheit ist. Wie eine Kammer, in der alle andern Abtheilungen des Budgets mit greßer Stim—
men⸗Mehrheit gurchgegangen, wegen einer bloßen Nebenfrage des
Kriegs- Bub gers sich so auesprechen kennte, daß das Kabinet da— durch zum Ruͤcktrirte bewogen wird, ist schwer zu erklären, und jedenfalls eine Incen equenz, die man ernstlich bereuen durfte, wenn man an die Bildung eines neuen Kabiners gehen wird. Denn es wird sich dann offenbaren, wie wenig Konsistenz die 2 Stimmen haben, die sich gegen die Manister ausgesprochen, und wie unmöglich es ist, ohne die Elemente, welche das abgetretene Ministerium repräsentirte, eine Regierung zu bilden, die nur ei— nigermaßen auf Bestand rechnen dürfte. Eine große Schwie⸗ rigkeit wird schon gleich eben die van der Smissensche Augelegen— heit bilden: das neue Ministerium wird die Amnestie zurückneh— men, und den General vor die Gerichte weisen müssen. Hier— durch ist dann das Signal zu Reactionen gegeben, welche die Vergangenheit aufrühren und ehrenwerthe Personen kompromit— tiren werden, welche näher oder entfernter an der Unternehmung zu Gunsten des Prinzen von Oranien im Jahre 1831 Theil hai⸗ ten oder darum wußten. Unser Zustand erinnert jetzt an den Zustand Frankreichs, und es wird sich bald effenbaren, daß diese Toalition heterogener Bestandtheile, wo die extremen Gegensetze sich die Hand gereicht haben, um eigensuͤchtigen Zwecken 6 froͤh⸗ nen, einen demoralisirenden Einfluß auf das Reprasentativ⸗ ystem in Belgien ausüben wird. Diejenigen, die dabei zu gewinnen glaubten, duͤrften sich sehr in ihren Berechnungen irren, aber da— n, ist freilich das einmal geschehene Uebel nicht wieder gut ge— macht. ö 3 ö ;
Bruͤssel, 16. Marz. Der Moniteur Sf lg bestaͤtigt
8 mit wenigen Worten die Nachricht von dem Entlassungs—
esuche des Ministeriums und fügt hinzu: „Se. Majestat haben sich die Beschlußnahme vorbehalten
„Wer“, frägt das Jour nalde Lizg e, „werden die Erben der Portefeünlles seyn? Wir machen uns darüber keine lusto, nen. Wahrscheinlich werden sich die Freunde des jetzigen Mini⸗ steriunis und die Doctrinaire darin theilen, doch hoffen wir, daß die überale Meinung die Abstellung einiger ihrer zahlreichen Be— schwerden erhalten wird.“ .
Die abgerretenen Minister befanden sich zum größten Theile seit mehreren Jahren an der Spitze ihrer Departements. err de Theux wurde am 4. August 1854 zum Minister des Innern ernannt und übernahm im Monat Januar 1837 auch nech das Departement der auswärtigen Angelegenheiten. Der General Willmar hat im Jahre 1836 die Leitung des Kriegs⸗Ministe⸗ riums uͤbernommen. Herr Nothomb trat im Januar 1837 an die Spitze des Depaktements der öffentlichen Arbeiten. Die Herren Raikem und Demaisinres wurden erst im vorigen 57 der Erstere zum Justiz, und der Letztere zum Finanz Minister ernannt.
Die kuͤnftige Zusammensetzung des Ministeriums hat bereits zu vielerlei Gerüchten Anlaß gegeben, die sedoch sammt und son— ders als voreilig zu betrachten sind. Es heißt, Herr Devgux sey zum Könige gerusen worden, und zwar habe er den Auftrag erhal— ten, ein Coglitions⸗Ministerlum zu bilden. ;
Dem Herrn Dumortier und mehreten seiner Kollegen, de—
*
nen die Wendung der Dinge in der RNepräsentanten / Kammer
hauptsächlich zuzuschreiben sind, sind in der vergangenen Nacht Ständchen gebracht worden.
Bei einer im greßen Theater stattsindenden General-Probe des neuen Ballets „Schloß Kenilworth“ ist gestern der Ballet⸗ meister Albert, als er eben eine noch nicht befestigte Zugbrücke Üüberschritt, von einer bedeutenden Höhe herabgestuͤrzt und ohne Besinnung nach Hause getragen worden. ;
Die Niederlandisch⸗Belgische Kommission hat bereits in Utrecht ihre ersten Stkungen gehalten und durfte mit ihren Ar beiten bald zu Ende kommen.
Schweden und Norwegen.
— — Stockholm, 9. Marz. Dem Vernehmen nach sollen von Seiten einer der bei der Pacification des Orients in— teressirten Mächte Beschwerden gegen Herrn d Anastasy, General⸗
Konsul von Schweden und Norwegen in Aegypten, hier einge⸗
gangen seyn. Herr d'Anastasy soll nämlich seinen Einfluß bei Mehmed Ali dazu benutzen, diesen in seinen Selbsträuschungen zu bestarken, und ihn auf diese Weise auch veranlaßt haben, die ihm von der Englischen Regierung gemachten Vorschläge zuruͤck= 6 Wie es heißt, hat unser Minister der auswärtigen Angelegenheiten den General-Konsul aufgefordert, sich unverzuͤg⸗ lich über die gegen ihn erhobenen Beschwerden zu erklären. Auch leidet es keinen Zweifel, daß, falls Herr d' Anastasy nicht im Stande seyn sollte, zur vollen Genugthuunng seiner Regierung zu beweisen, daß er von der ihm vorgeschriebenen Neutralität nicht abgewichen sey, dieser Beam:e sofort seinen Posten verlieren werde. ̃ Stockholm, 10. März. Da mit dem 7. März die Zeit abgelaufen war, binnen welcher man Motionen machen konnte, so gab es an diesem Tage eine wahre Sundsfluth derselben auf dem Reichetage, welche das Aftonblad „nederbsrd“ (Regen, Hagel und Schnee) nennt. Die Gesammtzahl derselben mag sich leicht auf 1304 belaufen, welche sich jedoch auf die Halste reduziren laßt, wenn man erwägt, daß nber 100 den Branntwein, eine sehr große Anzahl das Exirg-Postwesen betreffen. Von der anderen Hälfte läßt sich wentgstens ein Drittheil, wo nicht die Halfte theils als ganz unausfahrbar, theils als absurd abziehen, wobei es auffallend ist, daß ein großer Theil der unter die letzte
Kategorie gebrachten von Beamten herrüͤhrt, von denen dech mehr
Kenntniß des Regierungsganges und der k erwarten wäre. Einer der fruchtbarsten und exeentrischsten An— tragsteller war Munck af Rosenstöld, z. B. uber die Absa affung der Bischöfe, über Aufhebung der Haussuchung bei Contre— bande, uͤber Errichtung von Leihhausern in den größe— ren Städten, über Revision aller vor 1809 herausgegebe⸗ nen Verordnungen über das Verbot des Handels mit
Viktualien und Landmanns-Produkten zwischen Schweden und
,. aber Einziehung des stehenden Heeres und veränderte rganisation der Bewaffnung, über Aufhebung des Urtheils Über Assessor Crusenstolpe 24, welche letztere Motion ihm einen Ver⸗ weis von dem Land⸗Marschalls⸗Klub zuzog. — Das „Afton⸗ blad“ und „Dagligt Allehanda“ erwähnen, als besonders zu em— pfehlen, folzende von den letzten Vorschlägen, nämlich von Herrn Drxehufvud, uber die Einfuhrung eines freieren Systems in der anzen oͤkonomischen Verwaltung; von ö. Wedberg, uͤber die a ne n aller Ueberschuüsse in den Kassen, welche jetzt über 4 Millionen betrazen, an das Staats- Schuld Comptoir; von Herrn Hlerta, über eine Neviston der Polizei-Verfassung und aber die Verwandlung der Kriegs-Akademie in eine polytechnische Schule; von Herrn von Siahl, Aber eine allgemeine Neorg aun, sation des Konsularwesens, neue Konsuls-Gesetze und Aufhören aller Tonsular⸗Gebuͤhren u. s. w.
Die Sitzungen der Götha⸗Kanal⸗Gesellschaft sind sehr stur⸗ misch gewesen und der Wortführer, Staaterath Baron Lagerb— jelke, hat deshalb auf seine Stelle resignirt.
Däne m ark.
. Kopenhagen, 18. März. An einem der letzten Tage des Februars haben Se. Maj dem Hrn. Chateauneuf d. J., vom Hause du Roselle und Comp. aus Havre, eine besondere Audienz gewahrt, und geruht, die Darlegung der weitern Auc— führung der Proposition entgegen zu nehmen, welche Hr. Cha— teauncuf vorlängst dem Gouverment gemacht hatte, in Bezug auf eine Cisenbahn durch Holstein und die davon unzertrennli⸗ chen Dampfschiffahrts linien auf der ganzen Ostsee.
Das nunmehr ohne Hinzufügung einer Daͤnischen Uebersez⸗ zung erschienene Patent, betreffend die Einberufung der ständi⸗ schen Versammlung fuͤr das Herzogthum Holstein, weicht von den früheren, in aleicher Veranlassung erschienenen Patenten außer der auf zwei Monate beschrankten Dauer der Stande⸗Ver⸗ sammlung auch durch den Umstand ab, daß zu den ebenfalls in Aalteren Patenten vorkommenden Worten: „immer eingedenk der landesväterlichen Absichten“ jetzt besonders hinzugefuͤgt ist: „in welchen die Provinzialstände eingefuhrt sind.“ =
Deutsche Bundesstaaten.
Dresden, 17. März. (L. A. 3.) Nachdem heute in der zweiten Kammer von den betreffenden Referenten, Abg. v. der Planitz, der allgemeine Theil des Berichts uͤber das Budget des Militair⸗Departements vorgetragen worden war, in welchem zu⸗ gleich der von der vorigen Stande⸗Versammlung gestellten funf Anträge und der Resultase, die sie gehabt, get acht wurde, ent— spann sich uber einige derselben eine längere Debatte. Der eine davon, des Inhalts, „es moge die Zahl der bei den Regimen tern und Parteien vorhandenen Regiments-Secreigirs. Wirth⸗ schafts und Compagnie⸗Fouriere, so weit und so bald als irgend thunlich, vermindert und der künftigen (also diesmaligen) Stände—
ersammlnng ein diesfallsiger spezieller Etat vorgelegt werden“, der von der Regierung abgelehnt und nun auch von der Depu⸗ tation aufgegeben worden war, weil nun einmal bei der Masse von Schriften, die der Kontrolle halber zu fertigen seyen, das dazu verwendete Personal nicht zu entbehren sey, gab dem Abg. Georgi Veranlassung, anderwelt zu beantragen, daß, wenn derma—⸗ len dieses zur Schreiberei gehörige Personal durchaus seyn müͤsse, man den Geschaftsgang vereinfachen moge. Der Kriegs-Minister von Nostitz⸗Wallwitz, von Thielau und der Referent sprachen da— gegen, und namentlich meinte der Erstere, daß nach allen Erkun— digungen, die das Ministeriuin eingezogen, nur bei der Bayerischen Armee die Fouriere abgeschafft wären, man jedoch wahrscheinlich auch dort wieder eine Aenderung eintreten lassen muͤsse; sonst fehlte das bei uns gewohnliche Schreiber-Personal nirgend, selbst in der Tuͤr= kei nicht. Das Ministerium sey jedoch im Begriff, einen bestimmten Etat in dieser Beziehung aufzustellen, der der kuͤnftigen Stände⸗Ver⸗ sammlung vorgelegt werden konne, wenn damit auch nicht gesagt sey, daß er eine Minderung des Personals herbeiführen werde. Hierauf nahm Georgi seinen Antrag, obwohl er sehr zahlreich unterstatzt wo⸗ den war, wieder zurück. Ein zweiter Anirag (der fruüͤhern Stande), „die möglichste Reduction bef dem Persenale der Medizinal⸗ Ver waltung der Armee und die Vorlegung eines Etats die ser Pranch
9
an die nächste Stände ⸗Versammlung“ betreffend, war von der Reg? rung zwar zum Theil derücksichtigt worden, indem sie vom Anfang dieses Jahres an 12 Stellen fuͤr Compannie-Aerzte vakant halt, hatte aber darum doch der Deputation Veranlassung gegeben, den Ge— genstand weiter zu verfolgen. Wenn namlich in Friedenszeiten fue unsere Armer an Militatr⸗-Aerzten bundeszem as 1 General— stabe⸗ Arzt, 9 Regiments Aerzte, 1 Bataillons / ler t: und 97 Com⸗ pagnie⸗Aerzte zu halten, hierunter jedoch die Aerzte fuͤr das Er— ak. und Reserve / Corps, folglich auch die Aerzte für dasjentge Militalr, welches in Friedenszeiten noch gar nicht existirt, mit be— griffen sind, so glaubte die Deputation ihrem Wunsche nach Re— duction diesmal eine bestimmtere Bezeichnung geben zu können. Sie verlangte demnach, daß der Etat der Militair⸗-Aerzte reduzirt werden möchte auf 1 Generalstabs-Arzt, 8 Negiments-Aerzte, BDataillong⸗Aerzte und 92 Compagnie⸗Aerzte. Dieser Antrag rief nun eine mehrstandige Debatte hervor, indem die Abg. Schaffer, Sachße, Aus dem Winkel, Meisel, Eisenstuck, Ir. Platzmann und Wieland, so wie der Kriens-Minister dagegen auftraten, die De— putations - Mitglieder v. Thielau, v. Friesen, Reich e⸗Eisenstuck und der Referent aber ihn, zum Theil sehr eifrig, vertheidigten. Ihnen zur Seite stand außerdem nur noch Schmidt. Die Gegner machten besonders Räcksichten der Humanität fuͤr den gemeinen Soldaten geltend, der, wenn nicht das noͤthige aͤrztliche Personal in Frie⸗ denszeiten herangebildet und gehalten werde, leicht zum Krüppel kurirt werden konne. Der Antrag ward aber trotz dem mit einer Majoritàt von 465 gegen 22 Stimmen angenommen. Der wei— tere Verlauf der Sitzung war dann ganz ruhig, und die einzel— nen Positionen, so weit sie heute an die Reihe kamen, wurden meist ohne alle Debatte angenommen, wenn nicht etwa der Kiegs Minister Erläuterungen gab, oder zwischen ihm und dem Neferenten ein kurzer Wortwechsel statifand. Fuͤr das Militair⸗ Departement sind diesmal aͤberhaupt 1,16, 58K Rihlr. 6 Gr. 6 Pf. (nach dem Vorschlage der Deputation 1,360,198 Rthlr. 1 Gr. 11 Pf.), also mehr als ein Viertel der ganzen Staate⸗ Einnahme, zu bewilligen. Das Postulat ist gegen die vorige Fimanz Periode um 163,256 Rihlr. 22 Gr. 3 Pf. gesteigert, was in der am vorigen Landtage beschlossenen Uebernahme der Mili— talrleistungen auf die Staatskasse, zum Theil auch in den Agio— Zuschlägen, seinen Grund has Ware dies nicht, so wurde jetzt eigentlich für den Militair-Etat weniger gefordert.
— — Dresden, 18. Marz. Unser König wird von dem kurzen Ausfluge nach Wien in diesen Tagen zuruͤckerwartet und erfreut sich, wie verlautet, des besten Wohlseyns. .
Der Großfuͤrst Thronfolger ven Rutland wird den 27sten d. M bestimmt in Dresden erwartet. Die zu einer hier abzu— haltenden Revue beorderten Truppen treffen am vorhergehenden e n und in unserer Nähe ein. ö
Nach den Vorlagen der Regierung und den bisherigen Ver⸗ handlungen der beiden Kammern unserer Stande Versammlung zu schließen, durfte letztere schwerlich vor Ablauf der nächsten 6 Monate beendigt seyn. U
Der Anthell' des Staats-Ministers von Lindengu an den Kammer-Sitzungen, welche derselbe seit dem 16ten d. M wieder befucht, hat eben so viel Freude, als seine Erklärung in der zwei⸗ ten Kammer Verwunderung erregt, da man sich den Sinn seiner Rede wenigstens nicht allgemein zu deuten weiß. —
Nach der neuesten Bekanntmachung des Direktoriums der eeipzig · Dres dener Eisenbahn⸗Lompagnie hat jede mit dem Dampf⸗ wagen fahrende Person 6 Pfund Zollgewicht frei und zahlt das Uebergewicht nur mit 2 Ge. für 19 Pfund. Dagegen muß alles Gepäck mit 1 Rthlr. fuͤr das Pfund garantirt werden, wofuͤr unentgeltlich ein Garantie⸗Schein ertheilt und lediglich durch die⸗ sen Anspruch auf Vertretung im Fall des Verlustes begruͤndet wird. Die Fahrpreise sind nach dem Grundsatze von 72, a8 und 32 Groschen füͤr 1 Person in Ister, Zter und Jter Wagen⸗Klasse faͤr die ganze Bahnstrecke regulirt worden.
— — den 18. März. Da nunmehr bestimmte Nach⸗ richt ber die Ankunft des Großfuürsten Thronfolgers in Dresden angelangt ist, so wird ein Bataillon, wenigstens 109 Mann der hiesigen Garnison, leichte Infan erie, nächsten 26. Marz Nach— mittags auf der Eisenbahn nach Dresden von hier abgehen.
Das gestrige Konzert des lange verkuͤndeten Franz Liszt war ungeachtet mancher unerwartet getroffener Abänderungen sehr zahlreich besucht. Allgemein und mit rauschendem Veifalle er— kannte das kunstsinnige Publikum die große unerklärlich scheinende Kunstfertigkeit des Pianisten, dessen Spiel jedoch mehr Saunen erregte, als zum Mitgefuͤhl hinriß. Ec weilte heute, jedoch mit Begleitung des Orchesters, das er gestern abgelehnt hatte, ein zweites Konzert im hiesigen Gewandhaus ⸗Saale geben, doch hat dasselbe, wie es heißt, wegen p'ötzlichen Unwohlseyns des Kuͤnst⸗ lers nicht stattgefunden. .
Die Leipzig⸗Dresdner Eisenbahn⸗-Actien sind gegenwärtig mit Mi, pCt. gesucht; auch scheint die wöchentliche Einnahme von den gewöhnlichen Dampfwagen, Fahrten etwas ins Steigen zu kommen, indem vom 8. bis 14. März im Ganzen 751 Rthlr. 7 Gr. eingenommen worden ist. Die der hiesigen Zeitung vom 16ten d. M. beigegebene Karte uͤber die in Sachsen angelegten und noch anzulegenden Eisenbahnen ist sehr interessant.
Hannover, 1. März. Die hicsige Zeitung enthält un ter den „amtlichen Nachrichten“ Nachstehendes: g Majestůt der König geruhten heute, dem Königl. Preußischen außerordent— lichen Abgesandien und bevollmächtigten Minister am hiesigen
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Ueber die Granz⸗ Streitigkeiten zwischen hier und Neapel hört man, daß die zur Schlichtung derselben ernannte gemein, same Kommission endlich ihre Arbeiten geschlossen und den bei— den Regierungen zur Bestätigung vorgelegt habe. Die beiden Fuͤrstenthlmer Benevento und Ponte Corvo sind dabei nicht zur Verhandlung gekommen, indem von Neapel dafur eine Geld, Cnischädigung angeboten wurde, während man hier bloß von einem Territorial⸗Tausch an der Paͤpstlichen Gränze hören wollte.
Aus Toscana ist ven den dortigen Bischssen eine sehr befrie— digende Antwort auf ein Rundschreiben des Papstes eingegangen. In diesem Schreiben wurden die Bischöfe an ihre Pflicht erin— nert, hinsichtlich des Verkauss der Kirchengüter nicht zu willfah⸗ ren; man vernimmt nunmehr, daß dem Bischef von Pisa auf den vom Staat verkauften Gätern der Discese eine Geundsteuer zugesichert sey.
Der Kaiser von Rußland hat dem Kardinal Tosti das Groß⸗ kreuz des Weißen Adler-Ordens zustellen lassen, als Zeichen seiner Hochachtung fuͤr die Aufmerksamkeit, welche er dem Großfuͤrsten⸗ Thronfolger bei seinem vorjahrigen hiesigen Aufen halt bewies. Zugleich erfährt man, daß in Sc. Petersburg ein großes pracht— volles Kruzifix und zwei Leuchter als Geschen? für die Päpstliche Kapelle gearbeitet worden * ;
Unter den namhaften Fremden befindet sich gegenwärtig hier Herr Fowel Buxtsn, bekannt durch feine menschenfreundlichen
Bemühungen zur Aufhebung der Skaverei.
geraͤumt. Hörner und Hirschaeweihe waren nicht viel hier; sie wurden alle verkauft. Pfereshaare, Kuhhaare und Schweine— borsten wurden bei beträchtlichen Vorräthen nicht gänzlich abge— setzt. Von gerissenen Federn und Daunen war die Zufuhr be deutend, sie blieben aber fast bis zur Hälfte umperkauft, wogegen die ungerissenen Federn, so wie die Federposen bei geringeren Vorräthen raschen Absatz fanden. Wachs war in großerer Menge vorhanden, als Honig; beides verkaufte sich bald. Schafwelle war nur gegen Ah Centner am Platze, uͤber 1809 Cen ner we— niger, als zu der vorjährigen hiest gen Fruͤhjahrs-Neesse. Die Peeise hielten sich, wie zu der letzten Margareihen⸗Messe, meist niedrig. Es ist davon wenig unverkauft geblieben. — Der mit der Messe verbundene Pferdemar't hatte ebenfalls einen guten Ausfall. Es waren circa Löci, Stück Pferde vorhanden, weren ein Zehntheil gut dressirte Reitpferde, zioct Zehutheile dera leichen Wagenpferde und vier Zehntheile guüt 3u5pferdeé. Die Preise von guten Arbeitspferden waren hsch. Von Luxruspferden wum den viel nach Schlesien, Sag sen und Oesterreich verkauft.
— — Stettin, 19. März. Am 1ten d. kamen hier drei, am 16ten eine Menge anderer Schiffe und am 17Jien auch das far hiesige Privat⸗Rechnung in Eneland angekauste Bug sir⸗ Dampfboon „Rainbow“, mit einem beladenen Schiffe im Schlepp⸗ tau, von Swinemünde an. Hiernach ist die Schifffahrt, und zwar zum zweitenmale in diesem Jahre, seit dem 13ten wieder
Spanien.
Madrid, 8. März. Die Provinzial Deputatson von Alava hat nachstehende Adresse an die Köenlgsn-Regentin gerichte
Senora! Auch bis in unsere friedsiche ünd entiegene Peovinz ist das Echo der verbrecherischen Unordnungen, deren Schauplatz die Haupt stadt war, gedrungen. Nachdem das Blutrerzicßen, die Bedrückungen, Gewaltthätigkeiten und bellagenswerthen Irrihümer sechs Jahre lang gewährt, war nur eines von den Augriffen der Feinde der öffentlichen Ruhe und der wohl verstandenen Freiheit Spaniens ver schont geblie— ben, nämlich die Institution der Cortes. ð stadt haben auch dieses Bollwerk umgestürzt. Seäera! Die sehr edle und sehr lovale Prorin; Alara wird sich nicht müßigen und unnützen Betrachtungen über den gehässigen Charalter und die bellagenswerihen Folgen der slandalsen Ereignisse am 23. und 25. Febrr mr hingeben, ba, zum Glück für das Land den, Gesetzen nud guten rin sipien der Sieg verblieben ist. Ew. Majestät stehen über ies were athgeber zur Seite, die Sie über die jur Vermeidung ähnlicher Xärfälle nä⸗ ihigen Maßregeln aufklären werden. Aber die ihre eigene Ruhe und Sicherheit durch die Erschütterungen bedroht sieht, welche den übrigen Theil der Monarchie treffen, würde ihre hei⸗ igsten Pflichten zu verlenen glauben, wenn sie nicht durch das Organ ihrer Deputation frei und effen den Unwillen ausspräche, den die schändlichen Angriffe auf die Repräsentanten der Nation am 23. und 23. Februar erregt haben. Gexechtigfeit, Sesora, gegen die Feinde der Ordnung ünd der Freiheit! Die Gerechtigkeit befestigt die Throne, kräftigt die Institutiouen und rettet die taaten. Die Unterdrüdung dieser dellagenswerthen Extesse interessirt die neuer⸗ dings durch den Bürgerkrieg verwüsteten Prörinzen um se mehr, als die Verbreitung der Unordnungen das frühere Unheil leicht wieder berausbeschwören und sie der Früchte des denlwürcigen Vertrages von Bergara berauben fönnie. Die Wichtigleit der Umstände wird in Ih⸗ ren Augen, Senora, diese freimüthige Darlegung entschuldigen. Ew. Majestüt und die ganze Natien können stets auf den Beistand dieser tugendhasten und getreuen Bevölkerung zählen, sobald dieselbe an dem Fuß des Thrones Ihrer erhabenen Tochter den Baum der Ordnun und Freiheit gedeihen sehen, der in unseren Bergen durch die religiäse Gesinnung, die Liebe zur Arbeit und die Achtung ver den Behörden und Gesetzen so hoch und fräftig emporgzschessen ist. Gott erhalte das für die Weohlfahrt und die Größe der n , so wichtige Leben Ew. Majestät noch viele Jahre ;
Vitoria, den 3. März 1510. R Inülge Artes de Velasce.“
Chin a.
Tonku⸗Bay, 14. Dez. Es ist wirklich ein neuer Commis⸗ sair, ein Oheim des Kaisers, aus Peking in Canton eingetroffen; man weiß jedoch nicht, ob er hohere Autorität hat, als Lin. Das Canton-Register nennt ihn Ah und bezeichnet ihn als Koad— sutor. Er war zur Zeit des Aufenthalts des Lords Napier in Canton im Jahre 1834 als Tsiang-Keuh oder General der Man—⸗ ascha he Car gen dasells angestellt. 36
Die Britischen Schiffe sind bisher nicht gestsrt worden; doch haben die Mandarinen die am Uier errichteten Grog⸗Buden umgeworfen und auf die Englischen Proviant-Böte Jagd ge— macht. Mehrere Schiffe, auf denen sich Waaren Britischen Ur— sprungs besanden, sind noch in den letzten Tagen ungehindert in die Bocca Tigris eingelaufen, und man glaubt, daß die Chinesi= schen Behörden auch ferner ein Auge zudrücken wurden, was man dem Einflusse der Hong-Kaufleute zuschreibt. Der reiche Kaufmann Hauqua hatte den Amerikanern zu verstehen gegeben, sich mit einer sörmlichen Petition an ihn zu wenden, und man hofft, daß der Baumwollen⸗Markt dadurch gewinnen werde.
— Der Bombay⸗-Courier knüpft an die Ereignisse in China schon die sanguinischsten Hoffnungen und hält es gar nicht für unwahrscheinlich, daß der „Bruder der Sonne und des Mon— des gezwungen werden durfte, der Britischen Regierung eine halbe Million jährlicher Steuern zu bezahlen und sich einen Bri— tischen Agenten gefallen zu lassen; ja, dieses Blatt träumt be— reits von einem direkten Verkehr mit Nanking und Peking, oder gar von Eroberungen in China. .
g ä l an d.
— — Franksuürt, 19. Mirz. Die mit der gegenwärtigen
oflager, General⸗Major Freiherrn von Canitz, und dem Königl. reußischen Obersten Freiherrn von der Horst, nebst einer De⸗ putation des Königl. Preußischen Aten Husaren⸗Regiments, Pri⸗ vat⸗Audien; zu ertheilen, in welcher Ersterer die Ehre hatte, ei Begluͤczwunschungs-Schreiben Sr. Majestät des Königs von reußen zu der Feier des heutigen Tages zu uͤbereichen.“ Dann digt ein Verzeichniß ertheilter Orden und Ernennungen in de
Armee, unter welchen letzteren und zwar als nicht etatsmaßigen,
zu General Majors: der Oberst von Uslar ⸗ Gleichen, Com 9 Einkaͤufer.
mandeur der 2ten Kavallerie Brigade, und der Oberst a. D Ernst Graf von Kielmansegge.
Der „nicht amtliche Theil“ der Zeitung bringt den Bericht aber die Feier des funfzigsährigen Jubiläums in Beziehung auf den Eintritt des Königs in die Hannoversche Armee.
Italien.
Rom, 7. März. (A. 3) Am ten d. M. wurde der Her— zog von Lucca in einer feierlichen Audienz beim Papst eingefuhrt, welcher sich mit diesem Farsten längere Zeit unterhielt.
Der katholische Bischof von New Jork, Monsignore Hughues, ist von hier über Wien nach seiner Diszese abgereist; er hinter— läßt den Namen eines eben so frommen als gelehrten Mannes.
Woche zu Ende gehende hiesige Remintscere⸗Messe ist im Allge⸗ meinen recht gut ausgefallen. Bei circa 70, 900 Centner Waa⸗
ren aller Art waren diesmal gegen 1J,000 Eenmmer mehr auf dem Platze, als zu der vorjährigen Frühjahrs-Messe; aber es
waren auch die Einkäufer zahlreicher erschienen. Nach den
Fremdenlisten zählte man bis zum Iten d. M. sss Meßfremde,
Los Personen mehr als zu der Reminiscere⸗Messe des vorigen Jahres, und diese Mehrzahl enthielt zum allergrößten Theile In- und vereinslandische Baumwollen? und Wollen
SBeugwagren haben sehr starken Absatz gefunden; Englische derglei⸗
chen Waaren hatten weniger Begehr. Tuch und tuchartige Waaren sind viel nach dem Auslande verkauft worden. Mit in ländischen und fremden Seiden- und Halbseidenwaaren war das Geschäft meist mittelmäßig gut. Leinwand und Leinenwaaren befanden sich nicht in zu großer Menge auf dem Platze und wurden zu guten Preisen viel verkauft. Mit kurzen 2. machte sich das Geschäft meist mittelmäßig. Dasselbe war der Fall bei den Eisen., Stahl- und Messingwaaren; den Glas, Porzellan⸗ und Holzwaaren, den Leder- und Pelzwaaren. — Von den rohen Produkten waren Rind- und Roßhaute, Kalb⸗, Zie⸗ gen⸗ und Hammelfelle, auch Hasenfelle in nicht zu großen Men⸗ gen auf dem Platze, und wurden alle verkauft. Schafselle und
Der Freiherr von Thun, Königl. Preußischer Gesandter in Rassel, ist hier eingetroffen.
Blößlinge waren viel hier und wurden grsßtentheils abgesetzt. Rehe Rauchwagren waren viel vorräthig und wurden gänglich
Die Ruhestörer der Haupt⸗
Previn; Alara, die
6 ͤ Zeitdauer
eröffner.! — Die Verbindung zwischen hier und Kopenhagen vermittelst des Dampsschiffes „Dronning Maria“ wird, einer öIffentlicken Bekanntmachung zufolge, sotgesetz. werden und die erste Abfahrt der „Dronning“ von hier in der Mitte April statt⸗ finden.
Ueber das im Jabre 1808 vorgenemmene Gränz⸗Beztehungg⸗Ge schäft mit dem Herzsgthum Warschau glaube ich mit Bezugnahme anf die Nelrologe des Herrn Wirllichen Geheimen Staats- und Justiz⸗ Ministers, Grafen ven Tantelmann (Staats- Ztg. vom Jahre 1836. Nr. 3592), und des Herrn General- Lieutenanis von Tippelskirch (St. Iig v. d. J. Nr. 67) bemerklich machen zu müssen, daß mittelst einer Vlerkẽ chr n Kabinets⸗Ordre vem 19. Mai 1868 dem Erafen ren Dankelmann, zu der Zeit Regierungt⸗Lhes⸗Präsidenten die cbere Leitung dieses ganzen Geichäfis als Coef-Dirigenten und Prin zipal⸗ Kommissarius übertragen war, während ich, nachdem die nöthigen
Vorarbelten zur Gränzbepsählung ven mir, als damaligen Kriegs- und Domainen⸗Rathe, besergt worden waren, die technische Ausführung derselben mit dem damaligen Major von Tippelstirch gemeinschaftlich
Engelhardt, Geheimer Rezierungs⸗Rath.
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Dauer der Eisenbahn Fahrten am 18 März. Tze ͤ Zeitdauer von e, r, P ots da m.
Um 7 Uhr Morgens. Um sI Udr Morgens.
10 . 3 12 — Müitags ..
Nachmitt.. 11 — Rachmitt.
Abend.. 71 — Abends .. 9. — 10 — *
dirigirte.
Et. M.
J
* *. 12 w
2 65 * 9 —
Meteorologische Beobachtungen. Morgen Nachmittage Adends Nach einmaliger
1840. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uher. Beobachtung.
19. Marz.
Luftdrug . 336 96“ Par. z38 var. 339 o at. Quellwarme 5.59 R. Lufiwärme . — 10 . O89 R. — 14 R. Flußwarme 0,19 X Thauvunkti.. — 300 R. — 2,19 R. — 240 R. Bodenwarme 2.9 R Dan niattig eng. 70 ei. 7d oi. S3 ct. Musdunstung O, 7 I. trũdbe. heiter. heiter. Tiederschlag O, 008“ Rtz. NO. No. NDO. Warmrwen iel -( 10 * MWolkenzug .... — eO. — 4 . Tagesmittel: 338 2 Yar. — O * 3. . — 260 R.. G got. NRO.
m , Den 20. März 1840. m I'läicher Eon Aa- u e lid. CO ZT -l.
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A naa n n rei ge dre em. Amsterdaiu. 16. März.
Niederl. wirkl. Schuld 5Ia,‚,‚. 3 do. 977, Fw /, Span. 281 /. Hassive 7, asg. Sch. — rat. Sen — boln. 128. Mτεν. NQ G2, .
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Frank tur a. I.. 17. März.
Oesterr. S/, Met. 1982, Uu. Au 1013, G. 21. 892. 6. 10/9 2M CG. Rank Acüen 2211. 2249. Hartial - Gb. 161. lLäuobuse zu S5 FI. 137! 4. 167 6. Laos zi FEI — . Eress. Sch. 735, (. do. 47, Lil. id., G3. Huln. L.. 7112. Du,, Span. Anl. 111M. II. 21s. 0 lol. 32. 817 10
Eisenbahn- Aetie n. St. itermain G6 Hir. Versailles rerlkites Cfer 855 Er. do. linkes Lfer 373 z.. Sirasshurs- Hasel 3360 Kar icaux- Test“ — Samtere - Meuse — LUeipeig - Dresden vs Br Köln- Aachen 87!“ 6. Conip.-Central- —.—
IIA imhburg, 18. März. Fank- Actien 180. Engl. Rass. 19. ketegs burg, z. Mär
ond. 3 Mt. 38 6. Ilanb. 332. PTaris 306 Pon. Part.
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Königliche Schauspiele. . Sonnabend, 21. Marz. Im Schauspielhause: Der Oheim, Lustspiel in 3 Abth., vom Verfasser von „Cage und, Wahrheit!
Hierauf: Die Erholungsreise, Posse in 1 Akt, von L. Angel. Sonntag, T. Marz. Im Ohernhause; Agnes von Hohen— staufen, große historischromantische Oper in 3 Abthl. Mull . Spontinl. Ballet von Hoguet. (Dlle. Heffkuntz: Agnes.) Die
Decorationen sind von dem Königl. Decorationsmaler Gerst. Preise der Plätze:; Ein Piatz in den Logen des ersten Ran
ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc. . Im ,, . Emilia Galotti, Trauerspiel in h.,
von G. E. Lessing. . Montag, 16 Marz. Im Schauspielhause: * —— Trauerspiel in 1 Akt, von Michael Beer. Hierauf, auf Veg