1840 / 82 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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fzuhebe it größere Nachtheile und ⸗. . 226 Afte selbst angerichtet werden könnten. Die⸗ ede phat das alte System der, Wahl⸗ lecken Stimui⸗ Sostem , ö 4 —— 4 2 icht mehr möglich ist⸗ n zuse . g ehr. Aber ich babe noch andere D. die 7 1⸗ Atte vertheidigen, Ich babe ven . der Anhänger de j⸗ nristeriums so viele BVersüche ju ferneren Verändernnge 1 6 seben, um ju zeigen daß sie kein Vertrauen zu den Prinzipien der Reform⸗ Eil h giten, sondern weiter zu geben wünschten, daß ich glaube, wir kennen da ur h, daß wir hier eine seste Stellung elünedmen, der Be⸗ wegunge⸗ Partei wirtsamen Widerstand leisten und fernere Aenderungen der Verfassung verhindern. Wenn wir an der Referm⸗Afte festhalten,

. können wir ung der Einführnng der geheimen Abstimmung. ä n de ung des Wahlrechts a n vierjährigen 2 sraͤstiger widersetzen. 43 Ein dritte Punkt, uͤber welchen Sir R. Peel seine politi= schen Ansichten darlegte, sind die Korn⸗Gesetze.

ziehung sagte er: . . . Ich bleibe sest bei der Meinung, die ich hierüber in der vorigen YVarlaments - Session ausgesrio hen habe. Ich sagte damals nicht, und

daß es jetzt

Uebel berbeifübren würde, als und das alte

In dieser Be⸗

Ries wird auch wohl Niemand sagen wollen, daß jeder Bn chstabe und jede Ziffer in den Korn-Gesetzen gut sev und für immer

beibehalten werden müsse, wohl aber, daß ich nicht eher eine Verän⸗ derung in den Kern⸗Gesetzen, selbst nicht in ihren Einzelheiten, vorzu⸗ sachlagen Willens seo, bis ich von der Nothwendigtkeit einer sol ben Aenderung, überzeugt, wäre. ch halte mich uicht immerdar und überall an ein Gesetz gebunden, aber so viel versichere ich, daß ich in Bejug auf Tie Korn Gesetze mit Lor? Meibonrne übereinstimme, indem ich die Be⸗ hützung des Äckerban⸗Interesses für durchaus nothwendig Lrachte. Ich billige vollkommen den Gruündsatz eines verãnd erlichen 3

sich hack dem Preise des Artikels richtet; ich ziehe denselden einem sesten Zolle vor, weil ich glaube, daß ein solcher sich nach keinem be⸗ friedigenden Prinzip würde feststellen lassen, und daß man ihn in Zei⸗ fen der Noth doch würde aufgeben müssen; wäre er aber einmal auf⸗ gegeben, so könnte man nie wieder dazu zurückkehren. Diese Erklärung verpflichtet mich nicht zu einem unahweichlichen Festhalten an allen Einzelheften der Kerugesetze, aber sie besagt, daß ich keinen Verschlag zur Aenderung derselben zu machen habe, ;

Der vierte Gegenstand von politischer Bedeutung, uͤber den er Fahrer der konservatioen Partei eine Erkläͤrung abgegeben, st der Volks-Unterricht. Ueber diesen äußerte er sich folgender⸗ maßen: „Ich beharre auch hier bei meinen im vorigen Jahre dargelegten Grnndsätzen. Ich fühle ganz die Wichtigkeit einer Erweiterung des Bolts⸗Unterrichts und thue Lenfelben zu fördern. Ich lasse ihm mehr Unterstützung angedeihen, als manche von denen, welche so laut nach Unterricht ich thue persönlich so viel dafür, als es meine Privat ⸗Verhälinifse mir gestat⸗ len. Man breite den Unterricht aus, aber dabei bleibe ich, daß der lsuierrsänt für die Mitglieder der herrschenden Kirche in England sich anch auf die e, und Lehren dieser Kirche stiltzen muß, daß man das Ansehen der

man dieselbe bleß wie eine gesetzliche Einrichtung, nicht entbehren lönne, der man aber nicht recht vertrauen und die man nicht unterstützen möge. Weit entsernt, die herr⸗ schende Kirche von der Aufsicht über die in ihr gehörigen Schulen auszuschließen, würde ich vielmehr die Wirisamkeit dieser Schulen unterstützen und das Ansehen der Kirche dadurch aufrecht er— halten, daß ich sie zur Erfüllung der ihr gebührenden Pflichten auffor⸗ derte und ihr die nöthige Aufsicht und Kontrolle über die mit ihr in Verbindung stehenden Schulen gäbe. Aber ich verlange keinesweges, daß die Kirche den ganzen Unterricht des Landes beanfsichtigen soll. Ich nehme nicht das Recht für sie in Anspruch, denen, die aus Ge⸗ Fissensgründen von den Lehren der Kir he abweichen, den Unterricht

olls, der

les, was in meinen Kräften Keht, um

irche nicht verringern, ihre Wirksamkeit nicht

schwächen und nicht den Anschein auflommen lassen darf, als dulde n . deren man i und nicht mehr, zu entrichten Haben

und die Grundsätze der herrschenden Kirche aufzudringen. 2 n

wenig werde ich iwich jemals aus Grundsatz weigern, in eine ?

nung der Beibülfe für den Unterricht der Nonkonformisten zu willigen;

aber ich will nicht

daß man den Versuch mache, heide in einem ge⸗

meinsamen Unterrichts-System zu vereinigen, ich will nicht, daß man die Lehren der Kirche gefährde oder die Auiorilät der Kirche ausschließe,

aus Furcht, den Sekten ein Aergerniß zu geben. An die Stelle des Herrn ; zen Albrecht geworden ist, hat Lord Melbourne Herrn Hugh Fortescue, ältesten Sohn des Lord ⸗Lieutenants von Irland, zu sei⸗ nem Privat⸗Secretair ernannt. Es heißt, das Britische Ministerium wolle die Posttion von Aden räumen lassen, da sie allzu kostspielig sey.

Nieder lande.

Aus dem Haag, 17. Marz. Morgen tritt die zweite Kammer der Generaistaaten wieder zusammen. In Hollän— dischen Blättern liest man: „Der Staats⸗Rath ist in diesem Augenblicke mit der Erwägung von Gesetz-⸗ Entwürfen zur Mo— dification einiger Punkte des Grundgesetzes beschaftigt, da der

König die Anschten desselben zu vernehmen gewunscht hat. Es

bestztigt sich demnach, daß die Regierung, wo nicht allen, doch mindestens einigen Bedenken der jweiten Kammer nachgegeben hat. Es frägt sich nur, ob man zu diesem Resultate gelangt ist, weil man einsieht, daß die Wuͤnsche der Generalstaaten im Geiste

nson, der Schatzmeister des Prin⸗

unserer Verfassung sind und die Ausfuhrung derselben eine Noth— wendigkeit ist, oder weil man durch Nachgiebigkeit den Sturm, von dem man sich bedroht sieht, abzuwenden denkt und so mehr

der Form als dem Geiste nach etwas thut. Tagen wird diese Frage wohl zur Entscheidung gekommen seyn.“

Belgien. Brüssel, 17. März. In der gestrigen Sigzung der Ne—

Binnen wenigen

präsentanten⸗Kammer wäͤde eine Bittschrift von Franz Anspach aus Mastricht verlesen, welcher daruber Beschwerde fährt, daß er, weil er an der Revolution von 1840 Theil genommen, auch jetzt noch von der Niederlandischen Regierung als Deserteur an—

gesehen werde, und deshalb nicht nach seinem Geburtsort zurück kehren könne.

werden.

mission verwiesen, mit der

ie Gewährung eines neuen Kredits nothwendig. Zwecke die Regierung setzen werden, Der vom Minister übergebene Ceutral⸗Section üuberwiesen.

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Er bat demnach die Kammer sich dafuͤr zu ver⸗ wenden, daß er und seine Gefahrten, dem Friedens Traktate ge⸗ mäß, von der Niederländischen Regierung soͤrmlich amnestirt Da dieser Fall eine indirekte Beziehung zu dem Falle mit dem General van der Smissen hat, so erregte er die Auf⸗ merksamkeit der Versammlung; die Bittschrift wurde an die Kom, Aufgabe, daruber sobald als möglich Bericht zu erstatten. —emnächst bestieg der Krieg s⸗Mintster die Rednerbaähne und sagte: „In der Lage, in welcher sich das Ministerium befindet, seitdem die Kammer ihre letzte Abstimmung veranstaltete, ist es ihm, wie Sie leicht einsehen werden, nicht möglich, an die Erörterung des Kriegs budgets, die heute statt finden sollte, noch Theil zu nehmen. Da jedoch die provisorischen Kredite, die Sie diem Departement fruͤher bewilligten, lediglich faͤr die drei ersten Monate des Jahres zugestanden wurden, so machen die Umstände Zu diesem überreiche ich Ihnen einen Gesetz- Entwurf, in welchem drei Millionen Fr. verlangt, die sie in den Stand das Resultat Ihrer Deliberationen abzuwarten.“ Gescz⸗ Entwurf wurde der

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326 ; Der König hat gestern Herrn Leberau in einer Privat⸗Audienz empfangen. ; . Der General Daine hat vom Könige die Erlaubn g erhal— ten, das Offizier⸗Kreuz des Kaiserl. Königl. Polntschen Militatn⸗ Verdienst⸗Ordens tragen zu duͤrsen.

Schweden und Rorwegen.

Stockholm, 4. März. (Börsenh') Auf den Bericht des hiesigen Kommerz ⸗· Kollegiums hat die Schwedische Regierung sich veranlaßt gefunden, dem Daͤnischen Hofe eine Denkschrift aber den Sundz oll übergeben zu lassen, von welcher dem di⸗ plomatischen Corps sowohl hier als in Kopenhagen Exemplare mitgethetlt worden sind. Der fragliche Gegenstand wird darin in seinem ganzen Umfange mit großer Ausführlichkeit und Ge— nauigkeit behandelt; wir werden uns indessen in gegenwaͤrtiger Mittheilung darauf beschraͤnken muͤssen, die wichtigsten Punkte aus jener Beschwerdeschrift herauszuheben. Nachdem sich Schwe⸗ den über die mancherlei Mißbraͤuche verbreitet, welche sich im Laufe der Zeit bei der Verwaltung des Sundzolls eingeschlichen, wird aus den daruber abgeschlossenen Traktaten erwiesen, daß es der Oeresund⸗ Zoll Kammer keinesweges zuko]mme weder eigenmächtige Veränderungen in der Benennung der im Zoll ⸗Tarif von Christianopel namentlich aufgeführten Waaren, noch in den darin bestimmten Zollansatzen vorzunehmen, viel weniger aber die darin nicht verzeichneten Handelsartikel mit einem willkuͤrlichen festen Zolle zu belegen. Die Hauptfrage dreht sich indessen um den Iten Artikel des bestehenden Traktats über den Sundzoll zwischen Dä— nemark und Holland vom 15. Juni 1D, welcher ausdrücklich feststellt, daß alle Waaren, die in gedachter Zoll⸗Rolle nicht namentlich verzeichnet stehen, den Sundzoll mit pCt von dem Werthe, den sie am Abgangsorte haben, entrichten sollen. Schweden beschwert sich daruber, daß die Oeresund⸗Zoll⸗ Kammer, diesen Stipulationen zu⸗ wider, die meisten solcher, den Sund passirenden Waaren, gllmä⸗ lig mit einem unverhaͤltnißmäßig hohen fixen Zoll besteuert habe, der nach den gegenwärtigen gesunkenen Preisen auf rohen Zucker, Kaffee und andere Kolonial⸗Waaren, so wie auf Bauni⸗ vollen⸗ Garn, von 2 bis J pCt. von ihrem dermaligen Werthe, und auf einige Artikel noch mehr betrage; ein Verfahren, das in seinen Wirkungen dem direkten Handels-Verkehr der Schwe—

y. zum größten Nachtheile gereiche; daß die Oeresund— oll⸗ Kammer hierzu um so weniger berechtigt erscheine, da ihr nach den Traktaten nur die Befugniß zustehe, die Lasten oder andere Maße und Gewichte, die in der Zoll⸗Rolle nicht näher elfi stehen, nach Handels Usance zu berechnen, wie dieses von Alters her und zu allen Zeiten Gebrauch gewesen, welche Befugniß indessen auf die Bestimmung sester Zoll-Ansätze nicht

tarifirter Waaren durchaus keine Anwendung finden konne, da diese nach den ausdrücklichen Worten des aten Artikels 1 pCt. vom z Am Schlusse dieser Denkschrift ladet die Schwedische Regierung die andern Staaten, welche beim Ostsee⸗ Handel betheiligt sind, ein, uber diesen für den Handelsverkehr durch den Sund so wichtigen Gegenstand, in gemeinschaftliche Unterhandlung zu treten, ein Verzeichniß der dorzügiichsten nicht taristrten, nach der Ostsee gehenden Waaren , . und die Dänische Regierung durch vereinigte Vorstellungen dahin zu vermögen, die gegenwartigen äbermaäßigen Zollansätze auf solche Waagren in der Art zu ermäßigen, daß der dafür im Sunde zu erlegende Zoll das Maximum von pCt. vom Werthe nicht abersteige, berechnet nach den jetzigen Mittelprei⸗ sen, die nach Umständen alle fnf Jahre einer Revision zu uu— terwerfen wären. Wie die Antwort Dänemarks auf diese Denk- schrift ausgefallen, und was ferner geschehen wird, darüber hat noch nichts im Publikum verlautet, inzwischen haben die Schwe— dischen Kaufleute den erhaltenen Wink befolgt, und lassen beim Klariren untarifirter Waaren in Helsingsr wegen des ihnen zu viel berechneten Zolles gegen die Zoll⸗Kammer protestiren, sich ö

Recht vorbehaltend, die Differenz eventualiter durch Vermittelung ihrer Regierung zu reklamtren. Der Handelsstand Schwedens ist übrigens wegen des Erfolges unbesorgt: denn eine endliche Abstellung der erhobenen Beschwerden ist um so wahrscheinlicher, da die gegenwärtigen Zustände im Sunde auch auf die Handels Thätigkeit anderer Nationen hemmend einwirken, eine Tendenz, welche dem Sundzolle, schon in seinem eigenen Interesse, stets fremd bleiben sollte.

Deutsch e Bundes staaten.

Dresden, 18. 265 (L. A. 3.) Gestern Nachmittag sind der König und die Königin von Wien hierher zurückgekehrt.

Heut. Morgen starb der Minister des Kultus und éffent— lichen Unterrichts, Hans Georg von Carlowitz, geboren am II. Dezember 1772 in Groß ⸗Hartmannsdorf bei Freiberg.

Der Minister von Lindenau erschien gestern auch in der er— sten Kammer seit langerer Zeit zum erstenmale wie der und rich tete in dieser Hinsicht unter Anderem folgende Worte an die Kammer: .

„Wenn ich seit einigen Menaten zu meinem Bedanern auf deu schänen nnd ehrenvollen Beruf habe Pergicht leisten müssen, in Ihrer Mitte zu erscheinen und an Ihren Beraihungen Theil zu neh⸗ men, se muß ich mich heute um so mehr verpflichtet finden, mich über die Ürsache bel Ihnen zu rechtfertigen und zu entschulzigen, als mir in dieser Kamnser irgend ein Gruünd zum Außenbleiben nicht gegeben, vielmehr der Wunsch nach meiner Theilnabme auf eine so freundliche und verbindliche Art ausgedrückt worden ist. 441 ich das zwischen der zweiten Kammer und mir sigtigehabie Miß rerständniß als bekannt dagegen die Ursachen augeben, die mich

n e, auch hier uicht zu erschei⸗

der Vermut mi des, 6. a

voraus setzen, so muß ich veranlaßien, binnen dieses nen. Es lag diefer Grund iheils i dienstliches Verhäͤliniß überhaupt und semit au

n der ÜUcherzeügung, daß meine perstnliche Thellnabme an den land⸗

tägigen Verhandlungen während

n allein dee dae mnder passende gewesen seyn würde. Dieser weifel, die se Bedenten varen es, die mich i aus der hiesigen Kammer eutfernten. Allein da Se. Masestät der König mein Ansuchen zu hil= ligen und zu genchmigen icht gernhten, da andererselts ein Beschluß der zweiten Kammer eine Ausgleichung geboten hat, so ergreife ich diese um so sseber und bereiter, als ich aus dem mir werlhvollen und ehrenvollen Berufe nur ungern geschieden Con würde. Und so schätze ich mich heute doppelt glüglich, wieder in Ihrer Mitte, meine Herren, u erscheinen, mir Ihr Perirauen aufs neue erbitten und bel dieser Felegenheit für das mir bewiesene Wohlwollen persoönlich meinen Dank

ausdrücken zu können.“

Hannover, 18. März. (Hannov. 3) lichen Tage wurde auch den vier einzigen no 2 ] des gten Kur⸗Hannoverschen ,,,, . welchem Se. Masjestät der König am 17. 2

rairiche Laufbahn begann, nämlich dem Großhe burgischen Ober⸗Stallmeister von Bülom . de Mecklenburgischen General⸗Major und

, Pentz, dem Königl. Hannoverschen Genera

Am gestrigen sest⸗

ecklen⸗

dischen Ostsee⸗ Provinzen, und namentlich dem Handel Stock⸗

Kammern in Folge jenes an , n Endschaft erreicht habe, theils

ner Ünbestimmthest über die Fert⸗ dauer meiner ministeriellen Stellung Überhaupt, wenn auch keing un-

ch Übrigen O 6

Adsutanten von Linsigen und dem Kenig, Hanneoverschen Ober⸗ 53 von Spörken die Chre zu Theil, St. Malestät ein Offizier Seiten / Gewehr Jenes Regiments übergeben zu durfen. Eben so geruhten Se. Majestat, ein Gedicht, welches das unisermirte Schützen, Corps der hiesigen Residenzstadt zur Feier dieses Tages uͤberreichte, gnadigst entgegenzunehmin. ö

Karlsruhe, 16. März. Aus Baden-Baden trifft die Nachricht von den Ableben einer der militairischen Illustra⸗ tionen Frankreichs, des Generals Grafen Guillemot ein. Die Kriege von 1792 bis 1815, in denen er von Franzdsischer Seite als Jager⸗Ossizier 1792 auf der Gränze der Niederlande den ersten, und als Chef des Generalstabes der unter Paris versam, melten Armee dort den letzten Schuß abfeuern ließ, haben seinen Namen in Europa bekannt gemacht. Erster Adjutant Moreau's und diesem bis zu seiner Abreise aus Frankreich anhaͤngend, wurde er darum nicht minder später von Napoleon geschätzt, und von der Restauration, als Major General, mit der Führung der Expe— ditions Armee nach Spanien und unmittelbar darauf mit dem Botschafter⸗Posten zu Konstantinopel betraut. Sollte er Denk— schriften seiner militairischen und politischen Laufbahn hinterlassen haben, so durften sie ein wesentliches Interesse für die Zeitge—= schichte darbieten.

Darmstadt, 16. März. In den Verhandlungen uber die Vorlage der Großherzoglichen Staats-Regierung in Betreff der „Auescheidung des zur Veräußerung bestimmten Drittheils der Domainen“ wurde in der heutigen 166ten Sitzung der zweiten Kammer mit 29 gegen 15 Stimmen als Präjfudizial-Frage der von der StaatsReaterung aufgestellte und von der Mehrheit des Ausschusses als richtig anerkannte Grundsatz, „daß der 1. Ja⸗ nuar 1821 als Zeltvunkt der Ausscheidung anzunehmen, und daß der Ertrag der Domaine aus einem Durchschnitte der Jahre 1818, 1819 und 1820 zu ermitteln sey“, angenommen. In einer funfstuͤndigen Sitzung diskutirte die Kammer sodann insbesondere über den Behufs der Berechnung des Reinertrags der Domainen, welcher der Ausscheidung versassungsmaßig zu Grunde liegen soll, anzuwendenden Maßstab. Als nähere Angabe uber den hier ver⸗ handelten Gegenstand ist zu erwähnen, daß es sich hier um die Ausfuhrung des Art. G und 7 der Verfassungs⸗Urkunde von 1826 handelt, welche die allgemeine Bestimmungen aber die Domainen enthalten und nun ihre desinitive Anwendung e e, sollen. Schon im Sommer i839 hat die Regiernng die Vorlage eni— worfen, die nun zur Berathung und Beschlußnahme vorliegt. Es war namlich bei der Abfassung der Verfassung Urkunde als gewiß erschienen, daß ein sehr großer Theil der Domainen als Fuͤrstliches Familiengut betrachtet werden mußte, aber eben so ge⸗ wiß war es auch, daß ein großer Theil derselben dem Begriffe wirklicher Staats Domainen zufiel. Eine Scheidung der elben schien unmöglich, und so konnte der Vorschlag der Staats ⸗Regie⸗ rung, „daß man ein Drittheil der Domainen als Staatsgut und zwei Drittheile derselben als Fuͤrstliches Familiengut, jedoch in der Art, daß der Ertrag der letzteren durch das Staats Budget laufe und zur Bestreitung der Civil-Liste und zu anderen Staate Ausgaben bestimmt seyn solle, anerkennen möge“, im Ganzen nur erwunscht erscheinen. Nach mehrfachen Verhandlungen hier⸗ über, wobei von Seiten der Finanz- Ausschuͤsse der beiden Kam⸗ mern von der Voraussetzung ausgegangen war, daß der Werth des einen als Staatsgut zu betrachtenden Drittels wirklich dem Betrage saͤmmtlicher Staats- Schulden gleichlomme, erfolgte dann die Aufnahme der hierüber verabredeten Bestimmungen in die Verfassungs⸗ Urkunde.

. tali en.

Neapel, 7. März. (A. 3) Se. Majestät der Kanig ist noch immer hier, und Niemand weiß, ob er zuerst nach Sictlien oder nach Wien gehen wird. Man vermuthet, daß er die Ent— scheidung hinsichtlich des Schwefel⸗Monopels oder vielmehr der u gebenden Entschädigung abwarten wolle. Man sucht der Tompagnie Schwierigkeiten zu machen, indem man sie beschul⸗ digt, ihre Verbindlichkeiten nicht gehörig erfuͤllt zu haben, so daß es sehr wahrscheinlich zu einem Prozeß zwischen ihr und der hiesigen Regierung kominen wird. 7

Auf die schoͤnen Früͤhlingstage vom Januar und Februar stellte sich eine fuͤr diesen Himmels strich ungewöhnliche Kalte ein, welche unserer Stadt ein höchst trauriges Ansehen giebt. Auf den nahen und entfernten Bergen liegt der Schnee in großen Massen und zwar so, daß die Communicationen theilweise unter— brochen sind. Der Thermometer fallt beinahe jede Nacht unter Rull und viele der cxotischen Pflanzen in den Garten und öffentlichen Spaziergängen sind erfroren; den Palmen hat der Frest bis jetzt noch nicht geschadet.

Lucca, 19. März. Das Giornale zi Lucgg melzet zas am Tten 8. M. nach einer kurzen Trankheit erfelgte Ableben Sr. Excellenz des Marchese Accanio Mans, Minister Staats se⸗ 'etairs der auswärtigen und inneren Angelegenheiten Sr. Koͤnigl. Hoheit des Herzogs.

Spanien. zadrid, 9. März. In der gestrigen Sitzung der Depu— tirten Kammer gab die Prüfung der Wahl des Grafen Toreno zu stürmischen Debatten Anlaß, ihndeß wurde er doch zuletzt, un—⸗

geachtet aller Anstrengungnn der Minorität, als Deputirter zuge⸗ lassen. Im Senat haben heute die Debatten uber die Adresse

zur Beantwortung der Thron-Rede begonnen.

Griechenland.

Nachrichten aus Athen vom J. 6 im Osservatore Triestino, zufolge, herrscht in Griechenland fortwährend die größte Ruhe. Nach einem e, , stürmischen Wetter brach am 27. Februar im Piräus ein heftiger Orkan aus, welcher das Land und die umliegende Seegegend verheerte. Der an letzterem Orte scationirten Königlich Franzoͤsischen Korvette ‚„Messange“, welche bei dieser Geiegenheit iroß aller angemn andten Vor sichts⸗ Maßre⸗ gein in großer Gefahr schwebte, eilten die Offiziere und die Mannschaft der von dem Jinienschiffs· apitain Kudriafeky befeh⸗ ligten SBesterreichischen Korvette „Cesarea„“ muthig zur Hulse. 6 Sturm legte sich gegen Abend; die umliegenden Gebirge waren mit Schnee bedeckt. Eines in Syra vorgefallenen i

falles wegen, war diese Insel unter e rh Kontumaz ge⸗

stellt worden, welche am 5. Marz ablaufen sollte.

Türkei.

Konstantinopel, 29. Jan. (Journ, de Smyrne. ) Die über Wien aus London eingegangenen Nachrichten enthal⸗ ten nichts Neues Über die Unterhandlungen in Bezug auf den Orient. In Betreff der Mission des Herrn von Brunnow scheint noch nichts enischteden zu seyn. Je mehr man in deß vorschrel⸗ tet, um so mehr zweifelt man auch, daß bei dem gegenwartigen

Zustande der Europkischen Politik eine so wichtige Frage ohne die Mitwirkung Frankreichs entschieden werden . r 6. ist daher geneigt, dem in London verbreiteten Gerüchte, daß das Kabinet der Tuilericen Herrn Guizot nur nach London ge— sandt habe, weil es der Alllanz wieder beitreten wolle. In die⸗ sem Falle wäre die Qrientalische Angelegenheit nicht so verwickelt und man durfte hoffen, w,. in kurzem auf eine zufrieden— stellende Weise erledigt zu ehen. Was die Pforte betrifft, so leidet es keinen Zweisel, daß sie nicht ein Mittei vorziehen sollte, das ihr gestattet, ihre falsche Stellung zu verlassen, ohne deshalb mit einem Verbündeten des Osmanischen Rei— ches brechen ju dürfen, denn es ist bekannt, mit welcher Treue und Nezlichkett sie stets ihre Bündnisse und die Verträge gehalten hat. Die Tuͤrkische Regierung scheint übrigens von Al— lem, was in Lenden vorgeht, genau unterrichtet zu seyn, denn Reschid Pascha hat täglich Unterredungen mit den Drogmans der betheiligten Machte.

Hr, Horace Vernet ist in Begleitung seines Neffen und seines lings Goupil uͤber Rom nach Frankreich zuruͤckge⸗ kehrt.

Aegypten.

Alexandrien, 26. Febr. (L A. 3.) Ein Theil der vom Vice⸗Könige kuͤrzlich errichteten National Garde wird jetzt täglich auf den Platzen Alexandeiens exerzirt und soll, wenn sie so weit ausgebildet ist, daß sie mit dem Gewehr umzugehen welß, in ein Lager verlegt werden, was aber direkt den diesen Milizen ge— machten Zusicherungen, nur im Kͤußersten Falle ihren Heerd ver— lassen zu maͤssen, widerspricht. Hieraus könnten aber leicht sehr ernsthafte Unruhen entstehen, wie denn uberhaupt die e ganze Institution ihre sehr gefährliche Seite sowohl fuͤr den Pascha als vor Allem far die Franken hat. Es sieht in diesem Augenblicke so kriegerisch in Alexandrien und in ganz Aegypten aus, daß ein Fremder, der eben erst ankommt, glauben müßte, der Feind stehe schon wenigstens an der Graͤnze, ünd doch ist die Gefahr nicht so drohend wie im vorigen Jahre, wo der Sultan fest entschlossen war, den rebellischen Pascha zu Paacen zu treiben. Die Turkische Flotte, die man jetzt füglich die Mehmed Ali's nennen kann, wird ein— cxerzirt, um im Nothfalle die Kuste vertheidigen zu koͤnnen; ein Gleiches geschieht mit der Aegyptischen Marine und mit allen sonst disponiblen, im Dienste der Regierung stehenden Leuten, wie die Aebeiter im Arsenal und in den Fabriken. Der Arabische Kauf— mann Said el Gharbi ist der Aegyptische Lafavette, und andere wohl. habende Kaufleure sind zu Offizieren der National Garde ernannt. In den übrigen Theilen Acqyptens sind ähnliche Aushebungen macht, was wieder einen höchst nachtheiligen Einfluß auf die im 33 be⸗ ginnende Aerndte hat, da es bei der großen Ergiebigkei, die ses Jahres au den nothwendigen Händen mehr als Je ZeKzrchen wird. Man erwartet in kurzer Zeit eine bedeutende Anzahl Veduinen, die in der Gegend von Damanhour ein Lager beztehen werden. Die Beduinen von Wadi üufa werden in Gaßa erwartet, um von hier aus sowohl Aegypen als dem südlichen Syrien zu Hülfe kommen zu konnen. Auf diese Weise wird Aeghpten bald nichts als ein großes Sol⸗ daten Lager seyn, dessen Aufstellung jedoch vielleicht ganz unnütz seyn könnte, da es wahrscheinlich zu keinem Kriege kommen wird; denn erwartet man den Angriff von Seiten einer Europaͤischen Coalition, so wird man wohl lange darauf warten koͤnnen. Eine ussagration genérale würde die wahrscheinliche Folge seyn, und der sucht man ja so viel als möglich auszuweichen. Ueber die von Ibrahim Pascha in Syrien angeordneten Vertheidigungs— Maßregeln weiß man hier gar nichts; man darf aher voraus— setzen, daß er Alles anwenden wird, um einem feind ichen Ein⸗ dringen in dieses Gebirgsland so viel Schwierigkeiten als mög— lich entgegenzusetzen. Ein Armee / Corps ist in Aleypo versam⸗ melt. Divlomatische Communicationen sind dem Vice⸗Köͤnige bis jetzt nicht gemacht worden; man erwartet aber ein Dampf— schiff direkt aus Konstantinopel, das wichtige Dinge bringen soll.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Berlin. e n ,n, g, nnn Frtunde vam . Mär, err Prof. Ehrenberg theilte mit, daß nach seiner möfrostopsschen Analvse der durch Herrn Prof. G. Rose geschlagenen Steinproben die auf Herrn von Humboldts Reise bei Wolsk an der Wolga unweit Saratow beobachteten kreideartigen Kalkfelsen aus den⸗ selben mitrostovischen Pelvthalgmien⸗Arten vorherrschend bestehen, welche von Irland an die Westeuropischen Kreidemassen bilden.

Derselbe zeigte dann die H ieislaria paradaxrxa der Nordsee lebend por, welche selt September vorigen Jahres sich in Berlin im Serwas⸗ er erhalten un? vermehrt hatte. Viele Exemplare waren deutlich mit

fu drien· Länsen besetzt, welche der Gattung Cacconeis angehbren mögen, indem Cocc. Na viel, eine bisher unbekannte quergestreifte, an beiden Enden zuge pitzte Art dieser Gattung in demselben Waffer zahlreich lebt und vielleicht also die erwachseng Form jener kleinen ift. Eben so haben sich zwes neue Arten in der Mine quer eingeschnür— ler und gestreifter Na virtlie. N. Hidamus und N. gemiun jetzt in 6 Seewasser vorgefunden und bescnders anch eine gröstere Art der Zattung Svneyclia, von der nur eine kleine Form bekannt war, zahl⸗ reich entwickelt, die den Namen S. quaternarfa erhielt. 69

Derselbe zeigte dann die Abbildiing eines neuen Genus von Rä— derthseren aus der Umgegend. Berlins, Lare lg Pi-eis. welches, dem CLhactonetus Lars sehr ähnlich, sich durch 2 seitliche Sirnau gen die diesemn sehlen, unterscheidet. . .

Fierauf sprach derselbe über einen kürzlich von ihm beobachteten

ersten Fall eines wirbelnden ausgebildeten Jungen im noch ungelegien

Ei der Hlydatina Ceuta und über die bisher übersehene ich seit der Areella aeulrata, ihre Schale aus , e, . mo saikartig selbst n n, , , ö

Derr Geb. Rath Lichtensiein gab Mittheilungen über die Ergie— biakelt und Nützlichkeit des Aufsuchens der Eier der Sericaria Monneia (der verheerenden Fichten⸗Raupe), was zu einer allgemeineren interes⸗ n n ähnlicher Verhältnisse ven Seiten mehrerer Mitglie—⸗

er führte.

Herr Prof. Müller gab aus brieflichen Mittheilungen des Dr. Fer. eine Notiz 662 die Al d rsere rn e, der . Kiemen des Erthragoriscus Mola lebenden blinden Fischlaus, Ceerons Latreilifi, deren Junge mit Augen versehen sind,

Herr Dr. Henle sprach über das Nerven- Spstem des FEehinorrhyn- esnis noqusacus, welches nach dem Typus der Mollusken gebaut sst und aus einem Ringe von Dnerfasern, aber nicht am Schlunde son⸗ dern an der hinteren Körpermündung, besteht, der zu beiden Seiten ift Haufen von Ganalien-Kugeln besetzt ist, von denen aus sich Fä⸗ den in den Körper verlieren. ;

Serr Dr. Marchand sprach zuletzt über die Einwirkung des Chlors auf organische Farbestoffe, welche dadurch nicht immer gebleicht wer⸗ den, wie Lakmus, sendern est nur eine andere Farbe erhalten, wie das Indigeblau, indem das Chler unter Abscheidüng von Wasserstoff in fie Zusammensetzung des Farbestoffs eingeht und eine chlorhaitige Ver⸗ bindung erzeugt, welche zuweilen y, . roth, gelb, grün u. s. w. . ist, mithin die Therrie des Bleichens durch Chlor noth⸗ wendig bedeutend modistzirt. ͤ

Berlin. Von Den beiden in der hiesigen Schlesingerschen Buch⸗ und Musisalien⸗Handlung erscheinenden Album 's für . ng u * für Piano, deren früher in diesen Blättern erwähnt worden, hat das erstere nun bereits seinen vierten, das letztere seinen dritten Jahr⸗ gang erlebt. Es war ein guter Gedanke, auf diese Weise den musika⸗

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lischen Kräften Gelegenheit zu geben, alljährlich vereint dem Publifum ihre Gaben in a ächern der Tonfunsi, im Gebiet des Licdbes und in dem des Klavierspiels, darzubieten. So neben einander gestellt treten die verschiedenen Talente in ihrem ähnlichen oder abweichenden Charakter, in ihrem bedeutenderen und geringeren Werth deutlicher hervor, und eine Sammlung mehrerer Jahrgänge läßt uns zugleich einen lleberblick über die allgemeine Fertentwickelung der Musik gewin⸗ nen, da das Ganje jeder Kunst auch in ein zelnen Theilen desselben sich resleftiren muß. Eine nähere Prüfung, ob sich bei solcher Betrach⸗ tung ein wesentlicher Fertschritt der Tenkunst in der letzten Zeit her⸗ ausstellt, kann an diesem Ort nicht unternommen werden. Das Stre⸗ den nach neuen Gedanken und Formen zeigt sich bei der Mehrzabl der Komponisten, die zu den beiden Album's beigesteuert haben, aber zu⸗ weilen muß die Schönheit dem Rbsendersichen und Capriciäsen weichen; die Melodie wird in manchen Gesangsstücken fast zur Nebensache gegen die Begleitung; der Periodenbau in den Compesitionen für Piano muß eft einer phantastischen Willtür Platz machen, daher die Verliebe für Etüden, hapsodieen und Fantasieen. Aber dem allgemeinen Charakter einer Kunst⸗-Epeche ist nün einma! nicht zu entgehen; wo sich also übrigens Geist und Eigenthümlichkeit zeigt, da wäre es ungerecht, Re Gebrechen der Zeit an dem Einzelnen ju rügen. Das Album für Piano, welches Siücke der bedeutendsten etzt lebenden Birtuosen enthält, fann zugleich als ein treffliches libun nchen zu einer Klavierschule dienen, natürlich nicht für Aufän⸗ ger, sondern für diejenigen, welche die Höhen dieser Kunst zu erreichen streben. Im neuesten Album für Gesang findet man zunächst eine Reli⸗ quie von E. M. von Weber, ein recht hübsches, leichtes Duett.

um in einer verminderten und untergeordneten Gestalt den Platz ein— zunehmen, welche das Königthum ihnen in der neuen Gesellschast lasen wellte. Andererseils war dies Känigthum in sich selbs—t noch nicht sicher und eft von den Verurtheilen beherrscht, gegen welche es sämpfle; es fennte damals, dem zerstrten Glauben und Vertrauen gegenüber noch leine allgemeine Ueberzeungung von seiner Wehlthätigleit erweden. Zum Theil deshalb kamen die Könige zu der unwandelbar befolgten Politik, sich inner mehr und mehr auf diejenigen Charaktere zu stützen, deren ganje Macht us versönlichen Verdiensten hervorging, ünd deren Interesse nicht ven dem einer Menarchie verschieden seyn kennte, zu deren Dienste sie alle ihre Talente verwendeten. Diese Politik dauert seit Karl V. bis zu Unseren Tagen fert; Name und Bezeichnung hat sich geändert, der Zweck ist geblieben.

Man mag verschiedener Meinung seyn über Sinn und Werth der literarisczen Erjeugnifse jenes Zeitraums; aber es ist unmöglich 2 Regsamleit und Wwegung der Gesster nicht zu bewundern, wo die Poesie ven allen Seiten nerbeisirkmt, jung, belebt, ausdrucksvoll, oft hart oder leichtsinnig in den Worten, aber stets wahr; weil sie mit der That Hand in Hand ging, berrersprudelte ohne langes Ver— herbedenlen, und so, alg Spreche der Leidenschaft, sich nach allen Sei—⸗ ten frei entwickelte. Diese allgemeine Dichtkunst, weiche Alles, das Döchste wie das Geringste, durchdrang, in den Stimmen ker edelsten Sänger, wie des blinden Bettlers ertänte, Königliche Pracht und ver⸗ feinerte Gesinnungen ausmalte, und nicht minder Sprüche des Volkes und Anpreisungen der Kaufleute eder Ausrufer in ihren Bereich jeg; diese Dichtfunst bewahrt in ihrer epischen Eniwickelung das was die freien Werke des menschlichen Geisies von der bieß cenreniicnei—

Meyrerhbeer hat vier Lieder beigestenert, unter denen sich ein komi— sches Meister Klein? auszeichnet. Ven demselben sind kürzlich meh⸗ rere Heste Gesammelte Lieder und Remanjen“ bei Sch ic lin ger er⸗

schienin, in denen sich fast überall jen? Mischung ven Deutschem., Franiisischem und Italiänischem Styl zeigt, die diesem Komponister

eigen ist. der Französischen Poesse und Kunst in den ersten Jaaren nach der Juli Revolntion. Ba nck, der so eben auch eine Rebe von vierstim— migen Gesängen, „Weinlieder“ betitelt, in derselben Berlagshandlung herausgegeben hat, lieferte für das Album eine schwungvelle Rhapsedte. Curschmann brachte ein Weihnachtslied uit Cher von iagnigster Ge— milthlichkeit und das Gäthesche Gedicht: „Der Strauß, den ich ge⸗ pflüscket“, als Terzett behandelt, sehr sinnig aufgefaßt und von schöner barmenischer Wirkung. Auf ihn folgt Kücken mit einem Tschertes— senliede, charatteristisch und effektvoll, besonders in dem H. * rain doch mehr eine Romanze, als ein Lied zu nennen. Der Kom) nist hat auch Orchester⸗ Begleitung dazu geschriehen, und in dieser Ferm wurde das Gesangsstück neulich in dem Möserschen Kenzerte anegä⸗ führt. Bei dieser Gelegenheit kann bemerkt werden, daß von dem hilb— schen Liederspiel desselben, der „Flucht nach der Schweiz“, ein lav Auszug erschienen ist, der für ge ellschartliche Kreise eine leicht auszu— führende, heitere mur kalische Unterhaltung darbietet. Die beiden letz⸗ ten Seiträge zum Album sind von Reiffiger in Dresden der eine humoristische Compesition des Liedes von Kepisch: „die Perien im Champagner“, und von H. Truhn, der ein energisches und doch zu⸗ gleich schwermüthiges Wanderlied lieferte, welches man auch in den kur darauf in derselben Musitalien⸗Handlung herausgegebenen Nor⸗ dischen Liedergrüßen, dieses Componisten, wiederfindet. Die beiden Hefie der Liedergrüße“ enthalten eine schöne Auswahl von Gesängen nordischer Sehnsucht und Melancholie, in denen männliche Kraft und Gemüthstiefe vorherrschen. Es befinden sich darunter Dichtungen von Burns, Heine und Eichendorff, deren musikalische Auffassung dem Komponisten ausgezeichnet gelungen ist. Ansprechende innige Melo— dieen vereinigen sich hier auf natllrliche, ungezwungene Weise mit sinn⸗ reichen Wendungen in der Harmonig und Modulation der Begleitung. Im vorigen Jahre wurde in diesen Blättern auch eines von C. Ecker herausgegebenen, sogenannten Albums“ erwähnt, welches indeß keine Sammlung ven Liedern verschiedener Komponisten, sondern nur Arbei⸗ ten des Herausgebers selbst entbielt; auch in diesem Jahre hat dieser Lemvonist, der so frühzeitig eine seltene technische Begabtheit für die Tonkunst zeigte, wieder eine Probe von seinen Fortschritten in einem bei Breitkopf und Härtel in Leipzig erschienenen Heste von „Sieben

Die Romanje „der Mönch“ giebt uns so recht den Typus

Liedern und Gesängen“ geliefert, aus denen, besonders in der gewand⸗ ten Behandlung des Accompagnements, die Frucht der Studien her— vorblickt, welchen der junge Musifer jetzt unter Leitung Felir Mendels⸗ 2 obliegt. Die Lieder sind alle ] onders zart und anmuthig ist das Ständchen“, welches den Reigen

eröffnet. 10.

Collection de documens ine dits sur l'histoire de France.

Die beiden neuesten Bände dieser vortrefflichen Sammlung, ent⸗ halten die bisher nech nicht gedruckte (hranique de Bertrand du üneselslin par Luvelier truuvère du XI Veme. sièerle. Herr Char- riere, der Herausgeber, hat nicht nur für Feststellung und Ersu⸗ terung des Tertes großen Fleiß verwandt, sendern auch in einer gründ⸗ lichen und geistreichen Einleitung den Werth und die Wichtigkeit des Gedichtes erwiesen. Da der Raum nicht erlaubt, aus demselben hier Bruchstücke mitzutheilen (es enthält 22790 Verse), so begnügen wir

leitung im Auszuge r sfger, Die Leiden und Unfälle jener Zeiten (saat Herr Charriere) waren groß, jedoch nicht ohne Ergebnisse und Forschritie. Nachdem sich die

Ünjulänglichteit bloß kriegerischer Einrichtungen gejeigt hatte, gründete man eine andere bürgerliche Gesellschaft, und Paris erscheint zum ersten

Male mit seinem revolutionairen und demokratischen Einflusse, zwischen einem Königthume, welches in Sitten und Erinnerungen noch zu feu⸗ dalistisch war und den Basallen, welche ihm umgekehrt vorwarfen, es entserne sich * sehr von den Gesetzen seines Ursprunges. Nur zu est war das Volk das Opfer jener Streitigkeiten zwischen den höheren Klassen; doch hat man sich bisweilen darin gefallen, seine Leiden zu übertreiben. Es bedurfte keines geringeren Stoßes, um die Fesseln der Leibeigenschaft zu brechen; wenigstens erschien es nach Herstellung der Ordnung unmöglich, sie in der alten Weise herzustellen.

Bis dahin war das Volk niemals in der Geschichte hervorgetreten; während jener Kämpfe wirkte es hingegen mit einer Macht und Ei⸗ nigkeit, daß es einige Male die künftige Richtung der bürgerlichen Ge⸗ sellschaft zu entscheiden schien. Die wilde Trunkenheit und die Graͤuel der Jacquerie gingen vorüber; ein demefratisches Gefülhl dauerte aber fort und gründete sich erstens auf dem Wunsche, an den Genüssen der höheren Klassen Theil zu nehmen (welcher um so stärler war, je mehr man daven ausgeschlossen blieb) und zweitens auf religiöse Begeisterung, welche den Gedanken christlicher Gleichheit nmer wieder ju Tage förderte.

Die Größe der Gefahr berndigte alle Zwistigkeiten zwischen den Vasallen und dem Königthume, welches sich durch diese Einstimmigkent wider die Demokratie gewaffnet fand, die ihre Macht noch nicht kannte. Nach mancher Schwankung zwischen so entgegengesetzten Kräften, der Fendalsiät und dem Belle, befestigte sich die bürgerliche Gesellschaft

eicht und fließend geschrieben: be⸗

bermilteist der Monarchie; diese sollte nach beiden Seiten gegen Ueber⸗ maß und Ausschweifung schützen. ö Die Kirche bildete, durch ihre umfassenden Einrichtungen, einen Staat im Staate, hatte aber in Paris mehrere Stiftungen, welche vermöge ihrer demotratischen Einrichlungen in einen Hegenfat zu Reim traten und fühlten, welche Gleichheit der Interessen sse mit der charter Bilrgerschaft verbände. Biele Geistliche anden auf der Seite Philips des Schönen gegen den Papst. und schlossen sich den Köngen in ihrem Kamgse , ,. * 6 Der demokratische Instinkt, welcher damals erwachte, d Vbri⸗ ne in viel geringerem Vegensatze zur Feudalität, als 81 n Selbst im Aüfstande gegen diese Ferm ging man darauf hinaus, sse In gewisser Welse wieberherzusiellen. Ueberall. wo das Vols mn aten Jahrhundert handelt und regiert ist e mit dem Geiste, der Sprache Und den Ideen der Aristolratie, Diese Inlonegacnz sadet sch zu allen Zeiten, und die Idee, welche in verwirrter Beise die Massen zu einer Ümgesialtung trestt, ist vermischt mit Angewöhnnngen und Gebräuchen, welche der ändernden Gewalf als eine Art amtlicher Kleidung dienen. Tse Kirche und die Fendalit ät verlglen allmälig den Charalier der Allglmetndeit, welche die Größe dieser Insiitntionen ausgemacht halte

len und studirten Tichterei unterscheidet.

Nach einer Entü icke ung mehrerer Jahrhunderte Mittelalter entgegengeserten Sinne, bat den Werfen jener Zeit mit erhähter Einsicht gegenübergestellt. Dech muß man gestehen, die nene Bewegung ist bis jetz bleß wissenschafi⸗ licher Art gewesen und die neuen Ausgaben (weiche eine Menge von Rertenninissen voraussetzen sind nur für eine kleine Zihl ven Gelehr⸗ ten gemacht werden, anstatt sie dem Sinn Jetztle⸗ benden jzugänglich zu machen. n unseren Tagen, wo die öffentliche Vernun t aus den Ruinen der Vergangenheit, das für die Gegenwart Sean äcbare aufzufinden strebt, wäre Unterricht über die dltere Natie— nal Literatur das beste Mitel, der Jugend eine gesunde Richtung zu geben. Vein entfernt, die tlassi che Ciziehnng rerdrängen, eder (eéüs dem mateciatistischen und industriellen Standgunkte unserer Zeit) die sittlie Entwickelung des Cbarafters und die Bildung des Sinnes für moralische Baorheil und Ereße zurücstellen zu wellen; möchten wir victmiehr ein Sosten Tärsen and kervellstandigen, welches sh auf lek⸗ liches Ferfommen gründet, die gesstigen Meisterwerke aller Zeiten zu⸗ sam menfaßt, die Gegenwart mit ker Bergangenheit verbindet, und mithin leine der Kenntnisse draußen lassen darf, welche den mensch— lichen Geist interesstren. So im Wesentlichen Herr Charriere.

Zum Beweise, daß die Franzesen nicht bloß die Quellen ihrer eige⸗ nen Geschichte auffuchen und herausgeben, sendern ihre Aufmerk am⸗ keit auch anderen Völtfern zuwenden, erwähnen wir bei dieser Gelegen⸗ heit des: men are j-ter que et - hro ologique str les Epen reües intitulées Loi rnali di Messer Marte i Cgiavenarzo par II. D. de kuxrnes. Haris, 1839. Iro. Wenige Schriftsteller des Mittelal⸗ ters bed ften so sehr wie dieser einer genauen kritischen Durchsicht einer Vergleichung mit anderen Nachrichten, einer Feststellung der eft sich widersprechenden, oder irrigen Zeitrechnung. Der Herjoeg ven Luvnęes bat diese mübsamen ünd schwierlgen Aufgaben mii vielem Scharfsinne und seltener Gelehrsamkeit gelöst, und verdient den Dank aller Freunde der Geschichte jener Zeiten. F. v. R.

in einem dem bat uns die Gewalt der Dinge

Faßliche Anleitung, die Taubstummheit in den ersten Lebensjahren zu erkennen, und möglichst zu ver— hüten, so wie auch die taubstummen Kinder im alterlichen Hause zweckmäßig zu erziehen, vor Lr. Eduard Schmall, Gehör und Sprach-A rzte zu Dresden; das. (bei Arnold) 1810. 48 S. tl. 8.

Der sowehl durch einige gediegene Schriften über Taubstummen die zum Theil in diesen Blättern schen rühmlichst erwähnt werden sind, als auch durch vieljährige, glückliche Behandlung Taubstumæaner und Schwerhöriger vortheilbaft bekannte Herr Berfasser hat sich durch die eben genannte kleine Schrift um die bezeichneten Unglücklichen und deren Aeltern und Erzieher ein neues Verdienst erworben. W derselbe von seinen vielen Erfahrungen in seinem großen wissenschaft⸗ lichen Werke, lber eine jweckmäßige Behandlung und Erziehung tanh⸗ stummer Kinder von ihrer frühesten Kindheit an, den Männern vom

.

Was

Sach mit wissenschastlicher Gründlichkeit ausführlich mitgesbeilt hat,

das sucht er jetzt in der verliegenden kurjen Uebersicht, in 8 Abschumlten und in 92 55. zusammengedrängt, doch auf eine auch für den Bürger und Landmann faßliche Weise darjustellen. Sein menschenfreundliches

Streben ist ihm auch so wohl gelüngen, daß Jeder, ohne alle ärztliche

und wissenschaftliche Voerkenntnisse, aus der einfachen, klaren und be⸗

stimmten Darstellung, welcher einige allgemeine Bemerkungen liber die Taubstummen vorangehen, sich leicht darüber belehren ann wie die Taubstummheit an den Kindern zeitig zu erken⸗

uns, einige der gehaltreichsten und eigenthümlichsten Stellen jener Ein⸗ nen. möglich zu verhüten, auch welche Art der Heilversuche am

besten anzuwenden sey, und wie eine zweckmäßige Behandlung taub⸗

stummer Kinder bei ihrer Erziehung beschaffen seyn müsse. Nicht minder deutlich ist für alle Aeltern und Erzieher die besendere An— weisung zu der nothwendigen frühen Vorbereitung des Taubstumwmen für den eigentlichen Unterricht, um ihm neben seiner natürlichen Zer chen⸗ oder Geberden⸗Sxrache eine vorläufige Anleitung zum Gebrauche der Wert⸗ und Schrift⸗Sprache zu geben, und ibn auf ganz einfachem Wege, mit den ersten, nethwendigsten Lebens⸗Kenntnisen bekaunt zu machen; endlich wird auch noch gezeigt, wie denen, welche vor den Verluste des Gehörs schon sprechen kennten, die Sprache zu erhalten und wie theils die Ortsschule, theils eine eigens für Taubstumine be— stimmte Anstalt zu benutzen sey. Aeltern und Erzieher, welche fur ihre taubstumm werdenden Kinder Rath und Hülfe suchen, können dem achtungswerthen Verfasser für die Bearbenung dieser sweckmäßigen Schrift nur dankbar verpflichtet seyn. Es ist auch in Anerfennun der Gemeinnützigkeit dieser Schrift dem Verfasser bereits kürzlich, mitteln eines sehr ehrenvollen Schreibens von Sr. Majestät dem Konige ran Sachsen, eine bedentende Summe zur möchlichsten Berbrertanz? ** selben überwiesen worden, obgleich kurz vorher schen das Säc lch Ministertum des Kultus und des öffenilichen Unterrichts n **

wog Exemplare gekauft hatte, um sie an alle Geistliche de Landes ver⸗ theilen zu lassen. J. J.

Dauer der Eisenbahn - Fahrten am 20 Närz. Xdgang Jeitdauer d8ang Zeitdauer von von * * Gerl i n. pet adam. St. M.

Um ? Ubr Morgens * um si Uhr Mergens. * 10 Mittags .. 12 Nachmitt. 12

Abends. 89

* * 33

Rachmitt .

Meteorologische Beobachtungen. Morgens m Abends Nach einmallger

1826. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beodochtung.

20. Marz.

Lastdruc..... 338 0 ar. 336 11ν bat. 331 aννάt. Quellwarme 849 R.

Lunmwarme. 1330 R. 4 228 R. O8 Be. Flußwerme G16 X.

Tdauvunfi.... 290 R. 4 09 R. 9.10 R. Bedenwarme 262 9.

Aus dünstung O0 oi?“ Rh.

Dunstsatrigung S9 C6. Nei derscllog Obi Rh.

Wetter... trũde.

Wind WB.

Wolkenzug. ... Tagesmitte! 336 11 Dar. 4 O40 .

S8 yt.

Sone.

Be. W

S8 o Ct.