i utoren selbst behalten, sondern an Buchhändlern — 6 man weist hierbei darauf hin, daß Milton zu einer Zeit, wo das Verlags ⸗Recht noch immerw. 83 * bach ir'8 bis 13 Pfund St. für sein großes Werk habe be, kommen können. Hiergegen sagen die Vertheidiger der Talfourd⸗ schen Maßregel, unter denen sich Lord Mahon und Sir R. In⸗ glis auszeichneten: man sey es den Autoren er . ihnen den bestmöglichen Lohn und Schutz fur ihre Werke zu sicher Gesellschaft durch dieselben die größten Vorth erwuchsen; bis her aber seyen gerade die Schriftsteller diejenigen ge n, die den geringsten Gewinn von ihren Werken gezogen und, wie die Veispiele Dryden's und Milton's bewiesen, oft mit Armuth und
6. — gehabt hätten, während jede andere geistige
ets vom Parlamente bereitwillig belehnt worden, wie
B. Arkwright durch den seiner mechanischen Erfindung ewahrten hug zu einem fuͤrstlichen Vermögen gekommen sey; sieg Generaten habe ihr dankbares Vaterland oft Belohnungen bewilligt, auch gegen ausgezeichnete Staata männer 3 es sich eben so dankbar erwiesen; warum also sollten die
ochriftsteller, die ihrem Vaterlande eben so nützten, allein ihren Lohn in ihrem Ruhme und auch diesen meist erst nach ihrem Tode finden? Der Preis der Bucher werde ubrigens durch die Schüßung des Eigen hums⸗Rechts keinesweges immer gesteigert; so koste z. B. die schoͤne Ausgabe von Byron s Werken, die bei Murray unter dem Schutze des Verlags⸗Rechts erschienen, nur 20 Shillinge, während die fremde, viel schlechtere Ausgabe fur 23 Franken verkauft werde; aber selbst wenn der Preis durch den Schutz etwas erhöht wuͤrde, so werde gewiß seder Rechtlichdenkende diesen geringen Mehrbetrag gern zah⸗ len, da er dadurch dem Autor, dem er so viel 8 lehrung und Bildung verdanke, nur einen kleinen Theil Keiner Schuld abtrage. Nichts sey den höheren Interessen der
Literatur nachtheiliger, als wenn man die Schriftsteller in die Nothwendigkeit versetze, fur die Beduͤrfnisse des Tages zu schrei= ben. Man solle nut auf den Schutz hinblicken, der in anderen Landern dem schriftstellerischen Eigenthum gewährt sey. in Dane⸗ mark und Schweden bestehe eine immerwährende Dauer des Verlagsrechts; in Rußland sey durch ein * von 1830 die
Dauer desselben auf 28 Jahre nach des Autors Tode und, wenn binnen 3 Jahren nach Ablauf dieses Zeitraums eine neue Auf— age nöthig werde, noch auf weitere 10 Jahre oder, mit anderen Worten, für ausgezeichnete Werke eigentlich eine fuͤnfunddreißig ährige Dauer des Verlags⸗Rechts bestimmt worden; in Preußen zewahre das Gesetz den Werken noch dreißigsährigen Schutz nach dem Tode ihres Verfassers, und in Frankreich verleihe ein Gesetz
von 1819 das Verlags Recht fur die Lebenszeit des Autors, dann noch far die Lebenszeit der Wittwe und, nach Beider
Tode, für die Kinder noch, auf 20 Jahre. Uebrigens
räumten selbst Gegner der von Herrn Talfeurd vorgeschlagenen
zedeutenden Erweiterung der Dauer des Verlags Rechts doch ein, daß es allerdings hart fuͤr die Familie eines Schriftstellers sey, wenn er gerade beim Ablauf seines Verlags⸗Rechts sterbe und ge— rade mit einer heuen Ausgabe seiner Werke at z gewesen sey, von der dann die 2. des Verstorbenen gar keinen
Nutzen ziehe, obgleich sie ihr vielleicht zur Hauptstütz
nen sollen. Herr Charles Buller, der sich im C
ür die Verlängerung des Verlags Riecht aussprach, hatte nur
Bedenken, daß sich er hn Personen, nn, , en g.
nicht ankäme, des n, ,,. dechts in einze
Fällen zur Unterdrückung vedeutender Werke bedienen könnten,
die ihnen ein Aergerniß wären, wie z. B. Gibbons Rö⸗
mische Seschichte, Hiergegen, meinte er, müsse nothwen= diger Weise eine Vorkehruüng in der Bil getroffen wer⸗ den. Unter den (offentlichen Blättern tritt gerade eines
* liberalsten, die Morning Chronicle, entschieden gegen die
Talfourdsche Sill auf, und sie 1 jede Gelegenheir, die Ar⸗
gumenre zu Gunsten derselben lächerlich zu machen. o meinte
3B. Sir R. Inglis, wenn zu Shakespeares Jeiten das schrist⸗ tellerische Eigenthüm geschützt gewesen wäre, so warden die Nach. kommen des Dichters sich jetzt an Rang und Vermögen vielleicht mit der Familie Marlborough messen können. Hierauf erwiedert ches Blatt: „Sit Robert scheint das Verlags Recht zu einem
Majorat machen zu wollen, sonst wäre es doch in der That merk—⸗
würdig, wenn im Verlauf von zwei oder drei Jahrhunderten
das Verlags-⸗Recht in einer und derselben Familie bleiben sollte, denn selbst den 16 esetzt, daß es nicht verkauft würde, so möchte es doch für die n etwas ö r, sich uͤber die
Editionen zu 2 In Neu- England sollen ganze Städte von Per⸗
sonen Namens Coffin bewohnt seyn, die alle von einem Purit aner
dieses Namens abstammen, der seine Besitzungen vor etwa 2600
Jahren vererbte.“ Dagegen ist der konservative Courier ein
Haupt ⸗Vertheidiger der ö mr . Rechte. Nicht nur
die Literaten, sagt derselbe, „sondern das ganze Gemein wesen
hat Herrn Talfourd sehr zu danken für seine Ausdauer in dem
Bemühen, den Autoren legislativen Schuß 366 sichern, trotz der blödsinnigen Opposition, die ihn auf jedem Schritt entgegentritt. Bei einet oberflächlichen Betrachtung des jeßigen Zustandes der Literatur scheint freilich eine Ausdehnung des Verlags⸗Rechts we— der erforderlich noch wänschenswerth, denn der größte Theil der seKzt Rufenwerse aus der Presse hervorgehenden Werke wird nur mit Dinstcht auf augendlicklichen Lohn produzirt; aber dergleichen Werte ind mehr dazu geclguet, den Geschmack des Publikums zu e dern h, als ihn zu verbessern. Denen, welche die hoheren
welge der Literatur Veache lten, gewahrt das gegenwartige Gesetz kei 2 hinreichenden che, ig is. entmuthigt es sie in ihren Arbeiten.“ Eben so eifrig erklar G ein anderes Torr Blatt, die Worning errn Talfen ns Maßregel. „Welche Folge‘, he⸗
würde das gegenwärtige Gesetz für
Auteren haben, denn wir
nen
9
sie nur recht damit ver⸗ Berwandten jener
apon bekamen.“
bei iheit einer dem Verb der
9 sey, Geschworenen⸗ Gerichte in buͤ nie beliebt werden konnten, und e schwer,
zeugen, daß ein Richter, gewohnt, die Bewel 2 cherer zu w , urtheisespru
da der
. 338 als Geschworehe, aus Leuten bestehend, dle nach zufälligen Ruͤck⸗ sichten ernannt würden und nicht verantwortlich seyen.
Lord Melbourne hat 30 Pfd. Sterl. zur Errichtung einer ——— 1 — in dem großen Bergwerks Bezirk Grinsley bei Nottingham beigest'tuert.
Herr Turnbull hat von der Regierung den Auftrag erhal—
, ihr die Detaile seines Planes zur Unterdruͤckung des Afri⸗
anischen Sklavenhandels vorzulegen. .
Die sogenannten Kirchthurm-⸗Rennen werden so fashionable, daß zwei als gute Reiterinnen beruͤhmte vornehme Damen uͤber⸗ seingekommen sind, am Tage nach der angesagten großen Steeyle⸗ Chase in Northampton auch ein solches Rennen zu halten, und 7 um einen Wettpreis von je 509 Pfd. Sterl. Zugleich ha—⸗
ben die Bekannten der beiden Amczönen große Wetten auf sie angestellt. ;
Nieder lande.
Aus dem Haag, 21. März. Die Regierung hat auch dem namentlich von den Einwohnern Amsterdams ausgesproche⸗ nen Wunsch einer völligen administrativen Trennung der Pro- vinzen Nord, und Sud⸗ Holland na e. indem eine Anord⸗ nung dieser Art in einem der Gesetz Entwürfe zur Modisizirung des Grundgesetzes in Antrag gebracht worden.
Belgien.
Brüssel, 20. Marz. Im Belgischen Moniteur liest man; „Ein Journal hat behauptet, die 2 über Anwendung der Aninestie auf den General van der Smissen sey im Mint ster-Rathe zu einer Zeit erörtert worden, als Herr 26 Justiz⸗/ Minister war, und zwar kurz vor dem Ausscheiden dieses Kabi= nets Mitgliedes. Diese Behauptung ist unrichtig. Zugleich giebt uns dies den Anlaß, noch einen andern Gegenstand zu berichti⸗
en. Im Conseil ward nämlich die Frage untersucht, ob die oͤnigliche Gnade auf den durch Kontumaz verurtheilten General van der Smissen angewandt werden konne, was der Minister, Rath, nach dem von Herrn Ernst abgegebenen Gutachten verneint hat. Hiernach list also die Gnade dem Herrn van der Smissen nicht angeboten, und die Amnestie⸗ Frage ist im Conseil nicht gepruͤft worden während Herr Ernst Mitglied desselben war.“
Am J7. Mai wird die erste Section einer neuen von Bruͤs⸗ sel ausgehenden Eisenbahn eröffnet werden. Es ist dies die Bahn nach der Franzoͤsischen Grange, die einstweilen von hier bis Tu— bise der öffentlichen Benutzung übergeben werden wird.
Dem Observateur zufolge, ist die Mehrheit der bisheri=
binet zu bleiben.
Ale . J te Burg dahier fur rer
erde bung lager
dadurch
L.. der A
Dresden 109. Mar 3 * 3.7 In der heutigen Siz⸗ zung der zweiten 3 ist die 4 * des Militair Bud⸗ . nur um ein Geringes vorwärts gekommen, weil sich bei zwei
atte
2 e I . 3 von jährlich 2063 Rthirn. Jerichteten Antrag nur billi⸗ gen. Es fanden sich auch keine eigentlichen Gegner desselben, in⸗ dem vielmehr lammtliche ? 1 Theil nahmen Braun, Oberlander, Clauß, Aus dem Winkel, Dr. Schr der, Eisenstuck, Tobt), fur denesben sprachen. Gleich; wohl glaubte ihn der Vorste lid der Deputation, Reiche, Cssen. stuck, vertheidigen zu en, well er ihn fuͤr „unpopulair“ hielt und vermünhete, er werde „Widerwillen! erzeugen. Dem wider⸗ sprach aber Todt, indem er meinte, durch die Aufhebung der Un terofftziers⸗-Schule werde die Einrichtung nur liberaler, da die Untersffiztere und Eleven der Militgir⸗Bildungs⸗Anstalten nicht mehr durch einen Umnterschied abgesperrt waren; was aber, liberal sey, könne nicht „unpopulair“ seyn und „Widerwillen“ erregen. Braun wollte, daß nicht bloß die ausgezeichneten, sondern alle Unteroffiziere , werden möchten, was aber, da er eine Prufung vor der Aufnahme nicht ausschließen wollte, im Grunde dasselbe i . 2 an ge ten der * 6 rn. Und der Referent von der Planitz, se wie der 2 äußerte hierbei zugleich, in Folge einer
ke leerer Nerrhheben Iberllande, Ce e dne Var ö . )J. Ber Antrag der Den nta,
w, ,
r iel Eisenstuck e, ⸗Minister.
Gerichten, sondern der Polizei überläßt.
lbgeordnete, welche an der Diskussien
ist. Gegen dieses Amendement sprachen daher
kussion rief die folgende Pesition (Gi), Zuschuß zu dem Soldaten e n,, hervor. Es wurden nämlich verlangt und bewilligt: 2219 Rihlr. fur die Garnisonschulen, 261 Rihlr. zu Unter⸗ stuͤtzung der Erziehung der Kinder einiger Soldaten / Familien, 6 Rthlr. Regie ⸗Aufwand und 6644 Rthlr. zu Unte ung des Instituts in Struppen, an die Bewilligung der letzten ost aber von Sei⸗ ten der Deputation die (von der Kammer auch genehmigte) Be— dingung geknüpft, „daß in dem Institute zu 8. min de⸗ stens zum dritten Theile Waisenknaben aus dem Cipilstand auf— genommen werden.“ Eisenstuck wollte diese letztere Post von dem Etat des Militair⸗Departements ganz gestrichen und auf das Mi— nisterium des Innern uͤbergetragen 3 und stellte deshalb ei⸗ nen Anttag. Ihnen gegengher standen oder nahmen sonst an der Debatte Theil von Seiten der Regierung die Mi nister von . Wallwitz und von Lindenau, von 535 Deputation Reiche⸗Eisenstuck, von Thielau und der ent vo
der Planitz, van Seiten der Kammer die Abgeordneten Ober⸗ länder, Braun, von Mayer und Todt. Groöͤßtentheils gingen die Bemerkungen der Gegner des Eisenstuckschen Antrages dahin, daß das Militair wenigstens in so weit, als von seinen Beiträgen das Gut Struppen (um den unverhaltnißmaßigen Preis von 57, 000 Rihlr.) gekauft worden sey, und noch andere Erträge vom Militair (Gebüh— ren bei Heiraths⸗Dispensationen) in die Kasse des Instituts slossen, ein Recht habe, vorzugsweise beruͤcksichtigt zu werden. ur in so weit eine Bewilligung aus der Staatskasse beansprucht werde, muͤsse auch der Civilstand zutrittsfähig seyn, und dem werde Ge— nuüge geleistet durch den Vzrschlag der Deputation, bei em es denn auch sein Verbleiben hatte. — Der Schluß der Be—⸗ rathung über das Militair⸗Budget soll nun in naͤchster Sitzung
erfolgen. 2 Stuttgart, 20. März. (Schw. M.) Gestern Nach mit tags zwischen 4 und 5 Uhr wurde im großen Marmorsaale des Königlichen Nesidenz⸗Schlesses von dem Hof⸗Prediger, Ober⸗ Konsistorial⸗Rath von Gruͤneisen, und dem katholischen Dekan und Stadt ⸗ Pfarrer Vol die feierliche Trauung Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Marie Friederike Charlotte von Württemberg, Tochter Sr. Masjestät des Königs, mit Seiner Erlaucht, dem Grafen Alfred Karl Franz von Neipperg, nach dem bei beiden Konfessionen ublichen Ritue, in Gegenwart Ihrer Majestäten des Königs und der Königin, der hier anwesen⸗ den Mitglieder des Königlschen Hauses, des Hosstaatg, der Kö— niglichen Minister und des Königlichen Geheimen Raths voll⸗ ogen. ; Ihre Königl. Hoheit die 1 Marie von Wurttem⸗ berg behält Ihren bisherigen Titel und Rang als „Königliche Prinzessin von Württemberg“ mit dem Beisatze: „vermählte Gräsin von Neipperg.“ :
Karlsruhe, 19. März. (Karlsr. 3.) Bei der sortgesetz⸗ ten Diskussion über das Straf⸗Gesetzbuch, in der zweiten Ram mer, stellte bei s. 4 — 76, über Zurechnüngs⸗Fähigkelt der Ju—⸗ gend, Staatsrath Jolly den Antrag, in §. 713, zweiter Abatz, den Regierungs- Entwurf herzustellen, der die anzuordnenden Besserungs, Mittel bei unzurechnungsfähigen Kindern nicht den Dieser Antrag wird von den Abg. Merk und Baumgärtner unterstuͤzt gegen den : Welcker, der es bedenklich findet, der Polizei * viele Gewalt einzuräumen, und die Sache wenigstens einem künftigen Polizei Straf⸗Gesetzbuch vorbehalten wissen will. Sander? zuzugeben 8 daß nach jetziger Sachlage die Bestimmung der Besserungs⸗
ittel Sache der Polizei sey; allein diese sey nicht die⸗ Behörde, über die Zulaässigkeit der BesserungJe Mittel zu erkennen; dies seyen nur die Richter. Der Paragraph enthalte die Voraussetzung eines Verbrechens, das vor Gericht untersucht werde, dieses sey also auch in der Lage, uͤber Anwendung von Besserungs⸗Mittesn nach seinen 3 der Indinidualitat des rn , erbre⸗ chers zu erkennen. Die Fassung der Kommisston gehe e , allerdings zu weit; er schlage vor, den Satz so zu fassen: „vorbehaltli der Ueber weisung des Verbrechers an die Polizei zur Vorkehr von Besse⸗ rungsmitteln.“ Dieser Antrag wird, von Welcker, Merk und Baumgartner unterstuͤtzt, angenommen. Sander stellt sodann zu §. 7 den Antrag, statt des 12ten das zurüͤckgelegte Late Jahr als dasjenige anzunehmen, wo die Zurechnungslosigkeit des Kin⸗ des aufhöͤre, und begruͤndet diesen Antrag im Wesentlichen da—⸗ durch, daß er erörtert, wie die Gruͤnde der in allen Gese ebungen der Natur der Sache nach statuirten Zurechnung s denn der Kinder zu suchen seyen, in dem noch unentwickelten Bewußtseyn des Kindes uͤber die Begriffe gut und bose, über erlaubt oder strafbar. Mit diesem mangeinden Bewußtseyn gehe ihm auch die Willensfreiheit ab, ohne welche eine Zurechnung nicht zulässig sey. Es frage sich nun, ob das zwöͤlste Jahr in der Entwickelung des Kindes als ein solches angenommen werden tonne, wo es in Besitz klarer Begriffe über Recht und Unrecht und zu Willensfreiheit gelange und damit zurechnungsfahig werde Der Redner leugnet dies, vielmehr sey das vierzehnte Jahr ein solches Stufenjahr in der Entwickelung des Menschen, sowohl körperlich als geistig. Bis zum 14ten Jahre gehe es in Schule, und da erst empfange es den vollstandigen 3 Unterricht, der in ihm das klare Bewußtseyn über gut und böͤse, Recht und Unrecht erst völlig zur Reife bringe. Unnatuͤrlich und ungerecht sey es, vor dieser Zeit fur zurechnungs faͤhig zu halten; einzelne Ausnah⸗ men bildeten noch keine Regel. So wisse er keinen einzigen Grund anzugeben, der fur das zwölfte Jahr spreche; sey das vierzehnte Jahr in der seitherigen nr . üblich ge⸗ wesen, und davon abzuweichen, 6 er keinen Grund. Bei §. 15 will der Redner die geminderte Zurechnungs⸗Fähigkeit vom sech⸗ zehnten bis zum achtzehnten Jahr ausgedehnt wissen; die Willens⸗ Freiheit werde erst recht im Leben erworben, und dazu sey die Zeit vom vierzehnten bis sechzehnten Jahre zu kurz bemessen; das achtzehnte bestimme die Civil⸗Gesetzgebung als das der Ma—⸗ jorennität; man möge die Kriminal-⸗Gesetzgebüng hiermit in Ein klang bringen. Einen dritten Antrag stellt der Redner bei 5. J, indem er statt des 18ten das 2iste festgesetzt wissen will, vor dessen Zurncklegung die Todesstrafe nicht zu vollziehen sey. Was die Gnade bisher verhuͤtet, . kuͤnftig das Recht thun. Staatsrath Jolld erklart sich gegen diese Anträge: der Abgeordnete Sander gehe Don der Ansicht aus, die Gebote der Moral müßten erlernt wer— den; das sey irrig, sie lägen in jedes Menschen Brust. Es ent⸗ scheide auch hier die Erfahrung. Sey in der fruͤheren Gesetz⸗ ebung ein späteres Alter bestimmt gewesen, so müsse man beden⸗
jetzt früher eintreie, als sonst. Es spreche ferner für das zwölfte Jahr das Beispiel anderer Gesetzgebungen. Das aus der Civil Gesezgebung hergenemmene Argument beweise zu viel; denn dann müßten z. B. Verschwender unter dieselbe Kategorte wie die Kinder gezählt werden. Kröll unterstuͤtzt den ersten Antrag Sander s. hl lägen die Keime der moralischen Begriffe im Menschen, aber sie müßten gepflegt und entwickelt werden durch
Unterricht und Erziehung. Uebrigens würden auch zu dem Eid die Kinder sogar erst im sechszehnten Jahre zugelassen.
n, daß es unbestreitbar sey, wie die geistige Reife der Kinder
Italien.
Rom, 11. März. Mehrere Blatter haben in letzter Zeit eine Annäherung der bestehenden Regierung in Lissabon an die Kirche in Zweifel gezogen. Diesen kann man nun nicht besser begegnen, als durch die Nachricht, daß der zu dem bezeichneten Zwecke von Portugal ernannte Diplomat, Graf Carrera, der Welt durch vielfältige Missionen unter seinem fruͤhern Namen, Che— valier de Lima, bekannt, hier eingetroffen ist und nun mit dem Ritter de Migueis, Secretair bei der letzten Botschaft des Gra— fen Funchal hierselbst, gemeinschaftlich die Unterhandlungen betrei⸗ ben wird. Was Dom Miguel und das kürzlich gemeldete Ge— rücht von seiner freiwilligen Entsagung auf den Portugiesischen Thron ꝛc. betrifft, so scheint dasselbe hier immer mehr Glauben
zu gewinnen; es wird ihm auch nicht von dessen Anhaͤngern
widersprochen. ; In der Päpstlichen Druckerei ist man gegenwartig beschäf— tigt, alle durch die Päpste nin Verordnungen gegen den Sklavenhandel durch die Presse n: u zu veröffentlichen und als ein Ganzes herauszugeben. Lienen gab die Königin Wittwe von Sardinien des alten
zendes Dejeuner in ihrer Villa auf der Höhe
Tusculum. Pertugal.
— — Lissab on, S. Mätz. Der Kampf zwischen den Chamor⸗ ros (Den Chartisten oder der rechten Seite) und den Septem⸗ bristen hat mit der größten Erbitterung begonnen. Diesmal gilt es nicht einen Kampf mit Kanonen und blanken Waffen auf dem
Tampo da Feira oder auf den Hohen von Ruivaes, sondern mit
Versprechungen und Intriguen bekämpft man sich gegenseitig im anzen Lande auf der Arena der Wahlen. Da die Chamorros ich mit den Ordeiros verbunden haben, in deren Haͤnden sich die Regierung befindet, so ist es waͤhrscheinlich, daß sie den Sieg behalten. Ob das Land etwas dabei gewinnt, bleibt dahingestellt. Alle Parteien sind daruber einverstanden, daß die innere He rar tung ein wahres Chaos bildet und daß die Ursache hiervon in den gegenwärtigen Institutionen, in den Klubs und der Spal—⸗ tung der Nation zu suchen sey: in den Institutionen, weil man, um sie dem Lande anzupassen, zum Theil die organischen Gesetze desselben andern mußte, diese Aenderungen aber, die man Reformen nannte, wieder nicht mit den Gebräuchen und der Bil— dungestufe der Masse des Volkes im Einklange standen und da—⸗ her, so schön sie auch in der Theorie erschienen, doch sich als un— ausführbar erwiesen; in den Klubs, weil sie die Revolution be— fordern, und weil, da den in dieselben eingeschriebenen Mitglie— dern der herrschenden Partei entschieden der Vorzug gegeben wird, Aemter fuͤr die Maͤnner und nicht fähige Männer fuͤr die Aem—⸗ ter gesucht werden. Seit der Convention von Evora, Monte sprechen die Ministeriellen bestndig von einer Verschmelzung der Parteien; allein das bloße Sprechen ist nicht hinreichend, und um sie wirklich auszuführen, wäre es nöthig, in Portugal, wo die Haupt Einkünfte gewisser Klassen der Gesellschaft in öffent—⸗ lichen Aemtern bestehen, die fähigen Personen fuͤr die Aemter aus allen politischen Farben zu wählen. Das hat aber seit der erwähnten Epoche noch kein n m. gethan. Diese Ursachen der Desorganisation sind von den Ministern, sowohl in der Thron⸗ Nede, als in ihrem Bericht an die Königin, worin sie die Auflösung der Kammern verlangen, angeführt worden. Sie behaupteten zwar, daß sie die Institutionen auf— recht erhalten wollten; aber sie haben keine Maßregel gegen die geheimen Gesellschaften ergriffen und sind daher genß— thigt, zur Leitung der Wahlen sich jetzt selbst der geheimen Ge— af! der Chamorros gegen die Septemhristen zu bedienen, um, wie die Chamorros höffen, die Septembristen durch sie zu ersetzen. Wenn das Ministerium wirklich die Absicht hat, das Land zu reorganisiren, so duͤrfte es auf diese Weise schwerlich sei⸗ nen Zweck erreichen. Selbst wenn es bei den Wahlen eine große Majorität erhält und die Cortes die neuen Reform-Plaͤne anneh⸗ men, so wird doch, so lange die Quelle der Unordnung unverstopft bleibt, die Reorganisirung des Landes nur schein— bar seyn. — Einer der nächsten Verwandten des Hauses Bra— ganza, der Marquis von Valencia, Kammerherr der Königin, ist gestorben. Er war ein Mann von Talenten und hatte sich in dem letzten Buͤrgerkriege dem aͤlteren Zweige des Hauses Bra—
ganza angeschlossen. Serbien.
Belgrad, 106, Marz. (Schles. Z Die allgemeine Un—⸗ ruhe und Besorgniß in Belgrad und Serbien überhaupt hat durch eine eben entdeckte geheime Korrespondenz, die nichts Ge— ringeres als die Ruͤckberufung und Wiedereinsetzung des Fuͤrsten Milosch zum Zweck hatte, neue Nahrung erhalten. Es sind die— serhalb abermals Verhaftungen vorgenommen und andere Sicher⸗ heits⸗ Vorkehrungen getroffen worden wie z. B. daß eine Stunde nach Sonnen ⸗ Untergang Jeder, der sich auf den Straßen zeigt, festgenommen wird u.. w.), die um so mehr beunruhigen, als ihnen keine öffentliche Verkündung, selbst nicht einmal die Be—
kanntmachung ihres Zweckes und ihrer Veranlassung vorausging,
.
ja sogar nicht einmal an die fremden Agenten daruber eine Mit theilung erfolgt it. Man vill wissen, der Senats-Praͤsident, Herr Jeyhrem Obrenovitsch, Bruder des Fürsten Milosch, sey die Seele des neuen Plans, und diese Angabe hat viele Wahr— scheinlichkeit. Allerdings hat Jephrem vielleicht das meiste zum Sturze seines Bruders beigetragen, wozu ihn vorzugsweise sein ungezugelter Ehrgeiz verleitete Er war zum Theil der Grunder der Opposition unter Milosch, oder hat wenigstens durch seinen Beitritt diese so gekraͤftigt, daß sie die großen Veranderungen des letzten Jahres in Serbien zu vollbringen vermochte. Ohne Zwei⸗ fei versprach sich sein Ehrgeiz nach dem Sturze des Bruders, in Betracht des physischen Zustandes des bereits verstorbenen Prin⸗ zen Michael, eine große und glanzende Rolle in den öffentlichen Angelegenheiten; allein die kurze Erfahrung hat ihn bereits ent täͤuscht und der Schmerz hierüber wird nun durch das bittere Gefühl der Reue verschärft. Seine beiden Kollegen in der Re— gentschaft, die er für sich allein zu erlangen gehofft haben mag, Haben ihn nämlich überflügelt. Herr A. Petronievitsch und Wuesitsch sind dermalen die Herren Serbiens und werden ohne Zweifel ihren vorherrschenden Einfluß auch auf den jungen Fur, sten Michael fuͤr die Folge geltend zu machen wissen. Die jetzt bevorstehenden wichtigen Ereignisse werden zeigen, wie weit diese Behauptung richtig ist. Als solche betrachtet man erstens die nahe Ankunft des Fuͤrsten Michael, welche die Parteifrage in der Regentschaft und dem Senate entscheiden muß. Ran hält nicht für unmöglich, daß die herrschende Partei von dem Fuͤrsten Michael, als eklatantes Zeichen seiner Anhaänglichkeit an das Statut, die Verbannung seiner beiden Oheime, Jeyhrem 's und Johann Obrenovitsch s, welcher Letztere bei dein Gegen⸗Revolutions⸗Versuche im vorigen Jahre an der
u verschiedenen Zeiten erlasse⸗
zu Ehren des Prinzen und der Prinzessin von Syrakus ein glan—
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Spitze stand, vom heimathlichen Boden fordert. Als zweites wichtiges Ereigniß bezeichnet man die bevorstehende National-Ver⸗ sammlung, welche von der Regentschast, die ber ihr Thun und Lassen, ß wie über die Verwendung des öffentlichen Schatzes, Rechenschaft ablegen und sich von dem auf ihr lastenden Verdacht der Vergeudung reinigen will, ehestens einberufen werden wird. Man hofft dadurch einer Explosion im Volke, die bei dem gerin⸗
gen Kultur⸗Zustande desselben von graßlichen Folgen seyn könnte, am geeigneisten vorzubeugen. — Der Russische Konsul ist gestern (Ricci), Beatrice di Tenda (Bellini),
von hier abgereist, um sich zu dem Fuürsten Michael zu begeben,
welcher vorgestern die Quarantaine von Alexineze verlassen haben Bal i lern werden als die bekanntesten genannt:
wird.
Man schreibt von der Serbischen Gränze unterm 13. Maͤrz: „So eben eingehenden Nachrichten aus Belgrad zufolge, ist der Fuͤrst Michael von Serbien unter großem Jubel der Bevölkerung dort eingetroffen. Am 14ten und 13ten ersolgt die Erkffnung
der Landes⸗Versammlung und Huldigung der Serbischen Nota.
beln. Es waren gegen G00 bewaffnete Serbier nach Alexineze gekommen um den jungen Fuͤrsten zu begleiten.“
Türkei.
Konstantingpel, 27. Febr. (Morning Chroniele.)
Ueber die wichtige Tuͤrkisch⸗Aegyptische Angelegenheit erfährt man
hier noch immer nichts weiter, als das Wenige, was die Engll— schen Zeitungen in Betreff der Mission des Herrn von Brun— now enthielten, und die Tuͤrken, die sich auf die Versicherung
des Barons von Stuͤrmer, daß die Entscheldung bald erfolgen werde, verlassen, beschäftigen sich unterdeß eifrig mit ihren inne⸗
w
ren Angelegenheiten. Die Regulirung der Landes⸗Munze, das Wichtigste für den Augenblick, ist endlich beschlossen worden. Es sollen sofort Banknoten zum Belauf von 10 Millionen ausgege— ben und wenn es nöthig seyn sollte, diese Summe später ver— mehrt werden. : zahibar und daher als ein gesetzliches Zahlungs⸗Mittel zu betrach— ten. Der Plan hierzu soll von dem Muͤnz⸗-Direktor Duz Oglu herruͤhren, indeß ist es zu bezweifeln, ob derselbe sich so wohl— git für die Pforte erweisen wird, als man daselbst erwartet.
r hat allerdings bis jetzt keinen Einfluß auf den Wechsel⸗Cours gehabt, der eher sinkt, als steigt, aber das Resultat wird sich erst nach der Ausgabe der Bank-Noten zeigen. Der traurige Zustand der e,, m. des Landes, die Unmöglichkeit, die Forderungen der Kaufleute an die verschiedenen offentlichen Kassen zu be⸗ friedigen, der seit so langer Zeit schon so allgemein gefuͤhl e Mangel an baarem Gelde, dies Alles wird natuͤrlich Jedermann abgeneigt machen, Papiergeld anzunehmen, oder wenigstens ward Jeder es so bald wie moglich wieder loszuwerden suchen; dadurch
muß nothwendig der Wechsel⸗Cours steigen und die Regierung
in noch größere Verlegenheiten versetzen. Dies Ausgeben von Bank ⸗ Noten geschieht nicht, wie es , hieß, um die Sarafs oder Wechsler zu bezahlen, die denselben schuldige Summe von 69 Mill. bleibt vielmehr noch ungetilgt. Man ist allgemein der Ansicht, daß eine Anleihe das einzige Mittel ist, um das Land vor einem vöoͤlligen Bankerott zu sichern, aber die Tur, kische Regierung will nichts davon hören. Wird indeß keine wirksame Maßregel ergriffen, um den Schatz aus seinen gegenwartigen Verlegenheiten zu ziehen und dem voͤllig stagni— renden Handel einen neuen Impuls zu geben, so ist eine furcht— bare Krisis unvermeidlich. Die Pforte hat sich in der letzten Zeit auch mit dem neuen Gesetzbuche beschäftigt, aber bis jetzt ist von Allem, was in dem Hatrischerif von Guͤlhane versprochen wurde, außer der X , des Iltitsam nichts ausgeführt worden. Die durch diese Maßregel herbeigeführten Verlegenhei⸗ ten haben die Regierung so bestuürzt gemacht, daß zu farchten steht, Reschid Pascha werde, bei dem besten Willen, sein Land zu retten, nicht mehr lange im Stande seyn, der mächtigen Op position gegen seine Pläne Widerstand zu leisten.
Konstantinopel, J. März. Unter den im Laufe der letz— ten Zeit stattgefundenen Berathungen des Reichs-⸗Raths, befindet sich auch ein Gesetz ber die Rekrutirung der christlichen Rajas, nach welchem durch das Loos rekrutirt werden soll.
Seit einigen Tagen sind die prachtvollen Geschenke, welche in Folge des zwischen der Pforte und den Hansestädten abge⸗ schlossenen Handels Traktats von denselben dem Sultan Aber⸗ schickt wurden, im Serail⸗Palast ausgestellt.
Aus Alexandrien reichen unsere Nachrichten bis bruar. Sie enthalten über den Stand der Dinge nichts
Couriere an den Grafen Pontois brachten Nachricht von der Ankunft des Grafen Sercey in Jspahan, von wo er seine Reise ohne Aufenthalt nach Teheran fortsetzte.
k
— — Königsberg, 19. März. In der stationairen me⸗ dizinischen Klinik hiesiger Universität wurden vom J. Januar bis zum 31. Dezember 1839 behandelt 147 Personen; unter diesen waren vom vorigen Jahre uͤbertragen 8, neu aufgenommen also wurden 139 . Vollstandig geheilt wurden 169, gebes⸗ sert 16, ungeheilt mußten entlassen werden 4, es starben 9, und beim Jahresschluß blieben in der Behandlung 8. Es waren * chronische und 103 akute Fälle. Die mit der stationairen
Augenkranken⸗Klinik und Polyklinik wurden hierselbst im Jahre 1839 überhaupt 1056 Kranke behandelt. Davon wurden geheilt Sid, gebessert 56, ungeheilt entlassen 16, an andere Anstalten abgegeben 23, blieben fort 61, starben Iz, verblieben beim Jah— resschluß 16. Die Zahl der chirurgischen Operationen belief sich überhaupt auf 702, wovon aber nur 86 der höheren Chirurgie angehoͤrten.
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
PVgris. 16. 6 Humboldt die Entdeckun durch Serrn
Herr alle, Gehülfen bei der Stem warte zu Berlin.
mun Sie bedeckte mehrere hundert Quadratfuß und
chreiben auch noch die ferneren Unter suchungen des Herrn Edrenberg uber die ferallenförmi 1 mit, die in gewissen Kreide⸗Schichten bis * gs der Mässe bilden.
Ven mehr 18 Spejies dieser Thiere sind bereits die identischen
remplare lebend in der Ostsee und Nordsee aufgefunden worden. —
err Flourens sprach über die Einwirkung der Färderröthe auf dee hne. — FSerr Gasparin las eine Abhandlung üder die Mirel,
Sie sind auf Verlangen zu 2 pCt. Diskonto
zum 22. Fe⸗ Neues.
Klinik verbundene ambulatorische und Polpklinik behandelte eine bedeutende Anzahl Kranker. In der Königl. chirurgischen und
Sitzung der Akademie der Wifsenschaften am rage theilte nach einem Schreiben des Serrn von die Nachricht von dem Tode des Hr. Qlbers mit, so wie eines dritten Kometen im Sternbilde des Schrwans Serr von Humboldt übersandte der Akademie auch ein Stück von einer slj⸗ artigen Substanz, die bei Sabor in Schlesien nach einer Ueberschwen. der Oder im Jahre 1839 auf dem 8 ——— war. edt aus den Fasern
der Conferra rivularis, die durch die Einwirkung der Luft und des Wassers gebleicht waren und die Kieselpanzer von funfzehn Arten von nfuserien enthielten. * von Kumbeldt 1beilte in demselben
en Pelpihalamten (Brzoza) und Ynsusorten
die Eränzen der Kultur des Maulbeerbaumes und der Seidenwurmes zu bestimmen.
— — Wien. Die Administration des Kärnthnerthor⸗ Theater hat nunmehr das Programm der Italiänischen Dpern⸗Borstellungen,
Zucht des
welche im Monat April ihren Anfang nehmen, ausgegeben.
„Stagione“ wird wie gewöhnlich, vom J. April bis Ende Juni wäh⸗ ren. In dieser Zeit kommen sieben Italiänische Dpern: J. Norimanni in Parigi (Mercadante), Parisina (Tonizettij. Lucrezia Borgia (Toni zettih, Lucia di Lanimermour (Donizettij, Le prigione di Edimburgg Ulia e Pasquale (Deniz eiti) und ein neues Ballet ven Taglioni zur Aufführung. Ven den Künst⸗ die als treffliche tragische Schauspielerin mehr noch, denn als Sängerin mit Recht gefeierte Signora Ungher und die prima Donna contralto Marietta Brambilla,
unstreitig mit der schönsten Contrealt-⸗Stimme unter den lebenden Ita⸗
liänischen Gesangs⸗Künstlerinnen begabt. Unter den drel primi Lengri ist der junge Mortani, einst wahrscheinlich der Nachfolger Rubini s, der ausgezeichnetste, die beiden Bassisten Badiali und Ronconi gehören Aeichfalls zu den gefeiertsien Künstlern zwischen den Alpen und dem Farc. Unser musitliebendes Publikum verspricht sich demnach große Genüsse, und schon sell es schwer fallen, gute Sitze zu bekommen, die Logen aber sind sammt und sonders, trotz dem hoben Abennements⸗ Preise (ron 900 Fl. Cenv. M, oder 60 Rihlrn. für 79 Borstellun⸗ gen), vergriffen. Es würde der Mühe lehnen, den Einslsaß, welchen Rdiese alle Jahre wiederkehrende Italiänische Tpern-Saison auf den biesigen Kunstgeschmack ausübt, ju verfolgen. Im Allgemeinen läßt sich behaupten: gewiß, keinen günstigen. Indem Wien, durch seime Stagione, in das Italiänische Musifleben hineingezogen wurde, ent⸗ äagte es gewissermaßzen, zwar nicht gänzlich, aber dech bis auf einen bestimmten Grad, seinem Einflusse auf die Deutsche Musik. Daß sich deim großen Publikum der Geschmack an letzterer immer mehr verliere, ist Thatsache. Eigentlich ist nur Schubert volksthümlich geblieben, seine lyrische Kraft ist so hinreißend, so unwiderstehlich, daß sie den Vergleich mit der Jializnischen Tpern⸗Mussf auszuhalten vermag. Aber der ernsie Styl zählt nunmehr einen, für Wien verhältnißmäßig geringen Kreis von Anhängern. Dieser UUmschwung des öffentlichen Geschmacts ist außererdentlich rasch ver sich gegangen. Seit 1822. wo die Italiänische Pariser Dyern⸗Hesellsch aft hier sang, is vor ein; gen Jahren, waren in W en feine Italiänischen Sänger, doch wurden Ressini's, Bellint's und Anderer Compesiticnen Ten Teutschen Sän⸗ gern fortwährend gegeben, die Deutsche Musik ward dabei aber im Reyvertoire des Kärnihnerthor-Theaters dennoch immer gebührend ver⸗ treten. Erst seit alljährlich eine Gesellschaft ven Itallänern wiederkehrt, und durch drei Monate, und zwar gerade in einer Jahreszeit, in wel⸗ cher die Wiener das Theater vorzugsweise fregutnüren, Italiänische Compositionen ausschließlich gegeben werden, ist jener Umschwung ver sich gegangen. 9 Dem Burg⸗Theater steht ein großer Berlust bevor. Herr Fichtner, einer der wenigen Künstler dieser Bübne, welche sich ven der gegen⸗ wärtig vorherrschenden unnatürlichen und gespreißten Manier gänzlich frei zu halten wußte, ist nach einer schmerzhaften Krankheit, und nach⸗ dem er bereits wieder, wahrscheinlich zu früh, die Bretter betreten, ader⸗ mals erkrankt und ven den Aerjten aufgegeben.
Beiträge zur Geschichte Berlins, gesammelt und her— ausgegeben ven George Gropius, des Vereins für die Geschichte der Mark Brandenburg und der Gesell— schaft für Erdkunde in Berlin ordenti. Mitgliede. Ber— lin bei George Gropius 1840. 4. Heft J. 36 S., mit einer Steindrucktafel.
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in Berlin weohnhaften Buchdrucker und Buchbinder nach und wendet so den An⸗ fübrungen früherer Schriftsteller das 1310 und 1327 in Berlin wirk⸗ lich gedruckt worden, wiederum Ausmerksamfeit ju, obgleich sich keine vor Had in Berlin gedruckte Schrift vorfindet, se daß, nach Serrn Dr. Friedländer. die Kirchen- Ordnung und die Kammergericht Ordnüng, welche Hans Weiß 159 in Berlin gedruckt auf jeden Fall als älteste bekannte, ven hiesigem Platz ausgegangene nech dazu recht umfassende und stattliche Drucke immer ihren, wenn auch nur relativen typographischen Ehrenplatz behaupten würden.
Daß in diesen Beiträgen auch auf das größere Lese⸗Vublikum gesehen wird, ist ganz löblich, nur würden wir den, schen in unsere Belksbücher bereits übergegangenen Artikeln 3. B. Die Berliner im Jahre 1208, zur Berechtigung für eine solche Sammlung, wenig⸗ stens den Quellen⸗Nachweis geben, se wie denn überbaut das Urkun? liche gerade hier so recht an seinem Platze ist. Auch das der dee sessene auf Machern, S. 7 nur durch den Anfangaducstaden an deutet worden, ihut der historischen Treue Abbruch.
An Unterstützung und an gutem Fortgang ird es einem e il kemmenen Unternehmen gan gewiß nicht feblen und das wieder ird dem Herausgeber zur Ermuthigung gereichen. slücrchen Gedar⸗ ken immer besseren Erfolg zu geben und di vergrößern, in der wir namentlich den schichte des Thiergartens und den gediegenen die Chronif für 1837 ziert ungern verm Fen
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