1840 / 91 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

; f

.

1

.

11

*

.

ö

es nicht die Absicht der Regierung, als solcher, sey, einen An

Paris, Naist darüber nehmen heute fast den ganzen Raum —— ein. Beide Parteien sind noch guten Mu⸗ thes, indeß scheinen die 221 nicht ohne Besergniß, daß die legi= eee action der Kammer für Hern Thier stimmen, und Hadurch den Sieg entscheiden werde. Man mig . Abend in dem Salon des Grafen Mol, wo ein großer eil der 1 versammcst war, große Muthlostakeit bemerkt haben. Die heu— nige Sitzung wird, wie man allgemein glaubt, entscheidend seyn. Der Univers sagt heute,; „Nach den zuverlaͤssigsten Be⸗ rechnungen wird das Ministerium eine Majorität von 260 bis 25 Stimmen haben.“ ; ; ü Die Truppen find seit gestern in allen Kasernen konsignirt, indeß hat sich nirgends auch nur die kleinste rung wahr— nehmen lassen. ; 1 Die Gesellschaft der Paris ⸗Orleans⸗-Eisenbahn hat mit dem Mintster der öffentlichen Bauten ein Uedereinkonmmen abgeschlos⸗ sen, das die Vollendung des Unternehmens sicher stellen wird. Die o, oh Aecien zu M5 Fr., welche das Bau⸗Kapital reprä— senttren, sollen lch auf eben so viele Actien von 300 Fr. re⸗ duazirt werden, so daß die Aettonairé statt 40 Millionen nur 24 Millionen aufzubringen haben, der Rest aber vom Staate zuge⸗ schossen wird. Den ursprunglichen Actien Inhabern bleibt dabei vorbehalten, ihre Betheiligung um jeden Theil dieser 16 Millio⸗ nen zu vermehren, falls die 3 der Linie 40 Millionen uͤber⸗ schreiten sollten. Es wurde ihnen ferner eingerdumt, daß der Staat keinen Antheil am Gewinne haben solle, bevor nicht die Actienbesitzer I pEt. Zinsen fuͤr ihr eingelegtes Kapital empfangen haben. Ergiebt der Gewinn dann noch einen Ueberschuß, so nimmt die Regierung aur ein Viertel desselben in Anspruch. Der deretts auf die Aetien ausgezahlte Beitrag ist 14 Millionen, so daß also nur noch 19 Millionen erforderlich sind, um neben den 24 Staate herzugebenden 19 Millionen das Kapital voll zu nachen. ; ö Briefe aus Taulon vom 21. Marz bestätigen die Nachricht von der Kriegs Erklärung des Kaisers von Marokke, und stellen das Bombardement von Tanger in Aussicht. . . Börse vom 25. März Es war heute das Gerücht ver— breitet, daß das Ministertum einer Majorität von etwa 30 Stim, men gewiß sey, und daß nch; der heute fruͤh stattgehabten con⸗ stitutionellen Reunion nur 182 Deputirte eingesunden hatten. Es wurden wenig oder gar keine Geschäfte gemacht, weil man den Ausgang der parlamentarischen Debatten abwarten will.

Großbritanien und Irland.

Parlaments-BVerhandlungen. Oberhaus⸗Sitzun vom 23. . Nachdem die zweite Verlesung der Irn! schen Munuizipal-Bill wegen der Krankheit des Lord Lyndhurst bis zum 6. April und die a,, . g der Bill zum Schutz der Parlaments, Publieationen bis zu Ende der Woche ausgesetzt worden war, bei welcher Gelegenheit übrigeng der Herzog von Wellington versicherte, daß er beide Maßregeln baldmoglichst erle⸗ digt zu sehen wuͤnsche, erklärte Lord 6 urne bei Getegen⸗ heit der Vorlegung einer Petition gegen die Getraidegesetze, daß 9 tra wegen Aufhebung oder auch nur wegen einer Veränderung 6 Modifizirung der Getraidegesetze zu machen. Er wiederholte da— bei, was er fruͤher schon mehrfach geäußert hat, daß, seiner per⸗ soͤnlichen Ansicht zufolge, eine gaͤnzliche Aufhebung dieser Gesetze im höchsten Grade unklug seyn würde, eine Modisizirung dersel= ben aber unter Umständen wohl als zweckmäßig erscheinen könnte.

Unterhaus. Sitzung vom 23. März. Lord J. Nu s⸗ ell überreichte eine Königliche Botschaft, in welcher das Par, lament aufgefordert wird, dem Lord Seaton (Sir 234 Col⸗

25. Marz. Die Debatten in der Kammer und die

n 262 nung, daß die Erlenung dieser . den vereinigten Versamm—⸗ 1

2 von nada hätte berlassen werden müssen, da es vorgeschlagen worda ist, sie zu vereinigen. Die den Geistlichen vorbehaltenen ECininfte werden stets in Kanada eine Quelle der Zwietrecht bleibe, wenn man die H e auf diese Weise ent⸗ scheidet Es ist bies den bekannten Gesinnungen der Mehrzahl der Benohner vn Ober⸗Kanada entgegen. Der edle Lord sagt, die Reghrung kr Königin habe nicht die Absicht, den repräsen— tativen Wersamnlungen des Britischen Amerikas in ihren Ne— form und Berksserungs Maßregeln in den Weg zu treten. Dem ist nicht , denn bis zum Jahre 1837 sind alle Ver⸗ suche zu Mee, und Kir deff ngen stets vereitelt wor— den. kExdle Lord hat von den freien Institutienen unserer olhetn esprochen, aber sie sind nicht frei, sie stehen unt, dem 2 von England, was den Kolonieen Noth thut ist einmal, eine Kontrolle uber ihre eigenen Hilfe quellen, das Lecht, eine Civilliste zu bewilligen, wie sie dieselbe für angemessen erachten, und ferner, daß die exekutive Gewalt in den Kolonteenin Uebereinstimmung mit der legislativen Ver— sammlung hanelt. Ich halte es fuͤr einen großen Mißgriff, wenn man ein Qualification von 300 Pfd. festsetzt, um ein Mit— glied der Koloral-Legislatur werden zu konnen. Glaubt der edle Lord, daß die Frovinzen ein Jahr wuͤrden hingehen lassen, ohne die vollstandig Kontrolle über alle ihre Angelegenheiten zu verlangen? Er scheint nicht alle ihre Forderungen zu kennen, wen er dem Britischen Ministerium so viel Entschei— dung vorbehält. Das wird zu neuer Unzufriedenheit Anlaß ge— ben, und ich sag vorher, daß das Versammlungshaus von Ober— und ö sich der in der Bill vorgeschlagenen Behand- lung nicht unterperfen wird.“ Sir Robert Ing is sagte, er muüsse gegen densetzten Theil von Lord John Russell s Rede uber die der K Einkünfte aus allen Kraͤften protesti⸗ ren. Niemand, dedie Debatten gelesen habe, die damals stattgefunden, als die Einkünfte fir die Geistlichkeit zuerst vorbehalten worden, könne behaupten, es he jemals irgend ein Mensch an eine Verwen— dung jener Einkuͤfte zu weltlichen oder geistlichen Zwecken ge— dacht. Herr Paling ton erklaͤrte, die Bill sey eine voͤllige Be— raubung, eine Abteichung von der feierlichen Verpflichtung vom Jahre 179l, die potestantische Religion aufrecht zu erhalten, und durchaus unverträlich mit einer vernünftigen Politik. Sir Ro— bert Peel wuͤnsche, die Eroͤrterung der Bill bis zur Vorlegung

aller darauf bezuͤglchen Dokumente ausgesetzt zu sehen, und die

Erlaubniß zur Eimringung der Bill wurde bierauf ohne Weite, res ertheilt 3 * ; Ha. ;

London, 23. Marz. Lord Szansen hat ine Vill ins Un, terhaus eingebracht, die zum Zweck hüt, die setzige Art und Weise der Parlamentswahler . istrirung in Irtänd zu verbessern. Unter dem gegenwirtigen 1 t Jemand nur seinen Anspruch auf das Wahlrecht geltend zu machen und denselben durch eine eidliche Fersicherung vor dem Wahl⸗Beamten zu erhär— ten, um einen Sckein zu empsangen, der ihn für die nächsten 8 Jahre zu ungelinderter und unanfechtbarer Ausübung des Wahlrechts ermächtigt; ja, es ist entschieden worden, daß die Vorzeigung eines Scheins vom Jahre 1832, wenngleich derselbe in eine andere Hani übergegangen ist, und wenn dieser Andere nur schwört, daß er damals im Besize des in dem Scheine an— gegebenen Eigenthuns gewesen, 8 Jahre spater als ein vollgllti⸗ ger Anspruch auf einen Schein fur einen zweiten Zeitraum von 8z Jahren gelten solle, und so fort, mit bestaͤndiger Zulässigkeit der Erneuerung des Scheins in derselben Weise. Hiergegen ist

den wird. Lord Stanley behauptet sogar, daß der Mißbrauch noch weiter getrieben werde, indem Fälle vorgekommen seyen, daß

borne) wegen seiner ausgezeichneten Dienste als Oberbefehlshaber e, d, bei der Registrirung von 1832 faͤnfmal sene eidliche

der Truppen in Kanada eine National Betohnung in Gestalt ei ner Pension, die auch noch auf seine beiden nächsten männlichen Erben übergehen sollte, 8 bewilligen. Man beschloß, diese Botschaft näch⸗ sten Freitag in Berathung zu nehmen. ierauf suchte derselbe Minister um die Erlaubniß nach, eine Bill zur Wiedervereini— gang von Ober, und Nieder⸗Kanada in Eine Provinz einbrin— gen zu dürsen. In der Motivirung seines darauf l er, Antrages gab er als Hauptpunkte der neuen fuͤr die vereinigte Provinz zu entwerfenden Verfassung an: vierfährige Dauer der Kolonial Versammlung; Ernennung der Mitglieder des gesetzge⸗ benden Raths auf 2 1 Ernennung der Mitglieder des Versammlungshauses durch Volkswahl; der Letzteren 78, oder 39 fuͤr jede Provinz; Wahlqualfication derselben ein Grund— „s3zenthum im Werthe von 306 Pfd.; keine Geldbewilligung im Versammlungshatise ohne vorherzegangene, dazu auffor dernde Botschaft des Gouverneurs, jedoch die Df r den Gouver⸗ neur durch Adressen um solche Botschaften erfuchen; Aufhe—⸗ bung der legislativen Kontrolle über die nach Akte 14 Georg s 1Il. zu erhebenden Zölle und Hinzuschlagung dieser Zölle zu den Kron— Revenüen; endlich feste Bewilligung der Gehalte des Geuver— eur und der Richier Der Minister bemerköe, daß die Union, welche er vorschlage, nicht zweckmäßig gewesen seyn wurde, wenn . den Wanschen der Kolonisten selbst widerstetbt hätte; so eben egen diese dem Prinzip einer solchen legislativen Unton getreten und hätten die Anordnung der Details dem Brittischen Parlamente äberlassen. Die Uebel, welche die Union gewiß hei⸗ len werde, seyen aus verschledenen klrfachen entsprungen aus den Feudal⸗Gesetzen, aus der Hr , Art des Grundbesttzes und aus dem Usbergewicht der Reprzsentanten von Französscher Ab— kärst, ein Usbergewicht, iweiches diesen ein Sesckgebäungs,- Monr— vol verliehen habe und in der That einer völligem Ausschtfeßung der Englischen Race gleich gekommen sey. Dagegen lasse sich kein besseres Abhüsftmittel finden, als daß die Einwohner beider Pro, Dinzen in eine gemeinschaftliche Versammlung Abgeordnete zu sen⸗ den hatten, wodurch die Franzbsische Massrität die von ihr so se mißbtaucht. Macht verlleren warde. Einer der wichtigsten zu ledigenden Punkte seyen die fuͤr die Geiltlichteit vorbehaltenen Ein- känfte, ern durch eine Parlaments- Atte geschehene Anweisung von einem Siebentel der Londereien zu Gunsten i g. statt des Zehnten.

Die Legislatur von Over-Kanade habe kürzlich une Bill in 6 ser , anzengmmen; ste habe den ganzen Detrag dieser Ein,

kaͤnfte nicht der Engtischen und der gi. Kirche, noch wentger der Englischen allein üͤberlassen wollen, sondern vorgeschlagen die Hälfte davon diesen beiden herrschenden Kirchen zu geben und die andere Hälfte zum Besten der verschichenen anderen Sekten in der Kolonie zu vertheilen, und er glaube, dieser Plan werde Frieden und Eintracht herstellen. Herr Hume sagte, der edle Lord habe unrecht, wenn er glaube, daß dit Unzufriedenheit

ga ee . 6 ü von Persenen die Wähler ⸗Registrirung zugänglich sey, die ost Jar keine Qualification befaͤßen. aber O Connell mit großer Heftigkeit in der letzten von ihm in Itland gehaltenen oͤffentliche Rede ertlärt. „Ich bestehe dargus“, sagte er, „daß wir in Irland dasselbe Wahlrecht haben muͤssen,

ersicherung abgegeben, sich fuͤnf verschiedene Scheine darüber

verschafft, und diese unter fuͤnf Personen vertheilt hätten, ohne einer anderen Kontrolle dabei unterlegen zu seyn, als einer Untersuchung durch eine Kommission des Unterhauses. Als eine fernere Folge dieses Systems wird bemerklich gemacht, daß, da nur ein sechs— monatlicher Aufenthalt an einem Orte zur Ausübung des Wahl— rechts an demselben ersorderlich ist, im Verlauf von 8 Jahren nicht weniger als 16 Wahlberechtigungs Scheine fuͤß eines und

n n. existiten könnten, so daß also einer Menge

egen die Stanleysche Vill hat sich

wie in England, und ich werde mich mit Wenigerem nicht be—

nügen. Wenn Stanley s Bill in ihrer jetzigen Gestalt durchgeht,

so werde ich nur kurze Zeit im Parlamente verweilen und mich viel in Dublin aufhalten, um die nur zu lange ausgesetzte Repeal⸗ Agitation wieder zu beginnen. ist die boͤswilligste Gesinnung gegen Irland, denn der große Versuch mit der Reformbill wurde durch die böͤsen Leidenschaften jenes schlimmen Mannes gänzlich zu Grunde gerichtet, der sich statt die Institutionen des Landes zu perbessern und die Seg— nungen der Reform Über dasselbe zu verbreiten mit der Maih eines tollen ! mit der die junge Reform heilsam für dieses Land gewirk! wurde, und den Geist der Nationalfreiheit zu zermalmen suchte. Die zweite Lesung der Bill ist auf den 2asten d. M. ange eckt und ich werde dann auf Verwerfung derselben antragen. Wider, setzt man sich mir, so werde . allen Mitteln greifen, die mir zu Gebote stehen, um die Un

Die Quelle, von der diese Bill ausgeht,

xe,

Hundes gegen Irland kehrte, die Macht 6 aben

terdrückung des Volks zu ver, hindern. * einem zweischneidigen Schwerdt werde ich dage⸗ rufen.“ Lord Stanley hat nun gerade umgekehrt erklart, seine Vill solle das Wahlrecht in England und Irland auf gleiche Grundlagen stellen, nicht, wie O Connell behauptet einen Unterschied zwischen beiden Lan⸗ dern machen. Die vierteljährliche Registrirung soll in eine jährliche verwandelt werden, wie in England. Der Waäͤhler soll sich ein

wenigstens schon sechs Monate einen Besitz gehabt haben. Die uͤbrigen Bestimmungen beziehen sich auf die Functionen der Be— amten, welche die Registrirung zu leiten und zu revidiren haben. Hier soll mehr Gleichförmigkeit in die Entscheidungen gebracht und durch jährliche Appellation und Revision eine unparteiischere Rechtspflege gesichert werden.

Prin; Ernst von Sachsen⸗ Koburg ist von seinen Ausflügen in die Provinzen, wo er die Mitglieder des hohen Adels be⸗ suchte, hierher zurückgekehrt; er wild, wie es heißt, seinen Auf⸗ enthalt in England nicht äber Ostern hinaus verläöndgern; die Gerüchte über seine zärtlichen Gesinnungen gegen die 2 Auguste von Eambtidge erklart der Eourier für Gevatter=

geschwaͤtz. 4 . 3 Sonnabend ist der General Sir George Hewett in eie

der Kanadier dadurch beigelegt werden können, wenn er Ihrer Masjestaͤt den Rath erthelle, der Bill üßer die der Beist= lichkeit vorbehaltenen Einkuͤnfte ihre immung zu geben. „Diese Bill,“ sagte er, „ist auf sehr unredliche eise darch eine kuͤnstlich zusammengebrachte Masoritaͤt in Ka, nada angenommen worden. Ich bin in der t der Mei⸗

einem Alter von 9 Jahren zu Freemantle⸗Park bei Southamp⸗

8 ichtet; sie soll jenem Mißbrauch ogen . ; Newport, 34 waren für allgemeines Wahlrecht, 23 bezogen sich

steuern, in welchem eine direkte Verleitung zum Meineid gefun

zen kämpfen und seglelch die, Repeal,Associatisn wieder ins Leben

*

Jahr lang an einem und demselben Orte aufgehalten und daselbst

ton gestorben. Er war der vierte auf der Liste der Generale, da er im Jahre 1813 diesen Rang erhalten hatte.

Die Morning Post widerlegt die in Franzoͤsischen Blät, tern enthaltene Nachricht, daß die Herzogin von Kent die Prin, zessin Victoria von Sachsen⸗-Koburg nach Paris begleiten wolle

Lord Lyndhurst befindet sich entschieden in der Besserung.

Der bekannte Maler Orientalischer Landschaften, Herr Da—⸗ niell, ist im Alter von 92 Jahren in Kensington gestorben.

Es ist in London eine neue Karte von China erschienen, auf welcher der Lauf der Fluͤsse und der Zug der Straßen nach den Angaben der Gesandischaft Lord Macariney's verzeichnet sind. Die Lage der Festungen und bedeutendsten Vertheidigungspunkte ist genau darauf angegeben, und die Namen aller Städte sind mit moöglichster Annäherung an die Aussprache der Chinesen selbst aufgefuͤhrt. Das ganze Reich ist in 23 Provinzen abgetheilt, von denen jede wieder in Tuh's, Tschuh's, Ting's und Tein't zerfällt, was eiwa den Bezeichnungen Departements, Bezirke und Gemeinden entspricht. Die eine dieser Provinzen, die von Tschi—= Kiang, der ausgedehnte Landstrich, auf welchem man den Thee baut, enthält eine Bevölkerung, welche fast der von Frankreich gleichksmust. Die ganze Bevölkerung des Reichs beläuft 3 dem Kaiserlichen Almanach zufolge, auf 373 Millionen Einwo ner, was beinahe das Drittel der Bevölkerung des ganzen Erd— balls ware.

Ueber die von Lord Morpeth eingebrachte Bill fur Abstel⸗ lung der Bettelei in Irland bemerkte Herr O Connell in einer bffentlichen Versammlung zu Dublin unter Anderem: „Der Bettelei in Irland kann nur dadurch ein Ende gemacht werden, daß man für alle Armen sorgt Jene Bill ist eine direkte Ver— letzung des Vertrages zwischen dem Ministerium und dem Ir⸗ äaändischen Volke. Als das Armen⸗Gesetz dem Unterhause vorge⸗ legt wurde, da tam man überein, daß kein Versuch ge— macht werdem solle, das Englische Gesetz in Irland ein, zuführen. Das Spstem sollte ein freiwilliges seyn. Niemand sollte gezwungen seyn, in ein Armenhaus . gehen, und die Ar— men- Vorsteher solllen das Recht haben, Unterstüͤtzung zu geben oder zu verweigern, je nachdem sie es fuͤr nothwendig hielten. Ich muß bekennen, daß ich mit der Art, wie die Armen Gesetze in Irland ausgefuhrt werden, nicht zufrieden bin: das Irlaͤnd sche Volk sollte daher die vorgeschlagene Bill sehr aufmerksam̃ pruͤfen, denn wenn sie angenommen wird, so werden wir besteuert und gensthigt werden, jeden Menschen zu unterstüͤtzen, der in Irland sich in Noth besindet.“ ;

Es sind bereits mehrere Bevollmächtigte der großen Manu— saktur, und Handelsstädte, welche bei dem im Parlamente bevor— stehenden Kampf über die Getraidegesetze in London sich versam⸗ meln wollen, hier eingetrossen. Morgen wird die erste Versamm⸗ lung stattfinden. ;

Vem 16. Januar bis zum 13. Marz d. J. sind dem Un— terhause 2339 Petitionen überreicht worden; davon bezogen sich 2FStÿj auf die Ausdehnung des Wahlrechts in Irtand, 93) auf die Vermehrung der Kirchen in England, 8 auf eine Aenderung in dem Pafronat der Schottischen Kirche, * auf die Freilassung der Sheriffs von Middleser, 168 auf die Abschafsung der Kir— chensteuer, 196 waren gegen die ferneren Geldbewilligungen fuͤr das Kollegium in Mayncoth, 237 fur die Abschasfung der Korn— Gesetze, z fuͤr eine Aenderung der Korngesetze, 18 gegen die Bill in Bezug auf die Mehl Einfuhr in Irland, 8 bezogen sich auf die Ausgleichung der Differenzen mit China, 1 auf Untersuchung der Sache, 3z gegen den Opium⸗Handel, 2 für und 7 gegen das Nachdrucks⸗Gesetß, N für und 3 gegen das Gesetz wegen Nach; bildung von Mustern, 117 bezogen sich auf die Unruhen in

auf die Unterdruͤckung des Sozialismus und 1 auf die Untersu— chung dieser Angelegenheit, 12 waren fuͤr das Gesetz über ge— meinschaftliche Arbeitshauser und die uͤbrigen bezogen sich auf minder wichtige Gegenstaäͤnde.

Am Sonnabend wurde eine große Versammlung der daß gen Katholiken gehalten und in derselben eine Adresse an die Köͤ⸗

nigin, den Prinzen Albrecht und die Herzogin von Tent bechlo sen. Die Adresse wurde von Herrn Morgan John O Connell

unterstuͤtzt, der unter Anderem darauf hinwies, daß kein Katholik an den shartistischen Unruhen Theil genommen, obgleich diese Konfession in Wales und Monmuth sehr zahlreich sen.

Das Packetschiff ‚„Tyrian“ hat aus Westindien Goldstaub zum Werthe von M,ü0g Dollars uͤberbracht.

Gestern hat die Bank einen bedeutenden Belauf an Gold abgesandt, der als Rimesse nach Paris zur volligen Liquidirung der dort von diesem Institut vor einigen Monaten kontrahirten Anleihe dienen soll. 224

In Folge der hier stattfindenden Konjunktur in Thee fangen die Amerikaner an, Verschiffungen von diesem Artikel aus New⸗ Vork auf den hiesigen Ort zu machen; der „Garrick“ hat bereit „Ha Kisten mitgebracht. . 2

Am gestrigen Getraidemarkte war die Zufuhr von 2 aus den Provinzen nur mäßig, und zu einer Preis. Reductlon von 1 bis 2 Sh. gegen gestern vor 8 Tagen war schneller Ab⸗ sag. Auch nach fremden Waizen mar mehr Begehr, und es ging zu den Preisen des letzten Markttages viel um. Ver Oberst Stoddart soll von dem Beherrscher von Bucha auf freien Fuß gesetzt werden senn, unter der Bedingung, daß er ein Artillerie⸗Lorps gegen die Russen errichte. :

Prrivatbriefen aus Bombay zufolge, haben, auf die Nach—⸗ richt, daß die Britische Regierung die Forderungen fuͤr das un⸗ ter Garantie des Capitain Elliot ausgelieferte Opium nicht aner⸗ kennen wolle, zwei Persische Kaufleute daselbst sich das Leben genommen. „Veide“ sagt die Morning Chronicle, „wur— den in der Praͤsidentschaft sehr bedauert und würden ihren Fa— milien noch erhalten worden seyn, wenn sie den seitdem von der Regierung gefaßten Beschluß, von China Entschadigung zu ver— langen, gekannt hatten.“ ö K r

An der Kanadischen Graänze scheint die Englische Regierung noch immer auf Verstärkung ihrer dortigen Stationen bedacht zu seyn. Auch wird aus Neu- Vraunschweig gemeldet, daß das dortige Versammlungshaus mit großer Masjoritaͤt eine Bill nen hat, wodurch der Gouvcrneur ermächtigt wird, ein

angenom . 9 htig Corps von 1260 Mann fuͤr den Schutz der nordoͤstlichen Graͤnze

zu werben. =

Nieder lande.

Aus dem Haag, 26. Marz. Die zweite Kammer der Generxalstagten hat gestern einen Gesetz⸗ Entwurf zur Besteuerung des Schlachtviehs zum Besten eines landwirthschaftlichen Fonds mit 31 gegen 16 Stimmen angenommen.

Aus Batavia sind neuere Nachrichten eingegangen. Die Be— richte über die Aerndte, namentlich die Kaffee“ Aerndte, lauten hoͤchst guͤnstig und die verschiedenen Kulturen breiten sich mehr und mehr aus. Mit dem Nelkenbau will es in Java noch nicht recht gluͤcken, auch die Seiden-Kultur hat trotz aller Bemuͤhun⸗ gen der Regierung bis jetzt noch wenig Resultate geliefert; dage

wähnt wurde.

gen scheint es mit der Cochenille besser zu gehen, und die Nepal⸗ Pflanzungen dehnen sich immer weiter aus. Auch die Thee⸗-Kul— tur macht große Fortschritte. Aus Macassar gehen die Nachrich⸗ ten bis zum J8. Oktober, lauten aber unguͤnstig; einer Ser ein— heimischen Fürsten, Namens Daing Pulagu, natürlicher Sohn des Königs von Tenette, hatte sich in einem Dorf befestigt und ruͤstete sich zum Widerstand. Auf die Vorstellungen der Nieder⸗ ländischen Behörden an den König von Janette, seinen Sohn zur Pflicht zurückzubringen, antwortete dieser mit Forderungen, daß man ihm mehrere fruͤhere entrissene Distrikte zurückgeben und sein Land als völlig unabhangig erkennen solle. Auf diese Antwort marschirten Truppen gegen ihn, und man hoffte, daß die Sache bald entschieden seyn wird. Auf der Insel Bali ist durch die Faktorei der Niederlaͤndischen Handels-Maatschappy eine Aqgentschaft errichtet worden, welche fuͤr den Handel seh

guͤnstige Resultate zu liefern scheint.

Belgien. . Bruüssel, 26. Marz. Der Senat hielt gestern eine Sitzung in der jedoch die schwebende Ministerialkrisis durchaus nicht er—

Es wird immer wahrscheinlicher, daß das Ministerium nur eine Modisication erleiden werde. Bie Herren de Theux, Rai— kem, Nothomb und Desmaisisres, heißt es, würden Minister bleihen und nur Graf von Muelenaere als Minister des Aus— wärtigen und General Goblet, als Kriegs Minister, neu eintreten. Dem bisherigen Kriegs⸗Minister, General Willmar, soll der Ge— sandtschaftsposten in Berlin zugedacht seyn.

Schweden und Norwegen.

Stvckholm, 20. Marz. Das gestern erwähnte Schreiben des Königs an die Reichsstände lautet also:

Demnach die Reichsstände nunmehr ihrerseits eine Veränderung des Grundgesetzes angenommen, wonach die jetzige Srgantsation des Siaats⸗Raths aufhören und eine andere an deren Stelle treten sell, glaubt Se. Königl. Majestät Hand an dieses wichtige Werk legen zu müssen. Gleich wie die Reichsstände, glauben Se. Königl. Maßjestaͤt, daß diese Srganisation zu einer einfacheren, schleunigeren und zweck⸗ mäßigeren Behandlungen der össentlichen Angelegenheiten führen müsse, ud gedenken daher der erwähnten Verfassungs⸗Aenderung ihre gnädigste Betstinmung zu ertheilen, und selbige herkömmlichermaßen im Reichs- Saale den Reichsständen mitzutheilen. Da aber diese Ver⸗ nderung, welche, sobald sie von Seiner Königlichen Maje⸗ tit angenemmen wäre, laut §. 82 der Regierungsform glei⸗ che Kraft mit dem Grund -⸗-Gesetze erhalten würde, gleichzei⸗ tig mehrere Anerduunngen wegen der Saläre erfordert, sowohl sür den Staats⸗-Rath, dessen Personal dadurch vermehrt würde, so wie für ein Mitglied des höchsten Gerichts zunächst deni Justi⸗Staats⸗Minister, md für die permanenten Erpeditlens⸗Chefs in sechs der neuen Staats- Departements, haben Se. Königl. Majestät auf diesen Umstand die Aufmerkfamteit der Reichsstände lenken weilen. Die Stände sind so gut wie Se. Majestät im Stande, die Wichtigfeit der Beweggründe einzufehen, die Allerhöstdieselben hierzu veranlassen, und Se. Königl. Majest it sind der Ansicht, daß die veränderte Stellung in weiche die Perfenen eintreten welche die ebgenannten Aemter bekleiden sollen, es erferderlich macht, ihnen solche Beseldungen zug te daß ihre Wirk⸗ samleit und Eifer nicht durch die Serge für lör Austommen in Ge⸗ mnäßheit einer der Würde ihrer Aemter entsprechenden Lebensweise ge— sähmt werde.“ (Dem Vernehmen nach, sollen 10, 000 Thlr. Beo. zu dlesem Behuse gefordert werden.)

Der Finanz⸗Ausschuß der Reichsstände hat am 109ten d. uͤber Ane Frage von hoöͤchster Wichtigkeit votirt, nämlich inwiefern die Reichsstaͤnde berechtigt seyen, den Belauf nicht nur der außeror— dentlichen, sondern auch der ordentlichen Einnahmen zu bestim— men, und somit die Grundsteuer, wenn sie es fuͤr gut finden, entweder zu vermindern oder zan abzuschaffen. Diese Frage wurde mit 19 Stimmen gegen 1 dahin entschieden, daß die Reichsstände als berechtigt angesehen werden, uͤber alle Einkuͤnfte des Staats allein zu bestimmen. Mehrere unter den Mitglie—⸗ dern der Opposition, und selbst der Wortfuͤhrer des Ausschusses, Graf Horn, stimmte fuͤr die nig g ge rote Meinung; aber die . und die Mehrheit der Burger entschieden die Frage Wahrscheinlich wird der Vorschlag doch nicht durchgesetzt werden konnen, denn der Adel und der Priesterstand werden ihm gewiß nicht beipflichten, und er ist gefallen, so wie er nur von einem

einzigen Stande verworfen wird.

Deutsche Bundes staaten.

Manchen, 28. März. (A. 3 Briefe aus der Umgebung Sr. Kaiserl. Hoheit des Herzogs Max von Leuchtenberg, datirt aus St. Petersburg vom 1I. Marz, zeugen von dem Wohlseyn und dem häuslichen Gluck dieses Fuͤrsten, und geben zugleich die Bersicherung, daß der Herzog mit seiner hohen Gemahlin im Laufe dieses Sommers zum Besuche ihrer duechlauchtigsten Mut⸗ ter und Schwiegermutter nach Munchen kommen werden. Wann jedoch der Herzog hier einzutreffen gedenkt, ist nicht bekannt, da dles jedenfalls davon abhängt, wann die hohe Frau, die gegen Mai ihre Rlederkunft erwartet, im Stande seyn wird, die Reise anzutreten. Von einer Reise Ihrer Majestaͤt der Kaiserin nach Dꝛeutschland ist in diesen Briefen nichts erwahnt. ;

Die Augsburger Allgemeine Zeitung berichtigt die in ii Wund demnächst guch in Nr. Iz der St. Itg.) aus einem anderen Bayerischen Blatte mitgetheilte Nachricht, „daß die bis her in Bayern verbotene Leipziger Allgemeine Zeitung wieder durch die Königl. Bayerischen Post⸗ Aemter versendet werden duͤrfe“, dahin, daß die Leipziger Allgemeine Zeitung in Bayern bisher nicht verboten, sondern nur die Spedition und der Debit derselben durch die Königl. Post⸗Behoͤrden nicht zugelassen wor— den war.

Stuttgart, 26. Marz. Der König hat aus Anlaß der Vermählung der Prinzessin Marie der CentralzLeitung des Wohl— thätigkeits/ Vereins zu näher bestimmten wohlthätigen Zwecken die Summe von Viertausend Gulden aus seinen Privatgeldern anweisen lassen.

Oesterreich. Wien, 25. März. Se. Masestaͤt der Kaiser haben dem General⸗Major von Tursky provisorisch die Oberleitung des Gu⸗ berniums und General⸗Kommando's von Dalmatien uͤbertragen.

Schweiz.

Bern, 21. Marz. Einige Mitglieder der Standes Behörden in Graubünden neigten seit längerer Zeit, eines möglichen finanziellen Vertheils willen, zu einer Verpachtung der Posten, namentlich an den Fuͤrsten von Thurn und Taxis. Der hierauf gestellte Antrag wurde dieser Tage verhandelt, aber von der Standes Kommission verworfen, damit man auch ferner noch freie Hand habe, „nach den Umstaͤnden das Pestwesen selbst ein⸗ zurichten, und damit man sich von allen dabei möglichen polüti⸗ schen Inkonvenienzen und fremden Einfluͤssen fern halte.“

263

. Jonische Inseln.

Italiänische Blätter enthalten (ohne Angabe des Da— tums) neuere Nachrichten aus Korfu, wonach dort die Wieder— eroͤffnung des Jonischen Parlamentes stattgefunden. In der Rede, die der Lord-⸗Ober⸗Commissair bei dieser Gelegenhest hielt, sagte er unter Anderem: „Die Versammlung wird naturlich von

mir Nachrichten Über die gefährliche Verschwörung erwarten, die im benachbarten Königreiche Griechenland entdeckt worden. Da ich jedoch nicht wuͤnsche, die Griechische Regierung durch eine

vorzeitige Darlegung oder durch Betrachtungen uͤber den Gegen— stand der Verschwöͤrung selbst, während die vom Könige Otto angeordneten Untersuchungen noch schwebend sind, in Verlegenheit

zu setzen, so halte ich es fuͤr angemessen, mein? gegenwärtigen Bemẽrtüngen auf die einfache Mittheilung der Thatsache zu be⸗

schränken, daß die Verschwöͤrer nicht das Königreich Griechenland allein, sondern auch die benachbarten Osmanischen Gebiete, bei ihren Planen im Auge und dabei die unmittelbare Tendenz hat—

Es thut mir ungemein leid, hinzufügen zu muͤssen, daß Jonische Unterthanen in diese Verschwärung verwickelt waren.

troffen, die ein so beunruhigender Zustand der Dinge er— heischte.⸗ Türk et.

Konstantinopel, 10. März. (Oc st. B.) Das Tuͤrkische neue Jahr 1256 hat am Sten d. M. hegennen. In der am Zten bei der Pforte gehaltenen großen Raths-ersammlung erschien Se. Ho— heit der Sultan und es wurde in seiner Gegenwart vom Mi—⸗ nister der auswärtigen Angelegenheften, Reschid Pascha, nach—

stehendes, an die Mitglieder des Pforten-Conseils gerichtetes Hatti⸗Scherif verlesen:

Ihr waret beauftragt worden, jene das Innere betreffenden Ver⸗

ordnußgen und administrativen Maßregeln ins Werk zu setzen, die sich

ur Sicherstellung der Rechte und Privilegien, welche Ich durch Mein Hatti⸗Scherif von Gülhane allen Meinen Unterthanen jugesichert habe, als nothwendig darstellten. In der That, seit der neuen Drganisation dieses Conseils wurden in demselben alle Angelegenheiten unparteiisch und mit vollkommenster Freiheit verhandelt. Man zog dieselben sowohl vom gesetzlichen Standpunkte als von dem der schlichten Vernunft in Erwägung, und die vom Conseil gefaßten Beschlüssse waren den Grund— sätzen des Rechtes und der Gerechtigkeit so angemessen, daß Ich mit währhaftem Vergnügen Euch hierüber Meine Großherrliche Zufrieden— heit zu erkennen gebe. Euer Eifer und die Eintracht, die Euch ver— bindet, haben erfreuliche Folgen gehabt und, Dank sev dafür dem Höchsten, es ist in wenig Zeit viel Gutes geleistet worden. Be— reits sind die Censeils zusammengesetzt, denen es obliegen wird, die Finauz⸗Verwaltung zu leiten und zu regeln, so wie alle darauf bezüg⸗ lichen Angelegenheiten in den Proriuzen und Distrikten, wo die be— schlossenen Verbesserungen schon in diesem Jahre in Ausführung ge—

bracht werden. Es wurden den Richtern anständige Besoldungen *

festgesetzt, sie erhielten gehörige Instructionen und man war bedacht,

für das Richter⸗Amt rechtliche und fähige Leute auszuwählen. Som

sind auch zweckdienliche Verhandlungen über Civil- und Polizei⸗Ver⸗ waltung gepflogen, und die in Folge derselben nothwendig befündenen Maßregeln mit dem glücklichsten Erfolge ins Werk gesetzt worden. Die gegenwärtigen und künftigen Bortheile dieser Maßregeln werden von allen Volks-Klassen aufs lebhafteste empfunden ünd gewürdigt, auch geben dieselben hierüber allenthalben ihre Freude zu erkennen. Ich selbst bege die aufrichtigste Freude über alle jene Maßregeln, welche das Emporblühen des Landes, den geregelten Gang der Regte⸗ rungs⸗A1Angelegenheiten, so wie die Ruhe nnd das Wohl der Untertha⸗ nen verbürgen. Nichtsdestoweniger blerbt noch eine Menge von Angelegenheiten übrig, die sich als nothwendige Begleiter der erwähnten Verbesserungen darstellen. Ich habe gleichfalls an Euren Eifer und Eure Lepalität appellirt, damit Ihr dieselben, nach gründlicher Erörterung und forgfältiger Prüfung regelt. Die Freundschafts⸗Persicherungen, die Ich von den Meiner hoben Pforte befreundeten und verbündeten Mächten fortwährend erhalte, lassen Mich auf eine baldige und Schlichtung gewisser, geg enwärtig in Frage stehender Angelegenheiten hoffen. Das Ziel aller Meiner Wünsche ist gänzliche Abschaffung aller von Gesetz und Vernunft ver⸗

pönten Mißbräuche und Bedrückungen, Sichernng der Ruhe und

Wohlfahrt aller Meiner Unterthanen und Beförderung des Gedeihens und der Kraft des Reiches. Wir haben vor Augen die wohlthätigen Folgen der Maßregeln, äber welche in einem organtsirten Conseil freie Verhandlungen gepflogen wurden. Es ist somit Mein Wille, daß man, mit Hülfe des Allmächtigen, auf dem eingeschlagenen Wege be— harre, und sich angelegen seyn lasse, diejenigen zu bestrafen, die dadurch,

daß sie den bestehenden Verordnungen zuwider handeln, der Strenge

der Gesetze verfallen. Möge Uns Allen der Allerhöchste immer mit seiner himmlischen Gnade und seinem Segen beistehen!“

„Am folgenden Tage war große Aufwartung im Serail, wobei die obersten Wuͤrdentraͤger dem Sultan ihre Gluͤckwuͤnsche

aus Anlaß des Jahreswechsels darbrachten. Einer unlaͤngst er⸗ lassenen Verordnung zufolge, werden die Raths-Versammlungen

bei der Pforte nun regelmäßig am Sonntag und Mittwoch statt⸗ finden. Gestern wurden mehrere Tuͤrkische Ehrenzeichen an den

Muhurdar Reschid Pascha's, Nedim Efendi, welcher den Fuͤrsten

von Serbien auf der Hierherreise sowohl als auf der Räckreise

begleitete, nach Belgrad abgeschickt, um ven ihm an verschiedene

Serbische Beamte vertheilt zu werden.

Ich kann sedoch der Versammlung die Versicherung ertheilen, daß ich im Verein mit dem Senate, alle diejenigen Vorsichtsmaßregeln ge⸗

Fluctuationen statt, aber im Ganzen steigen sie, obschon die Di—

selben beiwohnen sollen, um die gehäuften Geschäfte aufzuarbei⸗ ten und daruber den foͤrmlichen Beschluß zu fassen.

Außerdem enthält dieses Blatt noch folgenden Artikel: „Be— kanntermaßen bemuͤhen sich alle Beamten der hohen Pforte die ihnen aufgetragenen Geschaͤfte mit größter Genauigkeit und ohne den mindesten Ausschub zu versehen; auch an freien Tagen den—⸗ ken sie zu Hause über die wichtigen Verbesserungen nach, welche unter der gegenwärtigen Regierung ins Werk gesetzt werden sol⸗ len. Gerade an solchen Tagen aber werden sie in ihren Woh— nungen von einer Unzahl von Besuchen belaͤstigt, von Leuten, die ihnen gewöhnlich Privat-Anliegen vortragen. Aus solchen Anzeigen können daher einerseits die Beamten, während ihres Nachdenkens uͤber die ihnen obliegenden Geschafte keinen Nutzen schöͤpfen, andererseits sind ja eben die Buͤregus dazu bestimmt, daß diejenigen, welche Geschäfte haben, sich dahin verfügen, um ihre Anzeige zu machen. Da nun die

Gedanken der Minister Tag und Nacht in ihren Bureaus ug 1 ͤ und in ihren Hausern auf die fuͤr Volt und Staat nuͤtzlichen ten, die in den diesseitigen Staaten herrschende Ruhe zu stören.

Neuerungen gerichtet sind, so ist es klar, daß diejenigen, welche sie hierin nur im Mindesten stören, auch moralisch genommen, die Erfuͤllung ihrer Wuͤnsche vereiteln, und da ohnehin alle red— lich dienenden Beamten unter der Regierung unsers gnaäͤdigsten Kaisers in ihren Heffnungen nicht getäuscht, und die Angelegen— heiten aller Menschen auf das Beste besorgt werden, so ist gar kein Grund vorhanden, die Minister so zu uͤberlaufen. Damit also weder das Wesen der Geschäfte leide, noch die Minister sich mit derlei gerin füͤgigen Dingen beschäftigen muͤssen, so ist es der Wille des Kaisers, daß in Zukunst Niemand an freien Ta—⸗ gen, ohne bestellt zu seyn, die Minister in ihren Wohnungen Aufsuche, natuͤrlich mit Ausnahme der ihnen zugetheilten unteren Beamten“ 3

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

NewYork, 25. Febr. Die hiesigen Blatter behaupten, daß die Banken von Pennsylvanien und insbesondere die Bank der Vereinigten Staaten niemals im Stande seyn wurden, ihre Baarzahlungen wieder aufzunehmen. Letztere hat inzwischen einen Bericht uber ihren Statüs am 1. Januar d. J. bekannt ge— macht, demzufolge ihre Passiva sich seit dem letzten Berichte im Oktober v. J. um 5 Millionen Dollars vermindert haben. Man zieht aber die Genauigkeit dieses Berichts in Zweifel. Es heißt, von der Vereinigten Staaten⸗Bank seyen noch fuͤr sechs Millio⸗ nen Dollars an Postnoten in Amerika uneingelöst, und außerdem habe sie eine sehr schwierige Circulation, von welcher Vieles mit einem Aufwande von 0 pCt. jährlich aufrecht erhalten werde.

In den Preisen der Actien der Manhattan-Bank finden viele 36

rection der Geschaͤfte dieser Bauk hartnäckig von Herrn Vhite behauptet wird, dessen schlechter Leitung man die Verlegenheiten zuschreiben will, unter welchen sie leidet.

Die St. Louis⸗Boöͤrse in New⸗Orleans, deren Bau, 1,700,909 Dollars gekostet hat, und welche mit 1,400,909 Dollars beschwert ist, wurde am 11. Februar ein Raub der Flammen. Sie war Egenthum der Improvement-Bank, welche fuͤr 909,000 Dollars Wechsel in Umlauf gesetzt hat, aber fast gar kein baares Geld besitzi. Neben mehreren Amerikanischen Assekuranz⸗Compagnieen le die Phönix ⸗Lompagnie in London einen kleinen Schaden erleiden.

In Massachussetts hat das Haus der Repraͤsentanten durch,

ein 69 die Gefaängnißstrafe wegen Schulden nach dem 4. Juli, dem Jahrestage der Amerikanischen Unabhaͤngigkeit, in allen Fäl—⸗ len, wo nicht Betrug damit verbunden ist, abgeschafft. Die Ausfuhr von Baumwolle aus den Vereinigten Staaten hat seit dem 1. Oktober 526,230 Ballen betragen; in dem näm— lichen Zeitraum der vorhergehenden Jahre hatte dieselbe sich nur auf 282, 246 Ballen belaufen.

Der General Arista soll in Mexiko eine Niederlage durch die Föderalisten erlitten haben.

.

Danzig, 25. Marz. (Danz. Ztg.) Gestern lief hier der „Diamant“, eine Brigg von circa 150 Last, vom Stapel. Es ist das erste Schiff, dessen Boden in unserem Orte mit Kupfer— platten beschlagen worden. Nur von hiesigen Schiffszimmerleu⸗ ten unter der Leitung des Schiffs-Baumeisters Klawitter gefer tigt, ist auch der Umstand bemerkenswerth, daß nicht allein die Platten in einer vaterlaͤndischen Anstalt gewalzt, sondern auch die kupfernen Nagel und Ruderscheeren, welche bisher nur von Eng land bezogen werden konnten, hier am Orte von einem juͤdischen Metall⸗Arbeiter, den Englischen an Guͤte durchaus nicht weichend, bereitet worden sind. Das Schhfff soll fuͤr Reisen nach Rio Ja— neiro bestimmt seyn; dies wurde auch durch die neben der Preu— ßischen Flagge wehende Brasilianische angedeutet. ;

Telegraphische Nachrichten.

Paris, 27. März. Die Diskussion aͤber die geheimen Fonds ist gestern Abend beendigt worden. Ein Amendement ist mit einer Masjorität von 103 Stimmen verworfen. Hierauf wurde der

9 . J 9 8. 8 T j 54 . 7 z ; Am heutigen Tage hatte der Königl. Niederlaͤndische Sen Gefetz Vorschlag mit Tas gegen 160 Stimmen, also mit einc:

schäͤfsträger, Chevalier Gaspard Testa, seine Audienz beim Groß⸗Wesir und beim Minister der auswärtigen Angelegenheiten, um seine neuen Beglaubigungs⸗Schreiben zu überreichen.

Heute brach abermals im Viertel von Topchana, unweit vom Oesterreichischen Internuntiaturs⸗Hotel, Feuer aus, Gluͤck— licherweise geschah dies bei Tage, so daß auf der Stelle die noͤͤ— thige Huͤlfe geleistet werden konnte; demungeachtet gelang es erst nach zwei Stunden, Meister der Flammen zu werden, welche ungefähr zehn Hauser und Kaufmanns Buden verzehrten.

Der diesjährige Winter, der anfangs so mild war, hat sich späterhin strenger, als in den verflossenen Jahren gezeigt. Seit Anfang Februars schneit es beinahe taglich, und hierzu gesellen sich außerst heftige Nordstuͤrme, welche abermals lebhafte Besorg— nisse wegen moglicher Schiffbruͤche im Schwarzen Meere und im Archipel erregen. Das am aten d. M. erwartete Franzoͤsische Dampfboot ist noch immer nicht angelangt, nnd man ist ohne alle Nachricht uͤber dessen Schicksal. Die Köoͤnigl. Franzoͤsische Botschaft sowohl, als der Franzoͤsische Handelsstand haben sich hierdurch genoͤthigt gesehen, ihre Kerrespondenzen diesmal uͤber Wien nach Frankreich gelangen zu lassen.

Konstantinopel, 11. März. Die Türkische Zeitung ent⸗ haͤlt eine Verordnung, kraft deren die Gesetzgebungs-Kommission, welche bisher Donnerstag, Freitag und Sonnabend Ferien hatte, sich in Zukunft mit dem bei der hohen Pforte als Ferientag an— genommenen Donnerstage begnügen soll; außerdem wird be—⸗ stimmt, daß zweimal in der Woche, nämlich am Sonntag und Mittwoch, auch diejenigen hoͤhern Beamten, welche nicht ordent⸗ liche Beisitzer genannter Kommission sind, den Berathungen der⸗

Masjoritaͤt von S6 Stimmen, angenommen.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

München. In der Sitzung der Königlichen Akademie der Wiß senschaften am 1Aten d. theilte Professor von Kobell Bemerkungen mit über eine neue von ihm gemachte Anwendung der galvanischen Kupfer⸗Prä= cipvitation. Sie besteht in dem Verfahren, Gemälde in Tuschmanier durch den Kupferdruck ohne Aetzen, Radiren oder dergleichen veroiel fältigen zu können, und wurde durch die Beobachtung veranlaßt, daß auch nicht leitende Substanzen von geringer Masse bei der galvant schen Zersetzung von Kupfer⸗Vitriol sich mit Kupfer belegen, wen m sie von leitenden unterbrochen und umgeben sind. Das Malen geschieht mit Spicksl in einer Porzellanfarbe auf Silber in der Art, daß die blan ken Stellen die höchsten Lichter die mehr oder weniger gedeckten die Schatten geben. Die bemalte Platte wird in ein Gefäß mit ebenem Boden gelegt, welches eine Auflösung von Kupfer⸗Bitriol und Krostalte desselben Saljes enthält, und darüber auf einige Linien Abstand ein mit Pergament überspannter Holzrahmen befestigt, in welchen eine Zint⸗ platte und verdünnte Schwefelsänre gebracht wird. Die Verbindung wird mit einem an der Silberplatte defestigten Kupferstreifen hergestellt welcher in den Rahmen zur Berührung der Zinkplatte eingebogen wird. In drei bis vier Tagen ist eine hinlänglich dicke Kupferplatte gebildet, Um durch Abfeilen des Randes von der Silberplatte getrennt und zum Drucke gebraucht werden zu können. Die Abdrücke geben die enaueste Kopie des Originals und sehen wie getuscht aus. Die vor

ndenen Proben zeigen, daß diese Methode alle Aufmerffamkeit der Künstler verdtene. (A. 3.)