e, , , , Schiff a Abgaben, aus werden sollten, beigefügt.
ein Kaplan mit S00, ein Schiffsmeister mit 800 und ein Registrator mit 300
Pfd. Gehalt. Die Stelle des Schiffsmeister wurde später abge⸗ schafft, und der ** von Wellington schlug in seiner Denk— schrift auch noch die Abschaffung des dritten Intendanten und des Hulfsg⸗ Arztes, so wie die Redu 2 des Gehaltes des zwei⸗ ten Intendanten von Mob auf? Pfd. vor, um im Ganzen die Kosten der Kommission auf 13,600 Pfd. zu vermindern. ö ner machte der Herzog den Vorschlag, daß der zweite Intendant stets ein Rechtsgelehrter seyn sollte, damit er zugleich den 83 in dem in China zu errichtenden Tribunal fuͤhren konne; im Fa einer Vakanz in der Stelle des Ober⸗Intendanten sollte dann nicht der zweite Intendant, sondern der Secretair der Kom— mission in die erledigte Stelle einruͤcken. Außer den allgemeinen ¶ Instructionen, welche die Kommission * ten hatte, fügte Lord Palmerston in einer Depesche an Lord Napier noch besondere Verhaltungs⸗Maßregeln fur ihn hinzu. Hiernach sollte dieser seine Ankunft in Conton dem dorti⸗ gen Vice⸗König schriftlich anzeigen; er sollte ermitteln, ob sich der Britische Handel nicht auch aüf andere Theile des Chinesischen Reiches ausdehnen ließe; er sollte jede guͤnstige Gelegenheit be⸗ nutzen, um eine bei den Chinesischen Behörden sich etwa zeigende Neigung zur Anknuͤpfung von Handels⸗Verbindungen mit der Britischen Regierung benutzen und besonders zusehen, auf welche Beise wohl ain besten ein direkter Verkehr mit dem Hofe zu een einzuleiten seyn möchte, dabei aber stets mit der groͤßten ehutsamkeit zu Werke gehen, um nicht Furcht bei der Chinesi⸗ schen Regierung zu erwecken oder ihre Vorurtheile zu ver— leßen, damit nicht durch einen vorschnellen chritt auch der jetzt bestehende Verkehr in Gefahr gebracht wuͤrde. n keinem Fall sollte Lord Napier sich irgend wie in Unter⸗ ndlungen zur Anknuͤpfung neuer Verhaäͤltnisse einlassen, 22 vorher 8 in England daruͤber einzuholen; unterdessen sollte er sich darauf beschränken, die Gee , Behorden zu uͤberzeugen, daß es der , Wunsch des Königs von Eng— land sey, die freundschaftlichsten Beziehungen zu dem Kaiser von China zu unterhalten und mit ihm gemeinschaftliche Maßregeln zur Beförderung des Wohls der belderseitigen Unterthanen zu e, . Auch sollte Lord Napier Canton nicht verlassen, um Pe 1 oder andere Theile von China zu verlassen, ohne vorher die Erlaubniß der glischen Regierung dazu erhalten zu haben. Es wurde ihm ferner anempfohlen, Erkundigungen darüber einzuziehen, ob sich nicht mit Japan oder an— deren benachbarten Ĺndern Handels⸗Verbindungen anknüpfen ließen; 9j welche Weise sich am besten eine der Chinesischen Kuͤste warde bewerkstelligen lassen; wie viel ein solches Unternehmen wohl kosten konnte, und an welchen Orten die Schiffe fuͤr den 635 von Feindseligkeiten in den Chinesischen Meeren den besten Schutz finden dürften; aber in allen diesen Beziehungen sollte er ni vornehmen 2 vorher von der Britischen Regierung um Verhaltungs⸗ Endlich wurde ihm eingeschärft, sich nicht in die Unternehmungen von Ausforschungs⸗Expeditionen an der Chinesischen Kuͤste entlan zu Handelszwecken einzumischen, weder dazu aufzumuntern, noch sie zu hindern, und streng darauf zu halten, daß kein Britisches Kriegsschiff im Canton Flusse die Gränze der Forts der Bocca— Tigris AUberschreite, wenn nicht ein außerordentliches Ereig niß es erheische; er sollte daher auch selbst nicht auf der Fregatte „Andromache“ die ihn nach China brachte, in ben Hafen von Canton einlaufen und diese Fregatte uüͤber— haupt nicht länger als noöͤthig im Canten, Flusse ver— weilen lassen. Mit diesen Instructlonen versehen, . Lord Na⸗ pier unter Segel und landete am 135. Juli in Macao. 2 stellte er die Lommission zusammen; da Herr Plowden abwesend war, so trat Herr Davis als zweiter Intendant in dessen Stelle, zum dritten Intendanten wurde Sir G. RNobinson, zum Secre— tair Herr Astell, ö Dolmetscher Ir. Morrison, zum Schiffs meister Capitain Elliot, zum A Herr in, und zum Huife— Arzt Herr Anderson gewählt. Lord Napier kaufte einen Kutter von der Ostindischen Compagnie und begab sich auf demselben am 21sten von dem Ankerplatz ö unterhalb der Forts der Bocca Tigris, bis wohin er auf der Fregatte fuhr, nach Tan Kommission am Morgen des 23sten eintraf. Wie es der Koemmission hier erging, ist bekannt. Die Chine— sischen Behörden weigerten sich hartnäckig, den Brief an den Gouverneur von Canton zu überbringen, welchen Lord Napler absandte. Die Hong“ Kaufleute, welche stets als Han⸗ dels Vermittler zwischen den fremden Kaufleuten und den Chine— sen fungirt haben, kamen zu Lord Napier und wollten auch hier die Mittelspersonen spielen. Der Gouverneur Lu, als er von der Ankuft Lord Napier's unterrichtet wurde, erließ eine Reihe von Ediktten, worin er die Anmaßung der Fremden schilderte, die sich herausnähmen, ohne vorherige Anzeige in den Hafen von Canton einzulaufen und direkt mit den Chinesischen Behörden verkeh⸗ ven zu wollen. Die Hong⸗Kaufleute verlangten, Lord Mapier solle den Brief in eine Petition verwandeln, da nür unter dieser Bedingung der Houverneur anhören würde, zu welchem Zweck die Kommission hierher gekemmen sey. In diese Forderung wollte indeß Lord Napier in keinem Fall willigen. Er berief sich auf ein Edikt des frühe⸗ ren Gouverneurs Li vom Jahre 1831, worin dieser selbst gesagt hatte, daß wenn die Ostindische Compagnie aufgelöst werden sollte, die Britische Regierüng amen Deamten nach Ehina schicken masse, der, wie bisher der Praͤstdent des Comitès jener Com- pagnie in China, den Handel der Engländer zu behufstchtigen tte. an erwiederte, dies sey allerdings angemessen, aber ein olcher Beamter duͤrfe in keiner anderen Eigenschast als in der eines Superkargo's auftreten und habe sich nur mit den Hong⸗ Kaufleuten in Verbindung zu setzen; die Chinesischen Behörden
ton, wo die
könnten sich auf solche Dinge nicht einlassen, am allerwenigsten
aber gestatten, daß ein Fremder in China auf seinen Rang poche und darguf bestehe, auf gleicher Linie mit den Behsrden n . lischen Reichs unterhandeln zu wollen. Da Lord Napier nicht weichen wollte, so wurde von dein Gouverneur Lu der Handel mit den Engländern ganz suspendirt, die Wohnung des Ober— Intendanten völlig blokirt und alle Verabreichung von Lebens— mitteln an die Engländer verboten. Lord Napier rief nun die beiden Fregatten, Andromache“ und „Imogen“ zu seinem Schutz
bh, em ne mit Jö, em 2 mit
Aufnahme
aßregeln nachzusuchen.
294
herbei, diese passirten die Fortg der Bocea, wo sie einige fe al ben e, , , , n,, 2 vor e 9 Ene ien Lord Napier es doch far
Aber n s- Maßregeln abzustehen 2 nen 24 235 1 36 ö. i
es ufrsedenheit unter den Englischen Kausleuten en w — entschloß en sich, nachdem er noch einige dergeb⸗ liche Unterhandlungen ver fucht hate, am 114. September, nach Macao ——— ren und dort das Weitere abzuwarten. Die beiden riegsschiffe wurden nach Linün zuruckbeordert, und Lord Na— pier mußte die 1 fuͤr seine Rückfahrt nach Macao sorgen lassen. Unter allerlei Plackereien und Zögerungen brachte ihn Eskorte von Chinesischen Böten und Mandarinen dorthin.
eine Er kam am 26. September in Macgo an, und am 11. Oktober
wurde er ein Opfer der erduldeten Strapazen; die Einsperrung in Canton und das heiße Klima hatten ihm ein Fieber zugezo— Ki welches seinem Leben ein Ende machte. Die moralische
einuͤthigung, die er erfuhr, mag auch wohl mit zu seinem Tode beigetragen haben. Er fühlte sich, wie man aus seinen Depeschen ersieht, durch die ihm mitgegebenen Instructionen sehr behindert, und wenn es nach seiner Meinung gegangen ware, hätte die Englische Regierung, der Chinesischen gegenüber, ann anders auftreten und derselben gleich mit einer bewaffneten Macht im- poniren muͤssen. Diese Ansichten fanden indeß daheim wenig Anklang; der Herzog von Wellington antwortet in einer vom 2. Februar 1835 datirten Depesche auf dessen Vorstellung sehr kurz: „Ich empfehle Ihnen aufs ernstlichste die Instructionen, welche Ihnen ertheilt worden. Nicht durch Gewalt will der König einen Handels-Verkehr zwischen seinen Unterthanen und China begruͤnden, sondern durch die anderen versöhnlichen Maß regeln, die Ihnen in allen Ihren Instructionen eingeschärft sind.“ Und in seiner vom 24. Marz 1835 datirten Denkschrift sagt der Herzog: „Es ist klar, daß der Versuch, den Chinesischen Behoöͤr— den zu Canton eine ungewohnte Art von Communication mit einer Autorität aufzuzwingen, von deren Befugnissen und Beschaffen⸗ heit sie keine r n hatten, und die ihre Schritte mit einer bisher nie zugestandenen Machtaneignung begann, durchaus fehlgeschlagen ist; und da es eben so klar ist, daß ein solcher Versuch stets fehl⸗ schlagen und nur zu neuer Schmach für die Britische Nation fuͤhren wurde, da ferner, sobald Lord Napier sich von Canton nach Macao zuruͤckgezogen hatte, der 833 wieder eröffnet (diese Wiedereröffnung ersolgte am 29. September 1834) und den Lootsen wieder erlaubt wurde, Britische Schiffe den Fluß hinauf nach Whampoa zu fuͤhren, worauf der Handel gleich wie⸗ der die fruͤhere Lebhaftigkeit gewann, so scheint die Zeit gekom— men, wo das Kabinet die Mittel zur kuͤnftigen Regulirung die— ser Angelegenheit in Erwägung zu ziehen hat. Es leuchtet ein, daß die Chinesen fuͤr ihre Eifersucht auf Lord Napier und seine Kommission aus dessen hochklingenden Titeln einen bloßen Vorwand hernahmen; der eigentliche Grund war seine Absicht, sich ohne vorherige Erlaubniß ja ohne alle Mittheilung in Canton festsetzen und direkt mit dem Vice⸗König unterhandeln zu wollen. Wie wir unseren Beamten in unserer Sprache nennen, daran liegt den . sehr wenig; er soll nur nicht ohne ihre Erlaubniß nach Eanton kommen; er soll nicht von der gewohnten Unterhandlungs⸗Weise abweichen. Fuͤr unsere Zwecke und um des Handels willen muß es aller— dings ein Mann von nautischem, militairischen oder sonstigem amtlichen Range und Ansehen seyn; ein Mann, auf dessen Fe— stigkeit und Besonnenheit wir uns verlassen konnen, er muß auch
ausgedehnte Vollmacht haben, damit er die Unterthanen des Kö⸗
nigs zu beaufsichtigen und in Ordnung zu halten im Stande ist. In den Instructionen muͤssen einige Veränderungen vorgenom⸗ men werden. Die Ober⸗Intendanten sind angewiesen, sich nach dem Hafen von Canton zu begeben und dort ihren Aufenthast zu nehmen. Der Hafen von Canton aber liegt, der Beschreibung nach, inner— halb der Bocca⸗Tigris, uber welchen Punkt hinaus, wie gesagt wird, keine Kriegsschiffe gehen duͤrfen. Die Ober-Intendanten sollen sich also an einen Ort begeben und an einen Ort aufhal— ten, wohin ihnen die Chinesischen Behörden zu kommen nicht er— lauben und wo sie dieselben nicht wohnen lassen werden. Dies und Anderes muß geandert werden. Späterhin wird die Regie— rung immer noch daruͤber entscheiden konnen, ob zu Peking oder anderswo ein Versuch gemacht werden soll, unsere Verhältnisse mit China, die volitischen sowohl wie die kommerziellen, zu ver⸗ bessern. Jetzt kommt es darauf an, nicht den Genuß von dem
zu verlieren, was wir schon haben.“
Belgien.
Brussel, 2. April. (Köln. 3. Der Antrag des Grafen Felix von Merode an die Kammer lautet dahin, den General van der Smissen zu pensioniren. Hiermit soll zweierlei bezweckt werden: Erstens wuͤrde dieser hierdurch davon abgehalten, vor den Gerichten die Zahlung seines Gehalts nachzusuchen, das ihm die Kammer durch eine Art von Machtspruch nehmen gewollt, auf das er indessen, da man ihm seinen Grad nicht hat nehmen konnen, nicht gutwillig verzichtet haben wurde; zweitens wurde diese Entscheidung ihn der Armee noch mehr entrücken, da er alsdann selbst die Uniform nicht mehr zu tragen berechtigt ware. Schon vor Eröffnung der Sitzung bildeten sich Grup— pen von Nepraäsentanten, je nach ihrer Farbe; es of⸗ fenbarte sich viel Widerspruch, viel Schwanken und Ungewißheit. Gleich nach der zur Eroͤffnung der Sitzung anberaumten Stunde vertheilte sich die Kammer in Sectionen zur vorläufigen Ent⸗ scheidung der Frage, ob das Lesen des Antrages in öffentlicher Sitzung gestattet werden solle. Da saͤmmtliche Sectionen sich dafür entschieden, so wird die Motion ͤffentlich vorgetragen wer⸗ den, und ihr Urheber sie mit einer Entwickelung der Grunde, die ihn dazu veranlaßt, begleiten. Auf keinen Fall wird schon 16 etwas Entscheidendes in Beziehung auf Annahme oder
erwerfung der Motion vorfallen. Sie muß vorher noch in den Sectionen einer naheren Pruͤfung unterworfen werden.
Die Herren Lebeau und Rogier haben dem Könige ihre Demission als Gouverneure der Provinzen Antwerpen und Na— mur . . in der Sitzung vom 14. März gegen das 4 gestimmt hatten. Man dürfte ihnen vielmehr einen Vorwurf daraus machen, daß sie es nicht schon vor der Abstimmung gethan.
etzt stehen sie nur in dem Lichte von Männern da, denen ihr treich gegen das Ministerium, welchem sie ihre Anstellung ver⸗ dankten, nicht gelungen, und die sich zurückztehen müssen, weil sie sich in ihren Berechnungen geirrt haben. Uebrigens ist nun ihre Oppositionsstellung um so entschledener, die Stellung des
sinisteriums daher auch um so schwieriger. Es spielt wirklich
ein gefährliches Spiel, welches sich nur durch die Betrachtung rechtfertigen läßt, daß es hier darauf ankommt, die Königliche Prärogarive in Schutz zu nehmen. Vielleicht wird auch diese 8 ihm die 9 Mehrzahl in der Kammer ve en.
Brüssel, 3. April. Nachdem die Repraͤsentanten Kammer gestern in den Sectionen entschleden hatte (. oben), daß sie den
Sie konnten nicht anders handeln, nachdem sie
*
eingereicht, und als z erwiesen, wie,
die Folg . meh ir, , , , , ,,
Sie schon der jorität, verpflichtet hielten, die Mission zur Bildung eines neuen Ministeriums zu ubernehmen. Demnaächst beriefen
Se. Majestat noch andere Mitglieder dieser Kammer, um zu
erfahren, ob eine Veraäͤnderung des Systems der Regierung in
den Wunschen der Kammer liege; da es vor allen Dingen der Wille des Königs ist, ein Ministerium zu haben, welches die Masoritat fuͤr sich besitzt. repräsentativen Regierungs⸗Systeme volle Anerkennung zu Theil werden lassen. Wir haben bisher nicht geglaubt, unsere Demis⸗ 5 zuruͤcknehmen zu können; inzwischen ät erklart, und wir wiederholen es hier vor der Kammer, daß wenn der Ihnen vorgelegte Gesetz⸗Entwurf angenommen wird, wir keinen Grund hatten, bei unserem Entlassungsgesuche zu beharren. Es ist zu bemerken, daß das Votum vom 14. März unvollständig sey, indem in Folge desselben irgend eine Maßregel angeordnet werden muß. Eine solche wird nun in dem vorliegenden Antrage vorgeschlagen und das Ministerium hat gegen dieselbe nichts 2 erinnern. Sollte jedoch ein politischer Prozeß die Folge des Votums vom 14. März seyn, so mußte das Ministerium bei seinem 4 — Gesuche beharren.“ — Herr Lebeau fand sich durch die Er— waͤhnung seiner Unterredung mit dem Könige veranlaßt, darauf näher zuruͤckzukommen, was er, wie er sagte, ohne die Bemer⸗ kungen des Hier nn, fuͤr unschicklich gehalten haben wuͤrde. Al⸗ lerdings hatten Se. Majestat angedeutet, daß, wer . Nieder⸗ reißen beitrage, damit auch die Verpflichtung übernehme, es mit dem Wiederaufbau zu versuchen. Er (Herr Lebeau) hatte kei⸗ nesweges geschwankt, einen solchen , . Auftrag zu uͤber⸗ nehmen, besonders in jenem Augenblicke, wo er noch nicht ge⸗ wußt, daß die Majorität dieser Kammer einer besonderen Meinung und gewissen Menschen allein sich uͤberlassen wolle, ohne unpar⸗ teiisch erst pruͤfen zu wollen, wie es wohl mit einem anderen System gehe,
besonders wenn dieses System die Buͤrgschaft gemäßigter An⸗
sichten fuͤr sich habe. Inzwischen habe er doch gleichzeitig auch dem Könige nicht verhehlen durfen, daß er, Alles wohluüͤberlegt, in diesem Augenblicke sich noch nicht befugt sehe, ein neues Kabinet zu bilden; wiewohl er jederzeit bereit seyn wurde, die naheren Befehle Sr. Masestät entgegen zu nehmen; welche letz⸗ tere er bis jetzt vergebens erwartet habe. — Herr von Mue—⸗— lenaere fand sich ebenfalls bewogen, zu erklären, daß er keinen Auftrag Sr. Masestät gehabt, ein neuües Kabinet zu bilden. — Nachdem Herr Zoude seinen Antrag näher entwickelt und mo⸗ tinirt hatte, beschloß die Kammer, ain Montag, 6. April, dar⸗ uͤber zu entscheiden.
en Mitgliedern der Kammer ist der umfangreiche Bericht des Herrn Nothomb über die Schifsfahrts⸗Verbindung Belgtens mit Paris gedruckt uͤbergeben worden. Der Zweck des Berichtes ist, die Ansprüche der revalisirenden Städte Mons und Charleroi gleichmäßig zu befriedigen. Die Verbindung der ,. Ka⸗ naäͤle mit denen Frankreichs ist von großer Wichtigkeit. as uns noch fehlt, ist etwas ähnliches nach Deutschland zu. Dies war der Zweck des Nord⸗-Kanals, der Belgien mit dem Rheine ver⸗ binden sollte, wie dies jetzt mit der Seine der Fall ist.
Deutsche Bundesstaaten.
— — Frankfurt, 4. April. Die neuesten Briefe aus dem Haag sprechen sich mit Vertrauen dahin aus, daß die der y der Generalstaaten unterliegenden Gegenstände keine Veranlassung zu ernsten Mißverständnissen . der Negie⸗ rung und der zweiten Kammer der Generalstaaten mehr geben werde; man erwarte vielmehr eine gütliche Verständigung, na⸗ mentlich da die Regierung durch die That bewiesen, daß es ihr 26 ist die moöͤglichste Einschraͤnkung im Staatshaushalt einzu—⸗
alten. Die Bundes Versammlung hielt in dieser Woche heute Sitzung und es durften nur die gewöhnlichen kurzen , . eintreten. Ueber die Ruͤckkunft des Bundes⸗Präsidial⸗Gesandten, Herrn Grafen von Muͤnch⸗VBellinghausen, aus Wien, ist noch nichts Bestimmtes bekannt, und derselbe durfte vielleicht erst im Mai hier eintreffen. Auch der Bundestags /Gesandte der freien Staͤdte, Herr Syndikus Dr. Curtius, wird erst im näͤchsten Monat aus Lubeck erwartet. Es erregt einige Spannung, daß das schon so oft besprochene rogramm der hier stattzufindenden Saͤkularfeier der Erfindung der chdruckerkunst noch nicht der Veröffentlichung abergeben worden, obgleich dasselbe längst vom großen Comitè festgestellt würde. Wie man hoͤrt, hat aber der Senat noch keine genehmigende Resolution be—⸗ zuͤglich des Fest⸗Programms zu erkennen gegeben, wiewohl eine ken r Senats ⸗Kommission wegen der mit dem Fest⸗Comitè nothwendigen Verhandlungen schon im Monat Februar ernannt wurde. Die Vorbereitungen zur Saͤkular⸗Feier gehen unterdessen doch ihren Gang fort und muͤssen um so mehr beschleunigt wer—⸗ den, da die Messe vor Der Thuͤr ist, während welcher wenig fuͤr das Fest wird gethan werden können.
Wie sich unsere Oster⸗Messe gestalten werde, laßt sich im Vor⸗ aus nicht mit Sicherheit sagen, wiewohl man auch diesmal, wie gewohnlich bei den Frühjahrs⸗-Messen, keine sanguinischen Hoff⸗ nungen davon hegt. Eine Masse Waaren ist aber auf dem * angekommen und noch viel wird erwartet. Auch unsere Woll— Lager füllen sich durch Zufuhren aus Oesterreich wieder mehr, doch ist fuͤr den Wollhandel unseres Platzes von der Messe nicht viel zu erwarten. 364
nsere Frühjahrs⸗Blumen. und Pflanzen Ausstellung be⸗ ginnt diesmal am 109ten und endigt am I3ten d. M. Nach Al⸗ lem, was man hört, wird sie auch diesmal ausgezeichnet werden und sich also würdig den fruͤheren Ausstellungen anreihen.
Der Tag der Eroͤffnung der Fahrt auf der ganzen Taunus“
Eisenbahn ist zwar noch nicht bestimmt, doch wird, nach allen Nachrichten, die naͤchste Woche schwerlich vorübergehen, ohne daß die ganze Bahn dem oͤffentlichen Dienste übergeben ist. Der Cours der Taunus -Eisenbahn⸗Actien hatte sich in der letzten Zeit stark gehoben, so daß mehr als 90 Fl. Agio bezahlt wurden. Das kam aber besonders auch daher, weil sich schon beim letzten Ulimo großer Mangel an Stuͤcken zeigte. Nachdem aber gestern und heute Verkaufs⸗Auftraͤge in Taunus -Eisenbahn⸗Actien an die Böͤrse kamen, gingen sie wieder zuruck und blieben heute 33715. Fl.
Der König hat auf diese Weise dem
aben wir Sr. Maje⸗
In den Oesterreichischen Effekten wurde in der letztern Zeit hier wenig gethan und sie unterlagen auch keiner wesentlichen Veran— derung, da die Wiener Börse keine Variationen brachte. Die Hollandischen Fonds folgen täglich dem Amsterdamer Im— pulse und waren heute zu höhern 2 gesucht. Der Geld⸗ stand unsers Platzes ist fortdauernd genügend, so daß der Dis konto nur 3 pCt. kehz nfangs dieser Woche erhielt das Haus Rothschild aus der 29 n Darmstadt auch eine bedeutende Summe J F. 30 Kr. Thaler, denen man hier den Namen Champagner / Thaler beigelegt hat, weil die Flasche dieses Weins 3 Fl. 30 Kr. kostet. ;
Der Titane unter den Klavier ⸗Virtuosen, Liszt, wird in den nächsten Tagen hier erwartet, und der Königlich Wüͤrttembergische Hof ⸗Schauspieler und Regisseur Moritz wahrend der Messe hier
gastir en.
Oesterreich.
Wien, J. April.! (CE. A. 3) Am . April tritt der Her— zog Ferdinand von Sachsen⸗Koburg die Reise zur Vermaͤhlung seiner Tochter, der Prinzessin Victoria, nach Brüssel und Paris an. Sein Sohn, Prinz August (geboren am 13. Juni 1818), begleitet ihn diesmal, und es verbreitet sich das Geruͤcht einer bevorstehenden Verlobung desselben mit der in Bruͤssel residiren⸗ feng r hn Sidonie von Arenberg (geboren am 18. Dezember
Wien, 28. Marz. (A. 3.) Se. Kaiserl. Hoheit der Erz⸗ herzog Johann begab sich dieser Tage nach Olmütz, um, wie verlautet, die Festungsbauten daselbst in Augenschein zu nehmen. Mit Vergnuͤgen bemerkt man, wie angemessen die Friedenszeit benützt wird, um Oesterreich im Innern uud an seinen Graͤnzen u befestigen. Angefangen im Westen bei den; Lagerbau um inz und vorschreitend gegen Süden zu den neuen Werken in
Tyrol und Verona, dann im Osten zur Festungs⸗Erweiterung
von Comorn und endlich im Norden zu jener von Olmuͤtz, er— scheint das Stammland mit der Hauptstadt in einem Rundkreise don Fortificationsbauten des neuesten Systems dergestalt in die Mitte genommen, daß es in der Folge feindlichem Andrange, von welcher Seite er erfolge, schwer halten duͤrfte, je wieder bis ins Herz von Oesterreich durchzubrechen. Faßt man dasjenige, was hier zu Lande diesfalls in aller Stille geschieht, mit dem usammen, was im Nachbarstant durch den großen Ingolstäͤdter . — beabsichtigt, was in Rheinpreußen durch Ehrenbreit⸗ maͤchtigen Werke bei Mainz seit langer Zeit verwirklicht ist, so ergiebt sich eine Fortificationslinie vom SDeutschen Westland bis
zum äußersten Sädosten, welche fuͤr Deutschlands Schirm inner-
halb seiner Marken wahrlich vielversprechend sich darstellt.
—— Wien, J. April. In diesem Augenblick wird Joseph Pletz, Doktor der Theologie, Hof. und Burgpfarrer, Vorsseher der hoͤ⸗ heren Bildungs⸗Anstalt, Referent der Studien⸗Hof⸗Kommission, Regierungs⸗Rath Direktor der theologischen Fakultät der Wiener Un. ur Erde bestattet., Ein Schlagfluß, der ihn, eben als er nach geschlossener Raths-Sitzung einen Freund . befiel,
versitaͤt,
machte seinem thätigen Leben viel zu früh ein Ende. In ihm verliert die Geistlichkeit eine ihrer hervorragendsten Zierden, der Staat einen durch rastlose Thaͤtigkeit und seltene Geschaͤfts ge⸗ wandtheit ausgezeichneten Diener, das gute Recht und die christ⸗ liche Toleranz einen stets bereiten Vertreter, Armuth und Unglück . und beredten —— ein weiter Kreis von
en einen warmen und bewährten Freund. Auch der 62 dessen Beichtvater Pletz gewesen, beide Kaiserinnen und 6 Fön, namentlich Erzherzog Franz Karl (Pletz leitete n 6 des Unterrichts der Söhne Sr. Kaiserl. Hoheit) . ief einen Verlust, den sie fast init allen Klassen der Be— . ele. dieser Stadt theilen. — Wie schon die Titel des Ver⸗ storbenen anzeigen, war seine Wirksamkeit eine sehr mannigfaltige und w, . Durch persoͤnliche Beziehungen, durch seine amtliche Stellung war Pletz seit einer eihe von Jahren zu einer wichtigen und einflußreichen Thätigkeit berufen; aber in allen Verhältnissen bewahrte er die Tugenden, welche ihn vor—⸗ zůͤglich zierten: milden und frommen Sinn, ein strenges Gerech— tigkeitsgefüͤhl und acht christliche Liebe.
Die Gemahlin des ehemaligen Judex Curise, Grafen Czi⸗ raky, geborne Gräfin Zichy, ist gestern nach langen Leiden ver— schieden. ;
Schweiz.
Zurich, 31. März. (A. 3. So wenig erwuͤnscht es fur die ganze Schweiz seyn mag, so ist nun doch die e, nf; der nur vertagten Tagsatzung nothwendig geworden. Die Wa liser Parteiungen namlich haben sich auf einen Grad erhitzt, daß wir nicht wissen, ob sie nicht zum offenen Burgerkriege ausschla⸗ gen werden. k
Bern, 31. Marz. n n, , . usolge, soll am Sonntag C2zsten) alle waffenfaͤhige . . 2 zum eg. der ö,. in Sitten eingerückt eyn, angeblich wegen eines von Seiten des is b
ir . Oberwallis befuͤrch⸗ . ur reisschreiben vom 30. Marz meldet der z ammtlichen Ständen, daß er in Folge a neuesten , Kanton Wallis und der von Seiten beider Theile beyorstehen⸗ In Bewaffnung, an die Kantone Bern, Freiburg, Waadt und Genf die , . . eidgenoͤssischen Aufsehen, so wie die Anweisung, die am 21. Dezember verlangten Truppen wieder auf das ö * stellen, erlassen habe; dem Oberst K. Bontems ist der Ober⸗Befehl anvertraut, und eidgenoͤssische Reprasentanten werden angewiesen, um jeden Preis den kandfrieden Im Kan, , * 4 * werden eingeladen, sich dazu vorzubereiten, daß die Tagsatzung im des Me
April wieder ʒusan men reten rn ; ut r nen
Sitten, 28. Maͤrz. Die Straße unterhalb S ̃ melt von Bewaffneten; auch k , die ihre Dienste anbieten. Viele Einwohner von Sitten flüchten ihre Habe nach dem unteren Landestheile, da sie einen Angriff von Ober⸗Wallis befürchten. Die Streitküäfte der Ober Walliser mehren sich fast stundlich auf dem linken Rhone ⸗Ufer. Der Vi⸗
schof und sein Hof haben Sitten verla ᷓ . Haren fh ssen und sind nach Raron
Jtalie n. Florenz, 28. Marz. Am 25sten d. M. ist hie ̃ . ö — ö * = e. * iin hn 595 ir Cassationshofes von e , m, ein eben so thaätiger als geachteter S ; . 9 geach taatsmann, mit
Nem, 25. März. (A. 3.) Das Gerücht von D Re 3.7 D om Mi⸗ guel s Entsagung auf den Portugiesischen Thron gewinnt n,
I.
errliche Veste ünd in Rheinhessen durch die ausgedehnten
395
mehr Glauben; man will sogar wissen, welche Summe ihm als jährliche Einnahme zugesichert sey. Nir gewisse Anhänger seiner Partei sind nicht damit einverstanden und wenden Alles an, um eine Versshnung zu hintertreiben. Die in Modena erscheinende Zeitung „La voce della veritâr liefert mehrere Aufsaͤtze, welche man aus der Feder eines bedeutenden Mannes in dieser Ange— a, geflossen glaubt.
inige Arrestationen haben hier und in Viterbo stattgefun⸗ den, das Geruͤcht sagt, wegen politischer Umtriebe.
Overbeck hat sein großes Bild fuͤr Frankfurt a. M. „den göttlichen Einfluß auf die Kunst“ vollendet. Alle Kenner be— wundern gegenwartig in seinem Atelier dieses Meisterwerk der neueren Malerei.
Heute fruͤh hatten wir das seltene Schauspiel, ganz Rom und die Campagna, so weit das Auge reicht, mit Schnee bedeckt zu sehen. Ein solcher Schneefall, der mehrere Stunden anhielt, und einen 8 . hohen Schnee zur Erde brachte, hat man seit vielen Jahren hier nicht gesehen. Jetzt ist der Himmel wie— der heiter, und die warm scheinende Sonne wird uns den An— blick des Kontrastes Schnee zwischen Palmen, Orangen, Ei= tronen und anderen Suͤdfruͤchten — nicht lange gestatten.
Portugal.
Lissabon, 23. Marz. C(Morn. Chroniele.) Das un— befriedigende Benehmen der Minister in Bezug auf die Engli⸗ schen Angelegenheiten ist durch mancherlei Ursachen veranlaßt wor, den. Das Kabinet besteht jetzt aus vier Chartisten und zwei fruͤhern Anhängern der September“ Revolution, dem Grafen Bomfim und Herrn Costa Cabral. Seit langer Zeit mit der Ultra— Partei überworfen, sind sie, ihres Ursprungs wegen, auch vielen Chartisten und den nach Aemter Stnrebenden verhaßt, zu welchen ein nicht geringer Theil der mannlichen Bevölkerung Portu⸗ gals gehört. Ich habe bereits fruher aufmerksam darauf ge— macht, daß namentlich die Ultra- Chartisten die Ersetzung des gegenwärtig aus Chartisten und Otdeiros bestehenden Ministeriums durch ein rein Chartistisches erwarten. Die . Aguiar und Scabra gehoren zu den einflußreichsten Mitgliedern der Partei, die diesen Zweck im Auge hat. Dem Ministerium hat diese Partei wiederholt Schwierigkeiten in den Weg gelegt, und jetzt, wo die Wahlen beginnen und die vereinigte Macht der Anhaͤnger des Ministeriums nothwendig jst, um der gegen das— selbe gebildeten Coalition Widerstand zu leisten, hat man an den wenigen. Ordeiro's auf der ministeriellen Liste der Kandidaten und an anderen von Herrn Aguiar und seinen Vor— , Anstoß genommen. Die Folge hiervon wird eyn, daß die Miguelistische Ultra⸗Coalition den Sieg davon trägt. Dieser Umstand schwaͤcht die Regierung, und die Unter⸗ stuͤtzung der Septembristen durch die zum erstenmal an den Wah⸗ len Theil nehmenden Miguelisten macht den Wahlkampf und so⸗ mit die kuͤnftige Stellung des Ministeriums sehr zweifelhaft. Werden sie im ganzen Lande geschlagen, so muͤssen sie sich natuͤr— lich zuruͤckziehen; wenn aber auch eine große Majoritaͤt von Chartisten gewahlt wird, so ist bei der jetzt unter den Ultra— CThartisten herrschenden Gesinnung doch eine binets zu erwarten. Diese Betrachtungen haben schlossenheit der Mitglieder des Kab und ihre Abgeneigtheit gierung befriedigende 6 binet, welches nur einigermaßen wuͤrde für den Beistand und die dem Hasse seiner Landsleute au lung ungewiß ist, so ist kein der Unpopularitat
deß, ihre
=
erwartet man mit Zuvers men, und der „Correio“ auf eine Majoritàt von 3 Ob dies die in den Lissab lige Majorität neutralisire
Turkei.
Konstantinopel, 15 März. Die 5. . e gestern erwähnte Ver⸗ ordnung des Großherrn in Bezug auf die Absetzung des Grie— chischen Patriarchen lautet ae? 1 6 Mein Wesir! Ich habe ven dem Berichte Kenntniß genommen,
welchen die von dem JIusriz⸗Conseil ernannte Kommission zur reiflichen und gewissenhasten 185 ung der von dem Englischen Botschafter er hobenen Kla en in Being auf die Verhältnisse und Communicationen, die der Griechische Patriarch mit den Jonischen Inseln gepflogen, er⸗ stattet hat. Dem Beispiele Meiner glorreichen Vorfahren gemuß, will ich, daß die verschiedenen in Meinem Reiche destchenden Religionen sortwährend voller Freiheit und vollen Schutzes genießen, und daß ihre Düiener ohne Hinderniß alle ihre Pflichten und alle ihnen gesetzlich zu stehenden Rechte ausüben fönnen. Aber diese Freiheit un dieser Schutz dürfen sie andererseits nicht ermuthigen, ihre Autorität auf eine Weise zu gebrauchen, die mit den, den Meiner hohen Pforte befreun⸗ deten und verbündeten Mächten schuldigen Rücksichten unvereinbar i Benn die Klagen des Herrn Botschaftes ven England ich bleß guf die zwischen dem. Patriarchen und der dee gierung der Jonischen Jnseln entstand enen religiösen Streitigkeiten be⸗ egen so hütte man ihm bemerken müssen, daß Ersterer, indem er in ein Kreise seiner Pllichten handelte, keinen Vorwurf verdiene; allein es geht aus dem Kommissions⸗Bericht hervor, daß sich der Patriarch nicht darauf heschränft hat, seine rechtmäßige Autoritãt auf gedachten Inseln aus zuilben, sendern auch gegen die Großbritanische Regierung eine der dltesten Alliirten Meiner hohen Pforte, eine höchsi tadeln? würdige und den zwischen beiden Ländern bestehenden engen Freund⸗ schafts · Verhältnissen uwiderlaufende Sprache geführt hat. — Dem⸗ Fir und nachdem Mein ustiz - Conseil anerkannt hat, daß sich der Patriarch eines solchen Mißbrauchs der Gewalt schuldig geinach; ban ist es Mein Kaiserlicher Wille, daß derselbe feiner Functionen entsez Und nach dem alten Gebrauche der Griechsschen Nation zur Ernennung seines Nachfolgers geschritten werde.
Konstantingpel, 13. März. (A. 3 In sei ͤ 13. (A. 3. nem (gestern erwähnten) Schreiben sagt Mehmed Ali unter Anderem 1. er
sey bereit, sich zu verstaͤndigen, aber auch bereit, Alles zu wagen und dem Veispiele des großen Washington zu folgen, dessen — * Tugenden er stets bewundert gi. und 4 auch an⸗ zueignen bemuͤhen werde, denn er wolle nur fuͤr sein Volk leben oder mit demselben sterben. Die Anspielung auf Washington war allerdings bei den Haaren herbeige n Mehmed Ali scheint aber geflissentlich vorgeschrieben zu ĩ en, sie herauszuhe⸗ ben, um Lord Ponsonby, der, wie er weiß, die Pforte am mei— sten bevormundet und sein größter Widersacher ist, an eine Epoche zu erinnern, die mit der gegenwärtigen einige Aehnlichkeit hat, und ihn . mahnen, daß sie im äußersten Falle gleiche Resultate haben, eben so solgenreich seyn könnte als der Ünabhängigkeits= kampf Nord⸗Amerika's hatte, nämlich die völlige Unabhängigkeit Mehmed Alis und die Enistehung eines vereinigten Arabischen Reiches. Gleichwohl ward auf solche Hinweisungen nicht geach⸗ tet und der Vice⸗König wird nächstens unterrichtet werden, daß er sich hier vergeblich abmuͤht.
Kon stantinopel, 18. Marz. (8. A. 3. Mehrere Tage nachdem der Sultan in der — * Raths / Versammlung vom Isten des Monats Muharrem (8. März) den Hattischerif hatte verlesen lassen, versammelten sich alle Minister und hohen Wür⸗ dentrager des Reichs und beschlossen, eine Antwort auf jenen Hattischerif in Form einer Adresse an den Großherrn gelangen h lassen. Diese Adresse ist dem Sultan durch den Gesetzgebungs⸗
ath uͤberreicht worden. Ihr Inhalt ist eine Umschreibung des besagten Hattischerifs, nur daß Darin auf die in diesen angedeu⸗ Wen noch zu treffenden Resormen naher eingegangen wird. So, wird z. B. darin erwähnt, daß der zu wuͤnschende Vollʒug der erlassenen Gesetze besonders fuͤr die Provinzen eine fortwährende Ueberwachung und gesetzliche Bestimmungen in dieser Hinsicht nothwendig erscheihen lasse; daß der Entwurf eines Strafgesetzbuchs beinahe vollendet in und mit naächstem dem Großherrn vorgelegt werden sollꝛc. Hinsichtlich der Militair⸗An⸗ gelegenheiten heißt es am Schlusse dieser Adresse: „Wir fühlen, daß die bereits von Ew. Kaiserl. Hoheit im Hattischerif von Suül— hane verordnete Festsetzung der Zeit des wechselnden Militair⸗ dienstes der Truppen von der hoͤchsten Wichtigkeit erscheint, auch beschäftigt man sich ernstlich und mit der größten Aufmerksam— keit im Militair⸗Conseil des Seriaskiats damit; und sobald man mit Gottes Hülfe einen Entschluß in dieser Hinsicht gefaßt haben wird, ist kein Zweifel, daß er Erleichterungen und Vortheile sowohl fuͤr die Militairs als fuͤr die Einwohner der verschiedenen Provinzen hervorbringen wird.“ Auf diese Adresse hat der Sultan einen neuen Hattischerif erlassen, worin er dem gesetzgebenden Rathe seine Zufriedenheit mit der Thaͤtig⸗ keit der Mitglieder desselben zu erkennen giebt. Zugleich ertheilt er dem Gesetzgebungs Rathe das Versprechen, daß er sich am Beginnne jedes Jahres in seine Mitte verfuͤgen wolle, um dem— selben seine Zufriedenheit mit den Arbeiten des vergangenen Jah⸗ res auszudrucken und ihm seine Gedanken und seinen Willen über jene wichtigen Gegenstände zu erkennen zu geben, womit sich der Gesetzgebungs⸗Rath im laufenden Jahre zu beschaftigen haben werde. — Man sieht aus diesen Dokumenten, daß man fuͤr die einzufuͤhrenden Reformen uͤberall die Formen constitutio⸗ neller Institutionen des westlichen Europa zu entlehnen gesucht hat.
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Berlin, J. April. Auf den gestrigen Tag fiel das funfzig⸗ jaͤhrige Dienst⸗Jubilaum Sr. Excellenʒ 8 Kriegs⸗Ministers Und Generals der Infanterie, Herrn von Rauch, eines der gefeiert⸗ sten Männer, die an den großen Weltbegebenheiten diefes Jahr hunderts thaͤtigen Antheil genommen und ihre Treue und Ihren Eifer der Krone und dem Vaterlande glänzend und erfolgreich be⸗ währt haben. So natuͤrlich das Verlangen war, diesen Tag auf eine angemessene feierliche Weise zu begehen, und von vielen Seiten die Beranstaltung eines Festmahls in Anregung gebracht wurde, so mußte doch Alles auf den wiederholt und auf das be— stimmteste ausgesprochenen Wunsch des Herrn Jubilars, daß keine oͤffentliche Feier irgend welcher Art stattfnden moͤge, unterbleiben. — Ünterdessen waren schon seit mehreren Tagen Vegluctwunschungs / Schreiben von den hoͤchsten Personen des In, und Auslandes eingegangen. Am Tage des Jubilaums selbst haben des Königs Majestät in einer höchst gnaͤdigen Kabi⸗ nets⸗Ordre Allerhoͤchstihre Theilnahme dem Herrn Jubilar auf eine uͤberaus huldreiche Weise zu bezeigen und ihn durch Ernen⸗ nung zum Chef des 1sten 8 besonders aus⸗ zuzeichnen und zu erfreuen geruht. Dieses ist das aͤlteste Regi— ment in der Armee, dessen Chef der verstorbene Herzog Karl von Mecklenburg Hoheit gewesen, und welches dem — — seiner fruͤheren naͤheren Beziehungen zu diesem Regiment beson—, ders werth geworden war. Sodann Überreichte eine Deputation des Staats⸗Raths, an deren Spitze der Herr Staatsraths-Präsi— dent, General der Infanterie, von Muͤffling, stand, ein Begluͤck— wunschungs Schreiben. Das Königl. Staats Ministerium hatte Sr. Excellenz, außer dem Gratulations⸗Schreiben, ein Kunstwer? geweiht, welches letztere selbst aber dem Schreiben nicht beigefügt war, weil ein Zufall die Vollendung gehindert hatte. Die Her ren Generale, Offiziere und Raͤthe des Kriegs- Ministerinms und der General Militair⸗Kasse hatten sich versammelt, um ein Weih geschenk, in einem von dem Hof⸗Goldschmidt Hossauer gear⸗ beiteten silbernen Gefaͤß bestehend, zu uͤberreichen. Den wiederholt ausgesprochenen bestimmten Willen ihres hohen Chefs ehrend, hatten die ubrigen Beamten des Kriegs inisteriums und der General⸗Militair⸗Kasse sich darauf be schraͤnkt, sich mit einem Gedichte zu nahen, welches kunstwoll 3, schrieben und in rothem Sammer prachtvoll eingebunden war. Die fruͤheren Adjutanten des Herrn Jubilars, in dem Verhaäͤlt nisse als Chef des Ingenieur⸗Corps, beehrten sich, als ein Anden ken ein silbernes Schreibzeug, mit einer goldenen Feder dar ubringen. Ven dem hiesigen Magistrat war mit einem chreiben der Ehrenbuͤrgerbrief für Se. Excellenz eingegangen. Se. Köoͤnigl. Hoheit der Kronprinz und die Prinzen Wilhelm (Sohn Sr. Majestat des Königs), Karl, Albrecht, Adalbert, Waldemar und August beehrten den Jubilar mit ihrem Besuche. Da aber dessen Gesundheits Zustand es noch nicht gestattete, Be suche anzunehmen, so wurden die Aeußerungen der Theilnahme, die auch noch von einer großen Zahl von anderen Gluͤckwünschen— den, sowohl vom Militair als Civilstande, dargebracht wurden, nur von seiner Familie entgegengenommen. N. den Gluͤck wunschenden, die in näheren Beziehungen zu dem Herrn Mini ster stehen, waren der General- Auditeur der Armee, Dr. Friccius, Namens des General ⸗Auditoriats, der General- Stabsarzt der Armer Geheime Ober Mediginal Rath Dr. Buttner, mit er ner Deputation‘ des hiesigen milttairdrztlichen Personals. der Wirkliche Geheime Kriegsrath Heim, Hure dan des Sarde⸗
Corps, mit den Mitgliedern der Intendangur, eine Deputation der medizinisch chirurgischen Akademie fur das Militair u. s. w. u. s w
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