Englands Große hauptsaͤchlich auf seiner Fabrik- Industrie beruhe, und daß diese der einzige sichere Talisman des Landes sey. Wenn er auch dem Hause keine Hoffnung machen wollte, daß fremde Lan⸗ der sich durch eine Aenderung der Englischen Korngesetze sogleich zu einer Herabsetzung ihrer Zoll⸗ Tarife wurden bewegen 4 so glaubte er doch ganz gewiß, daß, wenn England mit dem Bei— spiel eines freieren Handelssystem vorausginge, das Ausland bald diesem Beispiel werde folgen müssen. Die Debatte wurde dann
auf den nächsten Abend vertagt.
Unterhaus. Sitzung vom 2. April. Nachdem die ven Lord J. Russell eingebrachte Bill zur legislativen Vereini= gung der beiden Kanadas zum erstenmale versesen worden war und der Minister angezeigt hatte, daß er auf erung des dem Sheriff Evans ertheilten Urlaubs bis zum J. Mai antragen wolle, wurde die Debatte uͤber die = sortgefuüͤhrt, aber auch in dieser Sitzung noch nicht beendigt. Herr Pryme schlug als Amendement die bestimmte Motion vor, daß das Verhältniß der Durchschnitte⸗Preise zu dem Betrage des Zolls in der Skala der Getraide Zölle reduzirt werden sollten, wodurch dann naturlich auch eine Milderung des Zolles eintreten würde, da nach den bestehenden Korngeseßzen betanntlich die Höhe des Zolls sich nach der Höhe der Durchschnitts-Preise richtet, nämlich so, daß der Zoll in demselben Verhältniß fällt, in welchem der Durchschnitts-Preis steigt, und umgekehrt.
London, 3. April. Die Königin empfing gestern eine Adresse der Schottischen General- Synode und ertheilte dann der zur Herzogin von Inverneß erhobenen Gemahlin des Fire Ton Susser eine Audienz. Abende beehrte Ihre Majestät' ein * bei dem Marquis von Lansdowne mit ihrer Gegenwart. Der Marquis ist der einzige von den Ministern, der eine so alanzende und geräumige . besitzt, daß er den Hof bei sich sehen kann. Die Illumination seines Har war von außerordentlicher Pracht; er hatte besondere Gasröhren dazu legen und die Zimmer mit Tausenden von Blumentzpfen ausschmuͤcken lassen. Es waren an vierhundert Personen zu diesem Fest ein, geladen. an r ;
Wenn auch die Tories im Ganzen mit dem Plan hinsicht⸗ lich der Union der beiden Kanadas bi gen sind, so findet doch die Absicht der Regierung, der von Herrn P. Thomson vorge⸗ schlagenen Und von der Ober⸗Kanadischen Legislatur (die Nle— der. Kanadische Verfgssung ist bekanntlich suspendirt) genehmigten Bill, wonach die Einkuͤnfte aus den fuͤr die herrschende Kirche vorbehaltenen Ländereien in Kanada unter alle Religions⸗Parteien zu allgemeinen Unterrichtszwecken vertheilt werden soll, ihre Zu⸗ stimmung zu geben, bei ihnen e nn, Widerstand. Es ist hler ein 36m Fall wie bei der früher in Irland beabsichtig,. ten sogenannten Appropriation. Die bischoöfliche Geistlichkeit tritt bei dieser Opposition in den Vordergrund, und so war es denn besonders der Bischof von Exeter, der neulich im Oberhause jenen Plan mit der größten Leidenschaftlichkeit 6 so daß der Premier⸗Minister sich veranlaßt fuͤhlte, ihm zu sagen, der von ihm angestimmte Ton zieme sich sehr schlecht kr seinen hei⸗ ligen Beruf und fuͤr die Stellung, die er einnehme. Der Praͤ— lat hatte unter Anderem behauptet, es sey nicht . daß die allgemeine Stimme in Kanada sich fuͤr eine solche Verwendung sener Ländereien ausgesprochen habe; nur in dem republikanischen Parlament, welches 1 31 zusainmenberufen und 183 von Sir
werden.
Francis Head aufgelzst worden, und das unter dem Einfluß von Verraͤthern, wie hh. ie und seiner Genossen, ie. habe, und im letzten Versamm be , e, ge durchgegan⸗ gen, die jenen Vertheilungsplan guthteßen. Als Lord Melbourne nun dieser Behauptung widersprach und vielmehr versicherte, es sey seit 1823 stets der dringende Wunsch der Kanadischen Volks⸗ Nepraäͤsentanten gewesen, daß die fuͤr den Klerus vorbehaltenen Einkuͤnfte nur zum allgemeinen Unterricht und zu anderen Ver— besserungen in der Provinz verwendet werden mochten, erwiederte der Bischof, er habe nie Jemanden mit so gänzlicher Unwissenheit von dieser Sache rechen hören, wie den edlen Viscount. „Bloß eine Anzahl von Sektirern“, fügte der Prälat hinzu, „hat sich dem Plane angeschlossen, die herrschende Kirche zu vernichten, und da die Schottische Kirche ihr Recht auf einen Antheil an jenen Einkuͤnften nicht darzuthun vermochte so kehrte sie sich mit der andern Seite gegen die Rechte der Engllschen Kirche und gab die vorbehaltenen Einkünfte den Zwecken des Romanismus und anderen Plaͤnen preis.“ Gegen dlese letzte Aeußerung be— merkt die Morning Ehronicle: „Das ist etwas mehr als eine uggestig falti. Welcher Art auch der Plan seyn möchte, auf, die Röͤmische Kirche kann jedenfalls nur ein geringer Antheil kommen, denn der Bill zufolge, soll die Englische Kirche ein Vier⸗ tel, die Schottische auch ein Viertel erhalten, und die andere Hälfte soll unter die uͤbrigen Sekten nach Verhältniß ihrer Volks— ahl vertheilt werden. Da nun die anderen Sekten alle, mit inschluß der Katholiken, nur 219, 009 Seelen zählen, wovon auf die Katholiken bloß 13,000 kommen, so wurden die Letzteren nicht mehr als ein Zehntel des ganzen Betrages erhalten.“ Die Dublin Po st meldet mit großer i nr, daß Lord Hawarden kürzlich 30 Paächterfamilien von seinen Gütern fort— gejagt und dem groͤßten Mangel preis gegeben habe. Ein Glei—⸗ ches wolle so eben ein Geistlicher, Lioyd, mit 70 solcher Familien thun, und Lord Carbery habe es so eben mit 9 Familien gethan; das mache also 109 Familien aus, die bloß in der einzigen Graf, schaft Tipperary binnen kurzer Zeit , n , F,, beraubt werden, Trotz dieser Tyrannei sey und bleibe Tipperary eine der ruhig ten Grafschaften Irland;.
Die Morning Chronicle spricht zwar von den Rustun—⸗ gen, welche der König von Neapel auf allen Kuͤsten seines Lan, des angeordnet habe, bemerkt aber doch dazu, daß sie mit viel mehr ahrsch einlichkeit einem Bruch mit dem Bey von Tunis als einer Befürchtung von Feindfeligkeiten mit England zuge⸗ schrieben werden müßten. .
Es wird nicht uninteressant seyn, die Aeußerungen der drei bedeutendsten ministeriellen Blatter England über die Befesti—⸗ , Ministeriums u vernehmen. Der Globe jagt daruͤber: „Die starte Majoxitaͤt des Herrn, Thiers ihn der Deputirten⸗ Kammer hat hier lebhafte Zufriedenheit crregt. Man e . darin eine feste Buͤrgschaft für die Fortdauer der freund⸗ schaf. lichen Verhaͤltnisse zwischen Frankreich und England und ein Unterpfand für das Uebergewicht der liberalen Grundsaͤtze in Spa— nien. Die Spanischen Fonds sind daher in Folge davon auch gestiegen. Die Morning Chronicle: „Wir haben das Ver, trauen, daß kein Minister besser dazu . ist, den Frieden Eurgpas und das gute Vernehmen mit England zu erhalten, r n , Seine Stellung ist n n n Er ist der Reprasentaut der ki i, und ehrgeizigen Gefuͤhle seiner Landsleute und kann, wenn er sich selbst nicht vernichten will, nichts dulden, 2 Gefühle verletzt. Aber Herr Thiers vermag auch den Werth der Eng lischen Allianz und Freundschaft vollkommen zu würdi⸗ gen und einzusehen, daß ohne Opfer keine Allianz und keine Freund-
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schaft erhalten werden kann.“ Der Sun: „Jetzt, da Hert Thiers
wirklich Premier ⸗Minister in Frankreich ist, haben wir binnen — die O 3 4 — 23 zu erwarten. Herr Thiers 2 nicht der Mann daju, etwas nur halb zu thun, und sein ieg uͤber den Hof wird nicht dazu beitragen, seine Ansichten im Zaum zu halten. Bei dem etzigen Stande der Verhaͤltnisse schen Englan
Thiers ans Ruder gelangt ist. Kein Franzose begreift besser oder
auch nur so gut als er, wie äußerst wichtig es ist, daß die freund⸗
wi⸗ und Frankreich müssen wir uns freuen, daß *
Belgien.
Brüssel, J. April. In der gestrigen 2e, der Repr⸗
sentanten Lammer brachte Herr Dumortter die senbahn⸗ Angelegenheit in Erinnerung. Nehme man d er, nicht bald wieder auf, so würde, ehe man es sich versahe, der
a Ei⸗
Termin, binnen welchem man sich über die Erwerbung der i666 .
Actien zu erklaren habe, verstrichen seyn. Der Praäfident be—
merkte, daß die Sectionen bereits ihre Untersuchungen dieses
schaftlichen Beziehungen zu England aufrecht erhalten werden.
Es ist sicher, daß die Jull Revolution, deren richtigster Ausdruck er zu seyn sich ruͤhmt, ihren Sieg fast eben so sehr der Sympa
schen Nation zu verdanken, und eben weil Herr Thiers diese hochherzige Ueberzeugung eingesteht, wird er beständig von den Rohalisten und Republikanern angegriffen, deren Haß gegen Eng—
land unerschöͤpflich scheint. Herr Thiers weiß auch, daß in dem Engen Bündniß zwischen England und Frankreich die sicherste Buͤrgschaft für den Europaͤischen Frieden und fuͤr den Forischritt der liberalen Ideen zu finden ist.“ ;
Der Englische Gesandte in Konstantinopel soll, nach den neuesten Berichten, welche der Morning Chronicle von dort
zugegangen sind, und die bis zum 11. Maͤrz reichen, ungeachtet der Absetzung des Patriarchen, immer fioch Ursache zu Unzufrie⸗
denheit in dieser Beziehung haben. n lischer Offizier ö seyn, der dem Oberst Shiel den Befehl uͤberbracht hätte, sich nach Teheran zu begeben, um Ge— nugthuung fuͤr die Großbritanien zugefügten Unbilden zu for— dern und zu erklaren, daß, wenn sie nicht gegeben wurde, die Feindseligkeiten unverzuͤglich beginnen sollten.
Der East-India-Telegraph giebt folgende Darstellung der Dauer und der Kosten einer Reise von London nach Bom bay: 1) Von London nach Paris, Dauer 3 Tage, Kosten —— Sterl.; 2) Aufenthalt in Paris 1 Tag, Kosten 1 Pfd.
terl. 3) von Paris nach Chalons, Dauer 2 Tage, Kosten 3 Pfd. Sterl; Y von Chalons nach Lyon, Dauer 1 Tag, Kosten 1 Pfd. Sterl; 5) von Lyon nach Avignon, Dauer 2 Tage, Ko, sten 3 Pfd. Sterl.; 4 von Avignon nach Marseille, Dauer J Tag, Kosten 2 Pfd.
Dauer
In Erzerum soll ein Eng, ꝛ und Handels-Verträge an die Reihe.
Gegenstandes beendigt hätten und daß es nur noch an einigen Aufschluͤssen des Finanz⸗Ministers fehle, damit die Central, Sec⸗ tion ihren Bericht abstatten könne. — Die Kammer schritt hier—=
thie des Englischen Volkes wie dem Patriotismus der Franzusi. auf zur Ernennung der Mitglieder der Jury far das Staats—
Examen der Kandidaten des Rechts, der Medizin und der phi— losophischen Wissenschaften.
Mehrere Eisenhütten-Besitzer von Charleroi haben eine Bitt⸗ schrift an den König gerichtet, um in den Kauf-Kontrakt der „C0 Actien der Rheinischen Eisenbahn die Einschaltung einer Klausel zu erlangen, nach welcher Belgien die Hälfte des Preises dieser Actien in Eisen, Gußeisen oder andere für diese Bahn nöͤthigen Materialien liefern soll.
Deutsche Bundesstaaten.
Munchen, J. April. In der gestrigen Berathung der Kammer der Abgeordneten, kamen die abgeschlossenen neuen Zoll / Das Königl. Staats
Ministerium der Finanzen hatte am 28. und 29. Januar d. J. der
terl. J) von Marseille nach Alerandrien, à Tage, Kosten 28 Pfd. Sterl; I) von Alexandrien
nach Suez, Dauer, 65 Tage, Kosten 12 Pfd. Sterl.; 9) von Suez mit dem Dampfboot nach Bombay; die gewohnliche
Dauer ist nicht angegeben, Kosten 80 Pfd. Sterl. sich also auf 137 Pfd. Sterl belaufen.
neuen Art von Dampfschiffen angestellt, und zwar, so weit sie
lichen Resultats.
Der ganze —— der Kosten einer Reise von London nach Bombay wurde
keine Schaufelräder oder irgend äußere Maschinentheile vor. Die ganze Maschinerie ist im Kielraume des Schiffs, wo ein hori⸗ zontales Rad durch die Gewalt des Dampfes bewegt wird und, indem es auf einen Wasserstrom wirkt, der durch den Bug ein— gelassen und durch den Hintertheil des Schiffs ausgeworfen
wird, die Masse in sehr raschen Verhaͤltnissen forttreibt. Durch die sehr einfache Anbringung von Hähnen an dem Apparat kann das Dampsschiff nach jeder Richtung gewendet, zu langsamerem Gange gebracht, angehalten, oder seine Bewegung umgekehrt In der Kunst der Dampfschifffahrt wird diefe Er—
findung, wie man glaubte, eine voͤllige Revolution hervorbringen.
Die Verhandlungen hinsichtlich der Orientalischen Frage sind
seit einigen Tagen mit neuer Thaͤtigkeit wieder aufgenommen
worden. Man schien einen Friedensbruch von Seiten Mehmed Ali's zu fuͤrchten. .
Es ist das Geruͤcht verbreitet, daß die Chinesischen Kaufleute Schritte gethan hätten, um eine Ausgleichung des Zwistes mit England herbeizuführen.
Aus NewYork sind Nachrichten bis zum J. Marz ein— gegangen. Im Repräsentantenhause von Philadelphia war der—
jenige Abschnitt der Bank⸗Bill, welcher die Actien- Inhaber für
die Schulden der Bank verantwortlich macht, mit i gegen 31 Stimmen angenommen worden. Zwischen Wisconsin und Illi⸗ nois hatte sich ein e, . erhoben. Der von beiden Theilen in Anspruch genommene Landstrich ist ungefähr 26 Englische Mei— len lang, erstreckt sich vom Michigan⸗See nach dem Mississippi und umfaßt die Orte Chicago und Galena. Illinois behauptet, das Recht zu haben, seine noͤrdliche Gränzlinie, wenn es wolle, bis zu 136 30! N. B. und wohl noch 100 Euglische Meilen weiter auszudehnen, was Wisconsin bestreitet. Im Zustand des Geldmarktes zu New-Hork hatte sich wenig verändert. Ueber die Banken herrschte noch immer dieselbe Ungewißheit. Ein Bei— spiel, wie dieselben gewirthschaftet haben, ist unter anderen die Eisenbahn⸗Bank zu Vicksburgh, von der die Bank der Ver— einigten Staaten und die Girard⸗Bank 1,275, 0 Dollars zu fordern haben. Der Girard⸗Bank, welche ein Kapital von 5 Mil, lionen hat, gehören fuͤr 3 Millionen Actien der Vicksburgh und und Stoniton⸗Bank, die jetzt zu 14 pCt. ausgeboten werden.
Die Zeitungen aus Neu Braunschweig vom 22. Februar bringen fernere Details uͤber den Streit des Gouverneurs von Neu-⸗-Schottland mit dem Versammlungshause. Auf die Be— schluͤsse des letzteren, welche ihn aufforderten, seinen Rath zu ent— lassen, hatte Sir Colin Campbell erwiedert, wenn er dies thaͤte, so wurde er dadurch eine Fundamental⸗Veraͤnderung in der Ko— lonial⸗Verfassung anerkennen; er werde daher die Beschluͤsse 3 Kenntniß der Regierung des Mutterlandes bringen. Das Ver— sammlungshaus war sehr unzufrieden mit dieser Antwort und drohte dem Gouverneur mit einem Tadels-Votum und einer Be⸗ rufung an die Britische Regierung. . .
Die Kanadischen und Neu-⸗Braunschweigischen Zei— tungen vom 28. und 29. Februar enthalten ausfuͤhrliche Berichte uͤber angebliche Uebergriffe der Englaͤnder sowohl wie der Be— wohner von Maine auf dem streitigen Graͤnzgebiet.
Die Nachrichten aus Mexiko lauten fehr wider sprechend; bald hört man, die Foͤderalisten seyen siegreich, bald wieder, die Centralisten hatten die Oberhand. — Matamoras vom 19. Januar heißt es: „Am Ften dieses haben wir die erfreuliche Kunde erhalten, daß General Arista die Fö— deralisten⸗Truppen bei Santinos geschlagen habe, und am l1ä1ten überbrachte uns ein Courier die Nachricht, daß Canales mit ei— ner kleinen Streitmacht bei Mier uber den Rio Grande gegan— gen und daß der größte Theil der Foͤderalisten nach Hause zu— rückgekehrt sey. Der Befehlshaber der Texianer unter Canales soll gefangen genommen und nach Monteray gebracht worden seyn, wo er vermuthlich erschossen werden wird. Die innern Angele— genheiten von Mexiko sind jetzt in gutem Zustande. Das Land⸗ 16 9. seine Produkte zu Markte und der Handel ist ziem— li aft. und Alles deutet auf Wiederkehr der Ruhe hin.“
In einem Handelsbriefe aus
Unsere Verbindung mit Menteray ist wieder offen,
Kammer nachstehende, in Folge der ständischen Ermaͤchtigungen vom Jahre 1831, 1835 und 1837 abgeschlossene Zoll- und Han⸗ dels-Vertraͤge in beglaubigter Form vorgelegt: A. den Vertrag mit Hannover, Oldenburg und Braunschweig wegen Beförderung der gegenseitigen Verkehrs-Verhaͤltnisse vom J. Nov. 1837, B. eine Bekanntmachung in Betreff der Erleichterungen und Be— guͤnstigungen bei der Schifffahrt mit den Niederlanden vom 26. Jan. 1838, endlich C. den Handels ⸗Vertrag zwischen den Deut⸗ schen Zollverein und den Niederlanden vom 21. Jan. 1839. Der Berichterstatter, Herr Walch, und mit ihm der Steuer⸗Ausschuß beantragten die Zustimmung zu diesen Vertraͤgen, die auch bei der Abstimmung einhellig erfolgte, nachdem vorher in der Dis— kussion mehrere Mitglieder ihre Ueberzeugung von den wohlthaͤ— tigen Wirkungen des Zollverbandes ausgedrückt und die obigen Ver⸗ traͤge als wohlthätig anerkannt hatten, während einige dagegen Bedenken uͤber den Vortheil einzelner dieser Verträge aussprachen.
Dresden, 3. April. (Leip. 3.) Heute Abends um zehn
ͤ ꝛ 3 1 71 ; 86 Gegenwärtig erden Versuche mit dem Modell einer ganz Uhr verschied hier in einem Alter von 72 Jahren und 8 Mona—
ten, der Koͤnigl. Saͤchsische Wirkliche Geheime Rath des Königl.
bis jetzt vor sich gingen, mit aller Wahrscheinlichkeit eines glück“ Sachsischen Civil⸗Verdienst- Ordens Großkreuz, Herr George Graf Bei dieser merkwürdigen Erfindung kommen
von Einsiedel, Standesherr zu Reibersdorf und Seidenberg.
Hannover, 6. April. (Hannov. Ztg.) Allgemeine Stände⸗Versammlung. Erste Kammer. te Sitzung, den 23. März. Zur Berathung stand das Königl. Schreiben vom 19ten d. M. welches baldthunlichste Erklärung uͤber den unterm 18. Mai 1838 vorgelegten Gesetz Entwurf wegen Veräußerungs⸗ Verpflichtung Behüfs Eisenbahn,Anlagen empfiehlt. Erste Kam⸗ mer hatte den letzteren schon in voriger Diät dreimal berathen und beschloß daher, jenes Koͤnigl. Schreiben, eine baldige Mit theilung zweiter Kammer darüber erwartend, einstweilen 1d cla zu nehmen. Hinsichtlich eines andern Königlichen Schreibens vom 19ten d. M., uber eine möglichst schleunige Erwöederung we— gen des, von beiden Kammern bereits dreimal berathenen, Ge— setz Entwurfs über das Verfahren in Kriminal⸗Sachen und Er— richtung eines Kriminal⸗-Senats bei Königlichen Ober, Appella— tions-Gerichte, ward beschlossen, dasselbe einstweilen auf der Tagesorenung zu lassen, weil man bald das Resultat einer diesseits schon in voriger Diät beantragten, laut vor gestri⸗ ger Mittheilung von zweiter Kammer genehmigten, fort⸗ gesetzien Konferenz erwarten zu durfen glaubte. In der sodann staatfindenden zweiten Berathung uber das Köͤnig⸗ liche Kabiners- Schreiben vom 19ten d. M., betreffend die Vollmachten einiger Mitglieder zweiter Kammer, ward zuvoͤrderst aus den Akten de 1831, 1833 und 1836 referirt, in welchen Ausstellungen gegen Vollmachten einzelner Deputirten zweiter Fammer vorgekommen waren, weil in dem einen Falle ein Wahl⸗ mann zur Wahl nicht citirt worden, in dem zweiten von dem Wahl-Lommissair und den Buͤrgervorstehern und in dem dritten Falle von zwei Wahlmannern die Vollmacht nicht unterschrieben gewesen. Diese Mängel waren theilweis nachtraͤglich verbessert, theilweis ohne vollstaͤndige Aufklärung auf sich beruhen geblieben, sedoch in keinem Falle eine Nichtigkeit der betreffenden Vollmach— ten angenommen. Man erneuerte hierauf von der einen Seite die Bedenken gegen die sofortige Anerkennung der Gultigkeit der setzt in Frage stehenden Vollmachten aus den schon in voriger Abstimmung hervorgehobenen Gruͤnden. Von anderen Sei— ten wuͤnschte man gleichfalls die reiflichste Erwägung, hielt aber nach den jetzt bestehenden Wahlgesetzen die fraglichen Vollmachten fuͤr durchaus gültig, und die Anerkennung für unbedenklich, weil die mit öffentlichem Glauben verschenen Wahl Protokolle deutlich ergäben, daß die Mehrheit der Bethei⸗ ligten nicht protestirt, sondern die Vornahme der Wahl ernstlich gewollt habe; weil die absolute Majoritaͤt nur nach der Zahl der an dem Wahlakte wirklich Theilnehmenden zu berechnen, die Protestirenden als nicht erschienen zu betrachten, und die Nich⸗ tigkeit der Wahl Se i nirgend dafur ausgesprochen sey, wenn nicht sammtliche Wahlmänner die Wahl vollzsgen, vielmehr nach Analogie des Konkurs-Versahrens und der ah en, anderer Staaten durch die Mehrheit der Erschienenen die Minderzahl nothwendig gebunden werden muͤsse, dafern man zu einem festen Prinzipe gelangen und nicht die wohlerworbenen Rechte derer kranken wolle, welche vertreten zu seyn begehrten, weil man da— bei nicht vergessen duͤrfe, daß der Wahlmann nicht Organ des Landes sey, sondern zwischen beiden noch eine Mittelsperson stehe, und daß derselbe lediglich die Pflicht habe, sein Mandat zu voll— ziehen, indem es durch die Einräumung weiterer Befugnisse am Ende dahin gelange, eine neue Art Provinzialstaͤnde zu erhalten; und weil endlich gefährliche Konsequenzen aus der Befolgung der obigen Grundsatze um so weniger zu besorgen waren, als bei laͤndlichen Wahl⸗Distrikten, die keine Corporationen seyen, durch—⸗ aus andere Gründsatze stattfaͤnden. Nach laͤngeren Debatten ging bei der Abstimmung der Beschluß dahin: „unter Aufhebung des früheren Beschlusses, eine gemeinschaftliche Kommission von 3 Mitgliedern jeder Kammer zur Prufung der Frage: ob die frag— lichen Vollmachten (mit Ausnahme der fuͤr den Deputirten der Stadt Verden, deren Guͤltigkeit man für zweifellos hielt) als guͤltig anzusehen seyen? niederzusetzen.“ ·
Frankfurt a. M, 3. April, (0. P. A. 3. Wir erhal⸗ ten so eben die traurige Nachricht, daß der Russische Wirkliche Geheime Staatsrath, Paul Demidoff, auf seiner Reise von Bruͤs⸗
eselbe, sagte
die Spitze dieses
halten, seinen hochbesahrten Vater in Mailand
durch den Großmuth der Monarch
sel nach Frankfurt heute Nachmittag in Mainz einem Schlag— Anfalle erlegen ist. 1
Oester reich.
Wien;, J. April. (Schles. 3.) Einer eben aus Preßburg eingetroffenen Nachricht zufolge, kam in der gestrigen Sitzung der Magnatentafel die Frage wegen Emancipation der Juden, auf den Grund des diesfälligen Veschlusses der Staͤndetafel, abermals zur Berathung und trat erstere nach einer längeren Diskussion dem Beschlusse der Staͤnde bei: daß auch nicht in Ungarn geborne Juden unter bestimmten Voraussetzungen dieser Rechte theilhaftig werden können. Vor der Abstimmung hatten 9 Se. Königliche Hoheit der Erzherzog Palatinus und der
rimas von Ungarn aus dem Sitzungs⸗-Saale entfernt. Es fehlt nun nur noch die König!. Sanction. .
— — Wien, 3. April. Graf Salis, Feldmarschall⸗Lieute⸗ nant und Oberst⸗Hofmeister Sr. Kaiserl. Hoheit des Erzherzoas Franz Karl, ist nach langwieriger Krankheit mit Tode abgegan— gen und heute mit militairischen Ehren zur Erde bestattet wor⸗ den. Ein ziemlich beglaubigtes Gerücht nennt den Feldmarschall— Lieutenant, Grafen von Coüdenhoven, als seinen Nachfolger.
Der Tod halt fortwährend in den höheren Ständen eine furchtbare Aerndte. So starb in diesen Tagen, die Graͤfin Czer⸗ nin, die junge Gräfin Wilczeck, Tochter des zweiten Hof⸗-Kam— mer⸗Praͤsidenten und Andere mehr. .
Preßburg, 31. März. (L. A. 3.) In Bezug auf die Beschwerde der Rede⸗Freiheit hat sich bekanntlich die Magnaten⸗ Tafel mit den Staͤnden nicht geeinigt, und es hat daher auch dem Koͤnige keine Repraͤsentation diesfalls unterbreitet werden können. Nichtsdestoweniger hat der König ein Reskript an den Reichstag erlassen, welches zur Beruhigung der Staͤnde dienen soll und in einer gemischten eichstags⸗Sitzung vorgelesen wurde. Darin wird die Rede⸗Freiheit, insofern sie in den Graͤnzen der Ordnung und Maßhaltigkeit verbleibt, als gesetzlich und unter den Schutz der uralten Constitution, nach welcher der König auch 1 unverbruͤchlich regieren will, gestellt erklart. Sowohl die
keichsstände als die Jurisdictionen und einzelnen Individuen ge— nießen dieses Recht. der freien Berathung und Aeuüßerung. Da—⸗ gegen koͤnne die Regierung ordnungswidrige und feindselige Licen—⸗ en hiervon nicht gestatten, und wenn Vergehen der Art von den zu, andigen Gerichten untersucht und mit einer Strafe belegt wor⸗ den seyen, so muͤsse dieser Spruch eben wegen der Independenz der Gerichte aufrecht erhalten werden. Der Konig schließt diese Resolution zugleich mit der Erklaͤrung, daß er auch fortan ge— neigter seyn werde zu verzeihen, als Rache zu uͤben. Man hofft, daß nach Beendigung des Reichstages die wenigen Verurtheil— ten, wie der Baron Wesselenyi, Kossuth und der unter Fiskal— Klage stehende Graf Raday, die verheißene Königliche Milde bald erfahren werden. — Einen neuen großartigen Versuch, das Ma— harenthum nicht nur in politischer Hinsicht, sondern auch in
ezug auf Kunst und Literatur mit einem Mal in die Hohe zu bringen, hat nun auch wieder das Honther Komitat gewagt, wo in einer neuerlichen Congregation beschlossen wurde, daß seine Deputirten bei dem Landtag auf Bewilligung von 1 Mil lion Fl antragen sollten, um in Pesth ein neues Ungarisches Na⸗ tional Theater zu erbauen und es so zu dotiren, daß es vor allen Wechselfällen gesichert sey. Damit glaubt man in einem Lande, wo nicht der dritte Theil diese Sprache spricht und davon nicht der funfzigste lesen und schreiben kann, National ⸗Bildung zu be⸗ fordern, oder auch nur die Kunst uberhaupt zu heben, die ihre Wurzeln anderswo als in den goldenen Säckel einzelner Mag⸗ naten schlögen will? Man liebt in diesem Lande den Schimmer zu sehr, und pflegt häufig den Bau bei dem vergoldeten Thurm⸗ knauf zu beginnen. Zu gelehrten Akademieen sind von ehrgeizi⸗ gen Vaterlandsfreunden mit Fuͤrstlicher Liberalität Tausende bei— gesteuert worden, wahrend kaum Jemand darauf denkt, Dorfer und Gemeinden durch Volksschulen wahrhaft zu beglücken.
Italien. — ww Bon ver
Finanz⸗Ministers, Fürsten von Cassaro, von allen Wohldenkenden als ein wahrer Verlust aufrichtig bedauert wird. Man kennt die Gruͤnde nicht, welche ihn hierzu veranlaßten, denn die in der
aufgenommen werden. Gewiß ist, daß Fuͤrst Cassaro bereits seit geraumer Zeit den lebhaften Wunsch hegte, fich von den Ge— schaͤften zurückzuziehen, und auf seinen Guͤtern in Sicilien der Ruhe zu leben. Es scheint jedoch, daß die Ausfuhrung dieses Vorsatzes durch den Gang der Angelegenheiten, und namentlich durch die Streitfrage mit England wegen des Sicilianischen Schwefel⸗Monopols beschleunigt worden ist. Welches aber auch die Grunde seines Rücktritts seyen, dieser ist darum nicht min, der bedauerlich, da Cassaro in sich Eigenschaften vereinigte, welche bet den Neapolitanischen Staatsmaͤnnern selten sind. Fürst Cas⸗ sare war in früherer Zeit Gesandter in Wien im Jahre 1830 nach dem in Madrid erfolgten Tode des vorigen Ministers der auswärtigen , Ritters von Medici, wurde er an sinisteriums berufen, und stand demselben eine kurze Unterbrechung abgerechnet, während welcher Zeit er den seither verstorbenen Duca di Gualtieri zum Stellvertreter n, 2 . ruͤhmlichste vor. . ast gleichzeitig trat in einem anderen Italiani .
ein einfsußreicher Staatsmann vom w, , . * starb (wie bereits erwaͤhnt) zu Florenz der Ritter Aurelio Puccini . der Königl. Konsulta und des obersten Casfationshofes
ie großen Reformen, welche der Großherzog, dessen Vertrauen der Verstorbene in hohem Grade genoß, in der Gerichts ordnung vor⸗ nahm, sind Puccinis Werk. Die Zeit wird lehren, ob diese Neuerungen den Absichten und Erwartungen dieses fuͤr das
Wohl seines Landes so thaͤtigen Fuͤrsten entsprechen werden.
Aus Mailand wird geschrieben, daß Gia ieri, ei ner der politischen Verurtheilten, welche die ö Deportation nach Nord ⸗ Amerika vertauschten, die Erlaubniß er⸗ 1 u be Di Verwandten des Grafen hoffen, daß die Bewi . 2 erst auf drei Monate festgesetzten Aufenthaltes in der Lombardei, en in gaͤnzliche umgewandelt werden duͤrfte. Vecumntischꝰ 3a. . 6 lonieri Nord⸗Amerika vor drei Jahren verlassen, und erschlen in
aris, von wo er jedoch auf Befehl des damaligen Conseils⸗
raͤsidenten, Grafen Molé, entfernt wurde. Einige Zeit darauf srhielt er von der Franzbsischen Regierung die aubniß zum Aufenthalte in Paris und im fuͤdlichen ranfreich. Die Oester⸗ reichische Regierung nahm von der Rück 69 Gonfalonieri'g nach Europa keine 7 pater wurde ihm sogar gestattet, sich an bie Desterreichisch Schweißer Gränze zu begeben, uml imtt seinem Vater zusammenzutreffen; doch blieben seine wiederholten Gesuche
eine großere Konkurrenz von Schwefel-Einfuhr zeigt. Bestreben ist natuͤrlich, diese auf alle Art hervorzurufen, und wir haben die beste Aussicht, darin so zu reussiren, daß die Stcilische Gesellschaft froh seyn wird, ihren Vertrag mit der Regierung wieder aufzugeben.“ .
Italiänischen Gränze, 29. Marz. Aus Neapel wird geschrseben, daß der Rücktritt des bisherigen im Ministerium erhalten sich noch immer. daß die Generale Herzogs von Vitori
Stadt umlaufenden Geruͤchte dürfen nur mit großer Vorsicht 33 ,
399 um gänzliche Begnadigung bisher ohne Erfolg. Von den lÜbri— gen acht Deportirten sind Borsteri und Eastiglia gleichfalls nach Europa zurückgekehrt und halten sich gegen e ag in Frankreich auf. Auch sie hoffen der Gnade des gütigen Kaisers theilhaftig zu werden.
Rom, 28. Marz. (A. 3.) Der Herzog von Lucca, sowie der Prinz und die Prinzessin von Syrakus haben vorgestern bei dem Papst ihren Abschiedsbesuch gemacht und sind gestern, der Herzog nach Lucca, der Prinz und die Prinzessin aber, wis man sagt auf spezielle Ordre des Königs, nach Reayel uruckgereist Ein Geruͤcht sagt heute, das ganze Ministerium in . habe seinen Abschied genommen und erhalten. Die Truppensendungen nach Sicilien und Calabrien dauern fort.
Ihre Majestät die Kaiserin von Rußland wird hier in eini— gen Monaten erwartet, und es werden berelts Vorkehrungen zu einer passenden 5 fuͤr die hohe Reisende getroffen.
Der Franzosische Botschafter beim Paäpstlichen Stuhle, Graf Latour⸗Maubourg, wird mit seiner Gemahlin gleich nach Ostern eine Erholungsreise nach Frankreich antreten.
Der am 25sten d. gefallene Schnee, eine sehr seltene Er— scheinung hier, ist Ursache zu mancherlei Unordnungen geworden. Das Volk unterhielt sich auf den öͤffentlichen Platzen uns in den Straßen mit Schneeballwerfen; aus Spaß wurde Ernst, es kam zu Thätlichkeiten und Messerstichen, so daß einige ihr Leben ein— gebüßt haben sollen. Dje Polizei erließ am folgenden Tage eine scharse Verordnung gegen dieses Werfen und gegen Las Schnee- männermachen; jedoch das corpus Jeücti war nirgens mehr in den Straßen vorhanden, und die Römer ließen es nicht an Sar— kasmen fehlen.
Neapel. Bei Gelegenheit der Differenz uber das Schwe— fel Monopol in Sicilien bringt die Allgemelne Zeitung fol— gendes im vorigen Jahre von ihr mitgetheilte Schreiben aus Marseille in Erinnerung: „Unser Handel und unsere großen chemischen Fabriken klagen bitter über ein neues Monopol, Las die Sicilianische Regierung eingefuhrt hat. Sie hat im Anfang vorigen Jahres einer Franzdsischen Gesellschaft das ausschließende Privilegium der Ausfuhr von Schwefel aus Sictlien zu Bedin⸗ gungen ertheilt, welche den Preis dieser fuͤr uns so wichtigen Materie verdoppeln muͤssen. Das Kapftal der Gesellschaft wurde anfaͤnglich auf 1,200, 006 Ducati festgesetzt, aber die Regierung zwang sie, es auf -S00, 000 Ducati zu setzen, wovon der Staa ein Drittheil fuͤr sich nahm, die Halfte der Gesellschaft reservirte, und die uͤbrigen 309,000 in 1600 Actien vertheilen ließ. Die Gesellschaft ist auf zehn Jahre privisegirt, und bezahlt jahrlich der Regierung 60,009 Ducati, das heißt 1, S0 060 Fr. Dies ist eine der monstroͤsen Combinationen, wie sie die Hollander ehemals in den Molukken erfunden hatten, und wie man sie noch jetzt in Taback⸗Mo⸗ nopolen findet, die man aber neuerer Zeit bei Artikeln, die auf frem— den Handel berechnet sind, nirgends mehr sieht. Es war Nea— pel vorbehalten, der Handelswelt dieses Schauspiel wieder zu geben, die Production mit großen Opfern zu beschraͤnken und zu hoffen, durch Vertheuerung des Artikels auf fremden Maͤrkten großere Summen daraus zu ziehen. Der Plan ist ganz einfach: man hofft die Verkausspreise um etwa 5 Millionen Fr. zu steigern, davon sollen 500,000 Fr. an die Gruben⸗Be— ya,. Loo, 000 Fr. an die Regierung und der Rest an die Gesellschaft, wovon jedoch die Regierung als Actionair ein Drittheil erhielte. Wenn Alles so ginge, wie es berechnet ist und auf dem 2. Mill. Fr. jährlich verlieren, vorausgesetzt, daß unsere chemi— schen Fabriken bei dem erhöhten Preise des Schwefels die gleiche Masse wie bisher konsumirten, was nicht wahrscheinlich ist, und vor Allem vorausgesetzt, daß sich nicht aus anderen Klin Unser
Spanien. 28. Maͤrz. Die Geruͤchte von Veraͤnderungen Auch will man wissen Balboa und O Donnell auf Verlangen des
Madrid,
Zwischen der St. Ferdinands⸗Bank und den . t. . erren Rot schild und Collado ist eine Uebereinkunft wegen 36 . von 40 Milelionen abgeschlossen worden.
am Das Eco del Aragon e
den offiziellen Bericht des Herzogs von Vitoria . e gn nahme von Castellote. Die Garnison hat einen kraͤftigen Wider⸗ stand geleistet, und erst als die Haͤlfte derselben, worunter sieben Offiziere getödtet worden war, zog sie die weiße Flagge auf. Eine Siunde späͤter wurde die ganz? Garnison unten den Truͤmmern des Forts begraben worden seyn, indem die Belagerer den Thurm in die Luft sprengen wollten. z
== Der Morning Ehronicte wird von ihrem Korre⸗ spendenten in Madrid unterm 25. Maͤrz Folgendes geschrieben: „Die Adreß⸗Debatten haben am Montag in der Deputirten⸗ Kammer begonnen. Herr Cortina, Deputirter für Madrid, eroͤffnete sie in einer fehr gemäßigten Rede. Er erklaͤrte es fuͤr eine Verletzung der constitutionellen Einheit Spaniens, daß die Königin in der Provinz Biscaya nur als Senora de Biscaya“ und nicht als Königin anerkannt worden sey. Auch machte er aufmerksam darauf, daß diese Provinz keine nach den Bestim⸗ mungen des jetzt bestehenden Wahlgesetzes erwählte Deputirte zu den Cortes gesandt habe. Er suchte sodann zu zeigen, daß die Erklaͤrung der Hauptstadt in , . wegen der Vorfälle am 23. und 21. Februar ungesetzlich sey, und sprach zuletzt noch uͤber die Freiheit der Presse und na— mentlich uber die Suspendirung des Journals „Fran Gernedio.“ Der Minister der Instiz und der Gu aden erwiederte, daß man nicht sagen koͤnne, die Provinz Bis caya habe die Koͤnigin als solche nicht anerkannt, weil sie dort Señora“ und nicht „Königin“ genannt werde. Das Nichterscheinen der Biscayaschen Deputirten habe darin seinen Grund, daß das Mi⸗ nisterium die Erwaͤhlung derselben nür unter der Leitung einer Provinzial. Deputation habe gestatten, die Biscayer aber diefer Forderung sich nicht hatten unterwerfen wollen. Herr Arguelles tadelte es, daß man bei Aufzaͤhlung der Maͤchte, welche in Folge des Quadrupel⸗-Traktats den Spaniern Beistand geleistet, nur Frankreich und England genannt, Portugal aber nicht erwahnt habe. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten meinte, die Weglassung des Namens Portugal an der erwahnten Stelle der Adresse sey keine Beleidigung fur diese Macht die allerdings Spanien wesentliche Dienste geleister habe indeß seyen die Dienste von Seiten Frankreichs und Englando
Sara gossa, 27. 26
Papier aussieht, so würde Marseille etwa!
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weise erwähnt zu werden verdienten. Gestern wurden die Debatten fortgesetzt und das Haus war gedrängt voll, da man wußte, daß Herr Olozaga und andere berühmte Redner sprechen wurden. Vor dem Beginn der Debatten sprach der Minister der Justiz und der Gnaden über einige Punkte seiner gestrigen Nede in Bezug auf den Belagerungszustand der Hauptstadt. Sodann nahm Herr Olozaga das Wort und sprach uber alle bisher in der Kammer — Gegenstaͤnde und zwar auf eine so gemäßigte Weise, daß seine Rede fast eben so gut auf der anderen Seite der Kammer hätte gehalten werden koͤnnen, und Niemand weiß sich die Veranderung zu erklaren, die in dem Ton und der Ansicht des Herrn Olozaga seit jenem Tage vorgegangen ist, wo auf seine Aufforderung die ganze Mi— noritat die Kammer verließ. Ihm folgte Herr Alcala Galilano, der in seinem gewöhnlichen deklamatorischen Ton eine hächst un bedeutende Rede hielt. — Der Finanz⸗Minister San Milan hat seine Entlassung genommen.
Jonische Inseln.
Korfu, 3. Marz. Die hiesige Zeitung enthalt die sehr ausführliche Erwiederung, die der Präsident der gesetzgebenden Versammlung auf die Rede ertheilte, welche der Lord ⸗Gber - Eom— missair bei Eroͤffnung des Jonischen Parlaments gehalten. Auch in dieser Erwiederung wird der in Griechenland entdeckten Ver— schwoͤrung zwar erwaͤhnt, jedoch ebenfalls mit großer Zuruͤckhal⸗ tung, da man dem Gange der Untersuchung nicht vorgreifen will. Es wird zugleich der Wunsch ausgesprochen, die freundschaftlichen Verbindungen mit dem Königreiche Griechenland immer inniger sich gestalten zu sehen.
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Du sseldorf, 4. April. Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich von Preußen sind gestern von Hannover wieder hien eingetroffen.
— Sum marische uebersicht der im Jahre 1839 im Königl Eharité Kranken hause und in der mit demselben in Verbindung steh enden Heil⸗Anstalt füͤr zahlende Kranke aus gebildeteren Ständen, behandelten und verpflegten Per sonen. A. Im Charit . am 31. Dezember 1838
azu sind im Jahre 1829 l. Kranke und Schwangere aufgenommen. 2. Kinder in der Anstalt geboren
in Summe zugegangen
Es find mithin überhaupt ärztlich behandelt und verpflegt worden
918 95431 2
10, 183 Person.
in Summa abgegangen 98519
und es blieben demnach am 31. Dezember 1839 im estande 966 Person.
Kranken und Schwangeren
2. aus Berlin und zwar: 1. durch die Sanitäts⸗Beamten der Armen⸗Verwaltung 2001 2. — das Königl. , D und dessen Revier⸗Kommissarien 3. die — 3 — des neuen , 26 4. die Administration des Waisenhauses 3 . . ¶¶Arbeitshauses 6 die Inspection der Anstalt für sittlich verwahr⸗ er e g. ; ; . es Französischen Hospitals. ö gefingniß derer der e n . 122 Gewerke
verschiedene Stadt ⸗Aerzte und durch per⸗ sönliche Anmeldung der Kranken und Schwangeren b. aus Potsdam: Kranke
c. aus anderen Orten: 1 212 Schwangere * 1 sind die oben als aufgensmmen aufgeführten 9ls3 Persen. Die überhaupt nachgewiesenen 10,965 Personen haben insgesammt
361,993 Verpflegunggtage in der Charits zugebracht, wovon , 3
Tage 331 ; Schwangere und Wöchnerinnen 341,571 283 . Sãauglinge
1096 Potsdamer Kranke
23
13 .
Schwangere und Wöch⸗ nerinnen Säuglinge
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so viel größer, daß diese beiden Länder auch vorzugs⸗
der übrigen Kranken noch etwas gerin Schwangere und Sãngl nämlich:
10283 Personen 364 003 Es hat hiernach im Durchschnitt jedes Individuum gegen 25 Tage
gebraucht, und spezialiter kommen
auf jeden Berliner Kranken etwas über. 34 Tage
ijede D Schwangere ꝛc. etwas über .
jeden — Säugling beinahe n
VPotsdamer Kranken =
jede D Schwangere ꝛc. etwas über .
jeden . Säugling etwas über ;
= anderen auswärtigen Kranken etwas über
jede andere auswärtige Schwangere ꝛc. beinahe.
jeden anderen auswärtigen Säuglin k Nach Abzug der Verpflegungstage, welche die Irren und diejeni⸗
en Unbeilbaren und Siechen kenfumirien, bevor Lettre entlassen wer—
en konnten, wird jedoch die Durchschnittszahl der Verpflegungstage
er. e feng eng. ir 19080 Berliner Kranke, nge vertheilen sich übrigens folgendermaßen,
108 38 Tage für 3637 zahlende Kranke A* s6s33 6243 nicht zahlende Personen. J Unter den 10080 Berliner Kranken und Schwangeren sind die
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Kommunal Krantfen mitbegriffen, für welche die diessge Stadt nach Abrechnung der in 42 . riebenen Kur- und Berpfle= une ngen so wie der In ug ten, derselben 2 — 100 000 Frei⸗ Portionen an die
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