1840 / 101 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

eflhrte Verhältniß zwischen den beiden Zucker Gattungen ihrer 3 verderblich sey, daß seit jener Zeit 180 Fabriken ge— schlossen worden wären, und daß, wenn die Regierung nicht einen Aufschub gestatte, um ihrer Industrie erst mehr icherheit zu geben, es besser seyn wurde, fee u einer Expropriation zu treten und (hnen eine billige Entschädigung zu Theil werden zu lassen. Gestern begaben sich der Conseils Präsident und der Handels, Minister in den Schooß der Kommission. Der Conseils⸗ Prasident nahm das Wort, und erklärte sich lebhaft gegen den Grund⸗ satz der Entschädigung. Er wurde, sagte er, niemals die Initiative einer solchen Maßregel ergreifen und wurde dieselbe bekämpfen, wenn man sie vorschlüge. Nach einer sorgsamen Pruͤsung der Fabrications Kosten sey er überzeugt, daß die einheimische In⸗ dustrle eine Steuer von 27 Fr. ertragen Cönne und daß, wenn der Zoll auf Kolonial⸗Zucker wieder auf 15 Fr. sestgestellt werde, beide Zucker ⸗Gattungen ziemlich auf gleichen Fuß gestellt wuͤrden und die inländische Fabrication eher noch im Vortheil waͤre. Hin⸗ sichtlich der ausländischen Zucker beantragten die Minister eine Mehr Taxe von 18 Fr. Die Masorität der Kommission scheint der Meinung, daß die Vorschläge der Minister den Interessen der inländischen e, . nicht genügten, und wird sich, wie es heißt, an den Gesetz Entwurf des Herrn Eunin⸗Gridaine halten.

Im Capitole liest man: „Man erinnert sich des Lieute⸗ nantè Laity, der wegen seines Pamphlets über die Straßburger Affaire von dem Palrshof verurtheilt wurde. Ein edler Freund, den Jeder errathen wird, hat ihm fuͤr die Dauer seiner Gefan⸗ genschaft eine Pension von 50090 Fr. ausgesetzt; Herr Laity hat jedoch nie ganz von derselben Gebrauch gemacht. Kürzlich starb ein alter Kaiserl. Offizier in der Nähe von Lyon, der ihm, bloß aus Sympathie mit seiner Gesinnung, fuͤr sein ganzes Leben die Einkuͤnfte seines Vermögens, 26, 009 Fr. jährlich, vermacht hat, die erst nach seinem Tode wieder an die Familie des Erblassers zu⸗ ruͤckfallen sollen.

Ver Temps enthält 3 endes: Wenn man dem glau⸗ ben kann, was gestern im Konferenz⸗ Saale erzählt wurde, so hätte die mit Prüfung der außerordentlichen Kredite für Afrika beauftragte Kommission mit einer Majorität von 8 Stimmen e. l beschlossen, die von der Negierung verlangte Summe edeutend zu kurzen, und ihren Widerstand gegen jedes Ausdeh⸗ nen , e, unserer Eroberung auszudrucken. Die Regierung solle sich, dem Wunsche der Kommission gemäß, auf die Besez⸗ zung von drei Punkten beschränken.“

Der Moniteur parisien publicirt „Am 28. Marz ist ein Theil des 41sten nach Oran abgegangen.“

Es hat, nach Briefen aus Toulon, sich die Nachricht ver⸗

breitet, daß die Araber 4 Stunden von Algier einen Posten von 20 Französischen Kavalleristen überfallen, und aufgehoben hätten, und daß ein anderer Posten in Kuba, eine Stunde von Algier, seine Offiziere niedergemetzelt hätte, und zum Feinde uͤbergegan⸗ gen wire. Es wäre dies ein Posten der Fremden-Legion gewe⸗ sen, 67 Mann stark, und hauptsächlich aus Spaniern bestehend. Der Constitutionnel glaubt, daß diese Nachrichten Bestäti⸗ gung bedurften. Das Sitcle dagegen befuͤrchtet, daß dieselben nur 6 wahr seyn möchten. ; orse vom 4. April. Die Course der Cen fiche Fonds waren heute steigend, weil es hieß, daß der Bericht über den Renten⸗Gesetz⸗Entwurf erst in 1 Tagen abgestattet und daß diese Maßregel abermals auf die kuͤnftige Session verschoben werden wurde.

Großbritanien und Irland.

Parlament s-Verhandtungen. Oberhaus. Sitzung vom 3. April. Lord Fitzgerald beantragte die Vorlegung eines Nachweises der verschiedenen Sorten von Getraide, welche im vorigen 9 von Irland und England eingefuhrt worden, und ihrer Quantität, in Quartern angegeben. Die Motion wurde ohne Weiteres genehmigt. Hierauf nahm das Haus wieder eine Anzahl Bittschriften fuͤr und gegen die Korn⸗Gesetze entgegen.

eile:

eute folgende lgier

egiments von

Unterhaus. Sitzung vom J. April. Die Rede, wo— durch Herr Villiers seinen Antrag auf Erwägung der Parla— ments Akte Georg's 17., welche die Einfuhr von fremdem Ge—⸗ traide regulirt, unterstuͤtzie, nahm drei Stunden hinweg. Herr Villiers hob mit der Bemerkung an, daß er gehofft habe, die Aristokratie wurde hinsichtlich dieses Gegenstandes, wenn nicht aus Gerechtigkeit, so doch wenigstens aus Menschenliebe, einen Beweis von Nachgiebigkeit geliefert haben. Derselbe Ton werde aber von jener Seite wieder, wie in fruͤheren Jahren, gegen die jetzige Ersrterung und ihren Zweck angestimmt, der nämliche hoch- imüthige und unbeugsame Geist zeige sich noch immer. Er bitte inständigst die Majorität, welche in der letzten Session die Erwäaͤ⸗ nr der Sache verweigert habe, ihren Beschluß , , .

as Gesetz habe selbst fuͤr die Landbauer schlimme Wirkungen geäußert, deren Bestes es doch bezwecke, es habe die arbeitenden Klassen gedrückt und die Lasten des Landes vermehrt. Um die schlimmen Wirkungen 6 beweisen, die das Gesetz fuͤr die Päch⸗ ter gehabt, las Herr Villiers lange Auszuͤge aus den vor einer Kommission im Jahre 1836 erstatteten Berichten vor. Das In⸗ teresse des Pächters erheische, daß in den Preisen keine große Veränderungen eintraͤten. Die jetzigen Korngesetze aber verur— achten ein bestndiges Schwanken, und ihre Wirkung habe die Landleute in ihren Erwartungen ss getäuscht, daß sie einen gro— ben Theil ihres Betriebs, Kapitals dem Weizenbau, zum Nach⸗ . der noch zunehmenden Bevölkerung, enizogen hatten. Die Zerfechter des gegenwärtigen Gesetzes hätten die Kornfrage als eine die arbeitende Klasse betreffende bezeichnet, und ihr Argument seh, daß der Arbeitslehn im Verhältniß des Preises ihrer Lebens, mittel steige. Dem sey aber nicht so; die Pächter zahlten nur eine Fleinigkeit mehr an Tagelohn, um nicht nöthig zu haben, die Arbeiter aus der Gemeinde⸗-Kasse zu unterhalten; nur den Gutsbesitzern und keiner anderen Klasse seyen die gegenwärtigen Korugesetze von Nutzen. Ven allen geringfügigen Gründen, die man zur Vertheidigung dleser Gesetze angeführt habe, sey derje= nige, daß sie für Irland wohlthätig wirkten, der unh altbarste. Irland sey im Allgemeinen kein kornbauendes Land, und seine Vewohner sahen sich nach Arbeit in den Englischen Fabriken um. Mehr als den besonderen Klassen schadeten aber die Korngesetze dem Volke im Ganzen Eine Erhöhung der Preise bringe frem— des Getralde ins Land, und um dieses zu bezahlen, werde Gold und Silber ausgeführt, wodurch die Bank gensthigt werde, ihre Geld⸗ Darlehne zum Nachtheile der Handels und Fabrik⸗Interessen einzu⸗ . Die starken Ausfuhren von Britischen Manufaktur, Waaren, welche stattfänden, seyen keine Beweise, aus welchen man auf die zunehmende Prosperität schließen könne, sie seyen Consignationen mit dem Auftrage, zu jedem Preise zu verkaufen, indem sie auf dem einheimischen Markte, wo das Volk, weil es das Brod höher bezahlen müßte, um so weniger Geld fuͤr an—⸗ dere Artikel übrig härte, keinen Absatz fänden. Herr Villiers

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schilderte hierauf besonders das Elend, welches in Bolton herrsche; eben so groß sey es in den übrigen Manufaktur⸗Plätzen. Uebri, gens verlange er nicht die Einmischung des Parlaments, weil das Elend vorhanden sey, sondern weil es aus der Beschaffenheit des Gesetzes hervorgehe. In den Britischen 22 sey in die⸗ sem Augenblick aus Amersta konsignirtes Mehl angekommen. Gestatte man dessen Einfuhr, so wurden die Schulden des Amerikanischen Kaufmanng an den Englischen Manufak— turisten bezahlt werden konnen, und dem hungernden Volke würde augenblicklich abgeholfen werden. Die jetzigen Gesetze n das große Hinderniß, welches einer Uebereinkunft mit den Kornländern Deuischlands, wegen Herabsetzung der Ein⸗ fuhrzölle auf Britische Manufaktur⸗Waaren, im Wege stehe. Ve⸗ haupte man das gegenwartige System, so sey es unmöglich, eine neue vom Volke im Allgemeinen zu tragende Steuer aufzuerle⸗ gen; die einzige ausfuͤhrbare wurde eine vom Eigenthum seyn, um es etwas für die Abgabe vom Brodte zu entschädigen. Eine große Masse des Volkes * die . erwogen, und man muͤsse nicht glauben, daß sie nach der Ablehnung des Hauses die Sache aufgeben und sich in ihre verkehrte 23 sinden wurde. Die Ablehnung dieser Frage wuͤrde das Unterpfand der Vereini—

und wenn sie fänden, daß daß Haus, stituirt sey, ihrem Ansuchen nicht nachgaäͤbe, sie darauf bestehen, daß es neu konstituirt werde. des Herrn Villiers wurde von Sir stuͤtzt; gegen denselben sprachen der Graf von Darlington, der seine Verwunderung daruber bezeugte, daß man diese Frage nach dem Resultat, welches sie in voriger Sessson gehabt, wieder auf die Bahn bringe und aus einer auf die Tafel des Hauses liegen⸗ den Angabe zu deweisen suchte, daß England jetzt das Land sey, wo die Kornpreise am wenigsten fluktuirten; ferner Herr d Isrgeli, welcher behauptete, daß der Handels ⸗Tarif der Kontinental⸗Staa— ten von den Englischen Korngesetzen ganz unabhängig sey. Fur den Antrag erklaͤrte sich * rote, der die Kontanten-Aus— o

gung zwischen den mittleren und den arbeitenden Klassen seyn;

wie es jetzt kon so würden Der Antrag George Strickland unter! die England unter einem entgegengesetzten System erlangt hat,

fuhr im vorigen Jahre, so wie die durch die gegenwärtigen Ge— setze erzeugten bedeutenden Fluctuationen der Kornpreise ruͤgte, auch den Wunsch äußerte, daß Sir R. Peel als Leiter der Opposition erklären möchte, ob er eine Modification der feen Korngesetze Er fel gen habe; ferner der Minister Herr

abouchere, der sich in starken Ausdruͤcken gegen dieselben äu ßerte und es fuͤr Pflicht hielt, die Manufakturen des Landes zu unterstuͤtzen und zu erweitern. Die jetzigen Korngesetze hätten seit den 12 Jahren ihres Bestandes alle Erwartungen getäuscht; man fange jetzt an, ihre Maͤngel einzusehen, und wenn die ge⸗ genwaͤrtige Motion auch abgelehnt werde, so warden die Gegner des Systems doch von neuem auftreten. Er äußerte auch die Befuͤrchtung, daß die mittleren Staaten Amerikas, um sich we⸗ gen des Nachtheils, den ihnen dies System zufuͤgte, zu rächen, ein , , . Englischer Manufaktur⸗Waaren verlangen dürften. Er wuͤnsche einen bestimmten mäßigen Zoll mit offenen Hafen, der jedoch nicht J oder 8 Sh. üͤbersteige, und wenn die Preise einen sehr hohen Standpunkt, z. B. 70 Sh. erreicht hätten, so sey er dafuͤr, noch mehr nachzulassen und einen Shil⸗ ling Zoll anzusetzen, oder eine schnell abnehmende Skala einzu⸗. räumen.

Unterhaus. Sitzung vom 3. April. Nachdem der Antrag Lord J. Russeil's, daß der Urlaub, welchen der She— riff Evans vom Unterhause erhalten hat, bis zum 6. Mai aus— . werden sollte, genehmigt worden war, schritt man zur Fortsetzung der Debatten über die Korn- Gesetze. Außer Sir

R. Peel ließen sich indeß keine Redner von bedeutendem Na— men an diesem Abend vernehmen. Was die Herren Brotherton, Vernon, Greg, Gore, Benett, Wilbraham und Parker fuͤr und

wider eine Aenderung jener Gesetze sagten, darauf kann wenig ankommen. Es wird daher genügen, das Wesentlichste aus Sir R. Peel''s Vortrag mitzutheilen. „Die drei Haupt⸗Argumente“, . dieser unter Anderem, „die man gegen die Korn-Ge— etze vorgebracht, sind das Aufzehren des Metalls, die Schwankungen in den Preisen und der gedruͤckte Zustand der Manufakturen. Das die Abnahme des Metallvorrathe nicht ausschließlich und nicht nothwendig den Korngesetzen zuzuschreiben ist, geht nicht nur aus den Aussagen der Handelskammer von Manchester, des Herrn Jones Lloyd und Anderer, die das ganze Uebel der Bant von England zuschrieben, sondern auch daraus hervor, daß in anderen Ländern, wo keine solche Beschränkung der Getralde⸗Einfuhr existirt, ahnliche Abnahmen stattgefunden 8 ja, in diesem Augenblick in Amerika, dem großen Korn— usfuhr⸗Lande, stattfinden und in England in den Jahren 1823 und 18346 eingetreten sind, als keine Nachfrage nach Getraide war. Die plötzlich eintretende Nachfrage nach Getraide ver— mehrt unstreitig die Abnahme des Metallvorraths; aber Getralde ist ein Artikel, bei dem die plötzliche Nachfrage sich durch keine menschliche Gesetzgebung verhindern läßt. Dies ist eine unvermeidliche Gefahr, aber eine Gefahr, die nech sehr vermehrt werden würde, wenn, nachdem die Aufhebung der Korngesetze unsere eigene Production vermindert hätte, ein Man—⸗ gel an Getraide auf dem Kontinent die dortigen Regierungen nöthigte, zum Besten ihrer eigenen Unterthanen die Ausfuhr zu verbie len. Der nächste Einwurf ist das Fluktuiren des Preises. Ich kann durch Dokumente beweisen, daß die Schwankungen unter dem gegenwärtigen Gesetze nicht großer sind, als zu der Zeit, wo England Getraide ausführte. Eine dritte Beschwerde ist, daß unsere Manufakturen ungeheuer in Verfall gekommen sehen. ileberzeugt, daß England seine hohe Stellung unter den Natio— nen seinen Manufakturen verdankt, und daß die Fabrikanten die besten Freunde der Agrikultur-Interessen sind, hat mich jene Behaup⸗ tung von dem Verfall Unserer Manufakturen sehr beunruhigt; ich habe indeß zu meinem Troste gefunden, daß das e. der Fall ist. Man giebt zu, daß eine Vermehrung der usfuhr stattgefunden hat, allein inan hält dies eher fur einen Bewels der Noth als der Wohlfahrt; man sagte, daß, da die inlandischen Konsumenten nicht im Stande seyen, ihre Einkaufe fortzusetzen, der Fabrikant sich gensthigt gesehen habe, gezwungene Verkaͤufe im Auslande zu machen. Das ist ein sonderbares Argument. Wenn die Ausfuhr, statt zuzunehmen, abgenommen hätte, wurde man mir wohl gestattet . dies als einen Beweis der Wohlfahrt . Aber die angebliche Noth ist durch alle Zeugnisse, zu denen man möglicherweise seine Zuflucht nehmen konnte, widerlegt worden.“ Der Redner wies nun, um den guten Zustand des inneren Verbrauchs darzuthun, auf die Zölle, die Aceise und die bedeutende Consumtion von Gegenständen des allgemeinen Verbraucht hin und fuhr dann fort: „Es han— delt sich jetzt nicht darum, ob diese oder jene Modification mit den Korn. Gesetzen vorgenommen, sondern ob dieselben voͤllig abgeschafft werden sollen. Einen modisizirten Schutz hat nur der Praͤsident der Handels- Kammer vorgeschiagen, der einen festen Zoll von 8 Schll⸗ lingen will. Das würde aber den Antragsteller und seine Freunde

nicht zufriedenstellen, die jeden Schutz uͤberhaupt verwerfen. Herr

Labouchere hat indeß vorgeschlagen, daß, wenn die Kornprel auf 70 , gestiegen wären, der Zoll ganz , werden solle. Um dies auszuführen, müßte man doch die setzige Skala der Durchschnitts-Preise aufrecht erhalten, und weich eine Versuchung läge darin fuͤr die Ausländer, ihr Korn so lange zu⸗ ruckuhalten, bis der Preis 69 Shillinge 6 Pence erreicht hatte, um es dann zu 70 Shillingen einzuführen! Doch gesetzt, der Zoll wuͤrde ganz einfach als ein feststehender er— hoben. Tritt nun ein sehr hoher Prtis ein, so muß die Regierung den Zoll aufheben, und einmal : ben, kann er nicht wieder hergestellt werden.“ . bemerkte Herr Labouchere, daß er nicht die Absicht habe, so M wirklich vorzulegen) „Wenn das ist“, fuhr Sir Nobe eel fort, so liegt der Kommission gar kein Vorschlag von irgen

einem Mitgliede des Ministeriums vor, und Vorschsäge von zelnen Parlaments Mitgliedern sind durch die Art und Weise ausgeschlossen, in der Herrn Pryme's Vorschlag von dem An— tragsteller aufgenommen werden ist, der denselben als einen hin⸗ terlistigen Versuch charakterisirte. Der wahre Zweck des ganzen . . ist eine gänzliche Aufhebung der Korngesetze und die Annahme des Prinzips des freien Handels. Das ist eine treffliche Theorle, aber um sie auszuführen, mußte man alle unsere Navigations / Gesetze, alle unseren Kolonial-⸗Produkten gewährten Vortheile, allen unseren Manufak⸗ turen gewährten Schutz aufheben. Und erwäge ich die Größe,

so kann ich jetzt nicht dafuͤr stimmen, eines Versuchs wegen die großen und mannigfaltigen Interessen, welche durch die Annahme des Antrags beeinträchligt werden würden, aufs Spiel zu setzen.“ Hierauf wurde von Herrn Warburton eine abermalige Vertagung der Debatte beantragt, diese Motion aber mit 2145 gegen 128 Stimmen verworfen, und das Haus vertagte sich sodann ohne Welteres, so daß es uͤber die Hauptfrage zu gar keiner Abstim—⸗ mung kam.

London, 4. April. Die dreitägige Debatte uber die Korn⸗ gesetze im Unterhause hat zu gar keinem Resultat gefuhrt, außer daß dadurch die Ansichten einzelner bedeutender Parlaments und Regierungs⸗Mitglieder in ein etwas helleres Licht gestellt worden sind, wie man denn unter Anderem daraus erfuhr, daß der Han—⸗ dels ⸗Minister, Herr Labouchere, einen festen Getaide⸗Zoll von 7 oder 8 Shilling fuͤr das Angemessenste halt, jedoch mit der Be— dingung, daß bei großer Theurung, z B. wenn der Preis des Weizens in England bis auf 70 Shi ing steigen sollte, eine Re⸗ ductlon dieses Zolles in rasch fallender Skala bis * Shill. vorzunehmen ware. Auch der Secretatr fuͤr 1 ord Mor⸗ peth, sprach sich fuͤr einen festen Zoll aus. eide Minister er⸗ klaͤrten aber, daß dies ihrerseits nur eine individuelle Ansicht sey, und daß sie sich fuͤr etwas Bestimmtes zu entscheiden nicht bereit

waren. Lord J. Russell hat sich diesmal gar nicht vernehmen lassen. Sir R. Peel fand alle bis jetzt aufgestellten Veranderung Vor⸗

schläge unzulässig und unausfuͤhrbar und hielt die jetzige Zoll⸗ Skala immer noch für die zweckmäßigste. Da nun das Unter⸗ haus sich gestern Abend vertagt hat, ohne eine Forsetzung der Debatten zu beschließen, so ist damit der Villierssche Antrag ohne Weiteres beseitigt, die ganze Diskussion fallt nutzlos zu Boden, und die Sache kann nur durch Ankuͤndigung einer neuen Motion wieder aufgenommen werden, wenn die Gegner der Korn ⸗Gesetze sich bei dieser Abweisung nicht beruhigen wollen. In diesen Tagen sind ein Pair, der Graf von Enniskillen und zwei ausgezeichnete Militairs der Land⸗ und Seemacht, der General Major Sir J. Campbell und der Contre⸗Admiral For⸗ ster gestorben. Die Titel und Guͤter des Grafen von Enniskillen erbt sein ältester Sohn, Lord Cole. = In Bezug auf die Ehe des Herzogs von Susser mit Lady Cäcilia Underwood, jetzt Herzogin von Inverneß, bemerkt der Courier Folgendes: „Prinz August Friedrich, Herzog von Susser, Graf von Inverneß in Nord⸗Britanien, Baron Arklow in Irland u. s. w., geboren am 27. Januar 1773, vermählte sich am 3. April 1793 mit Lady Augusta Murray, Tochter von John, fuͤnftem Grafen von Dunmore, von welcher ihm ein Sohn und eine Tochter geboren wurden. Diese Ehe wurde süur null und nichtig erklart, weil sie dem Statut 12. Georg 's III. zuwi⸗ der lauft, welches bestimmt, daß kein leiblicher Descendent Kö— nig Georg's II. (Nachkommen der ins Ausland vermählten Prin— essinnen ausgenommen) eine Ehe zu schließen befugt ist ohne vor⸗ een unter Beidruͤckung des großen Siegels ertheilten Kon— sens des Königs; jede ohne diesen Konsens geschlossene Ehe ist nichtig. Alle Personen, die einer solchen verbotenen Ehe irgend- wie assistiren, unterliegen den Praͤmunire⸗ Strafen. Demgemäß ward obige Ehe im August 1791 aufgelöst.“ Aus deniselben Grunde erklart nun das genannte Blatt auch die Verbindung des Herzogs mit seiner jetzigen Gemahlin fur ungultig und spricht gegen die, wie es heißt, beabsichtigte Anerkennung derselhen. Der Atlas hingegen sagt: „Lady Cecilia ist die angetraute Ehe⸗ frau des Herzogs von Susser, aber Herzogin von Susser konnte sie darum nicht heißen, weil ein besonderes Gesetz den Mitglie⸗ dern der Königlichen Famille das Recht genommen hat, das jeder andere Engländer besitzt: sein Weib zu seinem Range zu erheben. Indeß diese Parlamentsakte verbietet einem Prinzen das Heirathen sicht, sondern schreibt bloß vor, daß ohne die Zustimmung des Monarchen die Angetraute die Stellung ihres Gemahls in der Königlichen Familie nicht theilen darf. Weit entfernt, die rohen und gemeinen Schmaͤhungen zu verdienen, mit denen diese Dame von der Tory -Presse belegt wird, ist Lady Cecilia Under⸗ wood eine so achtbare Englische Matrone als irgend eine Dame im Reich. Als solche wird sie auch von den tugendhaftesten Da— men der hoͤchsten Gesellschaft, mit denen sie un s n, geachtet und behandelt. Aus politischen Ruücksichten ist diese Ehe nur fuͤr Einen Zweck als unguͤltig erklärt: sie darf dem Englischen Thron keinen Erben geben; in Bezug auf eventuelle Erbfolge in Han⸗ nover ist sie aber so guͤltig, als wäre sie, außer der kirchlichen Trauung, noch durch hundert Parlamentsakten befestigt.“ e Der Courier will durch eine gute Autorität aus Konstan— tinopel vom 11. Marz erfahren haben, daß die Pforte entschlossen sey, Rußlands Hülfe in Ansprüch zu nehmen, wenn Mehmed Ali sich nicht vor Ablauf des Monats zu billigen Vergleich s⸗Be⸗ dingungen erboten hätte. Es würden in diesem Fall zwei Russt= sche Corps zur Verfugung der Tuͤrkei gestellt werden; Sinope sey bereits zum Hauptquartier fuͤr die Russische Huülfemacht be, stimmt, und Nußland habe jezt im Schwarzen Meer 220 Schif⸗ fe, worunter sich 10 Kriegsschiffe befaͤnden. : Die oͤffentlichen Blätter theilen jetzt den Heiraths, Kontrakt mit, der zwischen der Königin und dem Prinzen Albrecht og, schlossen worden. Er enthalt indeß nichts, was nicht schon be— kannt wäre, außer daß der Prinz, mit Ausnahme der ihm vom Parlamente bewilligten und vom 3. April d. J. an in viertel jahrlichen Raten auszuzahlenden Apanage von 3000 Psd., auf keine weitere Eigenthum s⸗Rechte, als Gemahl der Königin An bruch zu machen hat, daß die aus dieser Ehe etwa enisprießenden Kin⸗

das Spanische Kabinet im Dear fuͤr mehr als 2000 Millionen Realen Papiergeld auszugeben. Si

zweifeln zu sehen.

jungen

der nach den in Bezug hierauf bestehenden Englischen Gesetzen

en werden sollen und sich ohne Einwilligung der Souverai— nin oder des Souverains von Großbritanien nicht verheirathen durfen. re er den jetzigen Zustand der Dinge in Spanien bemerkt die Morning Chronicle: „Wenn man das Verfahren der Spanischen Regierung beobachtet, so sollte man wirklich 3 glauben, eine Franz ische Armee habe die Constitution und ihre Garantleen umgestuͤrzt, als daß eine Spanische Macht die Ultra⸗ le, . überwunden habe. Die Spanische Regierung ist in voller Reaction begriffen und r ihrem Gange und Geiste nach, sehr der Fränzösischen Regierung nach dem Jahre 1813 hier wie dort dasselbe System, die Constitution ungültig zu ma⸗ chen, die Wahlen durch Gewaltschritte, Bestechung und Ein⸗ schuͤchterung zu leiten, die Munizipal-Freiheiten zu untergraben, der Presse Fesseln anzulegen, das Krlegsgesetz zu ** die Lberalen' mit dem Verlust der Freiheit zu bedrohen und die auf solche Weise erlangte willkürliche Gewalt cg anzuwenden, um auf die unredlichste und verschwenderischste eise Geld zu⸗ sammenzubringen und dasselbe auf eben so unredliche und ver⸗ schwenderische Weise wieder auszugeben. Unfähig, eine Anleihe zu kontrahiren, und es sogar verschmähend, sich in die Praͤliminarien einer Ünterhandlung mit den Staats⸗Gläubigern einzulassen, ist

e könnten lieber gleich Assigna⸗ ren drucken lassen und dieselben ausgeben, bis sie werthlos wur, den, d. h. rauben, bis ein Bankerott Einhalt thut. Es uͤber⸗ rascht uns nicht, Manner wie Caballero und Lopez, ganz ver⸗ Statt einen Handels -Vertrag abzuschließen, der die Einkünfte verbessert und Mittel zur r . der Staats⸗Glaäͤubiger dargeboten haben wurde, denkt das Spanische Kabinet nur daran, das 6 Prohibitiv⸗System durch eine Vermehrung der Douanen⸗Macht zu erzwingen, die sich ganz in den Händen einer Spanischen Compagnie befindet, welche, mit der bekannten Rechtlichkeit aller Spanischen Compagnieen, dies nur zu einem Schleichhandel⸗ Monopol machen wird. Es thut uns leid zu sehen, daß in denselben öf⸗ fenilichen Blättern, welche uber die Schändlichkeit und die ty⸗ rannischen Gesetze der Moderados berichten, behauptet wird, daß die Englische Diplomatie dies Verfahren billige, daß sie sich mit den Liberalen überworfen und die Vorstellungen des Herrn Arguelles verspottet habe. Wir glauben nicht ein Wort von allen diesen Verleumbungen. England mag es fuͤr das Beste halten, neutral zu bleiben und sich nicht in die Streitigkeiten der Spanischen Parteien pn mischen, aber es ist vollig unmoͤglich, daß England oder feine Diplomaten die Sache ener Partei vertheidigen soll⸗

ten, die der Spanischen Freiheit und den Britischen Interessen o feind⸗ lich ist und 5. n en die Staats glaubiger 67 spricht. Ein Schreiben unseres im Hauptquartier befindlichen Korrespon, denten entwirft ein trauriges Gemälde von dem Zustande der Angelegenheiten vor der Einnahme von Lastellote. Die Kar⸗ listen verzweifeln daran, Aragonien vertheidigen zu können. Es hieß, die Karlistischen Anfuͤhrer wollten einen Einfall in Biscaya ünd Navarra machen. Der Vice⸗König hat Maßregeln getrof— fen, um dies zu verhindern. Sollte es aber dennoch Balmaseda gelingen, nach Biscaya zu kommen, so muͤßte Espartero entwe⸗ der die Belagerung von Morella und Cantavieja aufgeben oder den Karlisten die Verwuͤstung der Provinzen überlassen.“ Der Zweck der speziellen Mission Nuri Efendi s ist, mini sterillen Blättern zufolge, der Königin die Gluͤckwuͤnsche des Sultans zu ihrer Vermählung mit dem Prinzen Albrecht zu überbringen. Der Gouverneur von West ⸗Australien, Sir Richard Spen— cer, ist zu Ende Novembers daselbst gestorben. Lord Lyndhurst ist so weit hergestellt, daß er schon am nach sten Montag wieder im Oberhause zu erscheinen gedenkt. Einer der Abgeordneten des Chartistischen National⸗Konvents, . Brown, ist wegen aufruͤherischer Reden von den Assisen zu arwick fur schuldig erklaͤrt und zu achtzehnmonatlichem Ge— fängniß verurtheilt worden. Die Tory ⸗Presse geht nicht davon ab, daß die Minister eine Auflöͤsung des ile beabsichtigten; es soll darüber, ihrer Behauptung zufolge, schon zu einer ziemlich hestigen Scene 8 schen der Königin und Lord Melbourne gekommen seyn, da Ihre Majestazt in diesem Punkt mit ihren Ministern angeblich nicht ,,. ware. ö. achrichten aus Montevideo vom 15. Januar zufolge, sollen die Truppen von Buenos⸗-Ayres, welche gegen diese Stadt im Anmarsch waren, von Rivera, dem Präsidenten der Republik Uruguay, geschlagen worden seyn und der Rest, etwa 800 Mann, sich nordwärts zuruͤckgezogen haben. Man glaubte, daß nun der Französische Admiral Düpotet um so mehr die Feindseligkeiten gegen Buenos-Ayres sehr bald eröffnen und daß ihn General Favalle von Montevideo aus unterstuͤtzen wurde.

Belgien.

Bruͤssel, 5. April. Der aͤlteste Belgische General, Herr Donckler von Donceel, Rath des Ober⸗Militair⸗Gerichtshofes, ist am 2ten d. M. mit Tode abgegangen.

Man bemerkt, daß sich seit einiger Zeit sehr viele Engländer und Holländer in Bruͤssel häuslich niederlassen.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 31. März. Die Staats-Zeitung enthalt olgende Ernennungen; Der General Zoll⸗Direktor Graf Arvid osse wird zum dust ker n e, General. Lieutenant Freiherr ror Cederstrom zum Staatsrath, der Zoll⸗Distrikts-Chef in Go—⸗ thenburg, Fahraͤus, zum Staatsrath ernannt. In dem gegen⸗ wärtigen Conseil haben ferner folgende Versetzungen stattgefünden. Der Staatsrath Freiherr Gyllenhaal ist zum General,Foll-Direk, tor, der ,, Nerman zum ordentlichen Landeshopding von Calmars⸗Lehn bestellt und an des Letzteren Stelle der Revi= sions⸗Secretair Arvid Fare bis auf Weiteres zur Verwaltung des Justiz⸗Kanzler⸗Amtes berufen worden. Das Aftonblad, das diese Ernennungen, wodurch, wie es sagt, der Anfang zu einer das Band des Vertrauens zwischen lk und Verwaltung wieder verknüͤpfenden neuen Regierung gemacht werden soll, einer Kritik unterwirst, scheint nicht befrie, digt durch diesen Anfang zu seyn. Namentlich macht es darauf aufmerksam, daß der zum , n. ernannte Graf Posse unter einer Anklage vor dem Nichterstuhle des Reichs stehe, von . Ausfall ein großer Theil seiner Skonomischen Existenz ab— ge.

Reichstag. Hinsichtlich der Regulirung der ersten Haupt⸗ Abtheilung des Bu n namlich des Hofstaats, hat das Staats Comité darauf angetragen, daß der Voranschlag fuͤr die seshen tung des e ge e hene 420000 Rthlr, seyn soll; für den Kronprinzen hat es auf 170,000 Rthlr.; fuͤr NaBelgeld der Kron prinzessin auf 20,000 Rthlr; zusammen, mit Zuzlehung einiger anderen Gegenst nde, auf öz, 210 Rthlr. angetragen. Diese

Voranschlaͤge sollen * 6. unterworfen werden. Dage / r

en sollen andere 8. z ʒusammen 45,5 10 Rihlr. betragend, nicht nur der

Revision der Stände unterwerfen werden, sondern auch unter Verwaltung einer besonderen Behörde gestellt werden. Das Eomitè hat nun ebenfalls Aus ga ̃ Diskusston über Anckarswäͤrd's Motion fortgesetzt. Rosenschöld's Motion, betreffend die Aufhebung des Urtheils über Crusenstolpe, ist mit 123 gegen 63 verworfen worden.

merkwürdige Umstand vor, daß Hans Jansson ankuͤndigte, er habe Kunde empfangen, daß gewisse Leute sich erlaubt hätten, verschledene Staͤnde⸗Mitglieder wegen ihrer Vorträge bei den Diskussionen zur Rede zu stellen und ihnen Ermahnungen zu geben, um so auf ihre Verhandlungen einzuwirken.

König haben Sr. Kaiserl. Hoheit dem Großfuͤrsten Thronfolger von Rußland den Königlichen Haus-Orden der Rautenkrone ver—

liehen.

literarischen Vorbereitungen zu dem hier zu begehenden Buch- drucker / Feste, wozu bereits 22, 000 Rthlr. in den Kassen zur Kostenbestreitung liegen, werden mit aller Thaͤtigkeit betrieben. Ein Theil des Fest⸗ Salons am Augustus⸗-Platze ist bereits jetzt seiner

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e Königliche Hofhaltung veranschlagte

die Abschaffung der Zahlen / Lotterie zu Im Adelstande ward die

des Jahres beantragt. Munck af

Im Plenum des Bauernstandes am 28. an kam der

Deutsche Bundesstaaten. Dresden, 31. Marz. (Leipz. 3) Se. Majestat der

Die baulichen, technischen und

wöchentlichen Aufenthalte dahier ihre diesjährige Wirksamkeit been⸗ digt, und sind zu Ende voriger Woche in ihre Heimath zurückge— kehrt. Höchsten Orts ist verfuͤgt worden, daß die Kandidaten der Philologie, nach bestandener theoretischer Staatsprüfung, ein oder ein ganzes Jahr bei dem Landes⸗Gymnasium zu

eilburg fuͤr ihren zukunftigen Wirkungskreis praktisch sich vor⸗

uͤben sollen.

O esterre ich.

Preßburg, 31. März. (A. 3) Das Königl. Reskript in Betreff der Redefreiheit (f die gestrige St. Ztg.) hat auf alle gemäßigten Maͤnner des Landtags einen guten Eindruck gemacht. Dagegen hat die Opposition in demselben erst die wahre Bestaä⸗ tigung ihres alten, ja ein neues Gravamen erblickt. Um fremde Leser in die Lage zu setzen, selbst urtheilen zu konnen, ist es thig, ihnen die Sachlage etwas aufzuklären. In Ungarn giebt es nur ein Gesetz, das auf den Hochverrath, ohne alle Abstu— fungen, den Tod setzt. Nun verging sich Baron Wesseleny und ein paar andere Individuen mündlich in den Congregationen, und der Zeitungsschreiber 6 schrift lich durch die aufre⸗ gendsten Aeußerungen in solchen Graden, daß die Regierung nach langem Zögern sich endlich genöthigt sah, den Ersteren auf freiem Fuß, dem Letzteren im Arreste, durch die gewöhnlichen Gerichte den Prozeß machen zu lassen, von denen sie zu mehrjähriger Haft

Leipzig, 7. April.

ollendung nahe. Seit kurzem halt sich hier ein sogenannter Wunder-Doktor,

ein Bauer Namens Mathè oder Madai, aus Thuͤringen gebuͤr⸗ i. auf, und uͤbt durch Ma

estreichen kranker Koͤrpertheile, durch

nipulationen und magnetische Kuren, selbst mit Genehmigung der Behörden, wie der einzelnen Medizinal⸗Behoörden, in einzel— nen Fällen die ärztliche Praxis aus. Indessen hat man vom gluͤcklichen Erfolge derselben noch nichts gehört.

In der letzten Woche vom 29. Marz bis 4. April stieg die Einnahme von der Frequenz auf den Dampfwagen⸗ Fahrten un⸗ serer Eisenbahn. Sie beträgt fuͤr 5253 Personen 2659 Rthlr. 20 Gr., fuͤr Guͤter⸗ Transport 1876 Rthlr. 19 Gr., im Ganzen 3536 Rthlr. 15 Gr. Die Leipzig⸗Dresdner Eisenbahn⸗Actien sind zu 98 pCt. gesucht.

Kuͤrzlich ist hier ein Banquerott der Leinwand⸗Handlung von Gottlieb Schwägrichen und Comp. ausgebrochen, der, wenn auch nicht in merkantiler Hinsicht auf hiesigem Platze, doch fuͤr die Fabrikanten und sonstigen Arbeiter, namentlich in der Nähe von Kolditz und Zittau, von großem Nachtheile ist. Die Passiva der Handlung belaufen sich auf nahe 250,000 Rthlr. Die Wechselglaubiger werden kaum 40 pCt. zu erhalten haben.

Hannover, 7. April. (Hann. 3.) Allgemeine Stände—⸗ Versammlung. Zweite Kammer. Sitzung vom 4. April. In der Sitzung vom 4. d. M. kam die Mittheilung erster Kammer, nach welcher von derselben beschlossen worden, die Pruͤfung des 6ten die Finanzen betreffenden Kapitels der Verfassungs-Urkunde ei— ner gemeinschaftlichen Kommission von A Mitgliedern jeder Kam⸗ mer zu uͤberweisen, zur Berathung, und wurde in Anerkennung der Nothwendigkeit einer gruͤndlichen Prufung dieses wichtigen Gegenstandes dem Beschlusse erster Kammer beizutreten einstim— mig beliebt. Von einem Mitgliede wurde dabei Befriedigung daruͤber geäußert, daß abweichend von den Vorschlägen im Jahre 1838 Se. Majestaͤt der Konig zur vollständigen Herstellung der Finanz⸗ Verhaͤltnisse von 1833 dem Prinzipe nach Allerhoͤchstsich nunmehr bereit erklärt haben, und von einigen Mitgliedern Aeußerungen darüber gemacht, daß es vielleicht eben so rathsam seyn möchte, die Kommission zu verstärken, damit noch mehrere Mitglieder ge— nauere Kenntniß von diesem hochwichtigen Gegenstand erlangten. Es blieben aber diese Aeußerungen fuͤr heute ohne Folgen; und wurde die zweite Berathung auf die naͤchste Sitzung festgestellt. Nach Verlesung eines als vertraulich bezeichneten Königlichen Schreibens, den mit der Königlich Preußischen und der Groß— herzoglich Gldenburgischen Regierung unterm 16. Oktober v. J. d m. Staats-⸗Vertrag betreffend wurde zur Berathung es dritten Kapitels der Verfassungs⸗Urkunde uͤbergegangen, und die 55. 1 bis 55 mit einigen Abänderungen, unter Vorbehalt weiterer Verbesserungs⸗Anträge bei der zweiten Berathung, fur heute angenommen. Zum Schlusse der Sitzung kam noch eine Mittheilung erster Kammer, die von zweiter Kammer beschlosse⸗ nen Abänderungen in der an des Koͤnigs Masjestaͤt zu erlassenden Erwiederung auf das Königliche Schreiben uͤber die Verfassungs—⸗ Urkunde betreffend, zur Verlesung, und wurde sofort beschlossen, die Behufs der Verstaͤndigung uͤber die Fassung vorgeschlagene

re , d= In heutiger Sitzung stand

itzung vom 6. April.

die Wahl dreier Mitglieder zur landesherrlichen Auswahl eines Vice⸗Praäͤsidenten der Kammer auf der Tagesord⸗ nung, indem der Herr Praͤsident vor einigen Tagen auf die Nothwendigkeit, fuͤr den Fortgang der Geschäfte im Falle seiner Behinderung zu sorgen, aufmerksam gemacht hatte. Bei den nach den Vorschriften des Reglements vorgenommenen successiven Skrutinien fiel die absolute Mehrheit auf die Herren Hofrath Dr. Sermes, Regierungs⸗Rath Heinichen und Konsistorial⸗Rath Werner, weiche daher in vorstehender Ordnung zur landesherrli— chen Auswahl eines Vice⸗Präsidenten zweiter Kammer zu präsen— tiren sind. Alsdann referirte der Herr General- Syndikus das Resultat der Konferenz uͤber die Fassung der an Se. Majestaͤt den König zu e ane. Erwiederung auf das die neue Verfassung betreffende Königliche Schreiben vom 19ten v. M., und wurde die in der Konferenz vereinbarte, im Wesentlichen dem Beschlusse zweiter ammer ent sprechende Fassung, wie hiernächst die Erwiederung selbst ohne Widerspruch angenommen, auch in Uebereinstimmung mit erster Kammer deren Anzeige, daß auch dort der Konferenz= Beschluß Beifall gefunden er, im Laufe der Sitzung einging beschlossen, die Erwiederung nicht „Adresse“, sondern „Aller⸗ unterthaͤnigster Vortrag“ zu benennen. Da dieser Allerunter⸗ thanigste Vortrag erst noch in der Redactiong⸗Kommisston defini⸗ tiv zu redigiren ist, so muassen wir dessen Mittheilung noch vor= behalten. Alsdann ging man zur Fortsetzung der Berathung der Verfassungs⸗-Urkunde uber, wovon das dritte Kapitel und auch mehrere Paragraphen des vierten angenommen wurden. Noch wurde ein neuer Deputirter der Talenbergschen 95 beeidigt, und ein Königliches Schreiben, die Anlegung einer senbahn von Goslar nach Vienenburg betreffend, verlesen.

Wiesbaden, 1. April. (A. 3X. Gestern ist der oa von Nassau mit seinem der dem Prinzen Moriz nach Wien abgereist, wo derselbe vier bis sechs Wochen verweilen wird. Leg terer tritt als Offizier in das Ubhlanen⸗ Regiment seines Odem, des Erzherzogs Karl. Die Landstaͤnde baden nach einem vier

verurtheilt wurden, aus der man den Baron Wesseleny, ohne ihn deshalb frei zu lassen, doch seiner Gesundheit wegen in das Bad von Grafenberg beurlaubte. Da kein positives Gesetz für den speziellen Fall vorlag, urtheilten die Gerichte nach vorgelege⸗ ner häufiger früherer „Gepflogenheit“, die in Ungarn bekanntlich imm er das posittve Gesetz supplirt, wo es abgeht. Diese Ent⸗ scheidung erregte Sturm in der Oppsition, man schlug Lärm, so viel man konnte, fand die Redefreiheit vernichtet und schrie über Mißbrauch der richterlichen Gewalt, wobei sie den Grundsatz aufstellte, man koͤnne mit Worten keinen Hochverrath begehen eine Absurditaͤt, die in keinem constitutionellen Lande der Welt n Recht besteht, und mit gesunder Vernunft so we⸗ nig als mit dem Bestande gesetzlicher Ordnung vereinbar ist. Um nun fuͤr die Zukunft zum Theil den Klagen uber ver— letzte Rechtsformen vorzubeugen, theils um die wirklich vorhan—⸗ dene Lucke Aber die Abstufüngen des Verbrechens auszufüllen, mithin zum offenbaren Schutze jedes Einzelnen, trug man beim Landtage darauf an, ein positives Gesetz uͤber den Gegenstand zu verfassen. Die Opposition aber, der vor Allem daran gele⸗ gen war, sich die Möglichkeit vorzubehalten, jede maßlose Schmaͤ—⸗ hung, jeden Angriff ungestraft fortsetzen, oder im entgegengesetz= ten Falle die Regierung des Mißbrauchs der Gewalt anklagen zu können, widersetzte sich diesem Antrage sogleich auf das hef⸗ tigste, und bestand auf absolute Redefreiheit. Als nun die Magnatentafel das deshalb von den Standen an sie gesandte Nuncium zuruͤckwies, beschlossen diese, die bereits bewilligte Beistimmung zu den verlangten Rekruten nicht fruher und

nicht anders an die Magnatentafel gelangen zu lassen, als mit dem Gravamen uͤder die Redefreiheit zugleich), und senmit dieser Tafel einen moralischen Zwang aufzulegen. Hierauf be— zieht sich nun das Königl. Restript, das nat Urlich den Srundsat, man könne mit Worten keinen Hochverrath begehen, nicht aner kennt, vielmehr verspricht, jeden, der dawider handelt, so lange die Stände sich ein positives Gesetz zu verfassen weigern nach der alten „Gepflogenheit“ durch die Landesstellen aburtheilen zu lassen. In der That wäre es ein Verrath am Wohle des

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des, ein Verrath an Pflicht, Recht und Sewissen, wenn die R gierung außer der ohnehin völlig unbeschränkten Freiheit der Diskussion gestattete, daß fortwährend in den Tongregationen von 51 Komitaten Aufruhr gepredigt werden dürfe, ohne in Stande zu seyn, die verbrecherischen oder wahnstan en Branꝛ⸗ stifter anders als mit einer sogenannten Fiskal⸗ Action, d. 5. 0 gut als gar nicht zu bestrafen. Dennoch hat die Oppesitio nen Anstand genommen, der Regierung eine solche chm zumuthen und zu wollen. 2 Das Restkript in Bezug auf die Redefreiheit lautet vol dig also: . ) Ferdinand ꝛc. 1c. Durchlauchtigster ꝛc. Was Bir einst femr⸗ lich gelobten: Unser geliebtes Königreich Ungarn und die mit dim verbundenen Lande nach den Gesetzen und den altterkemmlichen m8 bestätigten Gewohnheiten zu regieren, dies baden Vir ga neren gewissenhaften Anhänglichkeit an dieselben und Unserem festen vet das Rechte zu schützen, beständig befelgt. Nunmehr rernckmen * daß die wegen der Redefreiheit erregte Besorgniß eine Urfache = Verzõgerung dieses Reichstags sey. Bie dier lber nsere Absicht laute. dies glauben Wir geleitet von Unserer aufrichtigen und undaude⸗ baren Willensmeinung: die Rechte des Königs und des Reichs. = unter sich durch das innigste Band verbunden uind uner edrt * halten Euerer Liebden und Guch Unseren Getreuen 3näd ist... ren zu müfen. Wir wollen die gesetzliche Freideit des. lichn Bortes als welche unter dem Schütze der ererbten Berfa⸗ sung steht, sowehl den Gerichtsbarkeiten als den Ein jelnen. denen sie ustebl, vollsständig und unterlegt erhalten: dagezen erachten ir es aber für Unsere heilige Regierungspsticht die geeig⸗ neten Maßregeln zu treffen, daß jene Indiriduen welche die Scänzen überschritten daben, die zwischen dieser Freiheit und der regelmäßigen Ausübung derselben, und zwischen einer Zügellesigkeit zeiegen nin welche eine Feindin dieser leg eln ißigten und der guten Drduung ist die ohne jene nicht bestehen kann, vor den zuständigen Seri ten belangt werden. Es ist Unsere innigste eberzeugung daß der Auf

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rechthaltung des Staats und den Grundgesetzen des Reichs die denñsen Palladium sind, nichts gefährlicher sey als Angriffe auf de zesesl= =* Ünabhängigkeit der Richter. Aus diesem Srunde dalten S* 3 die vornehmste Uns obliegende Serge Unserer Keoniglichen Bürde * allen Zeiten angelegentlich darüber ju wachen das jene gesesliche n abbängigkeit nicht beeinträchtigt werde. Wir wellen des dald auck ns. besondere in Besiebung auf die gegen die eden derüdrten Indirduen gefüllten Urtbeile dieses zesetzliode Anseden der Serichte auf das TFrenzaste aufrecht erdalten. Da Wir jedech nur des Staates wesen streng Kor geng aber, sobald der rechte Zeitpunkt zelemmwen i genergter ind der jeiden als auf strenger Adndung zu deneden ide knnen Enre Siebdrn und Ihr Unsere Getreuen kraft diefer Unserer defannten Milde = sicher̃ seyn. daß Wir Uns auch in dieser Sins cbt glei dieiden werden Denen Wir im Uedrigen ꝛc.

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Sitten, 30 Rar Dact Sead Dee Trurdenmärsche dauern fort, bis den I. März fead Ted Re Mann in Sitten erwartet, allerlei Sestadel a der adentener uch ten Tracht lauft mit, eben so mag et i Oderwalrs sern? Sitten ist in Tens rung. Zustand erklart. Weider und Grader ächten. Sestern Abends war panischer Sccecken 0 Saen. zum Slack bennten es die Segner micht. Dee Scraße R wit fluͤchtenden Vazen bedeckt. Die legte Macht fler mit Motenwechsel: in Sen. dessen degad sich deute dae Der utation nach St Leonhard zur

69 jor iat Eden wird gemeldet, daß dieser Aßtrag mit nen Major den drei Stimmen auch 2 der Ständetafel adaelednt . Magnaten gelangen soll