jn Bejug auf den auswärtigen Fandel, die 2 gethan werden, und
der kriülische Zustand der Ungewißheit, in welcher wir über den Aus⸗
zang derselben schweben, mir einen Beweggrund mehr geben meine kalbimkgliche Zulassung in Canton dringend zu wünschen. Es waͤre eführlich, um̃er diesen Umssänden nech länger in Macac zu verwei⸗
85 a sich in Canton keine Englische Behörde besindet und eine roße
Menge Englischer Schiffe mit vielen hundert untern menden See⸗
sabrern und anderen Personen, denen die Gesetze und Gebräuche die⸗
fes Reichs wenig bekannt sind, im Canton⸗Flusse liegen.
Die Schritte, auf welche Capitain Elliot oben hindeutet, be— trasen den Opiumhandel. Es waren namlich dem Intendanten eine Reihe von Chinesischen Aktenstuͤcken zugekommen, die ihn
se zuversichtliche Erwartung hegen ließen daß die CThinesische
eglerung wirklich damit umgehe, jenen andel e e u er⸗ sauben, um dem immer mehr überhand nehmenden Schlei han⸗ del ein Ende zu machen. Und selbst in der letzten Zeit, als die 4 gegen diesen Schleichhandel schon ausgefuͤhrt und das Gpium konfiszirt war, ging Capitain Elliot von jener Meinung noch nicht ab. Er glaubte, die Chinesischen Behörden wollten gur vorher ihre volle Macht zeigen und das Schmug⸗ geln ganz unterdrücken, um dann die Gestattung der Opium Ein/ fuhr gegen einen festen Zoll den 2 als eine Gunst erschei⸗ nen zu lassen, die den Leßteren erst dann willkommen seyn wurde, wenn sie einsähen, daß die Schmuggelei nicht mehr möglich sey. Er ging in seinen denne noch weiter und schmeichelte sich, daß man aus dem 188 des konfiszirten Opiums, welches man wohl nicht vernichten, sondern im In⸗ nern verkaufen werde, die Englischen Kaufleute vielleicht fuͤr die Consiscatlon sogar entschädigen durfte, um sich äber die Maßen großmüthig zu zeigen. b er auch jetzt noch dieser Ansicht ist, steht dahin. o viel aber erhellt aus den vorliegen⸗ den Dokumenten, daß die Frage hinsichtlich der Legalisirung des Opium Handels in der That im Jahre 1 von der Ehm schen Regierung in ernstliche Erwägung gezogen wurde; eben so aber auch, uu das Resultat ein erneuter strenger Befehl des Kaisers an den Gouverneur von Canton war, den Schleichhan— del mit Opium aus allen Kräften zu unterdrücken und alle Chi⸗ nesen, die sich durch Bestechungen zur eg n n desselben verleiten ließen, aufs schäͤrfste zu strafen. Ueber Capitain Elliot s Se,. in Betreff der rsache dieser Verschärfung läßt sich aus den Aktenstuͤcken kein sicheres Urtheil entnehmen, denn es ist in jenem Befehl des Kaisers nichts daruber entschieden, ob die Opium ⸗Einfuhr jemals gefetzlich zu gestatten seyn möchte; es heißt darin bloß, man musse die Sache genau in allen ihren Bezie—⸗ hungen erwägen, da in der letzten Zeit verschiedene Meinungen dar⸗ äber geäußert und von den Einen eine Veranderung in der bisher befolg⸗ ten Politik, von Anderen aber die Aufrechterhaltung des 1 . Verbots der Opium-Einfuhr anempfohlen worden. Der Vice— Praͤsident eines Gerichtshofes, Heu- Naetse, hatte zuerst eine Denkschrift an den Kaiser gerichtet, worin er die Legalisirung der Oplum⸗Einfuhr vorschlug, und der Gouverneur Lu von Can— ton hatte sich ihm angeschlossen. Es wurde von ihnen zur Un— terstuͤtzung ihres Vorschlages hauptsächlich hervorgehoben, daß, wenn die Opium⸗Einfuhr auf gesetzlichem Wege geschähe, nicht so viel Silber aus dem Lande gehen, sondern andere Produkte dafür ausgetauscht werden, und daß auch die Moralitaͤt der Be⸗ völkerung dabei besser zu erhalten seyn wurde. Allen Beamten sollte der Genuß des Opiums verboten werden, und die uͤbrige Bevölkerung werde sich nach und nach auch davon entwoͤhnen, wenn sie es theurer bezahlen muͤßte, als etz wo es heimlich und unverzollt ins Land komme. Ein bedeutenderes Mo— tiv, welches zwar in diesen Vorstellungen nicht angegeben wird, das aber nach Capitain Elliots. Meinung besonders zur Erwilgung der Opium ⸗Frage in Peking beigetragen haben durfte, wäre, wie derselbe glaubt, die Besorgniß gewesen, welche die Zu⸗ nahme des Verkehrs der Fremden mit dem ganzen nordöstlichen Küustenstrich von China bei Hofe erregt hätte, da man dort suͤrchte, daß mit dem Schleichhandel auch fremde Lehre und fremde Herr⸗ schaft in China eindringen wurde, und da man . geneigt seyn möchte, den Opiumhaudel zu 1è—* um ihn auf den Hafen von Canton zu beschränken. enn daher auch zwei an⸗ dere hohe Beamte, Tschu⸗ Thun, Mitglied des Reichtraths, und Heu⸗Kiu, Censor im Militair⸗Departement, Denkschristen gegen die Zulassung des Opiums einreichten, so glaubte Tapi⸗ tain Elliot doch, daß die andere Partei bei Hofe den Sieg davontragen werde. Indeß verhehlte sich der In— tendant keinesweges, daß es vor einer solchen Erlaubniß der Einfuhr und selbst nach derselben, da der Schleichhandel schon * sehr um sich gegriffen habe und zu bedeutende Interessen da—⸗ ei auf dem Spiel ständen, zu den schlimmsten Vorfällen kommen könnte; um so mehr aber wünschte er in Canton sich sestzusetzen, damit er sogleich als Vermittler und Beschuͤtzer zur Hand 6. könne, und damit nicht, wenn er länger außerhalb des Hafens sich aufhielte, ihn selbst der Verdacht träfe, als beguͤnstige er den Schleichhandel, der besonders um Lintin herum am lebhaftesten betrieben wird, wo Sir G. Robinson residirt hatte. Capitain Elliot außert fich in seinen Depeschen von Ende 1836 und An— fang 1837, die noch aus Macao datirt sind, unter Anderem fol⸗ gendermaßen uͤber die Opium ⸗Angelegenheit:
Der Erfolg einer Maßregel, wie die Legalisirung der Opium⸗ Einfuhr, müßte hauptsächlich von 9— * Zollsätzen abhängen. i würden, nach den Vorschiägen der Densschrift, etwa? Dollars filr die Liste seyn; unter den 5 gen Umsiänden aber kann der einheimische Schleichhändler eine Kiste Spium in dem nächsten Depot bei Lintin nicht unter 0 Dellars Kosten landen. Sie werden 2 sehen, daß sich für die Eingeborenen der , , nicht mebr lohnen würde, wenn jener Zell in Kraft käme und bliebe; und in der That, sobald Dpium gesetzlich in Whampoa eingeführt werden könnte, und in . poa allein, so ist eben so wenig Grund, zu glauben, daß der Schleich⸗
ändler ihn noch an anderen Punkten außer Canton würde einführen
önnen, als er bisher andere Artikel hat einführen können, deren Ein⸗ führ in Canton, aber nirgend anders, erlaubt ist. Uebrigens giebt es keinen . der bei den Orts-⸗Behörden solche Unterstützung e
wie dieser. Er begann und erhielt sich vermittelst der bereitmwölligen Nachsicht der Mandarinen, und er hätte beides ohne ihren fortwähren⸗ den Beistand nicht vermocht. Der geringste Versuch aber, den Ge⸗ bühren augzuwelchen, welche die Mandarinen bezogen, wäre der Entdeckung und strengen Bestrafung sicher giwesen, und
ein bedeutender Theil dieser Emolumente gelangte nicht zu den höheren Würdenträgern des Reichs, sen vermuthlich auf nicht fehr indirektem Wege in die Hand des Kaisers selbst. Ach slaube 3. an h ne 8 84 — * 21 — 1 Lintin 91 an der gn er so p e Au am egierung au gezogen hat, als die Thee⸗ und ö 6s⸗Misstonen, welche im Jahre 1835 nach den Küsten abgingen. Die Regul 2 der Oplum⸗Esnfuhr auf solche Weise, daß sie der Ehinesischen Politi, alles Fremde abzuhalten, am wenigsten entgegenträte, wäre ohne Zweifel eine geschicke Maßtegel; nur fragt es sich sehr, ob si 116 423 436 zu lan elfi
5bg n lsch als ö . 9 nabhängigkeit, welches andelsjweiges bei unse⸗ Schwierigkeiten füh⸗ am Ende zur die Chinesise
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Behörden werden rächen müssen; sie werden in Schreck und Erbiterung erathen und vermuthlich eine grausame Gewalttat begeKen, die un . Regierung keine andere Waht lassen wird, als bewaffnete Dazwi⸗ chenkunst. Die nächste Folge einer Le a he ng des Opiumhandels w rde wahrscheinlich ein noch gesteigerter ern e au in Bengalen seyn; Ei⸗ nige glauben, daß auch n . die Kultur der Mohnstaude dadurch wilrde er⸗ muntert werden, und daß das einheimische Opium bald das unstige verdrängen werde (was auch in der einen der Denischriften an den Kaiser als mitbestimmendes Motiv angeführt ist); mit der Zeit ware dies vielleicht möglich, aber Resultate dieser Art reifen nur langsam heran. lcöbrigens =* aus den erwäbnten Dentschriften, die so ent⸗
egen te Ansichten über die Zulassung des Doiums aussprechen, 3 2 4 mit der ann , der oberen Chinesischen Beam⸗ ten nicht so im Argen liegt, als man ewöhnlich glaubt, denn dieser oder jener Minister muß dach in einein Sinne berichtet haben, den dem er weiß daß — den Ansichten des Kaisers entgegen ist. Die vor⸗ . rige Dpylum-⸗Elnfuhr auf Rechnung unserer Kausleüte beuief sich auf
einabe 18 Millionen Dollars, das isi etwa 1 Million mehr als der dan nn des in derseiben Zeit auf Britische Rechnung ausgeführ⸗
ganze 3 ; . 2 6)
ten Ege. nebst Seide. (Es wäre also in einem Jahre für Million Dollar Chinesisches Geld, fogenanntes Speee⸗Silber, aus dem Lande geflossen. Ew. Herrlichkeit werden hiernach beurtheilen können, wie verderblich eine Unterbrechung dieses Schleichhandels auf den ganzen
Handel einwirken müßte.“
Belgien.
Lüttich, 13. April. Das Journal de Liege enthalt uͤber die Rheinische Eisenbahn einen langen Artikel, in welchem es zu beweisen fucht, daß die Drohung der Direction, die Bahn von Aachen, statt nach der Belgischen Graäͤnze hin, nach Mastricht z fuͤhren, ein bloßer a . sey, indem es im eigenen wohl—⸗ verstandenen Interesse der Actionaire liege, der Eisenbahn keine andere Richtung als nach Belgien gegeben zu sehen. Das ge⸗ nannte Journal knüpft an diese Betrachtung den ath, sich bei der Natisizirung des r mit der Rheinischen Eisenbahn⸗ Direction durchaus nicht zu uͤbereilen, sondern danach zu streben, die Bedingungen fuͤr Belgien so vortheilhaft als möglich zu stellen.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 7 April. Man erwartet jetzt auch eine Er⸗ mäßigung des Ausfuhrzolles auf Holz und Holzwaaren.
9 Ritterstande gab der Regierungs-Antrag, der Wittwe des Grafen Adlersparre eine Pension von 10900 Thaler Vanco ö verleihen, zu heftigem Widerspruch von Seiten des Herrn
osenquist af Akershult Anlaß. Dieser sagte, der Verstorbene habe allerdings ein wichtiges Werk ausgefuhrt (die Revolution von 1809), allein da er dafuͤr im Leben reichlich belohnt worden und seine Wittwe in so guten Umstäͤnden hinterlassen, daß sie gerade jetzt, wo auf eine Pension fuͤr sie angetragen werde, in dem Fall sey, sich zu ihren Vergnuͤgen in der Hauptstadt der Welt unter Luxus und Ueberfluß aufzuhalten, scheine um so weniger Grund zur Zugestehung vorzultegen, als man auch die Reinheit der Motive Adlersparre's bezweifeln koͤnne, Er habe ein hohes Spiel gespielt und gewonnen; vom Nach⸗ rechnen sollte nicht die Rede seyn. Herr von Hartmanns dorf meinte, der Redner sollte wegen seiner Aeußerung uͤber die Beweggruͤnde des verstorbenen Grafen Adlersparre erroͤthen; er forderie die Männer von 1809 auf, mit ihm für die Verdienste des Abgeschtedenen zu zeugen. Wenigstens sollte man sich erin, nern, daß es gerade der in Rede stehende große Mann sey, dem man die freie Sprache zu verdanken habe, die man sich jetzt er⸗ saube u. . w. Inzwischen trug Herr Lagerhjelm einfach auf An, nahme des Königlichen Antrages an. Herr Rosenquist aber sagte, seiner Ansicht nach habe man sich vor nichts mehr zu schaͤ⸗ men, al wenn man an der Freiheit, nachdem man ihr einmal edient, Verrath übel. Die Proposstion wurde dem Staats⸗Auts— chusse Aberwiesen. .
an nz ü n, n, g D warm art.
Kopenhagen, 11. April. Vorgestern haben endlich die Kommunal / Wahlen fuͤr die Hauptstadt stattgefunden. Von 1929 Wählern nahmen nur 1071 Theil. Gewählt wurden Assessor Algreen / Ussing, Professor David, Eisenkraͤmer Lunde, Grossir er P. E. Knudsen, Grossirer Owen, Fabrikant A. Fibiger, Capitain
erforth, Etatsrath L. N. Hvidt, Seiden und Tuchhandler P. Hansen, Kandidat O. Lehmann, Bank ⸗Direkter Haagen, — 6 Bonnesen und Prokurator Balthazar Chri- ensen. Die Admiralität hat den Auftrag erhalten, einen vollständi— gen Plan des ganzen Seewesens auszuarbeiten,. Die Grundla⸗
2 dieses Entwurfs sind dem Kollegium vorge chrieben, und es
eißt ausdruͤcklich darin, daß die ordentlichen Ausgaben nicht mehr als eine Million Rbthlr. jährlich betragen sollen, doch wuͤrde es dem Könige lieb seyn, wenn noch weitere Ersparnisse eingefuͤhrt werden könnten. Es duͤrfte daher zweckmäßig befunden werden, fürs Erste fo viel als möglich den Bau größerer Kriegsschiffe einzu⸗ stellen. Uebrigens sollen alle er if beständig in brauchbarem Stande gehalten und mit allem Nöthigen versehen seyn und die Flotte mit zwei oder mehreren armirten Dampsschiffen vermehrt werden. erner soll dafuͤr gesorgt werden, daß Offiziere und Mannschaft in beständiger Uebung erhalten, und es sollen des halb auch nach dem Mittelmeere und nach den transatlantischen Kusten Uebungsfahrten unternommen werden. , Unterm Sten d. M. ist eine Kommission ernannt worden, um eine bessere Einrichtung der Straf⸗Anstalten in Erwägung zu iehen. . — Durch Königl. Resolution vom 19ten d. M. an die General⸗ Post. Direction ist . das Porto für die Versendung ven Zeitungen und Journalen herabgesetzt, wodurch 28 pCt. am Abonnements, Preife erspart werden. Zugleich ist die Resolutien voin 22. April ssi, wonach kein Gesuch wegen Versendung öffentlicher Blatter mit der Post dem König vorgelegt werden durfte, aufgehoben.
Deutsche Bündesstaaten.
Dresden, 11. April. (C. A. 3) Die Berathung des Bud— gets des n, n,, ist in der heutigen Hie n der weiten Kammer beendigt worden. Sig begann mit dem Schlusse der Position 66 und zwar d) für die Volksschulen. Es wurden daft bewilligt; 16) 80 Rthlr. zur Unterstuͤtzung der knapp, schaftlichen Schul ⸗Anstalten; J dal 1 Rthlr 8 Gr. Entschaͤdi⸗ gunge / Summe fuͤr die vormalige Tranksteuer⸗Befreiung der Schul⸗ lehrer, einschließlich eintger niedriger Kirchendiener, und 220 Rthlr. 26 Gr. für die Kantorel⸗Gesellschaften (98 Rthlr. 20 Gr. mehr); is) 16, Ch Rthlr. zur Verbesserung des Einkommens der. lle, mentar⸗ Volksschullehrer, . bei Ausschulungen und Un terstatzung einiger Sonntagsschulen (1000 Rthlr. weniger). Bei diesen Positionen wurden uͤberall keine , gemacht. 1953 5060 Rthlr. zur ier, . der Schul- Gemeinden bei Bauten und Reparaturen an Schulgebäuden (3000 Rthlr. we— niger). 20) 1290 Rihlr. zur Beförderun ü, , . Un⸗ terrichtdz. Am Schlusse bes Postulars ar Schulzwecke stellte der Referent Reiche Eisenstuck noch einen Antrag, daß die egie⸗
.
rung Bedacht nehmen möge, in allen Volksschulen und Schul⸗ lehrer⸗Seminatien bei dem Unterricht in der Kalligraphie den sogenannten Roßbergschen Ductus einzuführen und zu erhalten, und die Kammer 6 nachdem Aus dem Winkel Reiche⸗ Eisenstuck beigepflichtet und den Wunsch ausgesprochen hatte, es möge dies auch auf die Gymnasien ausgedehnt werden, da er von Gelehrten oft Briefe erhalte, von denen er gar aich wisse, wem er darauf antworten solle, dem Antrag einmüthig bei. Es folgte nun Position 67) fur katholische Kirchen, Schulen und r, . e Anstalten, fuͤr welche zusammen eine Summe von 12, 71 chin 12 Gr. gefördert wird. G8) 13,300 Rthlr. fur die Taubstummen⸗Anstalten, und zwar 1060 Rthlr für die Taub= stummen⸗Anstalt zu Dresden (auf 69 Zöglinge), 38060 Nthlr. fur die zu Leipzig (auf 1 Zöglinge), und 300 Rthir. sur Foͤrderung des Unterrichts der Taubstummen Überhaupt. G68 209 Rthlt. fuͤr den ifraelitischen Kultus. 70) S785 Rthlr. 2 Gr. 7 Pf. an stiftungsmaßigen oder auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Lei⸗ stungen der 8e m , (i945 Rthlr. 6 Gr. 11 Pf. weniger). Ii) 1500 Rthlr. zu außererdentlichen Ausgaben (früher nur 2060 Rthlr., von dem Mehrbetrage soll nämlich das Agio fuͤr die Besoldungen gedeckt werden). lle drei Posten einstimmig genehmigt. Hiermit war das Budget des Kultus- Ministeriums zu Ende, doch befand sich noch ein damit verwandter Gegenstand auf der Tagesordnung, die Errichtung eines Schullehrer ⸗Semi⸗ nars zu Waldenburg betreffend, 2 hat der Fuͤrst von Schön⸗ burg eine Summe von 460,000 Rthlr. geschenkt, will auch ein Gebäude unentgeltlich dazu hergeben, dafur aber die Lehrer an— stellen. Die Staats⸗Regierung fordert nun ein fuͤr allemal zur Einrichtung des Gebäudes ꝛc. 50009 Rihlr. Gegen diese For de⸗ rung erhob sich gleichzeitig * mehreren anderen Sprechern der stellvertretende Abgeordnete Schmidt und fuͤhrte an, daß, wenn auch der Schenkende einen guten Zweck im Auge habe, doch das Geschenk an Werth verliere, wenn man an die möglichen Folgen denke. Er erinnerte, daß der Mystizismus und das Muckerthum vorzuͤglich im e en n, zu Hause seyen, „in eine solche Atmosphäre sey aber kein Schullehrer⸗Seminar zu versetzen“, da⸗ her er von dem dermaligen interimistischen Vorstande des Mini⸗ steriums hoffe, „daß er auf dieses Erbstuͤck der vorigen Verwal⸗ tung verzichten werde.“ Kaum hatte Schmidt seine Rede gee det, so trug von Thielau auf geheime Sitzung an. ĩ
Hannover, 185. April. (Hanney. 37 Allgemeine Stände! Versammlung. Zweite Kammer. a! vom 14. April. In der heutigen Sitzung kam ein Königl. Schreiben zur Verlesung, nach welchem Se. Majestaͤt der Kö⸗ nig geruht hatten, den Herrn Hofrath r. Sermes zum Vice⸗ Prasidenten zweiter Kammer, wozu derselbe prime loco praͤsen⸗ kirt worden, zu ernennen, und wurde err Hofrath Dr. Sermes sosort in dieser Eigenschaft ven dem Herrn Präsidenten in Ge⸗ mäßheit dazu erhaltenen Allerhoͤchsten uftrags beeidigt. Auch kam im Laufe der Sitzung ein zweites Koͤnigl. Schreiben . Verlefung, durch welches die von den Ständen beantragte Ver— tagung vom 16ten bis 25sten d. M. Incl. ausgesprochen ward. — Eben so ein drittes Königl. Schreiben, dringende Erinnerung an das schon fruͤher vorgelegte Gesetz über die Bestrafung des Wild diebstahls enthaltend. — Auf desfallsige Anfrage zeigte ein Mitglied der Behufs Prufung der Gultigkeit der sogenannten Mi⸗ noritätswahlen niedergesetzten gemeinschaftlichen Kommission an, daß der Bericht der Kommission sofort nach der Wiederzusam— menkunft der Staͤnde werde vorgelegt werden können— Nachdem ferner der gestrige Beschluß wegen Verweisung des Königlichen Schreibens, die Einnahmen und Ausgaben der Kö⸗ niglichen General-⸗Kasse de 1838 bis 1810 und das Budget de 1810 betreffend, an die, Behufs Prüfung des Finanz ⸗Kapitels in der Verfassungt, Urkunde niedergelegte Kommission wieder olt wor⸗ den war, ging die Versammlung J vertraulichen Berathung des Königlichen Schreibens vom Alsten v. M., die . einer Eisenbahn von Vienenburg nach Harzburg betreffend, uͤber, und wurde beschlossen, mit der Königlichen Proposition sich ein⸗ verstanden zu erklären, auch die Bewilligung der veranschlagten Summe von 136, 00 Rthlr. zum erstenmale ausgesprochen. Fer⸗ ner wurde der Gesetz⸗- Entwurf, die Errichtung eines Kriminal⸗ Senats beim Königlichen Ober-Apellations“ exichte betreffend, um zweitenmale angenommen, und in Folge dessen die zur Aus⸗ hun des Plans erforderliche Summe von jährlich 10, 000 Rthlr. um erstenmale bewilligt. — Endlich referirte der Herr General⸗
yndikus über eine Vorstellung und Protestation der Wahlmaͤn⸗ ner der Stadt Celle, den etwaigen Eintritt eines von ihnen nicht mitgewahlten Deputirten in zweiter Kammer betreffend, und wurde —= da über eine Wahl der Stadt Celle den Standen noch
nichts bekannt geworden — zur Tagesordnung uͤberzugehen be ⸗
lossen. o — Zufolge einer „Bekanntmachung“ in der hiestgen Zei⸗
tung werden“ auch die zu Leipzig bel Brockhaus erscheinen den. drt! fuͤr literarische ute haslteng? im diesseitigen Königreiche bis auf Weiteres verboten.
Karlsruhe. (Bad. Bl) Toste 6ffentliche Sitzung der zweiten 1 h 10. April. Der Praͤsident ab dem Ab⸗ geordneten von Itzstein das Wort, um seine in der Sitzung vom ten d. M. angekuͤndigte Frage an die hohe e , zu stellen, in Betreff des dermaligen Standes der Hannoverschen Verfassungs⸗ frage. Nach einer vorausgeschickten Einleitung richtete der Ab⸗ geordnete von Itzstein nachstehende Frage an die hohe Regierung: „ob die Interpretation des Bundes ⸗Beschlusses durch das Hanno⸗ Hersche Kabinet in den Verhandlungen des Bundes ihre Begruͤn⸗
dung finde, und ob von anderen Regierungen Schritte geschehen
seyen, um auf Herstellung der n, , n. 1833, oder eine authentische Interpretation des fraglichen undes · Veschlusses hin⸗ uwirken ?“ Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Frei⸗ . von Blittersdorff, erwiederte, er müsse auch diesmal wieder holen, daß nach dem Standpunkt, den die Regigrung in dieser Angeiegenheit zu nehmen habe, sie der Kammer keine Lin wirkung auf die Beschlüsse des Bundestages noch auf die ihrem dortigen Gesandten zu gebenden Instructionen gestatten könne. Eben so wenig sey es ihm erlaubt, die dort! gepflogenen Verhandlungen zu veroͤffentlichen, denn diefe Verhandlungen seyen ein Gemeingut aller daran thellnehmenden Regierungen des Deutschen Bundes, nicht ein um des Großherzogs oder irgend eines . Regen⸗
er feder nach Belieben verfugen koͤnne. Die Kammer
einen Beschluß des Bundestages provozirt; sie erkenne
ey ergangen, sey zu for—
Durch
noch weniger nmischung fur nicht einlassen
staate betragt 485,000 Individuen.
auf das Materielle der Diskussion, nicht Fragen beantworten, welche die Kompetenz der Kammer uͤberschritten. Der Nachsatz jenes Bundes ⸗Beschlusse s sey übrigens eine nothwendige Folge des Vordersatzes. — Im weiteren Verlaufe der Verhandlungen stellte der Abgeordnete von Itzstein dann den Antrag: „Die Kam⸗ mer wolle mit vertrauensvoller Zuversicht die Erwartung zu Pro⸗ tokoll aussprechen, es werde die hohe Regigrung bei der hohen Bundes ⸗Versammlung nicht nachlassen, die Wiederherstellung der einseitig ausgehobenen Hannoverschen Verfassung von 1833, sey es durch einen förmlichen Beschluß, oder durch eine dahin fuͤh⸗
rende authentische Interpretation des Bundes ⸗Beschlusses vom 5. September herbeizuführen.“ Mehrere Redner traten zur Un⸗ terstltzung desselben auf, und als endlich zur Abstimmung geschrit⸗ ten wurde, nahm die Kammer den Antrag einstimmig an.
O esterre ich.
reßb urg, 9. April. Ein Korrespondent der Allgem. . widerspricht der fruͤher von diesem Blatte gegebenen
achricht, daß der Landtag das Ansuchen des Jesuiten⸗/ Ordens un Wiederaufnahme in Ungarn zuruͤckgewiesen habe. Das Sach⸗ verhaäͤltniß wird vielmehr folgendermaßen dargestellt: „Der „Or— den der Gesellschaft Jesu“ hat gar kein Gesuch um Wiederauf— nahme in Ungarn eingereicht; ein solches Gesuch konnte also nicht von der Regierung unterstuͤtzt, und also auch nicht von der Standetafel, mit Zustimmung der meisten Bischöfe (die bekannt⸗ lich ihren Gitz nicht bei dieser Tafel haben) zuruͤckgewiesen wer⸗ den. Das Wahre an der Sache ist, daß bereits vor längerer Zeit von einem Mitgliede der unteren Tafel der Antrag, daß in Zukunft kein geistlicher Orden ohne Genehmigung der Stande ü Ungarn aufgenommen werden solle, gestellt und von dieser Tafel angenommen worden. Als jedoch das diesfallsige Nun⸗ clum an die Magnatentafel gelangt war, wurde in der Siz, zung dieser Tafel vom 28. Marz beschlossen: „die Stände zu ersuchen, von dieser Repraͤsentation abzustehen, da im Sinne des
Art. J02. i715 dem apostolischen König das Recht gebuͤhre, in
dieser Hinsicht per se und pro se die Provision zu treffen.
Die Gefammtzahl der Juden-Bevöblkerung im ganzen Kaiser, In Ungarn zahlte man im Jahre iSbs 128,16, we— wei Drittheile S5, 000 in Un⸗
Jahre 1785 75,060 Juden und im nach sie binnen zwanzig Jahren um mehr als zugenommen haben. ermalen werden deren an garn gezaͤhlt. sich ungefähr auf 160,000 Gulden belaufen.
gedeihliche Fruͤchte bringen,
dererseits auch gefagt werden, daß durch Gruͤndung von Unter⸗
richts⸗Anstalten und in manch' anderer Weise dieses loͤbliche Stre⸗
ben in neuester Zelt sich erfreulich kund giebt. 5 Italbchen.
Rom, 31. Maͤrz. ; einem längeren Aufenthalt von hier uͤber Neapel nach Griechen land abgereist. fuͤr die und wohl jedenfalls eine neue Archäologie der Kunst hervorrufen.
Ausgabe seines Dr. Scholl aus Berlin be—⸗
gleitet ihn.
Spanien.
Madrid, 5. April. Gestern Abend wohnten die Minister einer Versammlung der Deputirten der Masoritaͤt bei. Ueber die daselbst stattgehabten sehr lange dauernden Berathungen weiß man nichts Bestimmtes, nur so viel wird versichert, daß der Fi— nanz / Minister nicht wieder eintreten will und es wird sogar ver—⸗ sichert, daß auch die Minister des Innern und des Krieges aus, scheiden wollten. Morgen werden die Diskussionen üͤber das Munizipal⸗Gesetz beginnen.
dan schreibt aus Tortosa vom 21. Marz: „Die Freunde Cabrera's haben die Hoffnung auf seine Wiederherstellung auf⸗ gegeben. Die Einnahme von Segura durch die Truppen der Königin hat ihn sehr angegriffen. Alle Festlichkeiten sind abbe⸗ stellt worden.“
Sarag ossa, 6. April. Mas de las Matas angekommen. viva, Belmonte und der Umgegend. Das Fort Castellote ist
änzlich zerstoͤrt. Man wollte im Hauptquartiere wissen, daß king en auf Befehl Polo's, der sich an die Spitze der Trup— pen gestellt, erschossen worden sey, angeblich, weil er den Karli⸗ stischen Truppen in Castellote nicht zu Huͤlfe gekommen.
Gestern hat eine aus den Karlisten von Segura gebildete Compagnie, nachdem sie an den Constitutions⸗Stein gefuͤhrt wor⸗ den war, den vorgeschriebenen Eid geleistet.
Griechenland.
Athen, 28. März. (Alls. Ztg) Das Geruͤcht von der Aberrufung Katakasi's hat sich allgemein verbreitet. Man nennt
Am Aten ist das Hauptquartier in Die Divisionen stehen in Agua⸗
sogar schon einen Nachfolger fuͤr diesen in Griechenland so wich
tigen Posten und bestimmt die Abreise des jetzigen und die An— kunft des neuen Russischen Gesandten fuͤr den Monat Mai. Andere wollen wissen, daß Herr von Katakasi bei seinem Hofe aur einen schon im vorigen Jahre nachgesuchten Urlaub erhalten habe und seine Wiederkunft nach einigen Monaten nicht zu be— zweifeln sey. ; .
Die neuesten Berichte aus dem Peloponnes sagen, daß die Stimmung dort eine sehr . sey. Die Parteien sollen ein⸗ ander sehr gehässig gegenuͤberstehen und jede geringe Veranlassung zu Zwist und Thätlichkeit fuhren. Sowohl hier als in Nauplia wurden einige Truppen-Abtheilungen beordert, sich marschfertig zu halten, um noͤthigenfalls zur schnellen Beförderung nach dort bereit zu seyn. Diese Vor sichts ⸗Maßregel wird indeß alle Fruͤh⸗ jahre angesrdnet, weil die Klephtenzuͤge mit dieser Jahreszeit zusammen treffen.
Am 6. April findet wie alljährlich das Revolutionsfest statt, man vermuthet diesmal eine besonders festliche Begehung.
Türk en.
Konstantinopel, 255. März. (Oest. Blätter.) Am 19ten d. M. ist das Englische Kriegs, Dampfboot „Phönix“ in den Bospor eingelaufen. Dasselbe uͤberbrachte Depeschen aus . vom 4. Marz und trat gestern die Ruͤckfahrt nach Malta an.
Am 20sten d. M. erhielt der bisherige Königl. Franzoͤsische
Gesandte und bevollmächtigte Minister, Graf Pontois, durch das Dampfboot, Lavoisier“, die Nachricht von seiner durch Ordon—
nanz des Königs vom 18. Februar erfolgten Ernennung zum Boischafter Sr. Majestaͤt bei der hohen
Pforte.
SIchehekib Efendi, Ottomanischer Botschafter in London, hat am 21sten d. M., in Begleitung des Botschafts Secretairs
Der Betrag der jährlichen Toleranz Texe durfte Unzweifelhaft wird die beantragte Verbesserung ihrer Zustände nur dann wahrhaft wenn die Juden in Ungarn gleich · zeitig fuͤr erweiterte Civilisation ein thaͤtiges Streben eintreten lassen. Bleibt hierin noch vieles zu wuͤnschen übrig, so muß an⸗
Ottfried Muͤller aus Goͤttingen ist nach
Seine Italiäͤnische und Griechische Reise wird
lterthumswissenschaft von der größten Bedeutung seyn, Handbuchs der
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Nedschib⸗ und des Botschafts-Dolmetschers Fuad Efendi, die Reise nach seinem Bestimmungsorte angetreten.
Herr Eonstantin Mussurus, Schwiegersehn des Fuͤrsten von Samos und ehemaliger Gouverneur dieser Insel ist zum Otto— manischen Geschaͤftsträger in Griechenland ernannt worden.
Einer neuen Großherrlichen Verordnung zufolge, werden die Handels⸗⸗Prozesse zwischen Tuͤrkischen und fremden Unterthanen künftig von einem eigenen Tribunale, welches seine Sitzungen alle Montage in der Wohnung des Handels-Ministers halten wird, geschlichtet werden. .
Gestern ist eine Russische Korvette, von Griechenland kom— mend, im Hafen der Hauptstadt angelangt.
Nachrichten aus Alexandrien vom 3. Marz zufolge, besteht das von Ibrahim Pascha jetzt bei Marasch in Syrien befehligte Herr aus 23 Regimentern regulairer Infanterie, 13 Kavallerie und 4 Artillerie⸗ Regimentern, aus 6 getrennten Bataillonen regelmäßigen Fußvolks, aus 14,009 Mann unregel— mäßiger Kavallerie und S009 Mann , . Infanterie. Ucherdies war ein 25,000 Mann starkes Aegyptisches Corps aus Arabien nach Aegypten im Anzuge. ö
Die Versammlungen des Reichsraths zur Einfuͤhrung der Reformen dauern fort, und man scheint in letzter Zeit die Hin—⸗ dernlsse in Berathung gezogen zu haben, welche sich in den der 8 zunächst gelegenen Provinzen dem Hattischerif von
alhane enigegenstellen. Die Tuͤrkischen Notabeln koͤnnen sich mit dem Gedanken einer Gleichstellung vor dem Gesetze mit den Ehristen nicht so leicht vertraut machen.
Nach Berichten aus Trebizonde . vom 16. Marz hatte man Nachrichten bis zum ten. Graf Sercey war in Ispa— . allwo sich der Schah mit seinem Hofe befand, eingetroffen.
er in Paris gewesene Persische Botschafter Hussein Chan, ist wegen Ermordung seines Italtänischen Intendanten zur Vexant— wortung gezogen und nach Ispahan berufen worden. Graf Sercey hatte sich bei dem ihm entgegen geschickten Prinzen Kar— man Mirsa uͤber Hussein⸗Chan, wegen seines Benehmens gegen die von ihm angestellten Franzoͤsischen Offiziere, denen er ihren Sold vorenthielt, beschwert, worauf dieser jedem 250 Spanische Piaster auszahlte.
Aegypten.
Nach den neuesten Berichten aus Bairut vom 18. Maͤrz war abermals eine Insurrection unter den Drusen ausgebrochen; die aber schnell unterdruͤckt wurde.
Die Wiener Zeitung meldet: „Nach Berichten aus Alexandrien vom 19. März hat Mehmed Ali von Aegypten end— lich den Konsuln offiziell anzeigen lassen, daß er den Ferman des Handels- Traktats zwischen England, Frankreich und der Pforte anerkenne, und somit dem Monopol⸗System entsage.“
Syrien. Im Oesterr. Beobachter liest man: „Amtliche Be—
richte aus Bairut vom 15. e. berichtigen die Angaben der ich an den wuͤrdigen Vorste⸗ her des Spanischen Klosters zu Damask, Pater Tommaso, be⸗
Smyrnaer Blaͤtter uͤber den angeb
gangenen Mord dahin, daß die That keinesweges noch erwiesen, die Thaͤter nicht ausgemittelt sind und die von der Lokalbehoörde zur Beaugenscheinigung der in den Abzugs⸗-Kanälen des judischen Stadtviertels aufgefundenen Knochen bestellten Aerzte und Chi⸗
rurgen erklart haben, es seyen diese Knochen aͤltere und überdies
Thierknochen. — Wenn, wie einige Nachrichten lauten, die aus Anlaß des obigen Mordes stattgefundene Judenverfolgung in Damask wirklich auf dem oft wiedergekehrten Wahne beruht, daß die Juden zur Zeit der Osterfeier Christenblut verzehren, so beweist dies nur, wie durch Jahrhunderte sich Meinungen sort⸗ schleppen konnen, welche der menschlichen Natur widerstreben, dem Buchstaben des juͤdischen Gesetzes entgegen sind und in dem gegebenen Falle jeder Wahrscheinlichkeit schon dadurch Trotz bie⸗ ten, daß die That im Februar begangen worden, waͤhrend die südischen Ostern, wie bekannt, viele Wochen spaäͤter, im April, fallen. — Aus dem naͤmlichen Wahne soll eben jetzt eine Juden⸗ verfolgung in Rhodus stattgefunden haben, und zwar aus Anlaß des Verschwindens eines Griechischen Knaben.“
— Das Amsterdamsche Handelsblad theilt folgende Meldung des Niederlaͤndischen Konsuls in Bair ut mit: „Die Juden in Damaskus werden beschuldigt, einen Kapuziner⸗-Mönch daselbst ermordet zu haben, doch haben alle Nachforschungen bis— her noch zu keinem Resultate gefuͤhrt. Inzwischen wurden die Häupter der vornehmsten juͤdischen Familien in den Kerker ge— worfen, während die bei ihnen angestellten Haussuchungen vöoͤllig fruchtlos gewesen sind. Ein junger Israelit ist in der Nacht vom 18. zum 19. Februar durch Stockschlaͤge getoͤdtet worden, weil er ausgesagt hatte, daß er den gedachten
sind der Meinung, daß die ganze Anklage das Werk der Orts—
die Schuld auf die Juden zu wälzen.“
Einladung. 12. Mai c. um 10 Uhr im Königl. Akadeinie⸗Gebäude seine gewöhn⸗
wirkung der statutenmäßigen neuen Wahlen, Rechnungslegung und Verloosung der erworbenen Kunst⸗Gegenstände halten. Mitglieder werden hierzu ergebenst eingeladen und zugleich ersucht, die etwa für das Jahr 1839 noch rückständigen Beiträge bis zum 3. Mai c. spätestens einzuzahlen, um an der Verlecsüng Theil nehmen zu können.
Die zur Verloosung bestimmten Kunstwerke werden vom 20. April bis zum z. Wia e. täglich Lon 11 —2 Uhr, in dem vorerwähnten Lo— kale für die Mitglieder des Vereins ausgestellt seyn. Jedem der hier in Berlin wohnenden Mitglieder werden eine Anzahl Karten um Ge⸗ brauche für sie selbst und ihre Freunde übersender werden. Die aus—⸗ wärtigen, hier anwesenden Mitglieder konnen solche Karten auf Ver⸗ langen bei dem Vorsitzenden des Vereins, Serrn von Olfers (H. d. n.
ackhof Nr. 2, dem Schatzmeister, Herrn Stadtrath Keibel (Stra⸗ errn Funk (Markgrafen
lauer Str. Nr da), oder dem Secretair Fu Str. Nr. 83), Morgens . 8 und 10 Uhr, in Empfang nehmen. Berlin, den 17. April 1820.
ö schen Staate.
Wissenschaft, Tunst und Literatur. Italien. Beiträge zur Kenntniß Dieses Landes von * drich von Raumer. Zwei Theile. Leipzig bei Brock= haus, 1840.
Wie viel auch schon über Italien mit seinen hellen Lichtern und — tiefen Schatten geschrichen werden, so bietet es doch dem in nvollen und tiefer gebildeten Reisenden immer nech neue Seiten und reichhaltigen Stoff dar. Selbst dem schen viel Besprochenen, Allbekannten lassen sich neue Seiten baewinnen oder durch eigen⸗ töoümliche Verbindung die Wirkung der Neuheit von kunstgeilbter Vand verleihen — tantum series junet uraque ballet. Ein Beissel daron giebt das vorliegende Buch, das keinen Gegenstand ven Wichtigkeit
überlassen.
Kapuziner in das ü ; ; Haus eines Tuͤrken habe hinein gehen sehen. Alle . und seinen Mitbürgern in neug glücklichere Baßznen hineinzuhelfen. , Er hat siegreich erwiesen: J ĩ ; i ; reich, England und Spanien, so wie die den Einheimischen bewilligten behörde sey, die, einen Vorwand suchend, das Geld der Juden 1 2 x an sich zu reißen, jenen Priester selbst auf die Seite schaffen, um traten; 2) daß jene Verträge unbillig gegen andere Mächte sind ren Flaggen (um Schaden der Produzenten) jnrückschrecken und Re pressalien (jun Schaden der Kaufleute) hervorrufen; 3) daß es unge⸗ e ,. 52. ö. ; recht und zugleich thöricht ist, im Handel nur durch den Schaden An⸗ Der Verein der Kunsifreunde im Preußischen Staate wird am w. ; ei nnr du den, nm,.
Die geehrten Wenn der Fürft von Cassaro zum Seile seines Vaterlandes mit diesen
Alnsichten durchdringt, so muß zugleich das große Ungeheuer (welches
sagen zu dürfen, daß es in z . . J — e d Sindruck tiwricht Direktorium des Bereins der Kunstfreunde im Preußi⸗ dem es dem Eindruck ent rich noch leben, auf jedes patrietische Gemüth gemacht haben.
und Interesse zu berühren unterläßt, aber besonders viele ernste sla⸗ tistische und historische Gegenstände mit dem leichten Conversations⸗ Ton, der durch das Ganze herrscht, zu behandeln weiß. Statt einer ausführlichen Inhalts-Anzeige oder Auszügen wählen wir als Probe nur einen Gegenstand aus, der gegenwärtig die allgemeine Aufmert⸗ samkeit besnders in Anspruch nimmt, das Neapolitanische Schwefel⸗ Monopol. Diese anfangs unscheinbare Handels- und Administration⸗ Angelegenheit hat einen politischen Charakter angenommen und die Be⸗ herrscherin der Meere droht mit der ujtiumm ratio rerum. Wie vor fast einein Jahrhundert — 712 im Oesterreichischen Successiens⸗Kriege— sollen setzt Englische Schtffe die Hauptstadt schrecken und mit den stumm⸗ beredten Mündungen ihrer Feuerschlünde die diplomatischen Verhand- lungen unterstützen. Ueber den Ursprung dieser streitigen Angelegenheit selbst lesen wir aber Nachstehendes in obizem Werte folgen: „Ihr erinnert Euch gewiß aus früherer Zeit, daß man der lieben Schußjugend zuweilen Lateinische Aufsätze einhändigte, in denen mit BVorsatz alle nur möglichen Fehler gegen Grammatif und Syntar ge⸗ macht waren, damit man dieselben herauskorrigire und einsehen lerne, wie man nicht Lateinisch schreiben müsse. Dasselbe Verfahren scheint man in Neapel bei Anordnung des Sicilischen Schwefelhandels einge⸗ schlagen zu haben; es läßt sich an den neueren Gesetzen und Berträ⸗ gen vollständig nachweisen, wie man zufolge echter Bissenschaft und Erfahrung Dinge dieser Art nicht leiten und behandeln solle. en sondere ist der Vertrag zwischen der Regierung und der Gesellschaft Taixr und Apcard, ein monstrum horrendum, ingens, cui lumen ademptum, wie es in der neueren Finanzgeschichte Europa's schwerlich zum jzweitenmale vorkommt. Beschuldigüngen solcher Art sind hart; es wird aber nicht schwer werden, dieselben zu beweisen. Als vor ei⸗ nigen Jahren der Preis des Schwefels, des wichtigsten Ausfuhr⸗Arti- kels von Sicilien, aus mancherlei natürlichen Gründen sank, klagten wie gewöhnlich, alle Verkänfer, und manche drangen darauf: die Ne⸗ gierung selle etwas thun, damit Preis und Gewinn sich erhöhe. Die⸗ sen Irithum, als lönne irgend eine Regierung, die Einkaufs und Ver⸗ kaufs⸗Preise der Waaren nach Belieben regeln, benutzten Eigennützige, und ein Herr von Tair übergab einen größen Plan, wie jenen Ver⸗ käufern zu helfen sey. Er lief im Wesentlichen auf das hinaus, was wir szgleich werden kennen lernen. Ungeschreckt dadurch, daß Sicilische Beauftragte diesen Plan aus sehr guten Gründen verwarfen, trat Herr Apcard mit einem zweiten und endlich mit einem dritten bervor, werin es hieß: es sey thöricht, den Eigenthümern der Schwefelmi⸗ nen zu verstatten, dieselben durch übermäßigen Anbau zu erschöpfen; der Staat müsse ordnend dazwischen treten, den Eigennutz bändigen und den leeren Traum von freiem Handel verscheuchen. Er müsse das Monopol des Schwefel-Handels, welches die Natur der Insel gegeben. wider das Ausland sichern und festhalten. Es sen ein Glück, wenn Sicitlien wenig Schwefel erzeuge, und für das Wenige viel Geld er⸗ halte. Eine geschlossene Handel s⸗Gesellschaft könne allein zu so herrlichem Ziele führen, und die Herren Tair, Apcard und Cempagnie wollten aus Floßer Großmuth ein fo gefährliches Geschäft übernehmen, und obenein Straßen bauen, Almosen geben, Eigenthümer entschädigen und ein mineralogisches Kabinet in Palermo gründen! Redensarten und Lock vögel solcher Art gewannen manchen Unrerständigen, Mittel anderer Art wurden an anderen Stellen angewandt, eine Prüfung in vollem Staats-Rathe aber vermieden und die Führung der Sache meist einem Minister anvertraut. Gleichzeitig gingen aus Sicilien laute Klagen ein, über die in neueren Zeiten sehr erhöhte Mahlsteuer, und gem sse Leute drangen auf Verminderung derselben; nicht aus Gefühl der Se⸗ rechtigkeit, oder weil man die Einnahme entbehren konnte, sondern well man alsdann dem salte mortale zur Gründung einer Schwefel⸗ Gesellschaft nicht mehr entgehen könne. So erschien denn am 27. Juni 1838 eine Königliche, vom Minister S. Angelo gejeichnete Verfügung, in deren Einleitung es heißt: Zum Besten unserer gelieb⸗ ten Unterihanen, um in Sicilien Schulden zu bejahlen, Lasten zu er⸗ leichtern, großen Reichthum zu verbreiten und überall öffentliche Verte hervorzurufen, deren die 3 so sehr bedarf, wird (ohne den Plä⸗ nen von Privilegien und Borrechten Geher zu geben) mit Tair, Apcard und Comp. auf zehn Jahre ein Bertrag zeschlessen, im Wesentlichen folgenden Inhalts: j Da die große Preduction des Schwefels alles Unglück in Sicilien erzeugt, soll dieselbe ven jährlich 900 00 Ctr. auf 600 000 hinabgebracht, alse um ein Drittheil vermi = dert werden. 2) Der Durchschnitts-Ertrag ven 183*, bestimmt das Maß der zwei Drittheile, über welche hinaus man künftig keinen Schwe fel zu Tage fördern darf. 3) Der Preis zu welchem die Gesellschaft einfanft und zu welchem sie verfauft., wird amtlich bestimmt. 3) Sie bejahlt dem Könize jährlich 00 M00 Neaxolitanische Dukaten. 3) Tie Eigenthümer haben volle und unbeschränkte Freiheit, ihren Schwefel zu verkaufen, an wen sie wellen, und zu verschicken wo⸗ bin fie wollen, sofern sie nicht geneigt sind, ihn der Gesellschaft zu So der Freiheit günstig, lautet diese Berschrift in der Verfügung vom 27. Juni 1838; in dem von S. Angelo am 8. Angust mit Tair abgeschlossenen Vertrage ist jedoch nach dem Worte überlassen eine 261 Zeile hinzugefügt worden: vorausgesetzt, daß die Eigenth ümer 20 Karlinen für den Centner an die Gesell⸗ schaft zahlen.“
Ueber den Minister, dessen Entlassung jene Angelegenheit herbei⸗ geführt hat, den Fürsten Caffaro, beißt es dann. Bei den neuen Ber. handlungen über Abänderung des zeitherigen Srstems und Abschluß eines Handels⸗-Vertrags mit England sind alle die Berurtheil mals ausgesprochen und die Irrthümer vertheidigt werden gründliche Wissenschaft und umfassende Erfahrung längst widertegten. Desto mehr Berdienst hat derjenige hohe Staats-Beamte, welcher Ge⸗ duld und Muth nicht verliert, diesen Stall des Augias ju reinigen 1) daß die früheren Verträge mit Frank- Vortheile und Prämien einseitig und nachtheilig waren, und die Fort⸗
schritte des Handels nicht durch dieselben, sondern trotz denselben ein⸗ 3nd 8 sind de⸗
derer und durch Monopol gewinnen zu wollen; ) daß in unseren Ta
; ö . wehn“ gen nicht das Ueberbieten im Besteue hik. rvorthei⸗ liche Jahres-Persammlung für Abstattung des Jahres⸗Berichts, Be⸗ 6e ss Ueberbieten im Besteuctn, Sbikaniren and Ueder derte
len die Grundlage der Handels-Verträge seon lann, sonderm. Offenheit Berücksichtigung des beiderseitigen Interesse and echte Reziprezit t
andere Väter hat), nämlich das Sicilische Schwefel⸗Monopel, verdien⸗ ten Todes sterben. Auch wird das Uebergewicht abnehmen, welches bei vernünftigeren Grundsätzen und größerer Thätigkeit) die Sardini⸗ schen Staaten über die Neapolitanischen ausüben. a.
Berlin. Unter den vielen Erscheinungen, welche sich beeilen das Jubeljahr Friedrich 's des Sroßen ju feiern, verdient auch ein lithe⸗ graphisches Blatt genannt zu werden, welches aus mehreren Muster · dildern das Portrait des großen Königs in fast kolessalem Maßstabe usammenge lellt hat. Zur Empfehlung dieses Abbildes. das wir einem
ilettanten, dem Verrn Nyssen aus Düffelderf, verdanken glauben wir daß seiner Totalität wehlgetreffen scheine in welchen nicht bloß die est im Bilde in dessen Strahlen wir Ja Wegen sei⸗ ner Dimension wird sich das Bild besenders auch für größere Lokale eignen. Man findet es ausgestell an dem Schaufenster der Kunst. handlung des Serrn Taraschwigöz, Königsstraße Rr. 1 woselbst auch eine Subseriptions⸗Liste ausgelegt worden. 1
geschauten Züge, sendern auch der Geist
— — Breslau, L. April, Der Mugsschuß des Vereins ur Er⸗ richtung einer Equester⸗ Statue Friedrichs des Greßen in Breslau hat sich nunmehr, und zwar einstimmig, für das Modell des Serrn 81 eutschieden. Bekanntlich war sein Kenfurrent Herr Kalide in Ber⸗ lin. Letzterer hatte eine ideale Auffassung und Betleidung vorgelogen während Kiß das Koestüm der Zeit N. dat. Es ist nur ne I= freierer Unwur des Mantels und die Darntellung dez w K 23 n rüstigerem Man nezalter gewünscht worden. Das gebt