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dem des Innern vereinigt, und endlich das Unterrichts wesen vom Mi — des — und mit dem der öffentlichen Ar⸗
beiten vereinigt wird. Schweden und Norwegen.
Stockholm, 14. April. Gestern legte der Staats rath, Ge⸗ neral Frhr. Cederstroͤn, den Eid in die de des Königs ab und nahm darauf seinen 21 Staats ⸗Rathe ein.
Am 1Iten d. wurden Namens Sr. Majestat sämmtlichen Standen zwei Königl. Schreiben mitgetheilt, das eine den Vor⸗ schlag zu einem neuen Civil und Kriminal Gesetzbuche zum zwei⸗ tenmase mittheilend, das andere die Stangeneisen ⸗Schmiedung
d die Veredelung des gröberen Eisens betreffend.
Dänemark.
Kopenhagen, 18. April. Die Berlingsche Zeitung ent halt folgenden Artikel über die hier neulich vor den Wohnungen des Masor Magens, so wie des General- Gouverneurs Scholten statt gefundenen Volks ⸗ Versammlungen: Es ist dieser Tage hier Gegenstand des Gesprächs gewesen, daß ein Haufen Menschen, beinahe unmittelbar, nachdem er ein Vivat vor dem Hause eines Beamten ausgebracht hatte, gegen einen anderen Beamten, der des ersteren Widerfacher, und von diesem angeklagt ist, das Ge⸗ gegentheil geäußert hat. Daß man eine solche Begebenheit, die
Ungewohnten und Ungewoöhnlichen gehört bespricht, ist ganz in der Ordnung; nur muß man kein besonderes Gewicht darauf legen eder derselben eine besondere Bedeutung verleihen. Wenn die Klage eingegeben ist, wird ihr Grund oder Ungrund ven den gesetz li⸗ chen Organen untersucht werden, jedes Einschreiten in deren Functionen, jeder Versuch, 6ffenilich ein Urtheil —— che die Sache untersucht ist, ist eine Anmaßung, ein Selbstrichten, welche der gute Burger mit Kraft zuruͤckweisen und unwirksam machen muß. Es ist denn doch nicht ein ——— Poͤbel oder eine Anzahl junger Leute, die den streitigen Punkt hier entscheiden sollen. Wir werden bei dieser Gelegenheit an die nach drücklichen Worte erinnert, mit welchen Assessor Algreen⸗Ussing bei der am 2X8. Mai 1833 stattgefundenen Fest⸗Mahlzeit den echten Oppo⸗ sitionsmann schiiderte und da unter Anderem sagte: „Derselbe läßt am liebsten Personen aus dem Spiele, wo er aber nicht an der Sache ruͤhren kann, ohne zugleich anden Personen zu ruͤhren da schreckt ihn weder Band noch Stern —— ' dahingegen halt er sich fuͤr viel 4 ut, um sich unter Gassenbuben zu mischen und auf Poͤbel⸗ 2 ein nichtssagendes Pereat zu schreien.“
Deutsche Bundesstaaten.
— — Dresden, 20. April. Die Eröffnung unseres neuen im Fortbau thaͤtig begriffenen Theater⸗Gebaͤudes, deren Zeitpunkt fruher auf den Monat August angesetzt war, scheint wohl einige Monate später erst erfolgen zu können. Eben so unbestimmt ist es, mit welchem Stucke das neue Theater eroͤffnet werden wird. Ziemlich fest scheint der Entschluß zu seyn, diese Festlichkeit an keine Oper, auch nicht eine Deutsche oder vaterländische zu knuͤpfen, wahrscheinlich wird ein Drama Gothe s oder Schiller s an dem Tage zur Auffuͤhrung kommen.
Die Dauer des Landtags ist nunmehr vom Könige festge⸗ setzt, und bis zum Anfang Juli bestimmt worden. fragt sich jedoch, ob bei der mannigfachen Vorlage und den sich häu⸗ fenden Positionen die beiden Kammern zu dieser Frist die Be— rathungen beendigen werden. ;
Eine kleine, auch dem Laien interessante Schrift ist kuͤrzlich hier veroffentlicht worden, die unter dem Titel „Berichte und Protokolle uber die stattgefundene ärztliche Beobachtung der soge⸗ gannten Somnambule Johanne Christiane Höhne“ von dem Königl. Ministerium des Innern in Druck gegeben worden ist. Die Schrift fuͤllt 93 enggedruckte Seiten in kl. Svo.,, und ist im Verlage von Tr. Bromme hier erschienen.
— — geip is ö 21. April. Die Dampfwagen⸗Fahrten auf
der Leipzig⸗Dresdner Eisenbahn erfreuen sich in den letzten Tagen
durch den herrlich beginnenden Fruͤhling einer sehr regen Theil⸗ nahme. Mehrere Extra ⸗Fahrten nach Machern, Wurzen, Oschatz wurden in den Festtagen in Zugen zu 28 Wagen gemacht. Die Einnahme vom 12. bis 18. April beträgt 615 Thir. à Gr., ind zwar von C383 Personen 4341 Thlr. 14 Sr., vom Guͤter⸗ Transport 1803 Thlr. 14 Sr. Die Actien stehen heute mit 1001. pCt. im Courszettel bemerkt.
Nach dem neuesten Adreßbuche haben wir gegenwärtig in Leipzig unter Anderen 43 Instrumentmacher, 51“ Waaren⸗ und . - Sensale, 39 Bötticher, Glaser, 17 Kupferdrucker, 13 Kuͤrschner, 21 Perruͤckenmacher, 37 Schlosser, 15 Uhrmacher,
Branchen.
Die mit dem 4. Mai beginnende diesjährige Ostermesse wird nach der offiziellen Bekanntmachung bis zum 23. Mai dauern; nach den seg, Nachrichten, und nach den Ergebnissen der
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. esse zu schließen, erwartet man eine ergiebige Nesse.
Mit Ende jetzigen Jahres wird in allen Stadttheilen und Vorstädten, nur die neuen Anbaue = Gas beleuch⸗ tung seyn, so daß nunmehr auch diese Einrichtung im Interesse der — ö — iemlich vollendet ist. Die Kosten dieser Beleuch⸗ tungsart sind freilich bedeutender, als die der fruͤher stattge⸗ . ;
er Fruͤhling scheint nunmehr festen Fuß auch bei uns ge—
faßt zu haben; wenigstens haben wir seit einigen Tagen herrliche itterung und bei kalten Nächten oft gegen 13 Grad Wärme am Tage. Der Gesundheitszustand ist vortrefflich; in der Zeit vom 11. bis 17. April sind 28 gestorben und 21 geboren worden.
* . Oesterreäich. Wien, 15. April. (A. 3.) Der Ungarische Reichstag hat 21 2 2 3. — Gulden — — 2 . e letzte d r, ,, ö er wichtigeren Propositionen des e ge Angelegenheit beschäftigt jetzt den Ungarischen Landtag, nämlich die e rung der 22 und e er, heit und die damit bedingte Aufhebung des Zunft, und Innungs— wesens in Ungarn. Die Staͤndeiafel hat den betreffenden Gesetzh En bereits angenommen und man erwartet mit Ungeduld den Ve der Magnaten⸗Tafel. Alle Verstaͤndigen würden sich freuen, wenn endlich einmal den verderblichen Einflässen der Zünfte, die in Ungarn mit allen ihren Mißbrauchen noch Bestand haben, ein Ziel gesetzt wurde. essen hat dieser Gegenstand unter den Bürgern der Königlichen Freistädte einen panischen
Schrecken verbreitet, und es werden ihrerseits Sessionen über
Sessionen gehalten und Deputationen angeordnet, um bei Sr. Majlestàt dem Kaiser bittlich dagegen einzuschreiten. Auch von Pesth aus geht eine ähnliche Deputation ab, die zugleich gegen die den Juden zu bewilligenden Konzessionen wirken soll.
Nufregung, welche in den letzten Tagen in Rßt sich nicht wohl mit Worten n, . , sich K 9 panischer Schrecken der obersten Schichten der Gesellschaft
tende Mehrzahl gegen die fruheren Jahre hinsichtlich dieser . * z . 33 Nan weiß, es bedarf nicht großer Dinge, um eine Neapolita⸗/
ische Phantasie zu erhitzen. Die suͤdlaͤndische Entzuͤndbarkeit
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Der Klagenfurter Zeitung zufolge, ist die Kreisstadt Judenburg in Steiermark von einem großen lück betroffen Dorden. Am 8. April in der ersten Nachmittagsstunde kam in der Werkstatt eines dortigen Lederer ⸗Meisters Feuer aus, welches trotz aller zweckmäßigen Leitung der Feuerloͤsch⸗Anstalten, durch einen heftigen Wind befördert, doch in kurzer Zeit 103 Hauser und 23 Scheunen in Asche legte. ⸗
— — Wien, 17. April. Der Kaiser ist vor einigen Tagen von einer vorübergehenden Unpäßlichkeit befallen worden, gegen⸗ wärtig aber wieder vollkommen e, w. doch wird er an den Ceremonieen der Charwoche keinen Theil nehmen. Die Fuß⸗ waschung, von zwölf alten Mannern und Frauen, welche der Kalfer und die Kaiserin, umgeben von ihrem Hofstaate mit göo⸗ ßem Gepränge am gruͤnen Donnerstag zu verrichten pflegen, hat daher gestern nur theilweise stattgefunden, indem Erzherzog Franz diese Function vollzog. Die Erzherzogin Sophie befindet sich in gesegneten Umstaͤnden und konnie daher, wie dies sonst in Ver⸗ hinderungsfällen der Kaiserin geschieht, nicht mitwirken.
Der Herzog von Nassau verweilt noch immer hier, in sei⸗ nem Gefolge befinden sich die beiden Grafen von Boos. Walz eck, welche im letzten Spanischen Erbfolgekrieg im Karlistischen Heer gestanden, und sich durch ihre Tapferkeit hervorgethan haben. Der Herzog unternahm in diesen Tagen eine Exkursion auf der Eisenbahn nach Brunn. .
Mehreren Personen und den Redactionen verschiedener Zeit schriften wurde ein in Portugiesischer Sprache abgesaßtes ge⸗ drucktes Blattchen zugesandt, welches eine Pretestation Dom Mi⸗
uel's, gegen die Angaben eines Roͤmischen Korrespondenten der ie dnnn Zeitung enthält, und in getreuer Uebersetzung fol⸗ gendermaßen lautet: „Cirkular. Der König, mein Herr, un— ferrichtet von dem unangenehmen Eindruck, welchen ein in die Augsburger Zeitung aufgenommener Artikel vom 8. Marz auf einige Seiner treuen Unterthanen hervorgebracht hat: ermaͤchtigt mich zu erklären, daß Alles, was in jenem Artikel ven einer an⸗ geblichen Absicht oder Disposition Seiner Allergetreuesten Ma⸗ jestaͤt gefaselt wird, seine Anspruͤche (perlenguen-) auf den Por⸗ . Thron aufzugeben oder darauf zu verzichten und fuͤr Geld aufzuopfern, was sein ist, Kraft der Fundamental⸗Geseze des Reiches und des allgemeinen Wunsches seiner Voͤlker (helo vol geral dos seus Poros) durchaus falsch und erfunden ist, u Endzwecken, welche nur denjenigen, die den in unseren Tagen errschenden Geist der Revolution verkennen, zu entgehen ver— mögen. Der König wuͤnscht daher, daß diese feierliche Erklarung, welche nöͤthigenfalls durch eine Protestation gegen jegliche Art von Abdankung, auch im äußersten Falle, wird bekräftigt werden, so viel und so weit als möglich durch den Druck verbreitet werde, eine Erklarung, welche Dün Seine Begriffe von Ehre und die Gesinnungen der Dankbarkeit gegen Seine treuen Unterthanen zur unerläßlichen Pflicht machen. — Gegeben im Palaste der . Residenz Sr. Allergetreuesten Majestaͤt, den 27sten
arz dio. (Unierzeichnet Fray Fortunato, Erzbischof von Evora.“ J Die Gemahlin des Bayerischen Gesandten, Herrn von Ler⸗ chenfeld, hat Wien verlassen, um einen Theil des Sommers in Rord⸗Deutschland zuzubringen; auch Baron Loͤwenstern gedenkt bald seine Reise näch Dänemark anzutreten. Es heißt, daß sammtliche Danische Gesandte im Auslande fuͤr den kommenden Sommer Urlaub erhalten haben, um der fuͤr Ende Juni festge—⸗ setzten Krönung Konig ans beizuwohnen. Herr von Löͤ— wenstern wird sedoch schwerlich vor Jahresfrist zuruͤckehren. Einem in mehrere Journale übergegangenen Geruͤchte lg, würde Graf St. Aulaire nicht mehr nach Wien zuruͤckkehren, indem Herr Thiers diesen Botschafter, so wie Herrn von Ba— rante duͤrch Maͤnner seiner Farbe n ersetzen beabsichtige. Ein ähnliches Gerücht war hier im vorigen rühlinge, wahrend der angen Ministerial⸗Krisis, welche dem Ministerium Soult vor⸗ nging, allgemein verbreitet und beglaubigt. Nur in dem Fran— sischen Botschafts⸗Hotel schien man ruhig und seiner Sache ge⸗ iß zu seyn. Wah cheinlich wird die Sache auch diesmal deim
bloßen Gerede bleiben. Graf St. Aulaire ist hier sehr beliebt
und hochgeachtet. Sein Abgang wurde von den Geschaftsmaͤn⸗
nern der höchsten diplomatischen Sphäre gewiß nur sehr ungern
gesehen werden. — Italͤien.
— — Von der Italiänischen , 12 6 . eapel herrschte,
emeistert. Der Ruͤcktritt Cassaro's machte die größte Sensation,
ugleich wurden die unglaublichsten Geruͤchte in Umlauf gesetzt.
d hemüther einer, und andrerseits ihr angeborner Hang zur Feigheit sind far die Regierung in kritischen Momenten üble Ele⸗
nente. Statt nun aber, was dort am meisten Noth thaͤte, mit
Ruhe und Festigkeit vorzugehen, geschieht Alles tumu tuarisch, Hilltuͤrlich, uͤbereilt. 62 kommt die Bestechlichkeit der zeamten und die Unmöglichkeit, ein Amts ⸗Geheimniß zu be⸗ ahren. Am 15. Maͤrz überreichte Herr Temple seine verhaͤng⸗ Kvolle Note, am 16ten und 18ten versammelte sich der Staats⸗ Path und am näͤchsten Tage, noch bevor Fuͤrst Cassaro seine Ent⸗
ung gegeben hatte, war die Streitfrage der y mit roßbritanien das Gemeingut der Stadt, auf der Via Toledo, m Cafe d Italia, auf der Chigja hörte man von nichts Anderem. Ugleich würden die Truppensendungen nach Sieilien mit auf⸗ fender Hast betrieben. Der Feind mußte im vollem Anzuge n, um so gewaltige, eilige und ruͤcksichtslose Maßregeln zu echtfertigen. as Volk meinte nun, es werde Krieg geben mit Eagland, wogegen denn allerdings den besser Unterrichteten nicht entgehen konnte, daß die Regierung von Sicilien her Gefahr be⸗ fürchte. Die blutigen Ereignisse des Sommers 1837 sind hier noch in zu frischem Andenken, um nicht von dieser Seite das Ein m wenigstens nicht fuͤr unmoͤglich zu 93 —
sich in Neapel große Mißgriffe n ist man
Sünden werden in der Regel hart gebüͤßt. aber schonungslos . ren. Bekanntlich hat die Insel von fruͤhester Zeit an mit Neapel in wenig Verbindung gestanden; eine tief gewurzelte Abneigung gegen den Italianischen Kontinen!, den iel Sickllaher auch immer Jtallen nennen = sich elbst hal⸗ ten sie nicht fuͤr Italiäner — ist ein Hauptzug im Sicilischen Volks⸗ Charakter. Diese Abnei trat jeder Annäherung entge⸗ gen; auch die volitischen Verhä fuͤhrten zu einer verschieden⸗ artigen ickelung. Als Karl III. beide Lander unter seinem Serpter vereinigte, waren sie in administrativer Hinsicht vollig geschieden, und blieben es bis zum Jahre 1816. In diesem Zeit—⸗ raume erwies sich Sieilien inmitten der Umwaͤlzungen des Zeit⸗ alters, denen . nicht entging stets seinem Könige treu und anhänglich. n den Jahren 1758 und 1805 bot es ihm
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dem entflamnibgren
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ein Asyl, und wenn es gleich in der Folge fremden Intriguen gelang, eine Art von , des Vr i hervorzubringen, wo denn sodann die monströͤse Costituzlane Bentink entstand, so erschüterten selbst diese Ereignisse im Grunde keines weges dle Treue der Sicilianer. Inzwischen blieb dieser verunglückte, ja burleske Versuch, in Sicilien Englische Regierungsformen einzu⸗ fuͤhren, fur die Insel dennoch nicht ohne wichtige Folgen. Als nämlich König Ferdinand J. in seiner Hauptstadt Neapel wieder . und mit Recht darauf Bedacht nahm, in seinen Landen der Ordnung k pflegen, so kam in diesen Arbeiten die Reihe auch an Sieillen, die Bentinksche Constitution mute gestürzt werden, man ließ es aber dabei bewenden, man stellte den alten Zustand nicht wieder her, und Sicilien, das stolze, reiche, unab— hängige Land, mit seiner feudalen Baronin und seiner reichen Geistlichkeit, durch Jahrhunderte gewohnt, sich selbst zu verwal— ten, ward in Folge eines . zur eroberten Provinz her— abgewuͤrdigt — mit anderen Worten, ein Königl. Dekret vom Jahre 1816 sprach die Vereinigung der Sicilischen Regierung mit Neagel aus. Die beiden Reiche dies, und jenseits des Faro sollten unter Ein Gesetz und dieselbe Verwaltung gestellt werden. Man versah es nur in Einem Punkte: namlich, daß beide Laän— der so durchaus verschiedene Verhäͤltnisse darboten; in Neapel hatten die Franzoͤsischen Revolutionsstuͤrme so zu sagen al: na rasa ge macht, von der alten Zeit war auch keine Spur, in dein beweglichen und vergeßlichen Volke fast keine Erinnerung geblieben. — Der Adel war zu bloßen Titulirten herabgesunken, die Geistlichkeit hatte ihre Guͤter verloren, das alte Recht war dem Napoleonischen Ge⸗ setze gewichen — in Sicilien war im Grunde alles beim Alten eblieben, und dennoch, außer der Unterwerfung unter Neapel, ollten die feudalen mittelalterlichen Zustaͤnde der Insel ohne alle innere Veranlassung umgegossen und in moderne Franzoͤsische 1 gebracht worden. Es geschah, aber nicht zum Heile der nsel, auch nicht dem Neapolitanischen Festlande, noch der Re⸗ gierung. Nur die Anhänglichkeit an die Königliche Familie Über⸗ wand uch diesen Stoß, aber der Haß gegen Ales, was Neape— litanisch ist, das Mißtrauen, die Verachtung gegen ihre Mitbru⸗ der diesseits des Faro nahmen bei den Sicilianern surchtbar zu. Der Wohlstand der Insel sank rasch, gewiß nicht gusschließlich durch die Schuld der Regierung, wenn gleich zum Theil, dieser aber einstimmig und durchgehends zugeschrieben. Als im Jahre 1820 die Miltkair⸗Revolte in Nota ausgebrochen war, noch ehe der Brand die entfernteren Theile des Festlandes ergrissen hatte, kam er auch in Sicilien, wo inzwischen hinlaͤnglicher Gährungs⸗ stoff gesammelt worden, zum Ausbruche; nur mit dem Unter⸗ schiede, daß in Neapel die Revolution rein demokratisch und kar⸗ bonarisch war, während sich in Palermo, wo man zuerst losschlug, die Patrizier der Bewegung bemächtigten. Man wollte nichts ais Independenza; nicht etwa vom Könige, nein, nus von der Neapolitanischen Regiexung wollte man sich lossagen. Diese Ten⸗ denz ging der Europgischen Diplomatie nicht verloren, und als der Kongreß von Laibach sich mit Ordnung der rn, . Verhaͤltnisse beschäftigte, wurde die administrativg Trennung Si⸗ cillens von Neapel als Grundsatz aufgestellt. Zu Stande kam sie freilich erst im 37 1824, als ein Königliches Dekret vom 21. Juni die beiden Konsulten trotz dem Wöderstreben des Mi⸗ nisters Medici ins Leben rief. Die Neapolitanische bestand aus 10 Neapolitanischen, die Sicilianische aus acht Mitgltedern, Letz⸗ tere durchaus Sicilianer, beide Konsulten sollten in Neapel „brenn il Kerr residiren, in ihre Sphäre gehörten alle Gegen— sihnd. der Gesetzgebung und Gesetzes Auslegung, Kompetenzfra⸗ gen in zweifelhaften Fällen, Begutachtung der Urtheilsspruche der großen Gerichtshöfe von Neapel und Palermo. Endlich be⸗ hielt sich der Konig vor, die Arbeiten seiner Minister, wo noth⸗ wendig, der umstaͤndlichen und reiferen Prufung der Konsulten zu unterziehen, doch war ihr Votum ein rein konsultatives. Zu⸗ gleich wurde eine in Palermo residirende segrelaria reale erich, tet. Man sleht, die Trennung war vollstandig, wie denn auch die Bestimmung des organischen Statutes vom Jahre 1816, welche die Aemter in Sicilien den Sicilianern ausschließlich vor— behält, und sie zum vierten Theile zu jenen des vereinigten Koͤ⸗ nigreichs zuließ, während der ubrigen Regierungs⸗Periode Konig Ferdinand J. und unter Franz J. sorgfaältig aufrecht erhalten wurde. Mit veraͤnderten Bestrebungen trat die neue Regierung gleich vom Anfange hervor. Fuͤrst Cassaro, obgleich selbst Sicilianer mit Leib und Seele, vermochte nicht die organischen Veränderun—⸗ en abzuhalten, welche im Jahre 1831 und 1833 in den Ver⸗ n in Siciliens zu Neapel eingefuhrt wurden. Der 26 Schritt ward aber erst im Jahre 1837 gethan. Die neunzehn Köoͤniglichen Dekrete vom 31. Oktober 1857 heben die Selbstver⸗ waltung Siciliens auf, und machen die Insel foͤrmlich zu einer Provinz. Die traurige Veranlassung zu diesen durchgreifenden Maßregeln sind noch frisch in Jedermanns Gedächtniß. Nachdem in Palermo - vom 1. bis 14. Juli 18, 600 Personen der Cholera er⸗ legen waren, brach der Aufstand in den benachbarten Qrtschaftem Baggaria, Carini, Abbate, Capace aus. Geeich zeitig Bewegun⸗ gen hatten in Messina, in Catania und Syrakus statt. Im Grunde wiederholten sich in Sicilien nur die Auftritte, welche der Wahn, die Regierungen verbreiteten die ee g, in minder ausschwelfender Weise bei dem ersten Auftreten der Seuche auch
anderwärts hervorgerufen hatte. — Mißmuth 1 a er rund der Beschwerde, verbunden mit
und kraͤftigen Volks⸗-Charakter, hinzutraten, so loderte der Brand bald an allen drei Ecken der Insel, am heftigsten aber an der Ostkuͤste. Diese bot ein Schauspiel dar, welches in gar mancher eziehung an das Mittelalter gemahnte. Die Städte sprachen sich nach ihren Lokal⸗Interessen fuͤr oder gegen die Regierung aus: Palermo wurde bald beruhigt und der Valle entwaffnet, dagegen war die Stimmung in Messina schon zweideutiger, entschieden feindselig aber benahmen sich Sy⸗ rakus Und Catania. In letzterer Stadt erwies sich das Militair außerst fei, eine . Fahne wurde aufgezogen und die alte Losung Inependenza delsa Sicilia, kam wieder zum Vorschein. Mitt⸗ lerweile blieb man in Neapel nicht muͤßig. Truppen wurden in Eile eingeschifft und nach Reggio geführt, und der Polizei⸗Mini⸗ ster, des Königs Vertrauter, Dei Carretto, als Alter Eso, fur die Valli di Messina, Catania und Syrakus mit unbeschränkter Vollmacht bekleidet. Der wackere General Sonnenberg fuͤhrte seine Schweizer zuerst gegen Catania, dann nach Syrakus. Als besonders treu erwies sich das Städtchen Acireale unweit Cata—⸗
nia, welches mit den , den muthigen Sindaco an der
Spitze, mehrmals in offener Schlacht zusammentraf, und die weit zahlreicheren Independisten aus dem Felde schlug. Endlich kam die Pacification zu Stande. Es fehlte nicht an Hinrichtun— gen und Deportationen nach den benachbarten Inseln, indeß war ohne Strenge wenig auszurichten, und wenn Del Carretto der Grausamkeit angeklagt wird, so ist diese Veschuldigung ungerecht. Am haͤrtesten buͤßte die Stadt Syrakus, welche ihres Vorrechtes, als Sitz der Regierung des Valle, der nunmehr nach Noto ver⸗ legt ward, verlustig ging. Merkwürdig genug ist nie, trotz der
vielen Untersuchungs/ Kommissionen, mit Bestimmtheit ermittelt
g das Werk einer Verschwöͤrung ewesen. Ich meines Thells bin denn neben den unleugbaren Um⸗ utionair/propagandistischem Sinne, s vorherrschende Element in Sieilien. vollendeter Pacification erschienen nunmehr am 8. Nove die erwähnten neunzehn Dekrekte vom 31. Oktober: Das e unterdruͤckt das Ministerium der Sicilianischen An⸗ und theilt diese Geschaͤfte nach ihrer Be⸗ brigen Ministerien, das Ate Dekret hebt s⸗-Statthalters in Sicilien auf, onsaltore und General⸗Secretair Dekret führt die bromüicenita de' im- kraft welcher in Zukunft die oͤffentlichen Aemter in
hne Ruͤcksicht auf Nationalität (ob Meapolttaner, st heute das admi⸗
Das Vorstehende die Gegenwart zu Vergangenheit zur Klarheit gebracht alt in einem Lande das Recht halte ich die Dinge auf jener als man ziemlich allge⸗ Gift dort nicht
worden, ob jene Schild⸗Erhebun oder der äußeren Veranlassu zu letzterer Annahme geneigt, trieben der Propaga ist der Lokalgeist da
nda in revol
dieser Dekret gelegenheiten in Neape Fchaffenheit unter die die Segretaria Reale des Krie und giebt diesem dafur e an die Seite, das 17te seglie ein, eiden Ländern o ob Sicilianer) vergeben werden sollen. Dies i nistrative Verhältniß Siciliens zu Neapel.
enthält den historischen Hergang, denn um
begreifen, muß man sich die Wenn ein laͤngerer Aufenth giebt, ein Urtheil auszusprechen, so errlichen Insel nicht fuͤr so verzweifelt, mein annimmt, wenigstens ist das revolutionaire so allgemein verbreitet, noch hat es so tiefe Wurzeln geschlagen, inhänglichkeit an das H scherhaus noch immer fort, und die wohlwollenden Absichten des Königs wurden wenigstens zu meiner Zeit in Sicilien von Nie—
manden verkannt.
Rom, 11. April. (A. 3) Aus Neapel erfahren wir, daß der bei der dortigen Großbritanischen Gesandtschaft angestellte Kennedy, von London aus seinen Abschied von Er wird beschuldigt,
wie in Neapel. Auch besteht die
Secretair, John diesem Posten erhalten. des Schwefel⸗Monopols, in Abwesenheit des energisch genug im Interesse von England ge Ferner will man hier Nachricht haben, es sey der Englischen Flotte ausgelaufen, um auf
Neapel war der Stand ßerst besorgnißerregend. ie lakonische em Koͤnigl. so sey die Reihe an Man ist hier weifel eintretenden Zwangs—⸗ unscht sehnlich, daß der König von und sich mit der Englischen Regierung in Gute
eich zu Anfang esandten, nicht andelt zu haben. ereits von aus eine Abtheilun Neapolitanische Schiffe Nach den letzten der Sch wefel⸗Monopols⸗Angelegenheit au Herr Temple hatte an Admiral Stopford d „Da alle Unterhandlungen mit d . u keinem Resultat geführt hätten, ihm, seinen Instructionen gemäß zu h bange, welche Ausdehnung d Maßregeln er Neapel nachgebe verständige.
agd zu machen. deldungen aus
alten und w
un als ganz bestimmt versichert, wird auf den 2Jsten d. M. ein Konsistorium zusammenberufen, in welchem eine bedeutende Zahl von Erzbischofen und Bischoͤfen kreirt werden rankreich allein sollen zehn Bischofe er— nannt werden, wenn ihr Prozeß bis dahin beendet seyn kann. Zu dem Fest von St. Peter erwartet man eine Promotion von sieben Prälaten zu Kardinälen. Spanien.
Madrid, 11. April. Die nach den Ereignissen am 23. und 25. Februar in der Umgebung der Deputirten⸗ Kammer getroffe⸗ n Vorsichts Maßregeln bestehen noch fort. Sitzung der Deputirien⸗Kammer trugen die Herren Guento, CTor⸗ ina, Inigo, Tambizado Coutero und Andere darguf an, daß das Verzeichniß aller Ernennungen, die von den Ministern in den letzten zehn Tagen vor ihrem Ausscheiden vorgenommen worden, der Kainmer vorgelegt werden sollte. diesen Antrag, indem derselbe nicht nur einen Tadel gegen die ausscheidenden Minister, sondern auch einen Angriff gegen die Koͤnigliche Prärogative enthalte. eines solchen Verzeichnisses unnbthig, da die Ernennungen durch die „Hof Zeitung“ bekannt gemacht wurden. nach unbedeutenden Debattẽn mit 73 gegen 4
Am Sten überreichte der neue Britische Botschafter am hie— sigen Hofe, Sir A. Aston, der Koͤnigin seine Beglaubigung s— Schreiben und richtete fol
Man sagt, fuͤr
In der heutigen
rrazola bekaͤmpfte
Uebrigens sey die Vorlegung
Der Antrag wurde 8 Stimmen ver⸗
de Worte an dieselbe:
Majestät die Schreiben der Königin von England überreiche, die mich jum Botschafter bei der Königin Isabella II., Ihrer erhabenen Tochter ernannt hat bin ich von mei⸗ Fer Souveralnin noch besonders beauftragt, sowohl die Versicherungen es lebhaftesien Interesses, das sie an dem Wohlergehen und dem Gl Ew. Majestät und Ihrer erhabenen Tochter nimmt, zu erneuern, als auch ihren aufrichtizen Wunsch auszusprechen, die Bande der Allianz welche die Kronen von Spanien und Englaud so [,, 9 n . Sou⸗ aufgetragen, Majestät die zuversicht⸗ udrücken, daß die edlen zin see ge, . 6 panischen Volkes für die Rechte seiner legitimen reiheit mit vollständigem Er⸗ vollkommener Ruhe und zu⸗
und Freundschaft, glilcklich verbinden, immer verainin hat mir gleichfalls liche Hoffnung ar chen Opfer des
ouverainin und die constitutionell
folge gekrönt seyn und die Nation nehmender Wohlfahrt erfreuen werde.“
Die Königin erwiederte hierauf:
c ebe . . die S n von England gegeben haben, mit großer Genugthunn lles thun, was in meiner Macht amn 9 . * Juneigung, sondern auch aus Dankbarkeit die Bande der Freundschaft welche die beiden Nationen so glücklich verbinden, ; Ihre Majestät die Königin Victoria hätte keinen iw scher Ihrer Gesinnungen wählen können, als Sie. Eben so, wie siät die Königin von England, schmeichle ich mir mit der nung, daß der Sieg in kurzem die heroischen A nischen Volkes zu Gunsten der c nes 636 erhabenen .. 3 werde
Als Kandidaten fuͤr die Wuͤrde des Kriegs-Ministers
die Generale Lauregno, Sanz, Santiago, M 6 uiz Samper in Vorschlag gebracht worden. icht definitiv entscheiden, ehe ge von Vittoria eingegangen ist, an den man uͤber diesen
der Graf Ofalia, Don Pedro t veros, der Marquis de Lis, Don Modesto de ĩa . ö General Narvaez sind zu Senatoren ernannt worden.
Saragossa, 109. April. Man erwartet hier heute die von Zurband gemachten Gefangenen. Selten war ein barer. Die Feinde hatten entweder die Wah jöonette, oder in einen furchtbaren Abgrund zu ten das Letztere und mehr als 300 wurden am Fuße der Felsen erschmettert gefunden. Ueber 200 haben unter den Stößen der
ajonnette und der Lanzen geendet. nerals Leon stehenden Truppen der Königlichen Garde haben Monroyo n, befehligt von Puiz Samper, ist in atte diese beiden
fester zu knüpfen.
Da aber auch anderes Elend, le mir im Namen ö. Köni⸗
ester zu knüpfen. rdigeren Dollmet⸗
zeroi nstrengungen des onstitutiouellen Freiheit und des Thro—
. Doch will man eine Antwort von dem
genstand geschrieben hat. Der General Aldama,
ampf furcht⸗ sich in die Ba⸗ arzen; sie wäͤhl⸗
ie unter den Befehlen des Ge⸗
besetzt, die zweite Divisio
ckt. Der Feind oͤrfer inne.
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dem zweiten mußte man die Artillerie wirken lassen.. ei ließ eine ansehnliche Zahl von Todten und e ,, mehrere Gefangene zurück. In der Nacht traten mehrere De⸗ serteure zu uns ber. Esparters's Hauptguartier ist in Aqua- viva, von wo aus gestern ein Ingenieur ⸗Oberst mit zwei Com⸗ vagnleen Sappeurs abgingen, um . zu befestigen. Mas de las Matas, 6. April. Man versichert, daß die Garnison von Aliaga eine schwarze Fahne aufgesteckt habe. Es scheint, Cabrera hat jeden Befehlshaber eines befestigten Platzes die Ordre zugehen lassen, sich eines soschen Banners zu bedienen. Der General en chef hat heute ein Diner gegeben, zu welchem die ersten O der Armee, so wie die Franzoͤsischen und Eng—⸗ lischen Kommissarien, eingeladen waren.
Ceres, 10. April. Cabrera's Ankunft in Berga hat sich nicht bestätigt. Der Brigadier van Halen, Bruder des Gene⸗ ral⸗ Capitains, hat eine Expedition auf Mora de Ebro versucht, die nur das Vorspiel eines großen Angriffs zu Wasser und zu Lande seyn soll, den man auf die an beiden Ufern befindlichen Insurgenten beabsichtigt. Aus Bourg ⸗Medame geht die Nach⸗ richt ein, daß Cabrera in Mora de Ebro gefährlich krank dernie—= der liege. ö !
Türkei.
Konstantinopel, 28. März. (Morn. Chron.) Die Tuͤrkische Regierung hat bereits von ihren Reformen Vortheil gezogen, indem sie von den neuen Munizipal⸗Raͤthen, welche in ver⸗ schiedenen Theilen des Reichs gebildet worden, Geldvorschuͤsse em⸗ pfangen hat, die beträchtlich genug sind, um die Beduͤrfnisse des
ugenblicks zu decken. Dadurch wird die Verausgabung von Papiergeld unnothig, und jenes neue System der Finanz ⸗Einnah⸗ men, welches an die Stelle des willkuͤrlichen Raubes der Pascha's treten soll, ist bereits in Wirkung.
Die Pforte hat eine neue von Mehmed Ali angezettelte Ver— schwöͤrung entdeckt, welche . Zweck hatte, Reschid, Chosrew und das Ministerium zu stürzen. Scherim Bey war der Agent, und als Mittel sollte die Aufregung des Fanatismus der Tuͤr⸗ ken gegen die Reformer dienen. Das Komplott ist entdeckt und die Theilnehmer sind bestraft worden. Chosrew hat seine volle Gesundheit wieder und erscheint bereits am Hofe des Sultans.
Die Russische Regierung soll saͤmmtliche disponible Schiffe in ihren Hafen gemiethet haben, um Truppen nach der Kuͤste von Abasien zu transportiren.
m ü , , m.
— — Königsberg, 18. April. Der Leuchtthurm zu Pillau gab nur der Seeseite das Licht, dessen aber die Schifffahrt von der Pregelmuͤndung ab, obschon der Beleuchtung sehr beduͤrftig, dennoch gänzlich enthehrte. Um diesem Beduͤrfniß abzuhelfen, ist gegenwartig eine Argandsche Lampe mit einem sehr vorzuͤgli— chen Reflektor an dem großen eisernen Lampengeruͤste in dem Pillauschen Leuchtthurme angebracht, und die Axe des Reflektors nebst Lampe nach dem Brandenburger Thurme gerichtet worden, wodurch nun das Licht den Schiffen, welche von der Pregelmuͤn⸗ ,,,, auch bis gegen den Kahlholzer Hacken sicht⸗
ar wird.
— Vor der Publication der Allerhöͤchsten Kabinets⸗Ordre vom J. Februar 1835, deren Hauptabsicht dahin geht: dem uͤber⸗ mäßigen Genusse der geistigen Getraͤnke, besonders in der niede⸗ ren Volksklasse vorzubeugen, befanden sich im Regierungs⸗Dezirk Königsberg 3848 Schankwirthschaften in l r der Gast⸗ hoͤfe, Kruͤge, Nestaurationen und Speise⸗Anstalten) auf 716, 342 Einwohner. Bis zum Schlusse des Jahres 1839 hatte sich die Zahl derselben aber um 417 vermindert, während die Zahl der Einwohner um 26579 gewachsen war. Es trafen demnach im
ahre 1835 186 Geelen und Ende 1839 217 Seelen auf eine chankstelle.
— Im hiesigen Regierungs⸗Bezirk existirten Privat⸗Huͤtten⸗ werke und metallische und mineralische Fabriken: im Jahre 1836 sechs, und betrug der Gesammtwerth der Fabrikate 40, 070 Rthlr., 1838 sechzehn, im Betrage von 122.635 Rthlr., Ende 1839 wa— ren vorhanden. Glashuͤtten, 10 Eisenhaᷣmmer. 2 Kupferhäm—⸗ mer, 2 Eisengießereien, 1 Maschinenbau, und Metallwaaren Fa— brik, 1 Kettenschmie de, Maschinenbau⸗, Ankerschmiede⸗Fabrik und Eisengießerei. Der Gesammtwerth der Fabrikate betrug 166,534 Rthlr., also im Jahre 1839 43,89 Rthlr. mehr als im Jahre 1838, und 126,164 Rthlr. mehr als im Jahre 1836, woraus er— hellt, daß die Industrie in den vorgedachten Gewerbszweigen auch im Regierungs⸗Bezirk Königsberg auf eine erfreuliche Weise zugenommen hat.
Köln, 19. April Die hiesige Zeitung enthalt unter der Ueberschrift „Rolandseck“ die Nachricht von . 2 Frei⸗ . daß Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Wilhelm von Preußen (Gemahlin des Bruders Sr. Majestät des Königs) durch ein dort mitgetheiltes Schreiben w auf ein Gesuch des Comité s gestattet habe, daß die Wiederherstellung des einge urzten Bogens aus den Mitteln des spendenden Rheinlan⸗ des bewirkt werden duͤrfe.
Wissenschaft, Kunst und Literatur. Wien. Professor Dr. Berres in Wien hat durch eine Reihe von Versuchen die Ersindung gemacht, nicht allein die Daguerreschen helio⸗ 1 und phothographirten Bilder, wie sie die Natur auf der
odirten Silberplatte zeichnet, für immer zu befestigen, sondern diese auch durch eine höchst einfache Methode zur Vervielfältigung durch den Druck geeignet zu machen. Diese neue Erfindung ist für Kunst und 5 von unberechenbarem Nutzen, da sie den gewählten Gegen⸗ stand binnen einer Stunde zeichnen, firxiren und zum Drucke vorhe⸗ reiten kann. Eine nähere Beschreibung soll das von Herrn Professor Berres erfundene Verfahren baldigst zur öffentlichen Kenntniß bringen. (Wiener Z.)
Chronik von Berlin, von Entstehung der Stadt an bis heute. Bearbeitet von Dr. E. G. Geppert. 2 Baäͤnde. Berlin, 1839 und 1840.
Was der Geschlchte einer Stadt im Berglesch zu der eines Volles und Staates an großen Beziehungen und weit um sich greifendem 1 abgehen könnte, das scheint sich auf der anderen Seite durch ie Abgeschlossenheit des Gegenstandes, besonders aber auch dadurch an, zu ersetzen, daß das Produkt dieser Geschichte anschaulich und ü 536 6 vor Augen liegt. Eine Stadt nun, in der wir selbst leben, die uns in ihrem ö wohl bekannt ist, ihrer geschichtlichen Entwickelung nach zu verfolgen, wir? in böchstem Grade anziehend seyn, und gewiß findet der Geschichtschreiber hier eine der dankdarsten Auf⸗ gaben. Auf jedem Schritt ergeben sich hier Aufschlüsse über Erschei⸗ nungen, deren Charaktere sich uns sängst ingenrägt haben, und wenn diese Erscheinungen 1 uns so geläusig sind daß sie uns im Eimzel= nen nicht mehr auffallen, so gewinnen sie, in Verbindung mit ihrer
inneren iin, pöötzlich neue Bedeutung und frisches Leben, so daß
en Anschaunng nur um so üterrgschender entgegentreten. n der 8 e. einer Residenz spiegelt si en noch die ganze
ö der geist stere wurde nach einem lebhaften Tirailleurfeuer genommen, bei
eschichte des Staates ab, und vollends giebt der schnelle Anwachs
von Berlin ein deutliches Bild von den Fortschritten, welche der Staat gemacht hat, dem wir angehören. Den Bewohnern von Berlin in einer populären Schrift die Chro⸗ nik ihrer Stadt vorzuführen, war unjweifelhaft zeitgemäß; es sehlte durchaus an einem Buch dieser Art, das, den neueren Anforderungen und Mitteln entsprechend, das Wissenswerthe in sich vereinigte, bei ei⸗ nem größeren Publikum das Interesse für den Gegenstand Mu wecken und zu erhalten verstand, und Überdies durch die äußeren Bedingungen seiner Erscheinung Vielen zugänglich werden konnte, Das vorliegende Unternehmen hat dazu die beliebte Herausgabe in monatlichen 66 ewählt, deren jwölf einen Band ausmachen; von dem auf fünf Bände erechneten Werk sind bereits zwei erschienen, der erste enthält die Eunt⸗ stehung der Stadt bis n r,, König Friedrichs 1. der zweite erstreckt sich bis zum Tode Friedrich Wilhelm 's J. Der Verf. beginnt mit dem Namen der Stadt, der nach den nenue⸗ sten Forschungen, aus dem Wendischen stammend, eine mit Birken bewachsene Gegend bezeichnet; Berlin wäre also die Birkenstadt, so wie Leipzig bekanntlich die Lindenstadt bedeutet. Mit Um icht und recht lehrreich wird die Urgeschichte der Dopvelstadt Berlin und Köln erzählt, und gewiß nicht ohne Theilnahme wird der Leser an den Ufern der fischreichen Spree das Deutsche Leben gedeihen sehen. Die Span⸗ daner Straße, die Stralauer und Georgen⸗ jetzige Königs⸗Straße, waren die ältesten Hauptstraßen Berlins, eng war der Raum, den seine Thore und Mauern umfaßten, eine lange Brücke ven Holz, wovon noch der Name geblieben ist, führte über den breiten, noch nicht eingedämmten Fluß zu einem mit Erlen⸗ und Birken⸗Gebüsch bewach⸗ senen Bruch, da, ivo sich jetzt das Königliche Schleß erhebt. Wie von diesen geringen Anfängen die Stadt haurtsächlich dadurch, daß sie früh eine Freistatt und ein Aspl aller wegen ihres Glaubens Ver⸗ folgten war, sich schnell erweitert und gleichsam in großen Krystallen anschießt, wie sie, Wald und Snmpf zurückdrängend, ihre geraden und freien Straßenzeilen immer weiter hinausstreckt, das bis auf das kleinste Detail und mit möglichster Anschaulichkeit der successren Gesammt⸗ Justẽnde kennen zu lernen, wird alle die Leser anziehen, für welche das Buch sich zunächst bestimmt. Aber es hat auch ein allgemeineres In⸗ teresse gleichsam die Bildungs⸗Gesetze zu verfolgen, nach denen große Städte erwachsen sind. Ihr Wachsthum ist nicht zufällig, und felbst das Machtgebot der Herrscher, welches den Straßen ihre Richtung vorjeichnet, vermag hier nicht Alles; der Verkehr geht seinen eigenen Bea. Nur noch wenige Straßen und Thore Berlins führen jert zu den Orten hin, wonach sie ihre Namen haben; das Hamburger Thor nicht nach Hamburg, das Brandenburger nicht mehr nach Branden⸗ burg, das Hallesche nicht nach Halle, das Dresdner nicht nach Dres⸗ den, noch viel weniger die Spandauer Straße nach Spandau; und bald werden wir erleben, daß die Leipziger Straße nur noch der Weg nach Potsdam, aber nicht mehr nach Leipzig ist. Der Feldraum, welcher schon langst von den Ringmauern Berlins eingefaßt wird, hat sich nicht mit Straßen füllen wollen, während bald benachbarte Dörfer durch unun⸗ lerhrochen⸗ Häuserreihen mit der Hauptstadt vereinigt seyn werden. Wir wünschten, daß der Berfasser den Anwuchs der Stadt, nur noch ausführlicher geschildert und noch pragmatischer behandelt hätte, dem⸗ nächst aber auch, daß er noch mehr darauf ausgegangen wäre, die Baustvle der verschiedenen Epochen zu charakterisiren, jumal da Ber⸗ lin schon einmal seine klassische Zeit gehabt hat in den großartigen er, n,, welche unter dem̃ ersten König der Monarchie durch chlůter's Hand emporgesiiegen sind. Freilich fehlt es noch an Ver⸗
arbeiten; wenigstens wünschten wir diejenigen unserer gelehrten Mit⸗ bürger, von denen hier Treffliches zu erwarten sieht, zur baldigen Publication ihrer Untersuchungen bewegen zu können. Es sind dem gegenwärtigen Buch einige Kupfer beigegeben, welche Berliner Lekali⸗ täten aus verschiedenen Zeiten, unter Anderem mehrere vom Jahre 1690, darstellen; leider nur vermissen wir im Text die speziellere Bezie— hung auf diese Blätter.
Ausführlicher ist die Sitten⸗ und Kulturgeschichte Berlins behan⸗ delt, und hier hatte der Verfasser das Glück, im ersien Bande eben noch das von Herrn Fidicin herausgegebene Stadtbuch Berlins be⸗ nutzen zu können, welches auf einma für die frühere Zeiten, wo auch die kleinste Notiz willkommen wäre, einen Schatz ven charakteristischen Angaben und Fügen ausschüttet. Was sich von den Gelehrten und Künstlern Berlins in den verschiedenen Jahrhunderten melden ließ ist nicht übergangen; einen besonders beträchtlichen Umfang hat der Ver⸗ fasser aber der Regentengeschichte eingeräumt, für welche allerdings die Geschichtsquellen meistens am reichlichsten fließen. Dau kommt daß wir das Privatleben der Fürsten den größten Einfluß auf as gesammte Leben ausüben sehen, weiches mehr und weniger in gewissem Abstande der jedesmaligen Hofsitte folgt. Doch hatte hier vielleicht, namentlich für den zweiten Band, eine besser abgewogene Oekonomie für die ein= elnen Abschnitte, welche sich überdies im Aeußern durch nichts hervor⸗ heben, wohl beobachtet werden sollen. Reichlich angeführte Stellen aus den Urkunden und Quellen-Schriftstellern erhöhen das Interesse des Buches bedeutend; nur war manchem Befannten in besondeter Beziehung auf die Geschichte der Stadt wohl noch eine neue Seite abzugewinnen. Die Schilderung der Verhältnisse unter Friedrich Wil⸗ helm l., so wie der Jugendjahre Friedrich des Großen findet jetzt in dem Jubeljahre des Letzteren ein besonders belebtes und erregtes In⸗ teress vor; doch ist mit der Heranziehung manches Details nicht überall der wahren und zumal populären Geschichtschreibung gedient, vielmehr bedürfte es hier, bei der Differenz des Zeitgeistes vor allen Dingen der Haltung und entweder einer gewissen? Milderung der Far— ben, oder anderseits einer besonderen Höhe des pspchologischen und hĩisto⸗ rischen Standpunktes, damit unter der Farbigkeit des Bildes nicht die Wahrheit und Gerechtigkeit leide, die hier um so schwerer zu erreichen seyn möchte, als das Gemüth so leicht für den unterdrückten Theil, und der Geist so leicht für das Gente Partei nimmt, das auf dem Thron zu gigen bestimmt war.
Da das Werk noch weit von seinem Abschluß entfernt ist, so steht uns auch noch fein abschließendes Urtheil darüber zu; so viel sehen wir, daß dem Verfasser ein gewandtes Talent lebendiger Darstellung
zu Gebote steht. Gr. Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 22. April. Udgang Zeitdauer Adgang Zeirdaner
von 8er 1HLn. St. M. Pet 8SDa m. St. M.
Um 8 Uhr Morgens... — A2 Um 6 Uhr Morgens. 1 21 11 Vormittt. — N 91 — 2 — 39 2 Nachmitt. — A6 — 12 — Mittags... — 11 — 6 — Abends... — 45 — 11 — Nachmitt. — 11 10 . — 87 — 71 — Abends... — 87
Bei 3 — um 61s. Uhr Mergeng von Potsdam hatte die ugführende Maschine nicht hinreichende Dämpfe, um den Zug nach erlin zu bringen, weshalb eine Veserve⸗ Maschine denselben holen mußte. Hierdurch wurde die lange Dauer dieser Fahrt, so wie der spä ter erfolgte Abgang der darauf folgenden Fahrt um 8 Uhr von Ber⸗ lin, herbeigeführt.
Meteorologische Beobachtungen.
1810. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 22. April. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
Luftdruck... 237,44 Par. z3? is Par. 38 & Par. Quellwarme 600 R. Lustwarme ... 4 8oo R. 4 9.339 R. 4 628 R. Flußwarme 7320 X. Thanyunkt.... 4 3,10 R. 4 720 R. — O2 R. Bodenwarme 61 9 R. Dunstsattigung 68 vt. S2 oCt. I8 pCt. Ausdünstung O es Rh. Wetter.... trübe. regnig. heiter. Niederschlag O, 207“ Rh. Wind NRW. W. NXB. Warmewechsel⸗ 4 II.2 Woꝛkenzug. .. 2. W. 1902.
Taaet mittel: 837 R war. Soost. 4 O.. 6864. BB.
. ,, Frank furt a. M., 20. April. ö 216a0ννο Holl. S2rs.. 82. Bank- Actien = Sv Span. Anl. a-
os /. Boln. Loose — Taunus bahm Act. 325 */.. dar I.
Hamburg, 21. April.
Bank · Actien 18085. Engl. Russ. 108! /a.