1840 / 126 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ü en mit ungefahr gleicher Bevsolkerung nur auf , =. . e 8611 4 8 rung, und wo diese und die n ĩ s Verhältniß der Sterblichkeit von

3 2 der Lùͤftung und der We scwas = 383 reinlichkeiten getroffenen . en abhängig. bemerkt, daß die allgemeine Ein hrung gesundheits⸗po 13 5 Emrichtungen die Zahl der Todesfälle in England und Wa

gbrsi z0, 000 vermindern wurde. . J . April endete der Bildhauer Pitts in London, ein

8s berühmten Meisters in derselben Kunst, Sir F.

r, gr, X sein Leben durch Selbstmord, indem er

8 mit Laudanum vergiftete; er hatte mit einer Zeichnung zu

dem Nelfon Monument konkurrirt, die aber verworfen wurde.

Dies und ein ähnliches neueres Mißgeschick hatte ihn in

Schwermuth versenkt, welche zu dem ungluͤcklichen Entschluß

erg der City ist man, wie der Standard versichert, allge⸗

mein der Ansicht, daß England wegen der Gränzstreitigkeiten mit

dem Staat Maine wohl nicht in einen Krieg mit den Ver—

einigten Staaten werde verwickelt werden, weil der Schatz der

Union zu leer sey. . Rieder ande.

aag, 30. April. Der Vice ⸗Admiral Gobius ließingen auf feierliche Weise den Grundstein mten Seehelden de Ruyter, wel⸗

Aus dem legte gestern in zu einem Standbilde des berü ches daselbst aufgestellt wird.

Belgien.

Brüssel, 30. April. Der ehemalige Minister Nothomb, neuerdings in Arlon zum Repraͤsentanten erwählt, wohnte der gestrigen Sitzung der zweiten Kammer bereits wieder bei.

In Ostende ist ein , . Namens Ireland, arretirt worden, welcher ein falsches Accreditiv auf das hiesige Handlungs⸗ haus geschmiedet und sich damit 20,000 Franken verschafft hatte. Er fuhrt einen Französischen Paß bei sich und reist mit einer Englaͤnderin, die sich Charlotte Lenoy nennt.

Man schreibt aus Lon don, daß die zwischen England und Belgien schwebenden Post-Verhandlungen zum Resultat haben werden, daß man künftig täglich wird von London nach Bruͤssel direkt schreiben konnen, so daß der Brief in 15 Stunden an— kommt. Die Dampf Paketboote werden nicht mehr über Dover, sondern direkt nach London gehen. Vermittelst der Eisenbahn von Ostende nach Aachen wird dies künftig der kuͤrzeste Weg fuͤr einen Theil von Deutschland, um mit England zu korrespondiren.

Deutsche Bundes staaten

Munchen, 30. April. (A. 3.) Se. Majestaͤt der König hat vermoöͤge diesen Morgen bekannt gewordener Allerhöͤchster Entschließung, den bisherigen Präsidenten der Regierung von Aber Bayern, Staatsrath Grafen von Seinsheim, zum Finanz Minister ernannt. Ueber die Zeit der Abreise Ihrer Königl. Voheiten des Herzogs und der . in von Leuchtenberg von

zt. Petersburg ist dis heute nichts Gewisses. .

Dresden, 2. Mai. C8. 3) Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Amalia ist heute Nachmittag 2 Uhr von Florenz hier wieder eingetroffen.

Hannever, 2. Mai. (Hannoo. 3.) Aligem eine Stände Versammlung. Zweite Kammer., Si ung vom 30 April. Auf den Vortrag des Herrn General-⸗Syndi⸗ kus wurde die Vollmacht des Herrn Oekongmen Stubbe, als De, vutirten des Diepholzschen Dauernstandes für genügend ang; nommen, indem der von dem Umstande allerdings wohl herzuͤ⸗ nehmende Zweifel, daß der Herr Oekonom Stubbe nur als Sub, stitut fuͤr den Fall der Nichtannahme oder des sonstigen Ausfalls des gewählten Deputirten gewahlt worden, und der Staäͤnde⸗Ver— sammlung eine offizielle Mittheilung über den Ausfall des primo loco gewählten Deputirten nicht zugegangen sey, in der Erwaͤ— gung als beseitigt angenommen werden dürfe, daß die Vollmacht des Herrn Stubbe vom Königl. Kabinette Übersandt worden, „da— mit derselbe als Deputirter eintrete“, was den Ausfall des primo oss gewahlten Deputirten wesentlich voraussetze, wie denn auch dessen zeitheriges Nichterscheinen jedenfalls die Einberufung und Zu— sassung der Substituten rechtfertige. Der Herr Deputirte erlau, terte sein verzöͤgertes Erscheinen damit, daß er geglaubt habe, erst abwarten zu müssen, ob seine Vollmacht als genügend angenom, men worden und bestätigte übrigens, daß er von dem pründ loco gewählten Deputirten selbst veranlaßt worden sey, in die Kammer einzutreten. Hierauf wandte man sich zur dritten Berathung des Gesetzes uͤber die Bestrafung des Wilddiebstahls. Der Tages ordnung gemäß, erfolgte alcdann die Eröffnung der zweiten Be— rathung der Verfassungs⸗ Urkunde, und wurde auf den Wunsch eines Mitgliedes beliebt, die einzeinen Paragraphen fuͤr heute we⸗ nigstens nochmals und unter Angabe der bel der ersten Berathung beliebten Abänderungen verlesen zu lassen.

Sitzung vom J. Mal In heutiger Sitzung zeigte zuvoͤr= derst ein Mitglied der Behufs Prüfung der sogenannten Mino— ritãtswahlen niedergesetzten gemeinschaftlichen Kommission an, daß dieselbe mit ihren Arbeiten fertig sey, aber bei der Wichtigkeit der Sache den Druck sowohl des Berichts als insbesondere der Relation und Correlation fuͤr angemessen erachte, und daher Na⸗ men derselben auf den Druck dieser Aktenstücke zum Gebrauche der Kammern hierdurch angetragen seyn solle. Der Druck wurde n aller Maße für angemessen erachtet und beschlossen. Alsdann referirte der Herr General- Syndikus aber eine Stadtgerichts ⸗Secretairs r von demselben die Qualit Läer fortwährend in An

darauf an, uͤber diese zur Tagesordnun Eingabe des Hr. S beschlossen worden. nommen.

Agnaten nicht vorhand darüber, ob eine )

en: „Können oder Agnaten an der oben be— so richten die vereinigten

0 . 3 na wendigkelt der Anordnung einer * 6 9 34

Stände, und wenn auch diese deren Nothwendigkeit

1 ; endigkeit anertennen so tritt der nach den vorstehenden Bestimmungen rechtigte Agnat als Regent ein.“ aßen berechtigt Kg nat

Minister

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tut tg art, 209. April. Schw. M Sestern Abend ist Se. Ii. Hoheit der 1 von 6 zum Besuche bei der Königl. Familie hier angekommen.

Darmstadt, 1. Mai. (Großherzogt Hess. 3) Se. Koͤnigl. . der e ,! haben an dem heutigen . dem Namensfeste Ihres glorreichen Ahnherrn, des Landgrafen . lipp des Großmiüchigen, einen neuen Verdienst⸗ Orden 466 3 demselben den Namen: Großherzog. Hessischer Ver 3 Orden Philipp's des Großmüthigen ge. Er besteht aus Großkreuzen, Komthuren ! ster Klasse, n 2ter Klasse und Nitternü. Das Ordenskreuz ist ein weiß ema

lirtes Kreuz, auf der Aversseite in einem langlichen Schilde, auf

surnem nde, das Bild des Landgraphen Philipp 20 . 2

athigen, mit der Legende: Si eus nobiscum quis con r: nos. ** Ruͤckseite ber en herzogl. Hessische Lswe mit . schrift: Ludovicus Il. Mazn. Dux ass. instit,— Dieses Kreuz wird von den Großkreuzen an einem handbreiten, hochrothen Bande mit blauer . von der rechten Schulter zur lin— ken Huͤfte getragen. Die Komthure tragen das Kreuz an einem schmäleren Bande um den Hals und die Ritter in dem Knopf loche. Dazu tragen die Großkreuze auf der linken Vrust ei⸗ nen achtspitzigen silbernen Stern, in dessen Mitte * 64 Yher lipp's des Großmuͤthigen mit der Legende dargeste 1 ist· te. Komthure lster Klasfe auf der linken Brust ein silbernes Kreuz von der Form des Ordengzeichens mit dem Bildnisse in der

Mitte. .

Frankfurt a. M., 2 Mai. Die Nachricht, daß von ö die Feindseligkeiten gegen Neapel Fa. worden seyen, machte an unserer Börse gar keinen Eindruck. Man begreift wohl, wie es unmöglich geworden ist, daß zwischen wei Europäischen Staaten ein Krieg ausbrechen kann, da es das Unablaͤssige Bemuͤhen aller Mächte ist, den Frieden aufrecht zu

rhalten, also bei entstandenen Differenzen zu vermitteln. Kemer

rage möchte es aber unterliegen, daß bei dem aufrichtigen Ein⸗

erständniß der Großmächte diese Bestrebungen von einem gluͤck, ichen Resultat gekrönt bleiben muͤssen. Unsere Boͤrse verkehrt enn auch wieder in williger Stimmung. Die vorgestrige monat— iche Abrechnung lieferte guͤnstigere Resultate, als man erwartete

ud es verfolgen alle Fonds eine steigende Tendenz. Die Hollaän⸗ dischen Course sind allerdings noch etwas schwankend, da man zu Amsterdam noch ungewiß ist uͤber eine Verstaͤndigung der General— staaten mit der Regierung bezüglich der vorgelegten sinanziellen GesetzEntwuͤrfe. Nach allen Nachrichten ist aber an dem Eintritt einer solchen Verstaͤndigung nicht zu zweifeln und so steht auch ein baldiger Wiederaufschwung der Hollaͤndischen Fonds 9 der einheimischen Börse zu erwarten In den Oesterreichischen Effek—⸗ ten hat der Umsatz durchaus noch nicht die Lebhaftigkeit erreicht, welche vor einigen Monaten darin zu verspüͤren war. Die ein elnen Gattungen der Oesterreichischen Fonds verfolgen auch ver a Ten Richtung, je nachdem der Impuls dazu von Wien ** durch Beduͤrfniß des hiesigen Platzes gegeben wird. Heute 2. merkte man eine starke Nachfrage in proc. 6 , . wel⸗ chen sich aber wenig Abgeber zeigen. Unsere Börsen-Spe , beschäftigen sich selbst am meisten mit dem, was ihnen amen hf en liegt, nämlich mit den Taunus / Eisenbahnactien. Diese sinden wieder viele Käufer und erreichten heute einen Cours von 357 Fl., also 107175. Fl. Agio. Die Liebhaberei in diesen Actien wird naturlich

durch die starke und immer zunehmende Frequenz der Taunus rns n e . und es ist deshalh mehr als wahrscheinlich, daß die Actlen noch weit höher gehen. Zu wuͤnschen wäre übrigens doch, daß das Comité die Einnahme der Vahn peroͤffen lichte, Dent dir Veröffentlichung der Frrquenz der Vahn kann nicht al— lein genügen und es muß das Comité jedenfalls eine besondere

Absicht dabei hegen, daß es nicht sagt, was die Bahn, die doch feel 23. n. wird, einbringt. Unseren Detailisten bringt die Taunus-Eisenbahn offenbar vielen Nutzen, Anderen dagegen, wenigstens vorerst noch, Nachtheil. Die Geld⸗Verhaäͤltnisse unse— res Platzes haben sich wieder etwas gebessert, doch steht der Dis⸗ konto noch 37. pCt. .

Ueber unsere Ostermesse ist nachträglich nicht viel mehr zu berichten. Sie ist zu Ende gegangen, denn in der nächsten, le— ten Meßwoche hat nur der Kleinhandel noch Stoppel-Aerndte. Die Leder⸗Preise konnten sich von ihrem Rückgang nicht wieder erho— len und es blieb auch viel unverkauftes Leder auf dem Lager. Gegen baar wurde besonders niedrig darin losgeschlagen. In Wolle ist auf dieser Messe gar nichts gemacht worden. Die Be⸗ richte aus Belgien lauten auch noch dahin, daß das Fabrikwesen daselbst immer noch sehr darnieder liege. Vor dem nächsten Herbst sieht man keiner gröͤßern Bewegung im Wollhandel ent— gegen. ,

Der Herr Graf von Muͤnch-Bellinghausen duͤrfte im Be— griff stehen von Wien hierher abzureisen; die Bundes-Versamm— lung hat ihre Sitzungen wieder aufgenommen.

Oester reich.

Wien, 29. April. Prinz Moritz von Nassau, nun K. K. Lieutenant, ist bereits in seine Garnison nach Oedenburg abge— reist. st Oaß absichtliche Brandlegungen in Nieder ⸗Oesterreich und Maͤhren stattfinden, wird immer wahrscheinlicher; es ist ußer mehreren kleineren Braͤnden erst wieder der dem Fuͤrsten Liech⸗ tenstein gehörige Flecken Eisgrub ein Raub der Flammen ge— worden. .

reßburg, 26. April. (A. 3) Wie hier verlautet, ist , . an, n,, des Reichstags bis jetzt von Seiten des Hofes noch keine Bestimmung ergangen. Man glaubt dessenungeachtet, daß eine solche Prolongation doch nur fuͤr einen kurzen Termin erfolgen wird. Da das Subsidienoffert der Reichsstände nicht nach der Basis des vorigen Landtags be⸗ messen, sendern geringer gestellt ist, so zieht man in Zweifel, ob es wird angenommen werden; man behaupte sogar, daß die Nichtannahme bereits ausgesprochen sey. In Betreff des Re— krutenofferts, das mit der Herabsetzung der Kapitulationszeit des Ungarischen Militairs auf acht Jahre verknüpft ist, soll von Seiten des Hofes die Bestimmung auf zehnjährige Dienstzeit ergangen seyn. In einer der letzten Sitzungen der Magnaten Tafel wurde die Nothwendigkeit angeregt, den in offentlichen Blattern uͤber die Ungarischen Angelegenheiten nicht jederzeit entsprechend erscheinenden Berichten anderwartige Aufklärungen entgegenzusetzen ein Antrag, der allgemein Beifall fand. ö . Herzog von Angouleme hat die beträchtlichen 57 -. schaften des verstorbenen Grafen Zichy⸗Ferraris käuflich an sich gebracht.

; nblatt schreibt Siebenbürgen. Das Siebenb. 2 gie, n

aus Kronstadt vom 17. April; „Es h liche, een aus Müthwillen ober böser Absicht geschmiedete

erüchte uber den zweifelhaften Gesundheits, Zustand in der benach⸗ 2 und Wailachei verbreitet, welche in angstlichen Gemil= thern sehr leicht nachtheilige Rückwirkung auf unseren transalpinischen . äußern konnten. Wir —— uns demnach verpflichtet, alle diese, wenn auch nur ganz entfernten Bedenklichkeiten, durch die uns heute zugekommenen verläßlichen Nachrichten niederzu— schlagen, vermoͤge welchen der Gesundheits Zustand im Allgemei⸗ nen in der Moldau und Wallachei, und insbesondere in Gallacz und Ibrailla vollkommen befriedigend ist. Am rechten Tuͤrkischen Donau⸗Ulfer herrscht noch immer die Pest; zwar nicht mehr in jener Intensitäͤt, wie wir früher berichteten, aber dennoch sind die Symptome von der Art, daß die Strenge der Moldauischen und Wallachischen Vorsichts⸗ Maßregeln gegen die Einschleppung der⸗ selben sehr zu rechtfertigen sind, da noch immer frische Ortschaf⸗ ten davon ergriffen werden, und neuerlich in Isekiu, Karametmat/ ler, Mustamalin und Azisailor mehrere Personen von diesem Uebel

hingerafft wurden.“ Schweiz.

Basel. Hier werden Anstalten getroffen, um das bevor⸗ stehende große Buchdrucker⸗Jubiläum am . so seier⸗ lich und sinnvoll als moglich zu begehen. 8 wird zu diestm Behufe eine eigene Denkmuͤnze geprägt, eine Geschichte der Ba⸗ seler Buchdruckereien von der historischen Gesellschaft herausge⸗ geben, eine Sammlung von Fest / Gedichten in Deutscher, Fran⸗ zoͤsischer, Englischer, Italiäͤnischer, Lateinischer, Griechischer und Hebraͤischer Sprache gedruckt, eine Ausstellung von Inkunabeln veranstaltet und am Johannistage selbst eine kirchliche Feier und ein Festmahl stattfinden.

Italien.

24 t aus Tou- Neapel. Die Allgemeine Zeitung melde . April: „Das Dampfboot Vautour , welches am

lon vom 25. D 6 . Igten mit Depeschen fuͤr den Franzoͤstchen Geschaͤftstraͤger nach

Neapel geschickt worden, ist diesen Mergen wieder hier an— . Dies Schiff hatte, wie es heißt, nach 1 Meldung gebracht, daß England die Vermittelung Frankre 1 u einer Versoͤhnung ,, n, . ö, Augenblick aber, als der „Vautour 7X. .

. en, die Englische Dampf⸗Fregalte Gydra,; bereits fuͤnf Neapolitanische Handelsschiffe an der Kuste Eg ien wenge, r, men. Der „Vautour“ brachte dringende Depeschen, welche durch Estafette nach Paris befördert wurden, während den Hauptinhalt bereits der Telegraph. dorthin gemeldet hat. 8 Das Dampfboot „Aetna“ wird mit einer telegraphischen . pesche, die man heute von Paris erwartet, nach Neapel ab⸗ gehen; es hat Kanonen à la kaishans an Vord genommen, Das Lintenschiff „Ocean“, auf welchem der Admiral Rosamel sich befindet und dessen Bestimmung gleich falls Neapel ist, liegt noch auf unserer Rhede. Ein Handels chreiben, welches der „Vautour“ brachte, meldet, daß am 19ten einige Englische Schiffe an der Sieilianischen Kuste erblickt wurden. Man zahlt 3 Linienschiffe und 3 leichte Fahrzeuge. Dis, Neapolitanische Regierung war im Begriff, ihre kleine aus 19 Segeln bestehende Eskadre von der Rhede absegeln zu lassen. Der Admiral hatte Befehl, sich nicht von den Kuͤsten zu entfernen, um sich nöth igen⸗ falls unter den Schutz der Landbatterien stellen zu können.

Nom, 25. April. (A. 3.) Eine heute aus Neapel ein⸗ getroffene Handelsstafette bringt die offizielle Nachricht, daß die Reprasentanten der Großmächte an jenem Hof vereinigt dem König einige Vorschläge zur Ausgleichung mit England wegen des 20 s, e en vorgelegt hätten, welche mehr Anklan gefunden, als alle bisher vergeblich gemachten Versuche, und da man große Hoffnung hege, eine Uebereinkunft sey nicht mehr fern. Die amtlichen Mittheilungen aus Civita⸗Vecchia vom 22sten d. melden, das Franzosische Geschwader sey auf hoher See gesehen worden, und habe der Richtung nach seinen Lauf gegen

eapel genommen. Die Blokade von Neapel hat schon am 17ten d. begonnen; denn von diesem Tage an wurden bereits mehrere Schiffe, welche in der Bucht jener Stadt einlaufen wollten, von den Englischen Kriegsschiffen zuruͤckgewiesen. Das Neapolitanische Dampfboot „Marie Antoniette“ ist mit vielen Passagieren an Bord auf seiner Fahrt von Neapel in Civita— Vecchia angelaufen. Es wurde bis dahin zweimal von den Eng⸗ ländern angehalten, welche es, nachdem sie es durchsucht, weiter fahren ließen. Zwei im Hafen von Civita⸗Vecchia liegende Nea⸗ politanische Schiffe, auf Rechnung der Franzoͤsischen Regierung nach Algier befrachtet, waren zum Auslaufen fertig und hatten Englische Pässe zur Reise dahin erhalten. Sonst will man nir— gends mehr für Neapolitanische Schiffe bei den Assekuranz-Com— vagnieen zeichnen.

Spanien.

Madrid, 23. April. Der 2 von Vitoria verspricht in seiner Depesche, worin er die Einnahme von Veceite meldet, zum 27. April, dem Geburtstage der Königin Regentin einen neuen Sieg, nämlich die Einnahme von Morella oder Cantaviesa.

Die Hof-Zeitung enthalt ein Königliches Dekret, wo⸗ durch, bis zur Abschließung eines Hanzels-Traktate mit Bel⸗ gien, die Schiffe dieses Landes in allen Spanischen Hafen gleich den geguͤnstigtesten Nationen zugelassen werden sollen.

Spanische Gränze. Bayonne, 26. April. Es sind Berichte aus Catalonien eingetroffen. General van Halen sollte sich am 19ten mit zwei Divisionen und einem großen Theil der Reserve nach Solsona begeben, um ein Convoli von Lebensmit— teln und Munition zu eskertiren, welche der Gouverneur dieses

Platzes reklamirt hatte. Der Karlisten Chef Segarra hatte sei⸗ nersells vor, den Marsch dieses Convois zu beunrühigen; er hatte eine furchtbare Stellung zu diesem Behufe eingenommen. Die Provinzen Guadalgrarg und, Cuen a verlangen, daß General Concha zu ihrem Schutz herbeikomme. Wohin der Karlisten⸗ Chef Balmaseda im Augenblick seinen Marsch gewendet hat, weiß man nicht. . Türkel.

Eine Korrespondenz⸗Nachricht aus Konstantinopel vom 29. März (in der zu Wien erscheinenden Gesundheits⸗Zei⸗ tung) meldet: „Es wird hier ein vom Sultan unmittelbar sanetionirtes erstes medizinisches Conseil gebildet, dessen erste Mit⸗ glieder die beiden Professoren der medizinischen Schule, unter de⸗ nen Herr Direktor Professor ID,. Bernard, bilden sollen. In dem Augenblicke, wo ich dieses schreibe, werden bereits die Ein⸗ ladungs-Karten herumgeschickt, und wir werden übermorgen die erste hn in der medizinischen Akademie halten. Der Hekim BVaschi ( Mé4ckcin- en- Chef) ist deren Praäͤsident, der Russische Staatsrath mel. Dr. Pezzoni ist Vice, Präsident. Direktor Pro— fessor Bernard, Professor Dr. Spitzer, der Englische Gesandt⸗ schafte⸗ Arzt Hr. Mac; Fog, der Sardinische Gesandtschafts⸗ Arzt

Pr. Collier, die beiden Serails-Aerzte Br. Mellinger Lein Eng—=

und

länder? und Dr. Dimido, dann die praktischen Aerzte Dr. Ejub anne bilden das Conseil, weichem noch die beiden ersten Wootheker Konstantinopels, Ottoni und Calleja, attachirt sind. Der Zweck dieses Conseils ist ein großartiger. Es soll dem un. erhörten Treiben der Charlatane ein Ende gemacht, das Medizi⸗ nalwesen im Civil und Militair geregelt, die neuankommenden Aerzte einem steengen Examen unterworfen werden. Jeden zonnabend werden regelmäßig Sitzungen stattfinden. Es ist von dieser neuen Institution viel Gutes zu hoffen. Herr v. Pezzoni, der Vice ⸗Praäsident, ist ein Mann, der ganz unabhängig dasteht, und weder Gehalt, noch Decorationen, noch Praxis ambirt (da er sich schon lange Zeit zurückgezogen hat), daher ganz geeignet ist, diesem Unternehmen Leben und Seel einzufloͤßen. Wenn die Versammlung ihre Aufgabe loͤst, und nicht durch ungünstige Er⸗ an g in ihrer Entwickelung gestoͤrt wird, so ist nicht nur fur den Sanitäts-Zustand der Türken, sondern auch fuͤr den Euro— pa's von ihr viel zu hoffen.“ ;

„Französische Biatter theilen das Schreiben des Vice Königs von Aegypten an den Groß-Wesir Chosrew Pascha, so wie dessen Antwort mit. In dem Schreiben Mehmed Alis heißt es unter Anderem: . ;

„Das in Bejug auf mich beobachtete Stillschweigen und andere Umstände haben mich überzeugt, daß meine Schritte zur Ausgleichung der ungliicklichen Differenz welche meine gute Absichten gegen die hohe Pforte lähmt, zu keinem Resultate geführt haben. Ich bedaure, daß man sich mehr und mehr dem Einslusse der Augländer hingiebt, die, nnter dem Vorwande, die hehe Pforte zu unterstützen, nur darauf den— ken sie ihrer hesten Stütze zu berauben indem sie meinen Untergang wellen, um sodaun den des ganzen übrigen Reiches herbeizuführen. Ich hoffte, daß sich an der Spitze der Regierung Sr. Heheit ein guter Mu— seimann befände, der die Mitwirkung und den Beistand seiner Glan— bensgenossen den treulosen Auerbietungen der Fremden vorziehen würde. Ich sehe, daß ich mich tänschte und daß man, um mich zu stürzen, die Sache des Islams preisgeben will. Unter so ernsien Umständen siehe ich nicht an, zu erklären, daß es mein unerschůütterlicher Versatz ist, den Forderungen der Feinde der Religion und des Reiches nicht nach zuge⸗

en. Ich werde vielmehr, unter dem Beistande Gottes und der guten

Muselmänner, welche die Gerechtigkeit der von mir veriheidigten Sache anerkennen, mich aus allen Kräften widersetzen. Sollte es der Wille Gottes seyn, daß Unglückéfälle und Katastrephen über das Osmanische Reich hereinbrechen, so werde ich das Bewußtseyn haben, daß ich meine Pflicht gethan, und auf anderen Häuptern als auf das meinige, wird die furchtbare Verantwortlichkeit fallen. Ich möchte mir noch gern ei— nen Schimmer von Koffnung bewahren, daß Ew. Ercellenz, nachdem Sie eine günstigere Meinung von mir gefaßt, der Pferte einen Va? sallen werden erhalten wellen, der ihr, was man anch von seinen oft verkannten Absichten sagen mag, stetẽ tren ergeben war.“

Die Antwort des Groß-Wesirs lautet im Wesentlichen fol— gendermaßen:

„Die Erfahrung hat mich gelehrt, daß es unnütz ist, an Sie zu schreiben und mit Ikuen eine Korresponden; über die vorliegende Sirelt= frage jun führen. Diese Frage ist indeß sehr ernster Art; und damit ich mir keinen Vorwurf zu machen habe, so werde ich das vertrauliche Schreiben, welches Sie an mich zu richten die (Güte hatten, beantwor— ten. Ich will nicht in die Bergangenbeit zurickgehen und nicht von der Siĩellung sprechen, die Sie der hohen Pforte gegenüber eingenom— men heben und die eine so unselige Spaltung unter den Muselmänern erzeugt hat. Ich halte es auch nicht für nöthig, zu beweisen, daß die Schuld nicht an mir siegt. Gott wird den Schuldigen richten und bestrafen. Un⸗ ser gnädiger Souverain hat das Vergangene vergessen wollen und Ih— nen Borschlüge zu machen geruht, die Sie nicht angenommen haben. Sie tadeln die Unklarheit meines Schreibens und fügen hinzu, daß Sie die Worte: Sie sellten Ihre Ergebenheit gegen den Sultan durch Thaten beweisen““ nicht verständen, und indein Sie von Der Rückgabe der Flotte sprechen, machen Sie diefelbe zu einer Territorial⸗Frage und betrachten die Flotte als eine Art von Garantie für die Ainüabme der von Ihnen , . Ferderungen. Sie behaupten, die Flotte sev steiwiüig nach Alerandrien getömmFmen. Allein ibiese Erllärung n n keinem Werth denn die Flotte ist nur in Folge eines äudlichen Verraths in Ihre Gewalt gerathen. Wie fönnen Sie nun Wen, daß Sie das Eigenthumsrecht Sr. Hoheit anerfennen? wenn , . ohne zu bedenken, daß Ihre ar dee srichingcen, ven den Muselmännern als eine Gi haben gi r . e des Souverains angesehen werden könnte“ Frmerl Er. ahh eteings erbeten, Jhre Land und Scemacht mit der 2 . Hoheit zu Lereinigen, aber nnr unter der Bedingung, daß Ihre Zorderungen zugestanden würden. Sie glauben vielleicht, ich hätte zur Annahme derselben rathen sollen; wie hätte ich einen den

nteressen und der Würde Sr. Hoheit so zuwiderlaufenden Rath er— ibeilen können“ Fersez rn Sie sich an meine Stelle und antworten Sie dann ganz offen. Angenommen, ich hätte aus alter Freundschaft einen solchen Nath ertheilt, glauben Sie, daß Se. Hohest demselben beigeireten seyn würde? Gewiß nicht. Sie meinen vielleicht, der Sui— tan habe beim Antritt seiner Regierung geglaubt, dem Rathe seiner Minister nachgeben zu müssen? Sie irren sich. Se. Hoheit weiß zu aut, was recht und angemessen ist, und wenn seine Minister was Gott verhüten möge ihm schlechten Rath zu ertheissen wagten, so wälrden sie strenge bestraft werden. Sie sagen, daß Sie, zur Si— cherstellung der Zukunft Ihrer Familie, genüthigt seyen, Adann und die Pässe des Taurus zu behalten, um die von Ihnen befetzten Läuder gegen einen Angriff der Pforte jn schützen. Können wir nicht dasselbe Argument aufstellen, um sie Ihnen ju verweigern? Ich weiß man hat Ihnen Ksschrieben, der Sultan set geneigt. Ihnen Alles zu bewilligen, was Sie fordern; ich weiß auch, daß Sie hier zahlreiche Freunde haben; ist dies aher hinreichend, um Sie zu ermächtigen, nach dem Willen dieses eder jenes Ministers zu handeln? Sie ' erheben Zweifel gegen die Aufrichtigkeit der Gesinnnngen der Europuischen Mächte. Sind diese Gesinnüngen nicht durch die Kolleftiv⸗Note ga⸗ rantirt worden, worin diese Mächte sich verpflichteten, die Unabhängig⸗ leit und Integrität des Ssmanischen Reichs aufrecht zu erhalten! Würdrn dieselben jetzt in eine Theilung dieses Reichs unter zwei szer⸗ häuptern willigen? Ich senne die Schwierigkeiten, welche die völlige llebereinstimmung jener Mächte bisher verhindert haben allein ich weiß auch, daß Sie sich bald verständigen und gemein sam handeln werden. Ich kenne ferner Ihre friegerischen Rüstungen;: sind dieselben etwa Auch ein Zeichen der Unterwerfung unter Ihren Senverain, womit Sie sich brüsten? Sagen Sie mir offen, ob Sie die Vorschläge, welche Se . Ihnen zu machen geruht hat, annehmen wollen, und wenn Sie Bemerkungen hinzuzufügen haben, so iheilen Sie mir dieselben ausführlich mit. Sie agen mir, daß Sie in Ihrem Alter für sich keinen Lhrgeij mehr besäßen, daß Sie aber giandten, das Schick Ihrer Kinder sich'ru zu müssen; allein Sie können sich überzeugt hal⸗ ten, daß dies ein Punkt ist, der bei den zu treffenden Anordnungen nicht unberücksichtigi bleiben würde. Glauben Sie meiner Freundschaft und meiner langen Erfahrung, folgen Sie mejnem Rath und kehren Sie ju veruünfiigeren Gesinnungen zurllck. Noch ist es Zeit, bald dürfte es jedech zu spät seyn.“

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New York, 7. April. Einem hiesigen Blatt zufol— r von Washington aus der Befehl ri er e n schiffe, die sich gegenwärtig auf den Werften von Brooklyn befin⸗ den, segelfertig zu halten.

Herr John Quincy Adams hat im Kongreß den Antrag. gemacht, daß der Kriegs-Secretair einen Bericht ber die natut' historische, politische und militairische Geschichte der Spuͤr⸗ oder Bluthunde erstatten solle, um die Dienste aufzuzeigen, welche der Armee der Vereinigten Staaten von diesen Huͤlfs⸗ Truppen ge— leistet worden. Der Bericht soll den Unterschiẽd nachweisen, den dieses mit so feinem Instinkt begabte Thier zwischen dein Dän

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des Freien und des ASklaven, des Kriegers und der Weiber und Kinder zu machen wisse; er soll die Zahl der von der Regierung oder den Behörden Florida's von der Insel Euba eingeführten Spuürhunde angeben und die Frage entscheiden, ob die se Ren von Hunden auch in den Staat Maine einzuführen sey, m sich ihrer bei der Erledigung des dortigen Gränzstreites zu bedienen.

Die freie farbige Bevölkerung von Baltimore und Maryland hat zwei Abgeordnete ernannt, die sich nach dem Britischen Guiana begeben sollen, um sich Gewißheit darüber zu verschaffen, ob diese Kolonie wohl so viel Vortheile darbiete, daß die Auswanderung dorthin der Muͤhe lohnen wurde.

. 8.

Berlin, 5. Mai. Am 2lsten v. M. fand die jährliche Prämien Vertheilung des hiesigen Gesinde⸗Belohnungs⸗ Fonds statt. Die Einnahme desselben gestattete 116 Prämien zu 0 Rihlr., zusammen im Betrage von a 10 Rhtilr,, zu vergeben, von denen an solche kamen, welche wegen ausgezeichneter Dienstleistungen vorzugsweife beruͤcksichtigt wurden. Von den übrigen, fuͤr lange Dienstjahre bei untadelicher Führung, erhielten die männlichen Dienstboten 07 und die weiblichen * Prämien. Die kuͤrzeste Dauer der Dienstzeit betrug 14 und die längste 21 Jahre.

Königsberg, 2. Mai. Gestern nach Mitternacht erhob sich ein sliegender Nordsturm, der auf dem Lande mehrere Dä⸗ cher abdeckte, Baume entwurzelte und eine mit Getraide von hier vorgestern ausgegangene Norwegische Brigg auf dem frischen Haf unweit Balga kenterte. Die Mannschaft wurde geborgen. Der Sturm hat gegen Morgen nachgelassen, es weht aber noch anhaltend ein starker Nordwind bet hohem Seegange und stark einlaufendem Strom, so daß man viele Unfaͤlle zur See befuͤrch— tet. Die bis auf 26 Grad gestiegene Wit erungs⸗Waͤrme ist bis auf 4 Grad gesunken. Bei hohem Wasserstande und heftigem Sturm haben die Berliner Posten hierher in Dirschau uber Nacht bleiben moaͤssen.

ö Stettin, 2. Mai. Durch die in den Tagen vom 21 sten bis 30sten v. M. von dem hiesigen Frauen-Verein veran—⸗ staltete Ausstellung der zur Verloosung für milde Z vecke bestimm— ten weibli Len Hand⸗-Arbeiten ist uns ein großer Genuß bereitet worden. Die größtentheils von den Frauen und Jungfrauen hie— siger Stadt gelieferten Arbeiten (is einzelne Nummern), uͤber⸗ trafen an Reichthum, Mannichfaltigkeit und Eleganz alle fruͤhere Ausstellungen, zeigten manches vollendete Meisterstüͤck der kun st⸗ reichen Nadel und machten sowohl in Beziehung auf Kunstfer— tigkeit, Geschmack und Kunstsinn, als auch auf den mildthaͤtigen Sinn der Spenderinnen, diesen alle Ehre. Zur besondern Zierde gereichten der Ausstellung mehrere von der Frau Fuͤrstin von Lieg⸗ nitz Durchlaucht dem Frauen- Vereine fuͤr den fraglichen Zweck huldreichst üͤbersandte Arbeiten. Der durch die Verlosung und einige freiwillige Geschenke einzelner Loosnehmer und Gewinner erzielte Ertrag belief sich auf circa 1236 Rtihlr., welcher in den Handen des seit einer Reihe von Jahren so anspruchslos als segensreich wirkenden Frauen. Vereins gewiß gute Fruͤchte tragen wird.

Nekrolog.

Der Tod, der die Reihen der Krieger ven 1813, 13 und 13 in den letzten Jahren so unerbỹttlich gelichtet, bat am 18. April um 3 Ubr Nachmittags auch den General der Infanterie von Krafft a. D. dahingerafft. Er gehörte nech mit in der geringen Zahl der Gene⸗ rale, die größere Abtheilungen in jenem Heidenfampfe geführt.

Karl Angust von Krafft trat mrr9 in seinem Iten Lebens⸗ jahre als Junfer in die Preußische Armee. 1781 zum Fähnrich; 1786 zum Segende-Lieutenant und 1393 zum Premier-Lentenant im In— fanterie⸗Regiment von Kalkreuih befördert, wohnte er als Adjutant des Ober- Kriegs⸗Kollegiums den Feldzügen 1793 und 1791 in Polen bei. 1795 Stabs⸗Capitain und das Jahr darauf wirklicher Capitain der Armee, wurde er Inspections⸗Adjutant des Herjogs Karl Wilhelm Ferdinand von Branunschweig. 180 zum Major in Jufanterie-Re⸗ Jiment Graf Wartensleben befördert, kommandirte er das zu diesem und dem Regiznente Kurfürst ven Hessen gehörige Grenadier⸗ Bataillon 1806 in der Schlacht bei Auerstädt. Bei der Reorganisation der Ar⸗ mee, 1808, in dem Kolbergschen Regimente angestellt, erhielt er als Commandeur 1809 das Ate Ostpreußische Regiment. er zum Oberst⸗Lientenant, 1811 zum Commandeur der PVommerschen Jufanterie⸗ Brigade und 1812 zum Oberst. In dieser Zeit erfolgte un— ter seiner Leitung die Formation von 8 Reserve⸗Batasslonen in' Pom⸗ mern. Ebenmäßig wurden während des Waffenstillstandes 1813 von demselben mehrere Neumärkische Landwehr Bataillone organisirt und ausererzirt; eine Periode, der der General besenders gern gedachte und lobend auf die Macht des Allen inwohnenden Geißftes hinwies, der wie ein Frühlingsathem das Volt durchstrémte. Der nach den Waffenstillstande fortgesetzte Krieg gegen Frankreich führte ihn als Bri— gade⸗Chef an die Spitze der zum zten Armee-Corps gehérigen 6ten Brigade, welche an den Feldzügen 1813 und 181 den rühmlich— sten Antheil nahm. Ju der Schlacht von Groß Beeren stürmten Theile seiner Brigade das Dorf gleichen Namens. Bei Den⸗ newitz hielt die Brigade auf dem äußersten Preußischen rechten Flügel bei Gechsdorf mit großer Tapferkeit die Schlacht, bis die Brigade von Borstell, die Entscheidung herbeiführend, erschien. Beim Sturm auf

Arnheim, bei der Einnahme mehrerer Ffleiner Plätze in Holland, bei der w. behauptete die Brigade den ehrenvollen

Schlacht von Laon u. s.

Ruf, den sie sich unter der Leitung ihres Führers erwerben, was des

Königs Majestät dadurch anerkannte, daß er den Führer zum General- Majer ernannte. Im Feldzuge 1815 gebörte die te Brinade (damals

ein Theil des 2Zten Armee⸗ Corps) zu denjenigen Truppen, welche am

16. Juni Ligny bis zum letzten Augenblicke heidenmüthig vertheidigten, und die durch Ausdauer, Muth und Hingebung in diesem blutigen Kampfe die Rückkehr des Sieges verbürgten. Der Sturm auf Na— mur erhöhte den Ruf der Tapferkeit der Brigade und ihres Führers und wand einen neuen Lerbeer in den Kranz, den sie sich schen früher errungen. Bei der Belagerung der Franzsischen Maas-Festungen un— ter Oberbefehl Sr. Königl. Hoheit des Prinzen August von Preußen

bei Landrecy, Philippeville und Ginet erwarb sich endlich die Brigade

des General ven Krafft die vollste Zufriedenheit des Feldherrn, dessen Oberbefehl sie hier gehorchte. Der General hatte sich in diesen blu— tigen Kämpfen die Anerkennung seines Königs und Herrn im vollsten

Maße gewonnen. Als äußeres Zeichen derselben waren ihm im Laufe

des Krieges sämmtliche Preußische Militair-Orden verlieben worden. Der General von Krafft, nach dem Kriege zum Commandeur der ten Von 1828 an, kommandirender General des 1sten Armee-Corps, verlieben Se. Majestät der König demselken nach der Revue 1826 das die In. fanterie⸗Regiment (früher tes Osiprenßisches) als Chef und bei Well— endung seiner 80 jährigen Dienstlausbahn, am 30. März 1829, den

Division in Stettin ernannt, wurde 1817 General-Löientenant.

Schwarzen Adler-Orden. Die allgemeine Theilnabme, die sich bei die— sem Fesie von allen Seiten her dem Jubilar offenbarte, dürfte mit Recht als ein vollgültiger Beweis der Achtung, allen Ständen erfreute, betrachtet werden. Sie gehorte mit zu den angenehmsten Rückerinnerungen des alten Kriegers, in dem besonders die gemüthliche Seste so stark verwallete. Die Cholera. mit den gegen dieselbe angeordneten Schutz-⸗Maßregeln, so wie die Insurrectien im angränzenden Königreiche Holen 1830, und der ebertritt mehrerer Polnischen Cerps auf das Preußisch Gebiet, und speziell im Bereich des 1sten Armee⸗Corpé, erlegten bald darauf eigenthümlich schwierige Verhältnisse, bewährten indessen die gleichmäßige Ruhe, die unsichtige

deren er sich bei

len seines Charafters,

chen gedient

dieser letzteren Stadt selbsi.

trauten Freunden fal d

i n 1 entfaltete er die Muße der Bewithschaftung und und was er durch Beobachtung und wirthschaft fertschreitenden Zeit an

desselben. anisitien ciner grüßeren Besitzung Krafft sein Gut verkaufen und sich siedeln. letzte Stunde. einer langen und schwermn dern, dech nicht beseitigcn fennten;

der ihn ven seinen

theure Gattin rigen glücklichen Ehe geleht

ger bei seinen zahlreichen Verehrern

Hier überraschie ihn unter Plänen und

il se körperlichen Leiden befreien s llle. Krafft hinterläßt leine Nachkemmensch ft; ihn

Festigkeit und die schonungsvolle Milde, als rorherrschende Eigenschaf⸗ 1. die bereits in den größten Zierde gereicht hatten und ihm auch in diesem erweiterien Wirtungskreise die vollkemmenste Anerlennung erwarben. Im März 1832, nachdem der ehrwürdige Krieger dreien Menar⸗ na schied er aus dem aftiven Dienst und lebte dann lheils anf seinem Landgute Awerden bei Königsberg in Preußen, theils in en Den General von Krafft charalterisirte in seinem öffentlichen Leben fester Wille und Beharrlichkeit auf dem Schlachtfelde, Geistes gegenwart, Entschlessenheit und ein unbengsamer Muth. der sich im Augenblicke der Gefahr bis zur Kühn heit sieigerte. Voll Liebe und Hingebung zu seinem Könige und Herrn, voll Eifer lür die Sache, der er diente, und deren greßem Jiele er mit Geist und Beharrlic ten zustrebte, hat er sich in allen Verhätnissen seines Lebens der ganzen Zufriedenheit seiner Monarchen, Siell ungen chrenvoller Beweise von Vertrauen zu erfreuen gehabt 9 sich die Achtung seiner Untergebenen erworben. 2 elgte er diese Milde und Leuiseligteit, die er auf dem Schanplatze offentlichen Lebens nie verleugnet hat, und im Umgange mit rer⸗ n. die Tiefe seines reichen und seltenen s. Entfernt ven der Bühne des Lebens, widmete er seine

früheren Kriegen ihm zur

und in seinen höheren

Im Lebensver⸗

Beaufsichtigung seines Gutes, Erfahrung der auch in der Land⸗ Kenntnissen abgewennen, erhielt

j * s 1 * 9 1 hier Gestalt in der werlihänigen Sxhäre und gedich zur Verbessernng Der Wunsch, sich eincn gröferen Wirlungs kreis durch Ac⸗

zu rerschaffen, ließ General ven einstweilen nach Königsberg über⸗ Hoffnungen seine

Mit greßer Standhafligkeit trug er die Schmerzen Kranlheit, ãrilicl einer liebenden Gattin, die Aufmerksamk ei geschickter Aerzte wohl mil⸗ enn und mit der Ruhe, dle ben so ausgejeichnet charakterisirt batte

welche die zäriliche Sorgfalt ihn im Le⸗ blickte er dem Tode entgegen, General von überleben nur eine

eine geborne ven Dangries, mit der er jn ciner 33jh⸗ das Andenlen au seine Hingebung für

König und Vaterland und der Ruf,

den er sich

und Freunden erworben.

als Mensch und Krie⸗

Wissenschalt

. Köslin. Die P hat ihr. Frübjahrs⸗Gener⸗

gehalten. Es waren über

690. D 8 8

rer Gegenwart. innere Entwickelung der Gesellschaft wachs an Zweigen und Mägliedern gen der Distrikts-VBereine, folgende allgemeine wich

ge Gegens

für die Previn, um

schüsse zu erleichtern;

Anstalt zu benutzen;

werden ist.

5. 7 n Oz. Kunst und Lit

mmersche öfonomische Gesellschaft l⸗Versamm lung diesmal in Keslin am 29. Arril . In, Mitalicder zusammengekommen, und se⸗ wehl der Herr Ober⸗Präsident der Prerinz als der Herr Regierungs⸗ Chef ⸗Präsident des Tepartements, dechrten die Versammlung mit ih⸗ Außer den Verträgen, die sich auf die äußere und

bejogen, nämlich auf ihren Zu⸗ auf ihre verrielfältigten Bezie⸗

hungen zu anderen Societäten und auf die Arbeiten und Verbandiün— aus denen sich die eifrige und verständige Regsamleit der einjeinen Zweige auf erfreuliche Weise ö ti inde theils zur Berathung jur Beschlußnahme: 1 Die Bildung eines gre ßen Melierations⸗Fends die Unternehmungen zur Urbarmachüng bisher unbebauter Ländereien, liche Wiesen⸗ und Bruchlande⸗Knltinen, durch zu ammertisirende Vet— 2 die Anlage einer Bersuchs UG¶ybungs⸗ und Muster⸗Wirtbschaft auf Actien; 3) die Acqnisitien eines Gruntstückes bei Köslin zur Ueberweisung an den dortigen Gartenban-Verein, um soelches zu einem Versuchs-Garten für die u errichtende Gärtner Lehr ) die Einrichtung einer Werkstatt gung von Acker⸗Wertzeugen und Maschinen, unter Kontrolle e mission der (zesellschäft; ) die Grundsätze, nach welchen di lung ven Prämien für Leistungen im Gebiete der Landwirthschaft

theils

der einzelnen Gutsbesiter namentlich einträg⸗

ur Verfer! zur Berfer

er Kem

8

folgen können, wozu cin aus Zins⸗Ersparnissen des darch König Fr

drich II. dem Adel der Provinz verliehenen Meliorations- Fonds er wachsenes Kapital von nahe än Rthir. durch die Gnade Sr. Ma jestät des Königs für die Ritterguts⸗-Besitzer ven Alt⸗Pommern destimmt

Da der Stettiner Zweig-Verein angezeigt batte daß auch in die⸗ sem Jahre dert wieder eine Thierschan jur Zeit des Wellmarftes, und . . ee er e ö zur 38 jwar am 16. Juni stattsinden solle,

so verabredeten die

anwesenden

Besitzer der Siammheerden von der Aorshire⸗Rindvieh⸗Raçe, daß von ihnen ein Theil ihrer jungen Aufjucht zu jener Zeit dort nicht nur zur

den übernommenen Verpflichtungen gemäß, zur

Versteigerung ausgestellt werden solle. Den Beschluß der Verhand⸗ lungen machte ein instrnftiver Bertrag des General ⸗Secretairs der Gesellschaft, Dr. Kari Sprengel, über die Bestandtheile des in Pom⸗

Schau, sondern auch, .

181 abancirte mern so häufig vorkemmenden Moders und dessen durch diese Bestand⸗

theile bedingte Wirfsamkeit zur Düngung. B.

Magdeburg. In Nr. 318 der Staats-Zeitung vom Jahre 1821 haben wir bereits der Schrift des Hofraths Burchardt zu Magdeburg,

die Wirksamkeit

1827,

welcher in der Rnbachschen (Eugen deburg gegenwärtig erschienen ist.

der Provinzial⸗S ; Sach sen ꝛc. die Verhandlungen diefer Stände aus den Jahren 1823. 1829 und 1833 enthaltend, gedacht. sitzer dieser Schrift und selbst auf bẽébhere Anregung hat sich der Ver⸗ fasser bewogen gefunden, einen Ersten Nachtrag“ dazu zu

ände der Pr Auf den Wunsch vieler Be⸗ liefern,

Fabricius) Buchhandlung zu Meg⸗ Es hat dieser Nachnrag die Ver⸗

handlungen des fünften Landtags der Provinz Sachsen zum Gegen

stande und enthält J. Zusätze und Erläuterungen zu dem ersten Hefte und jwar a) u dem Gesetze wegen Anordnung der Provinzial⸗Stände

in der Provinz Sachsen vom 27.

.

Mãrz 182

1827, c) zu der Kreisordnung vem 17. tien über das Verfahren bei den Landwirthswahlen vom 12. 1832, II. die Geschichtserdnung für den Landtag, 1II. ein vollständiges Berzeichniß aller Rittergüter in der Prerinz,. 1V. die Uebersicht ven

b) zu der Anordnung

über die nach diesem Gesetze vorbehaltenen Bestimmungen vom 17. Maß

Mai 1827, ) zu der Instruc 2

Januar

den Verhandlungen des fünften Landtags und V. ein alphabetisches

Sach⸗Register zu dieser Uebersicht.

*

Wir zweifeln nicht, daß allen Be

sitzern der ersten Lieferung der in Nede siehenden Schrift die Nachrscht ven dem Erscheinen dieses ersten Nachtrags erwünscht seyn wird

beide Lieferungen eine vollständige,

welche senst mühsam aus mehreren zusammengeholt werden muß.

gedrängte Uebersicht aller bis

8

in der Previnz Sachsen abgehaltenen fünf Lanetage und der darau Bezug habenden gesetzlichen Bestimmungen und Verhältuisse enthalten

zum Theil weitläuftigen

Dauer der Eisendabn Fahrten am L M

Abgang von eri

Zeitdauer n. St M.

Ldaang von Dots dam.

Um s Uhr Woragens Vermitt. 19

Nach mitt. 43

w 21

Abends 249

1 . ; 259

In der Woche vom

27

28. April bis 4.

Ubr Morgens Wittags Nachmitt.

Abends.

Mai sind auf der

Berlin ⸗Potsdamer Eisenbahn zwischen Berlin und m . 211 * 31 * e Mor, zwischen Berlin und Steglitz Lõöps, zusammen 11,393 Per—

sonen gefahren.

Im April 1810 fuhren auf der Berlin⸗Potsdamer Eisenbahn 32, 12 Personen und betrug die Geld⸗ Einnahme 14,118 Rthi⸗ 13 Sgr. 3 Pf.; im April 1839 38,311 Personen mi 6 Rihlr. 3 Sgr. Einnahme. Mithin im April 1810 14, 128 Per⸗ sonen und 2871 Rthir. 10 Sgr. 3 Pf. mehr.