Schweiz.
Aus der Schweiz, 29. April. (Schw M Da es in den uͤbrigen Kantonen ziemlich stille geworden, mußte der Lärm, den es in den letzten Tagen in Vaselland gegeben, um so großer erscheinen. Die Sache selbst durfte indeß wenig zu bedeuten ha— 24 Hoffnung, daß er durch Schaden klug werde und die zur Selbstregierung erforderliche Einsicht mit der Zeit gewinne. Es konnte im Anfange seiner jungen politischen Existenz an zahltrei— chen Mißgriffen nicht fehlen. Dennoch geschah Manches zur Foͤrderung des materiellen Wohls und zur Verbesserung des fruͤ⸗ her vernachlässigten Schulwesens. Nach vielfachen Sckwankun⸗ gen schien endlich die Regierung eine festere Haltung zu gewinnen. Doch blieb noch viel 9 wuͤnschen uͤbrig, na—⸗ mentlich in Beziehung auf die finanzielle Haushaltung; und die Unzufriedenen verfehlten nicht, die gegen die Verwaltung laut gewordenen, theils gegruͤndeten, theils grundlosen Beschwer⸗ den in ihrem Interesse auszubeuten. Als nun das Ereigniß vom 6. September das Signal gegeben hatte, trat auch hier die Op⸗ position kecker und stuͤrmischer hervor. Es wurden Volks-Ver⸗ sammlungen zu Sissach und andern Orten und mitunter auf⸗— ruͤhrerische Reden gehalten. Endlich wurde der Plan ausgedacht, Abgeordnete der Gemeinden zu berufen und der Regierung ge— genüber eine Art Gegen-Regierung zu gruͤnden. Darum sah sich endlich die vollziehende Behörde veranlaßt, gegen einige Fuͤh— rer der Tumultuanten Voruntersuchung einzuleiten und ihre Verhaftung anzuordnen. Dagegen zeigte sich Widersetz— lichkeit in einigen Gemeinden, namentlich in Gelterkin⸗ den. Am 2isten war der Land⸗Rath in Liestal zahlreich versam⸗ melt. Auf den Bericht des Regierungs⸗-Raths uͤber die juͤngsten Vorfaͤlle billigte er fast einstimmig die beschlossenen strengen Maß— regeln. Eine Sendung des Stadthalters Spitteler nach Gelter— kinden an demselben Tage hatte nicht den gewuͤnschten Erfolg. Darum ruͤckten die aufgebotenen Regierungs⸗Truppen, etwa 700 Mann, am Abend des 23sten ohne Widerstand in diesen Ort ein. Zugleich wurde eine ziemlich weitlaͤuftige Proclamation er— lassen, worin die Behoͤrden, die Freisinnigkeit der Basellandschaft⸗ lichen Verfassung ruͤhmend, ihr bisheriges Verfahren zu rechtfer— tigen suchen. Die widerspenstige Gemeinde wurde zur Hin— terlegung einer Summe von 4060 Fr. angehalten, welche nach einigem Zögern wirklich bezahlt wurde. In der Nähe von Gel— terkinden hatte sich eine Schaar Bewaffneter zusammengerottet, und einige Schuͤsse waren gefallen. Weitere Verhaftungen wa— ren die Folge davon. Die lautesten Gegner der Regierung be— finden sich sämmtlich in den Handen der Behoͤrden, und so ist wenigstens vorläufig die Ruhe hergestellt. Ob aber nicht spaͤter der Sieg der Regierung in eine Niederlage ausschlagen werde, a. der sehr getheilten Stimmung des Volkes schwer voraus—
usehen.
z Die am 26sten zu Trogen versammelte Lands-Gemeinde von Appenzell A. R. hat die ihr vorgelegten Gesetzes-Vorschläge — die Errichtung eines Ober-Gerichts und eines Vermittler-Amts, eine neue Schul⸗Organisation und eine allgemeine Brand⸗Asseku⸗ ranz betreffend — Jaͤmmtlich verworfen. Uebrigens ging Alles in voller. Ruhe vor sich, und die Wahlen der Versammilung fie— len durchweg auf Anhaͤnger der neuen Ordnung der Dinge.
r n.
Rom, 25. April. (A. 3.) Wahrend die heute hier aus Neapel eingegangenen Berichte im Wesentlichen die bereits gestern mitgetheilte Nachricht bestätigen, daß der König endlich auf die Vorstellungen der fremden Diplomaten zu einer Ausgleichung mit England sich geneigter gezeigt habe, versichern Andere, der Konig habe den Befehl ergehen lassen, sobald bestimmte Nach— richten einlaufen, daß die Englaͤnder das erste Neapolitanische Schiff genommen und dadurch das Zeichen zur Feindseligkeit ge— geben hätten, saͤmmliches Eigenthum der Engländer in dem ver— einigten Koͤnigreich beider Sleilien sofort mit Beschlag zu bele— gen. Die Dampfbote, welche in Neapel ein- und auslaufen, muͤssen mit einem Passir⸗Schein eines Englischen Gesandten oder Konsuls versehen seyn, wenn sie nicht gewaͤrtig seyn wollen, von den Englischen Blokade⸗Schissen zuruͤckgewiesen zu werden.
Das archaͤologische korrespondirende Institut, durch Deutsche Gelehrte begruͤndet und geleitet, verlor durch den Tod des Her— ogs von Blacas ihren zeitherigen Präsidenten. Der Fürst von Veen ch hat diese Stelle nun, wie aus einem in der gestrigen Versammlung vorgelesenen Bericht hervorgeht, huldvoll ange— nommen.
Livorno, 27. April. (A. 3.) Heute empfangen wir mit einem vorgestern von Neapel abgegangenen Dampfboote weitere Nachrichten. Die Englaͤnder haben eine Anzahl Neapolitanischer Schiffe (so viel man in Neapel wußte, sieben) nach Malta auf⸗— gebracht. Die Neapolitanische Regierung hat dagegen das Zoll— Amt beauftragt, die Englischen Schiffe und Englisches Eigenthum mit Beschlag zu belegen. Das Englische Dampfboot, welches die Schiffs-Mannschaft der gekaperten Schiffe von Malta nach Neapel brachte, wurde wegen Unregelmäßigkeit in den Passen von dem Gesundheits-Amte in Neapel nicht zugelassen. Es ging wieder zuruͤck, war aber beim Abgang des hier eingetrossenen Dampfschiffes gerade wieder angekommen und hatte sich vor den Neapolitanischen Kanonier-⸗Barken vor Anker gelegt. Trotz alle dem ist man in Neapel noch sehr wenig beunruhigt; die Fonds waren wieder etwas gestiegen. Vorgestern will man hier in Li, vorno eine Franzoͤsische Kriegs-Flotte, 12 bis 14 Segel stark, sud— lich steuernd gesehen haben.
Spanien.
Madrid, 25. April. Die Kommission, welche mit der Pruͤfung des vom General Seoane gestellten Antrages, das Ver— fahren des Grafen von Toreno, während er Minister war, einer Untersuchung zu unterwerfen, hat in ihrem Berichte erklart, daß durchaus kein Grund zu einer Anklage vorhanden sey.
Spanische Gränze., Im Phare de Bayonne liest man: „Es sind hier unbestimmte Geruͤchte uͤber eine neue in den Bas kischen * ausgebrochene Insurrection in Umlauf. Dies erscheint um so auffallender, da der geringe Erfolg der er— sten Versuche dieser Art hoffen ließ, es werde die Ruhe der arbeitsamen Bevölkerung jener Provinzen fortan nicht mehr ge— stoͤrt werden. Duͤrfen wir indeß einigen Briefen Glauben schen⸗ ken, so waͤre am 27. und 28. April die Fahne des Buͤrgerkrie⸗ ges wieder erhoben worden. Diesen Nachrichten zufolge, hat der Karlistische General Zavala, welcher aus Frankreich entflohen ist, sich an die Spitze der Insurgenten gestellt. Er soll 260 Mann unter seinem Befehl haben, die gröͤßtentheils zum 5ten Navar— resischen Bataillon gehören und sich im Bastan-⸗Thale befinden. Auch bei Estella, wo Don Earlos die meisten Anhaͤnger zahlt, soll zu gleicher Zeit ein anderes Karlistisches Corps erschienen seyn; man sagt
Dieser Halbkanton wurde gleichsam zur Vor geschaffen,
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sogar, Estella sey von den Karlisten besetzt worden. Aus Guipuzcoa wird gemeldet, daß etwa ein Dutzend bewaffnete Personen sich gezeigt und aufrührerisches Geschre? ausgestoßen hätten; man habe so⸗ leich Truppen gegen sie ausgesandt, und diejenigen, deren man dl et geworden, sofort erschossen. In Viscaya soll der Kar⸗ listische Parteigänger Leguina, den man ganz vergessen hatte, an der Spitze einer zahlreichen Bande wieder erschienen seyn. Es sollen ferner in allen drei Provinzen mehr oder weniger wichtige Ausstände stattgefunden haben, aber Niemand weiß genau den Ort anzugeben; berhaupt soll eine allgemeine Gahrung in den Vaskischen Provinzen herrschen. Wir wie⸗ derholen alle diese Gerüchte, ohne sie im geringsten zu verbüurgen; wahrscheinlich liegt ihnen etwas Wahres zu Grunde, aber die in den Briefen enthaltenen Nachrichten sind offenbar übertrieben. Man versichert uns uͤbrigens, die Anstister dieser Aufstände wären Ofsiztere, die dem Traktat von Bergara beige— treten seyen. In Villafranca ist gestern ein Unter⸗Lieutenant ver, =. worden, der eben die Graͤnze uͤberschritten hatte und Briefe bei sich trug, die uͤber das Presekt einer neuen In⸗ surrection keinen Zweifel uͤbrig lassen.“ Die Sentinelle des Pyrénées bemerkt über denselben Gegenstand: „Die Baskischen Provinzen stehen abermals im 33 der Schauplatz großer Ereignisse zu werden, und nicht ohne Grund ist die Franzoͤsische Polizei auf ihrer Huͤt gewesen. Mehrere angesehene Spanische Fluͤchtlinge sind aus den Depots entflohen, um an einer Insur⸗ rection Ehe zu nehmen, die auch ohne sie ausbrechen wurde. Es ist sogar möglich, daß in diesem Augenblicke Don Carlos in Estella und der Umgegend abermals proklamirt worden ist. Wir koͤnnen dies noch nicht bestimmt versichern, erwarten aber in jedem Augenblick die Bestäͤtigung zu hoͤren. Der Spanische Konsul weiß es. Aus aufgefangenen Briefen hat man ersehen, daß das zu der ersten Bewegung noöͤthige Geld die Gränze bereits passirt hat, daß Alles bereit ist und nur den Aufruf zu den Waffen erwar— tet. Der genannte Konsul, welcher seit dem Vertrage von Ber— gara sehr wachsam gewesen ist, hat sogleich das Noͤthige nach Pampelona berichtet. — Aus Passages erfahren wir, daß dort drei Franzoͤsische Schooner mit Proviant auf fuͤnf Monate fuͤr die Fregatte „Hermione“ angekommen sind.“
9 .
Berlin, 7. Mai. Nach dem naheren Bericht uͤber eine verheerende Feuersbrunst in dem Städtchen Kremmen (38 Mei— len von hier) am 2ten d. M. ist ungefähr die Hälfte desselben ein Raub der Flammen geworden. 157 Wohnhaͤuser, etwa 1400 Staͤlle, 3 Scheunen u. s. w. sind in Asche gelegt. Ein Ver— lust von Menschenleben ist glüͤcklicherweise nicht zu beklagen, aber um so größer ist der von unversichertem Eigenthum. Viele Hundert Menschen sind obdach- und mittellos geworden und nehmen auf das dringendste den Wohlthaͤtigkeitssinn in Anspruch. Königsberg, 3. Mai. Das hiesige Amtsblatt publizirt nachstehende Ernennungen: Die Koͤnigl. Belgische Regierung hat die Kaufleute: 1) Rudolph Alexander Wilhelm Oppenheim in Königsberg (Associs des Hauses Oppenheim und Warschauer) zum Konsul, 2) Eduard Ganswindt in Pillau zum Vice⸗Konsul, mit Unterordnung unter den vorgenannten Konsul, und 3) Jo⸗— hann Albers in Memel zum Konsul an deren resp. Wohnorten ernannt und ist Preußischer Seits das Exequatur fuͤr dieselben ertheilt worden.
—— Brom berg, 2. Mai. Am gestrigen Abend gegen 10 Uhr,
Te ische Nachrichten. Köln, ⁊. Ma 2 aus . vom Aten d. M. ufolge, ist die Herzogin von Orleans so krank, daß die Straße woli mit Sand befahren worden ist, um allen Lärm zu ver—
hindern.
Dauer der Eisenbahn-Fahrten am C. Mai. in Dir, , Vr m Tir
von von 8 er i tn. St. M.. Pe Ida m. St
Um 8s Uhr Morgens .. 11 — Vormitt. .. * Nachmitt.. . Abende .
1 lum 6 Uhr Morgens. 0 91 . 2 Mittag. 3 Nachmitt. A0 Abends .. 89 1 3
1 111111
Meteorologische Beobachtungen. 186. Morgens Nachmittag? Neoends each einmaliger
6. Mai. 6 Uhr. 2 hr. 10 Uhr. Beobachtung.
337 MM var. 236 2. Ban. z385 71 Par. Que lwarme 7,1 N. 4 697 R. 1877 R. 122 R. Ʒluß warme 1182 R. 4 202 R. 4 297 R. 4 1.87 N. Bedenmwarmt 787 X. Dunstsattigung 72 Ct. 29 Ct. àI Ct. Aue dünsung O 1 26 Rt. Wetter heiter. bezogen. bezegen. Niederschlag 0G. Wind.... SD. S. E28. Warm wechsel 4 1920 Welken zug. .. — SSX. — 4 8.9. ; Tagesmitte!l: 336,2“ Par. 4 12,1 0 3.. 4 215 2.. M PEGũt. CW.
Luftdruc Lustwarme Thaupunkt
ne Den 7. Mai. 1810. mt licher Kun de- un d e H. C0 De lν. ; Fr. Uour. 6
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gi. Behuld- Seh. ]] lo3* 4 Pr. Engl. OQul. 30. * 109331 . Prèùm eli. d. Reeh 735.8 kKurmk. BSehulde. 3 102! 4 Nen mn. Schulde. a 1021 kerl. Stadt- Obl. 4 103 *, Elbiuger do. 3. 100, Hanz do. in Th. - A7 12 Wentp. I' faudhir. 21 102 9 Groleh. Eos. da. 14 1051/6 O.ikr. Pfaudlir. 31 1021 pon. dé. nl 1651 k ur- u. Neun do s 103 — Sehlentsehe do, Ii! — 1021,
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Augal-urg
Breslau
Lelpazꝛig W z Frankfurt a. M. Wr,
als Alles im ersten Schlafe lag, brach bei einem orkanähnlichen Nordost⸗Winde in der Scheune eines Ackerbuͤrgers zu Schubin Feuer aus, welches in wenigen Minuten mit reißender Schnellig— keit sich uber die ganze Altstadt verbreitete und jeden Rettungs— Versuch vergeblich machte, da in einer Viertelstunde mehr als 30 Gebäude zugleich brannten, und zwar an ganz verschiedenen, von einander weit entlegenen Orten. Bis jetzt — denn noch brennt das Feuer — sind uͤber 250 Gebäude ein Raub der Flammen geworden. Fuͤnf Menschen werden vermißt. Eine große Zahl von Rindvteh, Pferden und Schafen ist in den Staͤl— len mitverbrannt. Die Lokalien des Magistrats, der Kämmerei und Kommunal⸗-Kasse, der Kreis⸗Kasse nnd der Spezial⸗Kommis⸗ sion (bei allen diesen Behörden haben nur wenige Aktenstuͤcke und die Geld-Bestaͤnde gerettet werden konnen), die katholische Kirche, die schöne Probstei⸗Wohnung mit allen Wirthschafts-Ge— baͤuden, sämmtliche Scheunen der ganzen Stadt und die Domi— nial⸗Wasser, und Schneide⸗Muͤhle liegen ganz in Asche. Ueber 30 Familien, worunter großentheils arme Juden-Familien und kleine Ackerbürger, haben alle ihre Habe verloren. Bei der schlechten Beschaffenheit der meisten abgebrannten Gebaͤude⸗ die daher nur dem entsprechend versichert waren, und bei der Nicht— versicherung des Mobiliars, Viehes und anderer Wirthschafts⸗/ Inventarien, welche als Regel anzunehmen ist, ist das Unglück in seinen Folgen um so härter und wird auf lange Zeit den Wohl— stand des zur Halfte vernichteten Städtchens hemmen. — Von den Lokal-Behoͤrden und der Regierung sind, sofort die wirksam— sten Mittel ergriffen, dem augenblicklichen Nothstande abzuhelfen.
— — Naumburg, 2 Mai. Mit dem 1. Mal ist hier in den dazu eingerichteten Räumen des St. Jakobs ⸗Hospitals eine Kinder⸗Verwahr⸗-Anstalt eroffnet worden, die vorläufig und bis sich das Bedürfniß einer weiteren Ausdehnung heraus gestellt hat, bis zum Monat Oktober einschließlich kleine Kinder aufneh⸗ men und zweckmäßig beschaͤfligen wird. Die Leitung der Anstalt haben die beiden Prediger Jahr und Groͤbner übernommen, de— nen ein Frauen-Verein zur Teite steht. Der noͤthige Aufwand wird theils von den Zinsen des der Anstalt bereits zugewendeten Kapital⸗Vermoͤgens, theils von den bereits eingesammelten und noch einzusammelnden Beiträgen der Mitglieder des fuͤr diesen Zweck gebildeten Vereins bestritten. t
Trier, 3. Mai. (Trier. Ztg.) Am 29. April d. J. feierte der hiesige Stadtrath Herr Johann Süß den Tag feiner vor 30 Jahren erfolgten Pfnromotion zum Wundarzte. Der Negie⸗ rungs⸗Prasident von Schaper uͤberraschte in Begleitung des Ober⸗ Regierungsraths von Westphalen den Jubelgreis in seiner Woh⸗ nung, uͤberreichte ihm die Insignien des von des Koͤnigs Maje/ stät, in Anerkennung seiner Verdienstlichkeit um die (eidende Menschheit und treuer Pflichterfüllung als langjähriges Mitglied des hiesigen Stadtraths, ihm huldreichst verliehenen Nothen Adler⸗ ordens vierter Klasse, sprach im Auftrage der Herrn Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗-Angelegenheiten und des Innern und der Polizei Excellenzen Hoch derselben Gluͤck⸗ wünsche aus, überreicht demselben serner ein von der hiesigen Königlichen Regierung an den Jubilar erlassenes Schreiben, in welchem das Kollegium die herzlichste Theilnahme an diesem Eh— rentage ihm bezeugte und reihete hieran seine personlichen Wuͤn⸗ sche für den Herr Jubilar, welcher gerührt den dun, , , Be⸗ weis Königlicher Huld, die Theilnahme der hoͤchsten Staats be⸗ hörden und der Landes⸗Regierung entgegennahm.
Feteral'ur. , .
A u Amsterdam. 3 Mai Niederl. wirkl. Schuld 52 !. 9. 0/9 do. 99! */, 9. Kanz - Bill. —. Neue Anl. 2757/9. Frank furt a. M., A. Mai Gesterr. S/ Met. jc, jr. n, loi, G. 216.0 ost 6. 1 2855, G. Hank - Actien 2183. 2181. Hartial - Obi. 1011/, Rr. Loose eu du FI. Latz! /.. 1487 Lose zu 100 HI — Hreus. Hrün Seh. 73! /g. 0. MS, Anl. 10359. HPoln. IL. uose 70/5. 70. , Span. Anl. 1015, 19. 21a / HolI. del / . 83. Eisenbahn- Yertien. St. Germain 760 Br. Versailles rechfes Ufer 59090 Br. do. linkes User 390 Rr. Strassburg- liasel Al Rr. Bordeaux- este —. München- Augsb. v Br. Leihkzig-Dresden 100 6. Köln- Aachen 87!“', G. Comp Centrale — Ian burg, 8 Mai. kngl. Russ. 108* /. karis, 2. Mai. Fe,, Rente fin cour. 113. 99. 3* /, sin cour. S3. 3. */, Neapl. in cour. 100 19. 80“, Span. Rente 2976. Passive 7/7. 3, Port. —. ö Petersburg, 28. April Lond. 3 Mt. 8 13 / 16. laub. 35. 300 FI. —. do. ù 3500 FI. — . Wien, 2. Mai. do / Met. 169. 9 1019. 39 /, S2. 21, Y, . Bank-Actien 1838. Anl. de 1833 1162.5. de 1839 141!
Bank- Actien 1820.
Faris —. PFHoln. à Part.
17 26.
Königliche Schauspiele.
Freitag, 8. Mal. Im Opernhause: Der Ehestifter, Lustspiel in Akt. Dann: Letztes Konzert der Dlle. Chérie Couraud, Schuͤlerin des Herrn A. Adam. 1) Duverture zur Oper: Le Chaälet, kom- ponirt und dirigirt von A. Adam. 2) Großes Duett, von Ros⸗ sini, vorgetragen von Dlle. Cherie Couraud und Herrn Mantius. 3) Fantasie fuͤr die Violine, von Lipinsky, vorgetragen von dem 12jaͤhrigen Mollenhauer. 4 L. Lac, Scene von Niedermeyer, und: La Retraite, Lied von Dlle. Loisa Buget, vorgetragen von Dlle. Chérie Couraud, am Pianoforte begleitet von A. Adam. 5) Variationen fuͤr das Violoncelle, auf ein Thema aus der Oper: Die Kreuzritter, komponirt von Dotzauer, vorgetragen von dem 13 jaͤhrigen Mollenhauer. Hierauf: Liebeshändel, komisches Bal—⸗ let in 3 Gemaͤlden, von P. Tagliont. (Herr Opfermann, erster Tanzer vom Koͤnigl. Hof Theater zu Munchen, wird mit Dlle. Polin ein Ungarisches National Pas de deux tanzen)
Im Schauspielhause: 1) Estelle, drame en ] acte, par Seribe. 2) La seconile représenta ion de: La premiere ride, vaudeville nou-
veau en 1 act. 3) Les gantes jaunes, vaudeville en 1 acte, par Mr. Ba yar (l.
Sonnabend, 9. Mai. Im Schauspielhause: Richard Sa—⸗ vage, oder: Der Sohn einer Mutter, Trauerspiel in 3 Abth., von K. Gutzkow.
Königsstädtisches Theater.
Freitag, 8. Mai. Die Reise auf gemeinschaft iche Kosten.
Posse in 5 Akten, von L. Angely. (Herr Wilke, vom Theater zu Hamburg: Brennicke, als dritte Gastrolle.)
Sonnabend, 9. Mai. Die Wiener in Paris, Schauspiel
*
mwerker.
in 2 Akten, von K. von Holtei. Hierauf: Das Fest der Hand⸗ Vaudeville in 1 Akt, von L. Angely. (Herr Wilke, im ersten Stuͤck: Treu, im zweiten: Kluck, als Gastrollen.)
Verantwortlicher Redacteur Arnold. — a Gedruckt bei A. W. Sayn.
Allgemeine
—
Preußischt Staats-Ze
Anitl. Rach. Jnhalt.
Wußl. u. Bol. Prof. Einbredt in Moskau 4.
Frankr. Parts. Zeichen von Meinungsverschiedenheit im Minist. — Dupont v. d. Eũre lehnt die angetragene Stelle ak. — Nachr. aus Neapel — Ulber die Unruhen in den BVastischen Provinzen.
Großbr. u. Irl. London. Die Köntgin besucht die Deutsche per. — Deputat. der Juden an Lord Palnierston wegen der Vorfälle in Damaskus. — Anjuwendende Maßregeln gegen China. — Verfahren
Englands gegen Neapel. . Niederl. Die Mittheilung des Finanj⸗Ministers an die zweite Kammer.
Schw. u. Tor. Aus Stockholm. wentsche Bundesst. Hannover. Stände⸗Verhandl. — Karls⸗ ruhe. Straßen und Eisenbahn. tatien. Aeltere Nachrichten aus Neapel. — Forderungen Englands. arkei. Der Sultan und die Gesandien. — Der lu Aegypten gewe⸗ sene Persische Abgesandte. ; nland. Magdeb. Dampsschifffahrt. ziss.. K. n. L. Hannover. Konzertm. Maurer. — Wen. Verfahren des Prof. Berres bei der Firirung und beim Dick Da— uerrescher Bilder — Anz. v. „Sfijjen zur Kunsigeschichte der me— ernen Medaillen⸗Arbeit. Von Bolzenthal“.
— — —
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Se. Majestät der König haben dem Kaufmann und Post— e,, ,. Warmann, dem Schneidermeister Strack ein, dem Klempnermeister Pfeiffer, dem Hutmachermeister . zu Weissenfels und dem Backer Lobnitz zu Prittitz, Kreis . die Nettungs⸗Medaille mit dem Bande zu verleihen geruht.
Des Königs Masestät haben den Kreis-Deputirten, Haupt— mann a. D. von Heyden auf Nerfken zum Landrathe des Eylauer Kreises, im Regierungs⸗-Bezirk Königsberg, Allergnadigst zu ernennen geruht. -. ;
Bekanntmachung.
Die Briefe nach Amerika, deren Befoͤrderung auf dem Wege uber Hamburg und von da mittelst der Den n c . uͤber Lon⸗ don von dem Absender gewuͤnscht wird, muͤssen auf der Adresse mit der Bemerkung:
„via Hamburg und London pr. Dampsschiff ( Sieanihooi) n. werden.
Die werden dann diesem Verlangen gemäß spedirt und ge— er , ern bug mit dem jeden Dlenstag und Freitag ien! 2 Le, 'I if nach London weiter. Nach den in k n lattern enthaltenen Bekanntmachungen geht je⸗ 1 dittwoch im Monat ein Paketboot mit der Korre— pondenz 3 Amerika von Falmouth ab, und außerdem erhal— 66 . augegebenen Art bezeichneten Briefe nach Amerika * 4 13 erpool und Beistol abgehenden Dampfschif—
n . 86 (ten aber nicht regelmäßig sind, sons ern je8esmal durch die Englischen Zeitungen bekannt gemacht werden, Weiter⸗ beförderung. Bei günstiger Fahrt machen diefe Dampfschiffe die Reise von NewYork nach Lwerpool oder Bristol in 13 Tagen, so daß ein Brief aus New Hork in 17 Tagen in Hamburg und in 19 Tagen in Berlin seyn kann. ⸗
Fuͤr Briefe nach Nord Amerika, welche, auf den Wunsch des Absenders, uͤber Hamburg und von dort aus mittelst Dampf⸗ schiffes befoͤrdert werden, beträgt das zu entrichtende Franco von Hamburg ab 363 Sgr. fuͤr den nn rr Brief. Fur die auf diesem Wege spedirte Korrespondenz nach Süd-Amerika betragt das 6 Franco von Hamburg ab 66 Sgr. fuͤr den ein— n , f A
Fuͤr Briefe nach Amerika, welche mit der Bezei ; „über Hamburg und von da mit Sch if C leren hen 6 sind, beträgt das Franco von Hamburg ab nur 315. Sgr. fur
den einfachen Brief. Sie werden gelegentlich durch Kauffahrtei,
Schiffe besorgt, weshalb auf eine regelmäßige und schn . 6 nicht . ist. ; schnelle Befar⸗ Außer der Spedition über Hamburg kann auf den, auf der Adresse auszudruͤckenden, Wunsch des Absenders fuͤr Vliefe 36 Amerika auch die Spedition durch die Niederlande Und durch Frankreich benutzt werden. iernach liegt es in der Wahl jedes Korrespondenten, für fa . nach Amerika diejenige Spedition zu bestim mei 6 auf der Adresse zu bezeichnen, scheint. Berlln, den 5. Mat 18310. General ⸗Post⸗Amt.
welche ihm die zweckmaͤßigste
Bei der ain 6ten d. M. angefangenen un 7 j fortgesetzten Ziehung der Iten Klasse Jister eg mm re, s . terte fielen 3 Gewinne zu 30600 Nthlr. auf Nr. S6. 0 36 Sö„dö, jo ic. und So, dh in Verün bel Altoin, nach Erh: zweimal bei Reimbold, Muͤhlhausen bei Blachstein und nach Oppeln bei Bender; (6 Gewinne zu 2069 Nihlr. auf Nr. 9557. zi, bc. ig, Cs. W, 3. oa, n. 776. ga, dr geiz, i und 1,648 in Berlin 2mal bei Matzdorf, nach Vleicherod bei , Breslau bei Leubuscher, Brieg bei Bohm, Danzi bei
okzoll, Fran gfurt bei Salzmann, Landsberg a. d. W bet Der her Neiße bei Jäckel und nach Posen bei Bielefeld; 32 Gewinne . Ihä6 Nihlf auf Nr. 2 ich. 5. 16, al. ii ig, men; A', 018. Sin, gps. zo, 937. Zz, 188. 8, Liz. 37 331. 3d, ,. ö S3. Sh os z. z ö, z,, ss, sd. gn, dl,, ,n. zo Jas, So, dꝛo. 0 3. ö . Ss, g. vo uss Jos, Fi de. 1e bo nid Lid; bs in Verün bet Alen, amal' bei C, ,, Mestag, bei Meser und amal bei Seeger, nach Achen bei Levy Breslau 2mal bei Schreiber, Eöln bei Krauß und 2imal bel Reimbold, Duͤsseldorf bei Spatz, Ehrenbreitstein bei Goldschmidi Halberstadt bei Sußmann, Halle bei Lehmann, Königsberg in
Berlin, Sonnabend den Oien
r. bei Friedmann und bei Heygster, Liegnitz 2mal bei Leitgebel Ben bei Kauffmann, Minden bei Wolfers, Merseburg e, gie selbach, Naumburg bei Kayser, Posen bei Bielefeld und bei Leip, lger. Ratibor bei Samoje, Schwedt bei Goldstein und nach Trier
ei Gall; «2 Gewinne zu 500 Rihlr. auf Nr. 1823. 6690. 8235. S835. 9303. 14,196. 1,737. 18, iz. 24,353. z6, 151. 32,577. ,. 37,513. 39, 60. 9, it. Ja, 99J. S3, 903. Z, 1. o, 9d? Il93. Sl, 33. G2, O26. G2 289. gz 278. 0, a8. 72, 713. 76.2635. Jed. N, 188. 7,370. So, 537 S2 3. S2, 279. Si,. ol63z. 93, oa. S3 B23. os, ili fag n. oz, 715. 06, 8I9 und 116, 112 in Berlin bei Alevin, bei Borchardt, bei Burg und z3mal bei Seeger, nach Bielefeld bei Honrich, Bonn bei Haast, Breslau bei Gerstenberg, bei Jähns, bei Holschau, bei Schreiber Und bei Schummel, Brieg bei Bohm, Töin 2mal bei Krauß und bei Reimbold, Elberfeld bei Brüning und 2mal bei Heymer, Glo— gau 2mal bei Bamberger, Hamm bei Huffelmann, Krotoschin bei Albu, Landsberg a. d. W. bei Borchardt, Liegnitz 2mal bei Leitgebel, Magdeburg 2mal bei Brauns, hel Elbthal und 2mal bei Roch, Neumarkt bei Wirsieg, Nordhausen bei Schlichteweg Ratibor bei Samoje, Sagan bei Wiesenthal, Schwedt bei Gold stein, Stettin 2mal bei Rolin und 2mal bei Wilsnach und nach Torgau bei Schubart; 90 Gewinne zu 209 Rthlr. auf Nr. SI 4. 1136. 3027. 4175. Gais. Soz. sI. 978. * 1j, 7. 13,193. 13,851. 1Vig3. I5, 168. 26, 663. 28,3773. 28 652. 20231. 33,735. 31656. zs, 76. 3,163. 3d 363 38 9. zu? 41,539. 41,23. 4,398. 15,52 . 6,305. 7, 6. iS. S638. S7, ar . 2,71. Zz, 26. 36, ig. z6, 822. S7 67. 3790. o 7 ard, ö di9. Gi, o76. 63,038. 65,0 ig. 665, 93. Sz, II. 693386. 6,2. 36 86. 75, 9j. ö, 165. 7,36. 77 F. 77603. III39. S0, 62. S0 S681. Sa, vi. S3 dig. Si, sg3. Si, S. 33m. S7 313. 388. S8, 172. SR, I91. gi S2. gf, i. S2, 673. 8239337. be n, a , i., lä. p35. 161, i335. 162, si3. 163,144.
2,920. 103,191. 101,731. 105, 310. 103,3 6.430. 108. 13 6 n , 3 10. 105,ů 331. 106, 1390. 108, 133.
Die Ziehung wird sortgesetzt. Berlin, den 8. Mai 1810. Königl. Preußische General Lotterie Direction.
19, C67. 21,7.
Dem Tabacks Fabrikanten Johann unter dem 5. Mai 1840 ein Patent auf eine, durch Modell und Beschreibung dargestellte, in ihrer ganzen Zusammensetzung fuͤr neu anerkannte . Maschine zum Packetiren des geschnittenen Tabacks fuͤr den Zeitraum von 6 Jahren, von gedachtem Tage an gerech— net, fuͤr den Umfang der Monarchie ertheilt worden.
Abgereist: Der Kaiserlich Tarkische Geschaftsträger am hie⸗ sigen Hofe, Nuri Efendi, nach Konstantinopel. h
Rau zu Barmen ist
Zeitungs-Rachrichten. Ausland.
Rußland und Polen.
St. Petersburg, 2. Mai is
dete g, 2. Mai. Se. Majestaͤt der Kaiser ha⸗
ben dem diesseitigen Gesandten in Neapel, Grafen Gurieff, .
2 w diesseitigen Gesandten in Rom . kang, Geheimen Rat otemkin, den Wladimir⸗Or
zweiter Klasse verliehen. . .
Mos kau, 29. April. Dle hiesige Universitaͤt hat durch den Tod des Professors der Anatomie und Staatzraths Eren. einen schmerzlichen Verlust erlitten. Der Verstorbene war der Nachfolger des berühmten Loder auf dessen Lehrstuhl und hat nur ein Alter von 38 Jahren erreicht. ͤ Anter den im vorigen Jahre verstorbenen Grelsen zahlte man im Gouvernement Kasan 5 von 160, 7 von 101, 3 von 162 von 63, 2 von ii, 3 von oz, i von lo, Z von jös, 1G von L2 und 2 von 11858 Jahren; und im Gouvernement Wo— ronesch 33 von 1060, 11 von 165, 3 von 110, 3 von E13 Und 2 von 120 Jahren. ⸗
Frankreich. ris, 3. Mai.
nigen muͤsse.
Energie die bedrohten Praͤfekten vertheidigte. Der „Constitu⸗ tionnel“, der eine Zeitlang Stillschweigen Seite verlangten Absetzungen; Herrn Thiers Zeit lasse, da die Sache einer genauen Erwägung bedurfe. Die Polemik dauerte nichtsdestoweniger fort, aber sie war weniger lebhaft. Die Praͤfekten stroͤmten nach Paris, um sich uber ihre Lage Gewißheit zu verschaffen, aber der, Moniteur“ ist bis zu diesem Augenblicke durchaus stumm geblieben. Jetzt mischt sich das Journal general in die Sache. Dieses Journai ist den doctringiren Mitgliedern des Kabinets den Herren Jau⸗ bert und von Remusat treu geblieben. Es beginnt seinen Attikel mit folgenden Worten: „Wir fordern alle aufgeklärten und auf⸗ richtigen Freunde der Jüli, Regierung auf, der un schicklichen
·
itung.
Mai
r, die gelernt hatten, die linke Seite als eine n, chen m. betrachten Es will nicht, daß man 28 Nan moͤge, meint es, die vakanten Stellen
n, Tannern der linken Seite geben, die Beweise von guten Gesinnungen und von hinreichender Festi⸗ keit ben hä — , * Festigkeit gegeben hätten, um die
r egierung niemals antasten zu lassen. W b
Praͤfekten absetzen wolle il ̃ ; . der Regierung während en. * * r , 1m r 2 8 — man dadurch gewissermaßen, daß man ö 64 J,, ( waltung keine Unterwuͤrfigkei ĩ , . en . 3. d 4 * . en,. ; ah 1 28 und das was sie nicht thi nuͤß . ; ; wurden dann . 2 24 er, ,, 64 ue 63 nern, sondern vorzugsweise den Raisonneurs ,, muͤssen. Dies wurde der reinste Triumph der Lehrsaͤtze der vor⸗ maligen Opposition seyn, und die linke Seite könne sich dann rühmen, daß sie regiere.“ — Diese Sprache kli seltsam in einem Journal, welche : wn, 1 rng, mee es anerkannt das Organ zweier Mitglieder eines Ministeriums ist, welches sein Heil in dem Schutze der linken Seite sucht, und man kann ohne jenen Aeuße⸗ rungen eine allzugroße Wichtigkeit beizulegen, doch mit einiger Gewißhert daraus folgern, daß die Herren Jꝛübe??dunmit, eim e musat uber die Veraͤnderungen in den Pẽafekturen mit Herrn Thiers nicht einverstanden sind.
Einen anderen auffallenden Schritt hat der Minister der offentlichen Bauten, Herr Jaubert, selbst gethan. Er hat naͤm⸗ lich am Tage vor der Erörterung des Nemilly'schen Vorschlages in den Buͤreaus der Deputirten Kammer an verschiedene Mitglieder der konservativen Partei, nachstehendes ver tr auliche Schreiben gerichtet: Mein lieber Kollege, Sie werden ohne Zweifel mit mir der Meinung seyn, daß man den Remilly'schen Vorschlag in der Kommsssion selbst begraben muß; ich schlage Ihnen dem zufolge vor, Herrn Quinette zu wahlen.“ — Dieses Schreiben welches in den Buͤreaus zur Sprache kam, erregte bedeutende Sensation. Einmal wunderte man sich daruber, daß Herr aubert sich gewissermaßen in ein vertrautes Verhaͤltniß zu Maͤnnern stellte, die die entschiedensten Gegner der Regle⸗ rung sind, und die durch ein solches Entgegenkommen nur in ihrer Oppesition bestärkt werden können. Dann fragte man sich ob Herr Jaubert bei diesem Schritte wohl in Uebereinstimmun] mit Herrn Thiers gehandelt habe, und endlich nimmt es Wun— der, wie ein so gescheidter Mann, wie Herr Jaubert, den Geg⸗ nern des Remilly'schen Vorschlages zumuthen konnte, fuͤr einen Vertheidiger desselben zu stimmen. Herr Jaubert hat zwar in seinem Bureau einige Erklärungen uber senen Brief gegeben, und erklärt, daß die vollkommenste Uebereinstimmung zwischen ihm und allen seinen Kollegen herrsche, aber die Sache bleibt doch bis zu diesem Augenblicke noch unklar, und wird wahrschein⸗ lich zu fernerweitigen Erörterungen Anlaß gehen
Der König und die Königliche Familie haben heute die Sommer⸗Residenz in Neuilly bezogen. Der Herzog von Montebello, Franzoͤsischer Botschafter in
. 3 Es hat fast den Anschein, als ob sich ei. nige Spuren der Uneinigkeit in dem Kabinerte bemerklich machen wollten. Wenigstens fangen die verschiedenen Elemente, aus de⸗ nen das Ministerium zusammengesetzt ist, an, sich über gewisse Fragen zu sondern, und entgegengesetzte Meinungen zu zeigen. Man weiß, daß wenige Tage nach der Ernennung des néuen Kabinets, die Publizisten der linken Seite bestimint erklärten, daß man mit Ruͤcksicht fuͤr die Beduͤrfnisse der parlamentarischen Regierung die hohe Verwaltung auf eine umfassende Weise rei ĩ Es gab dies zu einer leidenschaftlichen Polemik Gelegenheit, in welcher das „Journal des Debats“ mit großer
beobachtete, mischte sich endlich ein, und versprach gewissermaßen die von der linken nur verlangte er, daß man dem
Komödie ein Ende zu machen, welche gewisse Journale selt einiger Zeit in Betreff des Venen, err hoheren Verwaltung pre Das genannte Journal wirft sich hierauf zum Vertheidiger der
Neapel, ist am 28. Aprtl mit seiner Familie in Marseille einge— troffen. Er wird sich von dort nach Toulon begeben, und sich auf einem der Schiffe des Reserve⸗Geschwaders nach Neapel ein— schiffen.
Das Siecle meldet, daß Herr Dupont von der Eure die erledigte Stelle am Cassationshofe, welche ihm durch das Mint— sterium angeboten worden ist, definitix abgelehnt habe. „Herr Dupont von der Eure“, fuͤgt das genannte Journal hinzu, „fuͤrch⸗ tet, daß seine Gesundheit ihm nicht erlaube, die neuen Pflichten, die ihm durch jene ernsten Functionen auferlegt seyn wurden, zu erfuͤllen. Diesen Skrupeln gesellte sich der Widerwille hinzu, den . gehäͤssige, gegen seinen Charakter gerichtete Insinuationen bei
zelegenheit einer Ernennung, die noch nicht vollzogen und noch nicht angenommen war, eingeflsßt haben.“
Das Dampfschiff „Sully“, weiches Neapel am 25sten v. M. verlassen hatte, ist am 2usten in Toulon eingetroffen. Ein Schrei— ben aus letzterer Stadt giebt Folgendes als den wesentlichen In⸗ halt der eingegangenen Nachrichten an. „Die Nepressasten dauern fort. Die Englaͤnder haben 7 Neapolitanische Schiffe gekapert. Der Konig beider Sictlien hat seinerseits befohlen, das Embargo auf 7 Englische Schiffe zu legen, die sich im Hafen von Neapel befinden. Er hat auch die im Zoll-Depot liegenden Waaren, und sogar, wie man behauptet, die offentlichen Fonds welche Englischen Unterthanen angehören, mit Beschlag delegen lassen. Diese Maßregeln des Königs haben alle Welt in Erstau⸗ nen gesetzt; denn sie wurden nach Ankunft des Franzosischen Dampfschiffes „le Papin“, welches die Depeschen wegen der Ver⸗ mittelung Frankreichs uͤberbrachte, angeordnet. Der „Papin“ war am 2Isten von Toulon abgegangen und langte am 24sten in Neapel an. Unser Geschaͤftsträger beförderte die Depeschen so⸗ Leich nach Cassaro, wo sich der Hof in dem Augenblicke befand. Nachdem der Koͤnig von den Mittheilungen der Franzoͤsischen Regie— rung Kenntniß genommen hatte kehrte er in groͤßter Eile nach der Haupt, stadt zurück, versammelte sein Minister⸗Conseil und befahl zuletzt die oben erwahnten Maßregeln, welche am folgenden Tage ausgeführt wurden. Der „Papin“ erhielt am 25sten um 2 Ühr Nachmit— ags den Befehl, zu heizen, und erwartete die Depeschen des Franzoͤsischen Geschaftstragers, welche die Antwort des Königs enthalten werden.“ — Der „Papin“ ist seitdem in Toulon an— gekommen, und der Telegraph hat den Haupt-Inhalt seiner De⸗ peschen nach Paris gemeldet. (Siehe die telegraphische Devesche im vorgestrigen Blatte der Staats-Ztg.) Der König beider Si— cilien hat die Vermittelung Frankreichs angenommen, aber man erfaͤhrt, daß er bei Abgang des „Papin“ das Embargo noch nicht aufgehoben hatte, und daß deinzufolge die Englaͤnder die Feindseligkeiten noch nicht eingestellt haben.
Der Befehlshaber der „Hydra“ soll nach den von dem „Sully“ uͤberbrachten Nachrichten an die Neapolitanische Re— gierung, die Offerte der Freilassung der Mannschasten der aufge⸗ brachten Schiffe gestellt haben, dies Anerbieten jedoch abgelehnt worden seyn, da indeß der Englische Capitain Lebensmittel für die gefangene Mannschaft erbeten, hat ihm der Konig gestartet, sich