izipalirät von Dubltg hat . Sn e r e,, Rn, , eee, T g. Retatlon He Seite gesetzt, die drei naͤchsten 2 =
i eil sie mehr oder weniger mit O Connell in Verbindung ——— wen gbanonntt und mit 52 gegen 18 Stimmen den ihren y—— ganz ergebenen Sir Ich Kingston James zum Lord⸗ Nayor erwählt. .
JCennell hat Irland verlassen, nachdem er die Agitation w Bill umfassend organisirt hatte. r ver sprach, bald nach Dublin zurückzukehren, wenn Lord Stanley s Bill feine Ab wesenheit von London erlaube, sonst wolle er, sei⸗ nem Schwure treu, an der Schwelle des Unterhauses sterben.
Am 6ten wurde eine Spezial⸗Versammlung der Ostindischen Compagnie gehalten, um das Verfahren der Direktoren gegen den abgesetzten Radscha von Sattara in Erwägung zu ziehen. Sir Charles Forbes nahm sich des Radscha an und behauptete, daß, wenn derselbe ein unabhängiger Fuͤrst gewesen sey, man
nicht das Recht gehabt habe, sein Land zu besetzen; wenn er aber von der Eompagnte abhängig gewesen, so hätte man ihm das
Recht des freien Gehörs bewilligen muͤssen, wie es jedem Briti⸗ schen Unterthanen fr 3 bevor er der Strafe verfalle. Sir Charles beantragte daher Namens der Actionaire der Compagnie eine Resolution, welche entschiedenen Tadel uber das Verfahren der Direktoren aussprechen sollte, und, als diese verworfen wor— den war, eine andere, der gemäß die Direktoren verpflichtet wer⸗ den sollen, den Actionairen uͤber das Verfahren gegen den Rad⸗ scha Bericht zu erstatten und die darauf bezuͤglichen Papiere vor⸗/ Ege Diese 2 Motion wurde, troßz der Opposition des
orsitzenden, einstimmig angenommen. n
. se Verwandten des ermordeten Lord William Russell ha⸗ ben eine Belohnung von 200 Pfd. fuͤr die Entdeckung des Thaͤ⸗ ters ausgesetzt. Fast scheint es, als ob die Polizei den Bedien⸗ ten Courvoister erst habe sicher machen wollen, indem sie sich bloß den Schein gegeben, daß man keinen Verdacht gegen ihn hege, weshalb man vielleicht absichtlich nicht sogleich zu einer ganz strengen Untersuchung aller Räume des Hauses schritt, die unter seiner Aufsicht standen, ohne jedoch dieses Individuum aus den
Augen zu lassen. Es erweist sich nämlich jetzt, daß dieser Be⸗ diente und das gestern als Kellermeister bezeichnete Individuum, in dessen Speisekammer man . vermißte Banknoten und ei⸗ nige der 5 vermißten Ringe gefunden hat, eine und die— selbe Person sind, indem Courvoisier filr die Dienste eines Kellermeisters bei Lord William Russell versah, und man weiß sich das Zögern der Polizei mit der Untersuchung jener Speise⸗ kammer und eines daran stoßenden Raumes, der als Wasserbe⸗ alter diente, nicht anders zu erklären, als eben dadurch, daß der
ediente oder diejenigen, mit denen er etwa im Komplott gestan⸗ den, in Sicherheit eingewiegt und so vielleicht gerade durch spaͤ⸗ teren plötzlichen Schreck am leichtesten zum Gestaͤndniß gebracht werden sollten. In der That zeigte denn auch Courvolsier so⸗ gleich große Aengstlichkeit, als er horte, daß nun auch jene abgelegenen
Raume untersucht werden sollten, und als er vollends erfuhr, daß man
einige der vermißten Artikel dort gefunden habe, soll er leichenblaß
geworden seyn. Man kuͤndigte ihm nun an, daß er sich als Ge— sangener zu betrachten habe. Seine Aufregung stieg dadurch noch mehr, wiewohl er bis setzt dabei geblieben ist, seine Unschuld zu betheuern. Auch Carr, der Freund des Bedienten, der am Abend vor dem Morde den Letzteren besucht und bei ihm Thee getrun— ken hatte, ist nun verhaftet und nach dem Hause des Ermorde— ten in der Morfolk⸗Straße gebracht worden, wo ein Verhoͤr mit ihm vorgenommen und vielleicht eine Confrontation zwischen ihm und Courvoisier vorgenommen werden soll. Die Untersuchung wird aufs eifrigste fortgesetzt, und man glaubt, daß noch heute die gerichtlichen Verhandlungen uber diese furchtbare That vor dem Polizei⸗Amt in der de ,, Straße beginnen werden. Vor dem Hause, in welchem der Mord verübt wurde, ist fort— während eine große Menschenmenge versammelt, da die That die tiefste Entruͤstung erregt hat und man sich fuͤr die Entdeckung des Thaͤters allgemein interessirt. — .
. Seit vorigen Montag ist nicht viel Englischer Weizen an den Markt gekommen, und die Preise dieses Tages haben sich behauptet; eben so verhält es sich mit fremdem, obschon auf unge⸗ faͤhr 73, 00 Quarter und 20, 009 Faͤsser Mehl am Mittwoch der Zoll bezahlt wurde, weil man ihn höher erwartete. Auch ist der⸗ selbe jezt 15 Sh. 8 Pee.
Niederlande.
Aus dem Haag, 10. Mai. Gestern ist 27. Resi⸗ denz der Geburtstag Ihrer Kaigl. Hoheit der Prinzessin Al⸗ brecht von Preußen, Höchtwelche sich hier anwesend besinder, festlich begangen worden. Vormittags war eine glanzende ö. rade der hier garnisonirenden Grenadiere uné Jäger, deren Mu⸗ sit Corps bei dieser Gelegenheit zum erstenmale in neuer Uniform erschien. Mittags war arg . iener bei Sr. Masestät. Dem Vernehmen nach ist Ihre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin im Begriffe, nach Berlin zuruͤckzukehren.
Belgien.
Bruͤsse l, 9. Mai. Die Königl. Equipagen sind vorgestern
von Paris hier angekommen. Der König selbst wird am Mon— tag erwartet. Es heißt, der diesseitige Gesandte im Haag, Fuͤrst v. Chimay, werde von dort abberufen werden und den gegenwärtigen Ge— 9 in Stockholm, Herrn de Ryckern, zum Nachfolger erhalten. . ;
In Antwerpen hält sich jetzt ein angeblich Chinesischer Com— missair, Namens Hoangstong kao auf, in dessen Begleitung sich ein Neffe des Gouverneurs Lin befinden soll. Es wird in vol— lem Ernste versichert, daß dieselben Kaperbriefe gegen die Eng— länder ausgeben, welche auf Reispapier gedruckt und mit dem Kaiserlichen Drachen gestempelt sind. Der angebliche Chinese wird übrigens auch hier in Bruͤssel erwartet.
Unsere Regierung soll ein neues Anlehn von 710 — 80 Mil— lionen beabsichtigen, die zum Baue von Eisenbahnen bestimmt sind.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 5. Mai. Der n 9 die Verlangerung des Reichstages vom 7. Juni bis zum J. Juli bewilligt. Die BVerhandiungen in den Ständen schreiten nur langsam vorwärts. Im a, . at man verlangt, daß die zur Hofhaltung angesetzten 100,000 Rthlr., so wie die Ausgaben des Marstalls, auf die Hälfte r, ,. wuͤrden; der Bewilligungs⸗Ausschuß hat eine Ersparung von 15,000 Rthlr. beanteagt. m Burger stande wurde dieser Artikel nach der Fassung des Comité mit 36 Stimmen gegen 21 angenommen. ö
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war, r König hab
Kopenhagen, 9. Mai. Se. Masestaͤt der Xönig haben
in Betreff * unfreien Neger auf den wann,, . mehrere Bestimmungen sanctionirt und durch die 8 olonial· Behörde, das General⸗Zollkammer⸗ und an me, * gium, als Gesetz publiziren lassen, welche gegen die ungen hrliche Behandlung der Schwarzen daselbst, so wie zur — * 7 — ihrer Freiheits- Erwerbung schon unter dem be, Konig im Jahre 1831 in einem Reskript an das General ⸗ Gouvernement erlassen wurden und in ihrer Anwendung zweckmäßig befunden
sind. Die Verordnung ist vom J. Mai 1830 datirt.
Deutsche Bundes staaten.
Munchen, 9. Mai. Se. Königl. Hoheit der Großherzog von — hai diescn Mergen 6 Uhr uͤber Regensburg und Ingolstadt seine Ruͤckreise angetreten.
Dresden, 11. Mat. (L. A. 3) Staats⸗-Schulden hatten wir, nach einer heut vorgelegten ücbersicht, am Schlusse des Jahres 1837 11,075, 077 Thlr. 17 Sr. 64 Pf. am Schlusse des Jahres 1838 aber 10,926, 156 Thlr. 17 Gr. 61 / Pf.
Leipzig, 12. Mat. (8. A. 3.) Die hier 1831 von der Kramer -Innung begruͤndete Handels Lehr-Anstalt unter der Lei— tung des verdienten Direktors Schiebe erfreut sich des besten
den sich gegenwartig 7 Ausländer, die höchste Zahl seir dem Be⸗ stehen der Anstalt; mehrere derselben sind aus weiter Verne, und gewiß ein gutes Zeichen fuͤr die treffliche Einrichtung der Anstalt ist es, daß im vorigen Jahre der gelehrte Reisende, Pr. Bowring aus London, seinen Sohn ihr anvertraut hat. Traurig dagegen ist es, zu bemerken, wie wenig die Anstalt von den hiesigen Hand⸗ lungs- Lehrlingen benutzt wird, wahrend man doch von so vielen Seiten vernimmt, wie beduͤrftig die Mehrzahl derselben des Un⸗ terrichts sey. .
Hannover, 12. Mai. (Hann ov. Ztg.) Allgemeine Stände⸗Versammlung. Erste Lammer. zäste Sitzung, den 8. Mai. Nachdem in dieser Sitzung die Berathung uber
nahme ⸗ Budget fur 18100, uber.
rung einen 1 monatlichen Erlaß fuͤr die 6 letzten Klassen der 7S5, 000 Rehlr. betragenden) Personen⸗Steuer mit 105,000 Rthle.
der dem größten Theile jener 6 Klassen durch Aufhebung der Chausseedienste zukommenden Erleichterung, der Antrag gestellt war: „daß denjenigen Personen- und Gewerbe⸗Steuerpflichtigen, welche in der 9ten, 190ten, 11Iten und 12ten Klasse beschrieben worden, in dem Rechnungsjahre 182 ein einmonatlicher Ve trag dieser Steuer erlassen werde (statt 105,ů 006 Rthlr. nur 357,960 Rthlr.).“ Mehrere Mitglieder erklärten sich zunächst gegen jedweden Erlaß an der Steuer; sie verwiesen darauf, daß der jetzige guͤnstige Finanz-Zustand nur durch vortheilhafte Konjunkturen und durch solche Einnahmen der letzten Jahre, deren Nachhaltigkeit nicht erwartet werden duͤrfe, entstanden, daß in Ansehung des Abtra—
darauf zu nehmen sey, daß man entweder an einzelnen anderen Steuern demnaͤchst vielleicht erhebliche Ausfaͤlle, oder gar die Noth—⸗ wendigkeit neuer Anleihen zu besorgen habe; daß ferner ein an derthalb, oder einmonatlicher Steuer⸗-Erlaß dem Einzelnen nicht reell nutze, auch nicht von ihm anerkannt werde, und den hülfs— beduͤrftigen Klassen durch Aufhebung des Häuslings-Schutzgeldes, so wie der Chaussee⸗Dienste schon eine bedeutende Erleichterung gewährt sey. Wolle man dennoch den Unterthanen einen Erlaß vergoͤnnen, so wurde vielleicht ein, zugleich dem Branntweintrin⸗ ken entgegenwirkender Erlaß an der Bier- oder aber an der Salz Steuer vorzuziehen seyn. Es ward daher von einem Mitgliede proponirt: „den beantragten Erlaß ganz abzulehnen und die Fi—
ben zweckmäßig zu vexwenden seyn möchte.“ d mung ward der Kommissions⸗Antrag von 18 gegen 17 Stimmen abgelehnt, der obige Verbesserungs⸗Antrag hingegen angenommen.
O esterre ich.
Pesth, 4. Mai. (A. 3.) So eben erhalten wir die be, klagenswerthe Nachricht, daß der volkreiche, betriebsame und wohl habende Markt Baja, im Baeser Komitat, an der Donau gele⸗ gen, mit etwa 16,060 Einwohnern, am (sten d. M. sast ganz ein Raub der Flammen wurde. Es sollen uͤber 3000 Haͤuser abgebrannt seyn, darunter das hexrschaftliche Schloß, mehrere Kirchen und alle großen Getraide⸗Speicher. Man giebt den Ver⸗ sust an verbranntem Getraide allein auf eine halbe Million Gul⸗ den an. Vieles jedoch soll assekurirt seyn. Das Dampfboot „Zrinyi“, das gerade waͤhrend des Brandes voruͤberfuhr, brachte die erste Meldung davon hierher und berichtet, daß ein heftiger Sturm das Feuer so verheerend machte.
Griechenland.
Athen, 27. April. (8. A. 3.) Das vielbesprochene Gesetz uͤber die Eparchie⸗Raͤthe ist nun eine Wahrheit geworden. Durch eine vorgestern publizirte Ordonngnz werden die Räthe von 13 Eparchien auf den 25. April a St. zusammenberufen. Die Or⸗ donnanz enthält die weitere Bestimmung, daß uber den Zusam— mentritt der uͤbrigen Eparchie⸗Räthe eine besondere Verordnung erscheinen werde. Der „Griechische Courier“ motivirt diese Be— stimmung der nur theilweisen Einberufung der Eparchie⸗Raͤthe durch Gruͤnde der Ersparung qowohl, indem eine gleich zeitige Einberufung der Eparchie Raͤthe die Ernennung von vielen Königl. Kommisfarien nöthig imachen würde, als auch durch das Interesse des Dienstes, indem die vorzuͤg— lichsten der durch die Eparchie⸗Naͤthe vorzubereitenden Maß⸗ regeln, nämlich die Verschmelzung der Gemeinden, dadurch besser gefordert werden. Andere vermuthen Anderes. Uebrigens ist es aufgefallen, daß die Eparchie⸗Naͤthe von Syra noch nicht einbe⸗ rufen sind, wahrend doch anerkanntermaßen die Bewohner von Syra allen ubrigen Städtebewohnern an Intelligenz weit über, legen sind, und ihre durch die Veränderungen in der Turkei ge— fährdeten Handels- Interessen eine Verstaͤndigung hierüber drin— gend erheischen.
Otfried Muller weilt seit einigen Monaten in unseren Mauern.
Forigangs. Unter den Zöglingen des höheren Lehr-Kurses besin,
das Ausgabe⸗Budget beendet worden, ging man zu der des Ein⸗ 3 ö Die üÜeberschüsse von den
direkten Steüern und der Stempel⸗-Steuer betreffend, welche ins. gesammt zu 2,180,600 Rthlr. berechnet waren, hatte die Regie ⸗
beantragt, wogegen von der Kommission, unter Beruͤcksichtigung
ges unserer Staats⸗-Schulden in den verflossenen 25 Jahren des tiefsten Friedens noch viel zu wenig geschehen, und Bedacht auch
dienstlichen
nanz⸗Kommission zu beauftragen, Vorschläge zu machen, wie die von ihr bezeichnete Erlaß Summe von 57,006 Thlrn. zu Ausga⸗ Bei der Abstim⸗
Vor einigen Tagen hatten wir hier das nicht sehr asthetische Schauspiel, daß zwel Rauber eingebracht wurden, von denen der eine das Haupt ihres dritten Spieß, Gesellen, der in der Attaque fiel, in der Hand trug. Auch ein Gendarm verlor bei ihrer Ge— fangennehmung sein Leben.
Moldau und Wallachei.
Ueber das Verfahren des Hospodars der Wallachei gegen den Oberst Compiniano wird in der Times nach Privatschreiben aus Konstantinopel vom 19. April Folgendes berichtet: „Der Fuͤrst Ghika, der von Rußland ernannte Hospodar, hat sich eine arge Verletzung der Wallachischen Verfassung erlaubt. Das Ge⸗ setz ist, daß kein Wallachischer Edelmann verhaftet werden kann, ohne von seines Gleichen verhört worden zu seyn. Trotz diesem Gesetz wird der Oberst Compiniano, ehemaliger Deputirter fuͤr die Stadt Bucharest und Wallachischer Edelmann, gegenwartig auf einem seiner Landhäuser in Verwahrsam gehalten. Es scheint so sehr darauf abgesehen, die Gefühle des Obersten zu verletzen, daß man nicht einmal seinen eigenen Schwestern gestattet, anders als in Gegenwart der Wachen, die aus den niedrigsten Provin⸗ zial⸗Beamten genommen sind, mit ihm zu sprechen. Auch hat der Fuͤrst die Privat-Papiere des Gefangenen untersuchen lassen, indem sich am Ende nichts Anstöͤßiges gefunden hat. Die Verwandten des Obersten wollten gern seine Lage da— durch mildern, daß sie ihm von ihrem eigenen Tisch bes⸗ sere Nahrungsmittel schickten, als er sie von der 26 empfing, aber man ließ nichts zu, ohne es vorher zu 2 um zu sehen, ob auch nicht Papiere darin verborgen waren, ; = gleich er gesetzlich auf ein habheas corhus Anspruch hat, so sind doch alle von feinen Freunden deshalb gemachten Vorstellungen unbe⸗ ruͤcksichtigt geblieben, und man verstattet ihm keine Gelegenheit, sich zu rechtfertigen. Fürst Ghika behauptet, daß er in 42 Sache nichts auf seine eigene Hand thun konne, sondern die Be⸗ fehle der Pforte abwarten misse; diese scheint aber gar . davon zu wissen. Die Verhaftung des Obersten hat grbhen l⸗ larm unter den Bosaren erregt, da sie nun ein gleiches Schicksal fuͤrchten zu muͤssen glauben, salls einer von ihnen so kühn ware, sich an die Spitze der Oppositiöon in der National. Viersan m ung zu stellen. Indeß haben sie doch zu große Scheu vor dem Hos⸗ podar, als daß sie es wagen sollten, ihre Empfindungen offen zu zeigen; sie beschränken sich daher auf heimliche Aeußerung ihrer Furcht und ihres Unmuths.“
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Konstantinopel, 22. April. SFr. Bl) Der Sultan hat bekanntlich der Reihe nach sämmtliche Beamte seinen neuen Palast von Tschiraghan besichtigen lassen. Am 10. April war der Persische Botschafter da, die Reprasentanten der fuͤnf großen Machte erschienen am 12. April, die Minister⸗Residenten 1 Geschaͤftsträger der ubrigen Maͤchte sollten aber erst am 18. Apri kommen. Dies veranlaßte den Belgischen Minister, Herrn de Beer, die Anfrage an Reschid Pascha zu richten ob sich die Pforte nicht in Beziehung auf den Emzfang des diplomatischen Corps nach dem beim Wiener Kongreß angenommenen Gebrauche richten wolle. Dieser habe keinen Unterschied zwischen dem Range der Gesandten gemacht. — Vor dem Empfange der Gesandten am 12. April erhielt Graf Pontois eine Privat“ Audienz und uͤberreichte sein neues Beglaubigungs⸗Schreiben als Franzdsischer Botschafter mit folgender Anrede: „Der Kaiser der Franz g fen (der Titel Kaiser ist gebräuchlich, um zu zeigen, daß ein Mo⸗ narch dem Sultan gleichsteht5 hat mir den Titel eines Botschafters übertragen, und stellt dadurch seine diploma⸗ tischen Verhältnisse zu Ew. Hoheit auf denselben Fuß wie fruͤher. Die bisherige Verschiedenheit ruͤhrte nur aus Verhalinissen her. (Das Journal des De— bats erklärt diese Bemerkung durch die Angabe, daß die Tuͤrkische Regierung es uͤbel empfunden habe, statt eines Botschafters bloß einen außerordentlichen Gesandten von Frank— reich in Konstantinopel zu sehen. . Ich bitte Ew. Hoheit, sich uͤberzeugt zu halten, daß Niemand inniger als mein Souvergin das Ende der Schwierigkeien herbeiwünscht, die Ihre Staaten verwirren und die Vollendung der glücklichen Reformen verhin— dern, welche schon in Ihrer Regierung eingeführt sind und Sem Verlangen Ihres edeln Herzens wie den Forderungen der Civi⸗ lisation entsprechen.“ Der Sultan antwortete mit höflichen Dank, empfing dann die funf Gesandten zusammen und bemerkte, er habe sie sehr lange nicht gesehen und jetzt einladen lassen, um Nachricht von ihren Souperginen zu erhalten, auf deren Hülfe er baue, um den noch nicht beseitigten Schwierigkeiten ein Ende zu machen. Lord Ponsonby erwiederte als der Aelteste im Na⸗ men Aller: „Unsere Souveraine werden diesen Beweis des Wohl— wollens, den Ew. Hoheit uns geben, sehr hoch aufnehmen und mit Vergnuͤgen jedes Ereigniß wahrnehmen, was Ihnen ange— nehm seyn kann.“
Konstantinopel, 22. April. (A. 3.) Die Veranlassung zu den Unruhen in Adrianopel hat die Ermordung eines Imam (Muhammedanischen Geistlichen) gegeben. Die Tuͤrken haben, vielleicht ohne Grund, mehrere christliche Bewohner der Stadt der Mordthat verdächtig gehalten, sind aber bei ihrem Verfahren auf den Widerstand der gesammten christlichen Bevölkerung ge⸗ stoßen. Dies hat Veranlassung gegeben, saͤmmtliche Tuͤrken Adrignopels zu bewaffen. Zu blutigen Auftritten zwischen den sich feindlich entgegenstehenden Parteien scheint es noch nicht ge⸗ kommen zu seyn. Doch sind solche Auftritte allerdings zu befuͤrch— ten, wenn man an den Rachedurst der Tuͤrken denkt, der sie jedesmal be⸗ seelt, wenn einer ihrer Glaubensgenossen, selbst bei unvorsetz⸗ lichem Todtschlag, das Leben durch einen Christen verliert. le hiesigen Tuͤrken sehen jene Unruhen als eine Reaction gegen die Neuerungen an. Es ist bekannt, daß Emin Pascha, der Gou— verneur von Adrianopel, den jetzigen Resormen entgegen ist. Doch ist es nicht wahrscheinlich, daß Emin Pascha die Bewegung veranlaßt habe, oder daß er sich derselben bedienen koͤnne, um der Regierung zu opponiren, denn regelmäßiges Militair ist so viel als gar nicht dort, und welchen Nachdruck vermochte eine Halfte der Bevolkerung dem Pascha zu geben, wenn er die andere Hälfte, die es ihrer Stellung nach mit der Regierung halten würde, gegen sich hat? Wenn also auch jene Bewegung nicht sofort unterdruͤckt werden sollte, so scheint es doch nicht, daß sie einen bedrohlichen Charakter annehmen konnte. Daß sie als Bei⸗ spiel auf Konstantinopel wirken und hier gleichfalls Unruhen her— vorrufen konnte, ist ganz unwahrscheinlich.
O st indien.
Bombay, 31. Marz. Die Zahl der bis jetzt hier versam⸗ melten, fuͤr die Expedition nach Ching angeworbenen Transport⸗
schiffe beläuft sich nur auf 16, und aus der Praͤsidentschaft Bengalen werden nur drei Regimenter, zwei Köoͤniglicher und eines eingeborener Truppen, zu der Expeditton verwendet, die sich bei Singapore am 7. Mai versammeln soll. In Ceylon ist man mit der Einschiffung von Truppen nach China nicht zufrie— den, indem man dort Unruhen bei deren Abzuge fuͤrchtet.
In Kalkutta war die Nachricht eingetroffen, daß der Fuͤrst von Buchara sich bereit erklaͤrt habe, Dost Mohammed auszu— liefern, wenn ihm Englischer Seits Huͤlfe gegen die Russen ge— leistet werde. Die Ostindische Regierung hat ihm darauf den Lieutenant Abbot von der Artillerie zugeschickt und einen anderen Offizier von derselben Waffengattung, wie es heißt, nach Chiwa beordert, um, wo möglich, zwischen diesem Lande und Rußland den Vermittler zu machen. Der Beherrscher von Chiwa soll sich schon bereit erklärt haben, die gefangenen Russen auszuliefern.
Aus Afganistan lauten die Nachrichten im Ganzen günstig, nur zeigte sich immer entschiedener allgemeines Mißvergnuͤgen mit dem neu eingesetzten Schach Sudscha ul Mulk. Murad Beg von Kundus hatte sich in alle Forderungen der Englaͤnder gefügt. Nur der Wali von Kulum hielt sich noch.
Man hat setzt hier nähere Berichte über den fehlgeschlage— nen Angriff auf das Fort Puschucht, den Waffenplatz des Rad— scha von Korner, Sayud Husheim, der der Indus Armee bei ihrem Marsch nach Afganistan Hindernisse in den Weg gelegt hatte. Etwa 2000 Mann unter dem Obersten Orchard wurden von Dschellahabad am 12. Januar gegen das Fort detaschirt und begannen ihren Angriff am 17ten. Unter heftigem Regen und Unwetter wurde am folgenden Tage ein Versuch gemacht, das Thor der Festung zu sprengen, der aber mißlang, und als ein abermaliger Versuch keinen besseren Erfolg hatte, sahen sich die Engländer gensthigt, mit Verlust von 19 Todten, worunter ein Offizier, und 18 Verwundeten, den Angriff aufzugeben. Der Radscha fand sich indeß gleich darauf veranlaßt, seine sämmtli—
chen Forts zu raͤumen.
Das Transportschiff „Hannah“, das einen Theil des 17ten
Königlichen Regiments von Kuratschi, an der Graͤnze von Sind und Beludschistan, uͤberbrachte, ist am 17ten in der Muͤndung
des Indus gescheitert. Die Truppen und die Juwelen von Ke— lat wurden gerettet.
9nd. Berlin, 14 Mai. Heute Morgen 1 Uhr 15 Minuten
verschied sanft nach mehrwöchentlicher Krankheit, im noch nicht. vollendeten 7osten Lebensjahre, Se. Excellenz der Wirkliche Ge,“
heime Staats und Minister der geistlichen, Unterrichts, und Me— dizinal, Angelegenheiten, Herr Freiherr von Stein zum Al— t enste in.
— — Stettin, 12. Mai. In dem Dorfe Pritter, Insel Wollin, starb im verflossenen Monate ein 4 bis 5 Jahr alter Knabe, Sohn eines dortigen Buͤdners, bei dem sich eine nach seinem Alter und seiner Erziehung auffallende Geistes-Entwicke— lung und namentlich eine merkwürdige religiöse Begeisterung kei Der Knabe betete mit Inbrunst, theils vom Hoöͤren er— ernte lange Gebete und Lieder aus dem Gesangbuche, theils, wie es ihm der Geist eingab. Seine Reden waßen meist nur von Gott und göttlichen Dingen. Er ging im Dorfe umher und betete in den Haͤusern, ohne aber jemals die geringste Gabe an⸗ zunehmen, hielt auch da Strafreden, wo er wußte, daß die Men— schen gottlos und boͤse waren. So wurde er im Dorfe als ein kleiner Himmelsbote gern gesehen, und mancher Erwachsene ward durch sein frommes Gebet zu Thraͤnen geruͤhrt. Er hauchte auch betend seinen Geist aus. .
Nekrolog.
Am heiligen Charfreitage des Jahres 1810 beschloß in einem Al⸗ ter von 60 Jahren der Geheime Sber-Regierungs-Rath und Vice⸗ Präsident der Regierung zu Posen, Gustary Adolph Ferdinand Heinrich Leo, seine wirkungsreiche Lebens⸗Thätigkteit.
In Schwetz in Wesipreußen am M. Noveniber 1779 geboren, bezog er im 18ten Jahre, mit vorzüglicher Schulbildung ausgerüstet, die Universität Königsberg in Pr., auf der er sich besenders unter Krause's Leitung mit sehr geregeltem Fleiße den kameralistischen Studien wid⸗ mete. Im Jahre 1802 begann er seine praktischen Arbeiten als Refe— rendariüs bei der Kriegs- und Domainen⸗Kammer in Königsberg; im Jahr 1804 wurde er als Assessor und 1805 als Rath bei der Kriegs— und Domainen⸗Kammer in Plock angestellt. Das Schicksal des Va— terlandes im Jahre 1808 unterbrach seine Amtsthätigkeit. Obgleich
ülflos und bedürftig lehnte er doch alle lockenden Anerbietnngen, in 6. Dienste zu treten, als seinem echt Preußischen Herzen widersire⸗ end, in gebührender Weise ab. Er sorgte in der damaligen allgemei⸗ nen Noth mehr für Andere als für sich. Nach dem Tilsiter Frieden im Jahre 1867 verließ er Plock und begab sich nach Graudenz, wo er privatisirte nnd demnächst der Kriegs und Domainen⸗Kammer in Ma— rienwerder zur Disposition gestellt wurde. Der Präsident, nachherige Minister des Innern, Graf Dohna, erkannte schnell den geschickten und zuverlässigen Geschäftamann. Leo erhielt schon im Jahre 1809, unge— achtet der großen Konkurrenz brodlos gewordener Offitzianten, Be⸗ schäftigung im Regierungs⸗Kollegium zu Königsberg und wurde bald als Domainen⸗Departements⸗Rath in dem damaligen Landes-Dekono— mie⸗-Kollegium angestellt. Im Jahre 1812 wurde er als Preußischer Civil-Kommissarius der Französischen Armee, und in den ersten Tagen des Jahres 181 in gleicher Eigenschaft der Kaiferl. Russi⸗ schen Armee entgegengesendet, die er bis an die Weschsel be—
leitete. Noch ehe der Aufruf Sr. Majestät des Königs er— . warb und sammelte er Freiwillige und wies solche dem
orktschen Armee⸗Corps zu; er selbst, bat um die Erlaubniß, den Krieg
gegen Frankreich als Freiwilliger Jäger mit machen zu dürfen, und erhielt solche durch die Allerhöchste Kabinets⸗-Ordre vom 21. März 1812 mit Hinweisung auf die injwischen ergangenen Verordnungen wegen Eintritts der Königlichen Cipil-Beamten in den Milltairdienst. Er trat als Oberjäger in das Jäger-Detaschement des Litthauischen Dra⸗ goner⸗Regiments ein, wurde zum Premier⸗-Lieutenant unterm 13. Juni islz ernannt und im felgenden Jahre mit dem eisernen Kreuz zwöester Klasse am schwarzen Bande dekorirt, Nach Beendigung des ersten Krieges verließ er freiwillig den Militairdienst und erhielt im Jahre 1819 zum Tragen der Armee Uniform ohne Dienstzeichen die. Werech— tigung. Des Königs Masestät geruhten, ihn im Dezember 1813 zum Dlrekior der Königlichen Regierung zu Gumbinnen und nach seiner von ihm im Jahre 1826 beantragten Versetzung zur Regierung in Dangig zum Bice- Präsdenten der Königlichen Regierung zu Posen im . . ernennen.
n allen Dienst⸗Verhältnissen ergriff Leo mit Freudigkeit Se⸗ legenheit, das Gute zu fördern. So erschien er aan gr g gr, und hülfreicher Beistand im Jahre 1830, als der Weichsel tobende Fluthen des Land mannes Leben bedroheten und Danzigs gesegnete Fluren ver⸗ wüsteten. Dankbar überreichte ihm der Magistrat in Danzig das Ehren⸗ bürger -Diplom, Auch in den schwierigsten Verhältnissen hat sich Leo durch treue Pflicht⸗Erfüllung. Kraft und Ausdauer ausgezeichnet. Im Gefühle der tiefsten Dankbarkeit empfing er die Beweise der König⸗ lichen Huld und Gnade: das eiserne Kreuz im Jahre 1811, den Rothen
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Adler⸗QOrden dritter Klasse im Jahre 1830, die Schleife zum Rothen Adler-Orden dritter Klasse im Jahre 1836 und den Charafter und Diensi⸗Rang eines Geheimen Ober⸗Regierungs⸗Raths im März 1839. Aber nicht nur als Beamter erfreute sich Leo der Anerfennung seines Königs und der Achtung und des Vertrauens seiner Vorgesetzten und seiner Untergebenen; er erwarb sich auch als Privatmann durch seine hohe Rechtlichkeit, sein wohlwollendes für Freundschaft empfängliches und sie herzlich erwiederndes Gemilth, so wie durch einen ihm bis zu seinem Ende eigen gebliebenen jugendlich frischen Sinn, — die Herzen seiner Freunde und Bekannte, Man durfte daher der Hoffnung sich wohl hingeben, daß dieser kräftigen Natur nech auf längere Zeit ein thätiges Wirken vergönnt seyn werde. Doch vor einigen Monaten siellten sich bedenkliche Zeichen einer, mit Brusibeklemmungen verbun— denen Krantheit ein, die indessen nur selten seine Amtsthätigfeit unter— brach. So erschien der verhängnißvolle 17. April 1830. Der Tag wurde von Leo den unabweislichen Geschäften, dem Andenken an das binscheiden des Welt⸗Heilandes, und seiner Familie gewidmet. Dem äußeren Anschein nach, ohne ein Vorgefühl des nahen Todes, verließ er beim Schlafengehen seine Gattin, seinen jährigen Sohn und feine beiden Stieftöchter, die er mit eben der Vaterliebe, wie seine beiden abwesenden verheiratheten Töchter, um saßte. Nachts gegen 12 Uhr stellten sich Brustbellemmungen ein. Mit den Worten: „Wie Gott will“ legte Leo sein Haupt auf den Arm seiner Gattin und — starb. Seine Kinder und der Arzt fanden ihn schen entseelt. Am zweiten Oster⸗Feiertage fand seine Beerdigung statt, bei welcher eine wahrhaft herFiche Theilnahme sich in dem Überaus zahlreichen Gefolge aus allen Ständen der hiesigen Einwohner aussprach, und ein schönes Zeugniß gab von der Achtung und Liebe, deren sich der Verstorbene allgemein zu erfreuen hatte. Leicht sey Ihm die Erde! .
— —
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Rom. In der gesirigen Sitzung des archäologischen Instituts ꝑräsidirte der Herzog von Lupnes, Secretair der Französischen Section. Der Aufenthast des Herzogs, welcher nur den Zweck hatte, seinem 17 jährigen Sohn einen Vorschmack von den Reschthümern der ewi⸗ gen Stadt zu geben, ist zu Aller Bedauern überaus kurz: er reist schon morgen nach Neapel ab und ist kaum acht Tage hier. — Overbeck ist Tag für Tag — und wär s möglich auch die Nachtmit der Vollendung seines großen Bildes, das für Frankfurt a. M. bestimmt ist, beschäftigt. Bloß an Festtagen ist dem Publikum der Zutritt zu diesem Kunstwun— der geöffnet. In den Wochentagen möchte keine weltliche Macht im Stande seyn, den Zauber zu lösen, der seine Thüren verschlossen hält. Nicht einmal Briefe nimmt er an; selbst der Fürstin Borghese ist ein solcher uneröffnet zurückgelangt. — In diesen Tagen ist die schönste Kolossal⸗ Statue der Minerva nach Paris abgegangen. Wäre dieselbe aus einer Grube hervorgezogen worden, so würden ohne Zweifel tausend Stimmen über einen s herrlichen Fund laut aufjubehn. So aber hat die Entdeckung derselben auf ganz entgegengesetzte Weise stattgehabt. Seit Jahren, vielleicht seit einem Jahrhundert, stand dieselbe im Garten der Villa Medici, , . der Französischen Akademie. Jedermann schämte sich, sie anzusehen, weil Kopf und Arme auf das ünwürdigste restau⸗ rirt waren. Nach diesen Beigaben beurtheilte man das Ganze. Der Direktor, Herr Ingres, hat das Verdienst, dieses Kunstwerk der herr— lichsten Epoche Griechischer Kunst vor den Augen des Publikums ent— schleiert, oder besser gesagt, dieses von der Blindheit, die es gefangen hielt, erlöst zu haben. Den Französischen Sammlungen aber hat er eine Zierde gesichert, die selbst eine Venus von Melos nicht ganz in Schatten setzen wird. ; (A. Z.)
Baltische Studien, herausgegeben von der Gesellschaft fuͤr Pommersche Geschichte und Alterthumskunde. Sechsten Jahrganges zweites Heft. Stettin 1839.
Die allgemeine geistige Aufregung in Deutschland in Folge der großen politischen Umwandlungen in dem zweiten Decennium unseres Jahrhunderts, welche überall den Blick auf die ältere Geschichte der . zurückwenden und in allen größeren und kleineren Deutschen Bebieten Gesellschaften entstehen ließ, die sich die Erforschung der Ver⸗ gangenheit zum Nutzen und zur Belehrung der Gegenwart zum Zwecke machten, hat auch das Land nicht unberührt gelassen, welches mit zu den Stammländern des Preußischen Staates gezählt werden muß Auch hat die in Pommern jetzt bestehende Gesellschaft für Geschichte und Alterthumsfunde mit ihren beiden Abtheilungen zu Stettin und Greifswald schon nicht unbedeutende Resultate ihrer Wirksamkeit ge⸗ liefert, indem sie unter der Begünstigung ihres erhabenen Protektors, Sr. Königl. Hoheit des Kronprinjen, es zu bewirken gewußt hat, daß eine nene Bearbeitung der bis dahin noch immer wenig kritisch gesichteten Ge— schichte des Porirußuu Landes von dem bekannten Geschichtsforscher Barthold in Greifswald unternommen werden konnte. Die vorliegende von jener ,, unter dem Namen der Baltischen Studien her⸗ ausgegebenen Zeitschrift, von welcher jährlich an zwei Hefte nebst einem Jahresbericht über den Zustand und die Wicksamkeit der Gefellschaft erscheinen, bildet aber eigentlich nur die Fortsetzung von den früheren, ven dem ehemaligen Superintendenten Haken herausgegebenen Pom— merschen Provinzialblättern, deren Hauptzweck es gleich wie bei dieser neuen Zeiischrift gewesen war, zur Erforschung und Erläuterung der älteren vaterländi chen Geschichte beizutragen, und in welchen sich auch viele schätzhare und lehrreiche Aufsätze finden. Noch bestimmter nitt dieser Zweck in den Baltischen Studien hervor, welches bei der Thãtig⸗ feit und dem Antheil, den der verdienstvolle Historiker Ludwig Giese— brecht in Stettin an ihrer Herausgabe hat, zu den besten Erwartun⸗ gen berechtigen muß, wie es sich auch in diesein letzten Hefte jener Zeit⸗ schrift aufs neue zu erkennen giebt.
. In der Natur der Sache liegt es übrigens, daß sich die wissen⸗ schaftliche Thätigkeit der Psturee, Alterthumsfreunde nicht durchaus auf das Pommersche Land allein beschränken kann, sondern daß bei dem Zusammenhange des geschichtlichen Lebens unter den verschiedenen Slavischen oder Wendischen Völkern in den Baltischen Gestadeländern und bei der Beziehung ihrer Geschichte auf die des Deutschen Reiches und der Normannen und Dänen jene Thätigkeit auch vielfach auf die benachbarten Gebiete übergreifen muß. Trifft dies nun auch mit der Wirksamkeit derjenigen Gesellschaften zusammen, welche sich zu ähn— lichen Zwecken in der jüngsten Zeit in Brandenburg und Mecklenburg gebildet haben, so werden bei der Richtung der wissenschaftlichen Kräfte auf einen gemeinsamen Zweck hin die Resultate dieser Bestrebungen gewiß um so erfreulichkr und gewinnreicher seyn, da die Erforschung der Geschichten der Wendischen Völker an der Elbe und Oder, vornehmlich in ihrem langen Konflikte mit dem sich hier mehr und mehr geltend machenden Germanischen Leben, noch mancherlei Anstrengungen zu be— dürfen scheint, um auch hier das nöthige Licht und die Klarheit und Sicherheit, wie in vielen anderen Gebieten des jetzigen Deutschlands zu gewinnen. Wichtige Beiträge dazu liefern schon die beiden hier von Giesebrecht mitgetheilten Aufsätze, von welchen der eine die Wen⸗ dischen Geschichten vor der Karolinger Zeit behandelt und bei der Kri⸗ tik der alten Berichte über die Wanderungen und die Verbreitung der Slavischen Stämme in den Baltischen Gebieten zum Theil polemisch gegen die von Barthold bis jetzt mitgetheilten Forschungen auftritt, während der zweite längere Aufsatz die Wendischen Geschich⸗ ten in der Zeit der Karolinger am Schlusse des achten und während des neunten Jahrhunderts darstellt. Die religibsen und kirchlichen Verhältnisse in der Ausbreitung und Begründung des Christenthums bei den Slaven und Normannen sind dabei nicht min⸗ der als die politischen berücksichtig worden. Der dritte und letzte hier enthaltene Aufsatz bildet nur eine Fortsetzung ven einem in einem frü⸗ heren Hefte angefangenen und handelt von den Berhandlungen des Pommerschen e gen auf dem Wesiphälischen Friedens⸗Kongreß als Mittheilung von Driginal⸗Aften über das , , betreffende Schicksal einer Theilung zwischen Schweden und Brandenburg. Wün⸗ schengwerth erscheint es gewiß, daß eine immer allgemeinere Theilnahme an dieser Zeitschrift nicht nur in Pommern, sondern auch in den Übri⸗
gen eutschen Gebteten ihr eine immer mehr sichere Aussicht auf ein gedeshliches Fortbestehen gewähren mag. 6 6 ee ; 9
Dauer der Eisenbahn- Fahrten am 13. Mai.
Abgang Abgang von von en t n. Pots d am.
Um s Uhr Morgens. uhr Mergens. 11942FVormitt. .. 18 . 2 * Nachmitt. . Mittags. . w Kö Nachmitt. 3 Abends ... 1 Ahends ..
Zeitdauer Zeitdauer
St. M.
Meteorologische Beobachtungen. 1830. Mergeng Nachmittags Abends Nach einmaliger 13. Mai. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 utzr. Beobachtung.
kundrus. . 338 n bar. a36 a war. 36 νυ tar. Qullewarme 7 A0 &. Lustwärme 4 1000 R. 4 50 R. Jiu warme 11519 R. Thaupunkt 42 4 6,70 R. 4 2.90 R. Bedenwärme 8,8 R. Dunstsattigung S0 pCt. 77 pCt. SA pCt. Autdünstung O, O31“ Rb. Wetter trübe. trübe. heiter. Niederschlag O.
NO. O. Wärmewechsel 4 11,2 9
Wolkenzug. .. — NO. — 4 39. Tagesmittel: 336,22“ Par. 4 6,60 R.. 4 3,09 9 R.. S0 pCt. NO.
nge . Den 1A. Mai 1820. Im ilicher Eon de- und & eld. Cort Zettel. * Fr. Con. * Fr. Cour. Krief. Geld. n Brief. Geld. St. Sehuld- Beh. . 1031 /a 1023/, sCoup. nud Zina- Pr. Eugl. Oul. 2b. . Seh. d K. u. N. ** / Prim eh. d. Beeh - 8 713! — kurmłk. Schuldv. 2 Neum. Schuld. 1s Rerl. Stadt- Oh. 1 KElhiuger do. 25 Dana. do. in Th. Westp. Pfandhr. 2] Grosah. Pos. do. Neue Dukaten athr. Pfaudir. a1 2 Friedriehad'or Pomimn. do. 31 3 Ænd. Goldmün- Kur. · u. Neum. do. 31 8, — zen a s Thl. Schlesisehe do. 3 102! /, spiekonto
Actien.
Brl. Ptsd. Eisenb. do. do. Prior. Act. Mga. Lp. Eisenb.
Gold al mareo.
Thul an 30 gr
eier, , Ga. Kurn — 140 1sa 2 Mt. — 13955. Kur 1801 2 Mt. 11935, 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. Augaburg ö 2 Mt. Breslau ꝛ 2 Mt. Leipaig Wz 8 Tage Frankfurt a. M. W7, ; 2 Mt. Peteraburs 38 Woch.
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zr ri gene nr, n, n n. Amsterdam, 10. Mai. Niederl. wirkl. Scmhuld 33. 50 do. Neue Anl. 27* /.
Kanz - Bill. 24! / .
Antwerpen, 9. Mai.
Zinsl. 8. Neue Anl. 275,5.
FErank furi a. M., II. Mai.
Oesterr. S/, Met. 108 6. A0, 101 G. 216.0; 595). G. 17, 2511/19 G. Bank- Actien 2212. 2210. Partial - Obl. 162 Br. Loose zu 30 FI. 1462/8. 146! /. Loose zu 100 El. —. Preuss. Präm. Sch. 73/7. do. 0/9 Anl. 1083/9. Poln. Loose 70/5. 7011/8. 50/9 Span. Anl. 97g. 92/.. 217.0 /t, Holl. S256. S216.
Eisenbahn- Actien. St. Germain 76 Br. Versailles rechtes Ufer 590 Br. do. linkes User 890 Br. Strassburg- Basel A185 Br. kordeaux- Teste —. München-Augsb. 93! / G. Leipzig-Dresden 101 6. Köln- Aachen 97 Br. Comp. Centrale —.
Hamburg, 11. Mai. Engl. Russ. 109. London, S. Mai.
Cons. 39/9 907 / 9. Belg. 1023/3. Neue Anl. 283. Passive?! /s. Ausg. Sch. 1418. 21.2966 Holl. S379. So /o 1003. 2 Port. 351. do. 39, 2133/9. Engl. Russ. 11413. Bras. 755.. Columb. 2853/1. Mex. 288... Peru 16. Chili 389.
Paris, 9. Mai. .
Fzo/, Rente sin cour. 114. 30. 30 /, fin cour. S1. 60. So/9 Neapl. au eompt. 101. 60 S0 Span. Rente 2929. Passive?! 2. / ort. 24.
Wien, 9. Mai.
do / Met. 1062/5. A0; —. 335 s21s.. 216. 0,½ —. 19,½ —.
Bank- Actien 1864. Anl. de 1831 1461/2. de 1839 141.
Bank - Actien 1828.
Königliche Schauspiele.
Freitag, 15. Mai. Im Opernhause: Die Schwaͤbin, Lust— spiel in 1 Akt, von Castelli. ö Die Hamadryaden, chore⸗ graphisches und musikalisches Intermezzo in 2 Abth. und 4 Ge⸗ maͤlden, von Colombey und P. Taglioni. Musik von A. Adam.
Im Schauspielhause: 1) La Maraine, vaudeville en 1 acte, par Scrihe. 2) Trop heureuse, on: Une jenne ménage, vaudeville en 1 acte, par Mr. Ancelot. 3) L'ombre d'un amant, vaudeville nouveau en 1 acte.
Sonnabend, 16. Mai. Im Schauspielhause: Kabale und Liebe, Trauerspiel in 5 Abth., von Schiller. (Herr Hendrichs, neu engagirtes Mitglied des Koͤnigl. Theaters: Ferdinand, als erstes Debut.) .
Sonntag, 17. Mai. Im Opernhause: Die Gesandtin, ko— mische Oper in 3 Abth., Musik von Auber. (Mad. Scharpff, vom Stadt⸗-Theater zu Frankfurt a. M.:! Mad. Barneck, als letzte Gastrolle.) Kö
Im Schauspielhause: Richard Savage, Trauerspiel in 5 Abth.,, von K. Gutzkow.
Königsstädtisches Theater.
Freitag, 15. Mai. Der Dachdecker. Komische Gemälde in 5 Rahmen, nach dem Franzoͤsischen, von L. Angely. Hier⸗ 3 Das Fest der Handwerker. Vaudeville in 1 Akt, von 8.
ngely. ; ; Sonnabend, 16. Mal. Zum erstenmale: Doctor Faust . Zau⸗ berkäppchen, oder: Die Herberge im Walde. Posse mit Gesang in 3 Akten, von Fr. Höͤpp. Musik vom Kapellmeister Heben⸗ streit.
Verantwortlicher Redacteur A rn old. Gedruckt bei A. W. Hayn.