1840 / 137 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

lung der Irländischen National⸗Associatton auseinan dersebte, eren 3 1 Irland soll eine konstituirende 36 lung von 300 Mitgliedern erhalten, wovon 173 auf die Graf⸗

schaften kommen und 127 auf die Städte, nach Verhältniß Hrer Derolterung und ihrer Wichtigkeit, vertheilt werden sellen. Bas das Wahlrecht betrifft, so sollen dasselbe alle Hauspaͤchter erhal⸗ ten, die wenigstens schon drei Monate lang ein aus in Pacht ha— bens; die Abstimmung lei den Wahltn soll geht lnd die Dauer der Parlamente dreijährig seyn. Von den ins Parlament ge⸗ wählten Mitgliedern soll kein Eid und keine Declaration gefor⸗ der? werden, mit Ausnahme des Unterthanen-ides. Das Ober⸗ haus soll aus sammtlichen vor oder nach der Union kreirten Ir— sändischen Pairs bestehen, und es soll außerdem der Koͤnigin an= empfohlen werden, 20 oder 20 der bedeutendsten und reichsten in Irland wohnhaften Gutsbesigzer zu Pairs zu erheben.

Mit Hinsicht auf die in der Speise⸗Kammer des Bedlenten Courooisier aufgefundenen Gegenstände wird jetzt berichtigt, daß nur Eine neue Zehnpfund⸗Note, nicht zwei Noten, nebst etwas baarem Gelde dort 2 wilde. as aufgefundene Rasir⸗ messer zeigte durchaus keine Spur davon, daß es zu dem Morde gebraucht worden wäre. Saͤmmtliche Gegenstände waren indeß sehr sorgfältig versteckt, und man zweifelt nicht, daß sie von dem Mörder selbst dort verborgen worden. Bis man indeß weitere Beweise erhalten hat, wird der Bediente nicht gerichtlich verhört werden. Er besindet sich in dem Hause des Ermordeten in der Norfolk-Straße noch immer in Haft, wo beständig ein Polizei⸗ Beamter bei ihm ist. Er ist sehr verschlossen und macht auch nicht die geringste Bemerkung gegen die Personen, deren Obhut er anvertraut ist. Gestern Abend wollte er sich nicht ausziehen und legte sich in den Kleidern aufs Bett. Er wachte die ganze Nacht hindurch und fiel erst gegen Morgen in einen leich— ten Schlummer von kurzer Dauer. Ein Gerücht, daß er den Mord bereits eingestanden hatte, ist ungegründet. Egs heißt zwar, er habe dem Priester der katholischen Kapelle in der Blandford⸗ Straße, der ihn besuchte, eine wichtige Mittheilung gemacht. Allein dies wurde, auch wenn es wahr wäre zu nichts helfen, da ein katholischer Geistlicher das Beichtgeheimniß nicht verletzen darf. Gestern Abend wurde in dem Briefkasten der Zweivenny— Post in der Fleet / Straße ein offener Brief folgenden Inhalts gefunden: „Ich bin es, der den Lord Russell getsdtet hat. Ja, ich. Wer haͤtte ge⸗ dacht, daß ich meine Hände mit Blut beflecken wurde und noch dazu mit dem Blute eines so alten Mannes. Nun ist nicht mehr zu helfen. Ich habe die That gethan. Morgen hin ich auf dem Kontinent und verlasse dies Land für immer. W. B.“ Das Schreiben wurde sosort der Polizei ubergeben.

Es heißt, das Budget des Kanzlers der Schatz⸗Kammer werde ein Defizit von nur 3 Millionen Pfd. St. darbieten und zur Deckung desselben eine Verausgabung von Schatz Scheinen beantragt werden. In der City erwartet man, wie die Times versichert, allgemein, daß das Ministerium bei dem Parlament um Autorisation dazu nachsuchen werde, sich belangreiche Sum— men, sey es mittelst eines Anleheus oder auf andere Weise, zu verschaffen; über den Betrag der Summe solle erst dann ein desinitiver Beschluß gefaßt werden, wenn man sich uber den Cha—⸗ rakter, welchen der Krieg mit China nehmen durfte, eine feste Ansicht bilden könne.

Herr Thoreton hat im Namen der Spanischen Fonds ⸗In⸗ haber an den Vorstand der Stock-Boöͤrse geschrteben und ihn auf— gefordert, durch eine öffentliche Warnung den Versuch zu entmu— thigen, der jetzt gemacht wird, neu ausgegebene Spanische Obli— gationen auf den Markt zu bringen; bevor nicht die jetzigen Ruͤck⸗ stände bezahlt sind oder eine befriedigende Uebereinkunft hinsicht. lich derselben getroffen ist, moͤge der Vorstand dahin wirken, daß keine neue Spanische Fonds ausgegeben oder anerkannt wurden.

Am Sonnabend bemerkte das Zollschiff „Lamälcon“, als es bei der Insel Portland kreuzte, einen großen Franzoͤsischen Lug⸗ ger von verdachtigem Ansehen und setzte alle Segel bei, um Jagd auf ihn zu machen. Nach etwa fuͤnf Stunden mußte der Lugger beilegen und sich ergeben. Während der Verfolgung warf der— selbe seine ganze Ladung, die aus mehr als 260 je vier Gallonen enthaltenden Fassern mit Franzoͤsischeni Branntwein bestand, uͤber Bord; vierzehn Faͤsser wurden von der Mannschaft des „Camä— leon“ aufgefischt, das Uebrige ist verloren. Es ergab sich, daß das Franzosische Schiff die „Augustaine“ aus Cherbourg war. Die Mannschaft bestand aus funf Franzosen und einem Englän, der. Die . wurden sofort freigelassen, da sie außerhalb der gesetzlich bestimmten Gränzlinten gefangen wurden, der Eng— länder aber befindet sich im Gefangniß. Er hat ein eigenes Un— gluͤck, denn er ist bereits das dritte Mal auf diese Weise ergriffen worden und immer von dem Lieutenant Shairp, dem Befehls— haber des „Camäleon“. Das Schiff wurde in den Hafen ge— bracht und ist verwirkt.

Gestern wurde eine Gemeinderaths⸗Versammlung gehalten,

die sich fast ausschließlich mit der Diskussion der Bestimmungen einer Bill in a. auf die Veränderung und Verbesserung der Nepräsentation der Londoner Buͤrger und ihre Freiheiten im Ge— meinderath beschäftigte. Der Hauptzweck der Bill ist, die Zahl der Mitglieder von 210 auf 263 zu reduziren. Die Bill wurde endlich, nachdem über einige Klauseln dreimal war abgestimmt worden, angenommen. Die Corporation von Dublin hat dem Lord⸗Mayor und den Sheriffs 300 Pfd. bewilligt, um sie far die Kosten zu entschädi—⸗ gen, welche die Reise nach kondon zur Ueberreichung der Glück, wunsch-⸗Adressen an die Königin und den Prinzen Albrecht ihnen verurlacht hat. Auch bewilligte sie 300 Pfd. zur Bestreitung der Kosten fuͤr ihre Ver heidigung gegen die Ire dar Muni⸗ zipal-⸗Bill vor den Schranken des Oberhauses.

Die Gesellschaft für Künste hat dem Staats-Secretgir der auswärtigen Angelegenheiten über die ihr zugesandten Proben von Thee, der in Brastlien gezogen worden, Bericht erstattet. Dieser Bericht besagt, daß dieser Thee von besserer Beschaffen⸗ heit sey, als man nach seinem 2 erwarten sollte; aber außer seinem wenig vortheilhaften Aeußeren, welches von unge— schickte. Bearbeitung herruͤhre, wurde auch der hohe Preis, den er auf den Brasilianischen Märkten koste, ein Hinderniß seyn, daß er mit dem Thee von China und Assam auf dem Englischen Markte in Konkurrenz treten könnte.

In diesen Tagen hielt die Gesellschaft zur Verhuͤtung der Grausamkeit gegen Thiere ihre vier zehnte General⸗Versammlung unter dem Vorfctze Lord Mahon 's. Lord D. Stuart sprach da— bei seine Freude daruͤber aus, daß der Gebrauch der Hunde zum Ziehen der Karren in London verboten worden sey.

Der Globe bemerkt in seinem Böͤrsen⸗Artikei, daß das Sil⸗ ber jetzt auf dem Englischen Markt sehr gesucht sey, indem Ruß— land und andere Staaten des Kontinents dasselbe fuͤr ihre Muͤnze d, Gold werde dagegen fuͤr den auswärtigen Markt nicht verlangt.

An vielen Orten in England wird wird jetzt in großem Maßstabe die Betruͤgerei getrieben, daß man alte an gestorbene Kleesaat faͤrbe und fuͤr gute neue verkauft. In London giebt es

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mehrere Fabriken, welche im Stande sind, die unbrauchbarste alte rothe und weiße Kleesaat in die schoͤnste neueste zu verwandeln, und in manchen Fällen ist alte weiße Saat der rothen Kleesaat so ähnlich gemacht, daß sie, in großen Massen unter dieselbe ge⸗ mischt, ohne daß es bemerkt wurde, mit ihr verkauft wird. .

In der Nähe von Glasgow wurde ein Versuch zum Pfluͤ⸗ gen mit Dampfmaschinen gemacht, wonach ein Dampfboot. wel⸗ ches auf einem Kanale zur Seite des Ackers arbeitete, die Pfluͤge auf dem Acker vorwärts zog. . .

Vor kurzem wurde vor einem Gerichtshofe in London eine Klage wegen einer Schmaͤhschrift verhandelt, wobei die Geschwo⸗ renen erkläeten, daß nach ihrer Ueberzeugung das Geruͤcht, in welchem der Kläger eine Schmaͤhung sinden wolle, zwar gegrün⸗ det fey, daß sie aber nach der von dem Richter dargelegten Be⸗ stimmung des Gesetzes fur den Kläger entscheiden mußten; doch sähen sie sich genothigt, in Beziehung auf ihren Ausspruch aus⸗ drücklich zu bemerken, daß sie bel der Enischeidung fuͤr den Klä— ger nur dem durch das Gesetz ihnen aufgelegten Zwange nachge— geben hätten. 3

Das Unterhaus bewilligte gestern eine Summe von 30,000 Pfd. St. zur Bestreitung der Ausgaben fuͤr die Herstellung 2 Dampfschifffahrts Verbindung über das Rothe Meer mit

stindien. .

Briefe aus Malta melden, wie der Morning Herald sagt, daß daselbst alle christliche Dienstboten der Juden auf das Geheiß der Geistlichen ihren Dienst verlassen hätten. .

In Neu- Schottland ist, nach Berichten aus Halifax vom 16. April, der Parteigeist sehr e. die seindlichen Schritte des Versammlungs⸗Hauses gegen den lnter⸗ Statthalter und den gesetzgebenden Rath fanden theils Beifall, theils wurden sie ge—⸗ mißbilligt; die Parteien scheinen sich indeß an Zahl ziemlich gleich zu stehen, so daß sie es wohl vermeiden werden, ernstlich mit ein⸗ ander anzubinden. ü ;

Die Legislatur von Neu- Braunschweig hat eine Bill angenommen, wodurch der Kolonial“ Association unter gewissen Bedingungen 300, 000 Acres Land bewilligt werden; sie soll 3 Shil⸗ ling für den Acre zahlen. Bei Prorogirung der a wünschte der Unter⸗Statthalter den Mitgliedern Gluͤck zu ihrer Loyalität und sorgsamen Muͤhwaltung. Zu Holton waren vier Compagnieen Amerikanischer Artillerie angekommen, die ein Re⸗ giment ergänzen, von welchem ein Theil nach dem Fort Fairsield und ein anderer nach dem See Tamisquota marschiren sollte, um auf etwanige Feindseligkeiten, die aus dem Graͤnzstreit entsprin⸗ gen könnten, vorbereitet zu seyn.

Die letzte Post aus Canton hat keine Privat Briefe uͤber⸗ bracht. Die Schiffe „Bombay Castle“ und „Castle Huntly“ wa— ren von Whampoa nach Manila, einer der Philippinischen In⸗ seln, zuruͤckgekehrt, woraus man schließt, daß aller ande ver⸗ nichtet' ist, Man versichert, der „Thomas Coutts“ und der „Royal Saxon“, die sich bekanntlich den geforderten Bedingun⸗ gen unterworfen und die Erlaubniß zur Einfahrt in den Hafen von Canton erhalten hatten, befänden sich in Sicherheit, aber man weiß nicht, ob sie ihre Ladungen gerettet haben.

Der Allgemeinen Zeitung wird aus London vom 8. Mai geschrieben: „Letzten Freitag gab das Gericht der Queen's Bench eine Entscheidung, welche, wenn anders das Oberhaus solche nicht als Appellatlons- Gericht umstoͤßt, der Kirchensteuer, wenigstens in den großeren Städten, bald ein praktisches Ende machen muß. Die nn e ur lautette nämlich dahin, daß außer der versammelten Gemeinde (Vrrr) keine Autorität das Vecht 88 in einem Kirchspiel eine Kirchensteuer aufzulegen, Diese

rklärung werden sich natuͤrlich alle Gemeinden, wo Nonkonfor⸗ misten oder kirchliche ¶Anglikanische Protestanten von der Whig—⸗ Partei das übergewicht haben, zu Nutze machen, um ein Jahr nach dem anderen diese ee . u verweigern. Freilich kann man zugleich die e, def: gesetzmäßig zwingen, nicht nur Alles, was zum Gottesdienst nothwendig ist, herbei=

zuschaffen, sondern selbst das Kirchengebäͤude in gutem Stande

zu erhalten. Und da Jeder, welcher von einer Gemeinde in sei⸗ nem Kirchsptel zu diesem Amte gewählt wird, gleichviel ob er

ein Mitglied der Kirchen⸗Gemeinde sey oder nicht, bei Geldstrafe unter . ; . Bayerischen Heere, ist, einschließlich des Offizier, 20,976 Mann, krank 637, beurlaubt 36,310, worunter 18, 17

verpflichtet ist, sein Jahr zu dienen, so wuͤrde es bald individuelle Klagen genug geben, wenn man die Thorheit begehen wollte, Einzelne zu zwingen, diese oͤffentliche Last zu tragen. Die Kirche selbst wurde also wohl darauf dringen muͤssen, einem solchen Skandal ein Ende zu machen und wuͤrde am Ende froh seyn, selbst zu dem Mittel einer vortheilhafteren Verwaltung der Stifts⸗/ guͤter greifen zu koͤnnen, um daraus die abgehende Kirchensteuer zu ersetzen, wenn sie auch den Vorschlag, da er von den

Richter sind aber zu einer beinahe noch wichtigeren Entschel— dung gekommen, die sie gestern Abend durch den Oberrich ter Tindal dem Oberhause mittheilen ließen. Sie haben nämlich einstimmig gefunden, daß unter der e, , Geistlich⸗ keit, welcher unter Georg III. der siebente Theil aller Ländereien in Ober⸗Kanada zuertheilt worden, nicht nur die Geistlichkeit der Anglikanischen, sondern auch der Schottischen Kirche gemeint sey. Dies muß für unsere Neu- Hildebrandisten, welche die Schotti— sche Kirche gar nicht als eine Kirche gelten lassen wollen, Galle und Wermäth seyn. Selbst die gemäßigten Anglikaner wer— den sich nur insofern daraber troͤsten konnen, als die Nich⸗ ter zugleich erklärt haben, die Ober- Kanadische Legislatur habe in der heruͤbergeschickten Bill ihre Befugnisse überschritten, was indessen auch bereits die Rechtsgelehrten der Krone gesun— den hatten, und das vom Ministerxium anerkannt worden war. Dies muß naturlich beide Theile zu einer Uebereinkunst geneigt machen und der Regierung die Schlichtung der Kanadischen Streitigkeiten erleichtern. Auf das Verhältniß der Anglikanischen Kirche zu den Kolonieen aber muß die richterliche Entscheidung einen solgereichen Einfluß haben, da die Schotten nicht verfehlen werden, alle ihre Rechte als Anhänger der Staatskirche eines mitunirten Reiches geltend zu machen und darauf zu bestehen, daß, wenn die Königin Bischoͤfe und Geistliche dahin sendet und dort besoldet, ihre Presbyterianische Kirche gleichfalls als Staate— Kirche begruͤndet werde. So hatte der bischöfliche Eifer des Dr. Phillpotts, von welchem jene Fragen an die Richter dem Ober, haus aufgedrungen wurden, sich einmal wieder selbst gestraft, wie es so oft im Leben geschieht, wenn man nach Allem greift.“

Niederlande.

Aus dem Haag, 12. Mat. Gestern wurde der zweiten Kammer der Generasstaaten ein Gesetz-Entwurf Über das Amor⸗ tisations Syndikat vorgelegt. Hiernach wird dasselbe im laufen den Jahre den gewohnlichen Zuschuß von 2 Millionen Fl. nicht erhalten, jedoch gleichwohl so viele 2 aproe. wirkl. Schuld anjuschaffen, als Kanzblllets fir das Jahr 1811 gezogen (inz. Eine andere Einlbsung und Amortisation von 223 pros; wirkl. Schuld fell jedoch in diesem Jahre nicht sattsinden. Doggen soll das Syndikat ein Kapitas von. v, os Fi anf prec. Schuld einlbsen und zur Deckung feiner Bedurfnisse von der noch nicht

ausgegebenen proc. Kolonial Anleihe sechs Millionen Gulden verwerthen.

In Am sterdam st gestern in der kleinen Holzstraße ein Haus eingestuͤrzt, unter dessen Trümmern acht Menschen begraben wur⸗ den, von denen sechs bereits todt und zwei schwer verletzt sind.

Belgien.

Brussel, 109. Mal. Man versichert, daß der Finanz / Mi⸗ nister morgen der Kammer den Gesetz⸗ Entwurf Über die neue

Anleihe vorlegen wird, dessen Redaction heute in einem von dem

Könige praäsidirten Conseil definitiv bestimmt worden ist.

Der Moniteur enthält heute die Namen von M2 Per- sonen, welche in den September⸗Tagen gefallen sind und deren Namen auf das Monument, auf dem Märtyrer-Platze, gegraben

werden sollen.

Dänemark. Kopenhagen, II. Mai. Unterm ten ist von der 3 * schen Kanzlei eine Resolution Sr. Masestät vom 2esten v. M. bekannt gemacht worden, worin, mit Ruͤcksicht auf die Antraͤge

der Daͤnlschen Stände⸗Versammluug und auf die von der Kanz /

lei, dem Polizei⸗Gericht, dem Polizei⸗Direktor und dem Hoͤchsten/ Gericht zu Kopenhagen abgegebenen Bedenken, die Negeln be⸗ stimmt werden, nach welchen e ,, angestellt werden sollen. Es heißt unter Anderem in dieser Resolution, daß außer den Fallen, in welchen besondere Umstände eine Ausnahme recht⸗ sertigen, es nach den allgemeinen mn m,. in den zur Unter⸗ suchung von Kriminal“ 8. geltenden Gesetzen, die fuͤr den Richter oder fuͤr die Obrigkeit hinsichtlich der Bedingungen * gen Anwendung von Haussuchung . Regel dienen müssen, ni

als zweifelhaft angesehen werden znne, daß dieses Mittel zur Entdeckung der Wahrheit nur da zu benutzen sey, woe hin

liche Vermuthung wegen eines Verbrechens sey, welches seiner Natur nach am sichersten durch dieses Mittel entdeckt werden

kann, oder wo es doch wenigstens möglicherweise dazu dienen könne uͤber die Schuldiosigkeit oder geringere Schuld einer ver

daäͤchtigen Person Aufklärung zu erhalten, und daß es die Pflicht

er? bäikommenden Obrigkeit oder des Richters sey, einerseits ere. das Interesse zu een cksichtigen, welches die durch Hülfe einer derartigen Untersuchung zu erwartende Entdeckung entweder fuͤr den öffentlichen Dlenst oder für die 291 haben könnte, deren Unschuld dadurch vielleicht an den Tag kommen durfte, und andererseits die Kränkung in 4 zu ziehen, welche die Untersuchung nach der besonderen eschaffenheit oder den persoͤnlichen Verhaältnissen den Beikommenden verursachen durfte. Da nun anzunehmen sey, was auch die Stände anerkannt häͤt—⸗ ten, daß die Gränzen zur Anwendung von Haussuchungen sich nicht genau durch ein allgemeines Gesetz bestimmen lassen, am allerwenigsten aber, wenn dieser Gegenstand nicht in Verbindung mit dem ar gn inquisitorischen Verfahren behandelt werde; so könnten Se. Majestät es nicht für nothwendig ansehen, daß fuͤr diesen Augenblick deshalb eine Anordnung ausgearbeitet werde. Der übrige Theil der Resolution bezeichnet die Formen, welche außer den Fallen, wo besondere Verordnungen eine andere Pro⸗ zedur vorschreiben, zu beobachten a, .

Am hten Morgens 61 Uhr kam hier die Englische Kriegs Fregatte „Pique“, Capitin Baxter, vom Norden, ankerte in ber Röoͤnn? Und ging des Nachmittags um Uhr nach St. Pe— tersburg ab. .

Am 22sten d. M. wird mit großer Pracht die silberne Hoch⸗ zeit des Königlichen Paares e, n werden. Am Morgen wird das Linienschiff „Christian Vll.“ von 88 Kanonen vorlaufig das letzte, welches auf den hiesigen Werften gebaut wird vom Stapel gelassen, und Abends ist großer Ball in dem noch nie gebrauchten Rittersaal des Christiansberger Schlosses, den man in aller Eile so gut es thunlich ist fuͤr diesen Zweck in Stand setzt und aufs kostbarste ausstattet.

Deutsche Bundes staaten. Bamberg, 14. Mai. (Fränk. M) Der tägliche Durch

schnittsstand der wirklich unter den Waffen Besindlichen, im orps: praͤsent

stoͤndig Beurlaubte.

Dresden, 12. Mai. (L. A. 3.) Von den Gegenstaͤnden, die sich auf der Tagesordnung befanden, kam zuerst ein Antrag, des Abg. Eisenstuck zur Sprache, der dahin ging, die Regierung

uf Auskunftertheilung darüber zu veranlassen, wie weit die Ab⸗ Whigs kam, als eine Art von Kirchenraub verschrie. Die

assung eines Civil⸗Gesetzbuches und einer Civil Gerichts ordnung gediehen, und ob zu erwarten sey, daß diese Gesetze dem nächsten Landtage vorgelegt wurden? Die (dritte Deputation hatte sich beeilt, daruͤber Bericht zu erstatten, der heute der Kammer vor⸗

getragen wurde und sich beifaällig erklaͤrte. In Folge einer kurzen

Dedatte, an welcher der Justiz-Minister von Könneritz und die Abgeordneten Reiche Eisenstuck, Eisenstuck, Braun, von Watz dorf und der Referent Klinger Theil nahmen, wurde jedoch der ge⸗ stellte Antrag auf den Grund der ministeriellen Erklärung für erledigt erklärt. Der Justiz-Minister bemerkte nämlich sogleich bei dem Beginn der Verhandlungen, daß die Vorlegung der erbetenen Gesetzbucher zum nächsten Landtage nicht mög— lich sey, da die Arbeit zu schwierig, von der nächsten Staͤnde⸗Versammlung auch schon die Kriminal⸗Prozeß⸗Ordnung zu berathen sey. An der Verzögerung trage einen großen Theil der Schuld der (schon während des vorigen ,. erfolgte Tod des geheimen Justizraths r. Kreissig. Der Vice, Praͤst. dent Reiche⸗Eisenstuck wies auf die Möglichkeit hin, auch in

constitutionellen Staaten Gesetzbücher zu Stande zu bringen, und wünschte zugleich, daß wenigstens einzelne Theile der in Rede stehenden neuen Gesetzbuͤcher vorgelegt werden möchten, damit Das Erstere gab der Justiz⸗Minister

man nur einen Erfolg sehe. unter a n, auf das am vorigen Landtage berathene Kri.

minal-Gesetzbuch zu, das Letztere stellte er in Aussicht, wenn es

sich thun lasse. Eisenstuck, der Antragsteller, erklärte sich durch bie Erklärung des Ministers fuͤr einigermaßen beruhigt an, seine Besorgniß sey daher entstanden, weil die Thron⸗Rede der neuen Gesetzbuͤcher gar nicht mehr gedacht habe, und die Vor— baun von Theilen der letzteren ganzlich ausgesetzt worden sey; die Besorgniß aber habe er noch, daß man die Civil-Gerichts⸗ Ordnung nicht eher vorlegen werde, als bis das Civil⸗Gesetzbuch vollendet sey, und daß man mit aller Gewalt etwas ganz Neues schaffen wolle; ubrigens wies er wieder auf die Vortrefflichkeit des Oesterreichischen Gesetzbuches hin, die der Justiz⸗Minister bis auf die . große Kürze auch anerkannte. Wolle man, fuͤgte der Letztere hinzu, das Oesterreichische Gesetzbuch auch zum Grunde legen, so wären darum immer große Vorbereitungen nöͤthig. Die Entwerfung eines Civil, Gesetzbuches sey freilich viel schwieriger als die eines Kriminal ⸗Gesetzbuches. Das Erstere muͤsse aus dem Ganzen gefertigt werden, bei 6 könne man, wenn man sber die Straf- Gewalt und die Stras⸗Arten einig sey, die uͤbri⸗

fuͤhrte

gen einzelnen Theile aus verschiedenen Gesetzbuͤchern zusammen— Kir, Braun erklärte, er c. nicht 86. . materiel⸗ ler Hinsicht durch Aufnahme des Römischen Rechts viel genutzt sey, da durch dasselbe manche Anordnungen des Germanischen Rech⸗ tes, die Freiheit und Humanität athmeten, vernichtet seyen; in sormeller Hinsicht aber doch so viel, daß in Deutschland wenig⸗

ens einige Einheit im Recht entstanden sey. Es sey der Wunsch

dieler, daß außer anderen Vereinigungen namentlich Ein Gesetz— buch sar Deutschland bestehen moͤge; da man jedoch nicht wisse, ob und wann dieser Wunsch realisirt werde, so sey es noͤthig, daß wenigstens * einzelne Staat seine Gesetzgebung vervoll⸗ kommne. Der Ref. Klinger ruͤhmte gleichfalls das Oesterreichi= sche Gesetzbuch als ein solches, das kurz, konzis und logisch ab— gefaßt sey; um das erstere zu beweisen, zeigte er das (in einem einzigen Bande bestehende) Gesetzbuch selbst der Versammlung vor, zum Beweise des letzteren theilte er eine Stelle uber den Kauf⸗Kontrakt vorlesend daraus mit. Auf von Watzdorf's An⸗ trag ward darauf, wie bereits bemerkt, die Eisenstucksche Petition als durch die Erklaͤrung des Ministers fuͤr erledigt erklaͤrt.

Leipzig, 11. Mai. Heute gegen Mittag ist der r von Braunschweig hier eingetroffen und wird nur kurze

eit hier verweilen.

Unsere Stadt hat durch den in voriger Nacht erfolgten Tod des Stadtraths Porche, der seit 1831 von Zittau herberufen, Mitglied der städtischen Verwaltungs-Behörde war, einen bedeu— tenden Verlust erlitten, da er sich mit besonderer Liebe und Thaͤ— tigkeit dem hiesigen Schulwesen gewidmet hatte.

Die kurzlich bei Leo hier erschienene Schrift des Dr. Fickel gegen die , als Heilmethode, macht viel Aufsehen, da der Verfasser fruͤher dirigirender Ober⸗Arzt der homdopathischen Heil ⸗Anstalt hier war, und gerade jetzt diese neue Methode mehr und mehr in Aufschwung zu kommen schien, deren Bekenner sich zu heftiger Vertheidigung ruͤsten sollen.

Nach einigen kalten Tagen und Nächten, die uns nach alter Sitte Pancratius und Servatius gebracht haben, erquickt uns jetzt ein warmer Gewitter⸗Regen. Gärten und Fluren prangen im herrlichsten Gruͤn und versprechen eine reiche Aerndte. Der Gesundheits⸗Zustand ist im Allgemeinen in und um der Stadt vortrefflich

Zum Besten der Abgebrannten in Neukirchen wird den 17ten d. M. in der Universitaͤts, Kirche Haydn's „Schspfung“ aufge⸗ führt, wozu sich außer zahlreichen Dilettanten die allgemein be— liebte Opern⸗Sängerin, Schlegel, und der Koͤnigl. Preuß. Opern— Sänger, Eichberger von Berlin, gemeldet haben, um dieses Werk der Wohlthaͤtigkeit zu foͤrdern.

Braunschweig, 12. Mai. (Deut. N. 3.) Der Betrieb der ersten Abtheilung der Braunschweig-Harzburger Eisenbahn von Braunschweig bis Wolfenbuͤttel, während der 13 Monate von der Eroͤffnung der Bahn (I. Dezember 1838) an bis zum Schlusse des Jahres 1839, hat zu folgenden Ergebnissen gefuͤhrt: In diesem Zeitraume sind 3902 , , , , (jede zu Lu,, geogr. Meilen) für das Publikum und 24 Extra⸗Fahrten, und zwar mit einer Geschwindigkeit von durchschnittlich 5 geogr. Meilen in der Stunde gemacht also 6281, Meilen durchfah⸗ ren. Die Personen⸗Frequenz und Einnahme davon hat betra—⸗ . von 325,003 Personen 35,931 Thlr. 12 Ggr. Davon sind gefahren: in Wagen J. Klasse 3,280 Pers. zu 6 Ggr. S820 Thlr. Ggr. . J 1 99,615 zu 4 ßdoꝛ , 12 *

1 III. * 222, 108 . zu 2 18,509 . 4

Der tägliche Durchschnitt beträgt 880 Personen und 90 Thlr. 18 Sgr. Einnahme. Da Braunschweig etwa 37,000 und Wol— senbuͤttel 8009 Einwohner hat, so ist die Zahl der Passagiere äber 7 Mal so groß, als die Einwohnerzahl beider Städte ge— wesen. Außerdem sind noch von verschiedenen Gegenstaäͤnden ö 100 Pfund 8 Pf. für 13, Meilen 208 Thlr. 22 Ggr. 4 Pf. eingenommen, welcher Betrag so gering ausgefallen ist, weil we⸗ gen unzureichender Einrichtungen ein eigentlicher SuüterTransport noch nicht startgefunden hat. Das Anlage⸗Keapital ist im Gan⸗ zen mit jährlich 6!/« pCt. verzinst worden.

Gotha, 12. Mai. Dem Abschlusse der hiesigen „Feuer— Versicherungs⸗Bank fuͤr Deutschland“ zufolge, hat im verflosse⸗ nen Jahre die versicherte Summe die Höhe von 27,103, 852 Rthlr. erreicht und ergab an Prämien, nach Abzug der Agentur, Gebähren, 1,283,260 Rthlr. Die bezahlten Brandschaͤden nebst den Verwaltungs⸗Kosten betrugen 357,506 Rthlr. Die Dividende betraͤgt 30 pCt.

Oesterreich.

Preßburg, 8. Mai. In der am 4. Mai abgehaltenen gemischten Reichstags, Sitzung wurde folgende Königl. Resolution verlesen; „Im Namen Sr. Kaiserl. Konigl. Apostol. Masestät, unseres Allergnädigsten Herrn 1. 1. Daß die Reichsstande Se. Kaiserl. Königl. Majestaͤt um die Allergnädigste Bewilligung der feierlichen Krönung, hte; Mꝛchestat der, Kan gin allerunterthänigst gebeten, wird von Allerhöͤchstihren beiden Majestäten als ein neuer Veh der treuen Anhaͤnglichkeit mit Wohlgefallen aufgenommen. Wie sehr Se. Majestat dieselbe zu schätzen geruhen, wird die nächste, zu dieser feierlichen Handlüng sich als gelegen darbietende Zeit beweisen. Uebrigens ꝛc. ꝛc.“

8 ig n

Rom, 14. Mai. (A. 3.) Alle aus Neapel eingehenden Be— richte sprechen die Hoffnung aus, bald im Stande zu seyn, die Nachricht mittheilen zu können, daß der Streit mit England voͤl⸗ lig geschlichtet sey. Der Handelsstand wuͤnscht es, und in Sici— lien wird die Lage immer bedenklicher; die aͤrmere Klasse der Ve— völkerung dort ist der Verzweiflung hingegeben und läßt Alles befürchten. Nur diejenigen, welche Antheil an diesem ungluͤckse⸗ ligen Schwesel⸗ Monopol haben, lamentiren und moͤchten ganz Europa deshalb in Flammen setzen. Sie sind es, welche Über schreiende Ungerechtigkeiten klagen, und es nicht gestatten woll— ten, daß die Regierüng den wohlwollenden Rathschlägen der be— reundeten Machte nachgebe. Zu der Aufhebung des Schwefel-

onopols hat der König von Neapel sich schon fruͤher bereitwil— lig erklärt und wird solches auch noch jeden Augenblick thun, nur die Geld-⸗Entschädigung, welche England für fein unlerthanen stellt, scheint noch der streitige Punkt. Hierin wird England wohl von seiner großen Forderung Vieles nachlassen, fo wie die Compagnie threrseits sich mit einer Absindungs⸗ Summe zufrieden sellen muß. Die meisten Italiäͤnischen Blatter haben diese

ngelegenheit besprochen, nur das hiesige halb ofntzie le Diar o hat bis jetzt kein Wort daruber gemeldet, und so sieht sich das Publikum denn ganz auf die fremden Zeitungen angewiefen, um aus Neapel etwas zu erfahren.

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Serbien.

Belgrad, 1. Mai. Der junge Fuͤrst Michael hat am 21. April aus den Handen des Russischen General⸗Konsuls in Belgrd, Ritters von Waschtjenko, den Kaiserl. Russischen St. Annen Orden erster Klasse mit dem nachstehenden eigenhaͤndigen Handschreiben des Kaisers Nikolaus empfangen.

„Wir von Gottes Gnaden, Nikolaus der Erste, Kaiser und Selbstherrscher aller Reussen, 2c. ꝛc.

Ünserm lieben Fuͤrsten Michael Obrenovich!

Als Zeichen Unseres besonderen Wohlwollens, uͤbermitteln Wir Ihnen die Insignien Unseres Kaiserlichen St. Annen-Ordens erster Klasse, selben den Statuten gemäß anzulegen und zu tragen.

Verbleiben Ihnen immer wohlgewogen.

(gez.) Nikolaus. Der Kaiserl. Russische Ordens⸗Kanzler: (gez.) . Alexander Galizin.

In ganz Serbien herrscht Ruhe und Zufriedenheit. Die Senatoren haben sich ziemlich ausgeglichen und die Parteiwuth ist wesentlich gedämpft; dazu trugen zwei Todesfälle unzufriede— ner Senatoren, am meisten aber die vielen Ordens⸗Verleihungen vom Sultan durch den Kaiserlichen Kommissar, Nedim-Efendi, bei. Einunddreißig Nischan-Iftischare sind an alle Senatoren, Metropoliten und einen Bischof, an die höheren Beamten, Ad— jutanten und Leibaͤrzte verliehen worden. Den groͤßten, reichsten und zierlichsten aber erhielt, vom Sultan eigens fuͤr ihn bestimmt, der große Patriot Wuesies. ä

Türkei.

Smyrna, 24. April. Gestern gegen Abend wurde ein Theil des hiesigen Publikums durch ein Gr ncht von einer durch die Tuͤrken de, n, , Verschwörung beunruhigt, die in der Nacht zum Ausbruche kommen und die Ermordung aller Fran= ken und Rajas zum Zweck haben sollte. Der Ankauf einer Quan titat Pulver durch einige Feuerwerker bei Gelegenheit des Grie— chischen Osterfestes erregte den Verdacht einiger Kramer, die nichts Besseres zu thun wußten, als unter ihren Nachbarn Laͤrm zu machen, und Uebelwollende thaten das Uebrige. Ungeachtet des Unbegruͤndeten und der Abgeschmackheit der umlaufenden Ge— rüchte glaubte die Behörde doch die nothwendigen Maßregeln zur Beruhigung der Gemuͤther ergreifen zu muͤssen, und Hahn Pascha durchzog mit einem Detaschement Linien- Truppen die Quartiere der Franken nnd Griechen, Selim Bey dagegen die der Tuͤrken.

Nikolaus Wogorides, zweiter Sohn des Fuͤrsten von Sa— mos, der Doktor Morpurgo und Herr Lachai sind zu Mitglie⸗ dern des Raths des allgemeinen Nutzens ernannt worden.

Das Englische Linienschiff „Edinburg“ und die Fregatte Castor⸗ sind von Vurla hier angekommen, wo sich nur noch . n, dieser Nation befindet, das auch hier erwartet

ird. Aegypten.

Alexandrien, 17. April. (Journ. de Smyrne.) Die Negierung fährt in ihren Bemuͤhungen, sich auf alle mogliche Weise Soldaten zu verschaffen, fort. So ist es mit der größten Muͤhe gelungen, im Seneaar zwei Regimenter Schwarze zu re— krutiren, von denen jedoch bereits ein großer Theil auf dem Marsche gestorben ist. Schickt man sie nach Syrien, so duͤrfte bald kein Mann mehr von ihnen uͤbrig seyn, da diesen Kindern 8 tropischen Sonne selbst das Klima von Kahira schon zu alt ist. ; 1

a einiger Zeit bemerkt man in den Konsulaten der fuͤnf Mächte eine große Thätigkeit. Seit der Ankunft des letzten Franzoͤsischen Paketboots hat indeß nur Herr Cochelet eine Audienz bei dem Vice⸗Koͤnig gehabt, die sehr lange währte, und man hat bemerkt, daß der Konsul von Mehmed Ali mit großer Zuvorkommenheit behandelt wurde. Auf die Bemerkung des Herrn Cochelet, daß ihm das ee Versprechen gegeben wor⸗ den sey, der Handels- Traktat solle im Laufe des Monats Maͤrz . Ausführung kommen, erwiederte der Pascha, daß er sein

ort halten werde, sobald seine Angelegenheiten geordnet seyen.

Die mit dem vorletzten Dampfboote aus Frankreich hier an— gekommenen Reisenden, der Graf von Champlätreux und der Vi— comte von Lemont, haben darauf verzichtet, Ober⸗-Aegypten zu rer,, dort die Pest herrscht. Auf den von ihnen geäu— Ferten Wunsch, sich nach Syrien zu begeben, stellte Mehmed Ali sogleich die Kriegsbrigg „Krokodil“ zu ihrer Verfuͤgung und versah sie außerdem noch mit den ausgesuchtesten Lebensmitteln. Sie sind vor drei Tagen ,

Die Nachrichten aus Syrien sind nicht von Wichtigkeit und beziehen sich hauptsaͤchlich noch auf die Angelegenheiten der Juden in Damaskus, die noch immer Jedermann beschaͤftigen. Es soll uͤbrigens in ganz Syrien die groͤßte Erbitterung gegen die Juden herrschen.

Briefe aus Beirut enthalten betruͤbende Nachrichten uͤber drei junge in Syrien reisende Franzosen. Der Eine, Heinrich von Civrac, ein kenntnißreicher junger Mann, starb am Tiberias See an einem boͤsartigen Fieber; die beiden Anderen, von Juigné und von Beaufort, wurden bei Balbek von den Beduinen ange— griffen und schwer verwundet, doch hofft man, sie zu retten, und namentlich soll der Letztere bereits außer Gefahr seyn.

Alexandrien, 21. April, (Morning Chroniele.) Die National-⸗Garde von Kahira, welche bei Rahmanieh im Lager steht, versieht jetzt denselben Dienst wie die regulairen Truppen, und die hiestge National- Garde wird in kurzem dasselbe Loos treffen. Die Offiziere haben dieselben Abzeichen des Ranges er— alten, wie die der regulairen Truppen, und man hat ihnen eine 9 Besoldung versprochen. Den Gemeinen hat man Mützen und Schuhe gegeben, und es heißt, sie wurden bald nach Abu⸗ kir gesandt werden und daselbst Sold und Rationen wie die Truppen erhalten. In Otfe sind vier Regimenter regulairer Infanterie angekommen und erwarten Befehle, ob sie bei Da—⸗ mantur ein Lager beziehen oder hierher marschiren sollen.

Der Pascha wird Alexandrien auf einige Tage verlassen, um eine Reise durch das Delta zu machen,

Das neue Dampfboot „Hadschi Baba“ ist in 3!“ Tagen von Konstantinopel hier angekommen. Es fuͤhrt noch die Tos— kanische Flagge und soll als Paketboot zwischen Alexandrien und

Konstantinopel i Ueber den Verkauf von Baumwolle verlautet nichts; man

glaubt, die Regierung wolle denselben so lange hinausschieben,

wie möglich. Die Pest währt noch fort; es erkranken täglich im Durch

schnitt 6 bis S Personen. Das Franken⸗Quartier ist frei davon.

n lan n

Posen, 12. Mai. Dem hiesigen Amts Blatte zufolge, * im Jahr. 1639 bei der Civil. und Milttair⸗Bevßlterung des Re,

gierungs Bezirks Posen getraut S078 Paare, geboren 25,088 Kinder, gestorben 25,180 Personen, folglich mehr geboren als estorben 8 Personen. Bei Vergleichung der vorliegenden evölkerungsliste fuͤr 1839 mit der vom Jahre 1838 ergiebt sich, daß im Jahr 1839 645 Ehen mehr geschlossen, 1477 Kinder 34h geboren und 5215 Menschen mehr gestorben sind, als im Jahre 1838. Von den Gebornen waren 18,000 Knaben und 17,088 Mädchen, unter welchen 387 Zwillings- und 3 Drillings⸗ Geburten vorgekommen sind. Die Zahl der unehelich Gebor⸗ nen beläuft sich auf 1035 Knaben und 962 Madchen, zusammen auf 1997 Kinder; hat sich also gegen das Jahr 1838 um 33 ver⸗ mehrt. Todtgeboren sind 10316 Kinder. Durch allerlei Ungluͤcks⸗ falle haben einen gewaltsamen Tod gefunden 246 maͤnnliche, 104 weibliche, em men 350 Personen und 101 Personen mehr als im Jahr 1838. Durch Selbstmord sind um das Leben ge— kommen 7 Personen mannlichen und 12 weiblichen Geschlechts, uͤber⸗ haupt 59 Personen, mithin 3 Personen mehr als im Jahre 1838.

Halle, 11. Mai. Gestern feierte der Land- und Stadtgerichts Rath Belger hierselbst sein 50 jahriges Dienst⸗Jubi⸗ läum im Kreise seiner Kollegen und nächsten Freunde, weil er jede Oeffentlichkeit verbeten hatte. Der Dirigent des Gerichts uͤbergab ihm dabei den Rothen Adler-⸗Orden dritter Klasse mit der Schleife, den Se. Majestaͤt der König ihm zu verleihen ge— ruht, und ein Gratulations / Schreiben des Präsidiums und der Mitglieder des Koöͤnigl. Ober-Landesgerichts zu Naumburg, worin die vielsährigen Verdienste des Jubilars um die hiesige Justiz—⸗ pflege ruͤhmend anerkannt wurden.

Berichtigung.

In unserer Bekanntmachung vom 12ten d. M. muß es bei Auf⸗ führung des dem Herrn Benecke von Gröditzberg auf Nr. 101 (2) zu⸗ gefallenen Oelgemäldes, ein Fruchtstück, heißen: von Jacob, statt: „von Jacobi“, was hierdurch berichtigt wird.

Berlin, den 18. Mai 1810. Direktorium des . Kunstfreunde im Preußischen Staate.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Berlin. Obwohl wir schon bei der Ausstellung der vom hiesigen Kunst-Perein erworbenen Kunstwerke gelegentlich des von A. Mentzel gezeichneten und ven Unzelmann in Holz geschnittenen Blattes erwähnt haben, welches die Erfindung der Buchdruckerkunst darstellt, so kommen wir hier doch noch einmal ausführlicher darauf zurück, weil der Künsiler dem Verein nur vorläufig 30 Exemplare zur Verloo⸗ sung an seine Mitglieder Überlaffen hatte, das Blatt aber erst jetzt dem Publifum dargeboten wird, als ein Vorbote der nächstens be⸗ vorstehenden vierten Säkular⸗- Feier der Deutschen Erfindung. Von allen Kunstzweigen war gewiß keiner mehr berufen, zu dem Feste mitzuwirken, als eben der ven e, weil dieser nämlich mit dem Letterndruck einen wesentlichen Zusammenhang hat, so wie denn auch das gegenwärtige Blatt in einer hiesigen Buchdrucker⸗Werk⸗

en der des Herrn Schade, gedruckt worden. Desgleichen hat unser Mentzel, zunächst als geistreicher Federzeichner bekannt, welchen wir neuerdings aber auch nach der Meisserschaft des Pinsels mit schnellem Erfolg streben sahen, den vorzüglichsten Beruf, für den Holischnitt zu re, d, Seine diesmalige Composition hat mit den meisten seiner

brigen die große Klarheit und Einfachheit, den ungesuchten, glücklichen Erisfee eim. Gutenberg steht vor der eingerahmten Letterntafel und zieht soeben das Papier von den Lettern ab; neben ihm steht sein . Fust, vor Erstaunen die Hände faltend. Jener, des glücklichen

rfolges erfreut und mit der sicheren Miene der Ueberlegenheit, schaut diesen messend an, und nimmt sich stolz und bewußt aus dessen andäch⸗ tiger Verwunderung den Lohn für die weltumgestaltende Erfindung. Ein unbefangener Ken lerbi h hilft das große Blatt, das mit dem ersten Druck geziert ist, umwenden; man sieht, daß dieser an allem Gu⸗ ten und allem Bösen, das der Erstndung folgt, unschuldig ist. Das Blatt, ungefähr 12 Zoll breit und 8 Zoll hoch, übersteigt schon durch seine Ausdehnung bel weitem das Maaß, welches der meistens nur

wischen dem Leiterndruck angewandte Holzschnitt zu haben pflegt; bei le näheren Behandlung aber hat Herr Unjelmann alle Vortheile, de⸗ ren die Kunsiart sich in verschledenen Richtungen erfreut, geltend ge⸗ macht. In freien Kreuzschraffifrungen ist der leichte Zug der Federzeich⸗ nung iäuschend nachgeahmt, wodurch denn dieser Helzschnitt sich denen aus der guten alten Zeit, namentlich Dürer's, vortheil⸗ haft anschließt; in anderen Theilen wird die Ausführung der krausen, warmen Führung der Radirnadel ähnlich und in noch anderen besonders im tiefsten Schwarz, ist der Künstler der brillanten

irkung des Grabstichels nahe gekommen; Gutenberg's mit Sammet⸗

. geziertes Gewand gab ihm hierzu treffliche Gelegenheit. Ueber— aupt sind die Stoffe gut unterschieden; das Fleisch hebt sich wohl von as Pelzwerk, die Wollen, Seiden⸗ und Leinen⸗ stoffe mit ihrem verschiedenen Faltenbruch und ihrer verschiedenen Em pfänglichkeit für das Licht, Alles ist beobachtet und kontrastirt wirksam

der Gewandung ab, das P

egen einander; rn gilt von dem Holj⸗ und Mauerwerk. So wün⸗

3. wir denn diesem Blatt der Holzschneidekunst, welche hier wieder einmal selbstständig auftritt, in allen Kreisen des Publikums, denen es sich selbst am besten empfiehlt, die wohlverdiente Verbreitung. Der Preis des Blattes auf Chinesischem Papier ist 1 Thaler. Gr.

Paris. In der Sitzung des Instituts (am 11. Mai) ist an die Stellt des verssorbenen Astronomen Olbers mit A1 Stimmen von A5.

der Geheime Rath und Professor Bessel, Direktor der Sternwarte in Königsberg, zum auswärtigen Mitgliede der Pariser Akademie der Wissenschaften ( 880ci6 Stranger) ernannt worden.

R eri in ee nn r are. Den 16. Mai 1820. IM tlicher Fon da- und & ek d- Cour? - Zettis?. * Fr Tour. 8 N Rrief. Geld. 1 1027. Coup. d ZIaa—- geh. d K. a. N.

St. · Sohuld- eh. Fr. Rug. Ob. 36. HPrèùmEoGeh. d. Seeh Kurm k. Sehnuldv. Neum. Sebuldvs. Rerl. Stadt- Ob. Kihinger do. 2. Dann. do. iu Th. Weatp. Pfandhr. 1 Grosah. Pos. d0. Hatpr. Ptandhr. 11 Pomm. do. 21 Cur.· u. Naum. de. 2 Sehleslache do. 3

Aetien. rl. Ptad. ERlaenb. do. Prior. Aet. 84. Lpa. Eisenb.

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