hen und die Communication schwierig machen, sind die alleinige ürfache der Verzögerung, welche in dem Eintreffen der Depeschen eingetreten. Wir versichern jedoch, daß alle bis jetzt erhaltenen Details vollkommen beruhigend sind und daß Alles einen glän⸗ zeaden und gluͤcklichen Feldzug ankundigt⸗⸗
Geeoßdritanten und Irland. Lenden, 13. Mai. Die Minister 4 im Oter⸗ hause die Genugthuung, daß der Herzog von Wellington, wenn er sich auch nicht positix billigend uͤber ihre gegen China befolgte Politik aussprechen wollte, doch negativ, durch die ampfung des Stanhopeschen Antrages durch die glaͤnzende Nechtfertigung des Capitain Elliot, durch die Vertheidigung des Opiumhandels und durch die entruͤstungsvollen Aeuß en über das Verfa dei Chinesischen den von der Regierung gegen China ergriffenen Maßregeln gewissermaßen die Sanction seiner hohen ilitairischen und staatsmännischen Autorität ertheilte. Wenn nun auch die ehrenhafte Redlichkeit, welche der Herzog in diesem wichtigen Falle wiederum zeigte, der konservativen parc fast noch mehr nutzen muß, als den Ministern, da sene Rede gewiß im Lande einen bedentenden Eindruck machen und den hochherzigen Fuhrer jener Partei im Oberhause, mit ihm also auch seine Anhänger in der offentlichen Meinung sehr heben wird, so ist doch für den Augen⸗ blick dem Kabinet damit ebenfalls nicht wenig gedient, denn der Schild, den der Herzog schuͤtzend uber dasselbe gehalten, sichert es wohl fuͤrs erste vor weiteren Angriffen in Bezug auf die ge⸗ en China beschlossene Expedition. Schwerlich wird nach dem
ichicksal, welchen die Motion des Grafen Stanhope im Ober hause gehabt, Herr Palmer nun im Unterhause die seinige noch vorbringen, und der Aufschub derselben durfte als ein Vor— lãuser 3 gänzlicher Verzichtleistung darauf zu betrachten seyn. Nicht ö erfreulich waren die beiden letzten Unter⸗
haus ⸗Sitzungen suͤr das Ministerium. Nur durch ein Ver—
fahren, welches Sir R. Peel als höchst unwüurdig bezeichnete,
nämlich durch fortwährend 2 — Anträge auf Verta— qung des Hauses; waren hier die Anhänger des Kabinets im Stande, die Erlassung eines neuen Wahl Ausschreibens fuͤr Lud⸗ low nach hinzuhalten, um dem ministeriellen Führer des Unter⸗ hauses, Lord John Nussell, der in den letzten Tagen wegen des Ungluͤcksfalls in seiner Familie den legüelativen Verhandlungen nicht beiwohnen konnte, Gelegenheit zur Theilnahme an der Dis⸗ kussion uͤber die Genehmigung jenes Wahl ⸗Ausschreibens zu geben. Es wurde schon erwähnt, daß diese Sache zu einer wichtigen Par⸗ teifragm geworden ist, weil es sich einerseits dabei um den Gewinn oder Verlust zweier Stimmen handelt, die bei dem jetzigen balan⸗ cirenden ö. der Parteien nicht gleichgültig seyn können, andererseits um die Ungestraftheit oder Zuchtigung arger Bestechungen bei den Parlaments- Wahlen. Die Wahlerschaft der Stadt Ludlow, welche zwei Repraͤsentanten ins Parlament sendet, ist namlich durch einen Ausschuß des Unterhauses solcher Corruption im höchsten Grade uberwiesen und ihre Wahl deshalb für ungültig erklart worden. Die liberale Partei wi daher, daß das Wahlrecht die⸗ ses Orts wenigstens eine Zeit lang suspendirt werden soll, bi von einer besonderen Kommission die ganze Sache noch einm genau untersucht wäre; aber bei allen ihren hierauf gericht Anträgen, ja jelbst bei denen, die nur eine einstweilige Vertagun⸗ des Wahl Ausschreibens dezweckten, bis Lord J. Russell wieder im Unterhause erschienen wäre, blieben die Liberalen in der Minori— tät, und nur durch bestäͤndige Erneuerung ihrer Verta— gungs Motionen gelang es ihnen an beiden Abenden die Debatten so . in die Länge zu ziehen, da das Haus am Ende ermüdet wurde und in die einfache e willigte. eute wird indeß der Antrag auf rlassung des Wahl⸗Ausschreibens vermuthlich gleich bei Beginn der Sitzung von neuem gestellt werden. Besonders empfindlich muß es fur die Minister eyn, daß sogar die von dem Schatßzamts⸗ Secretair, Herrn E. Stanley, an beiden Abenden dem Antrage Lerd Darlington's auf Erlassung des Wahl⸗Ausschreibens entge— gengesetzten Amendements, die bloß auf dreitägigen Aufschub 9) richtet waren, mit respektiwe 226 gegen 215 und 216 gegen 186, also mit Masjoritaͤten von 11 und 36 Stimmen verworfen wur den. Durch diese gunstige Stimmung des Hauses fuͤr den der Bestechlichkeit uͤberfüͤhrten Wahlort Ludlow, die sich noch entschie⸗ dener zeigte, als Herr Horsman die Aus setzung des Wahl⸗Aus⸗ schreibens bis zu nochmaliger . letzten Wahl Um⸗ triebe zu Ludlow beantragte, und dieses Amendement sogar mit ajorität von 37, nämlich von 148 gegen 91 Stimmen verworfen wurde, ließ 3 Charles Buller 16 zu solcher Er⸗ bitterung fortreißen, daß er den hoöͤhnischen Antrag stellte, der Sprecher solle durch die Zeitungen bekannt machen, daß der er— ledigte Parlamentssitz fuͤr kudlow zu verkaufen sey, und daß alle Personen, die darauf bieten wollten, ihre Gebote bis zum näch— sten Montag einreichen möchten, daß aber die Zahlung in Geld oder Staats. Papieren, nicht in Bier oder Spirituosen, geschehen
einer
müsse, damit die Wähler doch wenigstens wie Menschen und nicht
wie Vieh behandelt und, wenn auch bestochen, doch nicht betrun⸗ ken gemacht wurden. Der Sprecher gab indeß dem Antrag— steller zu bedenken, welchen Eindruck eine solche tion hervor⸗ bringen mußte, wenn sie in die Protokolle des Hauses eingetra⸗ en wuͤrde, und Herr Buller nahm darauf sein Amendement ohne Weiteres zuruck.
Fuͤrst Alexander Lieven, der bei einem Sturz vom Pferde eine starke Gehirn-Erschuͤtterung erlitten hatte, befindet sich jetzt außer Gefahr. .
Die Morning Chroniele will die bestimmte Nachricht haben, daß ein reiches Londener Banquterhaus, mit Genehmi—
gung des von den Inhabern Spanischer Staatspapiere nieder⸗ gesetzten Aueschusses, der Spanischen Negierung die nöthigen Mittel zur Beendigung des Bargerkrieges unter sehr guͤnstigen Bedingungen angeboten habe. ;
2 . haben nun auch Versammlungen zu Gunsten von Lord Stanley's Bill stattgefunden, doch sind naturlich, da die Tories in jenem Lande an Zahl gegen die Whigs und Radikalen oder Repealen sehr zuruͤckstehen, die desfallsigen Bitt⸗ schriften bei weitem nicht so zahlreich unterschrieben, als die, welche gegen diese Maßregel veranstaltet worden. Von den Ir⸗ ländischen Unterhaus⸗-Mitgliedern, welche man zu O Connell s Anhang rechnet, weigert sich nur ein einziges, Sir John Bourke, der Maßregel Lord Stanley 's entgegenzuarbeiten.
Was den Bedienten des ermordeten Lord W. Russell ganz desenders verdächtigt, ist der Umstand, daß die Polizei in seinem Koffer einen Hammer, auf einer Bank in seiner Speisekammer ein Brecheisen und einen Schraubenzieher gefunden hat, und daß das Brecheisen und der Schraubenzieher genau in die Ein—
drücke paßte, welche an einem bei dem Raubmorde erbrochenen Schrank zurückgeblieben waren; ferner die Entdeckung eines gol= denen Schlößchen, welches Lord W. Russell längst vermißt hatte und das er in einem Gasthofe zu — zurckgelassen zu ha⸗ ben glaubte, weshalb er auch dorthin schrieb, aber zur Antwort
888
schon ein Flecken auf das fruͤhere Leben Courwoisier's, der seine bisherige 2 — nicht wenig zu seinen Gunsten geltend emacht hat. Zu erwähnen ist auch noch, daß ein ehemaliger dienter des Ermordeten, Namens John Ellis, der jetzt bei Lerd Mansfield in Diensten steht, große Eifersucht bei Cour— veisier erregt zu, haben scheint, weil sein Herr senen öfter zu 6 kemmen ließ, da Ellis eine alte Anhänglichkeit an ord W. Russell bewahrt hatte, weshalb dieser ihm sehr zuge— than war und ihm manchmal ein kleines Geschenk machte; noch vor er Zeit hatte der Lord seinen ehemaligen Diener durch Courvoisier zu sich bescheiden lassen, die Bestellung war aber von diesem nicht ausgerichtet worden. Jener Ellis nun hat jetzt ei= nen Brief an einem mit ihm bekannten Kellermeister des der Wohnung Lord W. Russell's gegenuberliegenden Hauses geschrie= ven, worin er seine Freude darüber ausspricht, daß er zur Zeit des Mordes gerade nicht in London gewesen, weil sonst am Ende auf ihn ein Verdacht des gräßlichsten Undants hätte fallen kön— nen. Man will auch wissen, daß der besagte Kellermeister die Polizei benachrichtigt haͤtte, er habe ihr einige wichtige Eröffnun— En zu machen; doch ist dieses ein bloßes Geruͤcht. Henry Carr, ourvoisier's Freund, der bekanntlich wegen anfänglichen Ver; dachts hinsichtlich der Wahrheit seiner Aussagen uber den Ort, wo er die Nacht von Dienstag zu Mittwoch zugebracht, ebenfalls verhaftet war, ist jetzt wieder freigelassen worden; auch die beiden ausmägde, deren ͤnschuld durch das mit ihnen angestellte Ver—
eit erhalten. ach den Aussagen des Polizei⸗Inspektors Pierce at derselbe, außer den oben schon erwähnten verdächtigen In, strumenten, in Courvoisier's Speisekammer eine Börse mit fuͤnf Goldmünzen und se ys goldenen Ringen, worunter ein Trauring, in einem Loch zwischen Wand und Fußboden, ferner eine Zehn— pfundnote, eine Waterloo⸗Medaille und noch einen Ring hinter einer Wasserröhre versteckt und ein goldenes Schlößchen, so wie ein Bund Schluͤssel und 6 eder 7 Shilling in Silbermuͤnzen in Courvoisiers Tasche gefunden. Die Antwort des Gefangenen, als man ihm dies vorzeigte, war; „Was Sie in meiner Tasche gefunden, gehört mir; von dem Anderen weiß ich nichts; ich bin unschuldig und habe ein reines Gewissen.“ Das Schlößchen soll aber von Ellis, dem fruͤheren Bedienten des ermordeten Lords, fur dessen Eigenthum erkannt worden seyn. Die Ringe und die Medaille waren nicht gleich nach dem Morde vermißt worden, daher stehen sie nicht auf dem Verzeichniß der entwendeten Kost— barkeiten, weiches man den Londoner Pfandleihern zur Warnung
an den Besuch Georg s
gegen einzureichen.
. hat; Lord W. Russell soll aber jene Ringe bis zu der acht seiner Ermordung stets an den Fingern getragen 1 Der Sun halt es bei Gelegenheit des gräßlichen Mordes, er an Lord W. Russell veruͤbt worden, für zweckmäßig, das Pu— blikum daran zu erinnern, daß hinsichtlich dieses Verbrechens die Kriminal, Gesetzgebung keine Veranderung erfahren hat, sondern daß die Todegstrafe fut dasselbe noch feststeht. Möge man also“, fuͤgt dies 2 „die Wiederkehr solcher Verbrechen nicht etwa der Verbe sr unseres Straf⸗Kodex zuschreiben und des⸗ halb vielleicht jene gluͤcklich abgeschafften barbarischen Gewohnhei— ten wieder zurückwuͤnschen; diesenigen Verbrechen im Gegentheil, fuͤr welche die Todesstrafe abgeschafft worden ist, haben sich seit dieser Abschaffung an Anzahl entschieden vermindert.“
gehabt haben, verlieren sich allmaͤlig. Die Geld-Verlegenheit ist voruͤber, die Aussicht für die Aerndte sehr guͤnstig, und in den Bergwerks Bezirken fehlt es nur noch an Vertrauen, um den gedeihlichen Zustand wiederherzustellen, der vor zwei bis drei Jah ren stattfand. n einer reizenden Gegend unweit Dublin, Killiney genannt, soll eine neue Stadt angle werden, und wie zum Andenken V. die Seestadt Dunleary, einige Mei⸗ len von Dublin, Kingstown genannt wurde, so soll die neue Stadt Queenstown heißen. ⸗ ; Die Auswanderungslust in Irland hat ct auch die Advo⸗ = ergriffen, deren mehrere in Neu⸗Sud⸗Wales sich ansiedeln wollen. err Hume hat im Unterhause den Antrag gemacht, das Britische Museum auch an Sonntagen zu öffnen; mehrere reli— gibse Vereine in London aber haben beschlossen, Bittschriften da⸗
Niederland e.
Aus dem Haag, 14. Mat. Am nächsten Montage wird, wie man vernimmt, der zweiten Kammer der Gesetz Entwurf in Bezug auf Einfuͤhrung der ministeriellen Verantwortlichkeit in unser Grundgesetz vorgelegt werden. Nach Prüfung dieses Ge, setzes wird die Kammer dann die weitere Berathschlagung uͤber das Budget fortsetzen. .
Dem Handelsblad zufolge, hat der König enischteden, daß der Schifffahrt die Durchfuhr uͤber Kampen und Amsterdam gegen das feste Rhein-Octrot, und zwar in der Art gestattet werde, daß die Umladung oder der Umschlag im Entrepot zu Kampen nicht hindern soll, daß die nach dem Rhein bestimmten
nehmen, wenn die Schiffe fur die ganze Strecke mit gehörigen Rhein Schifffahrts, Patenten versehen sind.
— sagt das „Handelsblad“ — ist fuͤr Amsterdam vorzüglich des“ halb von Interesse, weil sie ihm den Nachtheil so viel möglich zu ersetzen bezweckt, der ihm hinsichtlich der anderen Freihäfen des Rheins durch seine größere Entfernung von diesem Strome erwächst, da nun die Wahl der verschiedenen Kanäle frei ist, auf welchen es seine Rheinguͤter beziehen oder versenden kann.
Belgien. ;
Bruͤssel, 1. Mai. In der heutigen Sitzung der Nepräh; sentanten⸗Kanimer wurde die Debatte über den Antrag des Herrn de Foere fortgesekht. Zunächst nahm Herr Smits das Wort, um darzuthun, daß der Antragsteller von einem richtigen Han= dels ⸗System gar keinen Begriff habe, indem er ein besonderes, Nesultat von Bier, gn, sich verspreche, die sich jedoch im⸗ mer als nachtheilig für ein Land erwiesen hatten. behauptete, das einzige System, das fur Belgien angemessen, sey eben das von dlesem 3 befolgte, wodurch es sich Ab— zugs-Kanäle von der Nordsee bis zu den Muͤndungen der Do— nau im Schwarzen Meere verschafft habe, wozu in Gemaͤßheit ferner abzuschließender Verträge noch immer neue Debouche s kommen duͤrften. Nachdem noch mehrere Redner über die Frage zesprochen, entschied die Kammer mit 43 gegen 28 Stimmen, daß die beantragte Untersuchung stattfinden soll. Die Anzahl der Mitglieder der Untersuchungs⸗-Kommission wurde auf neun fest= en Herr F. von Merode trug darauf an, daß die durch die
ntersuchung entstehenden Kosten der Bewilligung aller drei le= ewalten unterliegen sollen. Diese Frage erschien der
islativen man sich daruber erst in der näch⸗
ersammlung so wichtig, da
erhielt, daß dasselbe sich nicht aufgefunden habe. Hierdurch fallt
8
sten Sitzung berathen wird.
Die Belgischen Veteranen der Napoleonischen Armee wollen eine Deputation wählen, die der in Paris un erwartenden Feier bei der dortigen Beisetzung der irdischen Ueberreste Napoleons als Repräͤsentanten Belgiens baiwohnen sollen.
Der Bischof von 96. hat vor einigen Tagen die neue
ebtissin des Klosters der Irländischen Benediktinerinnen, eine lle. Jarrest aus London, geweiht.
r un e . erhellen schien, haben wieder ihre volle Frei⸗
Die nachtheiligen Folgen, welche die Chartisten⸗Unruhen auf den Verkehr in Wales, besonders in der Gegend von Newport,
oder von dort kommenden Guter ihren Weg uͤber die Zuidersee
Diese Bestimmung
Der Redner
Zu Diegen bet Bruͤssel will man das antediluvianische Ge⸗ lppe eines Kindes aufgefunden und somit das ganze geologische vostem Cuvier s umgestoßen haben. Eine Zeichnung von dem gern, und ein umstandlicher Bericht sind dem Herrn Geoffroy St. Hilaire in Paris übersandt worden.
Deutsche Bundes staaten.
Dresden, 16. Mai. (L. A. 3.) In der zweiten Nach— mittagsstunde starb heute nach kurzem Krankenlager der General— Lieutenant und Minister des Königlichen Hauses, von Watzdorf, in schon sehr vorgeruͤcktem Alter.
— Ein Meßbericht aus Letpzig enthält folgende Mitthei⸗ lung, die in unserer Zeit, in der schon so manche Ge, ener geleert wurde, allerdings leicht erklärlich ist. „Großer Umsatz hat in Juwelen und Edelsteinen stattgefunden. In dem unbe— deutenden Artikel Tuͤrkisse allein wurde ein Posten von 18,000 Rthlr. gekauft. Der Tauschhandel in Juwelen war hier während der Messe so groß, daß einzelne Geschäfte Millionen betragen, und man wahrhaft in Staunen daruber geräth.“
Hannover, 16. Mai. (Hannov. 3.) Im Jahre 1839 sind im Königreiche Hannover 34,882 Kinder lebendig geboren (1289 weniger als im Jahre 1838) und 39,218 Menschen ge— storben (973 mehr als im Jahre 1838). Konfirmirt wurden 57,929 Kinder (3881 657 als im Jahre 1838) und kopulirt wurden 13,074 Paare (414 weniger als im Jahre 1848). Un- ter den Gestorbenen waren 166 Selbstmörder, 253 im Wasser Verungluͤckte, 7 bei Feuersbruͤnsten und 365 durch sonstige Un⸗ gluͤcksfälle Umgekommene.
Allgemeine Stände Versammlung. Zweite Kam- mer. Sitzung vom 15. Mai. Den Inhalt der Darstellung des Landes Schuldenwesens ließ die Versammlung nach dem trage der Finanz⸗Komission sich zur Nachricht dienen, und wurde aus dem erläuternden Vortrage des Herrn Referenten gern ent— nommen, welche schnelle Fortschritte in der Abtragung der Lan⸗ desschulden seit 1837 gemacht worden sind. Es wurde namlich angezeigt, daß während der drei Jahre von 1837,70 bezahlt wor— den und resp. noch bezahlt werden:
a. durch die Tilgungs⸗Kasse.. 919, 75 Rihlr. 14 Gr. 8 Pf. b. auf die 5proc. Anleihe vom ö Jahre 1831 aus den Budgets 340, 0900 * — e. aus den Ueberschuͤssen von 1857.0
v —
1,260,000 —
; überhaupt Dr Rihlr. 14 Gr. 8 Pf. Es sind daher in diesen 3 Jahren durchschnittlich alljährlich nahe an Sih, 06 Rthlr. abgetragen, ohne Berücksichtigung des⸗ sen, was etwa aus den Ueberschüͤssen Les Jahres 187“. zur Schulden ⸗Tilgung noch verwandt werden kann. e Ueber den jetzigen Bestand der Landes-Schulden ergab sich aus dem Vortrage das Nachstehende: Am 1. Jauuar 1819 betrugen ; die Schulden noch 19,216,797 Rthlr. 1 Gr. 1 Pf. Darunter waren an bereits ge⸗ kündigten und nur noch nicht in Empfang genommenen Be⸗
iss 20 28 =
—
Wirkliche Schuld 19, M*, z 6 Rrhlr. 17 Gr. II Pf
Hierauf sind seitdem gekündigt: aa. auf den 1. März die
aus den Mittein der Schulden, Tilgungs - Kasse zu bezahlende Summe von 311,089 Rthlr. 18 Gr. ð Pf.; Lb. auf den J. Juni eine aus dem weiteren Ueberschuß für 182 4. zu deckende Summe von 173, 060 Rihlr. Bleibt also der Bestand am 1. Juli dä 18,295,271 Rihlr. 23 Gr. 3 Pf. Hiervon sind jedoch noch abzusetzen: I) die von selbst erlöschende Forderung der ausster⸗ benden Kalenbergschen Wittwen Kasse: 287, 109 Rthlr. S Gr. 2 Pf;
2) der Betrag, um welchen Muͤnstersche Schulden höher, als
jezt sich herausgestellt haben, angenommen worden, mit etwa . 963 Wirklich bleibende Schuld 17,787,867 Rthlr.
Sr. .
Der Erfolg der von der Neqierung und den Ständen Be— hufs Verminderung der Landes- Schulden genommenen Maßre⸗ geln kann diesem nach nur als ein höchst guͤnstiger betrachtet und die Sossnung gehegt werden, daß bei deren fernerer ungehinder⸗ ter Fortsetzung, in Verbindung mit der beschafften Heraäbsetzung des Zinsfußes auf 3M pCt., eine wesentliche Erleichterung der Behufs Verzinsung und Abtragung der Landes-Schulden bisher getragenen Lasten möglich seyn wird.
Karlsruhe, 15. Mai. Se. Königl. Hoheit der Ie. zog ist von der Neise nach Stuttgart und Muͤnchen diesen Mir tag in dem erwuͤnschtesten Wohlseyn hier wieder eingetroffen.
Oesterreich.
Wien, 13. Mai (Schles. 3. Berichten aus Preßbur zufolge sind Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin * mit großen Freudenbe
er Geschaͤfte erlaubt
e , m
werde. .
In der am vorigen Sonntag gehaltenen Sitzung des Un— garischen Neichstags wurde die Königliche Resolution auf den von der Magnatentafel bekanntlich modifizirten Gesetz⸗ Entwurf,
die Emancipation der Israeliten m Ungarn betreffend, verlesen;
es enthält dieselbe weitere Modificationen und ist folgenden we⸗ sentlichen Inhalts: „Daß es den Juden eriaubt 6 solle, auch in den Königlichen Freistädten so wie an anderen Orten im Kö⸗ nigreiche zu domiciliren; nur die Königlichen Bergstädte bleiben ausgenommen; daß ferner die Israeliten in Ungarn in die Ge— werbs⸗Innungen aufgenommen werden und diese Gewerbe gesetz⸗
wohl, als über Moralität und entsprechendes Vermögen auszu—
lich ausdben durfen, wobei sie sich aber über die Erlernung so—
weisen haben; Grundbesitz in Pacht zu nehmen, soll ihnen aller Orts in Ungarn unverwehrt bleiben; was jedoch den Ankauf von Häausern und Guͤtern betrifft, so behält die Regierung einer späteren Resolution die diesfällige Entscheidung vor, indem sie die betreffenden Ungarischen Landesstellen vorerst darüber einzu— ae und deren Gutachten einzuholen erachtet.“ le General⸗Masore, Graf Hojos, Springenstein, Oberst⸗ ägermeister, und Freiherr von Reinisch, Direktor der Militair⸗ 22 zu Wiener⸗Neustadt, sind zu Feldmarschall· Lieutenants
befördert worden.
Wien, 15. Mai. Ihre Kaiserl. Majestäten sind gestern von der Reise nach Preßburg, wo Se. Masestät den Ungarischen Reichstag in Allerhöchsteigener Person seierlich geschlossen haben, im erwäünschtesten Wohlseyn wieder in der Haupt und Residenz stadt eingetroffen.
Schweiz.
Zurich, 11. Mal. Heute ist hier Herr Ferdinand Meyer, Mitglied des Negierungs, und Kirchen ⸗ Raths, Präsident des Erziehungs- Raths, an den Folgen des Typhus mit Tode abge⸗ gangen.
Mit dem ten d. M. ist, das Ausschöpfen des Schnees auf der Straße ber den Splügen in so weit vollendet, daß die Ueberfahrt mit Post⸗ nnd Neisewagen jeder Art ohne Beschwerde stattfindet. Auf gleiche Weise wird im Laufe der nächsten Woche die Straße uber den St. Bernhardin mit dem Postwagen be— fahren werden können.
Der am 4ten von Luvini ersffnete Große Rath von Tessin hat, Gio⸗Mariotti zum Praäͤsidenten gewählt. Herr Franscini konnte in der ersten Sitzung von einer eben angekommenen Bot— chaft des Vororts mit beillegendem Schreiben des Oeß'erreichi— 61 Gesandten berichten, der sich im Namen seiner Regierung durch die Erläuterungen Tessins vollständig befriedigt erklärt und mit Vergnügen die alten Verhältnisse wieder aufnimmt.
Die Schweizer Allgem. Zeit. schreibt aus Zurich: „Der bei dem Frankfurter Attentat kompromittirte Dr. Wagner, welcher als politischer Flüchtling nach Zuͤrich gekommen, hat sich, da er im Staats-Examen durchgefallen, Tags darauf vergiftet.“
g ;
Rom, 7. Mai. (A. Z.) Die Unterhandlungen wegen Vermehrung des Postenlaufs zwischen Neapel und hier auf der
einen, so wie mit Toscana auf der andern Seite, sind ihrem Abschluß nahe. ; einkunft ins Leben treten zu sehen, so daß wir von beiden ge— nannten Staaten, wie bereits mit Deutschland der Fall ist, statt
Man hofft, mit dem 1. Juli schon diese Ueber⸗
früher nur drei, kunftig fünfmal die Woche Briefe erhalten und
dorthin abgeben en. An diese f ( Verhesserung der Post schließt sich ein Vorschlag, nach Florenz eine mehreremale die Woche gehende Diligence, gleich der nach Bologna schon seit vielen Jahren bestehenden, zu errichten, wo— durch eine große Erleichterung für die vielen Reisenden einträte,
welche nich? mehr den von den Vetturint willtuͤrlich gestellten daß von dieler Partei nicht viel zu. hoffen ist, und man muß e nich erwarten, ob die nächsten Cortes, die Chartistische seyn werden,
is zu zahlen hätten. . . pra, ien h gn. Gesandte am Hofe beider Sieilien,
Geheimer Legations⸗Rath von Kuͤster, ist auf einer Urlaubsreise von Neapel kommend hier eingetroffen.
Die Entdeckung eines Schlupfwinkels, wo gestohlenes Gut, unter diesem selbst silbernes Kirchengeräathe, gefunden wurde, giebt zum allgemeinen Stadtgespräch Anlaß, indem der Hehler, bei dem man Alles fand, als Pförtner bei der Franzoͤsischen Akade⸗
mie auf Monte Pintcto angestellt war.
Turin, 109. Mai. Der General Graf von Saluzzo hat, als Präsident, und der Professor Gené, als General- Secre— rair des Italiänischen Vereins der Naturforscher, in ffentlichen
Blattern eine Bekanntmachung erlassen, wonach mit Königl. Ge. nehmigung die diesjährige Versammlung der Naturforscher zu
Turin an den Tagen vom 15. bis zum 30. September statrfin— den, und daß die Anmeldungen dazu vom 19. September an ent⸗ gegengenommen werden. Es sind 1 dieser Versammlung sowohl alle Itallänische, als die auslandischen Naturforscher eingeladen.
Spanien.
Madrid, J. Mai. Durch ein Königliches Dekret ist das Erschelnen des Journals „la Revolucion“ verboten worden. Bei Verlesung dieses Dekrets in der Deputirten⸗ Kammer erhob sich auch nicht eine Stimme zur Vertheidigung jenes Blattes, die Kammer ging vielmehr ruhig zur Tagesordnung uͤber und er— mächtigte das Ministerium, die Steuern zu erheben.
Portugal.
Lissabon, 4. Mai. (Morn. Chronicle) Die Ueber⸗ reichung des illtimatums der Britischen Regierung hat haufige Versammsungen der Minister und ihrer Freunde zur Folge ge— habt. Am 1. Mai hatten etwa 30 Senatoren und Deputirte dieferhalb eine Zusammenkunft mit den Ministern im Hotel des Marine, Ministers. Von den Septembristen war Niemand zuge— n. Alle, die bei dieser Gelegenheit das Wort nahmen, haben ich gegen die Erfüllung der Englischen Forderungen erklärt. Es befanden sich unter diesen der Kardinal-Patriarch, der Herzog von Palmella, die Grafen Villareal und Bomfim, die Herken Florilbo und R. da Fonseca Magelhaens. Der ELctztere, welcher meinte, es sey doch wohl eine Möglichkeit vorhanden, daß man England zufriedenstelle, fand hefti, gen Widerspruch. Zugleich waren jedoch alle 2 Zegen einen Bruch mit England, und. sie ladelten die Regierung, daß sie es bis zu einer solchen Krisis habe kommen und 37 und Gelegenheit zu einer Erledigung dieser Angelegenheit habe vor— übergehen laffen. Einige Uhtra⸗Chartisten, wie Aguiar, Seabra und J. A. de Magelhaes, weigerten sich, ihre Meinung über diesen Gegenstand auszusprechen, und behielten sich dies fuͤr die nächste auf morgen angesetzte Versammlung vor. Die Versamm— lung trennte sich, ohne einen bestimmten Beschluß gefaßt zu ha⸗ ben. Gestern sand wieder eine Versammlung der Minister und einiger hoher Staatsbeamten statt, und in gut unterrichteten Zir⸗ teln wollte man wissen, die Minister würden nachgeben. Soll̊ ten sie indeß bei lhrem bisherigen System beharren, so ist es möglich, daß ein Bruch durch eine Veränderung des Ministe—⸗ riums verhindert und der Marquis von Saldanha beauftragt wird, ein neues Kabinet 4 bilden, das die Angelegenheit in Ord— nung bringt. Die Wahrheit ist, daß diese Angelegenheit, obgleich man sie als eine reine National- Sache darstellt, zu einer bloßen Dartei Sache geworden ist. Geben die jetzigen Minister nach, o werden sie von den Ultra⸗Chagrtisten heftig angegriffen werden, entschließen sie sich jedoch zum Widerstande, so ist es keinesweges unwahrscheinlich, daß ihre eifrigsten Gegner den entgegengesetz⸗/
können. An diese fuͤr den Handel so wichtige
J
1 ö!
ten Weg einschlagen und sich — bilden hen, die in wenigen Tagen zur Entscheidung kommen muß. Von
legenheit, in welche jener Umstand ihre 3 versetzt.
sen, die von der „unheilvollen“ Ankunft der Englischen Truppen
3359
erbieten, ein Ministerlum welches durch Nachgeben einen Bruch mit ngland vermeidet. Jedenfalls ist es jetzt zu einer Krisis gedie—⸗ den Septembristen ist jetzt nicht die Rede, und sie trösten sich äber ihre letzte große Niederlage bei den Wahlen mit der Ver—
Franzbsische Partei würde gleichfalls einen Bruch mit England gern sehen, und auch der Secretair des Königs, Herr Dietz, soll feindlich gegen England gesinnt seyn. Der Herzog von Pal— mella hat, wie es heißt, nicht wenig dazu beigemragen, daß die Minister bisher nicht nachgegeben haben. Dies Benehmen ist um so auffallender, a's er fuͤr die Verwaltung des Vermoͤ— gens des verstorbenen Grafen von Povog so eben erst
nete Männer, zum Theil von Ansehen um den Wuͤnschen und Klagen des 3 f. sen. Der Fuͤrst selbst, begleitet von dem Metropoliten, dem Rus⸗ sischen Konsul und dem Klaja des Tuͤrkischen Pascha's, eilte auf die erste Kunde dem Volke bis zu dem eine Stunde von Belgrad ent⸗ fernten Toptschidere entgegen, wo er die ernstlichsten Ermahnun⸗ Die . an dasselbe richtete, sich ruhig nach Hause zu begeben und
vor Belgrad erschienen, olkes Gehör zu verschaf⸗
eine Wunsche auf legalem Wege durch die Behörden an ihn ge—
langen zu lassen, sich jedoch am Ende mit der Zusage der Insur⸗ genten begnügen mußte, menꝛlich nicht e Dagegen verlangen sie Absetzung der Räthe, Auslieferung derlel— ben, so wie die des Vice⸗Präsidenten des Senats, Stosan Si— mitich, dem man die Vergeudung des Staatsschatzes zur Last legt
vorrücken und na⸗
nicht weiter in die Stadt Belgrad eindringen zu wollen.
eiwa 100,009 Pfd. von der Britischen Regierung erhal, und sodann Verlegung des Reglerungssitzes von Belgrad nach Kraquje⸗
ten hat.
Der Graf von Villareal steht bekanntlich ganz watz. Mehrere Stimmen ließen sich dahin vernehmen: „wenn Fuͤrst Mi=
unter dem Einflusse des Herzogs, der sowohl in diesem cacleinen Rathgeber braucht, wer kann hierzu geeigneter seyn, als sein
Falle, als bei der Sklavenfrage, fuͤr den Aufschub war, weil er dadurch die Geduld der Britischen Regierung zu erschöpfen und sie zu bewegen hoffte, eine Flotte nach Portugal zu senden, der dann die Minister, ohne sich unpopulair zu machen, nachgeben könnten. Im vorigen Jahre hoffte man, es werde eine Engli— sche Flotte hierher kommen; statt deren erschien jedoch die „Bill“. Man scheint indeß noch immer diese Hoffnung zu hegen, und das Benehmen des gegenwärtigen Ministeriums, welches die bei seiner Ernennung gegebenen Versprechungen nicht gehalten hat, erklärt sich hauptsächlich dadurch. Eine andere Täuschung, der man sich hingiebt, ist die Vermittelung k— 1 während man vor einigen Wochen hoffte, daß eine
eraͤnderung des Ministeriums in England alle Schwierigkeiten beseitigen werde. Der Finanz⸗Minister, Herr Florido, soll sehr feindselig gegen England gesinnt seyn und in Bezug auf die For— derungen gesagt haben: „„Warum kamen sie uberhaupt nach Portugal?““ Dies gleicht der Naivetät der Franco-Portugie⸗
im Jahre 1808 sprechen. Herr Florido hat auch seine Ver— wunderung und Mißbilligung daruͤber zu erkennen gegeben, daß Lord Palmerston sich der auswärtigen Inhaber Portu— giesischer Papiere angenommen hat. Das Schreiben des Herrn Thornton, so wie die Antwort des Herrn Florido auf dasselbe, sind in der „Regierungs- Zeitung“ mitgetheilt und mit verschiedenen Kommentaren in die anderen Jour nale übergegangen. Die Antwort ist sehr unbestimmt und umgeht alle in dem Schreiben des Herrn Thornton aufgestellten“« Fakta. Die Septembristen stimmen in die Klagen uͤber die Größe der Ausgaben ein, aber dies geschieht nur aus Partei, Absichten, und sie haben, während sie am Ruder waren, ebensalls nichts fuͤr die Fonds⸗Inhaber gethan. Sie bewirkten allerdings einige Ersparungen und legten neue Steuern auf; aber die dadurch ge wonnenen Summen behielten sie fuͤr sich. Sie setzten die aus— waärtige Schuld zwar mit auf das Budget, aber sie trafen keine Vorsorge fuͤr dieselbe, während sie die Dotation des Kollegiums fuͤr den öffentlichen Kredit bis nahe an 12090 Contos jährfich brach— ten und sowohl die Zinsen als den Tilgungs-Fonds der inneren Schuld aus janer Dotation vollständig deckten. Es ist daher klar,
sich besser benehmen. Die Organe der verschiedenen Parteien haben es bis jetzt vermieden, uͤber diese Krisis zu sprechen. Nur
Vater, er hat mit uns unsere Freiheit erkämpft, er hat uns gut regiert und wir haben gläͤcklich unter ihm gelebt, warum sollte er jetzt nicht unserem Fürsten, seinem Sohne, nicht zur Seite stehen können? ꝛc.“ Unter diesen Aeußerungen verließ Fuͤrst Michael die Rebellen, wenn sie so genannt zu werden verdienen, und kehrte nach Belgrad zurück, wo Alles in gespannter Unruhe der Dinge harrt, die da kommen sollen. Man ist fuͤr die Ruhe der Stadt in hohem Grade besorgt, Patrouillen durchziehen die Straßen in allen Richtungen, um die Ordnung aufrecht zu er— halten. Die beiden Räthe Wucsitsch und Petronievitsch haben sich in die Tuͤrkische Citadelle geflüchtet und sich unter den Schutz des Pascha's gestellt; der Metropolit, der sich vermuthlich auch nicht sicher giaubt, hat ein- Aspol bei dem Oesterreichischen Konful gesucht; von Stojan Si⸗ mitsch, dem Vice⸗Praäͤsidenten des Senats, weiß man nichts; sein Bruder, der Finanz-Minister Alex. Simitsch, befindet sich in Ungarn zu Pesth. Der Tuͤrkische Pascha hat die ganze Tuürki⸗ sche Bevölkerung zum Schutz ihrer Häuser unter die Waffen gerufen, die regulairen Truppen sind in die Festung konfinixt, er hat gedröht, beim ersten Versuch der Insurgenten in die Stadt einzudringen, mit Kanonen auf sie zu feuern. Gott weiß, wie diese Krisis enden wird. So eben heißt es, daß die beiden Naͤthe Wucsitsch und Petronievitsch (mit Simitsch bekanntlich die Haupturheber des Sturzes Milosch's) von selbst bis auf Weiteres resignirt haben. Der Russische Konsul und der Tar— kische Pascha haben Couriere nach Konstantinopel befördert.
8 n kae,
— — Thorn, 16. Mai. Nach einer so eben an den hiesigen Magistrat eingegangenen Mittheilung des Königl. Preußischen Ne⸗ sidenten zu Krakau ist dort die Weichsel nach einem 0stuͤndigen ununterbrochenen Regen seit dem 12ten d. M. Vormittags mit bedeu- tender Schnelligkeit gestie en, und der Strom, welcher bis zum 12ten Nachmittags um 47. 53 auf 2 Fuß 6 Zoll über dem gewöhn— lichen Wasserstande gewachsen war, hatte am 13ten Morgens 8 Uhr schon die Höhe von 8 Fuß erreicht. Da das Ende des Regen— wetters dort noch nicht abzusehen gewesen, und selbiges sich über die noch mit vielem Schnee bedeckten Galizischen Gebirge aus— dehnt, so durfte ein noch höherer für die unteren Stremgegenden
efahrdrohender rn, der Weichsel zu erwarten seyn. Der Var zeigt in diesem Augenblick an der hiesigen Weichselbruͤcke
der „Indepente“ enthalt in seiner gestrigen Nummer einen Be— richt uber die erwähnte Versammlung am J. Mat und spricht zugleich die Hoffnung aus, daß Alles friedlich und ehrenvoll werde abgemacht werden. Im Publikum ist naturlich die Stim⸗ mung gegen England, doch wirft man auch dem Ministerium Sabrosa's vor, daß es durch seine Großsprechereien das Uebel herbeigeführt, und dem jetzigen Kabinet, daß es durch Nachlaͤssig⸗ keit und schlechte Verwaltung Alles verschlimmere. Im Norden Portugals herrscht dagegen eine ganz andere Stimmung gegen England.
eine Höhe von 4 Fuß 11 Zoll.
— — Bromberg, 16. Mai. Der hiesige Ort stellte gestern ein Bild freudiger Erhebung und patriotischer Gesinnung dar. Es war das Erinnerungs- Fest an die vor 25 Jahren erfolgte Wiederverrinigung der Provinz mit der Krone Preußens, das
die Einwohnerschaft der Stadt und des ganzen Kreises bewegte. Am frühen Morgen schon verkuͤndete die von Seiten der Gar—
nison angeordnete Revcille die Feier des Tages. Hiernaͤchst ver⸗
fuͤgte sich eine kreisstndische Deputation zu dem Herrn Comman—
Der General Cordova, welcher am 29. April gestorben ist, deur des Königl. 2ten Bataillons 11ten Landwehr Regiments,
in den letzten vier Tagen keine Nahrungswittel men. Er blieb bis zum letzten Augenblicke im vollen Besitze sei⸗ ner Geisteskraͤfte. 6. Freund, Henry Southern, Secretair der hiesigen Britischen Gesandtschaft, war unausgesetzt bei ihm. Nachdem er seinen letzten Willen unterzeichnet hatte, machte er eigenhandig noch einen Zusatz, worin er dem Herrn Southern dankte und ihn zum Testaments⸗Exekutor ernannte. ordnet, daß sein Körper, nachdem er geöffnet worden, um die Ur— sache seines Todes kennen zu lernen, einbalsamirt und nach Ossuña in Andalusien gebracht werden soll, wo man ihm in sei— nem Ungluͤck zahlreiche Beweise der Freundschaft und der Theil— nahme gegeben habe. Die Ursache seines Todes war eine starke Entzuͤndung der Eingeweide, doch soll man auch Spuren eines Magenkrebses gefunden haben.
Zwei große Portugiesische Charruas, „Princesa Real“ und „San Joao Maganimo“, von 16 Kanonen und mit 290 Sol— daten und 35 Verbrechern am Bord, sind nach Mosambique und Goa bestimmt, werden aber vorher bei Madeirg anlegen. Sie haben auch fuͤr kaufmännische Rechnung eine große Ladung Wein am Bord. Da der Wind guͤnstig geworden ist, so werden sie wohl in diesen Tagen absegeln.
Ser bien. ;
Von der Turkisch⸗Oesterr. Gränze, 7. Mai. ( Schles.
3. In Serbien ist eine ernste Bewegung gegen die neueste Deßnung der Dingt, insbesondere gegen die damlt zusammen⸗ gende Einsetzung der Fuͤrstlichen Räthe, ausgebrochen. Schen der bei dem Regierungs-Antritte des Fürsten Michael stattge— ten National ⸗Versammlung sind in mehreren Gegenden des 6g des, anfange geheim, in letzter Zeit aber öffentlich, Volks— W sammlungen gehalten worden, und allenthalben hat sich die itliche Stimme gegen die Räͤthe und gegen die durch diese Neicht zu extrem angenommene Beschränkung des Fuͤrsten, so der Wunsch ausgesprochen, daß der Sitz der Regierung nach Krägujewatz verlegt und der allgemein geglaubten Verschleuderung Staatsschatzes Schranken gesetzt werden. Man erzaͤhlte sich, nur Wucsitsch und Petrenierirsch die beiden Raͤthe, und ige Minister und Senatoren gegen die Verlegung des zierungssitzes seyen, und daß von den 13 Millionen Mster, die sich zur Zeit der Resignation des Fuͤrsten slosch in der Staatskasse befunden, nur noch funf Millionen handen, also 8 Millionen vergeudet worden seyen, ohne daß über ein genuͤgender Ausweis geliefert werde, wodurch die ntliche Stimmüng allerdings gereizt werden mußte. Die Re— rung sah sich deshalb vor kurzem veranlaßt, den Minister des Mnern, Protitsch, und den Praͤsidenten des Appellations-Gerichts, lub, an die am meisten bedrohten Orte abzusenden, um die
Er hat ver ⸗
hat während seiner ganzen Krankheit außerordentlich gelitten und um ihm ein zur Verschöͤnerung des gedachten Bataillons votirtes u sich genom, Ehren, Geschenk zu uͤberreichen und sich dessen Zustimmung zu erbitten, daß am ersten Paradetage bei der bevorstehenden großen
Revue von Sr. Majestät dem Könige den Mannschaften der Jten oder Bromdberger Landwehr⸗Compagnie vom Feldwebel abwärts, die doppelte Lohnung verabreicht werden duͤrfe; was von demsel—⸗ ben mit geruͤhrtem Danke angenommen wurde. Hierauf fand eine Parade der Garnison statt, an der die Behörden wie die Bewohner der Stadt und Umgegend zahlreich Antheil nahmen. Noch größer und lebendiger war die Theilnahme des Publikums an dem nun folgenden, auf Beschluß der Bromberger Kreis⸗ Stande zur Erhöhung der vaterlandischen Feier an diesem Tage angeordneten Bauern ⸗Pferde⸗Rennen, welches auf dem Exerzier⸗ 23 der Landwehr stattfand und zunächst von dem Verein zur eredelung der Pferde, und Rindviehzucht im Großherzogthum Posen, angeregt war. Achtzig bäuerliche Einsassen des Brom⸗ berger Kresses hatten sich mit ihren Pferden dazu eingefunden und unter die Sieger der abgehaltenen 5 Rennen wurden die von den Kreis⸗Standen ausggsetzten Preise vertheilt, von welchen der höoͤchste einem Einsassen Polnischer Abkunft zufiel. Abends
war von den Kreis Standen im Lokal des Erhoͤlungs-Vereins ein Vall veranstaltet, der sich durch sehr zahlreichen Besuch und allgemeinen Frohsinn auszeichnete.
Die Stadt war festlich er— leuchtet, und außer einigen sehr huͤbsch dekorirten Privat⸗Gebaͤu— den, zeichnete sich besonders das Rathhaus aus.
Köln, 15. Mai. (Duüsseld. 3.) Die General⸗Versamm— lung der Actionaire der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft hat heute Morgen um 10 Uhr ihre Sitzung eroͤffnet. Herr von Ammon, Herr Hansemann, Herr Appellations-Rath Leist, Herr Sprengsferr Herr Oppenheim haben gesprochen. Um 1 . Uhr hat die Versammlung ihre Sitzung unterbrochen, um sie heute Nachmittag 1 Uhr fortzusetzen. Herr Appellations-Nath Leist hat einen Antrag auf Verwerfung des Vertrages mit Belgien wegen Verletzung der Ehre der Gesellschaft gestellt, auf Rechnungslegung vor der General Versammlung und auf Vorlage der Akten. Herr Springsfeld hat auf einen Tadel der Direction und darauf an getragen, daß die Gesellschaft von dem Recht auf Conventional⸗
trafe gegen die Banquiers Gebrauch mache. Schwerlich wird irgend einer dieser Anträge durchgehen. Uebrigens ist . . worden, daß die Dirertion ihre Sache zugleich von der der Dan⸗ quiers getrennt hat. Herr Hansemann hat geäußert, daß es * begründete Besorgnisse gewesen seyen, welche die Banguiet⸗ 1 stimmt hatten, von ihrer Verbindlichkeit zur chiutreten. nf . e Rede des Herrn Leist haben Herr Hansemann und err * venheim ausweichend geantwortet, gar nicht auf, die 5 3. ehend, sondern eine persönliche Beleidigung affektirend n n erhalb den Herrn Leist zu Rede stellend. Herr . . Ritz versuchtẽ die Anträge des Herrn Leist J ,
muͤther zu beruhigen; allein diese scheinen 3 * ausgerichtet zu haben, indem gestern ganz unerwartet einige Tausend hewaff⸗
beseitigen, da sie keine Unterstüjtzung fänden, we