ler und ihr letztes Kind hinzugeben. Unterbrechung.) Afrika ist fur 1. eine Schwächung im Innern, eine Schwächung in den Augen Euroya 8. Es ist eine Kugel, die wir hinter uns herschlebpen. Murten und Deisall Afrika ist ein Felsen, mil etwas Wasser und etwas Land. Man will uns mit den Römern vergleichen, aber die Römer hatten in Afrika nicht mit denselben Schwierigkeiten zu kamp wie wir; und dennoch wur⸗ den sie erst nach Verlauf eines 1 Herren des Lan— des. Wir werden in Afrika niemals Entschädigung finden, und es hindert uns bestaͤndig in unseren diplomatischen Bewegungen. Wenn ein Krieg ausbräche, so wurden wir genzthigt seyn, un— sere Armee mit großen Kosten w Wir opfern einer Chtmaire und haben nicht den Muth, das * thun, was wir innerlich Alle für das Rechte und für das Wahre halten.“ — Herr Thiers: „Auch ich, m. H., auch ich habe ein? eberzeu—
gung, die eben so innig und fest ist, wie die des Herrn Pisca., tory. Wenn ich glaubte, daß das Land fuͤr eine Thorheit Opfer
brächte, so warde ich es eben so offen wie der vorige Redner aussprechen. Ich lasse daher dem Muthe des Herrn Piscatory Gerechtigkeit widerfahren; aber man thut immer Unrecht, wenn man die Regierung in eine Lage versetzt, wo sie dem Lande ge⸗ genüber ihre Pflicht verrath, wenn sie schweigt, und den dͤffent⸗ lichen Angelegenheiten schadet, wenn sie redet.“ — Herr Piscatory: Ich verlange die Fortsetzung der Erörterung auf morgen. ie Frage est wichtig; ich habe das Recht, meint Gedanken auszudruͤcken ·¶ Der Con se ils Prasident: Sie haben das Recht, zu denken was sie wollen, und was Sie den⸗ ken, haben Ste das Recht zu sagen; wenn ich das leugnete, so wurde ich unsere Constitution läusnen. Aber die Negierung hat die Pflicht, Ihnen zu antworten; Ste zwingen sie gu einer feier⸗ lichen Erklarung, damit man auswärts wisse, daß die Meinung einiger Personen nicht die der Regierung und des Landes ist. Ja, es ist far uns eine moralische und politische Nothwendigkeit Algier zu behatten. Ich fordere eine Negierung, wie sie auch zusammengesetzt seyn möge, heraus, sich zu einer vollstaͤndigen Naumung zu entschließen. Die Kommisston selbst macht uns die Erhattung Afrikas zur Pflicht, aber sie raubt uns die Mittel dazu. Das Amendemen der Kommission schwächt uns und es muß daher verworfen werden. Was die beschränkte Besetzung betrifft, die darin bestehen soll, kleine Gibraltars an den Knsten zu haben, so erlauben e sfagen, daß dies ein Traum, eine Chimaire von Leuten ist. die weder die Geschäfte, noch die Menschen kennen?“ Herr Thiers schilderte hierauf noch mit beredten Worten die Vortheile, die Frankreich aus einer Afrika⸗ nischen Kolonie ziehe und ziehen werde, und drang zuletzt mit großer Bestimmtheit darauf, daß das Amendement der Kom mis⸗ sion verwerfen werde. „Ich lasse“, so schloß er, „in dieser Be⸗ ziehung einen Aufruf en den Patriotismus und an die Energie der Kammer ergehen.“ — Der Derichterstatter erklärte, daß es der Kommisston unmöglich sey, ihr Amendement aufzugeben, daß er aber, da noch nicht Alles gesagt sey, die Fortsetzung der Debatte auf morgen beantragen mässe. Viele Stimmen: „Nein! Nein!“) Herr Thiers: „Man will die De— batte morgen fortsetzen. Ich Jehe keinen Grund dazu ein. Sie kennen jetzt unser System; und wenn ich zwei Monate hinter einander auf dieser Rednerbuͤhne sprechen sollte, so könnte ich Ihnen nicht mehr sagen, als ich gesagt habe. Wenn der Berichterstatter das Wort nehmen will, so werde ich ihm die Antwort nicht schuldig bleiben; aber ich dringe darauf, daß die Erörterung nicht auf morgen verschoben werde.“ — Der Präsident befragte hierauf die Kammer, und diese entschied mit großer Majoristt, daß die Debante sortdauern solle. Viele Mitglieder verließen hierauf den Saal, und da die Kammer bald unvollzählig wurde, so mußte die Sitzung nothgedrungen aufge⸗ hoben werden. ae,. .
— Sitzunz vom 12. Mal. In der heutigen Sitzung ward, nach einer kurzen Debatte, das Amendement der Kom mission verworfen, und hierauf der ganze Gesetz / Entwurf mit 251 gegen 58 Stimmen angenommen...
Paris, 15. Mai. Der König und die Königliche Familie sind heute gegen Mittag von Fontainebleau wieder in dem Schlosse der Tuilerleen eingetroffen. Der Prinz von Joinville befindet sich wieder wohl und begiebt sich mit dem Herzoge von Ne— mours nach Chantilly, um den dortigen Wettrennen beizuwohnen.
Die Nachricht von dem Tode des Admiral Villaumez bestaäͤ— tigt sich nicht. K e, .
Man will jetzt mit Bestimmtheit wissen, daß gleich nach Beendigung der jetzigen Expedition gegen Abdel Kader, der Mar⸗ schall Clauzel zum General Gouverneur in Afrika ernannt wer den wird. K— k
Der Minister der öffentlichen Bauten wird den Kammern im Laufe der nächsten Woche den Gesetz⸗ Entwurf wegen einer Eisenbahn von Paris nach Rouen vorlegen. .
Gestern hat der Staats⸗Rath die erste Sigung in seinem
neuen Palaste am Quai d' Orsay gehalten. ster wohnten der Sitzung bei. 32 — Es zirkulirt in diesem Augenblick eine schen von vielen Kunst— lern unterzeichnete . worin das Ministerium gebrten wird, daß in Zukunft die Gemalde⸗Ausstellung nur alle zwei Jahre stattfinden moge. 2 , Die Buͤreaus der Deputirten⸗Kammer beschftigten sich heute mit dem Gesetz⸗ Entwurfe in Betreff der Herschaffung der sterb⸗ lichen Uederreste Napoleon s, und ernannten a itgliedern der Kommission die Herren Lascases Vater, Clauzel, Subervice, Bercot, Mathieu de la Redorte, Durrien, Bachelu und Sal—⸗
Sammtliche Mint⸗
rardin und Bareilon, wegen gerichtlicher V tirten Herrn Taschereau, erzrtert. Die genannten ten den Herrn Taschere ai wegen beletdigen der Ausdraste , snem an die Journale gerichteten Schreiben belangen. Die Mehrheit der ernannten Koinmifsion scheint entschlossen, die Genehmigung 8 w, , 3 21 .
Kammer eine Hittschrift gerichte, die den Zweck hat zu beweisen:
2 daß das e e g Einhen far den Fa e. den aden nur unter der wesentlichen ye einer strengen Ge⸗
rechtigkeit beibehalten kaan; 2) daß die direkte Getränksteuer, so
wie ste jetzt besteht, eine gesetzliche, die k Rechts und
der Billigkeit umstisr zen de,
dem Geiste und Buchstaben der harte im
derspruch stehende Erpreffung ist. Demzufolge machen die Biti⸗ steller am Schlusse folgende Anträge: er, m, daß in unseren Manthgefetzen ven einem liberaleren und mit den gesunden Lehren der Staats ⸗Wirthschast Uberein deren System An⸗ wendung gemacht werde die R g Handels Vertrage, die unseren Ausfuhren gunstige. stad, mit den fremden Mächten, und namentlich mit Englanö, Holland, Belgien, Deutschland, Preußen, Schweden, nd und den Amerika nischen Staaten unterhandle. Wir ae, . die Absch affung der
beschästigen, deren Last nicht mehr zu ertragen sey. 3)
entworfen und jedem Gericht damit, wenn ein Bürger eines setz und die auf Verletzung Desselben stehende Strafe kennen lernen Fennec, 6) Alle Erben ünd Ra ; laments⸗-Sißen im Unterhause ausgeschlessen seyn, indem dieselben schen . Im Oberhause repräͤseniirt wären. Die Mitglieder des Un⸗
terhau
und man folle dasselbe nicht behandein, als ob es nu vandh. — Alsdann ward das Gesuch der Herten Emil von Gi, wäre, Strafen und Armengesetze zu erben.“ . — 2 Außer der Ueberreichung mehrerer anderer Vittschriften kam an
diefem Abend nichts weiter vor
r,, zum Aufschub der Diskussion Aber das
Wahl⸗Ausschreiben f andere Maßregel zur Verhandlung gebracht würde.
ie Besitzer der Weinberge der Gironde haben an die
ere Freiheiten schmaälernde, und mit 6 nellen C Wi⸗
562
indirekten Getränk /S tenern, oder ihre gleiche Vertheilung auf all Erzeugnisse des Bodens und der Industrie. Wir verlangen, daß die Regierung, durchdringen von der Ungerechtigkeit und der Uebertreibung der Oetroi⸗Abgaben bei der Einfuhr in die Staͤdte, einschreite, um sie unterdrücken zu lassen, oder endlich auf die nicht b ten Erzeugnisse zu vertheilen. Fuͤr Reformen von solcher Wichtigkeit ngen wir, daß unverzuͤglich eine Unter⸗ suchung eröffnet und Kommissionen niedergesetzt werden, um jede Modisteatlon der Tarffe und Abänderung der Steuern, die so wichtige Interessen gebieterisch fordern, vorzubereiten und vor—⸗ zuschlagen.“
Die Regierung publizirt , telegraphische Depesche aus Toulon vom 13. Mal: „Cherchell, den 9. Mai. Der Marschall Valse an den Kriegs Minister. Die Armer hat die ganze Ebene von Metidjah und die Thäler des Ued / el⸗Hachem und des Ued⸗Belloe durchzogen. Fanf fuͤr die Truppen sehr ehrenvolle Gefechte haben stattgesuuden. Der Feind hat viele Leute verloren. Wir hatten 20 Todte und 100
erwundete, die ich nach Algier bringen lasse. Ich lasse ein La⸗ ger am Fuße des Atlas, zu Hauch Mugla befestigen und habe ansehnliche Vorräͤthe dahin bringen lassen. Cherchell wurde 6 Tage hindurch angegriffen. Die Garnison schlug den Feind zurück und brachte ihm große Verluste bei. Ich werde sofort meine Operationen fortfetzen, und in 3 Tagen den Atlas über— stiegen haben. Die Prinzen befinden sich wohl. Die Provinz Oran ist vollkommen ruhlg. Ich habe 3 Bataillone dieser Di⸗ viston nach Cherchell beordert, ste werden alsbald wieder zu ihren Corps stoßen⸗ ̃ Großbritanien und Irland.
Parlaments / Verhandlungen. Oberhaus. Siz⸗ zung vom 4. Mair Als Lord Kenyon darauf antrug, daß das Haus sich in den Ausschuß uͤber die Irlaäͤndische Munizipal⸗ Bill verwandeln und die Anwalte der Dubliner Corporation ge⸗ gen die Maßregel an der Barre vernehmen solle, machte der Marquis von Lands do wne vorher noch bemerklich, daß man den Anwalten nach dem Beispiel des Verfahrens bei der Engli⸗ schen Munizipal⸗Bill nur erlauben solle, gegen einzelne Bestim⸗ mungen der Maßregel, nicht gegen das Prinzip derselben zu sprechen, außer insofern dasselbe von den Details unzertrennbar sey, da man keinen gefährlicheren und unangemesseneren Grund⸗ satz aufstellen konnte, als den, daß es gestattet wäre, gegen legis⸗ latiwe Maßregeln im Allgemeinen Einwendungen vor den Schran, ken des Parlaments zu machen. Diese Vorstellung fuhrte indeß u keinem Beschluß, da der Marquis sich nicht veranlaßt fand,
ondere Instructionen vorzuschlagen, die den Anwalten etwa vor ihren Plaideyers zu ertheilen wären. Das Haus ging nun in den Ausschuß über, Sir Charles e therell wurde, als erster Anwalt der Dubliner Corporation, —— * fen und ließ sich sehr ausfüͤhrltch gegen die Bill vernehmen. Er schloß seine Rede mit folgenden Worten: „Diese Bill wird Ir⸗ land demokratisiren und den Katholizismus zu seiner Basis ma⸗ chen. Der Zweck derjenigen, welche sie verlangten, war nicht nur die Herrschaft uͤber die protestantische Kirche, sondern die Ausrottung derselben. Sie bindet Ihren Herrlichkeiten und der Krone fuͤr die Zukunft die Hande in Bezug auf die Bildung von Corporationen und beschraͤnkt dieselben ausschließlich auf Ka— tholiken. Sie ist ein Schritt und ein Werkzeug von unwider⸗ stehlicher Kraft zur Jerstgrung der Einigkeit zwischen beiden Lan⸗ dern. Aber wenn die Gilden von Dublin in der Liffn sortge⸗ schwemmt werden sollen, könnten dann nicht die Irlander, ein hochher hies eib, frag cke „Wollt Ihr nicht, nachdem Ihr ung so behandelt habt, die Aldermen von London bet Richmond in die silberne Themse tauchen oder nach dem Vorgebirge Nore schwimmen lassen ?“ Die Anhsrung des zweiten Anwalts wurde auf den folgenden Tag anberaumt.
Unterhaus. Sitzung vom 13. Mal. Her T. Dun com be legte eine von 16, 000 Bewohnern von Sheffield unter⸗ eichnete und in einer öffentlichen Versammlung angenommene = vor und begleitete dieselbe mit nachstehender Inhalts⸗
gabe: * :
Die Bittsteller sagte er, „wünschen folgende sechs Punkte: 3 Haus inöge Ihre Majestät in einer Adresse bitten, die jetzigen inister zu entlassen, indem dieselben des Vertrauens der Krone und * Volkes eben so unwürdig seyen, als irgend ein Ministerium das eit den letzten funfzig Jahren am Ruder gewesen. 2) Es möge Ihrer Majest t gefallen, solche Minister 14 ihren Rathgebern zu wahlen, welche die Frage über allgemeines Wahlrecht zu einer Kabinets⸗Frage machen. 3 Dle ehrenwerihen Mitglieder möchten, während das Volt aus Mangel an hinreichender gesunder Nahrung vor Hunger sterbe, die Zeit des Hauses nicht durch lange Reden und Partei⸗Fragen unnütz verschwenden, sondern sich lieber mit einer . der Abgaben lle Advokaten
sollen vom Parlament ausgeschlossen seyn, da sie wichtige legislative
Gegenstände aus Gewohnheit mehr zu verwirren als klar zu machen
pflegten. 3) Da die Statuten 78 Bände ausmachten, deren jeder einige ausend Selten enthalte, dies aber mehr sey, als in einem gewöhn⸗ lichen Menschenleben durchstudirt werden könne. * wünschen die Bitt⸗ steller, daß siatt dieser ungeheuren Masse von Gesetzen ein Gesetzbuch f im Königreiche mitgetheilt werde,
ergehens angetlagt werde, er das Ge=
bhfommen ven Pairs sollen von Par—
es sellten die Repräsentdnten der Masse des Volles seyn das e , , ö r m, 86 —
m Die Peritlen wurde auf die Tafei des Hauses niedergelegt. denn die Opposition hatte sich
r Ludlow verstanden, daß vor derselben keine
Unterhaus. Sitzung vom 14. Mai. Wie zu erwar— ten war, hat Herr Palm er seinen Antrag gegen einen etwani. gen Krieg mit. China ganz aufgegeben, was ohne Zweifel der 8. des Herzogs von Wellington zuzuschreiben ist. Großes Gelächter erregte es, als Herr . mer deshalb um die Erlaub— 82 chsuchte, seine Motion zurücknehmen zu duͤrfen, weil sie, wie er fagte, durch den langen Ausschub derselben unwirtsam ge—⸗ werden 6 er selbst es doch war, der sie einmal über das andere ausschob. e, . Eir Steatford Canning einige Fragen in Bezug auf Englands Verhaältnisse zu Persien an den Minister der auswärtigen Angel an richten zu durfen. Es ist dies sagte er,. ein Gegenstand von großer Wichtigkeit für unsere Sandels Interessen, deren Beden a , den nuf e, n n den fremden Mächten noch erhöht wird.
ch wünschte nämlich zu wöissen, wie es jetz: mit unseren Besiehungen
and ünserer Bezschungen J ji Persien steht; ob, wenn unsere freun chaftliche Verbindung mit
jenem Lande unterbrochen ist, Unterhandlungen zur Wiederanknispfung
22
solle für ungültig erklärt werden und die gen uber . zu machen hätten, sollten eine Geldenischä⸗ digung fuͤr ihre Muͤhwaltung bekommen, ihre Aussage aber eidlich
erhaͤrten. Herr Haw es stellte , der Erlassung des Wahlausschrel⸗
elben eröffnet worden, und welcher Art diese sind. Ferner, ob und welche Schwierigkeiten sich dem Fortgange dieser Unterhandlungen ent⸗ geen gen haben, und ob diefselben eingetreten sind, nachdem Ihre ajestlt in der Thron-⸗Rede eine baldige Bescitigung derselben verhei⸗ —8 hatte. Endlich, ob die Minister Ihrer Majestät jene Schwierig⸗ iten bald zu beseitigen hoffen. Ich wünschte, der eiöle Lord beant⸗ wortete mir zuerst diese Fragen; von seiner Antwort wird es sodann
abhängen, ob ich noch andere Fragen stellen muß.“
Lord Palmerston erwiederte hierauf:
„Diese Fragen lassen sich sehr kurz beantworten. Der gegenwärtige Stand unserer Beziehungen zu Persien ist genau derselbe, wie im vo⸗ rigen Jahre, und es verhält sich damit folgendergestalt: Der sehr eh⸗ renwerihe Herr und das Haus wissen, daß im vorigen Semmer ein außerordenilicher Gesandter aus Persien hier ankam. Die Regierung 16 es nicht für 1 sich mit dem a, in Unterhand⸗ ungen ein zulassen; ich überschickte ihm jedoch eine Denkschrist, worin die , . der Regierung genau angegeben waren. Die Antwort, welche ich hierauf am 26. Dezember erhielt, war, wie ich bereits dem Hause mitgetheilt habe, nicht vollkommen zufriedenstellend. Die Feorde⸗ rungen der Regierung wurden in allgemeinen Ausdrücken zugestanden; die Art, wie dies auszuführen sey, wurde genau augegeb en. enisprach aber in Bezug auf einen oder jwei Punkte nicht den Forderungen der Regierung. Es war daher meine Pflicht, wieder zu antworten; dies geschah am 18. Januar, und die Aniwort konnte im Mär in Persien angekommen seyñ; eine Erwiederung darauf habe ich noch nicht erhal⸗ ten. Der ehrenwerthe Herr sseht daher, daß Unterhandlungen zur Bei⸗ legung der zwischen beiden Ländern schwebenden Differenzen im Gange sind. Seit de. Eräffnung des Parlaments hat sich nichts ereignet. was die in der Thron⸗Rede ausgesprochene Hoffnung auf eine friedliche Ausgleichung vermindert hätte, denn der letzten Mittheilung aus Per⸗ sien zufolge, wilnscht man dort allgemein nnseren Forderungen nacht ä⸗ geben. Ich kann zugleich eine andere Frage beantworten, die der eh⸗ renwerthe Herr an mich zu richten beabsichtigt, und ihm sigen, daß unsere Gesandtschaft in Erzerum bereit ist, nach Persien znrückzukeh⸗ ren, sobald die Unterhandlungen beendigt sind.“
Auf die Frage des Sir S. Canning, oß Herr Maecneil noch Gesandter sey, erwiederte Lord Palmerston, daß Kerr Mac⸗ neil allerdings noch als Gesandter im Dienste der Regierung stehe, gegenwartig aber auf Urlaub abwesend sey. Sir S. Canning fragte fodann nach, ob der wichtige Handel zwischen Indien und Persien noch fortdauere und unter dem Schutze Ton Konfuln stehe, worauf Lord Palmerston bemerkte, daß sich in Tiflis noch immer ein Erttischer Konsul befinde, und daß von einer Unterbrechung des Handels ihm nichts bekannt sey. Die aus Indien gesandten Attach es seyen zurückgekehrt, es waren aber einer dder zwei Andere von England aus hingesandt worden, von denen sich der Eine noch in Brzerum befinde, der Andere aher urück⸗ gekehrt sey. In Erwiederung auf eine Frage des Herrn W. Patten fagte Herr Labouchere, daß zwischen Frankreich und England, nöch kun neuer Handels Vertrag abgeschiossen worden sey. Die Unterhandlungen zwischen beiden Ländern dauerten noch fort, und er glaube daher uͤber diesen Gegenstand fuͤr jetzt nichts ver—⸗ offentlichen zu durfen. Nun war die Diskussion uͤber das Wahl⸗ Ausschreiben fuͤr Ludlow an der Tagesordnung, und Lord John Russell hatte sich wieder im Hause eingefunden, aber nicht, um sich der Motion des Grafen Darlington zu widersetzen, sondern nur um von Seiten der Regierung eine wirksamere Maßregel ur Verhinderung von Bestechungen bei den Wahlen zu verhel⸗ es, einstweilen aber die Vornahme einer neuen Wahl in Ludlow, fo arger Bestechlichkeit dieser Ort auch uͤberwiesen ist, geschehen zu lassen. Nachdem die beiden Lords einige Höflichkeitsphrasen mit einander gewechselt hatten, indem der Eine versicherte, daß er mit der raschen Betreibung seines Antrages durchaus nicht die Absicht gehabt habe, einem Wunsch des Ministers entgegengutre⸗ ten, und der Andere, daß er dies vollkommen glaube, wieder⸗ . Graf Darlington seine Motion, und Lord NJ Rus⸗— ell erklärte, daß er nicht Willens sey, eine uspeh⸗ dirung des Wahlrechts von Ludlow zu beantragen, da es immer als ein großes Üebel betrachtet werden muͤsse, wenn das Haus sich genoͤthigt sehe, die Zahl seiner Mitglieder auch nur um eines oder zwei zu verkürzen, wiewohl es diese Macht habe, und wie⸗ wohl nicht nur Ludlow, sondern auch Cambridge es ohne Zwei fel verdient hätten, daß ihr Wahlrecht suspendirt würde; jeden ⸗ falls, meint er, sey die Eil, mit welcher die ehrenwerthen Herren gegenuber auf Erlassung dieser Wahlausschreiben gedrungen, nich eben zu billigen, und werfe den Schein der Partei. Rucksicht a sie; wo so groͤbliche Bestechungen, wie an jenen Orten, vorge⸗ kommen seyen, da wäre eine ausfuhrliche Erörterung der Sache wohl angemessen ehe man eine neue Wahl gestatte; indeß wolle er lieber eine allgemeine Maßregel zur Verschärfung des Gesetzes gegen Wahlbestechungen als eine Strafe in diesen einzelnen Fällen vorschlagen, und es sey daher seine Absicht, dem Hause namentlich stren⸗ gere Bestimmungen gegen das Traktiren der Wähler und gegen Geld⸗ vertheilungen unter dieselben anzuempfehlen; es sollte nämlich erklart werden, daß das Traktiren der Wahler nicht bloß nach der Er⸗ lassung des Wahlausschreibens, sondern zu jeder Zeit vor der Wahl und einen Monat nach derselben als Vestechung zu be— trachten und daß jedes Geldgeschenk an Wähler vor oder na der Wahl, wenn sich auch kein Kontrakt über die daran geknuͤpf⸗
ten Bedingungen vorfinde, aus demselben Gesichtspunkt anzuske⸗
hen sey; die Stimme jedes solchergestalt bestochenen Wahlers Zeugen, welche Aussa⸗
bens fuͤr Ludlow doch noch ein Amendement, nämlich eine nochmalige Untersuchnng der letzten dortigen Wahl vor der Ausschreibung einer neuen, entgegen, es wurde dasselbe aber mit 182 gegen 1 Stimmen verworfen; ebenso fiel ein anderes Amendement gegen das nachher beantragte Wahlausschreiben fuͤr Cambridge mit . gegen J Stimmen durch. Am Schluß der Sitzung genehmigte das Haus endlich auch auf . des Herrn T. Dun kombe die Freilassung der noch wegen der Privilegien⸗Verletzung in New⸗ gate gefangen sitzenden Herren Stockdale und Howard -.
London, 15. Mat. Nach der Beendigung des bei der ver⸗ wittweten Königin am Donnerstag Abend stattgehabten Kinder⸗ balles trat der Prinz Ernst von Hessen⸗-Philtppethal seine Rack reise nach dem Kontinent an. . ö
Die Aeußerung der Tory⸗Blatter, daß Herr Robert Stewnart, einer der Lords des Schatzes, deshalb seine Stelle niedergelegt abe, weil die durch den Tod des Herrn Drummond erledigte
telie eines Unter⸗Secretairs fuͤr Irland ihm nicht gegeben wor— den, wird von der Morning Chronicle fuͤr ungegruͤndet er⸗ klärt, indem die Nesignation des Herrn Steuart rein aus Pri= vatgruaͤnden stattgefunden habe. 2 4
Vorgestern wohnten die verwittwete Königin, die Herzogin von Cambridge, die Herzogin von Sachsen⸗Weimar, der Herz von 1 der Herzog von Wellington, Lord Ha n und eine gro Anzahl vornehmer Personen dem sechsten Konzerte der r. fuͤr alte Musik bei. Es murden Musikstüͤcke von
andel, Beethoven, Mozart, Sebastian Bach, Haydn, Corelli, vens und Purcell ausgefuhrt, und Miß Clara Nevelle sang die große Arie aus Beethovens Fidelio mit großem Beifall.
Die Deutsche Opern⸗Gesellschaft hat vorgestern zwei bisher in England unbekannte Stücke, die Oper ö 2 Nachtlager in
Granada“ von Konradin Kreuzer und das Singspiel „der alte 6 von Holtei, zur Aufführung gebracht. Beide Stucke
nen nicht sehr zu gefallen, am wenigsten das letzte, denn die
meisten Zuschauer gingen weg, ehe es halb zu Ende war. Die
Musik der Oper hat man zwar mitunter recht hüssch, die Hand-
lung aber langweilig gefunden, und daß das Holteische tuͤck
nicht gefiel, hatte wohl darin seinen Grund, daß in demselben
nur wenig . und viel gesprochen, die Deutsche Sprach r
aber hier von sehr wenigen verstanden wird. . Irländische Blätter erwähnen als eines Geruͤchts, daß weder
Lord Howick, noch Herr E. Wood das Ministerium bei seiner Opposilion gegen Lord Stanley 's Bill unterstuͤtzen wurden. Die Spanischen Papiere sind in Folge der Nachricht, daß die Madrider Regierung eine neue Anleihe von fuͤnf Millionen Pfund zu machen beabsichtige, abermals gefallen. ; Aus Buenos Ayres hat man Nachrichten bis zum 1. Marz. Die Französische Blokade dauerte daselbst fort. Arana, der Mi— nister des Präsidenten Rosas, hatte in Begleitung des Britischen Konsuls, Herrn Mandeville, eine Konferenz mit dem Admiral Dupotet am Bord des Schiffes „Acteon“ 6 Arana harte geäußert, wenn die Blokade aufgehoben wurde, wurde seine Re⸗ . . die von dem Nord ⸗Amerikanischen Kommodore, Herrn icholson, im Namen des Herrn Montigny gemachten Vorschläge annehmen, und in diesem Falle sollte Rosas nicht wieder zum
1 erwählt werden; es scheint zwar nicht, daß Admiral 8
upotet zum Abschluß einer Uebereinkunft ermächtigt war, doch hosste man, der Streit werde in 2 erledigt seyn. In Monte⸗ video, von wo die Nachrichten bis zum 8. Marz reichen und wo 193 Schiffe mit Ungeduid auf die Aufhebung der Blokade des La Plata harrten, war Alles vollkommen ruhig, die Miliz und die National, Garden waren aufgeloͤst und nur eine kleine Garnison in der Stadt geblieben. Die Armee war mit Rivera ö Duragno, auf ihrem Wege nach Entre Rios, um sich mit avalle zu Bajada zu vereinigen. Eine Franzoͤsische Flottille, bestehend aus aus einer Korvette, vier Brigantinen und verschie⸗ denen kleineren Schiffen, war am 12. Februar den Fluß Parana inaufgesegelt, um Lavalle in seinem Angriffe auf das Argentini⸗ che Gebiet zu unterstuͤtzen.
Am Getraide⸗Markte blieb gestern nicht viel Englischer Weizen uͤbrig und es war auch nur wenig hinzugekommen; die dafuͤr be— dungenen Preise waren voͤllig so hoch wie am vorigen Montage, der neu angekommene Rostocker war zu 1 Sh. hoheren Preisen begehrt, auch andere Sorten fremden finden vermehrten Absatz.
Die fernere Vernehmung der Zeugen in Bezug auf die Er, mordung Lord W. Russells hat den Verdacht gegen Courvoisier bedeutend vermehrt. Der Inkulpat selbst soll am 22sten wieder vor dem Polizeigericht erscheinen. Die beiden gestern verhoͤrten Zeugen waren das Hausmädchen und die Köchin des Ermorde⸗ ten. Die Erstere hat die ihr vorgezeigten Ringe, welche in der Speisekammer des Bedienten aufgefunden worden, als Eigenthum res Herrn erkannt und will auch gesehen haben, daß Lord
Russell solche fremde Goldmuͤnzen gehabt habe, wie man
ebendaseibst vorgefunden; eine Banknote hat sie nie in Courvoi- 6 Besitz . doch hat er ihr einmal gesagt, daß er Pfd. Der am Morgen nach dem Morde
zei der Bank stehen habe. im Zimmer herumliegenden Gegenstände weiß sie sich, der Ver⸗
wirrung halber, nicht genau zu erinnern, doch glaubt sie einen
2 auf einem Stuhl neben dem Bett gesehen zu haben. Bekanntlich ist ein solcher und eine Banknote in Courvoisier' s Kam mer gefunden worden. Ceurvoisier befand sich, nach ihrer Aussage, erst . Wochen bei Lord W. Russell in Diensten. Die Köchin sagte unter anderen unwichtigeren Umständen aus, daß Cour— voisler, als sie den Mord entdeckt hätten, ausgerufen habe: „Ach
Stelle mehr bekommen.
ler e. ruhige ane ih Gefangniß; er hat bereits zwei erredungen mi errn Flower, seinem Ad
i e drr n den ö vokaten, gehabt.
dene Schlößchen, in welchem sich eine Locke befunde
man vermuthet, der Lady Russell angehört, nicht in Eo die, wie
ourvoisier s
Tasche, sondern in einer Ritze am Fußboden der Speisetammer
23 e sey. 3 3 —
er Morning Herald rügt die Eil und Fluͤchtigkei Unter suchungs⸗Verfahrens der Todtenschau⸗Jury 3 6 Lord W. Russell s. Darauf antwortet ader der Globe, der Hauptzweck der Todtenschau sey keinesweges, auszumitteln, von was fuͤr Personen, sondern nur, wie, ob namlich kern rg her, oder nicht selbstmöoͤrderisch, die That veruͤbt worden; das eigent⸗ liche Untersuchungs⸗Verfahren gegen den zu ermittelnden Thaäͤter 6 23 . k bleiben, deren Maßregeln durch vor⸗
ufige Schritte der Geschworenen wahrscheinlich mehr
und 9 6 . 6 h mehr gehemmt
us Hobarts Town sind Nachrichten bis zum 11. Ja eingegangen. Die protestantischen Geistlichen 22 gegen 2642 terrichtsplan des Gouverneurs protestirt, weil derscibe sie verhin—⸗ dere, in den Schulen ihre geistlichen Functionen zu verrichten. Der Gouverneur hatte jedoch erklärt, er könne nichts daran ändern. In einer Zeitung aus Mauritius vom 26. Januar wird emeldet, daß ein Franzoͤsisches Kriegsschiff dort voruͤber esegelt ey, Und daß man glaube, es sey hach Neu⸗Seeland bestimmt um dort eine Französische Niederlassung zu gründen. ö Nachrichten aus Montreal vom 13. April ufoige, soll der General- Gouverneur der Britisch⸗Nord⸗Amerikani hen vr gönnen Herr Poulett Thomson, ernstlich erkrankt seyn. j
Niederlande.
Aus dem Haag, 15. Mai. Die Regi
vernimmt, auch darin den Vorstellungen * — 4 = eben, daß sie ihren früheren Borschlag, dle einmal bewilligten zeuern se lange als gesetzlich fortbestehend zu betrachten, big
nicht eine Abaͤnderung ausdruͤcklich angeordnel worden juruct
gn wöch. Warden dä, , ,.
Die Niederlaͤndische Marechaussee hat . ganiss tlon, nach vorher angeordneten dan aner nr = u 6 ,,,
Bruͤssel, 14. Mai. Mehrere Jou es e, öh S e, , d, eherne Heu ahnen, den Faͤrsten von Chimay als Gesandten im Haag erfetzen wurde. D m nan erklart heute diese Nachricht fuͤr vollkommen grundlos. 2. .
Der Appellationshof von Bruͤssel hat den = wegen Verleumdung des en e e er r e h 2. , kü 6 Fr. Geldbuße und fünflahrigem erluste der buͤrgerlichen Rechte verurthei 1 Bartels vollig , , he ien nnn n pd Die Belgischen Mitglieder der Liquidations-Komimisslon rel, J w n: J
7 man wird glauben, ich sey es gewesen, und ich werde keine . Courvoisier behält übrigens noch im,
eitungen berichtigend erklart, daß das gol;
863
sen heute nach Utrecht ab, um ihre Wirksamkeit wieder zu be⸗ ginnen. . 1 4 er, m. . ) 3 6 4 2 ;
; Deutsche Bundes staaten.
— — Dresden, 17. Mal.! Der König wird nebst der Königin und dem gem einschaftlichen Hofstaate diesen 24 — nicht in Pillnitz residiren, sondern die schöͤneren Monate abwech selnd auf seinem Weinberge bei Niederboiritz und in dem Gar, ten des Prinzen Maximilian zubringen, dessen Wohnungen dazu eingerichtet worden sind· ;
Die kuͤrzlich erfolgte Verleihung Russischer Orden an den Prinzen Johann, einige Minister und andere Personen aus der naächsten Umgebung des Königs hat allgemeines Interesse gefun⸗ den, da man hieraus mit Grund die Folgerung macht, daß der Großfürst Thronfolger mit seinem kurzen Aufenthalte hier sehr zufrieden gewesen ist. . 6 .
Die fleine Schrift des fruheren Archiwar C. E. Vehse hier unter dem Titel „die Stephansche Auswanderung nach Amerika“ wird viel gelesen, zumal sie mit Aktenstuͤcken versehen und aus der Feder eines gebildeten mit den inneren und äußeren Verhalt- nissen dieser Säͤchsischen Auswanderungs Geschichte vertrauten Mannes geflossen ist. Dennoch scheint der Autor durch die ge⸗ machten Erfahrungen von seinen religiös bürgerlichen Ansichten nicht geheilt oder zuruͤckgebracht zu seyn. — In den Jahrbüchern fur Sachsisches trafrecht, von den Appellatione⸗Gerichts Rathen zu Zwickau von Watzdorf und Hr. Siebdrat herausgegeben, hat ein Aufsatz des Ersteren „die Zuverlässigkeit der richterlichen Ueber— zeugung“ hier viel Aufsehen in den höheren Gerichts-Kollegien gemacht, da er mit Offenheit diesen Gegenstand behandelt und manche Uebelstande ohne Ruͤckhalt in Erwähnung bringt.
Der fuͤr Ende Junj d. J. anbefohlene Schluß unserer Staͤnde⸗Versammlung wird zu diesem Zeitvunkte schwerlich ersol⸗ gen konnen, da mehrere wichtige Gesek⸗ Entwürfe, z. B. die De⸗ cisionen in Wechselsachen, und Petitionen, unter Anderem wegen Reform des Wahlgesetzes, eingegangen und noch eben andere zu berathen sindꝛ·· Die Briefe aus Paris in der hier unter Hofrath Winkler's umsichtiger Redaction erscheinenden Abendzeitung, wenn schen sie nur fragmentarisch gegeben werden, können wir auch politischen Zeitungen empfehlen, da sie darin manche beachtenswerthe Winke finden werden. ‚
8
— — Leipzig, 18. Mai. Die Beschaͤdigung der bei Zwen— kau, zwei Stunden von hier, gelegenen Pulvermühle durch Ex, plosion ist nicht bedeutend, doch ist dabei ein Mann verungluͤckt. ; Die Nesse ist ziemlich beendigt, wenn schon sie erst mit dem 3 . e, . geht; im Ganzen ist sie zu den besse⸗
Die „Allgemeine Preß Zeitung“ unter Dr. Hitzig's Redac— tion erfreut sich einer großen Theilnahme, da 3 allenthal⸗ ben Unparteilichkeit vorwalten läßt und eben so wenig den Zweck des Blattes aus den Augen verliert, als er allen Theilen der Preß⸗Angelegenheit seine Aufmerksamkeit widmet. Die Zeitung ist bis Nr. 40 gediehen.
Die Leipzig ⸗ Dresdener Eisenbahn / Actien stehen mit 100, pCt. notirt, und die Einnahme von den Dampfwagen⸗Fahrten in letzter Woche vom 10. bis j6. Mai beträgt 13,623 Rthir. S Gr., 16 Gr.) gefahren sind thlr. 16 Gr. eingekom⸗ 23 253. ö .
indem 11,073 Personen (- 10,339 Rthir und ö. den Gunter / rangport 2683 3 men ist. , 3 n, ,
Braunschwelg, 14 Mai. (dam b. Kor resp. Des Herzogs Durchlaucht ist gestern 8. Abend mit a bedeutenden Gefolge nach Sud ⸗Deutschland und, wie man allge— mein behauptet, nach Italten abgereist. Es heißt, die Abwesen, 2 des Herzogs wuͤrde sich auf mehrere Monate erstrecken. Die
tände Versammlung ist bis zum 1. Januar k. J. vertagt, zu welcher Zeit sodann zur Sprache kommen wird, ob und unter welchen Verhaͤltnissen die hiesige Zoll⸗Verbindung mit Hannover fort dauern werde. Die mehrmals erwaͤhnte Emission von Papiergelde ist von den Standen abgelehnt worden und wird demnach nicht statt⸗ finden. — Der Entwurf des Straf⸗Gesetzbuches ist angenommen, und die öffentliche Bekanntmachung des Gesetzes wird nächstens erscheinen. Dieses schöne Werk gereicht dem Verfasser des Ent⸗ wurf (Geh. Rath von Schleinitz), der aber keine wesentlichen Veränderungen erhalten hat, zur größten Ehre. Man kann die⸗ es Werk ein in hohem Grade wohlgerathenes nennen. Von den erhandlungen der Stände uber den Entwurf werden mehr Exemplare als gewöhnlich abgedruckt und den Gerichten des Lan⸗ des mitgetheilt werden. =
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Schweiz.
alt gn.
Neapel, ꝛũ. Mai. (A. 3.) Vergestern ist der Herzo von — * Französischer Gesandter am hiesigen Se ** eingetroffen. . .
In politischer Hinsicht ist es wieder ganz ruhig. Man war⸗ tet nun geduldig auf den Ausgang der Verhandlungen in Paris. Indessen ist die Sache nach allen von der Regierung ausgegan⸗
enen Bekanntmachungen und nach den durch den Telegraphen n die Provinzstädte und nach Sicilien gegebenen Weisungen als ganzlich abgemacht zu betrachten. Allenthalben sind die Geschafte wieder in ihr altes Geleise zuruͤckgetreten. Auch wurde den Neapo⸗ litanischen Schiffern, denen man, um ihr Auslaufen zu verhin⸗ dern, die Papiere abgenommen hatte, notisizirt, 2. sie nunmehr ohne das Geringste zu fürchten, ihre respektiven Reisen unterneh⸗
men loͤnnen. e
Rom, 8. Mal. (A. 3.) Wahrend wir über die streitigen Angelegenheiten von Neapel mit England einer friedlichen Losung giro, sehen, trübt sich der politische 2 aufs neue durch die Nachricht, daß die Neapolitanische Regierung sich genöthigt gesehen habe, ernstliche Vorstellungen hinsichtlich des Verfahrenz der Engländer zu machen, welche — dem ihnen geschenkten Ver⸗ trauen entgegen — die in Malta mit Beschlag belegten oder dorthin aufgebrachten Meapolitanischen Schiffe nicht wieder frei⸗
eben wollen, ungeachtet sich dies doch nach der Franz oöstschen mittlung, weiche die feindlichen Handlungen von der den Seiten fuͤr aufgehoben erklärte, erwarten Man ist in
Neapel Hurch dieses Benehmen der Englischen Behörde in sehr 2 Stimmung versetzt, um so mehr, als nach den letzten Nachrichten in der Quarantaine von Malta auf einem Schiffe, welches aus . kam, die Pest ausgebrochen ist, so daß die dort zurückgehaltenen Neapolitanischen Schiffe in doppelten Nach— theil gerathen. Auf eine Note des Neapolitanischen Ministe— riums an die Franzoͤsische Botschaft hat diese sich bewogen ge—⸗ funden, eilig den Vorfall durch einen Courier nach Paris zu berichten. Der Courierwechsel zwischen dem Norden und Nea⸗ pel iß noch immer sehr lebhaft. — Das heute aus dem Orient in Civita verchia eintreffende Franzoͤsische Kriegs-Dampfboot, welcheg Malta auf seiner Fahrt beruͤhrt, wird wegen des oben erwähnten Pestfalls schwerlich in jenem Hafen zugelassen werden.
Turkei.
Mit Bezug auf die in Abrianopel und Smyrna vorge— kommenen Symptome von Unruhen meldet ein Körrespondent der Allgemeinen Zeitung aus Konstantinopel vom 26. April— Unleugbar ist die Thatsache, daß alle christlichen Bevölkerungen der Europaäischen Turkei nach Unabhängigkeit von dem Tuürkischen Joche mit Enischlossenheit streben. Zwar werden sie durch die wohlmeinenden Absichten der gegenwartigen Osmanischen Regie⸗ rung beschwichtigt, denn sie sind gezwungen, deren redliche Ab= sichten anzuerkennen; dies hindert fie indessen nicht, in ihrem Benehmen eine sehr vorgreifende Methode zu befolgen, nach der sie mit eifersuͤchtigem Blick auf jede Bewegung der Paschas und ihrer Untergebenen sehen, jede . derselben mit Ingrimm und Feindseligkeit bewachen. Wenn sie etwas bemerkt zu haben glauben, was mit dem neuen Geist sich nicht vertraͤgt, so erheben sie ein betaubendes Geschrei, schicken aus ihrer Mitte Deputationen nach der Hauptstadt und setzen ihre Vorgesetzten in Anklagestand. Es ist leicht zu ermessen, welche Wirkung ein solches Benehmen auf die Tuͤrkischen Paschas und auf die Moslims überhaupt hervor— bringen muß, die den Giaur noch vor wenig Jahren nur in de— milthigem Sklavensinn sich beugen sahen. Sie fluchen den Re—⸗ formen, sie schmähen den Hattischeriff von Guͤlhaneh als den Grund der neuen Uebel, und der alte Haß gegen die Christen erwacht um so heftiger, als er jetzt zuruͤckgedrängt werden muß wegen der philanthropischen Richtung, welche die Regierung zu Konstantinopel genommen hat. Man kann sich leicht denken, daß dies von den Agenten des Vice-Koͤnigs von Aegypten be— nutzt wird, deren doppeltes Geschaͤft, einerseits die Christen gegen die Tuͤrken aufzuhetzen, andererseits den Haß der Türken gegen die „anmaßenden“ Christen zu vermehren, nur zu gut zu ge⸗ lingen scheint. Daß Mehmed Ali einen fruchtbaren Boden suͤr seine Umtriebe findet, ist augenscheinlich; die Fehler der in der Umwaͤlzung des bisher Bestandenen überraschen Pforte beguͤnstigen seine Attentate, und die lächerlichsten Einfälle Meh— hemed Ali's werden bei der verwirrten Stimmung der Gemuͤ— ther zu furchtbaren Waffen in seinen Händen. So lassen seine Emissaire — und es gelingt ihnen gläubige Ohren zu finden — das Geracht berall ausstreuen, der Großsultan, Reschid, Chos— rew Pascha nebst einer Anzahl mit Namen aufgeführter Mitglie— der des Ministeriums seyen zum Christenthum übergegangen, und kein Mittel wird gescheut, um durch boshafte Berechnung die Gemuͤther aufzureißen. Die Agitation der Christen wird von Aegypten aus und, wie behauptet wird, von einer westli— chen Macht mit gleichem Eifer betrieben, und die Thätigkeit, die hierin entwickelt wird, gilt nur als Fortsetzung lange schon
ehegter Pläne. Vielleicht einen Monat vor Entdeckung der Griechischen Verschwörung machte ich Sie auf das Trei— ben Mehmed Alis in dieser Hinsicht aufmerksam. Die Bewe—⸗ güng zu Anfang des Jahres 1810 war unter den Griechischen Thristen in allen Europaischen Provinzen allgemein; das Miß lingen der Pläne ward durch die Unvorsichtigkeit ihrer Fu oder der Beförderer herbeigeführt, aber die gehegten Anschlage wurden deshalb nicht aufgegeben, sie werden nur mit gr5ßerer Umsicht geleitet. Der Ausbruch der bevorstehenden Bewegung, wenn es jetzt ͤberhaupt zum Ausbruche kommen sollte, ist auf die Griechischen Oster / Feiertage festgesetzt. Wir wollen ruhig noch diese paar Tage abwarten, in der Ueberzeugung, daß jetzt, wo das Uebel entdeckt ist, es einer gewarnten und vorbereiteten Regierung minder schwer fallen wird, für die Aufrechthaltung der bedrohten Ruhe zu sorgen. Hassan Pascha hat in Smyrna mit seltener Umsicht den , . bereits vorgebeugt; ich zweifle nicht, daß Osman denselben Erfolg erreicht; aber die Uebel sind groß und ferdern gebieterisch einen festen Sang. — Aus Alexan⸗ drien haben wir mit dem letzten Dampfboot nichts Wichtiges uber die 9 des Vice⸗ Königs erhalten; dagegen wird be— richtet, daß die zwei Englischen Kriegsschiffe den dortigen Hafen verlassen haben, ohne die übliche Salutation bei dem Auslaufen aus dem Hafen zu geben. Man war daher in banger Erwar tung, daß die Englische Flotte bald in feindseliger Absicht vor jener Stadt erscheinen werde.
Aegsgydten. Alexandrien, 21. April. (Times.) Die juͤdischen Unte thanen des Vice ⸗ Königs von Aegypten haben eine Petition zu
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med Ali setun also: Die israelitische Natien dat keinen Fürsten ihr Ruhm ist vom Alterthume begraben, ihre Natienalität ist erless eligien, Ew. Hoheit, beherrscht das Gewissen aber sie freunt Nat nen nicht. Die Israeliten ven Damaskus sind Ihre Kinder d Gott hat sie Ihrer Regierung anvertraut. Sie werden ven Be⸗=dat rerleumdet und von Grausamkeit unterdrückt und an wen sollten Fe sich um Gerechtigkeit wenden, wenn nicht an ibren gesetzmäßigen Serrs? Der Name Mehmed Ali's tönt laut durch das Weltall, denn in Ter einen Fand dält er den Rubm, in der anderen die Gerechtiaken Hebräer von Damagkmis werden eines schrecklichen Berdre=nens= flagt, eines Berdrechens welches der Bernunft, idren religts len rund atzen der Wabrheit und nech mehr der Geschichte widersertcht. =* ö. waren die Ersten, denen ven Get defedlen wurde 18 lutes ju entbalten; die Ersten, welch Menschendlut een türen Geottes verbannten. ag Belt Israchs ist wear ung äckn aber ihr Charakter in der Trübsal staunenswertd aewesen Und Manner wie Ew. Hodeit, die Gett mit Genie degabt demitladen e =. achten sse nicht. Wessen klagt man sie an? Einen Wang zer sein Blut zu dem ungesguerien Brete genemmen zu daden = tere nun bat Mo Jabre und Länger destanden. Bier Vr lang daden die religstsen Instütutienen der Juden ern se. niersuchnng den Gelehrten der zanzen Welt dan cdote'n nd denne ein selcher Frerel unentdeckt dleiden ? Schmarw Dem der dies denen könnte! Die Rebrüer Ew. Vedeit dalten sich fern sn Sn n, den dieses Gebot ibrer Relizien selbst dis zun Derr de. i ken daß ven Thieren dinhed und tdan Alles wee, =, nen,, lässigfeit ven Neische a entfernen derer & nun mit der Bernnnft deren daß sie einer Menken er,, sein Blut genießen selstens Den ü Tienda fall, nee,, alte Fendschaft eimer alzu wächtracn Deren n= noir ldunm unsered Glaudeng erscha ft nen,,
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