Millionen Fr., sowohl fuͤr die Erbauung der Damssschiffe, ö 2 2 — zu bewilligende Subventionen ver, langt. Der Kredit wird * die Budgets von 1810, 41 und 2 vertheilt werden.“ — Der Gesetz Entwurf ward zum Druck und zur demnaächstigen Vercheilung an die Deputtrten verordnet. Herr Golbery verlangte hierauf das Wort, um über die ver⸗ schiedenen bei der Kammer ein egangenen Vittschriften, in Bezug auf die Wahl⸗/ Reform, Bericht zu erstatten. Der Präsident meinte, ob es nicht besser sey, jetzt, wo die Kammer vollständig ware, einige noch ruͤckständige Gesetz⸗ Entwürfe von lokalem X. teresse zu votiren. — Herr Garnier Pages widersetzte sich dem und behauptete, man konne die Vollständigkeit der Kammer zu nichts Besserem, als zur Erörterung der Resorm-Bittschristen zenutzen. — Der Präsident befragte die Kammer, und diese entschied, daß sie die Vittschriften erörtern wolle. — Herr Golbery erwähnte hierauf eine Menge von Bittschriften, die bei der Kammer eingegangen wären, und die die verschiedenar⸗ tigsten Maßregeln zur i me nn, des Wahl⸗Gesetzes in Vor⸗ schlag bringen. bl Kommission habe sich dahin geeinigt, alle diesenigen Bittschriften durch die Tages- Ordnung zu deseitigen, welche das direkte und allgemeine Stimm⸗Recht verlangten, fer⸗ ner diejenigen, welche darauf antrugen, jedem National⸗Gardisten das Wahl Recht zu verleihen und endlich die, welche die Ab— schaffung des politischen Eides beantragen. Was die uͤbrigen Bittschriften betreffe, so widersetze sich die Kommission der Ueber⸗ weisung an den Conseils-Präsidenten nicht, wobei sie indeß kei— nesweges dem Ministerium die Verpflichtung auferlegen wolle, in dieser Session eine Beräͤnderung mit dem Wahl -Gesetze vor⸗ zunehmen. Bei Abgang der Post befand sich Herr Jars auf der Rednerbuͤhne.
Paris, 16. Mai. Der größte Theil der hiesigen Journale wunscht dem Ministerium Gluck zu dem Siege, den es gestern in Bezug auf die Afrikanischen Angelegenheiten in der Kammer erfochten hat. Man drückt die Hoffnung aus, daß es sich Herr Thiers nün auch angelegen seyn lassen werde, ein kräftiges und Ubereinstimmendes System in den Afrikanischen Besitzungen zur Ausfuhrung zu bringen. Besonders dringt man auf die Abbe— rufung des Marschalls Vale, der weder die ihm von Paris zu⸗ gehenden Befehle, noch die Ra hschlaäge erfahrener Offiziere beachte, und durch halbe und schwankende Maßregeln die Sicherheit der Kolonie bestaͤndig gefährde.
Der Herzog von Nemours ist allein nach Chantilly abge— gangen. Der Prinz von Joinville hat die Masern. Er vesin— det sich aber bereits in der Besserung, und man glaubt nicht, daß die Krankheit seiner Misston nach St. Helena stöͤrend in den Weg treten wird, indem die Zeit der Abreise erst auf den 13. Juni festgesetzt zu seyn scheint.
Die Kommission der Deputirten⸗Kammer, welche mit Pruͤ— fung des Gesetz, Entwurfes wegen Herschaffung der Napolconi— schen Leiche beauftragt ist; hat den Marschall Clauzel zu ihrem Praäsidenten und Herrn Matthieu de la Redorte zum He,. ernannt. Die Mitglieder scheinen uber den Platz, der dem Grab— malt Napeleon's gebühre, getheilter Meinung zu seyn; indeß wird man erst nach Anhoͤrung der Minister einen Beschiuß dar— über fassen. Die Mitglieder der Kommission werden heute die Kirch des Invaliden-Hauses in Augenschein nehmen.
Der Marschall Soult hat Paris veriassen, um sich nach sei⸗ nem Landsitze im suͤdlichen Frankreich zu begeben.
Das Commerce meldet, daß in der künftigen Woche eine Art von Feierlichkeit in den Tullerieen stattfinden werde. Der König würde nämlich, auf dem Throne sitzend und umgeben von den Großwurdenträgern und saͤmmtlichen Ministern, aus den Händen des General Bertrand den Degen Napoleon“ entgegen— nehmen.
Unter den Personen, die um die Erlaubniß anhalten, sich auf der „belle Poule“ mit nach St. Helena einschiffen zu durfen, nennt man auch den Herrn Alexander Dumas, der bekanntlich die populairen Drama's zur Verherrlichung Napoleon's fuͤr den Cirque olympique geschrieben hat. — Das Journal du Havre stellt Berechnungen uͤber die Dauer der Fahrten nach und von St. Helena an. Wenn die guͤnstigste Jahreszeit benutzt wird, so kann die „belle Poule“ 3 Monate nach ihrer ora? in Frank⸗ reich zaruͤckerwartet werden.
In Aix ist die Buͤste des Herrn Thiers, welche auf Befehl des Munizipal⸗Conseils in Paris angefertigt wurde, in dem Stadt⸗ hause aufgestellt worden.
Die Kommission der Pairs-Kammer, die mit Pruͤfung des Ren—⸗ ten⸗Gesetz⸗ Entwurfs beauftragt ist, hat sich gestern wieder ver— sammelt. Der Graf Mollien ist zum Präsidenten erwählt wor— den. Die Kommission hat sich einstimmig gegen den Gesetz— Entwurf und gegen die Zeitgemäßheit der Maßregel ausgesproö— chen. Auch die Gesetztichkeit der Konversion uberhaupt wird noch zur Erörterung kommen, und man glaubt, daß sich von den sie— ben Mitgliedern sechs gegen dieselbe aussprechen werden.
Das Dampfschiff „Etna“, welches am 12ten d. auf der Rhede von Toulon angekommen ist, bringt Nachrichten aus Nea— pel bis zum ten d. Abends, die aber nichts von Bedeutung enthalten. Der Herzog von Montebello sollte am Sten seine An— tritts⸗Audienz beim Könige haben.
Der Censeur de Lyon publizirt nachstehende Berichte aus Algier vom 7Tten d: „Der Oberst-Lieutenant Miltgen ist in Folge seiner Wunden gestorben. Heute verkuͤndeten uns vier KRansanenschusse fast gleichzeitig die Rückkehr der vier Dampfschiffe, die am Montag früh mit 22 Rationen fuͤr die Expeditione⸗ Armee nach Cherchell abgegangen waren. Diese Schiffe bringen nichts Neues, als daß bei dem Gefechte vom J. Mal bei Cher— chell eine Compagnie des zweiten Afrikanischen Bataillons in ei⸗ nen Hinterhalt gefallen ist, und 14 Todte und 530 Verwundete gehabt hat. — Vom Sten: Es heißt, daß die Expeditions-Ko— lonne vor Teniah stehe, welches die Araber, unter Leitung eines desertirten Ingenieur⸗-Offiziers sehr stark besestigt haben. Es sol— len sich auf diesem Punkte 10,000 Araber befinden. In Buffa— rik hörte man am 5ten den ganzen Tag uͤber Kanonendonner in der Rittung von Teniah.“
Börse vom 16. Mai. An der heutigen Boͤrse war allge⸗ gemein das Geruͤcht verbreitet, daß sich die Kommisslon der Pairs- Kammer heute gegen den Grundsatz der Zuruͤckzahlung ünd der Konversion der proc. Rente ausgesprochen habe. Diese Nachricht wirkte ungemein guͤnstig auf die Course jenes Papiers. Man stieg von 115. 85. auf 115. 30. Auch in der zproc. Rente zeigte sich eine, wenn auch minder bedeutende, steigende Bewegung. Die uͤbrigen Fonds waren vernachläͤssigt.
Großbritanien und Irland.
Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Sitzung
vom 15. Mal. Der Marquis von Westmeath wuünschte (r wijssen, ob der Britische Konsul in Aegypten von dem Ministe—
1
rium beguftraagt worden sey, sich in Vezug auf dle Verfolgung de Jaden in Damaskus bei dem Vice⸗König zu verwenden.
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Seiner Meinung nach, sey jeder christliche Staat verpflichtet, einzuschreiten, um Vorfälle dieser Art zu verhuͤten, und er halte ch uͤber zeugt, * einziges Wort von Seiten der Britischen egierung jenen Graueln ein Ende machen werde. Lord Mel bourne beantwortete diese Frage mit einem einfachen Nein. Viscount Strang ford verlangte hierauf, daß ein Dokument, welches 6 auf eine neuere Unterhandlung mit dem Neapolita—⸗ nischen Gesandten beziehe, dem Hause vorgelegt werde. 4 2 sich' sagie er, aus einer schon vorgegelegten Kor⸗ respendenz. Lerd Palu a orderte, ünseren Gesandten in Konslaniinopel dahin zu instruiren, daß er n Gemeinschaft mit der Neapolitanischen Regierung Maßregeln treffe, um den Seeräubereien der Albanesen im Adrtatischen Meere ein Ende He. en. Graf Ludolf fügte hinzu, er ihne dies im Interesse der enschlichkeit. Am 27. 3 1535 erwiederte Lord Palmersten, die Regierung Ihrer Majestct bedaure recht sehr, daß sie dieses so wie je⸗ des andere Verlangen der Neapolitanischen Regierung nicht erfilllen könne, bis die Schwefelfrage entschieden sey. Graf Ludelf schrieb da⸗ her am S3isten desselben Monats abermals an Lord Palmersten und ab sein Erstaunen darüber zu erkennen, daß der Siaats Seeretair . Majestät, nachdem er in einer Nete vom 20. Juni versprechen habe, sein Möglichstes zu thun, um in Verbindung mit den Verbün⸗
deten Ihrer Majestät dem schaͤndlichen Verfahren der Albanesen ein
Ende ju machen ssch jetzt weigere, jenes Persprechen zu erfüllen. Die
erwähnte Note vom. 26. Juni eischien nicht in der Korrespondenj;, ich
halte es aber für angemessen und nothwendig, daß sie vorgelegt werde.“
Eine Antwort hierauf wurde von den Berichterstattern nicht
vernommen. Nach einer kurzen Unterredung über die auf die
Tafel des Hauses niedergelegten Papiere, welche sich auf das Irländische Armen-Gesetz beziehen, wurde der zweite Anwalt, Derr Butt, vor das Haus geladen und hielt eine lange Rede gegen die Irlaͤndische Munizipal-Bill. Nach Beendigung der Rede wünschte Lord Melbourne, daß das Haus sich in einen Ausschuß uͤber die Bill verwandle, allein der Herzog von Wel— lington widersetzte sich dem und sagte, er werde es nie zugeben, daß man ohne eine Erörterung bei vollem Hause in den Aus schuß uͤberJehe, oder ohne daß er wisse, was man in Bezug auf
eine andere Maßregel zu thun beabsichtige, die als ein Theil
jener Bill zu betrachten sey und dem Hause noch nicht vorliege. Lord Melbourne trug sodann darauf an, daß das Haus sich am naͤchsten Freitage in den Ausschuß verwandle, indem bis da— hin auch die andere Bill dem Hause vorgelegt werden solle. Dies wurde angenommen und das Haus vertagte sich.
Unterhaus. Sitzung vom 15. Mai. Herr C. B. Ha—
milton fragte den Kanzler der Schatzkammer, ob die Minister die Absicht hätten, einen Befehl in Bezug auf die Einstellung der Vorausbezahlung des Briefporto's zu erlassen. Es habe sich.
das Geruͤcht verbreitet, daß nach einer gewissen Periode keine Briefe bei dem Postamte angenommen werden sollten, wenn sie nicht gestempelt wären oder einen gestempelten Umschlag haͤtren. Ein solches Geruͤcht hätte einen nachtheiligen Einfluß auf den Detail⸗Handel, der bereits bedeutend dadurch gelitten habe, und wenn das Ministerium eine solche Absicht nicht hätte, so möge es dies oͤffentlich bekannt machen. Der Kanzler der Schaß— kammer erwiederte, daß das Ministerium nichts dergleichen beabsichtige. Das Hus verwandelte sich hierauf in den Aus— schuß uͤber die Mittel und Wege, und der Kanzler der Schatz⸗ kammer legte sein Budget vor. Er gab zuerst eine Uebersicht von den Einnahmen und Ausgaben des vorigen Jahres und be— merkte sodann:
„Das Defizit beträgt 1,17 900 Pfd., indeß ist es nicht das Ganze, welches jetzt gedeckt werden muß, denn 1 Million Pfd. ist bereits in Schatzkammer⸗Scheinen erboben, und andere Schatzkammer⸗Scheine, zum Belaufe von re, e, . sind der Irländischen Geistlichkeit ge
rt worden.
was 0e Pfd. A8 4, (M69. 10 pCtt auf die direkten Steiernm .. 276,00) *
Vermehrung durch eine neue Häuser⸗-Ai 150. ,. Summe der neuen Einnahme.. 2, 239 X. Pfd. Es wird indeß nicht möglich seyn, Lie wirkliche Einzahlung dieser Einkünfte in dem ersten Jahre schon zu erlangen; um das Destzit zu decken, muß ich daher das Baus ersuchen, einen Kredit von 830,004 Pfd. zu bewilligen.“
Herr Baring schloß mit der Beantragung folgender Nese⸗
lution-; „Zur Erhebung einer Subsidie für den Dienst Ihrer Majestät soll am 15. Mai 1840 an auf den Ertrag und Belauf aller Arten von Abgaben oder Zöllen, die jetzt an die Zoll- und Accise⸗Kommissarien zu entrichten sind, ausgenommen bei der Accise die Abgaben von Spirituosen oder gebrannten Wassern aller Art, und bei den Zöllen die Abgaben von Getrgide und Mehl, eine Zusatz⸗Steuer von 5 pCt. erhoben werden.“ Herr Hume klagte daruͤber, daß bei der Bewilligung der fruͤheren Veranschlagungen, durch welche das ch . Defizit veranlaßt wor⸗ den, ses immer nur ein Fuͤnftel der Mitglieder des Hauses ge— genwärtig gewesen seyen; in den Revenüen habe keine Abnahme stattgefunden, auch ruhre der Ausfall nicht von den permanenten Lasten des konsolidirten Fonds her, sondern nur von den jaährli— chen Bewilligungen des Hauses, durch welche die Aus—
ß Graf Ludelf am WM. Juli 18238 Lerd Palmerston auf-
gabe fuͤr die Marine, die Armee und andere Dienst⸗ zweige seJzt, um ib, o Pfd. höher geworden. Die neuen Post⸗ Anordnungen hätten auch eher eine Ersparniß im Beamten⸗Person ! verursachen sollen, aber statt dessen habe man die Zahl der Postbeamten noch vermehrt. Besonders 1 sprach
Herr Hume gegen die Beibehaltung eines Steuer⸗Systems aus, durch welches, wie er behauptete, die Taschen der Reichen auf Kosten der Armen geschont wurden; vor Allem verwarf er eine Besteuerungs⸗Art, die, —— Meinung nach, den Besitzern von Grundeigenthum einen. Vorzug vor den Besitzern von Per⸗ sonal⸗ Vermögen gewähre. Die Regierung, sagte er, folge dem Beispiel Frankreichs, wo die Beguͤnstigung der Reichen zuletzt die Armen zur Revolution und zum Umsturz der Monarchle ge— trieben habe. Wozu seyen die Tortes vom Ruder verdrängt worden? Weil man von den Whigs Sparsamkeit erwartet hätte. Anfangs sey von diesen auch Einiges geschehen, um diese Erwar— tung zu erfuͤllen, aber bald hätten sie vergessen, wodurch sie ins Amt gekommen. Er schloß mit dem Antrage, daß eine allgemeine Gleich⸗ stellung der Zoͤlle auf Real⸗ und Personal⸗Eigenthum stattfinden solle. Der Praͤsident des Ausschusses, Herr Bernal, bemerkte, dies Amendement konne nicht in einem Ausschusse vorgeschlagen wer— den. Lord John Russell sagte, es sey die Sache des Aus—⸗ schusses, fuͤr neue Mittel zur Deckung gewisser Ausgaben zu sor— gen, aber es scheint nicht, daß Herr Hume's RNesolution irgend ein neues Mittel angebe. Herr Goulburn stimmte dieser An— sicht bei und erklärte die Resolution, auch wegen ihrer Unbestimmt⸗ heit, fuͤr ordnungswidrig. Herr Hume veränderte daher sein Amendement dahin, daß er vorschlug, es solle von der Vererbung von Real-Eigenthum eine Steuer von 1 bis 0 pCt. erhoben werden, je nach Verhältniß der auf die Uebertragung von Personal“ Eigenthum bestehenden Abgabe. Herr Langdale sagte, da das Grundeigenthum bei Uebertragun— gen eine Stempel⸗Abgabe entrichten müsse, das Eigenthum in Fonds aber nicht, so wurde er als Zusatz zu Herrn Hume s Motion darauf antragen, daß auch von Fonds bei Uebertragung derselben eine Stempel⸗ Steuer erhoben werden sollte. Darauf antwortete Herr Hume durch eine Appellation an Tren und Glauben der Nation, die dem Staatsgiäubiger durch die Akte, vermittelst deren die Schuld kreirt worden, verbuͤrgt sey. „Von Seiten der Gerechtigkeit“, erwiederte Herr Langdale, „ist aber doch wenigstens das gegen das Grundeigenthum serhobene Argu— ment des ehrenwerthen Herrn durch meinen Antrag beantwortet.“ Herr Ewart wollte die Grundeigenthümer deshalb höher be— steuert sehen, weil sie beträchtlichen Einfluß im Unterhause und das Uebergewicht im Oberhause besäßen. Andererseits schien es ihm angemessen, einen Versuch mit noch groͤßerer Erniedrigung der Steuern zu machen, weil dadurch gewiß Handel und Verbrauch folglich auch die Staats-Revenue würde vermehrt werden. Str R. Peel bedauerte es zwar, daß sich nach so vielen Friedensjahren die Fi⸗ nanzen Englands nicht in besserem Zustande befanden, doch hatte er gegen die Art, wie nach dem ministeriellen Vorschlage das De— fizirt gedeckt werden sollte, nichts einzuwenden. Bei der Abstim— mung wurde denn auch die erste Resolution des Kanzlers der Schatzkammer, gegen das Humesche Amendement, mit 156 gegen 39, asso mit einer Majorität von 115 Stimmen angenommen. Auch die zweite Resolution, welche eine Erhöhung der Acclse von Spirituosen um A Pence auf die Gallone vorschlägt, und der sich Capitain Jones widersetzte, ward genehmigt, und zwar mit Ii gegen 13 Simmen, die dritte Resolution endlich, wongch die direkten Steuern um 10 pCt. erhöht werden sollen, ging ehne Abstimmung durch.
London, 16. Mai. Gestern ertheilte die Königin dem Franzoͤsischen Botschafter, Herrn Guizot, dem Gerd rn Ge⸗ sandten, Grafen Pollon, der Schreiben von seinem Souverain und vom dernen; von Lucca zu uͤberreichen hatte, und dem 3 esandten, Fuͤrsten Maurokordato, nach einander udienz.
Die Familie Cambridge wird sich in diesem Sommer nach Deutschland begeben und längere Zeit mit anderen hohen Ver— wandten der Herzogin auf dem Schlosse Rumpenheim bei Frank— surt Hrringgn .
Das Diner, welches der Marquis von Londonderry, als Oberst eines Husaren⸗Regiments, seinen Waffenbruͤdern zu Ehren des Prinzen Albrecht vorschlug, nachdem dieser ein Husaren— Kommando von der Königin erhalten hatte, wird nicht stattsin⸗ den, sey es nun, daß der Marquis von Anglesea, der als altester Husaren,Offlzier bei der Berathung daruber den Vorsitz fuͤhrte, die Sache deshalb hintertrieben hat, weil der Antrag von rinem Erz⸗Tory ausgegangen und man dabei dieser Partei die Absicht unterlegte, den Prinzen gewinnen zu wollen, oder weil die Fa— milie Paget, deren Haupt der Marquis von Anglesea ist, bei Hofe nicht mehr in der früheren Gunst stehen soll, wie wenig— stens die Tory ⸗Blätter behaupten, indem sie die Gpposttion des Marquis aus Groll hierüber herleiten, oder endlich, wenn nian den von dem Marquis angegebenen Grund als den wahren an— nehmen darf, weil es nicht angemessen schien, ein solches Fest von Seiten einer einzelnen Waffen-Gattung zu veranstalten, um nicht Eifersucht bei den anderen zu erwecken ünd den Prinzen Albrecht nicht in eine falsche Stellung zu bringen, wogegen freilich der Marquis von Londonderry bemerklich machte, daß schon oͤster bloß einzelne Waffen⸗Gattüungen zu Festlichkeiten zusammengetre⸗ ten seyen. Indeß die Vorstellung des Marquis von Anglesen drang durch, und es wurde auf den Antrag des Grafen von Urbridge beschlossen, daß man- zwar die respektvollsten Gesinnun) gen gegen den Prinzen hege, und sich durch seinen Eintritt in den Dienst der Husaren sehr geehrt fühle, aber die Veranstal— tung eines Diners aus obigem Grunde nicht zweckmäßig finde.
In der Dampfschifffahrt auf der Themse ist jetzt ein Kapital von 3 Millionen Pfd St. angelegt, und es befahren 180 Dampf⸗ schiffe aller Art diesen Fluß.
. Die Polizei hat nun bei ihren sortgesetzten Nachforschungen im Hause des ermordeten Lord W. Roussell alle vermißte Ge— genstaͤnde, die man gestohlen glaubte, mit Ausnahme der silbernen löffel und der Juwelen nach und nach aufgefunden; auch die goldene Taschenuhr entdeckte man am Mittwoch, und zwar in einer Abzugsröhre, die aus der Vorraths⸗Kammer auf den Hof geworfen war, wo sie die Aufmerksamkeit eines Sergeanten auf sich zog, der sie untersuchte und die Uhr unter dem Blei, mit welchem die hoͤlzerne Rohre bekleidet war, sorgfaͤltig versteckt fand; nur das Uhrglas war zerbrochen, das Gehäuse aber ganz unbe— schaͤdigt; Kette und Petschafte waren nicht daran. Auffallend ist es auch, daß seit dem Morde ein großer schoͤner Hund vermißt wird, den sich Lord W. Roussell alle Tage von dem Kutscher er e feen. ließ, und den er gewohnlich vom Mittag nach dem
affee bei sich in der Stube behielt. Das Hausmädchen hat auch noch am letzten Tage diesen Hund von dem Kutscher wie—⸗ der in den Stall bringen sehen. Der Kutscher und ein Stall—⸗ knecht wohnten ubrigens nicht mit in dem Hause des Lords, sondern kamen nur zur Bedienung hin. Wenn sich ein gestern verbrei—
noch erheblicheren
sich gar nicht daruber, und der Morning
ist dazu
SGrundgesetze vorzunehme
lauten:
— wurde der Verdacht gegen Courvoisier rund erhalten; es heißt nämlich, die Pan habe unter den diesem Bedienten gehörigen Sachen ein mit Blut
beslecktes Kieidungestück aufgefunden. 1
Der Globe behauptet, die Tories konnten sich noch 3 nicht von ihrer , uͤber die Rede des Herzogs von Wel— lington erholen; die Times und die Morning Post äußern erald begnügt sich damit, die erleuchteten Ansichten des Lord Stanhope 9 preisen und den Eindruck hervorzuheben, den sie in England selbst machen würden. „Wir vermuthen“, sagt der ministerielle Globe, „dies Stillschweigen ist dem Umstande zuzuschreiben, daß die Tories den Herzog als eine Art von Zuchtmeister kennen, der keine Fehl— griffe liebt, und daß sie auf Befehle vom Hauptquartier oder viel⸗ leicht auf die Versammlung eines Kriegsraths warten, um zu wissen, wer denn eigentlich ihr Oberdefehlshaber sey.“
Bie ganze Strecke der Eisenbahn von London bis Sout— ampton ist nun eroͤffnet; nachdem die erste Fahrt durch das erspringen einer Heizrshre lange aufgehalten worden, wurde die
zwelte in angemessener Schnelligkeit zurückgelegt. Der Zudrang war den ganzen Tag uber außerordentlich. In Southampton fanden Fest⸗Diners und Feuerwerke statt. Den Arbeitern und
ihren Frauen wurde ein Mahl gegeben, wozu man unter Ande⸗
rem einen ganzen Ochsen am Spieß gebraten hatte.
Aus Hobarttown melden Blatter vom 10. Januar den Aus— bruch von Feindseligkeiten in Neuseeland zwischen zwei Staͤm— men der Eingeborenen. Der Notoroko⸗Stamm griff den Stamm
der Nottyarber an, während Letztere unter ihren Zelten schlafend
lagen. Sie erwachten aber, standen auf, und es erfolgte ein Kampf, in welchem die Angreifenden ungefähr 150 Mann an Todten und das Doppelte an Verwundeten verloren. Die Not—
arber, die sich so tapfer vertheidigten, wurden vor der Ankunft
nes Verstärkungs-Corps, welches ein Häuptling befehligte, von einem eingeborenen Missionair angeführt und erklärten, daß sie nur vertheidigungsweise zu fechten beabsichtigt haͤtten; auch schrie⸗
ben sie ihren Sieg dem Umstande zu, daß sie Anhänger der
Misstonaire seyen.
Ueber die von der Englischen Regierung gezeigte Bereitwil— ligkeit, die Wauͤnsche der Französischen hinsichtlich der sterblichen Ueberreste Napoleons zu erfuͤllen, bemerkt der ministertelle Globe: „Wir bekennen uns von ganzem Herzen zu den von unserer Re— gierung geäußerten und von unsern hochherzigen Verbuͤndeten
erwiederten Gesinnungen; denn diesen Namen dürfen wir ihnen,
in Erwiederung eines ähnlichen Kompliments von Herrn Ramu— sat, mit allem Rechte geben. Man kann sowohl von den Fran—
zosen als von den Engländern sagen, daß sie edle Feinde sind,
und daß sie lange genug Feindseligkeiten gegen einander geübt, um sie wenigstens auf edle Weise uͤben zu lernen. Unter allen außerordentlichen Umständen und bei den gereizten Gefuͤhlen wäͤh—
rend des letzten Krieges achteten Englaͤnder und 2 sich
immer gegenseitig im wirklichen Kampfe, und wir hoffen, daß
sie lernen werden, während des Friedens weniger eifersuͤchtig auf
einander zu seyn, und daß sie, um dies zu können, die Gestal— tung gemeinsamer Interessen ermuntern werden. Gluͤcklicherweise d egenwärtig mehr Aussicht, als während der ersten Fran— een evolution, und sollen wir in Zukunft Kämpfe und
wwalitäͤten haben, so hoffen wir, daß sie auf Kuͤnste des Frie⸗ dens beziehen werden; in dieser Hinsicht aber sollte der verschie— dengrtige Geist beider Nationen verhindern, daß der Wetteifer in Neid und Eifersucht ausarte.“
Nieder lande. Aus dem Haag, 17. Mai. In der gestrigen Sitzung
der zweiten Kammer der Generalstaaten wurde eine Königliche
chaft, begleitet von nachstehendem Gesetz Entwurf, verlesen:
Wr, W rihelm ir. Nachdem wir in Erwägung gezogen, daß
die Erfahrung es als nöͤthig darstellt, einige Veränderungen im
ü n, so haben Wir ꝛc. Art 1. Es besteht die Nothwendigkeit zur Veranderung des 7östen Artikels des Grundgesetzes. Art. 2. Dieser Artikel soll jetzt folgendermaßen Der König setzt die Ministerial, Departements fest, er—⸗ nennt deren Chefs und entläßt sie nach Gefallen. Die Chefs der ,,, sind mit der Ausfuͤhrung der Gesetze und Verordnungen der allgemeinen Administration, so wie der Königl. Verfuͤgungen und Anordnungen, die das Departement eines Jeden betreffen, und ihnen zu diesem Behufe uͤbertragen sind, beauftragt. Selbige werden zur Buͤrgschaft fuͤr den König und die Nation, daß durch dieselben weder das Grundgesetz, noch irgend ein anderes Gesetz beeinträchtigt oder verletzt werde, von ihnen mit unterzeichnet; sie sind dafuͤr verantwortlich in Ge—
mäßheit des Gesetzes.“ ö Belgien.
Brüssel, 16. Mai. Die Herren Lebeau und Rogier, die sich wegen ihrer Ernennung zu Ministern einer neuen Wahl ha— ben unterwerfen muͤssen, sind so eben wieder, der Erste in Bruͤs⸗
sel. und der Zweite in Antwerpen, zu Mitgliedern der Repraͤsen⸗
tanten⸗Kammer erwaͤhlt worden.
Der Oberst Pareut hat an die Belgischen Zeitungen ein Schreiben gerichtet, worin er anzeigt, daß in Bruͤffel eine Sub— scription eröffnet werden wird, deren Ertrag nach Paris gesandt werden soll, um für das Monument Napoleon's mit verwendet zu werden. Das Jour nald Anvers sieht in dem Beschlusse, die Ueberreste Napoleons von St. Helena nach Paris zu brin— gen, nichts anderes, als ein unheilverkuͤndendes Ereigniß. Es würden sich, meint das genannte Blatt, um das Denkmal des Kaisers nicht bloß alle Bonapartisten und Eroberungsfüchtige, sondern auch die Unzufriedenen von ganz Frankreich versammeln,
und so durfte England den Franzosen mit der Asche des Helden
nur ein Geschenk der Danger gemacht haben. Fast wurde es schon jetzt wie eine Grausamkeit aussehen, wenn die Franzoͤsische Regierung und die Kammern den Bruͤdersshnen Napoleon's nicht gestatten wollten, nach Paris zu kommen, um der Leichenfeier ihres Oheims beizuwohnen. Nach dem ersten Schritte, den man einmal gethan, scheine dieser zweite fast unvermeidlich, und so wuͤrde man durch die Beseitigung der einen Verlegenheit im⸗
mer nur eine andere und noch größere sich bereiten. *
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 12. Mai. Die Gehalte und Tafelgelder fuͤr die kuͤnftigen Staatsraths⸗Mitglieder sind nun ö. 6 Standen genehmigt worden, so wie im Adels,, im Priester⸗ und im Buͤrgerstande auch die von 3909 Rthlr. Beo. jährlich fuͤr jeden der sechs Expeditions- Chefs. Dahingegen hat der Bauernstand, nach dem Beispiel des Buͤrgerstandes, den Miethsersatz zu 1000 Thlr. fuͤr die Departements, Chef verweigert. Es muß daher diese Frage an den, deshalb zu verstäͤrkenden Staats— Ausschuß zurückgehen, es sey denn, daß Adel oder Priester, oder einer von diesen beiden Ständen nachträglich ebenso stimmten, was sich nicht erwarten läßt. Bekanntfich sind alle
Köoöͤnig Karl Albert von Sardinien.
namentlich die Allgemeine Zeitung, mehrfach berichtet.
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diese Beschluͤsse aus den Verhandlungen über die Vorschläge des Staats -Ausschusses hervorgegangen, und es geht jetzt die Rede, daß von Seiten der Regierung ein Grund zum weitern Verzuge der Königlichen Sanction des Reichsständischen Be⸗ schlusses über die Organisation des Staats- Rathes daher werde genommen werden, daß der König erst die amtliche Antwort der
taͤnde auf Sein Schreiben in Betreff der Gehalts-Regulirung erhalten miüssse. Eine solche Antwort setzt aber erst einen neuen Bericht des Staats ⸗Ausschusses, mit Zusammenfassung der ab— weichenden Beschluͤsse der Stände in der Sache, nach' erneuer— ter Diskussion im verstärkten Ausschusse, nebst einem weitern Memorial uber das Resultat hiervon, voraus, ehe die Sache zur Ausfertigung an den Expeditions⸗-Ausschuß verwiesen wer— den kann, dessen Schreiben sodann in den vier Reichsständen, wie man es nennt, justirt werden muͤsse. Das heutige Afton“ blad meldet: „Se. Majestät hielten gestern Abend Conseil und man glaubte, daß theils darin ein Beschluß wegen des Tages zur Haltung eines Plenum Flenorum gefaßt werden wurde, theils ei. nige Ernennungen zu den annoch erledigten Staatsrathsstellen stattsinden wurden. In wie weit dieses letztere geschehen, muß man im neuesten amtlichen Blatte zu vernehmen erwarten; was das erstere, d. h. die Berufung der Stande auf dem Reichssaale, betrifft, so wird solche, wie man vernimmt, am Schlusse der Woche geschehen.“
Der Staats⸗Ausschuß hat vorzuschlagen beschlossen, „daß die RNeglerung nicht soll über Ersparnssse an den Haupttiteln eher disponiren konnen, als nachdem die Rechnung ffuͤr das zweite Jahr nach demjenigen, in welchem die Ersparnssse gemacht wor— den, zum Abschluß gediehen“, — jedoch hinzugesetzt, daß der Regierung, um sie nicht in Verlegenheit zu setzen, für die zwei ersten Jahre der neuen Staats -Regulikung (181 und 1812) ein den Ersparnissen ungefähr entsprechender Anschlag aus dem Reserve⸗ Fonds von 162000 Rthlr. für jedes dieser Jahre zuzu⸗ gestehen sey. Dieser Zusatz ist auffallend, indem (wenn auch bloß einstweilen) der Regierung dadurch ausdruͤcklich Mittel würden bewilligt werden, um ungestoͤrt die im Streite mit den staͤndischen Beschluͤssen bestimmten Regulirungen und Gehalts—⸗ Erhoͤhungen beizubehalten.
Dänemark.
Kopenhagen, 16. Nat. Ser Kömgl. Hoheit der Kron⸗ prinz ist gestern Abend um 9! Uhr im besten Wohlseyn in
Sorgenfrei angekommen. Unter den von der Königl. Gesellschaft der Nordischen Alter⸗ thumskunde kuͤrzlich aufgenommenen Mitglledern ist auch der
Vom Kammersjunker Graf Sponneck, Auskultanten in der Zollkammer, ist eine Schrift: „Ueber das Zollwesen im Allge— meinen und uͤber das Daͤnische Zollwesen insbesondere“, er— schienen.
Wie es heißt, wird ehestens eine Verfugung uͤber die Be— dingungen fuͤr Anlage von Eisenbahnen in den Herzogthuͤmern erscheinen. Die Eisenbahn⸗ Koemmission, deren Präsident der Graf Reventlow, Criminil in der Schleswig- Holstein⸗Lauenburgi— schen 2 ist, soll autorisirt seyn, vorkommenden Falls un— mittelbar bei Sr. Masestät dem Könige Vorstellung zu thun.
Oe sterre ich.
— — Wien, 16. Mai. Am 13ten ist der Ungarische Land⸗ tag nach 1 monatlicher Dauer persöͤnlich von Sr. Majestät zur Befriedigung der Regierung und des Landes, so wie aller Wohl gesinnten, geschlossen worden. Die Resultate des langwierigen, in der ersten Hälfte des Landtages durch Zwischenfälle wohl un—
dem der größte Theil des Dorfes ein Raub der Flammen ge⸗ worden, trug der Wind, der an diesem Tage besonders stark wuͤthete, dasselbe in die ungluͤckliche Stadt, welche, auf vielen Seiten zugleich angezuͤndet, bald ganz in Feuer stand. Niemand dachte mehr an sein muͤhsam erworbenes Gut, und froh, das nackte Leben retten zu können, rannte jeder in den nahen Wald und in die benachbarten Dörfer Vaskut und Szeremlye. Von 2414 Haäͤusern blieben kaum 209 verschont, selbst die festesten Ge⸗ baude, als die Pfarrkirche, das Gymnasium, das Kloster der Capi⸗
stranen sammt Kirche, die Rochus⸗Kapelle, 2 Kirchen der nicht unir—
ten Griechen, die Synagoge, das Palais des Fuͤrsten Grassal⸗
kovich, stockhohe Gasthäuser, unzählige mit vielem Aufwande er⸗
bautè Gebäude der Gutsbesitzer, das Spital u. s. w., sind nun Ruinen, die nicht einmal zum schwachen Obdache den Ungluͤck— lichen dienen können. Der Schaden an Vorräthen ist unbe⸗ schreiblich, die Gesammthabe der Einwohner (an Frucht allein gegen Sechszigtausend Preßburger Metzen), wurde ein Raub der allgemeinen Verheerung. Auch fanden leider viele Menschen daselbst ihren Tod. Gegenwaͤrtig sind achtzehn Leichname auf— gefunden; doch wird leider deren Zahl noch vermehrt werden, da viele Kinder um ihre Aeltern jammern, Vater und Mutter in Verzweiflung ihre Familie suchen, mit einem Worte: das Elend hat hier die hoöͤchste Stufe erreicht, und das schoͤne Baja ist nicht mehr. Unterstuͤtzung wurde den Ungluͤcklichen sogleich von dem Erzbischof von Kalocsa zugemittelt. Der edle Menschen⸗ freund uͤberschickte den folgenden Tag 300 Metzen Weizen, nicht minder versorgte die Pakscher und Bonnhader Istaeliten⸗ Gemeinde mit Nahrungsmittel die Huͤlflosen, auch wurde ihnen von vielen einzelnen Menschensreunden aus den Nachbargegenden Geld und 6 Lebensmittel zugesandt.“
‚ Spanien. Madrid, 9. Mat. Die Provinzial⸗Deputation von Valen⸗
cia hat ber Köͤnigin-Regentin eine Protestation gegen das noch
der Deputirten⸗Kammer vorliegende Munizipal⸗Gesetz übersanet, und man fuͤrchtet, daß andere Provinzen diesem Beispiele folgen werden.
Heute fruͤh kam ein außerordentlicher Courier aus dem Hauptquartier des Herzogs von Vitoria hier an, und alsbald verbreitete sich das Geruͤcht, er habe die Nachricht von der Ein— nahme von Morella uͤberbracht. Da jedoch kein Supplement der Hof⸗Zeitung erschienen ist, so duͤrfte jene Vermuthung wohl un⸗ gegruͤndet seyn.
Gerona, 8. Mai. Der General van Halen ist am Aten mit einem zahlreichen Generalstabe in Barcelona angekommen. Er ist in dem Gefecht bei Peracamp durch eine Kugel in der rechten Hand verwundet worden; die Kugel steckt noch in der Wunde. Der General Major Don Miguel Araoz, zweiter Kom⸗ mandant des Fuͤrstenthums, hat das Kommando der Armee in⸗ terimistisch uͤbernommen.
8 mn
Berlin, 22. Mai. Den Allerh über die n be findet den 20. Mai das Einrücken der P Berlin statt; den 21sten ist Ruhetag; den 23sten Corps⸗Mandsver; den 24sten Ruhetag 26sten Feld⸗Mansver nach der f
Eine Suͤd⸗Armee, welche ? ol heran und ist im Defiliren uͤber die Nuthe⸗ starkes (supponirtes) Corps derselben hat berei rauhen und Bauer⸗Bergen Position genommen; ein zweit
E
3
sten Bestimmungen
in 18460 zufolg
nöͤthig verzoͤgerten Arbeiten der versammelten Magnaten und Staͤnde sind durch die Preßburger Zeitung bekannt geworden; uber das innere Getriebe der Parteien haben öffentliche Blaͤtter, Das End⸗ ergebniß des Landtages von 1839 — 1810 in Einem Worte zu. sammenfassend, läßt sich behaupten, daß die Regierung Alles er⸗ reichte, indem sie den gerechten und billigen Wünschen des Lan— des bereitwillig nachkam, jedwede die Wurde der Krone und die Machtvollkommenheit des Koͤnigs beeintraͤchtigende Anforderung aber auf das entschiedenste zuruͤckwies. So hat sich das Verhaͤlt— niß zwischen Fuͤrst und Nation als ein geregeltes, auf alte Tra— dition, auf wechselseitiges Vertrauen, auf Treue und Anhaͤnglich— keit gegruͤndetes, dargestellt, das Band zwischen der Regierung und dem Lande hat sich gekraͤftigt, manch wesentlicher Fortschritt, im besseren Sinne des Wortes, ist gemacht worden, und nach den Stuͤrmen der nicht immer in dem gehoöͤrigen Geleise gehalte— nen Debatten schied man in Frieden und Eintracht. Der König wurde bei seinem Erscheinen in Preßburg mit stuͤrmischem Jubel empfangen. Die Scheisung der Parteien, die Losungsworte: Royalist, Oppositionalist, Patriot, Konservatlver verschwanden vor der Königl. Gegenwart. Auch dem Fuͤrsten Staats ⸗Kanzler ward ein glaͤnzender Empfang bereitet. Als er den Sitzungssaal be— trat, erschollen endlose Eljens (Lebehoch) aus Aller Munde. Am 1aten kehrte der Hof nach Wien zuruͤck;.
Gestern feierte Fuͤrst Metternich seinen 67sten Geburtstag.
zu setzen, um die Verbindunz zwischen Berlin und ö 1 2 9 * 8dra
in dessen verschanztem Lager ein feindliches Nerd
auf dem linken Spree ⸗üÜfer zu unterbrechen. Das
soll durch eine aktive Vertheidigung die Hauptsta scheinen größerer Kräfte, welche von der unteren O:
daß
tet werden, wo moöͤͤglich decken; es beschließt daher,
über Dahlem vorruͤckende Suͤd⸗Lorps anzufallen, und
einzeln zu schlagen, bevor es noch durch andere un
e unterstützt werden
vorruͤckenden Corps der Süuͤd⸗Armee tann. orps hat Dahlem passirt.
Erster Tag. Das Süd ⸗C
, . ( ? 2 . soll entschieden angriffsweise verfahren; fuͤr den Fall, daß selbige
einen hartnäckigen Widerstand fande, wuͤrde es gerechtfertigt er scheinen, das Plateuun von Charlottenburg an diesem Tage nicht U forciren. Das Nord-Corps setzt sich von Charlottenburg in . Es soll entschieden angriffsweise verfahren, durch große Aufmerksamkeit und Vorsicht jedoch einer möglichen Nie— derlage verbeugen. Sollte es auf uͤberlegene Kräfte stoßen und durch diese auf oder uͤber das Charlottenburger Platean zuruck— gedraͤngt werden, so muß es kein Opfer scheuen, um das letztere bis zu seinem Suͤdrande wieder zu gewinnen
ten, und eine Aufstellung wählen, in welcher e
1 *
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Eine kleine auserlesene Gesellschaft versammelte sich Abends in der Villa des Fuͤrsten am Rennwege, wo mehrere Damen und und Herren der Gesellschaft eine dramatische Vorstellung: ein Franzosisches Vaudeville und ein volksthümliches Lustspiel in Desterreichischer Mundart aufführten; unter den mitwirkenden Damen befanden sich auch die Gemahlin und Kinder des Fuͤrsten. Erzherzog Karl Ferdinand, der Prinz und die Prin— essin Wasa, Prinz Emil von Nassau und die Elite der hiesigen Han Gesellschaft, waren von den Mitspielenden, denen dieses Recht vorbehalten war, fuͤr diesen Abend, der mehr den Charak— ter eines Familienfestes trug, geladen. Noch bemerkte man unter den Gaͤsten einen Herrn Dyn Sumber, Enkel und Erben der Indischen Fuͤrstin Begun Sumru, welche bekanntlich das Chri— stenthum angenommen, ein Bisthum gestiftet und vor kurzem gestorben ist. .
Graf Ugarte, bisher Geschaͤftsträger in Stockholm, nunmehr zum Gesandten in Karlsruhe und Darmstadt ernannt, ist hier eingetroffen, um sich nach kurzem Aufenthalte auf seinen neuen Posten zu begeben. —
Triest, 12. Mai. (A. 3.) Aus Görz wird geschrieben, daß man daselbst den Herzog von Levis erwartete, mit dem der Herzog von Angouleme sich versshnt zu haben scheint. Auch er— wartete die Königliche Familie zahlreiche Besuche von rovalisti schen Familien.
Pesth, 12. Mai. Ueber die Feuersbrunst der Stadt Baja theilt das Pesther Tageblatt folgendes Nähere mit: Am 1. Mai um 1 /, Uhr Nachmittags brach in dem Derfe In.
besetzt werden. wo moͤglich von seiner
ral Lieutenant von General ⸗ Major von Tuͤmpling,
Garde ⸗Reg. zu Fuß
vänmegye, (zum Sprengel von Baja gehörend, und 10858 See— len zählend) durch Unvorsichtigkeit einer Vꝛrotbackerin, welche die noch glimmende Asche in den Hof warf, Feuer aus, und nach
25 3 * 44 6 3 1
neuem beginnen und n . burg genommen, so wie dieser
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Das Nor d⸗Corps beschließ sten Tag die Offensive, mit der speziellen
Haupt ⸗Armee zu trenne Eintheilung der Truppen. A)
Brauchitsch, General ⸗ Ma
General
6 Bataillons 1sten Garde ⸗ Regiments zu ĩ a Alexander Grenadier⸗Reg., à Bat. Garde Reserve⸗ Reg Lehr⸗Infanterie⸗Bat., 2 Bat. Garde ⸗ Jäger ⸗Bat Garde du Corps, à Eskadrons Garde Husaren Rea
lsten Garde Ulanen⸗Reg., 8 reitende Sesc ase 12
B) Nords⸗Corvs. General Lieutenant ven
Major Prinz Albrecht ven Preußen
Major von Below II. Odberst den
S Bat. Kaiser Franz Garde ⸗Schuͤtzen Bat. 1 Es kadrens
**
kadrons Garde Dragener Res.
Reg., reitende Geschatze
Nach dem Gefechte des erden des Garde ⸗Reserve Kegimenes
vom Süd zum Mord Terda as.
2
Kulmer
Viertel · Jadedundert versesn
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res geliebten Kön Jo *
daß sich jeder treue Preuss ; und Verehrung far Sr. Majestat den Rönis
genheit, dies Gfentlich darzulegen, denn es daten