1840 / 144 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ese zwei er-Offiziere sind die einzigen, welche verwundet . . waren an der heu— wa, se die beunruhigendsten Gerüchte verbreitet. Man bed aupt ie, daß die Herzoge von Orleans und von NWunmnie in Toulon angekommen seyen, ünd daß die Expedition des Marschall⸗ val. e gaͤnzlich gescheitert ware. Spater beruhigte man sich zwar und schenkte jenen Gerüchten weng Glauben, indeß wird doch

tigen

bis zum Eingang zuverlissiger Nachrichten eine unbehagliche

Sti rückbleiben. Die heute aus Toulen eingegan— Iten enthalten ebenfalls nur Gerüchte, die war nicht in dem Grade beunruhigend, aber auch nicht sehr zu⸗ friedenstellend lauten. Die offiziellen Mittheilungen koͤnnen nicht mehr lange auf sich warten lassen. z

Großbritanien und Irtand.

London, 16. Mai. Der Hof wird schon zeitig im Juni

zu Windsol erwartet und es heißt, die Königin werde bis zwei

oder drei Wochen nach dem Accotschen Pferderennen dort ver weilen.

Aus dem Verhör des Hausmädchens des ermordeten Lord

W. Russell, Sarah Maneel, ist noch Einiges hervorzuheben, was

bet den ferneren Untersuchungen über diese Gräuelthat nicht ohne

Gewicht seyn dürfte. „Ich wäre“, sagte diese Zeugin unter An⸗

derem, „den letzten dieses Monats drei Jahre im Dienst bei

Lord W. Russell gewesen. Am Tage vor dem Morde .

Courvoister einen Wagen fuͤr Se. Herrlichkeit zu 5 Uhr Nach—

mittags nach Brookes Kgib bestellen Jollen; da er dies aber ver⸗ gessen, so wollte er dem Lord vorreden, daß Se. Herrlichkeit den

Vagen erst zu halb 6 Uhr bestellt hätte. Ich sagte ihm, der Herr wurde ihm eher eine Vergeßlichkeit als eine Lnge verzeihen, aber er ließ sich nicht davon abbringen und antwortete mir, Se. Herrlichkeit sey selbst sehr vergeßlich und könne fur seine Vergeß⸗ lichkeit büßen. Carr, der bei diesem Gespräch zugegen war, sor⸗ derte ihn auch auf, lieber die Wahrheit zu sagen; aber er erzählte uns nachher, daß er Sr. Herrlichkeit die Zeit der Bestellung durchaus abgestritten habe, und daß der Lerd anfangs zwar dar⸗ über sehr ärgerlich gewesen, nachher aber wieder ganz freundlich Jeworden sey. Beim Abendessen sprachen wir zusammen über einen neuen Dienstboten, der noch gemtethet werden sollte, nd Ceurveisier sagte, wenn Se. Jerrlichkeit nicht seinen Freund Carr nihme, so würde er nicht bleiben; er wuͤnschte über haupt nie in diesen Dienst gekommen zu seyn, denn es gefalle ihm

hier nicht; Se. Herrlichkeit sey ihm zu unruhig, wunderlich und mürrisch. Ich antwortete: Dunimes Zeug. Auch fruher schon hatte er sich Ahnlich geäußert. Das Schlafzimmer des Bedien«

len ist auf demselben Flur mit dem meinigen, auf der Hinterseite des Haguses. Se. Herrlichkeit schlief gerade unter meinem Zim- mer. Ich erwachte am nächsten Morgen, Mittwoch 6. Mai, um etwa 3 . Uhr, stand auf und ging um , auf 7 hinab. Ich war gewohnt, an die Thar des Gefangenen zu klepfen und ihat, es auch an diesem Morgen. Ich sah ihn nicht. Ich kann nicht sagen, ob er antwortete. Ich hörte nichts. Ich ging die Treppe hinab in das inkerzimmer, welches an das Schlafzimmer Sr. Herrlichkeit stoößt, und von da in das Gesellschafts zimmer, um die Vorhänge aufzuziehen. Ich sah, daß der Schreibtisch Sr. Herrlichkeit umgeworsen und die Sch ubtasten geoͤffnet waren. Die Schluͤssel des Lords und einige apiere lagen oben auf. Ein Schraubenzieher, den ich vor einigen Tagen in der Speisekammer des Kammerdiener gesehen hatte, lag auf dem Stuhle. Ich ging sodann in das Vorderzimmer, öffnete die Laden, beimerkte aber nichts Be— sonderes. Darauf ging ich die Treppe hinab, und sah mehrere Gegenstaͤnde an der Vorderthuͤr liegen, nämlich den langen blauen

Rock Sr. Herrlich keit, sein und eine kleine Schachtel.

Einige Gegenstände waren in ein Tuch gebunden, unter Anderem ein vergoldetes Etui, ein Zahnstocher, eine Zuckerdose, eine Brille, ein kleiner silberner Löffel, ein silbernes Salzsaßchen, ein silberner Fingerhut und ein silberner Terrinen Deckel. Ich untersuchte nun die nach der Straße führende Thur und fand sie weder ver— riegelt, noch verschlossen, sondern nur eingeklinkt. Ich ging dar— auf in das vordere Gesellschafts-⸗Zimmer und sah etwas auf der Erde liegen. Ich erschrak, öffnete die Thuͤr und die Fenster und sah nun, daß alle Schubkasten offen waren und alle Messer und das Silberzeug im Zimmer auf dem Boden hrrumlagen. Ich ging darauf voll Schreck die Treppen hinauf, um die Köchin zu rufen; sie lag im Bert in meinem Zimmer. Ich öffnete die Thür und fragte sie, ob sie nicht wisse, was in dieser Nacht vorgegangen sey, und erzaͤhlte ihr Alles, was ich in dem Zimmer gesehen hatte. Sie erwiederte: „Rufe Courvoisier.“ Dies that ich und sagte zu ihm: „Courvoisier, wissen Sie, ob irgend etwas in der letzten Nacht vorgegangen ist?“ Er verneinte dies. „Euer sammtliches Silberzeug ist fort,“ sagte ich. Er kam

sofort an die Thür und war bis auf den Rock voͤllig angekleidet. Er lief die Treppe hinab, ich erzählte ihm dasselbe, was ich der Köchin gesagt hatte; er war bleich und aufgeregt.“ Der Polizei⸗Lommissair Hunt fragte hier- „Wie viel Zeit war wohl verstrichen zwischen dem ersten und zweiten Anklopfen an die Thur?“ Zeugin: „Wohl nicht mehr, als zehn Minuten.“ Po lizei⸗Kommisfar: Wie lange brauchte er gewöhnlich, um sich anzukleiden, wenn Ihr ihn rieft?“ Zeugin: „Etwa eine habe Stunde.“ Po⸗ lizei⸗Kommissar: „Pflegte der Gefangene sich gewohnlich oben zu waschen und anzukleiden?“ Zeugin: „Er that dies ge⸗ wöohnsich in der Seisekammer. Ich folgte ihm die Treppe hinab. Er ging zuerst in den Speifesaal und ließ die Waͤrmpfanne dort stehen, und von da in die Speise⸗ kammer. Bei. dem Eintritt in den Seisesaal sagte er etwas, dessen ich mich nicht mehr erinnere. Ich folgte ihm, in die Speisekammer und sah, daß die Thür des Schenktisches so wie die Kasten desselben offen standen, und daß mehrere Ge⸗ Renstände guf⸗ einer Vank daselbst lagen. Er näherte sich den Kasten und sagte: „O, mein Gott, es hat uns Jemand be— raubt Ich jagte: Wir wollen die Treppe hinaufgehen.“ Dies geschah. Beim Hinaufgehen sagte ich: „Sehen Sie um Gotteswillen nach, wo Se. Herrlichkeit ist.“ Er öffnete hierauf das Schlafzimmer Sr. Herrlichkeit, und ich trat nach ihm ein. Ich sah, wie der Gefangene die Laden am mittleren Feuster Sffnete. Die Vorhaͤnge waren offen. Ich sah Blut

zuf dem Tissen, schrie auf und lief hinaus. Ich glaube nicht, daß ich Se. Herrlichkeit selbst gesehen harte. Ich hörte auch icht, daß der Gefangene etwas sagle. Ich lief hinaus, ließ ihn dort und machte Lärm bei der Dienerschaft und den Nachbarn. Die Thar war eingeklinkt. In wenigen Minuten kehrte ich zu⸗ rück und begegnete der Köchin unten an der Treppe— Ich sah den Gefangenen alf einem Stuhle im Speise-Saale sitzen. Auf dem Tische lag ein großes Buch, und er schrieb auf einem Sick Papier in dem Buche. Ich sagte; Was, zum Teufel, sitzen Sie hier? Warum laufen Sie nicht nach einem Arzt oder sonst Jemand?“ Er sagte, er muüsse an Herrn Russell (den einen Sohn des Ermordeten) schrei⸗ ben. Er ging sodann vor die Thür und winkte einem Arbeits, mann. Ich sagte. Ruft doch nicht einen solchen Mann.“ Er kehrte darauf ins Haus zurück. Kurz nachher kamen Herrn

D 9

Cutters Dieter Und Anders ins Haus— Herr Lathams Keller⸗

meister Und der Lutscher Sr. Herrlichkeit waren die Ersten, die in das Zimmer Sr. Herrlichkeit gingen, ehe die Polizei kam. Ic, und die Gochün begleiteten sie. Den Gefangenen sah ich nicht. Ich erinnere mich nicht, daß Er mit uns ging. Ich trat nicht mit ins immer, ** lief die Treppe hinab, als ich hörte, daß Herrn Latham's Kellermeister zinen Dokter. verlangte. Ich schicke nach Nach etwa 1 Minuten erschienen die Polizei-Beamten und ich ging mit chnewins Zimmet, wo ich mich an das Fußende des Beites stellte Und das Gesicht Sr. Herrlichkeit sah.“ Bei diesem Theile ihrer Aussage war die Zeugin sehr ergriffen. Véi— läufig kann noch bentertt werden, daß die Speise Kaminer, in welcher mehrere der vermißten Sachen verborgen gefunden wur— den, ein sehr dunkler Raum ist, und daß die entwendeten Gegen— stände, allem Anschein nach, von Jemand, der mit den Oert— lichkeiten vertraut war, dort versteckt worden seyn mußten

Der Enthusiasmuüs, welchen die bevorstehende Abholung der Asche Napolesn's von St. Helena unter der Franzoͤsischen Na tion erregt hat, wird von den hiesigen liberasen Blattern voll“ kommen getheilt. „Wahrlich“, sagt der Sun, „eine einzige Free nrne ist nicht gemug, um die Ueberreste des Franzoͤsischen Velden von dein Fetseneiland herüberzubringen. Soich' ein Schatz, wie die Asche Napoleon's ist der Begleitung einer ganzen Flotte werth. Auch wird sich hoffentlich die Britische Regierung

nen Ausstand erregt habe. Er war beschuldigt worden, die Er—

den Waffen und erschten vor Popayan, um dessen Einwohner

nicht damit begnügen, die Ueberreste des Kaisers einfach zu uͤber⸗ geben. Das Zeitalter der Ritterlichkeit ist noch nicht vorüber. Man wird, wie wir hoffen, unserer anädigen Königin den Rath geben, einige der Ausgezeichneisten Manner in ihrem Dienste zu beauftragen, die Ache des großen Eroberers nach ihrer Ruhe— Käte in die Mäte seines geliebten Frankreichs zu begleiten. Möchte der Gesundhkits-Zustand des Herzogs von Wellington es ihm erlauben, sich diesem großen und edlen Werke zu unterzie⸗ hen. Nur dies fehlte noch dazu, daß der Herzog Größeres voll— bringe, als irgend Jemand vor ihm.“ ;

Dem Dublin⸗Register dio e., hatte Herr F. Shaw an einige angesehene Corporations-Mitglieder geschrieben, die Oppo— sitions, Partei im Oberhause werde wohl die Irländische Muni⸗ zipal-BVill so verstummeln, daß das Unterhaus sie verwerfen muͤsse.

Die Englischen Fonds gingen heute an der Böͤrse ansehnlich in die Hoͤhe, und zwar in Folge der Vorlegung des Budgets und der Absicht der Regierung, kein Anlehen zu machen, sondern die außerordentlichen Ausgaben durch eine Erhöhung der Zoll— und Aceise⸗Abgaben und der direkten Steuern, mit Ausnahme

der Grund ⸗Steuer, zu decken.

Die Stelle eines Unter ⸗Secretalls fur Irland ist dem Oberst⸗

Lieutenant rn, , Artillerie, der sich gegen⸗ waärtig in Spanien befindet, augeböten worden.

Giuditta Grisi,⸗ ei Schwester der berühmten Sängerin Julia Grisi und vor ihr ek Verheirgthimmg mit einem. Itallänischen Edelmann ebenfalls Sängerin, ist dieser Tage gestorben.

Die Blatter aus Jamaik «, die bis zum 30. Marz gehen, enthalten eine mit vielen Unterschriften versehene Adrisse aus Manchester an den Gouverneur Sir Charles Metcalfe, worin

über den jetzigen Zustand der Kaffeefelder, uber den Mangel an

Arbeitern und die Ueberhandnahnie von Verbrechen geklagt wird.

In seiner Antwort auf dlese Adresse bemerkt der Gouverneur,

daß die Mittel zur Abstellung dieser Uebel im Wesentlichen den Eigenthüͤmern der Plantagen sesbst überlassen werden mußten, daß er sich indeß uͤbtr den nhalt der Adresse wundern muͤsse, da er selbst bei seineni Aufenthalt in einem Theil jenes Distrikts

Jedermann mit der irößten Zufriedenheit über den Zustand des⸗

selben sich hatte äußern hören In Demerara waren seit dem IJ. Marz 16h Auswanderer angekommen, und man hegte die guͤnstigsten Erwartungen fir die Verbesserung dieser Kelonte. Auf Antigua hatte man zwei Erdstöße verspürt, die aber keinen Schaden verursacht hatten. .

Briefe aus Lagugyra vom 2isten theilen die Nachricht aus Bogota mit, daß der General Obando gegen die Regierung ei—

mordung des Generals Sucie angestifter zu haben, und als man ihn deswegen gerichtlich verfolgte, griff er mit seinem Anhang zu aufzuwiegeln, was ihm‘ aber nicht gelang. Die Regierung zu Bogota hatte Truppen gegen ihn aufgeboten. Niederlande.

Aus dem Haag 19. Mai. In der gestrigen Sitzung der zweiten Kammer der Generalstaaten wurden die Berathüngen über das Budget von 1819 von neuem eröffnet und in einer Abend- Sitzung desselben Tages fortgesetzt. Abermals ließen meh— rere Mitglieder der Opposition, namentlich die Herren van Dam, Luyben u. A. ihre dringenden Bedenken dagegen vernehmen, daß noch nicht Ersparnisse genug. eingefuͤhrt worden. ; Der Fi⸗ nanz⸗Minister wiederholte jedoch die Versich erung 1). daß das Budget bloß ein temporaires, lediglich für 180 maßgedendes sey, dessen Annahme keinerlei Präzedenz für die Zukunft zu liefern brauche, und 2) daß dae Annahme des Budgets der Regierung Zeit und Gelegenheit verschaffen, um gegebene Versprechungen zu erfuͤllen und Sorge fuͤr die Zukunft zu tragen. Nach geschlosse⸗ ner Berathung wurde das Ausgabe- Budget von 32 gegen 22

enen Arzte.

Der Fuͤrst von Leiningen, Neffe unseres Königs, ist aus Deutschland hier eingetroffen. .

Unter den Natüralifations Patenten, die der Moniteur Belge heute publizirt, befindet sich auch das des Barons Alexan⸗ der von Wenckstern, geboren zu Stade, im Königreich Hannover.

Deutsche Bundes staaten.

anno e, 20. Mai. (Hann. 3.) Allgemeine Stände⸗ Verslammlung. Erste Kammer. I8ste Sitzung, 13. Mai. Zur Berathung stand der Bericht der, wegen der Vollmachten der Herren Müller und Holst, als Deputirten der nicht zur Nitterschaft gehörenden Grundbesitzer auf der Bremischen Geest und in dem Herzogithume Verden, nie dergesetzten gemeinschaftli⸗ chen Kommission, in welchem beantragt war „Die beiden Voll⸗ machten als genügend anzuerkennen und das Königliche Kabi⸗ nets- Schreiben vom in. März d. J zu den Akten zu nehmen.“ Von den in dem Kommissions-Verichte aufgestellten Sätzen, daß bei Computation der Stimmen im ländlichen Wahl Kollegium bloß die anwesenden Wahlmänner zu zählen seyen, ohne daß es auf die abwesenden, wenn sie nur gehsrig geladen worden, an—⸗ komme, und daß die zwar erschienchen, aber die Wahl verwei— gernden Wahlmänner ls abwesend zu betrachten wären, besorg— ten einige Mitglieder gefährliche Konsequenzen nicht allein in der Auwendung bei kuͤnfüigen Fällen, so lange die jetzigen Wahlge⸗ setze in Kraft blieben, sondern auch für ein zu erlassendes neues Wahl⸗Reglement, und hielten es um so weniger für rathsam, die beiden fraglichen Vollmachten für genügend anzuerkennen, als sich ein theilweiser Widerwille gegen die sogenannten Minoritats⸗Wah⸗ len nicht leugnen lasse, und es zweckmäßiger seyn därfte, die Mit⸗ wirkung der auf den Grund derselben zugelassenen Deputirten zu einem so hochwichtigen Werke, wie die Aufrichtung einer Ver fassungs-Urkunde, zu vermeiden, weil dabei volles Vertrauen wunschenswerth erscheine. Man beantragte deshalb von einer Seite, „die Vollmachten fuͤr ungültig zu erklären“, und von einer andern Seite, „den Kommissions- Antrag nur unter der Bevorwortung anzunehmen, daß die Aufnahme der fraglichen Deputirten nicht präͤjudieirlich auf die Berathung eines neuen ständischen Reglements einwirken solle.“ Da man von einer noch andern Seite den Punkt, ob die fraglichen Wahlmänner nicht geradezu den Auftrag erhalten hätten, die Wahl abzulehnen, fur die definitive Entscheidung von Wichtigkeit hielt, so proponirte man ferner, „die Abstiminung auszusetzen, von dem Königlichen Kabinet sich die Wahl Atten zu erbitten und mit deren Ünter— suchung die Kommission zu beauftragen.“ Gegen den ersten An⸗ trag erklärte man sich enischieden aus den in dem Kommissions⸗ Berichte und der demselben angefügten Relation Und Korrelation entwickelten Gründen. Man verwies darauf, daß Ständen nur das Recht zustehe, gegen die Vollmachten ihre Bedenken an die Regierung gelangen zu lassen, die Entscheidung aber lediglich dem Könige gebuͤhre, und vermochte ferner, die

ö

anderen beiden Anträge betreffend, die Vesorgniß wegen der vermeinten nachtheiligen Konsequenzen nicht zu theilen, zumal bei der Berathung eines neuen ständischen Reglements die Auf— nahme zweckmäßiger Bestimmungen, welche jene Befürchtung

beseitigten, hier unbenommen blieben, und daß die Wahlmänner, dafern sie die Wahl einmal angenommen, zu wählen verpflichtet waren, ohne zu irgend etwas anderem befugt zu seyn. Wenn nun die Kommnission sich nur auf die ihr vorgelegten Fakta, worunter auch die Thatsache, daß alle Wahlmaͤnner gewählt ge⸗ wesen, habe beschraͤnken müssen, so erscheine der Antrag 5 nach den jetzt bestehenden Wahlgesetzen als vollkommen begruͤndet. Es koͤnne daher auch einer ferneren Untersuchung uͤber die der Ablehnung der Wahl von Seiten einiger Wahlmänner etwa un— kergelegenen Motive nicht weiter bedürfen, weil dieselben in recht⸗ licher Beziehung überall nichts anderten. Keins der gegen den Kommissions-Antrag vorgetragenen Argumente hielt man in recht— icher Hinsicht fuͤr irgend durchschlagend, lehnte deshalb bei der Abstimmung den ersten Antrag von 35 gegen 7, den zweiten von B gegen 2, den dritten von 37 gegen 3 Stüumnmen ab und ge⸗ nehmigte mit großer Majorität den Kommissions⸗Antrag, worauf die Sitzung geschlossen ward. ö

Zweite Kammer. Sitzung vom 19. Mai. Der §. 106, die Theilnahme der Allgemeinen Stande ⸗Versammlung an der Gesetgebung betreffend, führte zu einer längeren Diskussion. Dieser Paragraph lautet im Entwurfe folgendermaßen: „Die allgemeine Stande-⸗Versammlung hat das Recht der Zustimmung zur Erlassung, Wiederaufhebung, Abänderung und authentischen Interpretation: ) aller Gesetze über die Steuern, 6) aller der⸗ senigen gesetzlichen Bestimmungen, welche einen direkten Eingriff „il das Privat Eigenthum enthallen, ) aller derjenigen gesetzlichen Bestimmungen, wodurch den Unterthanen oder einzelnen Klassen derselben neue Lasten und Leistungen auferlegt, oder die bestehen— den erhoͤht werden sollen. Zu der Erlassung, Wiederatfhebung, Abaͤnderung und authentischen Interpretation gesetzlicher Bestim⸗ mungen anderer Art wird nur das rathsame Gutachten der allge⸗ meinen Stände Versammlung erfordert. Das Recht der standischen Mitwitkung erstreckt sich nur auf den wesentlichen Inhalt der Gesetze. Dem Könige verbleibt das Recht, dieselben nach Maß⸗ gabe der verfassungsmäßig festgestellten Grundsaͤtze ausarbeiten und sodann verkuͤndigen zu lassen. Bei der Verkündigung der

und das Einnahme⸗Budget von 31 gegen 21 Stimmen ange— nommen. i, e n, ,, ,

, manila mn,

Amsterdam, 19. Mai Die Annahnie des Budgets durch die Generalstaaten hatnäauf ünseré Börse einen guͤnstigen Ein— druck gemacht, unde alle Co rse sind gestlegen.

B elg gen. .

Vrüssel, 17. Möi. Der Konig ist heute mit dem Ge— neral Willmar nach Tubise abgeceist. Die ganze Stadt ist in Be⸗ wegung, um der Eroͤffnung der Bahn beizüwohnen, welche Bruͤs⸗ sel mit dem Hennegau verbinden wird. Mehrere Straßen sind mit Malen bepflanzt. Auf den Thürmen von St. Gudula sind Bahnen aufgesteckt. Auf dem Bahnhofe ist ein Triumphbogen mit der Inschrift: „Belgien und Frankreich errichtet. Um 3 Uhr ging das erste Eonvoi unter dem Donner der Kanonen ab. Mit dem dritten fuhren die meisten Gesandten, Deputirten und andere eingeladene Behörden; alle Wagen waren mit Fahnen geschmuͤckt; mehrere Abtheilungen Truppen waren in Parade auf dem Stationsplaße aufgestellt.

Man spricht von mmchreren Veränderungen unserer Provin— zial⸗ Gouverneure. Herr von Stassart soll Gouverneur der Pro— vinz Namur werden, was er bereits früher einmal gewesen ist.

Brüssel, 19. Mai. Die Eisenbahn von hier nach Tubise wurde gestern mit den uͤblichen Feierlichkeiten eröffnet. Auf al⸗ len Bahnen fährt man ubrigens jetzt mit größerer Geschwindig⸗

Gesee ist die, dabei eingetretene Art der standischen Mitwirkung zu erwähnen. Bet der ersten Berathung war beschlossen wor— den, die Prositionen a. . und den Sal „Zu der Erlassung“ zu streichen und dafuͤr zu setzen: „der ( eseze.“ Heute bean⸗ tragte ein Mitglied in einer langeren Rede die Herstellung des Entwurfs (vorbehaltlich etwa eine Verbesserung im Einzelnen) und metivirte diesen Antrag durch nähere Ausfuhrung der Gruͤnde.

Unter Anderem wies es auf die Gefahr hin r Forderungen selbst des Dargebotenen ü, 6 ö. 63 nach angeführtem Beispiele schon vorgekommen. Es warme auf das ernstlichste davor, daß man nicht sowohl wegen der Ueberzeugung von der Unentbehrlichkeit des allgemeinen Zustimmungs Necht fuͤr die Wohlfahrt des Landes, sondern aus Nuͤcksichten auf die Erwartungen, welche von gewissen Seiten her von den Standen in dieser Beziehung gehegt werden mögen, auf einem Verlangen bestehe, dessen Willfahrung von der Regierung nicht im entfern⸗ testen zu erwarten sey. Es deutete endlich auch darauf hin, daß, wenn man nicht etwa entschlossen sey, unbekümmert wegen der möglichen ja wahrscheinlichen Folgen, auf der seiner vollen Ueber— er ns nach vergeblichen Forderung unter allen Umstaͤnden zu eharren, jetzt der Zeitpunkt sey, das zu beschließen, was man fuͤr noͤthig und recht halte, nicht aber ohne wesentliche Gefahr das etwanige Nachgeben bis zum Ende der ganzen Berathung, ja vielleicht bis etwa des Königs Masjestät den Verfassungs⸗Ent⸗ wurf aus diesem Grunde die Allerhöͤchste Sanction versagt habe, verschoben werden dürfe, weil, wenn beide Kammern den angefochte⸗ nen Satz definitiv beschlossen haben die Sache in die bedenkliche Lage ge⸗ bracht sey, daß die Verffaffungs / lirkunde mit jenem Satze erst an

leit als bisher, was man den Anordnungen des neuen Ministers Herrn Rogier, beimißt.

den Koͤnig gelangen mässe und es dann dahin stehe, inwiefern

nister von Boͤckh legte in der 96sten Sitzung der zweiten Kam—

Gesetze einverleibt werde.

neue Verhandlungen darüber zugelassen werden. Ein anderes Mitglied, diesen Ansichten im Wesentlichen beipflichtend, stellte den Verbesserungs-Antrag: den Entwurf im Uebrigen herzustellen, jedoch die Position h. so zu fassen: „allen denjenigen gesetzlichen Destimmungen, welche die Frelheit der Person beschränken oder einen Eingriff in das Privat ⸗Ligenthum enthalten“, und vermeinte, daß damit jedwede nöthige Garantie gegeben werden wurde. Nach dem Schlusse der Debatte wurde der Verbesserungs⸗-Antrag, den Entwurf mit der erwähnten Einschaltung in der Position b. her— zustellen, alse ein allgemeines Zustimmungs-Recht der Stande bei der Gesetzgebung nicht in Anspruch zu nehmen, von üͤberwiegen— der Masjorität angenommen, und der demgemäß veränderte 8. dann ohne weiteren Widerspruch genehmigt.

Karlsruhe, 19. Mai. (Karlsr. 3.) Der Finanz Mi⸗

mer das außerordentliche Budget fuͤr 1839 und 1849 vor und sagte in seinem begleitenden Vortrage unter Anderem: „Die An⸗ sorderungen der Ministerien an nachträglichen und außerordent— lichen Ausgaben waren als geschlossen zu betrachten. Die lange Zeit Ihrer Beurlaubung, meine Herten, trug aber neue, für die e unerfreuliche Früchte. Verborgene Schaden beim

assei⸗ und Straßenbau kamen allmaͤlig zum Vorfchein; neite Anforderungen vermehrten die früheren; wiederholte Untersuchun— en erhöhten die Summen, selbst für diejenigen Positionen, wo⸗ fun wir im Juli v. J. Kredite verlangten. Die AUnfor— derungen steigerten sich allmälig bis auf die Summe von 1,9835, 960 Fl. Die behauptete Unzulänglichkeit der Deckungsmittel war im Juli v. J. eine Wahrheit, die natuͤrlich durch die vermehrten Anfor⸗ derungen nicht Jeschwächt, sondern verstärkt wurde Dieser Zu⸗ stand der Dinge führte, wie Sie sich wohl denken können, zu neuen Untersuchungen, die eine Reduction der Ausgaben auf z, 772, 000 Fl. zur Folge hatten. Allein, auch bei diesem Betrage verblieb es nicht, denn noch in den letzten Tagen des abgelaufe⸗

Zurufe begrüßt.

nen Monats zeigte sich, daß der Eisenbahnbau 226, 00 Fl. mehr erfordere, als früher angenommen war, eine Summe, die mit Zinsen und Tilgungs- Fonds die Ausgaben auf 3, Soh, 9000 Fl. erhoͤhte. Se. Köonigl. Hoheit der Großherzog haben nun den Herrn Ministerial⸗Rath Ziegler und mich beauftragt, Ihnen das nachträgliche und außerordentliche Ausgaben⸗Budget, wie es sich endlich gestaltet hat, vorzulegen.“

0 i ch. Preßburg, 14. Mai. (A. Z) Mit der in Betreff der

buͤrgerlichen Verfassung der Juden in Ungarn erfolgten Allerhoͤch⸗

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seden teen beseitigend, sich einzig das Beste des Landes zur Aufgabe setzte, das auf diesem letzten Land⸗ tage mehr als auf nnn i vorhergehenden gefsrdert wurde Hoffentlich wird die Regierung nicht säumen, sogleich Hand an sene Vorarbeiten zu legen, welche die weitere Entwicklung des Begonnenen erheischt, um sie dem kommenden Landtage ausge⸗ arbeitet zur Pruͤfung vorlegen zu können. Was aber mehr als Alles muß, ist der gute Geist, der sich auf merkwürdige Weise in dtesen letzten Tagen entwickelte. Es ist, als ob er jetzt die wahre redliche Absicht der Regierung den Lande klar ge— worden wäre. Auch wurde schwerlich ein Landtag mit größerem Jubel geschlossen. Bei dem Erscheinen des Kaisers und der Kaiserin erreichte der Enthusiasmus den hoͤchsten Grad, und wollte nicht enden. Schon früher wurde Fürst Metternich, der einzige anwesende Minister, bei seinem Eintritt mit begeistertem Den erst J

latin, dem Land-Oberrichter, dem Kanzler brachte der vereinte Reichstag die loyalste Danksagung, und alle Stimmen vereinten sich in gleicher Anerkennung des geraden würdigen Ganges die— ser Staatsmänner, die, jedes kleinliche Mittel verschmäh nd, die Parteien nur durch die moralische Kraft il Charakters und ihrer Talente leiteten.

Zara, 12. Mai. Am 2ten d. um Uhr 33 Minuten Nach⸗ mittags verspsrte man bei wehendem Westwinde in dem Dorfe Knin in Dalmatlen und laͤngs dem rechten Ufer Hes Kis ka⸗Flusses in einer Strecke von mehreren Meilen ein? starke Erd⸗Erschuͤt⸗ terung schwingender Art, welche 4 Sekunden waͤhrte.

8 eal te n. Rom, 12. Mai. Am ten d. M ist in Civitavecchia der Fuͤrst Camillo Massimo im IIsten Jahre seines Alters gestorben. * Jahre 1789 war er als Papstlicher Ablegat nach Turin gesandt worden, um dem Kardinal Costa das Barret zu uͤberbringen. Nachdem ihm jedoch sein älterer Bruder die Primogenitur uͤber⸗ lassen, legte er das geistliche Gewand wieder ab und verheira⸗ thete sich mit Donna Christina von Sachsen, mit welcher er 49 Jahre in gluͤcklicher Ehe lebte. Waͤhrend der Besetzung

Italiens durch die Franzosen war sein Vater wegen seiner An⸗

haͤnglichkeit an den Papst zum Tode verurthesst worden, doch hatte er sich gluͤcklicherweise nach Korfu gesluͤchtet. Spaͤterhin wurde Fuͤrst Camillo Massimo von allen Paͤpsten mit Ehren uͤberhaͤuft.

Spanien.

sten Resolution wird den Juden gestattet, uberall im Koͤnigreiche wohnen zu durfen, doch ist außer diesem Zugeständnisse des Jus dumiciliandi hinsichtlich der ubrigen Punkte der von den Ständen unterbreiteten Repräsentation keine Bestimmung erflossen Die Stande haben hierauf unterm Iiten d. M. Cine neue Repräsen— tation überreicht. Der fruͤher schon gestellte Antrag, Sr. Mase— stär die Bitte vorzutragen, geistlichen Körperschaften die Auf— nahme in Ungarn nicht zu gestatten, ward neuerdings von den Ständen berathen und an die Magnatentafel gebracht. In einer der letzten Sitzungen der Magnaten kam derselbe zur Verhand- lung, und da sich dieselbe Majorität fuͤr Ablehnung einer solchen Bittstellung ergab, welche bei der ersten Berathung sich gezeigt hatte, so ward diesem Gegenstand abermals keine Folge egeben. Die Ernennung der Richter der Wechsel⸗Gerichte 3 en die Stande gänzlich dem Ermessen nnd der Wahl Sr. Majestät anheimgestellt, aber wegen Einfuhrung der Ungarischen Sprache in einer Repräsentation vom Iten d. die Bitte erneuert,

daß die Königlichen Regales, Reskripte und Resolutionen, so wie

die Gesetze selbst mit Weglassung der Uebersetzung derselben ins Lateinische bloß Ungarisch abgefaßt werden möchten? Eben so sol⸗ len die Rechts- Streitigkeiten in Zukunft bei allen geistlichen und

CTivilgerichts⸗Behorden ausschsießlich in Ungarischer Sprache ver⸗ n, ja selbst die bisher in Lateinischer Sprache geführten rozesse in der Ungarischen fortgeführt werden. Auch wird ge⸗ beten, Se. Majestät wolle geruhen, die für die Königl. Start, halterei erlassene Verordnung (die Intimate und Cirkularien an saämmtliche Jurisdictionen des Landes in Ungarischer Sprache ergehen zu lassen) auch auf die Koͤnigl. Hof⸗anzlei auszudehnen. Erneuert wird ferner das Gesuch, daß alle Milttair-⸗Kommando, woͤrter fuͤr das Ungarische Militair ins Ungarische üͤbersetzt, und die Koreespondenzen mit den Militair-Behorden bloß Ungarisch efuͤhrt werden sollen. Im Sinne des Tten und Sten Artikels 166 sollen auch alle Offiziere, vom Negiments-Kommandanten angefangen, geborne Ungarn seyn. Weiter wird in dieser Re— praͤsentation hinsichtlich des Volks / Unterrichts die Einführung der Ungarischen Sprache bei den Elementarschulen und allen Cwil-Militair⸗-Instituten beantragt; hinsichilich der Königlichen Freistäͤdte wird sogar gebeten, daß das Burgerrecht keinem In— lander ertheilt werden soll, der nach zehn Jahren seines Aufent— halts, die Kenntniß der Ungarischen Sprache sich nicht angeeig⸗ net hat. Die im Lande geprägten Münzen sollen Üngarische Zeichen und Umschriften, alle oͤffentlichen und Kameral— Gebäude die Nationalfarben und Ungarische Aufschriften, alle Schiffe das Ungarische Wappen erhalten. Fremdartige Zuna⸗ namen seyen ins Ungarische * übersetzen, und denen Adels, und Koͤnigl. Schenkungs⸗Brie e nicht zu verleihen, welche der Ungarischen Sprache untundig sind. Auf diese Repraͤsentation erfolgte am 5ten d. eine Allerhoͤchste Resolution, nach welcher Se. Majestaͤt gestatten, daß der am Aten unterbreitete Gesetz⸗ Entwurf, insofern er mit der letzteren Königl. Resolution gleich⸗ lautend ist, also mit Beseitigung des 2ten Paragraphen und mit Berichtigung des Aufsatzes in der gewoͤhnlichen Concertation dem Ferner wird bewilligt, daß auch die Tavernikal Sentenzen Ungarisch ergehen, dagegen habe es bei der fruͤheren Resolution ruͤcksichtlich der übrigen Punkte der Repraͤ⸗ sentation zu verbleiben, weil diese mit dem Sinne des Tten Art. 1792 nicht vereinbar seyen. Wegen Abfassung der Gesetze in beiden Sprachen (Lateinisch und Üngarisch; werden demnach die Stände unter Hinweisung auf das vor vier Jahren geschaffene Gesetz dringend ermahnt, die Redaction derselben in beiden Spra— chen nach der ublichen Concertation vorzunehmen.

Der Schluß des Landtages hat (wie bereits erwähnt) am 13ten d. mit der Königl. Thron⸗Rede stattgefunden. Die letzten Tage haben bewiesen, was Thaͤtigkeit, guter Wille und Vertrauen in kurzer Zett vermoͤgen. Die wichtigsten und folgenreichsten Be⸗ schluͤsse sind gefaßt, und die Gesetz⸗Artikel dar nber konzertirt wor⸗ den. Da die Gegenstaͤnde alle fruͤher vielfach besprochen waren,

so kam es freilich dabei nur auf ein ge enseitiges Verstandniß unter den Parteien an; aber nach der eftigkeit des vorherge— gangenen Kampfes zu urtheilen, haͤtte man eben dieses nicht leicht erwarten sollen. s ware mehr als unbillig, wenn man nicht auch der bisherigen Opposition, und namentlich ihrem ersten, ta, lentreichsten und gediegensten Fuͤhrer bei der Staͤnde Tafel die volle Anerkennung leisten wollte, in diesem entscheidenden ugen⸗

Madrid, 11. Mai— nard ist so weit wiederhergestellt, daß er bereis an den Berathun⸗ gen der Minister Theil genommen. gt.

40 an der Zahl, an dem Tage, wo uͤber das Munizipal⸗Gesetz abgestimmt werden soll, nicht in der Kammer erscheinen wollen, weil die Kammer, welche nur aus 110 Mitgliedern besteht, dann nicht vollzählig seyn wurde und folglich nicht zur Abstimmung schreiten kann.

seyn moͤchte.

auf einmal zu bezahlen, und daß die Regierung daher einen Ver— gleich mit dem General abschließen werde. Tiüuirke i.

Konstantinopel, 30. April. 26. 35 ten aus Alexandrien ĩ ö unfüͤgsam, und gegen die fremden Agenten ruͤcksichtslos, da er

Die Na ch rich⸗

weist, als: „er wisse schon, was er in seinem Lande zu thun habe; er allein sey Herr in seinem Lande, in seinem Lande lasse er sich nichts vorschreiben.“ Die Franzosen nachgeäfften National Garde, Heer neu ausgehobenen Mannschaft dauert bei Alexandrien fort; in letzter Zeit waren Mansvers im Feuer ausgefuͤhrt worden, wobei die neu aus Europa bezogenen Feuergewehre sich schlecht dewaͤhrten, indem bei jeder Decharge die Laufe zu Dutzenden zersprangen. Aus dem Betragen des Königs läßt sich durchaus nicht auf die Wahrscheinlichkeit einer friedlichen Ausgleichung schließen; seine Erbitterung gegen Chos— rew Pascha namentlich scheint die Kluft zwischen ihm und der Pforte erweitert zu haben. Er beschuldigt ihn, sein Vertrauen schnoͤderweise n . zu haben, da der Groß-Wesir die con— sidentielle Korrespondenz, die er mit ihm gepflogen, gegen sein ausdrückliches Versprechen dem Divan und den Reprä entanten der Großmächte verrathen habe. Mehmed Alt scheint dabei zu vergessen, daß der Groß⸗Wesir selbst wegen jener confidentiellen Korrespondenz in Verdacht bei der Pforte gerteth, und daß er durch die Vorlegung des ganzen Briefwechsels seine Loyalität erweisen mußte. Die Mittheilung an die Repräsentanten ge— schah später und nicht durch Chosrew, sondern durch Reschid

Pascha. Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

NewYork, 20. April. In dem Bericht des Ausschusses fuͤr die auswärtigen Verhaͤltnisse an den Senat der Vereinigten Staaten, welcher sich auf den Graͤnzstreit bezieht, wird nach Dar— legung des Standes der Unterhandlungen in der Hauptfrage fol⸗ gendermaßen fortgefahren: .

„Bei dieser Lage der Haupt-Verhandlungen hat der Ausschuß es für zweckmäßig gehalten, jetzt über die untergeordnete, wenngleich wich. tige Frage wegen der tempèérairen Besitznahme des streitigen Gebietes

uU berichten. Er hegt die Zuversicht, daß die Antwert der Britischen 1 einen Bericht * diesen Gegenstand überslüssig machen wird. Jedenfalls hat er allen Grund, zu glauben, daß der Zustand der Ungewißheit von kurzer Dauer seyn wird. Der Ausschuß Fat von dem ersten Augenblick an wo ihm diese bedrohliche und aufregende Frage unterstellt wurde, den eifrigen Wunsch gehegt daß die Regie— rung der Vereinigten Staaten sich fertwäbrend im Rechte halten moge, und bis jetzt ist diesem Wunsche vollkommen genügt worden. Die Ter— ritorial⸗Rechte von Maine sind unabänderlich behauptet und es ist siets der feste n n. wenn auch auf freundschaftliche Weise, dar. gethan worden, sie aufrecht zu erhalten. So weit der Aus schuß auf den Gegenstand Einfluß zu zußern vermag ist er entschlossen, daß. wenn ein Krieg das Erge uf seyn sollte welches indeß, wie er è— sichtlich hofft, nicht der * seyn wird dieser Krieg nur durch das Verfahren der Britischen Regierung unvermeidlich macht werden soll. Er hat dies 2. das sicherste Mittel gehalten, alle Amerifanischen Her⸗

blicke mit einem patriotischen Eifer gewirkt zu haben, der,

en zur Bertheidigung der gerechten Ansprüche des Landes zu vereinen a jeden kn n he? Arm dafür ju dewaffnen. Se ist nicht mebr

ten Reichswürden, dem Erzherzog Pa

alis billig, J bemerken, daß die Exefutir⸗Gewalt von Anfang an sich Durch denselben Geist hat leiten laffen, nnd daß sie bis jetzt ein fees, konsequentes und kluges Verfahren während kes ganzen Laufes der Unterhandlungen mit Großbritanien eingeschlagen hat. Während in⸗ deß der Ausschuß in dem gegenwärtigen Augenblicke keinen genügen⸗ den Grund erblicken kann, um Feindseligkeiten zwischen den beiden Ländern vorherzusehen, will sie doch nicht die Meinung ausgesprochen haben, als sellte das Land nicht auf alle Fille gerüstet dastehen; die Frage über Krieg and Frieden kann in bedeutendem Maße von der Antwort der Britischen Regierung abhängen, und diese wird jetzt bal⸗

digst erwaatet.“ .

Berlin, 23. Mai. Das Militair⸗Wochenblatt ent⸗ hält Nachstehendes unter dem 9. Mat: von Borstell, General der Kavallerie und kommandiren— der General des Sten Armee⸗Corps, ist mit Beibehalt seines bis⸗ herigen Einkommens zur Disposition gestellt und zum Mitgliede des Staats⸗Raths ernannt.

von Thiele II., General⸗Lieutenant und kommandirender General des 3Zten, zum kommandirenden General des Sten Armee— Corps.

von Weyrach, General⸗Lieutenant und Commandeur der ten Division, zum interimistisch kommandirenden General des

Es heißt jetzt, daß die Depuütlrten der Minoritaäͤt, 35 bis

Die Deputirten der Majoritaͤt werden heute Abend eine Versammlung halten, um sich uͤber die Mittel zu berathen, wie diesem Vorhaben der Opposttion entgegenzuwirken

Sir G. de Lacy Evans hat bereits wegen der ruͤckstaͤndigen Forderungen der Britischen Legion mehrere Konferenzen mit den Ministern gehabt. Man glaubt jedoch nicht, daß der Zustand des Schatzes es erlaubt, eine Summe von 20,0 Pfd. Sterl.

schildern den Vice⸗ König als gaͤnz lich oft bei Anlässen, welche die von ihm angesprochene Landes⸗

hoheit nicht entfernt beruͤhren, in ganz brutale Ausfaͤlle geraͤth, und vorgetragene Anliegen mit unpassende Redensarten zuruck

Einübung der den so wie der fuͤr das

Vice

ten Armee⸗Corps.

von Bruͤnneck, General-Major und Ister Commandant von Köln, zum interimistischen Commandeur der 3ten Division. von Cölomb, General- Lieutenant und Commandeur der 13ten Division, interimistisch die Geschafte des 1sten Komman— danten von Koͤln uͤbertragen.

Prinz Georg von Hessen-Kassel, General- Lieutenant und Commandeur der 5ten Division, zum Gouverneur von Mag⸗ deburg.“

Gnesen, 10. Mai. Der diesjährige St. Geor⸗ gen-Markt ist in seinem Haupt- Artikel, den Pferden, zu einer weit großeren Zufriedenheit ausgefallen, als der vorjahrige, der wiederum sich gegen den von 1838 vortheilhaft auszeichnete. Aus Polen wurden 96 Pferde edler Race zum Preise von 100 bis 3 Rthlr. (68 mehr), 15 Stück gewöhnlichen Schlages zum Preise von 60 bis 166 Rthlr= (7 mehr) und 61 Arbeits— Pferde zu 25 bis 60 Rthlr. (tz Stuͤck mehr als 1839) an den Markt gebracht. Eben so war der Verkehr in einheimischen Pferd en lebendiger, indem 1230 Stück edler Race zum Preise von 106 und 300 bis S0 Rthlr. (incl. 175 Hengste), also 1690

ry

Der Kriegs- Minister Graf von Clo⸗ Stücks mehr Mittel Nace a9 Stück zu ö bis jC6ß Nchle

(109 Stuͤck mehr), 2809 Arbeits- Pferde zu 25 bis 60 Rthlr.

(1300 mehr) und 200 Fohlen zu 16 bis 16 Rthlr. 260 Stüc

mehr als im Jahre 1839) zum Verkauf gebracht wurden, im Ganzen 6222 Stuck, alśo gegen das vorige Jahr 18536 Stück mehr, und es ist der guͤnstige Stand von 1837 (150 Stack daher noch erheblich uͤberstiegen worden. Vieh-Maästereien fins in der hiesigen Provinz noch selten, und in den größeren Stad ten ein empfindlicher Mangel; so kamen nur 65 Mast Ochten * 30 bis 45 Rihlr. und 18 Mast-Kuͤhe zu 25 bis 6 Rthlr außerdem il Zug⸗Ochsen zu 18 bis 28 Rihlr., 315 Milch Kühs= zu 15 bis 22 Rthlr. und 125 Stuͤck Junavieh zu 10 bis 18 Rthlr, Aberhaupt 963 Stuͤck Rindvieh zu Markte, mithin 363 S weniger als 1839, 487 weniger als 1838 und sogar 27 St weniger als 1837. In gleichem Verhaältnisse macht der Schw Handel am hiesigen Platze ruͤckgaͤngige Bewegung, indem nur is Schweine, also 3960 weniger als 1839, ausgeboten waren. Im Allgemeinen nimmt er jedoch nicht ab, sondern ist an anderen Orten in lebhaftem Steigen. Auch veredelte Schafe waren nur 140 Stuͤck ( 30 Stuͤck weniger als im verflossenen Jahre) heran⸗ gebracht. Dennoch ist dieser für das hiesige Departement und unsere Stadt besonders wichtige Markt zur allgemeinen Zufrie heit, vorzuͤglich in Folge der besseren Pferde⸗Preise, ausgefallen; es sind nicht einmal alle Beduͤrfnisse befriedigt worden, und an Kaͤufern fehlte es in keiner Art.

Berichtigung. Im vorgestr. Blatte der St. Z., S. 566. Sp. 2, Z. 12 v. u. lies: Außer da, statt: „Nur da.“

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Berlin.

die auf einer des biesigen Museums beñndliche Darstel Man sieht darauf die Weristadt eines Erzgießers abgebildet; einige Arbeiter sind bei dem Ofen, andere bei dem Peliren und Cisehren ge gossener Statüen beschäftigt. Ein senderbarer Zufall hat es gewoll! daß auf dieser Schaale eine Figur abgebildet it, welche die rest? Uebereinstimmung mit der schönen Bronje⸗Statüe des Musenms, unter dem Namen des die Götter aurufenden (adorans) Jüngliugs bekannt. Professer Gerhard nimmt indessen eine andere Auslegung der au Schaale befindlichen Figur an, indem er sie mit einer zweiten einen Mars darsteilenden Figur in Verbindung bringt und darin den, diesem Gette erlegten. Halirodies erfennt. Der Gesellschaft wurde enn Zeichnung dieser Schaale vorgelegt. Professer Wach, Vic? Dire mn der Akademie der Künste, las hierauf eine Abhandlung über d kunstgeschichtliche Prinzip bei der Aufstellun g und Anerd nung der Königlichen Bilder-Gallerie“, ein Prin ji, wel de⸗ bekanntlich durch den, um die Kunsigeschichte und das Königl. Ma seum hochverdienten Hofrath Sirt in großartiger Weise gelten macht worden ist.

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Dies elegant .

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. 6 sterzug. scenisch vorgefüdrt von A. Xe sechs reiche Compositienen ven A. Ten Kleèder

verloren gebt. Eine poetische Erläuterung den Kerpiscd na näher mit den bier vorübergefübrten Gestalten der alten Mittelalters bekannt.

Berlin.

Einer der anggezeichnetsten Bielinisten der Schule, der dei den biesigen Wuskfreunden een früder der noch

lebhaftem Andenken stand Serr Seni Wanrer est Xe Frl. Nr sischer Kapellmeister bat sich kürzlich einzae Zeit n Berlin aufge ten, aber nur ein einziges Wal am Dien as lm Kenmeg SDauspiel⸗ bause, sich öffentlich dören lassen. Es warde sacrst auter einer Lei tung eine ven idm fempenirte Ouvertüre üer die NWasseche Volks Vomne ven Lwoeff. Gett sed des anker Sas zaserüdrt, ein in würdigem Stil gebaltenes Werk in elde ner ereldercht etwas medr Konzjentrixzung gewünscht werden könnte. Srne rect graiöse Arden war ein Violin Kenzert des Virtuesen delcdes derfelde sehr gediegen und jart vortrug. Au wersten ader geñel ein Musikstück für * Violinen, in welchem Kerr Wanrer een den deiden Renter m ristern Ries und L. Gauz und den Kammermnsikern 2 ö Denning unterstüßt wurde; es degann mit einem Andante roll f = an das sich ein fees dumeristisches Nende schles * . die fechs Geigen. nachdem sie das Thema zusammen . 2 eft die Iwischen⸗ Sätze sedr neckisch einander abuabmen. Referen