iderruflich dem Richterspruche Frankreichs unterwerfe, so daß 2 — Erneuerung der Feindseligkeiten zu befürchten ist. Ge, stern ist mit dem Französischen Kriegsdampfschifft „le Ramier, ein außerordentlicher Abgesandter vom hiesigen Ministerium mit Depeschen an den Herzog Serra Capriola nach Paris abgegan⸗ gen. Diese Nachricht wurde allenthalben, namentlich an der Borse, sehr gut aufgenommen, so daß die Rente auf 105, stieg.
Am Sonntag ging das e Admiralsschiff „( Ocean“ von 120 Kanonen, mit Admiral Rosamel an Bord, auf hiesiger Rhede vor Anker; am gleichen Tage segelten die beiden Franzö⸗— sischen Linienschiffe le Genéreur und le Victorieux nach der Le⸗ vante ab.
Die Vorbereitungen zur Gasbeleuchtung sind nun beendigt, und vom 30. Mai an werden die Hauptstraßen Neapels so wie das Königliche Schloß und die Theater San Carlo und Fondo auf diese Weise erleuchtet werden. Auch wird nächsten Sonntag die Eisenbahn von Portici bis nach Resina eröffnet.
TCG ern
Konstantinopel, 6. Mai. (Oest. B.) Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Friedrich ist am Aten d. M. auf der von döchchstdemselben kommandirten Fregatte „Guerriera“ in dieser Dauptstadt angekommen. Auf Befehl Sr. Hoheit des Sultans begab sich heute der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Reschid Pascha, in Begleitung des Musteschars, Rifat-Bey, an Bord der Fregatte, um Se. Kaiserl. Hoheit zu bewillkommnen. Auch erließ der Großherr sogleich die noͤthigen Befehle, damit der Erzherzog alle Sehenswuͤrdigkeiten der Hauptstadt in Augen schein nehmen konne, und zu diesem Ende wurde der General der Artillerie, Mehmed Emin Pascha Sr. Kaiserl. Hoheit ffuͤr die Dauer seines Aufenthalts hier zugetheilt.
Die neueste Nummer der 2 Wakaji vom 1. Re— biulkewwel 1256 (3. Mai 1810) enthalt einen Artikel Über die Absetzung Akif Pascha's, worin ein sehr strenges Urtheil uͤber sein Benehmen als Statthalter von Kodscha-JÜ gefallt, und seine einstweilige Verweisung nach Adrianopel, mit Verlust der Wesirs— Wuͤrde, bekannt gemacht wird. — Außerdem ist in gedachtem
Blatte die wegen Schlichtung der Handelsprozesse vor einem eigenen beim Handels⸗Ministerium errichteten Tribunale erlassene Verordnung enthalten.
Während der Griechischen Oster-Feiertage hat allenthalben in der Hauptstadt die groͤßte Ordnung und Ruhe geherrscht, so daß die Polizei, die übrigens auf musterhafte Weise gehandhabt wird, nicht ein einziges Mal einzuschreiten genoöͤthigt war.
ö 28d.
— — T 22. Mai. Die durch das ploͤtzliche Stei⸗
horn,
gen der Weichsel bei Krakau fuͤr die unteren Strom -Gegenden
hervorgegangenen Befürchtungen werden sich hoffentlich nicht verwirklichen, da hier die Weichsel seit dem 26sten d. M. von 16 wiederum auf 8 9“ gefallen ist.
— — Posen, 21. Mai. Der 19. Mai d. J. war fuͤr die
Bewohner des Adelnauer Kreises in unserem Großherzogthume
und fuͤr die Umgegend ein wahres Volksfest, indem dicht bei der Kreisstadt Ostrowo zum erstenmale in hiesiger Gegend ein all— gemeines Pferderennen nebst Thierschau stattfand, und wobei nur solche Thiere zugelassen wurden, welche von Ackerburgern, Erb zins-Besitzern, Eigenthuͤmern oder regulirungsfähigen Bauern schon eine bestimmte Zeit besessen werden oder selbst gezogen sind. Die Veranlassung hierzu gab der von dem Vereine zur Verbes— serung der Pferde- und Viehzucht fuͤr das Großherzogthum Po— sen ausgesetzte Preis von 3 Rehlr. fär die beste Zucht Stute im Nennen. Um indeß die Konkurrenz zu vergroͤßern und eine regere Theilnahme zu erwecken, uͤberhaupt das ganze Fest mehr zu ver— herrlichen, mußten zur Vertheilung mehrerer und höͤherer Praͤ⸗ mien noch die erforderlichen Geldmittel auf andere Weise zusam⸗ mengebracht werden, was denn auch zunaͤchst durch die Bemuͤhungen des Herrn Landraths von Tischowitz und des Guts-Besitzers Herrn von Lipski auf Lewkow gelang. Es wurden uͤber— haupt noch 110 Rthlr. zu Praͤmien aufgebracht, wozu die Stadt Ostrowo 20 Rthlr., die Kassino— Gesellschaft zu Raszkow 20 Rthlr. und die Kreis- Stände den Rest beigetragen haben. Es sind uͤberhaupt zum Rennen ge— tell 96 Pferde, aber nur 80 haben wirklich Theil genommen. 3 Rennen fanden statt, und die Bahn betrug ! Meile, die durchschnittlich in 1 Min. 50 Sek. durchlaufen wurde. Der Hauptsieger hat die Verpflichtung, den 3. Juli d. J. in Posen u erscheinen, um dort bei dem allgemeinen Provinzial-Bauer— Pferderennen um den ausgesetzten Preis von 100 Rthlr. Theil U nehmen. — Bei der Thierschau sind mehrere Prämien, im Betrage von 20 Rthlr., fuͤr die beste Zucht-Stute, beste Kuh, besten Zucht-Ochsen und das beste Mutter Schwein ausgetheilt worden. Die erschienenen Thiere waren der Zahl nach nicht un- bedeutend und beim Rindvieh gute Häupter vorhanden. Außer den Geld⸗ Praͤmien sind zur Aufmunterung der Viehzucht noch 16Praämien durch rothen Klee⸗Saamen mit der Bedingung aus⸗ getheilt worden, solchen noch in diesem Jahre auszusaͤen.
Saarlguis, 15. Mai. (Rh. u. Mos. 3.) In Beaum mais fand gestern Mittag die feierliche Grundsteinlegung zu einer neuen Pfarrkirche statt, zu deren Aufbau Se. Masestät der König ein Gnaden, Geschenk von z7r2 Rthlr. Ju bewilligen geruht haben.
— —
Wissenschaft, Kunst und Literatur. Berlin. In der Versammlung der Gesellschaft Naturfer— schender Freünde am 19. Mai wurde zuerst init tiefer Betrübniß
von Humboldt im centralen Asien nachgewiesen hat.
384
des großen Verlustes gedacht, den dieselbe durch das Ableben ihres al⸗ testen ordentlichen Mitgliedes, des Herrn Staats⸗Ministers 2c. Freiherrn von Altenstein, erlitten hat. — Hierauf machte Herr Erichson einige Bemerkungen über die Verwandlung der Lepaden, und zeigte namentlich, daß die Vorderbeine oder sogenannten Filhler nicht, wie man beobachtet zu haben glaubte, bei der letzten Metamorphose abgeworfen, sondern in den Stiel umgewandelt wurden, mit welchem das Thier an⸗ eheftet bleibt, und wies ferner nach, daß die äußere Schale der Ba⸗ anen dem Stiel der Lepaden, die vier Decfelstücke der ersteren den vier seitlichen Schalstücken der letzteren entsprächen, so daß die Balanen nicht als Cirripe des Lam. ohne Stiel, sondern als solche zu betrach⸗ ten wären, welche sich mit dem ganzen Übrigen Körper in diesen Theil eingesenkt hätten. err Poggendorf sprach dann über das gal⸗ vanische Berhalten einiger amalgamirten Metalle, um das ngen ende der in neuerer Zeit aufgestellten Erklärungen von der großen Positivität des amalgalgamirten Zinks darzuthun. Als Resul⸗ tat von ihm angestellter Versuche führte er zunächst an, daß die leicht orv⸗ dirbaren Metalle, im amalgamirten und nicht-amalgamirten Zustande, nachstehende Reihe vom Positiven zum Negativen befolgen: amalga—⸗ mirtes Zink, Zink, Cadmium, amalgamirtes Cadmium, amalgamiries Zinn, amalgamirtes Blei, Blei, Zinn, Eisen, amalgamirtes Eisen, so daß von diesen fünf Metallen dre, nämlsch Zink, Inn, Blei (letzteres nur äußerst schwach) im amalgamirten Zustand positiver, zwei da— gegen: nämlich Cadmium und Eisen in diesem Zustand negativer sindals im nicht- amalgamirten. Er hob dann hervor, wie diese beide letzten Metalle im amalgamirten Zustand glänzender und schwieriger löslich seven als im nicht⸗amalgamirten, mithin das Verhalten derselben ganz dem des Zinks analog seyn müßte, wenn die für letzteres gegebenen Erklärungen richtig wären. Er setzte hinzu, daß überhaupt nur Un⸗ lenntniß der vorhandenen Erfahrungen zu diesen Erklärungen hätte Anlaß geben können, da ältere Thatsachen genugsam bewiesen, daß Le⸗ girungen in der elektromotorischen Reihe eben so oft über und unter als zwischen ihren Bestandtheilen stehen. Endlich bemerkte er noch, daß das amalgamirte Zink, obwohl es positiver sev als das nicht⸗amal⸗ gamirte, doch, kombinirt mit einem negativen Metall und verdünnter Säure, bei gleicher Größe und Entfernung der Platten und einem mäßigen Widerstand, einen nur wenig stärkeren Strom als das nicht⸗ amalgamirte liefert, ja nach kurzer Zeit sogar einen schwächeren — eine Erscheinung, die gleichfalls zeigt, wie wenig jene Erklärungen in den Grund der Sache eindringen. — Herr Barentin zeigte an, daß er einen Blutegel nun schon acht Jahre lang am Leben erhalten habe, der ausgestreckt jehn Zoll lang sey, mit der Zusage, denselben in der nächsten Versammlung in natura vorzujeigen. — Herr Ehrenberg legte mehrere Exemplare der kleinen rothblühenden Anogallis arvensis mit gefüllten Blumen vor, welche er auf den Feldern bei Kiel im vo⸗ rigen Jahr gegen Ende Septembers beobachtet und gesammelt hatte. Hierauf erlänterte derselbe von neuem die thierische und feineswegs pflanzliche Natur der durch ihre fossilen Massen einslußreichen Baeil. larien und zeigte wiederholt Exemplare von zwei der größten Arten
welche Judigo in ihrein innern Körper aufgenommen hatten und den⸗ selben bei Veränderung der Körperlage niemals äußerlich, sondern stets im Innern erkennen ließen. .
Paris. In der Sitzung der Akademie der Wissenschaften am 18. Mai erstattete Herr Boussingault Bericht über eine von Herrn Biot dem Jüngeren eingesandte Abhandlung, die wahrschein⸗ liche Ursache der von Chinesischen Schriftstellern erwähnten alten Ueberschwemmungen betreffend, so wie über ein aus derselben Quelle entlehntes Verzeichniß ven Erdbeben, Erhebungen und Einsenkungen des Bodens in Ching. Die Chinesen erwähnen namentlich zwei große Ueberschwemmungen, von denen sie die älteste bis ins 23sie Jahrhun— dert vor unserer Zeitrechnung versetzen. Da dieselbe nirgends heftigen Regengüssen zugeschrieben wird, so glaubt Herr Biot, daß sie Folge einer Erhebung des Bodens gewesen sey, deren Spuren bereits Herr Herr Biot macht zugleich aufmerksam auf die Uebereinstimmung im Streichen der Kor— dilleren Amerifa's und der , , . üge China's, und dies, so wie die Aehnlichkeit und Häufigkeit der 1 des Bodens in beiden Lindern, führt ihn zu dem Schlusse, daß die Erdrücken in der ganjen Ausdehnung dieses großen Kreises wahrscheinlich noch wenig
erhärtet sey und daß die Cordilleras de los Andes und die Chinesischen
Gebirgs⸗-Ketten, welche dasselbe Streichen zeigen, gleichzeitig gehoben worden. Das erwähnte Verzeichniß enthält eine Aufjählüng von Erd— beben, Schlamm⸗Auswürfen, Entstehen tiefer Spalten, Erhebungen mitten in Ebenen, Einsiürzungen oder Einsinkungen von Bergen. Das Erdbeben⸗Verzeichniß findet sich im 301sten Buche der großen im 13ten Jahrhundert begonnenen Compilation Ma tuan lin und ist bis ins Ute Jahrhundert fortgesetzt worden. Herr Biot ist im Verein mit Herr Stanislaus Julien im Stande gewesen, dies Verzeichniß bis auf die jetzige Zeit fortzuführen. „Bei dem Durchlesen dieses Verzeich— nisses“, sagt der Berichterstatter, sist man erstaunt über die Aehnlich keit dieser Phänomene mit denen, die sich so ost in der Neuen Well wiederhelen. In Asien, wie in Amerika findet nach langer Ruhe höchst selten nur ein einzelnes Erdbeben statt es ist vielmehr eine Reihe von Bebungen, die sich in ziemlich kurzen Interwallen wiederholen. Was die physischen Erscheinungen betrifft, welche dieses Phänomen zu be⸗ gleiten pflegen, so findet auch in dieser Bejziehung eine solche Aehulich⸗ keit zwischen beiden Ländern statt, daß man glauben sollte, die Chine⸗ sischen Schriftsteller schilderten die Erddeben Süd- Amerikas. Die Akademie beschloß, diese Abhandlung des Herrn Biet in die Samm— lung der Schriften auswärtiger Gelehrten aufzunehmen. — Herr An⸗ donin theilte die Beobachtungen des Herrn Milne Edwards über die Reproductions-Organe der Cephalopoden, die Struktur der Carina⸗ rien u. s. w. — Herr Borvy de Saint Vincent gab eine Uebersicht der Arbeiten der wissenschaftlichen Kommission in Algier. — Ter Prãä⸗ sident der Akademie zeigte derselben an, daß sie abermals eines ihrer Mitglieder, Herrn Brochant de Villters, durch den Tod verloren habe.
, Amsterdam, 21. Mai. ; . Niederl. wirk! Schuld S35s, 9. S9 do 100! Kanz-hill. 245, 9 So, Span. 27 Passive — Ausg. Sc0h. Linsl. —.
bräm. Seh. — . Paln. 125 Oesterr. Met. 10178.
Antwerpen. 20. Mai. Neue Anl. 2615 6 G6.
Frank furt a. M., 22. Mai. ; Hesterr. 8 */ Met. 107 */ 6. 40/9 1011 6. 212* 0 10 2852. G. Bank- Acticn 2217. 2215. Rartial - Obl.
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Tinsl. 8.
Sosa g. 161 G.
der Gattung Navicula (N. viridis und phoenicenteron) lebend vor,
Loose an 800 FI. 148,5. 1482. Loose au 1090 FI. — . Preuaa. Prim. el g' so( ge. s, Ari org; Köoin. Loss Fos. 7ois.. Sa, Shan. Anl. 97 6. 9a /.. 21. τν Holl. 25s. d2 i /.. isenbahn-Actien. St. Germain 713 Br. Versailles rechte
y 868 2 do. 2 2 385 Rr. Straseburg- Basel A18 Br. ordeaur- Teste — München- Augsb. 931. G. Leipzig ! G. Köln- Aachen So Br. Comp. w ,, Hamburg, 23. Mai.
kkngl. Russ. 1092/6.
London, 19. Mai.
Cons. 37, 9216... Helg. —. Nene Anl. 282, . Passive 7! /.. Ausg. Seh. 13566. 21. */ Iloll. 31s, do,, 1912/5. 50M, Port. 38517.. do. 37, 21/6. Engl. Russ. — Kras. 7816.. Colump. 261/ . Mex. 313... Feru — . Chili —.
. baris., 20. Mai.
J SoM, Rente sin cour. 1185. 95. 30, sin our. Sa. 98. 5M, Neapl- sin cour. 108. 30. So / Span. Rente 29/9. Passive 72. 20. Fort. 21. Wien. 20. Ilai.
da / Met. 1082. 0, 10921 / 30/9 82165. 216. u — 1*/, —. körnk-etien 1866. Anl. de 1837 de iii s,. iszso 1381.
r m 9. Den 25. Mai 1820. ' mtl CAMerY Er de- MN & M- Ze ed.
Fr. Cour. * F. Ter, KHrief. Geld. ĩ * Kriel. Celd.
Bank- Actien 185.
J 8 St. Selkiuld- Beh. kr. Engl. On]. 26. D PrämSeh. d Sech - kRurmk. Sehuldv. a2 Neum. Sehulde,. 31 Kerl. Stadt- 0bI. 1 Klinger do 2.5 Dann. do. in Th. — Wenstp. H saudhr. al Crosekli. Pos. do. Neue Nukaten
O atpr. H fandhir. . Frie drie hade or
Pomm. do. 31 — 3 And. Goldmün-= Kur. - u. Nenm. do. 31 7 zen e s ThI.
Sehles lache do. 21 Uliakouto —
Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 24. Mair Abgang Abgang 583
von von e, n. Potsdam. St. M.
lm 6] Uhr Morgens. Um 6] Uhr Morgens. 8 . * 1 25 Mittags 4.
Nachmitt. Abends ..
Gonp. ane TZius- Geh. d K. u. N.˖ A etie u. rl. Pted. Risenb. do. do. Prior. Aet. Mig d. Lpa Eisenk.
222, .
129
1011
Gold al mareo. 2121,
Zeitdauer St. M.
116 Vormitt. . * . = Nachmitt. J 1 6 Abends .. 2 19 w ' . .
Bei der Fahrt um 2 Uhr Nachmittags von Berlin wurde die zug— führende Maschine schadhaft und mußte eine Hülfs⸗Maschine 2 sirt werden, wodurch die lange Dauer der Fahrt herbeigeführt worden.
*
Meteorologische Beobachtungen. Mergens Nachmittage Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Urnzr. Beobachtung.
1830. 24. Mai.
14 * 339. 11 har. 338 0 Par. 337 51 Par. Quellwarme 79 R.
II6 R. I2,0 R. - 10.0 R. Flut warme IIa Y.
* 8 00 R. * 8.29 R. 8,19 N. Bedenw arme 9,9 R.
76 pCt. 72 pCt. S606 v Ci. Ausdanstung (0-8 Rb. trübe. trübe. Niederschlag O, Mo Nh
Thanpunkt
Fr usz.
.
W. W. Warmewechsel 4 12,6 0 Wolken zug.. . W. — — 4 8,1 6. Tagezmittel: 338,2 par. 4 11,07 R. . 4 8,10 3.. 78 pCt. W.
Königliche Schauspielrer.
Dienstag, 26. Mai. Im Opernhause; Euryanthe, große romantische Oper in 3 Abth., mit Tanz, Musik von C. M. von We, ber. (Dlle. Schlegel, vom Stadttheater zu Leipzig: Euryanthe, als erste Gastrolle. — Herr Beyer, vom Stadttheater zu Breslau: Adolar, als Gastrolle. — Dlle H. Schultze: Eglantine.)
Im Schauspielhause: 1) Elle ct folle, drame- vaudeville en 2 actes, par Mr. Melesville. 2) La premiere ride, vaudeville nou— veau en 1 acte, z
Mittwoch, 27. Mai. Im Schauspielhause: Corona von Saluzzo, Schauspiel in 5 Abth., von E. Raupach. (Dlle. Berg: Corona, als Gastrolle.)
Donnerstag, 28. Mai. Im Schauspielhause: Zum ersten⸗
Hierauf: Luͤge und
male, Ring und Locke, Lustspiel in 1. Akt. Wahrheit, Schauspiel in . ö Königs städtisches Thea ner.
Dienstag, 26. Mai. Hinko, der Stadtschultheißen⸗Sohn von Nuͤrnberg. Schauspiel in 8 Akten, mit einem Vorsplel: Der juͤngere Sohn. Mit freier Benutzung des Storchischen Romans, von Charlotte Birch Pfeiffer, (Herr Börger, vom Königl. staäͤn— dischen Theater zu Pesth: Konig Wenzel; 8 Gerstorfer, vom
Stadttheater zu Augsburg: ige, Derr Vogel, vom Stadt, Komische
theater zu Köln: Jobst, als Gastrollen.) Mittwoch, 27 Mai. Das Auge des Teufels.
Oper in 2 Akten, Musik vom Kapellmeister Franz Gläser. (Vor⸗ letzte Opern-Vorstellung vor dem Abgang der Opern ⸗Mitglieder . n, er, wiederholt: Dreiund⸗ dreißig Minuten in Gruͤne 9, oder: Der halbe Weg. spiel 8 K. v. Holtei. 83 n, , ,,
gunerstag, 283ꝛ: Mai. Das bemooste Haupt, oder?: Der lange Isragel. Original Lustspiel in 4 Akten, von R. Benedix.
Verantwortlicher Nedacteur Arnold. Gedruckt bei A. W. Sapn.
— — — —
Allgemeiner Bekanntmachungen.
d h 233 * ö a * ng.
n dem Hypothekenbuche des adelichen Guts Boru— cin, Pleschner Kreises, stehen Rubrica III. No 9 ex decreto vom 13. August 1799 und auf Grund des jwischen dem Peter von Kiedrowski und der Zaustina, gebornen von Kiedrowsfa verehelichten von Bogüstawska, am 1. Juli 1799 r Vergleichs für die letzte 1500 Thaler, nebst Zinsen zu fünf vom Hundert, als der nach erfolgter Löschung einer Summe von 165 Thlr. 20 sgr. verbliebene lleberrest eines der erwähnten von Bogüstawska nach ihrer kinderlos verstorbenen Schwe⸗ ster Barbara verehelicht gewesenen von Smorowsfa, gebührenden Erbtheils von 166598 Thlr. 20 sgr. einge— tragen. Der gedachte Vergleich nebst beigeheftetem Svpotheken⸗-Recognitionsschein vom 23. August 1799
gestellte
nachzuweisen,
ist , R een, und es werden alle Ecke der Kleinen Cerfschen Gr
diejenigen, welche an diese Post und das darllber aus- dem
Pfand⸗ oder sonstige Arresi⸗s * haben, ür, . 9 18A0, Vormittags 10 Uhr, in unserem Gerichts- Lokale dor dem Ober⸗Landesgerichts Referendarius 6 an, Fypothekenschein sind in der Registratur einzusehen. — 8 unbefannten Real⸗Prätendenten werden unter der Berwarnung der Präklusion vorgeladen.
beraumten Termine zu melden und ihre widrigenfalls sie damit präkludirt wer⸗ den und ihnen deshalb ein eiviges Sti ĩ erlegt werden wirt. m,, Posen, den 12. Königl. Ober⸗Landesgericht, J. Abtheil.
Nothwendiger Verktauf. Stadtgericht zu Berlin, den 21. n 1830. Das in der Elisabethstraße Nr. 13 und 12 an der ͤ — Frantfurter Straße belegene, von an der Gerichtssielle subhastirt werden. Fppothefenschein sind in der Registratur einzusehen.
nsprüche
ebruar 1810.
zu 16263 Thlr. 28 sgr soll theilun
undstück abgejwelgte, dem Doctor
. * J. J Anzeiger für die Preußischen Staaten. Insirument als n n , n, 4 J e . Grundstück, Die unbekann ? in dem auf den 3. Juli am 21. November 1820, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden.
Nothwendiger Verkauf.
Stadtgericht zu Berlin, den 24 Mär 183120. ampesend' feyn, und zur Förderung des Mtarftverkehrs
Das in der Köpnicker Straße Nr. 87 belegene Grund⸗ werden unsererseits i die * )
stilck des ahbe rr. Johann n n ume tarirt genommenen Einrichtungen wieder getroffen, sondern albe
am 21. November 1830, eum re,; 11Uhr,
2
ichdenten i Verwarnung N. Pratt nen = 6 *
13 Bekanntmachung, den ,, zu Posen 3 etreffen d.
Der diesja rige Frühjahrs⸗-Wollmarkt wird an den Tagen vom 7— 109. Juni stattsinden.
Zur Erleichterung des Geldverkehrs wird nach einer Anjeige des Haupt⸗Bank⸗Direftorsi Herr Geheime Kommerzien⸗Rath Robert während des Marktes hier
Tare und 3
sher beifällig auf⸗
dic elben noch weiter ausgedehnt werden. Posen, den 16. Mai 1810. Der Magistrat.
Tare und
Allgemeine
Preußische Staats-Zeitung.
Amtl. Nachr. nn
Nuß. u. Bol. Warschau. Steigen der Weichsel. — Bad Busk. Frankr. Der. K. Rede des Conseils⸗Präsidenten über das Bank⸗ Pripilegium und Annahme des Gesetz Entwurfs. — Paris. Ueber die Afrikanischen Nachrichten. — Neapolitanische Angelegenheit. Großer u. Arl. London. Nachrichten über Gefechte in der Ar⸗ gentinischen Republif. . 1 Gen. r; d. Smissen. — Die Anleihe von 99) Mill. und der 9g. Finanz⸗Zustand. x? .. r — Kam. Verh. (Kommnnal-Garde. — Sigmaringen. lung der Medaillen — Frankf. Korrespondenz. ö DOesterr. Pesth. Rückkehr des Erjherzogs Palatin. — Das Feuer in Baja. — Preßb. Gesetz über die Sen Schweiz. Schaffhausen. Fr. Hurter. van. Vermischtes. Sr Die Juden in Damaslus. aulien. Schreib. über die inneren Verhältnisse Brasil. und über -Zustände in Buenes- Apres. — Erkrank. des Kaisers. iind. Aussühr. der Knlies. — Zucker-Product. — Straßenbau. Sand. Danzig. Statistisches. — Swinemünde. Sturm. — Aachen. Landwirthschaft und Gewerbe. Min., K. n. v. St. Peters b. Bericht des Vice⸗Admirals Kru⸗ senstern über die Ecpediijonen in der Sildsee.
Dresden. Entbindung der Prinj. Amalia. Ausihei⸗
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Se. Majestaͤt der König haben dem Major Rogallg von Bieberstein, Chef der 12ten Invaliden⸗Comzagnie, den Rothen Adler-Orden dritter Klasse zu verleihen geruht.
Se. Majestat der Konig haben dem Stadt-Baurath Thuͤ— men zu Brandenburg den Rothen Adler Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.
Bei der am 23sten und 25sten d. M. fortgesetzten und be— Digten Ziehung der Iten Klasse lster Königl. Klassen-Lotterie fie—⸗ len 3 Gewinne zu 3000 Rthlr. auf Nr. 7799. 44,070 und 77, Sa0 in Berlin bei Mestag und bei Seeger und nach Eilenburg bei Schwerdtfeger; G Gewinne zu 2069 Rihlr. auf Nr. 32, 169. 44, i657. 33, 155. 77,516. S5, Sm und 93,318 in Berlin bei Mestag, nach Breslau bei Leubuscher, Cöln bei Krauß und bei Reimbold, Dasselgorf bei Spatz und nach Minden bei Wolfers; 30 Ge— winne zu 1900 Rihtr. auf Nr. 3912. 6311. 13, 137. 16,0. IH, a9. 28,63. 3,713. 35,21. 38, 326. 41,737. 47,266. 43 576. 114255. 53, 58. S6, 503. 65,238. gh, G6]. G66, 90. Jo, 78 1. 7M, 352. Si, 367. Si, 510. S5, 85. 9l, 123. 93,117. 95, s23. 99, i530. 104,387. 109,030 und 199, z19 in Verlin bei Aron, bei Klage, bei Mestag und mal bei Seeger, nach Breslau bei Holschau und zmal bei Schreiber, Coͤln 2mal bei Reimbold, Danzig bei Rotzoll, Duͤssei⸗ dorf bei Spatz, Elberfeld bei Bruͤning, Halle 2mal bei Lehmann, Königsberg in Pfr̃ma bei Friedmann, Landshut bei Naumann, Lieg— nitz bei Leitgebel, Magdeburg bei Elbthal, Mersetzurg 2mal bei Kieselbach, Naumburg 2mal bei Kayser, Siegen bei Hees und nach Stralsund bei Elaußen; 37 Gewinne zu 3060 Rihlr, auf Rr. 2652. 8)ynb. 12,8585. 2516. 23,38. 23,113. 25,093. 28,21. 28, 70. 39, Ssiᷓ. 41,931. 16,07]. 55,803. ö, 700. Ez, 65. Gs Ho. Go, 06. 3, 601. 73,96. 73, 207. 73, 30. 16, 68. 9, 993. S0, 109. So S8. S3, 98 . Si, 983. 87, Si. S9, 322. 92, 3983. 02, 179. 103,458. 609. M3. 111, 1953. 111,313. wh ,,, in Berlin 3Zmal bei Burg, bei Grack, 2mal bei Vennsdorff, bei Mestag und amal bei Seeger, nach Breslau 2mal bei Hoischau, bei Jaensch und Gmal bel Schreiber, Con 2mal bei Reimbold, Clberfeld bei Hey— mer, Glogau bei Levysohn, Halberstadt bei Sußmann, Halle 2mal bel Lehmann, Königsberg in Pr. bei Friedmann und bei Heyg— ster, Liegniß bei Leitgebel, Magdeburg bei Noch, Naumburg bei Kahser, Neiße bei Jaekel, Neumarkt bei Wirsieg, Nordhausen bet Schlichteweg, Stettin bei Nolin und nach Trier bei Gall; Sz Gewinne z 200 Nthlt. auf. Mr. 713. 2159. 7200. S035. S739. 10,832. 12,620. 126637. 137115. 164191. 16, SJ. 17,586. r os3. 21, 56I. 28,103. 25,02. 26,01. 26,3 1j. 28, 886. 3i, 129. 33, n zo, r, 1lus3. 2,679. 12,999. I3, 57. 13,857. iz, 5s. ü, s. ri. 1,62. 19369]. 31016. 5i, 9531. 51636. 52 130. 52 779. 553, 652. 6,037. ö 38,319. 59,572. 59, 839. gu ht. Hs, 158. C2, S2. Ci, 091 V288. 67,071. JGM310. 0 S6. n j8. T5851. 7I„Id2. IIL7231. IS, 393. So, 957. S6, 839. S2z'as. Sr oz. S5 116. Sr os. S6] 35. 91,12. gꝛ, 920. 93, iss. Finßoꝛ getz. G', Cy, id, loidä, löl, szl. 1b, gz. 10, 673. 16z, 673. 101, 144. 103, 155. 108,383. 110, 282. 111, 733 und III, 771. ö
Schließlich wird noch bemerkt, daß auf die in der Bekannt— machung vom 2*1sten d, M. unzer den 200 Rthlr. Gewinnen auf— gefuͤhrte Nummer I, nd ein Gewinn von 300 Rthli. gefallen ist.
Berlin, den 215. Mai 181.
Königi. Preußische Gan eral-Lotterie-Direction.
Dem Tischlermeister Fr. mR heinfeld zu Elberfeld ist
unter dem 22. Mai 1840 ein ννnt auf eine darch Veschreihung und Modell erläuterte Ein— richtung des Schärer. a6, um das Reißen der Faͤden anzuzeigen und den Fäden bei ihrem Abzug von den ungleich vollen Spulen wne moͤglichst gleiche 3 * nung zu geben, ohne den Bebrauch einzelner daran be— ao, Theile zu anderen Zwecken dadurch zu be— schranken, .
auf Sechs Jahre, von obigem Tage an gerechnet, und fuͤr den
Umfang der Monarchie ertheilt worden.
Abgereist: Ihre Durchlaucht der Fürst und die Fuͤrstin Czartoryski, nach Schloß Ruhberg in Schiesien. 5
Berlin, Mittwoch den 27a Mai
Zeitungs⸗Nachrichten. Ausland.
Rußland und Polen.
Warschau, 22. Mat. Nachdem das Wasser der Weichsel bis zu solcher Höhe gestiegen war, daß doch, ungeachtet der zei— tigen Warnungen, mehrere ufer / Bewohner wenigstens an fort geschwemmtem Holz bedeutenden Schaden erlitten haben, fing es am 19ten wieder an zu fallen, stieg aber noch einmal in der dar— auf folgenden Nacht und stand am 26sten Morgens auf 11 Fuß 11 Zoll; gestern hatte es sogar die Höhe von 12 Fuß 9 Zoll er- reicht, und heute steht es noch eben Jo.
Es sind bereits wieder eine Anzahl Kranken von hier nach dem Bade Busk abgereist, welches im Gouvernement Krakau des Königreichs Polen, 5 Meilen von der Stadt Kielce an der von Warschau nach Krakau fuͤhrenden Chaussee gelegen ist und schon von vielen Leidenden mit Nutzen gebraucht wurde. Dieses Bad erweist sich besönders bei Haäͤmorrhoidal- und Gicht Leiden, bei Skropheln und Haut-Krankheiten sehr wirksam. Es sind da— her dort auch zwei Hospitäler, das eine fuͤr den Civilstand, das andere fuͤr das Militair, errichtet worden. Fuͤr Badegaͤste sind in zwei an das Badehaus anstoßenden Wohngebaͤuden a0 geraͤu— mige und angemessen moͤblirte Lokale vorhanden; die Stadt Busk, die nur eine Achtel Meile von der Quelle entfernt ist, bietet auch hinreichende Gelegenheit zum Unterkommen dar.
Frankreich.
Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 20. Mat. Der
Conseils⸗Präsident hielt zur Vertheidigung des Gesetz⸗Ent—
. uber Verlängerung des Bank-Privileglums nachstehende ede:
„Meine Herren. Ich nehme die ganze Geduld und die ganze Aufmerfsamkelt der Kaimmer in Anspruch; denn ich kenne feinen schwie—⸗ rigeren Gegen and, als den, den wir jetzt zu behandeln haben, und ich kenne auch keinen, der mehr eine zufriedenstellende Lösung erheischte; denn keine ven den Fragen, die wir seit Langer Zeit erörtert haben, faßt so viel Gutes und so viel Schlimmes sür das Land in sich, als die vorliegende. Es handelt sich um nichts Geringeres, als um die Erschütterung, oder die Besestigung des Staats⸗-Kredits. Ich für mein Theil bin so innig von dieser Wahrheit überzeust, daß ich zu Anfang dieser Sessien darnach strebte, Mitglied der Kommissien zu werden, die mit Prüfung des Gesetz-Entwurfes beauftragt wurde, und ich trat in dieselhe mit dem Gefühle ein, daß man dem Lande einen Fehler ersparen müsse, falls sich eine Kammer sinden sollte, die nicht aufgeklärt genug wäre, um einen selchen nicht zu begehen. Ich habe thätigen Antheil an den Arbeiten jener Koömmission genommen, und je gründlicher ich die Frage studirte, mit der ich mich früher schon ziemlich vertrant gemacht hatte, je fester wurde meine Ueberzengung. Die Bank ven Frankreich umfaßt allerdings nicht den ganzen Kredit Frankreichs; es bedarf dieses Institut der Entwickelung; aber zu dem Ende muß man von dem jetzigen Zustande der Dinge ausgehen, man muß ihn bestätigen und befestigen. Wir Franzosen sprechen zuweilen, man erlaube es mir zu sagen, sehr vorihesthHaft, vielleicht zu vortheil⸗ haft von uns; aber zuweilen reden wir nus auch mit beispie toser Leicht⸗ fertigfeit Uebles nach. Die Ansländer, m. H., sind in Bezug auf uns gerechter; wenn sie uns auch nicht immer in demselben Grade loben, wie wir selbst es ihun, so lassen sie uns doch auch in vielen Punkt— ten eine Gerechtigkeit widerfahren, die wir uns selbst verwei— gern. In Bezug anf den Kredit namentlich beklagen gegenwärtig alle ( Länder das, was sie gethan haben, und alle billigen, ja bewundern das, was Frankreich seit 0 Jahren gethan hat. Man werfe mir nicht vor, daß ich ein eigensinniger Kepf sey, der bei dem stehen bleiben wolle, was einmal existirt. Ich räume ein, daß ich eigensinnig bin, wenn ich eine feste Ueberzeugüng ven einer Sache gewonnen habe, aber ich verweigere den Fortschritt nicht. Wenn eine Sache an sich gut ist, wenn sie eine jährige Erfahrung für sich hat, so sage ich zu den Liebhabern des gott Euer Fertschritt gehört der Zukunft an, das Gute, welches eristirt, gehört der Vergangenheit und der Ge— genwart an; suchet den Fortschritt dem Bestehenden anzupassen; ent— wickelt, aber erschüttert und zerstört nicht. Dies sage ich auch in Be— zug auf die Bank von Frankreich. Die Bank von Frankreich ist sicher⸗ lich das beste Kredit⸗Institut der Welt. Ich sage nicht, daß sie ihres Titels einer Bank von Frankreich durchaus würdig sey; aber sie wird es mittelst der Bedingungen, welche der Gesetz⸗Entwurf enthält, werden. Es sind der Bank von Frankreich verschiedene Vorwürfe gemacht worden. Man hat gesagt, daß sie nicht genug für den Privat-Kredit thue, indem sie drei Unterschriften verlange; daß sie auf zu lurze Zeit diskontire; daß sie den Fortschritt der Industr!e und der Kapitalien nicht genuz berilcksichtige, indem sie einen Zinssuß ven A pCt. beibe— halte; daß sie der Circulation keine hinlängliche Dienste leiste, indem sie fast eben so viel Geld in Kasse, als Scheine im Umlauf hätte. Man schlägt vor, daß sie Scheine ven 230 Fr. ausgeben solle. Kerr Mauguin verlangt, daß Pie öffentlichen Kassen gezwungen seyn sollen, die Banlscheine anzunehmen; Herr Garnier Pages will daß die Bank auf gewisse Actien und auf gewisse Staatspapiere Geld vorschie⸗ ßen soll. Letzterer bat gesagt, daß, welches Genie man auch dem Er⸗ richter der Bank, Napoleon, beilegen wolle, man doch unmöglich be⸗ haupten könne, daß er im Jahre 1806 mehr gewußt habe, als wir jetzt wissen, und daß er den Fertschritt, den Handel und Industrie in den Kredit-Instituten herbeigeführt hätten nicht habe voraussehen können. Ich erwiedere darauf, daß es nichts Aelteres giebt, als die Banf⸗Wis⸗ senschaft, nichts gebräuchlicher und bekannter, als die wahren Prinzi⸗ pien über jene Institute, nichts Allgemein Anerkannteres als die Fehler, die sie begehen können. Sie müssen wissen, daß die Thorheiten, die
egenwärtig in Belgien, England und segar in Amerika begangen wor⸗ i sind, vollkommen identisch mit denen sind, die vor zwei Jahrbunderten in Holland, in Frankreich und in England begangen wurden. Es giebt keine neue Art, sich hinsichtlich der Banken zu läuschen. Ein sehr be⸗ rühmter oder berüchtigter Mann, Law, der der Erfinder jenes famü⸗ en Spstems war, welches zu Anfang des vorigen Jahr hunderts die Finanzen unseres Landes zerrüttete hat über die Banken eine Schrift publizirt, die man klassisch nennen kann. Sie enthält Alles, was seit⸗ dem hat gesagt werden können. Ich habe seit 10 Jabren viele Werle über diesen Gegenstand gelesen, ünd ich kann versschern daß Law zu Anfang des 18ten Jahrhunderts eben so viel davon wußte, als alle dicjenigen, die späser darüber geschrieben haben.
olgt, und die Zeit wird und fann daran nichts ändern. Durch welche rundsätze haf Rapoleon sich leiten lassen? Durch folgende: Eine Bank darf nur gute und solide Wechsel annehmen und sich nur
auf Operationen mit Goid und Silber einlassen; sie darf nicht Hau⸗
ha Napoleen hat bei Eirichtung der Bank von Frankreich die einzig wahren Prinzipien be⸗
del treiben, und sie darf weder auf Waaren, noch auf Actien Geld verschießen. Die Bank ven Frantreich hat drei verschiedene Pkasen durchlaufen, bevor sie in ihrer jetzigen Gesialt organisirt wurde. Man
ersuchte es zuerst im Jahre 18606, eine Bank unter dem Namen einer Cente-Ceuranten. Kassé zu errichten. Napoleon nahm mit seiner gewehn=
lichen Großartigkeit keinen Anstand, jener Bank ein Kapital von
30 Millienen Fr. zu bewilligen. Diese Bank brachte sogleich ein Sin⸗
fen des Zingfußes herver; aber nach zwei bis drei Jahren sah Nape⸗
leen ein, daß die Nebenbuhlerschaft der Institute, dse man noch neben
der Bank hatte bestehen lassen, ihr wesentlichen Schaden zufügte.
Durch das Gesetz vom Germinal des Jahres 8 machte er jenen Neben⸗
buhlerschaften ein Ende und gab der Bank von Frankreich das aus⸗
schließliche Privilegium, Scheine au portenr auszugeben; er erhöhte
gleichzeitig das Kapital der Bank au A5 Millionen Fr. Im Jahre
1805, während er in Austerlitz war, erfuhr er, daß die Bank öon Frank⸗
reich ihre Zahlungen eingestellt hätte. Er fehrte eiligst zurück, und
war höchst entrüstet darüber, daß eine Bank von Frankreich im Augen⸗
blicke seiner Siege die Zahlungen einstellen konnte. Es war von
dem Schatz⸗Minister, der sich durch einen gewandten, vielleicht zu ge⸗
wandten Banquier hatte verführen lassen, ein großer Fehler begangen
worden. Man hatte der Bank Obligationen der General⸗Einnehmer,
im Belaufe von 60 Millionen Fr., gegeben. Gleichzeitig aber war
mit Erlaubniß des Schatz-Ministers über die Gelder in den Kassen
der General-Einnehmer verfügt worden, so daß die Obligationen beim
Verfall nicht realisirt werden konnten. Die Bank war daher durch
einen Fehler der Regierung genöihigt, ihre Zahlungen zu suspendiren.
Napoleen kam, wie gesagt, entrüstei, vielleicht zu lr fe zurück; er
handelte eiwas zu gebieterisch und vernichtete alle Kentrakte, die ge⸗
schlossen waren. Hierauf ward die Bank zum dritten Male rekonsti⸗
tuirt, und dieses Mal gab er ihr die Organisation, die sie seitdem im⸗
mer gehabt hat. Er dotirte sie jetzt mit einem Kapital von 90 Millio⸗
nen Fr.; er gab ihr die Form, die ihm vor allen anderen ge⸗
fiel, nämlich die monarchische. Bisher war die Bank un⸗ ter einer republikanischen Form mit berathschlagenden Comité's verwaltet worden. Jetzt erhielt sie einen Gouverneur, zwei Un⸗ ter⸗Gouverneurs, funfsehn Regenten und zwölf Mitglieder des Diskonti⸗ rungs⸗-Comité's. Er setzte die Dauer des Privilegiums auf A0 Jahre fest. Die Bank von Frankreich hat seit jenem Tage nicht aufgehört, Frankreich die ungehenersten Dienste * leisten. Ich habe sie in den Fehlen 1839 und 1831 Diensie der Art leisten sehen, daß, wenn man auch nicht sagen kann, daß sie Frankreich allein gerettet hat, man doch eingestehen muß, daß sie in jener Zeit mächtig zur Rettung des Lan⸗ des beigetragen hat. Es gab Tage, wo der Schatz seine gewöhnlichen Zahlungen hätte einstellen müssen, wenn die Bank ihm nicht zu Hülfe gekommen wäre. Sie schoß ihm in der Zeit der höchsten Geldnoth 130 Millionen Fr. vor. Ist es aber dennoch wahr, daß sie nur un⸗ zureichende Dienste leistet? Man sagt, daß sie nur zum Nutzen einer Handels⸗Aristokratie organisirt sey, daß sie dem fleinen Handel nicht zu Bute fomme, sendern daß derselbe, um die dritte Unterschrift zu erhal⸗ ten, genöthigt sey, gewissen Banguiers in die Hände zu fallen, die von ihnen 3 bis G pCt. Zinsen nehmen, während sie selbst ven der Bank Geld zu à pCt. erhielten. Ich werde durch Zahlen beweisen, wie we⸗ nig die Bank diesen Vorwurf verdient. Das Personale der Bank be⸗ steht aus 1 Gouverneur, 2 Unter⸗Gouverneure, 15 Regenten und 12 Comite⸗Mitglieder, also im Ganzen aus 39 Personen. Diese 30 Per⸗ sonen wechsein mit einauder ab, um ein Comité von 10 Mitgliedern ju bilden, welches mit der Diskontirung beauftragt ist. Ben den 30 Personen dürfen 3, nämlich der Gouverneur und die beiden Unter⸗-Göouvernenrs, gar feine Wechsel zum Diskonto einreichen. Die 3 General-⸗Einnehmer, die den Statuten gemäß im Comité sevn müs⸗ sen, kommen natürlich nie in den Fall, Diskontirungen zu verlangen. Es bleiben also 21 dem Handel angehörige Persenen übrig. Der grö⸗ ßere Theil derselben sind reiche Kaufleute, Fabrikanten oder Banquiers, die auf anderen Wegen leicht zu z und z vCt. Geld erhalten kön
nen und deshalb fast nie zu der Bank ihre Zuflucht nehmen. Ich habe in der Bank ein Verzeichniß der Summen aufnehmen laffen, welche die Mitglieder . Instituts im Jahre 1838 entnommen ha— ben, und es ergiebt sich folgendes Resultat. Die Bank hat im Jahre 1838 die ungeheure Summe von So Millionen diskontirt; wieviel glauben Sie wohl, sind jene 24 Personen bei dieser Summe beihei⸗ ligt? Es würde, da es die Sommitäten des Handels und der Indu⸗ strie find, nicht auffallend seyn, wenn sie den fünften Theil davon ent⸗ nommen hätten. Aber sie sind nur für 46 Millionen, also für weni⸗ ger als ein Sechzehntel, dabei betheiligt. Hinsichtlich der 3 Unterschrif⸗ ten, die man verlangt, ist eine kleine Erklärung über die Art, wie das Dis⸗ konto⸗Geschäft betrieben wird nöthig. Es finden sich e, . Industrie Ban⸗ quiers vor, die die Verhältnisse aller in derselben betheiligten Häuser genau kennen, und sie werden dadurch die geeignetsten Disconteurs für die⸗ selbe. Es giebt in Paris 30,000 patentirte Kaufleute, welche Wechsel ausstellen und dafür Geld von der Bank verlangen. Sicherlich würde nun aber ein Comitè von 30 Personen unzurei hend seyn, um die Ver- hältnisse der 30 600 Häuser genau zu kennen. Dagegen sind sie über die Zahlungs- Fähigkeit der verhältnißmäßig weit geringeren Anzahl von Disconteurs völlig im Klaren. Diese Disconteurs reichen nun der Bank an den Diskonte-Tagen wehl bis zu 100 Wechsel ein, die in 2 Stunden geprüft werden müssen. Die 10 Mitglieder des Diskente— Comit.'s vertheilen unter sich die präsentirten Wechsel und genehmi— gen jeden derselben, sobald sie nur einen bekannten und angesehenen Namen auf demselben erblicken. Sie kommen selten in den Fall, Wech⸗ sel zurückzuweisen, während dies bei 2 Unterschriften nur allzu häufig würde geschehen müssen. Nun findet man es aber sonder⸗ bar, daß, während die Bank zu A pCt. leiht, die Mitiels— Personen M, 3 und 6 pCt. nebmen. Der Grund dazu ist aber ganz einfach. Die Bank kann nicht verschiedene Zinsfüße ha⸗ ben, sie kaun nicht diesen Wechsel mit 4. jenen mit M* und noch ei⸗ nen anderen mit 5 pCt. diskentiren. Alle Wechsel baden aber nicht gleichen Werth und gleiche Sicherbeit und danach richtet sich der Dis—⸗ fonto. Was thun nun die vermittelnden Banguiers? Sie deurtbeilen den Wechsel und lassen ibn nach seiner größeren eder geringeren Si⸗ cherheit ein niedrigeres eder böberes Diskont dezablen. Wenn Je⸗ mandes Wechsel so aut sind, daß se zu à pCt. diskentirt zu werden verdienen, so wird er se ant wie der Discenteur Geld zu pCt. von der Bank erbalten fönnen. Dies Alles liegt in der Natur der Dinge und ist nur tadelnswertb für den der die Geschäfte nicht kennt. (Wir behalten uns den Schluß dieser Rede auf mergen ver.)
Nach einer kurzen Erwiederung des Herrn Garnier Pa⸗— gös nahm die Kammer den ersten Artikel des Gesetz Entwurfes, durch welchen das Privilegium der Bank dis zum 31. Dezember 1867 verlängert wird, mit großer Majorität an, und vertagte sich darauf auf morgen.
— Sitzung vom 21. Wai. In der heutigen Sitzung ward der ganze Gesetz Entwurf Aber das Bank Privilegtum mit 252 gegen 388 Stimmen angenemmen.
Paris, 21. Mai. Die hiesigen Blätter beklagen sich bei Gelegenheit der neuesten telegraphischen Depesche aus Afrika