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Preise der vier Haupt⸗Getraide⸗Arten in ken für die Preußische Monarchie bedeutendsten Marktstädten im Monat April 1840, nach einem monatlichen Durch⸗ schnitte in Preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben. ‚
ern, Namen der Städte. Weihen Roggen Gerfte Dafer
Namen der Städte. Deus Koc arn
Königsberg. — 2806,
11
1 Insterburg J Rastenburg ...
. Kulm 5. Thorn
Posen ... Bromberg eee, Rawirsch .. . 1B 22
Berlin
Brandenburg l Frankfurt a. d. O. .. Landsberg a. d. W. .. a Stralsund
1 Stolptr ......
Wa
Breslau
Grunberg ; G .
Goͤrlitz Hirschberg Schweidnitz Glatz
Neiße. Leobschuͤtz Natibor -..
9 g , , , d e.
— —
— — —
Magdeburg Stendal d Nordhausen Maͤhlhausen
Do = , . . e, ae , mm, , ,
Munster Minden Paderborn Dortmund
e ve — 5 1 — .
Elberfeld Dasseldorf Krefeld
Achen Malmedy Trier Saarbruͤck Kreuznach Simmern Koblenz Wetzlar
S Cor & r e de
11
12. 13. 11.
Durchschnitts⸗ Preise der 12 Preußischen Städte 727, 303,52 2612 3 Posenschen Staͤdte 635 *,) 27*,. 9 Brandenb. u. Pom⸗ merschen Städte.. 11 Schlesischen Staͤdte 539* 8 Saͤchsischen Städte 68! Westfal. Städte.. 3 6
mae 65/1.
13 Rheinischen Städte 88
Dauer der Eisenbahn- Fahrten am 27. Mai.
Abgang Zeitdauer
von Berit n. St. M.
Abgang von Potsdam.
.
St. M.
Um s Uhr Morgens 6 3 Um 6! Uhr Morgens. . 11 Vormjtt — * 94 1 2 Nachmitt .. 12 . 81 — * Abends ... 5 19 . . 10 Bei der Fahrt um 2 Uhr von Berlin mußte die zugführende Ma⸗ schine abgeläst werden, weil sich das Sieb im Schornstein so verstopft
3
Mittags. ü Nachmitt. Abends ..
* .
hatte, daß es an Zug mangelte. Hierdurch ist die lange Dauer der
einen Fahrt entstanden.
B ö rm
Amsterdam, 2A. Mai. Schuld 837,53. 50/9 do.
1 n g g w s8 e n.
Niederl. wirkl.
Neue Anl. 2632/5. Zinal. 73. Neue Anl. 2676 G. ö krank furt a. M., 25. Mai. Oesterr. Sos9 Mei. 1977. G. A0 101163 G. 212709. 802. CG. 10/9 283. G. Bank- Actich 2230. 2228. Tartial - Obl. 1091 G. Lose zu S0 FI. 1285/5. 1451 /.. Loose zu 100 FI. —. Preuss. Präm.
Kana - Bill. —.
Antwerpen 223. Mai-
extraordinaire au beénefice de Mr. Baron.
Sch. rau. dae M, Anl. Ioaisi. Poln. Lao 70, zoisi. Soi Spas
Anl. 85 /. 9is. 21 290 Holl. a irn, . 321! 1/68.
Eisenbahn- Acetien. St. Germain 76 Br. Versailles rechts Ufer 575 Br. do. linkes User 388 Rr. Jtraseaburg- Hasel A20 Hr. kordeaux- Teste — München- Augsb. Oz! /s. G. Leipaig-Dresden 101, G. Köln- Aachen 86 G. Comp. Centrale —
Hiam burg, 26. Mai. Engl. Russ. 1992. Paris, 23. Mai.
Do /, KRente sin cour. 116. 33. 3u/, sin cour. 85. 15. 57/, Neapl.
sin eour. 106. 15. 30, Span. Rente 291/55. Hassi ve 7... 3,6, Port. — Wien, 23. Mai.
590 / Met. 1091/ .. 2 Ea. 29 82. 21 /, */ 2
Rank- etien 1880. Anl. de 1831 de 7311.5. 1839 312).
2 —
Königliche Schauspiele.
Freitag, 297. Mai. Im Opernhause: Die Familien Capu= letti und Montechi, Oper in A Abth., Musik von Bellini. (Dlle. Schlegel: Giulietta, als Gastrolle.)
Im Schauspielhause: Abonnement soushendu. Representation Le spectacle se compo-G
Bank- Actien 1887.
19 , —.
— sera de: 1) La premiere representation de: Le Mari à la ville et La
. 1 ꝛ lemme a la campagne, vaudeville nouvegu en 2 act, par Mr.
Varin. 2) La preinière représenfafion de: Receite pour marier sa sille, ou: Une affaire d'honneur, vaudeville nouveau en 1 acte, har Mr. Mélesvill.. 3) La premiére repréèsenta fin de: La dame lu vecond, vaudeville nouveau en 1 acte, par MM. Amédse de
Bauplan et Vanderburch.
tags 2 straße Nr. zu haben:
Billets zu dieser Vorstellung sind Morgens von 9 bis Mit— Uhr', in der Wohnung des Heren Baron, Mohren— 6 und Abends an der Kasse zu folgenden Preisen Ein Platz in den Logen des ersten Ranges 1 Rihlr. ꝛc.
Sonnabend, 30. Mai. Im Schauspielhause: Cromwell s
Ende, Trauerspiel in 3 Abth., von E. Raupach. (Mlle. Berg:
Lady Elisaberh, als letzte Gastrolle; Herr Seydelmann: Olivier
Cromwell.)
lange Israel.
Sonntag, 31. Mai. Im Opernhause; Auf Vegehren: Fernand Cortez, große Oper in 3 Abth., mit Ballets, Musik von pontini. ;
Im Schauspielhause: Deutsche Improvisation, nach einem
zu bestimmenden lyrischen Thema, vorgetragen von dem Impro— visator M. Volkert. und Locke, Spiel in Versen in 1 Akt. provisation, oder gleichzeitiges Diktiren vier verschie dener Gedichte, deren Themata zu bestimmen sind, ausgefuͤhrt von M. Volkert. Und: Die Schwaͤbin, Lustspiel in 1 Akt.
*
Hierauf, zum erstenmale wiederholt: Ring Dann: Schriftliche Im⸗
Königsstädtisches Theater.
Freitag, 29. Mai. Das bemooste Haupt, oder. Der Original ⸗Lustspiel in 4 Akten, von R. Benedir.
Sonnabend, 30. Mal. Die Puritaner, Oper in 3 Akten, nach dem Jialiänischen, von Friderike Elmenreich. Mu⸗ sik von Bellini, (Herr Nissen, vom Theater zu Frankfurt a. M.: Lord Arthur Talbot, als letzte Gastrolle. — Letzte Opern⸗ Vorstellung vor dem Abgang der Opern-Mitglieder auf Urlaub)
Sonntag, 31. Mai. Doctor Faust's Zauberkäppchen, oder: Die Herberge im Walde. Posse mit Gesang in 3 Aken.
veranmworiilger Red ad mm Tiro. Gedruckt bei A. W. Savn.
Allg
emeiner Anzeiger fur die Preußischen
sstücke, von welchen das erstere zu 7827 Thlr., das letz⸗
Staaten.
— D — — =
— .
nerie macht den Actien-Inhabern, welche in der am phabetische Sachregister und dessen drei Nachträge
Bekanntmachungen.
A u a J u g.
Alle diejenigen, welche an die Verlassenschast des unlängst mit Tode abgegangenen Oberst. Lieutenants von Schmidt, insbescndere an Jas dazu gehörige, hei Bergen auf kügen belegene Gehäst Krakow e. p. Forderungen und Anspriche machen zu können glau- ben, wer4len auf Antrag der sür die von Sehmidt-
tere zu 6695 Thlr. 21 sgr. 3 pf. tarirt ist, sollen
am 30. Oftober 18 A0, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Bppothekenschein sind in der Registratur einzusehen.
Bekanntmachung, den Frühjahrs- Wollmarkt zu
Sehen Minorennen verordneten Vormundschaft zu deren Anmellung und Beglaubigung in einem der folgenden Termine, als: ; am 27. Mai, 17. od er 30. Juni d. J., Morgens 19 Uhr, vor dem Königl. Hlafgericht, bei Vermeidung der Präklusion, womit am 21. Julie verfahren werden wird, — lier turch aufgefordert. Darum Greifswalil, den 27. April 1830. Königl. Preuss. Hofgericht von Fommern und Rügen. w v. Möller, Praeses.
Nachdem auf den Antrag der Beneßzial-Erben des hier verstorbenen Kaufmanns Johann Heinrich Bariels äber seinen Nachlaß der erbschaftliche Liquidations⸗-Pre⸗ zeß eröffnet worden ist, so werden sämmtliche Gläubi⸗
ger desselben bierdurch aufgefordert, binnen 3 Mona⸗ ten, spätestens aber in dem am 13. Juli ., Formittags um 9 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anstehenden Termine ihre An⸗ prüche an die Masse anzumelden und nachzuweisen, wiprigenfalls sie aller ihrer etwanigen Vorjugsrechte füt verlustig erklärt und mit ihren Forderungen nur an dasjenige, was nach Befriedigung der sich melden⸗ den Gläubiger von der Masse übrig blejbt, verwiesen werden sollen. 1 Den hier unbekannten Gi Xnsti;⸗ Kom nin ri 3 R
änbigern wird der Herr
als Mandatarius in Vor⸗ 3. März 1829.
5 Nothwentiger Verkauf. Stadtgerich! zu Berlin, den 21. Januar 186.
—
Die drei zur erbsahaftlichen Liquidations⸗ Prozeß⸗Masse
des Rentiers Georg Moritz Ebers gehörigen Grund— stücke in der Land wehrstraße Nr. 13 und 14 und in der Lietzmannsgasse Nr. 19 belegen und zusammen tarirt
Posen betreffend. Der diesjährige Frühjahrs⸗Wollmarkt wird an den 3 von 7 —– 10. Juni stattfinden.
Anjeige des Haupt⸗Bank⸗-Direktorii Herr Geheime Kommerzien⸗Rath Robert während des Marktes hier anwesend seyn, und zur Förderung des Marftverkehrs werden unsererseits nicht nur die bisher beifällig auf⸗ genommenen Einrichtungen wieder geiroffen, sondern dia e, noch weiter ausgedehnt werden.
osen, den 16. Mai 1810.
Der Magistrat.
Sechste General- Versammlung der
Düsseldorf - Elberfelder Eisenhahn-
Gesellschast.
Sämmtliche Actionaire der Düsseldorf. Elberfelder Eisenbahn- Gesellschaft werden zu einer aufserordent- ichen General - Versammlung auf Dienstag den 23. Juni J. J. Vor mittags 10 Uhr, bei dem Wirthe Herrn Krux am Hahnhofe, eingeladen.
Hauptgegenstände der Berathung sind:
1) Die Negotiirung des Anlehns von so 2 0 Tha · lern, welche die verehrliche General- Verzamim- lung am 28. Dezember v. J. beschlossen hat, lurch Emittirung von Frioritits- Actien;
2) Tine in Antrag gebrachte Abihderung des §. I] les Gesellschafts- Statuts, auf Beschränkung der Lahl er Vollmachtem in derselben Hand.
Da diese beiden Propositionen eine Ergänzung und beziehungsweise eine Abänderung des Statuts vom 23. September 1837 betressen, fasglich darüber nach 8. 326. des Statuts nur mit Zustimmung der Inhaber van wenigstens drei Viertel siümmtlicher Artien be- schlossen werden kann: sg werden simmtliche Hler=
zu 322 Thlr. 2 sgr. 9 pf., sollen als ein Gan⸗ [en Actianaire geziemend ersucht, an dieser General-
es mit Einschlaß der vorhandenen, zum Betriebe Versammlung sersönlich, oder dureh gehörig bevoll- z Uschlaßz d ͤ Betriebe einer *** r. 1 Porjenan⸗Fabrit dienenden, auf 291 Thlr. 10 sgr. ab- mächtigte Actionaire, Theil nehmen zu wollen.
geschätzten Formen, Modelle und Geräihschaften am 23. Sttober 189, Vormittags 1 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden.
Sypothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Die unbekannten Realprätendenten werden unter der
Warnung der Präflusion vorgeladen.
Nethwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin den 1. Februar 80. i
der Waßmannsstraße Nr. 9 a. und in der
Mie Eintritts Karten können am Tage vor der General- Versammlung bei der Direction in Eugfang
Tare und genommen werden.
Düsseldorf, den 9. Mai 1810.
ö Der Verwaltungsrath:
1 as bender. Frideriehs. Büdum. vonFuchsius. J. F. Wilhelmi. Schimmelbuseh. von Sybel. von Vols. Ldcomblet. Elier. Haffmann. Sehmitz. NJürmann. Aug. v. d. Hex dt.
Bekanntm ach un
1 3 RIB -n e 1 . . 2 .. — Elisabethstraste Re. 6 belegenen Tappeschen Grund⸗ Die Direction der Nieder. Schlesischen Euekerrasfi-
ur Erleichterung des Geldverkehrs wird nach einer
218ten d. M. abgehaltenen General- Versammlung nieht erschienen sind, bekannt, dafs die nach dein getroffenen Beschluss abzureichenile l ividende vom J. Juli d. J. ab, im Comtoir dej Zuckerraffinerie hier- selbst, nur gegen raduéction der Griginal-Actie gew zahlt werden wird, un bringt zue leich den 1nhiah des Statuts in Erinnerung, dafs Dividenden und Finsen, welche innerhalb vier hinter einander fol- gender JJhre nicht erhoben werden, dem Gesammte- Vermögen der Gesellschalt versallen. Glogau, am 25. Mai 1840. Direction der Nieiler- Schlesischen Euckerrafsinerie.
Die Tare und die Kaufbedingungen der im Groß« herzegthum Posen belegenen Güter Pleschen können jetzt inn Königl. Intelligenz ⸗Comtoir eingesehen werden.
/
Literarische Anzeigen.
Im Berlage von G. P. Ader hel; in Breslau ist Jo eben erschienen und in Berlin (Stechbahn Nr. 3), Posen und Bromberg bei E. S. Mittler zu haben:
Vollständiges Repertorium über die in den von Kamptz'schen Jahrbüchern
erreicht.
Im Verlage von E. PJsnicke C Sohn in Leipzig ist erschienen und in allen Buchhandlungen, zu Berlin und Potsdam in der Stuhrschen, zu haben (Magde⸗ burg: Creutz, Oranienburg: Gauß:
Handlungsbriefe als talligraphische Vorlegehlätter
ür augehende Kaufleute, Preis 1 Thir.
Obige Briefe haben den zweifachen Nutzen, d ß sie einmal bei sorgfältiger und aufmerfsamer Nachbe 2 eine gute Handschrist, die vorzüglichste Empfehlung sür den angehenden Kaufmann, und andererseits einen
sließenden und gefälligen Briesstol lehren, und sie dürf⸗
len deshalb allen jungen Leuten, die sich dem Handels⸗ stande bereits widmeten oder noch zu widmen geden⸗ ken, eine willlommene und belehrende Gabe sevn.
IIlustrirte Ausgabe. In unserem Verlage erscheinen in kurzem: . Dr. Martin Luther' s eistliehe Lie ddr. nebst den während seines Lebens dazu gebräuchsi- ehen Singweisen und einigen mehrstiunnigen Tonsätzen über dieselben von Meistern. des sechzehnten Jairhunderts.
für die Preußische Gesetzgeb ung, Rechtswis⸗ senschaft und Re tsverwaltung enthaltenen, Verordnungen. Reskripie, Publikandarund, Abhandlungen mit gleichzeitiger Hinweisung auf die Gräfffche Sammlung, der Verordnungen.
Umfassend: .
1) ein alphabetisches Sachregister,
2) ein chronologisches Register,
2) eine Zusammenstellung nach der Folgecrdnung der Gesetzbücher. .
Herausgegeben von H. Gräff, Justizrath. gr. Svo. geh. 1 Thlr. 28 sgr. ;
Nachdem das im Jahre 1835 erschienene Voll⸗ ständige alphabetische Sachregister über die von Kamptzschen n, . u. die Gräffsche Sammlung vergriffen ist, hat der Herausgeber des⸗ selben eine neue Bearbeitung dieses Werkes nach einem erweiterten Plane für zweckmäßig erachtet, Dem alphabetischen Sachregister ist 1) ein vollständiges chronologisches Register, 2) eine Zusammenstellung sämmtlicher Verordnungen und Abhandlungen nach der Legal⸗Folgeordnung beigegeben, so daß jedem Bedürfnisse bei dem praktischen Gebrauche der beiden vorgedachten Werke und ihrer Benutzung bei dem Studium der Gesetzbücher begegnet ist. Das Reper⸗ torium umfaßt die zwei und fünfzig Bände der von Kamptzschen ahrbücher und die dreizehn Bände der Gräffschen Sammlung, ist sonach gleich brauchbar für die Besitzer des einen wie andern dieser Werke.
Ungeachtet der stattgefundenen Vermehrung den Materials um das Doppelte und der bessers dußern Ausstattung ist der Preis des Werkes so ge⸗ stellt, daß er nicht die Höhe des Preises für das al⸗
llerausgegeben als Festschrift für die vierte Jubelfeier der Buchdruckerkunst
von
C. ,
Mit verzierten Initialen nach Veichnungen
von
8 tetrü huber.
Gegen 35 — 36 Bogen in klein Folio (Masikfarmat) auf starkem Véelinpapier, kartonnirt. Subseriptions. Preis 3 Thir. Sächs. — 7 FI. z0 Kr. Con. M. — 2 FI. Rhein. Pracht- Ausgabe auf kar- tonahnlichem geleimten Velinpapier reis 1090 Thlr. Sächs. — 15 Fkẽ Conv. M. = 18 FI. Rhein.
. Alle Buch- und Musikhandlungen nehmen Subserip- tionen an, in Kerlin T. Traut wein, Breite Str. No 6 Leipzig, am 19. Mai 1820. 1
Breitkopf & Härtel. Taschenbuch * Erleichterung
er Pflanzen⸗Kenntniß ü
̃ für unge Leute beiderlei Geschlechts,
auch als Schulbuch bewährt und an mehreren Orten bereits eingeführt ist: P. F. Eürie's Anleitung, die im mittleren und nördlichen Deutschland wildwachsenden Pflanzen auf eine leichte und sichere Weise durch eigene Untersuchung zu bestimmen“, in der neuen vierten sehr vermehr⸗ ien Ausgabe, Kittlitz bei C. G. Zobel, 1810, erschie⸗ nen und durch alle Buchhandlungen zu haben (Ber⸗ lin in der Pliahneschen Buchhandlung, Jäger⸗ straße Nr. 37) für 1 Thlr. 8 sgr.
1
Allgemeine
Preußischt Staats-Zeitung.
Berlin, Sonnabend den 306m Mai
Inhalt. Amtl. Nachr.
Nunl. n. Vol. St. Peters huxrg. .
Frankr. Dep. K. 3 nach Rouen. — Bericht wegen der sierb⸗ lichen Ucherresie Napoleons. — Paris. Die Blätter üer die Verh. in der Pairs. K. wegen der Renten⸗Konvers. — und über die Amerilan. Angelegenheiten. .
Gronbr. u. Mi. London. Die Agitatien in Irland. — Oriental. Angel. — Geld⸗ und Sandels⸗Verhaͤlnisse.
Beig. Aufstand im Zuchthause von Gent.
Schw. u. M orm. Fi Ministerium. — Quarantaine⸗ Verordnung.
Desterr. Elementar- Ereignisse in den Karpathen. — Aus Serbien.
Span. Vermischtes. . ö
Lärkei. Verordnung, das nene Handels-Tribunal betreffend.
Inland. Breslau. Pferderennen.
Bersuch einer übersichtl. Darstellung der außerdeutschen Eyrachverhalt⸗ nisse im Volksleben des Preußischen Staats. (Schluß.)
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Se. Majeslaͤt der König haben die auf dem Kommunal Landtage der Neumark erfolgte Wahl des RitterschaftsRaihs von Zychlinsky auf Treppeln, im Krossener Kreise, zum Ge⸗ neral Direktor der Neumärkischen Land- Feuer⸗Societat zu bestaͤ⸗ tigen und die fur denselben ausgeferligte Bestallung Allerhoͤchst zu vollziehen geruht.
Anordnung der Feierlichkeiten bei der Grundsteinle⸗ ung des auf ,, Befehl zum Andenken des egierungs-Antritts Sr. Hochseligen Majestät Kö,
nigs Friedrich's 11. zu errichtenden Denkmals.
Am Vormittage des 1. Juni“) stehen die Truppen zu bei— den Seiten des Platzes im Spaller und schließen ungefähr in der Mitte des Opernplatzes ab. An der Seite der Linden ⸗Allee, und zwar innerhalb derselben, werden Deputationen saͤmmtlicher Gewerke mit ihren Insignien aufgestellt.
Se. Königl. Hoheit der Kronprinz und die Prinzen des Koͤ— niglichen Hauses, die Generalitaͤt und die eingeladenen Offiziere versammeln sich in dem Palais Sr. Koöͤnigl. Hoheit des Prin— zen Wilhelm, die Staats⸗Mnister, die höoͤchsten Seaats Beamten und die Deputationen der Behörden und städrischen Corporatio— nen versammeln sich in dem rechten Fluͤgel des Universitaͤts-Ge⸗ udes.
Drei Kanonenschuͤsse vom Lustgarten aus verkünden den Be— ginn der Feierlichkeit. Ihre Königl. Hoheiten die Prinzen des Königl. Hauses mit Ihrem Gefolge begeben sich nach der Mitte des Carre's, die Gencralität steilt sich zur Seite des Palais Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Wilhelm, die Staats-Minister und Wirklichen Geheimen Vähe stellen sich zur Seite des Universi⸗ taäts-⸗Gebäudes auf. Die Hosstaaten nehmen Platz hinter den Königl. Prinzen, die Deputirten der Stände der Provinz Bran— denbürg hinter dem Steine, vor den Gewerken. Die Militair⸗ und Cöil⸗Deputationen ordnen sich, einen Halbkreis bildend, hin, ter den Königl. Prinzen, den Generalen und Ministern, Wenn Sich Ihre Königl. Hoheiten und die an der Feierlichkeit theilw nehmenden Personen auf ihren Platzen befinden, machen die Trü ven die Honneurs mit einem dreimaligen Hurrah.
Nachdem geschultert worden, begeben sich der Gouverneur
der Königlichen Residenz. General der Infanterie Freiherr von
Baffüng, die Staats, Minister von Rechow und Graf von Al— veneleben' an den Ort des Denkmals. Der Stagts⸗Minister von Rochow verkuͤndet die wegen Errichtung des Monuments von Sr. Königl. Majestat huldreichst erlass nen Befehle. Der Gou— verneur, Praͤsident des Staats-Rathes, spricht uͤber die Bedeu—
des Festes.
tuns zn . Aufforderung begeben Sich Ihre Königliche Ho—
eiten der Kronprinz und die Prinzen des Königlichen Hauses, gefolgt von den Militairs und Tivil⸗ Beamten, welche unter der alorreichen Regierung Sr. Majestaͤt des hochseligen Königs Friedrichs 1I. bereits in Königlichen Diensten gestanden, nach der Stelle des Denkmals, woselbst der Staats-Minister Graf von Alvensleben, an der Spitze des ausfuͤhrenden Bau⸗-Personals, Sr. Königlichen Hoheit den Kronprinzen Hammer und Kelle ssberreicht. Se. Königliche Hoheit und nach Hoͤchstdenenselben die uͤbrigen Königlichen Prinzen und die vorgedachten Personen beruͤhren hierauf mit dem Hammer den Stein und werfen von dem bereit gehaltenen Moͤrtel auf die fuͤr den Stein bestimmte Stelle. In die Vertiefung des Steins wird das uͤber die Feier der Grundsteinlegung von den Ministern des Innern und der — 16 aufgenommene Protokoll, nebst mehreren Gold⸗ und
ilbermuͤnzen, gelegt. .
In dem Moment, wo sich der Zug dem Orte des Denkmals nähert, machen sammtliche Truppen die Honneurs. Wahrend der Dauer der Ceremonie blasen die Musik, Chöre den Marsch König Friedrichs II. Im Lustgarten wird eine Geschuͤtz⸗Saive von Einhundert Schuͤssen abgefeuert.
Wenn der Stein gesenkt ist, verfuͤgen Sich Ihre Königliche ** und die vorgedachten Personen auf ihre Plätze zurück.
er evangelische Bischof Eplert begiebt sich an der Spitze der Geistlichkeit an die Stelle des Denkmals, und unter dem Gelaͤut der Glocken des Doms und saͤmmtlicher Kirchen der Stadt ver— richtet derselbe hier das Gebet und spricht den Segen.
Berlin, den 30. Mai 1810.
Auf Allerhöoͤchsten Befehl. Der Minister des Innern und der Polizei von Rochow.
J Die Stunde der Feierlichkeit wird nach dem noch zu erwarten⸗ den Befehle Sr. Majestli des Königs durch die Mentags-Zestungen bekannt gemacht werden. Die am Feste elne n men Personen, welche sich im Üniversiiüts⸗Gebäude versammeln, legitimiren sich zum Eintritt daselbst durch die mit diesem Programm ausgegebenen Karten.
—
Gebäudes,
ia . Der Kaiserl. Russische General⸗ Major und General ⸗Adsutant, von Weymarn, nach Dresden.
Zeitungs⸗Nachrichten. Ausland.
Ruß land und Polen.
St. Petersburg, 23. Mai. Der Erzbischof von Mohi— lew, Smaragd, ist zum Erzbischof von Charkoff und Achtyr und der Bischof von Polotst, Isidor, zum Erzbischof von Mohileff und Mstislaff ernannt worden.
Der Maler Diez aus Meiningen hat hier die Ehre gehabt, die Bildnisse Ihrer Kaiserl. Majestäten zu malen, die fuͤr die Sammlung des Herzogs von Sachsen⸗Meiningen bestimmt sind. Der Kaiser hat dem Kuͤnstler, der von hier in ähnlicher Absicht nach Stockholm und Kopenhagen reist, als Zeichen seiner Zufrie⸗ denheit einen Brillantring verliehen.
Dem Argte, Dr. Margulies, ist verstattet worden, hier auf seine eigene Kosten ein Hospital zu errichten, welches er unter die Protection des Herzogs von Leuchtenberg gestellt hat.
Frankreich.
Deputirten Kammer. Sitzung vom 23. Mai. In der heutigen Sitzung legte der Graf Jaubert, Minister der öffentlichen Bauten, einen Gesetz⸗ Entwurf wegen Anlegung einer Eisenbahn von Paris nach Rouen vor. Die wesent— lichen Bestimmungen dieses Gesetz Entwurfes lauten dahin, daß den Herren Karl Laffitte und Eduard Blount und Comp. erlaubt wird, auf ihre Kosten und Gefahr die vorbenannte Eisenbahn anzulegen; die Regierung wird ermächtigt, sich bei diesem Unter—⸗ nehmen bis zum — von 7 Millionen Fr. zu betheiligen; dies kann sie indeß erst, wenn die Compagnie ein Kapital von mindestens 18 Millionen als zusammengebracht nachweisen kann; der Staat erhalt erst eine Dividende, wenn die Actionaire volle ApCt. von ihrem eingeschossenen Kapital erhalten haben; außerdem wird die Regierung ermächtigt, der Compagnie ein Darlehn von 7 Mill. Fr. zu bewilligen, welche Summe aueschließlich für die Arbeiten an der Eisenbahn und fuͤr die Anschaffung des noͤthigen Materials ver—⸗ wendet werden sollen; dieses Darlehn kann indeß erst gemacht werden, wenn die Compagnie ein Kapital von 43 Millionen nachweist. — Nachdem die Kammer sich hier auf eine kurze Zeit mit der Ersrterung des Gesetz⸗ Entwurfes wegen Organisation des Pariser Tribunals erster Instanz beschäftigt hatte, verlangte der Marschall Clauzel das Wort, um im Namen der Kommission Bericht uber den Gesetz-Entwurf wegen Translation der sterbli— chen Ueberreste Napoleon's zu erstatten. Er aͤußerte sich in fol— gender Weise:
„Meine Herren! Mit einer bei einem alten Soldaten leicht be⸗ greiflichen Rührung erstatte ich Ihnen Bericht über die Arbeit Ihrer Kommission. Sie wissen, welche übereinstimmende Erschütterung der Freude und Dankbarkeit diese Versammlung bei den ersten Worten je⸗ nes edlen Gedankens der Regierung ergriff. Es konnte daher auch über den imposanten und nationalen Akt selbst keine Meinuugs-Ver⸗ schiedenheit zwischen Ihren Kommissarien herrschen. Wie Sie, m. H., gesellten wir uns all den Gesinnungen zu, welche die Regierung Ihrer Großbritanischen Majestät bei dieser feierlichen Gelegenheit ausdrückt. In der Schnelligkeit ihrer Antwort haben Sie einen Beweis ihres Wunsches erkannt: die früheren National⸗-Feindseligkeiten bis auf die letzte Spur zu verwischen, Aber über die Art, wie jener große Akt ausgeführt werden, und über die Wahl des Ortes, wo die Gebeine Na— poleon's ruhen sollten, fand nicht so schnell eine Uebereinstimmung statt. Mit lebhafter Erkenntlichleit nahmen wir es auf, daß der Kö— nig einem seiner Söhne die hohe und heilige Mission übertragen hat, den Sarg des Kaisers nach Frankreich zu bringen. Aber wir glaub— ten, daß es vielleicht eine unzureichende Huldigung wäre, wenn ein ein⸗ zelnes Schiff sich nach St. Helena begäbe, und wir konferirten deshalb mit dem Conseils⸗Präsidenten. Seine Autwort war so, wie wir sie wünschten, und es ward beschlessen, daß noch andere Schiffe die Fre— gatte des Prinzen von Joinville begleiten sollten. Wie gaben ferner den Wunsch zu erkennen, daß ein Geschwader dem Leichen-Kondukte entgegensegelte und ihn begleitete, bis die sterblichen Ueberreste Napo⸗ leonis den Boden des Vaterlandes erreichen. Auch in dieser Bejiehnng, meine Herren, fanden wir bei den Ministern die bereitwilligste Zustim⸗ mung. Aber als wir uns mit der Wahl des Ortes beschäftigten, wo der Kaiser ruhen soll, da gaben sich die mannigfachsten Meinungen kund. Wir haben lange Fein geschwankt, aus Besergniß daß unsere Wahl nicht mit dem National-Wunsche übereinstimmen möchte, aber
endlich haben wir uns dem Gedanken der Regierung zu Gunsten des fan ne, der ren Wäsorghäih schwebt. Aasschlasse schültiz, und ese t 4 k 1
seine Pflicht, die Thatsachen zur oͤffentlichen Kenntniß zu brin—̊
Invalidenhauses angeschlossen. Die Stille des Ortes, die Majestät des d die Großartigkeit seiner Erinnerungen, der weite Raum der Kirche, wo das Grabmal errichtet werden sell, und wo nur, auf Be— fehl Napoleon's, die Gebeine Vauban's und Turenne's ruhen recht⸗ fertigen hinlänglich eine solche Wahl. Dort wird dem Kaiser eine ruhmvolle Wache alter Soldaten, an deren 8 ein Marschall von Franfreich sieht, gesichert. Allerdings ist er für uns nicht bloß der große Feldherr; wir erblicken auch in ihm den Sonverain und den Gesetzßg'ber. Aber je mehr wir ihn als Monarchen chren, um so mehr wünschen wir auch, daß sein Grab nicht unbewacht bleibe; und welche andere Wache können wir für ihn wünschen, als jene militairische
amilie die sich stets aus den Reihen unserer Armeen rekru⸗ üiren wird, um das Andenken an die tapferen Verstümmelten aus der Kaiserzeit aufrecht zu erhalten. Wir haben ferner den Wunsch ausgedrückt, daß auf einem unserer öffentlichen Plätze eine Reiter⸗ Statue des Kalsers errichtet werde; diese Ehre, die den gekrönten Däuptern gebührt, fehlte dem Kaiser bis jetzt noch. Eine reifliche Prü⸗ . sämmtlicher Kosten hat uns einsehen lassen, 57 die von der Re⸗ gierung verlangte Summe nicht ausreichend ist. ir schlagen daher ker Kammer vor, Tine Million mehr zu bewilligen. Alleg., was in dieser Augelegenheit geschehen soll, muß Napoleon's und Frankreichs
würdig seyn.“ ; Die Kammer beschloß, den Gesetz⸗ Entwurf am kuͤnftigen Dienstag zu eroͤrtern, und vernahm hierauf noch den Bericht des errn Ehapuis von Montlaville uͤber das von den Herren 3 Girardin und Bosredon eingereichte Gesuch wegen gericht⸗
licher Belangung des Herrn Taschereau. Den Antraͤgen der
Kammission gemäß und ohne weitere Erörterung ward die Er⸗ laubniß verweigert.
Paris, 24. Mai. Wenn man bedenkt, daß bei den letzten allgemeinen Wahlen fast jeder Deputirte seinen Kommittenten versprechen mußte, fuͤr die Renten⸗Konversion zu stimmen; wenn man sich ferner erinnert, wie lebhaft und dringend dieser angeb⸗ liche National ⸗Wunsch von der Opposition angeregt und verthei⸗ digt wurde, zu wie vielen fuͤr die Konversionisten siegreichen par⸗ lamentarischen Kämpfen dieser Gegenstand Anlaß gab, so kann man sich nicht genug daruber wundern, wenn man heute die fruͤ⸗ heren Oppositions, Journale uͤber den Bericht des Grafen Noy in der Pairs⸗ Kammer mit einer Gleichguͤltigkeit hinweggehen sieht, als ob von der allerunnuͤtzesten und unbedeutendsten Maß⸗ regel die Rede gewesen sey. Der Courrier frangais, der fruͤher die Pairs Kammer mit der Feder zerrissen haben wuͤrde, unterlaßt es sogar, die gewohnliche Analyse von der ge⸗ strigen Sitzung zu geben. Der Constitutionnel weiß nichts Anderes zu sazen, als daß nun in diefer Session nicht mehr an die Renten- Konversion zu denken sey. Das Brogliesche Mini— sterium loͤste sich auf, weil die Deputirten-Kammer die Renten⸗ Konversion verlangte; seitdem sind A Jahre verstrichen, man hat die Maßregel von einem Jahre zum anderen verschoben, und setzt scheint man dieselbe in der Stille begraben zu wollen. „Es ist“, ruft ein hiesiges Blatt aus, „ein gar schönes Ding um eine parlamentarische Regierung!“ —
Das Commerce sagt in Bezug auf die Angelegenheiten von Buenos-Ayres: „Die Nachrichten, welche wir gestern uͤber den Zustand der dortigen Angelegenheiten publizirten, haben einen tiefen Eindruck hervorgebracht. Der größte Theil der Journale, selbst die „Debats“ stimmen darin uͤberein, daß jene von dem Admiral Dupotet entgegen genommene Vorschläge schmachwvoll fuͤr Frankreich sehen. Nur zwei Blatter sprachen sich in einem anderen Sinne aus, und es sind dies zwei Blatter der vormali— gen Opposition, die seit dem 1. Marz ministeriell geworden sind, der „Constitutionnel“ und der „Courrier frangais“, Das erstge⸗ nannte Blatt zieht die Richtigkeit unserer Nachrichten in Zwei⸗ fel; dies beweist nur, daß es schlecht unterrichtet ist, oder seyn will. Wir haben nicht einen Brief, sondern wenigstens 20 erhal⸗ ten und alle sprechen sich in derselben Weise, oder in noch leb⸗ hafteren Ausdrucken als wir uͤber das Benehmen des Admiral Dupotet aus. Der „Courrier francais“ geht noch weiter als der „Constitutionnel“; er giebt die Thatsachen als richtig zu, und versucht, die Vorschläge zu rechtfertigen. Er findet es ganz natuͤrlich, daß wir die Feindseligkeiten einstellen, daß wir die Blokade aufheben, daß wir auf alle Vortheile einer mühsam erlangten Stellung verzichten, ohne irgend eine andere Genugthuung erlangt zu haben, als das Versprechen des Rosas, einen bevollmächtigten Minister nach Paris zu senden. Aber dies ist noch nicht Alles; der „Courrier“ treibt die Einfalt und Unwissenheit so weit, daß er die nachfolgende Phrase nieder schreibt: „„Die Franzosen werden nicht allein, wie man es ver— langte, auf dem Fuß der beguͤnstigtsten Nationen behandelt wer— den, sondern man bewilligt uns auch noch die Reciprocitaͤt, und die Franzosen werden in Buenos-Ayres dieselben Vortheile genie⸗ ßen, wie die Ausländer in Frankreich.““ Es sind in jenem Satze eben so viel Irrthuͤmer wie Worte. Der „Courrier“ scheint gar nicht zu wissen, daß, als man verlangte, daß die Franzosen gleich den Unterthanen der beguͤnstigtsten Nationen behandelt wurden, man hauptsaͤchlich die Befreiung von den Diensten der Miliz verlangte. Wenn Rosas uns daher vorschlägt, unser Natio—⸗ nal ⸗ Garden ⸗ Gesetz, insoweit es die Ausländer betrifft, bei sich anzuwenden, so bewilligt er uns weit weni— ger, als der beguͤnstigtsten Nation; und uͤbrigens ist der Miliz Dienst, in einem Lande, wo ewiger Buͤrgerkrieg herrscht, gar nicht mit dem Dienste in unserer National-Garde
u vergleichen. In seiner ungluͤcklichen Sucht, Alles zu billigen, sindet der „Courrier“ auch, daß wir das Recht haben, die Ver⸗ buͤndeten aufzugeben, die wir selbst bewaffnet und angefeuert ha⸗ ben; aber vielleicht meint er, muͤßten wir stipuliren, daß sie fernerhin vor jeder Beeinträchtigung gesichert werden; dieses vielleicht ist in der That höchst moralisch. Wir fuͤr unser Theil sagen, daß, wenn die Franzoͤsische Regierung diejenigen nicht sicher stellt, die sie selbst zum Kampfe ermuntert hat, sie gegen Ehre und Rechtlichkeit handeln wuͤrde. Wenn alle jene Insinuationen von Herrn Thiers ausgehen, so bilden sie einen traurigen Kon— trast mit der Sprache, die er fruͤher, als er einen außerordent⸗ lichen Kredit fuͤr jene Angelegenheiten verlangte, auf der Redner— buͤhne fuͤhrte. Der Conseils-Praͤsident ist dem ganzen Handels—
gen und sich uͤber seine Absichten zu erklären.“
Der Konig hat gestern die Sommer-Residenz in Neuilly be⸗ zogen. — Der Herzog von Sachsen-Koburg-Kohary und sein Sohn haben die Ruͤckreise nach Deutschland angetreten. — Die dem Herzoge gestohlene Summe von 15000 Fr. hat sich in einem Schranke neben dem Zimmer des Herzogs wiedergefun— den, und die beiden Personen, die dieses Diebstahls wegen ver— haftet wurden, sind in Freiheit gesetzt worden.
Gestern Abend war hier allgemein das Geruͤcht verbreitet, daß der aäͤlteste Sohn des Don Carlos in Bourges verstorben sey. Die heute von dort angekommenen Journale erwähnen aber nichts davon; sie sprechen nicht einmal mehr von seiner Krank— heit, und jenes Geruͤcht erscheint daher ganz ungegruͤndet.
Man liest im Journal gensral: „Man spricht seit eini— gen Tagen in der diplomatischen Welt von einer strafbaren Angelegen⸗ heit, welche unsere auswärtigen politischen Beziehungen berührt. Alles, was wir fuͤr den Augenblick sagen duͤrfen, ist, daß diese Angeiegenheit an die erinnert, bei welcher vor zwei Jahren Herr von Fabricius vorkam, und an die, welche unter dem Kaiserreiche mit der Verurtheilung Michel's endete.“
Das Ministerium hat einen Agenten nach Brest gesendet, der sich daselbst an Bord der „Magilcenne“ die nach China be⸗ stimmt ist und an St. Helena anlegen wird, eingeschifft hat