Franzöͤsischen Kensuls sprechen. Sie kennen, m. H., das un, Summe von 1,090,900 Fr. anbiete, um die Mittel zu einer
glückliche Ereigniß, welches sich im Monat Februar d. J. zu—⸗ trug. Ein achtungswerther Geistlicher verschwand und man wußte nicht, was aus ihm geworden war. Die katholischen Christen im Orient stehen unter dem Schutze des d . Konsuls. Seine Pflicht war es daher, sich um das Schicksal jenes Geistlichen zu bekümmern. Wenn er sich auf eine leyale und gerechte Nachforschung beschraͤnkt hätte, so wurde ich mich hier über sein Benehmen nicht zu beklagen haben; aber er hat sich bei Gelegenheit sener Mordthat zum Ankläger nicht allein einer einzelnen Person, oder einer Familie, sondern zu dem einer Nation gemacht. Wenn er einen Schuldigen gefunden hätte, so war es seine Pflicht, denselben ohne Ansehen der Religion gerichtlich zu verfolgen. Davon war aber nicht die Rede. Man wollte bei Gelegenheit des Verschwindens eines Geistlichen eine religisse Verfolgung organi— siren. Der Franzoͤsische Konsul ordnete die Folter an, und waͤh— rend die Franzoͤsische Nation das Beispiel in Bezug auf die Gleichheit vor dem Gesetze und auf die religiöse Gleichheit giebt, war es ein Franzose, der exrceptionelle Maßregeln provocirte, der zur Folter seine Zuflucht nahm, der die willkuͤrlichen Maßregeln der Her ,, des Pascha unterstuͤtzte. empoöͤrte die anderen Agenten der Europaͤtschen Agenten im Orient dermaßen, daß sich eine Art von Conseil in Damaskus bildete, welches aus den Konsuln Oesterreichs, Rußlands, Preußens und Englands bestand. Der Franzoöͤsische Konsul nahm nicht daran Antheil, denn er war der Ankläger und die ubrigen waren die Vertheidiger. Die Regierung konnte das Benehmen ihres Agen— ten nicht gleichguͤltig mit ansehen. Ich weiß, daß der Conseils« Präͤsident in seiner hohen Unparteilichkeit einen Agenten an Ort und Stelle gesandt hat, um das Benehmen des Konsuls zu un— tersuchen. Ich glaube, daß er noch einen Schritt weiter gehen und statt eines Subaltern- einem höheren Beamten jenen Auf⸗ trag hatte ertheilen muͤssen. Es sind uns eine große Anzahl von Dokumenten zugegangen. In Jialien sind Briefe publizirt wor⸗ den, aber die Censur hat die Verbreitung derselben verhindert; und, wissen Sie, warum? Weil sie den Kultus vertheidigten, dem anzugehsren ich die Ehre habe.“ — Der Con seils-Prä— sident ertheilte folgende Antwort:
Die Angelegenheit der Juden in Damaskus hat eine unglückliche Berühmtheit erlangt, und der größte Theil der Details sind in ganz Eurepa bekannt; indeß glaube ich, daß es etwas voreilig ist, wenn man schon w eine bestimmte Meinung über die Vorfälle in jener Stadt abgiebt. Was mich betrifft, der ich Kenntniß von allen Dofu— menten, und der ich alle Verhöre gelesen habe, so würde ich mich als strafbar betrachten, wenn ich auf dieser Rednerbühne eine Meinung Über die Schuld eder Unschuld aller Derer, die in Damaskus angeklagt werden sind, abgäbe. Welches auch meint persönliche Meinung seyn möge, so darf ich sie doch nicht auf dieser Rednerbühne aussprechen. Ich beabsichtige auch nur Eins, nämlich das Benehmen des Konsuls zu rechtfertigen, der, wie wir bis auf genauere Erkundigung erklären müssen, sich so benommen hat, wie sich ein n,, . beneh⸗ men mußte. Ich will nicht behaupten, daß die von mir angeordnete Untersuchung nicht vielleicht neue Aufklärungen giebt. ber ich muß erklären, daß bis heute und nach allen bis jetzt be— kannten Thatsachen dem Französischen Agenten kein gegrün⸗ deter Vorwurf o machen ist. Es 3 21 daß er es sich sehr bat angelegen sevn lassen, das von der Türkischen Justiz eingeleitete Ver⸗ fahren zu beschleunigen. Aber alle mir zugegangenen Berichte stellen es durchaus in Abrede, 2 er die abscheulichen Martern verlangt habe, die von der Aegpptischen Justiz in Damaskus angeordnet worden seyn
sollen. 8 werde niemals die Französischen Agenten gegen die auslän⸗ .
dischen Agenten blindlings unterstützen, aber so lange das Unrecht der Ersteren nicht erwiesen ist, werde ich sie um so mehr unterstützen, je mehr man sie angreift. Sobald mirder Bericht des nach Damaskus
Dieses Benehmen
63 * würdigen Leichenfeier zu vervollstandigen. Herr Thiers, sagt man, abe es übernommen, auf dies edle Anerbieten zu antworten. s wird nicht angenommen werden, aber es hat nichts destoweni⸗ ger eine gewisse Sensation gemacht.“ , Man schreibt aus Toulon vom 30. Mai: Die auf der hiesigen Rhede liegenden Linienschiffe sind benachrichtigt worden, daß sie bald Truppen zu trangportiren haben werden. Es heißt,
daß die Armee der Provinz Algier um 6000 Mann und die in Franzksische Nation stark genug
Oran stehenden Truppen um 2000 Mann vermehrt werden wurden. Großbritanien und Irland. Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Sitzung vom 1. Juni. Graf Warwick zeigte an, daß er nach den Feiertagen auf Vorlegung des Berichts antragen werde, den die zur Untersuchung der Birminghamer Unruhen ernannten Kommissa— rien abgestattet. Als das Haus sich darauf, der Tagesordnung gemäß, in den Ausschuß uͤber die Bill hinsichtlich einer Reform des Kanzleigerichtshofes verwandeln wollte, beantragte Lord Lynd« hurst, daß diese Bill vorher noch einer Kommission zur Pruͤ— fung uͤberwiesen werden solle; der Lord-Kanzler hatte nichts hiergegen einzuwenden, und nachdem Lord Brougham zum er— stenmal wieder seit seiner Ruͤckkehr eine Rede gehalten, die sich n auf das Verfahren vor den sogenannten Billigkeits
erichten bezog, wurde der Antrag Lord Lyndhurst's ohne Wei— teres angenemmen.
Oberhaus. Sitzung vom 2. Juni. (Börsen-Halle.)
Sprache. Er erinnerte daran, daß auf seine Veranlassung die auf diesen Gegenstand bezuͤglichen Dokumente dem Hause vorge— legt seyen, und bemerkte, daß unter demselben sowohl eine Ab— schrift des Handels / Vertrages fehle, welchen Herr Mac Gregor im vorigen Jahre mit der Neapolitanischen Regierung negozlürt 3 wie auch Abschriften der zwischen jenem Herrn und der Britischen Regierung über diese Unterhandlung, bei der die Schwefelfrage eine bedeutende Rolle gespielt, gefuͤhrten Korrespon⸗ denz, wiewohl Lord Melbourne, als er (Lord Lyndhurst) auf Vor— legung jener Dokumente angetragen, die letzterwähnten ebenfalls mittheilen zu wollen ausdruͤcklich versprochen habe.
„Wenn Lord Melbourne, fuhr der Redner fort, sich etwa darauf berufen will, daß diese Papiere nicht ohne Nachtheil für den öffent⸗ lichen Dienst vorgelegt werden könnten, so müßte man ihm erwiedern, daß in einem solchen ale alle und jede Ausfunft hätte verweigert werden müssen, denn das Parlament wäre dann verpflichtet gewesen,
bar in gef, Unsicherheit versetzt worden ist, um so mehr, da man aus den öffentlichen Blättern erfäbren hat, daß der Traktat von Herrn Mac Gregor sowohl wie von den Neapolitanischen Unterhändlern wirk— lich unterzeichnet worden. Der Traftat hat die Britischen Kaufleute in Jialien nicht weniger als die Grundbesitzer und Kaufleute in Nea— pel selbst sehr befriedigt. auch hat die Neapolitanische Regie— rung der Ratification desselben begierig entgegengesehen. Wes⸗ halb diese nicht iron ist, bleibt ein Räthsel, für welches man indeß verschiedene Auflösungen versucht hat. Eine Derselben will man in der Aeußerung des Herrn Temple in einer seiner Depeschen an Lord Palmerston sinden, daß es nämlich unnütz sey, einen neuen Handels⸗Traktat mit einer Regierung abzuschließen, die dabei beharre, den alten zu verletzen. Das aber scheint gerade ein Grund mehr zur schleunigen Ratification des neuen, Traftates zu seyn. Der einzige
Die Neapolitanische Regierung ihrerseits hat von vorn herein behaup⸗ tet, daß keine solche Verletzung darin liege; in dem von Herrn Mac
gesandten Agenten zugegangen seyn wird, werde ich Näheres und Entscheidenderes Über diese Sache mittheilen können.“
Herr von Laborde bemerkte, daß Herr von Lamartine und er Gelegenheit gehabt hatten, sich in der Levante zu uͤberzeugen, daß die Israelitische Nation daselbst eine verdiente Achtung ge⸗ nieße, daß er aber zu gleicher Zeit nicht glauben konne, daß ein so achtungswerther Mann, wie der Franzoͤsische Konsul, die Vor— wuͤrfe verdiene, die man ihm von so vielen Seiten mache. — Herr Isam bert verlas einen ihm zugegangenen Brief, in wel⸗ chem der Franzoͤsische Konsul schwer angeschuldigt wird. Dies veranlaßte Herrn Thiers noch einmal, das Wort zu ergreifen: „Ich wundere mich“, sagte er, „uͤber die Zuversicht, mit welcher einige unserer Kollegen hier von den Thatsachen sprechen. Ich bin, vermoöͤge meiner Stellung, gewiß so gut unterrichtet, wie irgend Jemand, und wenn ich auf eine 2 Weise ent⸗ scheiden wollte, so konnte ich gegen alle bei dieser Angelegenheit betheiligten Personen die ernstesten Beschuldigungen vorbringen. Aber ich berücksichtige meine Stellung als Minister, und ich wunschte, daß man auch seine Stellung als Deputirter beruͤck⸗ sichtigte und nicht zweifelhafte Thatsachen im Angesichte Frank⸗ reichs fuͤr gewiß ausgabe.“ Es wurden hierauf saͤmmtliche Kapitel des Budgets fuͤr die auswärtigen Angelegenheiten ange⸗
nommen, und man ging zu dem Budget des öffentlichen Unter, tret
richts über.
Paris, 3. Juni. Der Moniteur enthält heute endlich den ausführlichen Bericht des Marschalls Valse über die Expe— dition nach Medeah. Derselbe ist von ungemessener Lange, aber
er enthält im Wesentlichen nichts . als bereits durch die e. h
vatbrtefe bekannt ist. Der Marschall giebt den Verlust an Tod⸗ ten und Verwundeten auf etwa 6 bis 7100 Mann an. — Uebri—⸗ gens ist man mehr als je aberzeugt, daß der Marschall Valse jetzt abberufen werden wird. Hinsichts seines Nachfolgers scheint noch keine bestimmte Wahl g en zu seyn.
Die Marschallin Bessieres, Herzogin von Istria, ist gestern, 36 Jahr alt, mit Tode abgegangen.
Die Regierung publizirt te nachstehende telegraphische Depesche aus Bayonne 21. Mai: Der e (rere , e, von Bayenne an den Minister des Innern: „Am 25. ist das vorgeschobene Fort Sant Pedro bei Morella mit 12 Of⸗ fizieren, 83 Soldaten und 4 Kanonen in die Hände der Trup⸗ pen der Königin gefallen. Andere kleine Forts sind von dem ĩ verlassen worden, der keinen großen Widerstand mehr
wird
Die bekannten Beziehungen des Capitole mit der Napoleo⸗
i Familie geben den nachfolgenden er, . die es seinem heutigen Blatte eine gewisse Authenticität. Man unterhielt sich gestern Abend in den politischen Salons wiel von einem Schreiben des Grafen von Survilliers (Joseph den Conseils⸗Präsidenten, welches Letzterem durch
Herzog von ua ü t worden ware. In diesem Schreiben wird daß der Graf Survilliers, nachdem er Cenntniß von dem der Kammer erhalten habe, der Fran⸗ Regierung im Namen der Kaiserlichen Familie die
Gregor —— 9 Traktate wurde aber ausdrücklich fesigesetzt, daß das Monopol von einem bestimmten Tage an anfhören olle wäre also der Traktat ratifizirt worden, so würde dadurch die schwierige und lästige Frage ein für alle Mal beseitigt worden seyn.“
An diesen Tadel knuͤpfte Lord Lyndhurst noch andere Aus, stellungen, unter Anderem, daß die Regierung nicht eher zu ener⸗ gischen Maßregeln gegriffen habe, als kurz zuvor, ehe die Sache dem Parlament vorgelegt worden, daß die Vermittelung in Pa— ris negoziirt werden solle, so daß vierzehn Tage daruͤber hingin⸗ en, ehe man von Neapel Antwort auf geschehene Anfragen er— alten konne, wodurch die Inhaber des Yer i, Alles erhielten, was sie wollten, namlich Zeitgewinn, wie denn die Neapolitanische — 2 im Verein mit denselben gleich anfangs nichts als eine halbjahrige Frist, also bis zum Juni, behufs Aufhebung des Mo, nopols verlangt habe. Lord Lyndhurst schloß mit dem Antrage auf Vorlegung des erwähnten Vertrages. Sie wurde von Lord Melbourne, als jedenfalls vor Beendigung der jetzt stattfinden⸗ den Unterhandlungen unpassend, verweigert. Zugleich bemerkte der Minister 61 daß Herr Mac Gregor gar nicht beauftragt gewesen sey, einen e. s-Vertrag abzuschließen, sondern nur, einem Wunsche der Neapolitanischen Regierung zufolge, mit der⸗ selben wegen Revision des bestehenden Tarifs in Berathung zu
en. ö „Während seines Aufenthalts in Neapel“ sagte der 3 hatte Herr Mac Gregor mehrere Konferenzen mit dem Fürsten Cassaro und entwarf mit demselben gemeinschaftlich verschiedene Noten, welche, wiewohl auf zweckmäßigen Grundsätzen beruhend, doch nicht die Grund⸗ lage eines Traftats waren und deren Ratifscation nicht dem Interesse des Landes gemäß gewesen wäre. Sie enthielten nicht die Auf⸗ ebung des Schwefel⸗Monopole, im Gegentheil würde dasselbe, zufolge jener Noten, aufrecht erhalten worden seyn, denn dieselben stipulirten ganz einfach nur, daß der Britische Handel nicht durch irgend ein neües Monopol beschränkt werden solle. Die von der Regierung vorgelegten Papiere geben über die Schwefel-Frage an sich bis zum Eintritte der en ff, Vermittelung vollkommen genügende Auskunft. Mit dem Eintritte derselben beginnt eine neue Periode der Unter⸗ handlung, und diese würde durch weitere Vorlagen gestört werden.“ Lord Melbourne gab schließlich zu, daß die Verhandlungen in Paris Verzögerungen herbeifuͤhren koͤnnten, erklärte aber, daß keine Suspenston der Unterhandlungen stattgefunden habe. Lord Lyndhurst sah sich durch diese Erklärung veranlaßt, seine Mo⸗ tion zuruͤckzunehmen, und das Haus vertagte sich bald nachher.
Unterhaus. Sitzung vom 1. Juni. Die Berathung über die Bill wegen der Union der beiden Kanada's wurde bis um 19ten d. M ausgesetzt, und zwar auf Verlangen Sir Ro— ert Peel's, der eine möglichst ausführliche Erörterung der Details fur nothwendig erklaͤrte. Herr Talfourd brachte eine
etition des Herrn Feargus O Connor ein, in welcher er sich aber die ihm in JorkCastle widerfahrene Behandlung beschwert und Ueberführung in das Gefaͤngniß der Queen's Bench verlangt. Die Petition wurde auf die 3 des Hauses niedergelegt. Ehe das Haus in den Ausschuß Über die Erhöhung uͤberging, brachte Herr schen der Tuͤrkei und Aegypten zur gendermaßen äußerte:
ume die Differenzen zwi— prache, indem er sich fol⸗
sein Urtheil über die Sache ganz aufzuschieben, während es jetzt offen⸗
ill in Betreff der Zoll⸗S
„Man steht im Begriff, das Englische Volk wegen der auswärtigen Politik seiner Regierung höher zu bestenern. Dag sollte dieses Haus nicht zugeben, da in der Thron-⸗Rede gesagt wurde, es werde durch die Eintracht der fünf Mächte der Frieden erhalten werden. Nun aber handelt unsere Regierung nicht im Einklange mit Frankreich, um den Frieden zu bewahren. Seit jener Rede ist das Franuzösische Ministe⸗ rium verändert worden, und der Französische Gesandie, als er seine Politik hinsichtlich der Türkei und Aegvptens auseinandersetzte, erklärte, daß er dieselbe der Britischen Regierung mitgetheilt habe, ünd daß die
u sie durchzusetzen, möge nun jene Regierung damit übereinstimmen oder nicht. England hat nun wirk⸗ lich ein anderes Verfahren eingeschlagen und, als Rußlands Freund sich jeigend, mit den Feinden der Türfei gemeinschaftliche Sache ge⸗ macht, wodurch dem Lande eine Ausgabe von einer halben Million verursacht und der Friede zwischen der Türkei und Aegppten verhindert wird. Ich habe ferner gehört, daß Frankreich sich erboten, zehn Linienschiffe aus dem Müttelländischen Meere zurückzuziehen, falls England ein Gleiches thun wolle. Hieraus geht deutlich hervor, daß Frankreich nicht zum Kriege geneigt ist. (Hört! Der Streit zwischen Frankreich und England ist, ob Sprien mit Aegppten verbunden seyn soll, oder nicht. Die Englische Regierung will Sprien nicht im Be sitz Mehmed Alt's lassen. Herr Thiers aber hat erllärt, er werde es nicht zulassen, daß England Syrien von Aegppten trenne. Meiner Ansichi nach sellten Frankreich und England in allen Fragen der Eu⸗ ropäischen Politit zufammenhalten; sialt dessen widersetzt sich England jetzt der Politik, welche Frankreich hinsichtlich Aegvptens ju befolgen Willens sst, und der man sich unsererseits anschließen sollte. Im Jahre 1833 wurden Sprien und anderes Gebiet von der Fürkẽ an Mehmed All als Paschalst überlassen; später aber suchte der Sultan ihm diesen Besitz wieder zu entreißen, was ihm je⸗ doch nicht gelang. Nun haben die, Britischen Unterhandlungen den Frieden gestört, der zwischen der Türkei und Aegppten hätte abge⸗ schlossen werden können, als Mehmed Ali sagte, er wolle die Türtische
Lord Lyndhurst brachte heute die Schwefelfrage von neuem zur zlotls zurictgeben, nur auf Sprten sönne er nicht Verzicht leissen, fonst
jedoch wolle er gern auf eine von Frankreich und England garantirte Uebereinkunft eingehen. Wenn nun England es unternimmt, Sprien dem Pascha zu entreißen, so kann ein solcher Versuch nicht ohne große Kraftentwickelung geschehen, und er wird wahrscheinlich zu einem all⸗ gemeinen Kriege führen. (Hört! Ich erlaube mir daher, den edlen Staats-Seereiqir für die auswärtigen Angelegenheiten zu fragen, ob er bei der Pelitlk zu beharren gedenkt, die eine bedentende Streitmacht im Mittellaͤndischen Meere erfordert und uns so vie Geld kestet? Tas Haus möge sich wohl besinnen, ehe es eine Bewilligung zu Gunsten der nach dem Mittelländischen Meere geschickten Erpeditien macht, und der edle Lord ist verpflichtet, uns zu überjengen, daß diese Streitmacht zu heilsamen Zwecken dorthin gesandt worden. Bis jetzt hat die Wi he Regierung hier noch leine Erklärung darüber gege⸗ ben, während in der Französischen Teputirten⸗-Kammer die ganze Frage deutlich erörtert worden ist. Ich srage also den edlen Lord, ob von Seiten der Französischen Regierung direkt oder indirelt die Berstellung gemacht worden, daß es wünschenswerth sey, den Frieden zwischen der Türkei und Aegvpten zu befördern, und daß ein Theil der Geschwader Frankreichs und Englands aus der Levante zurückgezogen werden möch⸗ ten, so wie auch, ob der edle Lord in Uebereinstimmung mit den an⸗ deren Mächten gehandelt hat, wie in der Thron-Rede gesagt war?“
Lord Palmerston ertheilte hierauf folgende Antwort
„Der ehrenwerthe Herr versetzt mich in eine eigenthümliche Schwie⸗ rigkeit, wenn er die Details einer Unterhandlung, die noch nicht ge⸗ schlossen ist und über die weder die öffentlichen Interessen noch meine Pflicht als Minister etwas mitzutheilen erlauben, in eine vorzeitige Diskussion hineinzieht. Allein obgleich ich nicht alle Falta mittheilen kann, welche der ehrenwerthe Herr verlangt, so kann ich doch dem Hause die Versicherung geben, daß alle Behauptungen desselben über die auswärtige Politik des Landes, über die Mittheilungen an 2 Thiers und Über die Politik des Britischen Botschafters in Kenstanti nopel durchaus falsch sind. Der ehrenwerthe Kerr hat gesagt, das
Grund nämlich, aus welchem England an dem Schwefel⸗ Y donopol An⸗ 8 6 s f f dert w orde ĩ iti stoß neh ne konn d Van eh u sfgesor t w , wegen meiner fe lerhaften Politik die men t war der, daß es den Tr aktat von 1816 verletze. Steuern ; fs
u erhöhen. Will derselbe leugnen, daß die Masse dieser Steuern theils durch Maßregeln, die er selbst unterstützte, theils durch die Herabsetzung des Porto's, theils durch die Empörung in Kanada, theils durch die Chinesischen Angelegenheiten veranlaßt wurde? Ein sehr nubedeutender Theil dieser Steuern ist für die Marine verwendet worden. Die vermehrten Ausgaben für die Marine wurden nicht durch die Ereignisse im Orient veranlaßt, sie wurden dadurch herbeigefilhrt, daß man die Marine Englands mit der Ma⸗ rine anderer Nationen auf gleichen Fuß stellen wollte. Bei den wichtigen Fragen, die in allen Theilen der Welt schweben und bei dem Zustande der Marine anderer Mächte wird nur ein kleiner Theil der Summe, die man von dem Hause verlangt, auf die , Frage verwendet werden. Weder in noch außer dem Hause kann Je⸗ mand mehr Werth auf die Allianz zwischen Frankreich und England legen, als ich. Diese Allianz ist höchst wohlthätig für die Interessen beider Länder, so wie für den Frieden Eurepas, und seitdem ich im Amte bin, habe ich dieselbe sietg nach Kräften zu fördern gesucht; aber ich bin der Meinung, daß die Britische Negierüng nicht den Regierun⸗ gen Frankreichs, Preußens, Oesterreichs oder irgend eines anderen Lan— des folgen darf. England hat nur auf England allein zu sehen, und daß die Regierung einer anderen Nation irgend eine , Politit befolgt, ist kein Argument für einen Britischen Minister. Ich leugne, daß die Französische Regierung jemals die Absicht zu erkennen gegeben hat, die Waffen gegen die anderen vier Mächte zu ergreifen. Frankreich weicht allerdings von der Meinung der Übrigen vier Mächte ab, aber das ist noch kein Grund zu dem Verdacht, daß es feindselige Absichten hege. Frankreich müßte in der That, wenn es fich zum Bertheidiger fremder Interessen aufwerfen wollte, weder auf seine eige⸗ nen Interessen, noch auf seine Verpflichtungen Rücksicht nehmen. Wag die von dem ehrenwerthen Herrn erwähnte Note vom Juli v. J. be⸗ trifft, so wäre es in der That kein geringes Kompliment für Eng⸗ land. wenn es wirklich einen seichen Cinsiuß auf die vier Mãchte ausübte; allein dies ist nicht der Fall. Frankreich hat es nie verhehlt, daß es diese Note nicht als bindend betrachte. Die in der Thron Rede ausgesprochene Nothwendigkeit, die Integrit t des Osmanischen Reiches aufrecht zu erhalten, stimmt vollkommen mit meiner Ansicht überein, denn je mehr ich über diesen Gegenstand nach— denke, um so mehr überzeuge ich mich, daß es durchaus im Britischen Interesse liegt, die Integrität und Üinabhängigfeit des Osmanischen Reiches aufrecht zu erhalten, und daß eine Zerstilckelung jenes Reiches 5 , . 9. r,. Nachtheil seyn würde. Uebrigens kann h ichern, daß, wenn auch unter den groß ö
verschiedene Ansichten über een n, , von der Art ist, daß ein Krieg dieserhalb zu befürchten wäre.“
Ein neues Hinderniß wurde dem Beginn der Ausschuß⸗ Verhandlungen über die Zoll-Bill durch Herrn Ehristopher in den Weg gelegt, der den Antrag stellte, das Haus solle erklaren, daß es ungerecht und unangemessen sey, eine zur Deckung des Einnahme Desizits erforderliche Auflage auszuschreiben, die bloß auf das Volk von Großbritanien falle, da das Irlandische Volk keine direkte Steuern zu bezahlen habe. Oberst Sibthorp un— terstuͤtze die Motion, aber die Irländischen Mitglieder widerfetz⸗ sich ihr alle, ohne Unterschied der Partei, Serjeant Jackson eben sowohl wie O Connell, indem sie bemerklich machten, daß die direkten Steuern bloß deshalb in Irland abgeschafft worden, weil sie die Kosten der Erhebung nicht gedeckt hätten. Wie be⸗ reits gemeldet, wurde die Henn! auch mit 86 gegen 11 timmen verworfen. Als nun endlich das Haus sich zum Ausschuß konstituirte, zeigte der Kanzler der Schatz— kammer an, daß, da es sich ergeben habe, daß die gleich— mäßige Erhöhung des Zolles von Bauholz auf Ostsee⸗ und Ka—
sind Befehle zur
diese Frage herrschen, doch keine derselben
nadisches Holz, wenn sie nach Prozenten geschehe, der Einnahme mehr schaden als nuͤtzen werde, er im Laufe der Woche einen neuen Antrag 9 beabsichtige, demzufolge der Zoll⸗Auf⸗ schlag auf alle Arten Bauholz in gleichem Quantum aufgelegt werden solle. Die einzelnen Klauseln der Bill wurden dann, je— doch zum Theil erst nach erfolgter Abstimmung, genehmigt. Hier— auf ward die Bill wegen der Reserve⸗Länderelen der Kanadischen Geistlichkeit zum erstenmale verlesen. Auch trug Herr P. Ho— ward in echt Sitzung auf Vorlegung der Korrespondenz zwi— schen dem auswärtigen Amte und der n Regierung in Betreff des Transports der Ueberreste Napoleon's nach Frankreich an, welche zugestanden wurde.
Unterhaus. Sitzung vom 2. Juni. Einen großen Theil der heutigen Sitzung nahm die Diskussion uͤber einen An— trag des Herrn O Brien in Anspruch, dessen Zweck dahin ging, Mitgliedern der arbeitenden Volksklasse große Vortheile bei der Auswanderung nach den Britischen Kolonieen zuzusichern, ein Antrag, welchen Herr O Brien in eine Reihe von Resolutionen kleidete und durch die Nothwendigkeit motivirte, der Britischen . neue Konsumenten in einer wohlhabenden und zahlrei— chen Kolonial⸗Bevolkerung zu schaffen, so wie zugleich den Ar— beitern in mehreren Theilen des Landes, insbesondere in Irland, die Aussicht zur Verbesserung ihrer traurigen Lage darzubieten. Herr Hutt unterstuͤtzte den Antrag, der indeß bei den Mit—
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e ten eingeladen waren. Im Gefolge des Herzogs von Leuchtenberg Aus dem Haag, J. Juni. Die zweite Kammer der befinden sich der General Ignacieff, Baron Zoller, Generalstaaten hat vorgestern die Berathung über die von der Northmann und der Priwat-Secretair Munssard. Regierung in drei Serien vorgelegten Gesetz Entwuͤrfe wegen NVeform der Verfassung begonnen, und sie gestern in zwei Ehren, bei dem Kronprinzen auf dem Schlosse großes Souper Sitzungen, Morgens und Abends, so wie heute sortgesetzt. und Konzert. Der erste Entwurf der ersten Serie, betreffend die Einthellungen Se. der Provinzen, die Scheidung der Provinz Holland in zwei Comtoirs, Pehr Westerstrand, der ihm übertragen gewesenen
zogthums Limburg in die Reihe der Provinzen, wurde erst Königl. Theater entbunden. gestern nach langen Debatten, in denen sich die Gegner beson⸗
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mit 41 gegen 11 Stimmen angenommen. Da sich indeß hier Mitgliede erwählt.
drei Viertheile der anwesenden Mitglieder als zustimmend er das bevorstehende Semester.
geben, zeigte der Vorsitzer an, daß (wie der technische Ausdruck ä
fuͤr die Ablehnung eines eingebrachten Gesetzentwurfes ist) „Se. Dänemark. Masestät werden ersucht werden muͤssen, den gemachten Vorschlag in Kopenhagen, 4. Juni. (Alt. M.) Der Studenten⸗ nähere Erwägung zu ziehen.“ Dieser Antrag des Praͤsidenten sand verein beschloß in seiner vorgestrigen Versammlung, daß der Be— indeß Widerspruch, und es wurde darauf mit 16 gegen 9 Stimmen be, schluß der fruheren General-Versammlung, welcher das schon er— schlossen, den Entwurf als nicht abgelehnt zu betrachten und ihn wähnte Schreiben des akademischen Senats hervorgerufen hatte, demgemäß der ersten Kammer zu uͤbersenden. Der zweite mini- unveraͤndert bleiben solle. Die Zahl der Votirenden war 315, sterielle Entwurf, welcher verfuͤgt, daß dem Könige in Amster-wovon 161 für Sanctionirung des Beschlusses und 151 fuüͤr Wi— dam die Huldigung geleistet werden solle, wurde eben so wie der derrufung desselben stimmten. Nach dem Schritt, der von
gliedern des Hauses so wenig Anklang gefunden hatte, daß nur etwa 50 anwesend waren, um ihn anzuhsren. Unter den Rednern, welche sich fuͤr den Antrag aussprachen, aäͤußerte unter Anderen Capitain Boldero, daß es jetzt zugleich auch an der Zeit sey, Militair⸗-Ansiedelungen in den Kolonieen, besonders in Kanada, anzulegen, und dadurch die großen Ausgaben fuͤr das Heer zu ermäßigen, ohne den nothwendigen Dienst desselben zu beeinträchtigen. Herr Villiers, der Gegner der Getraide⸗Ge— setze, sprach sich auch gegen den vorliegenden Antrag aus, weil er nicht dafuͤr stimmen könne, den zuruͤckbleibenden Theil der Be— wohner des Landes noch höher zu belasten, um den Auswande— rern eine Bruͤcke zu den Kolonieen zu bauen und uͤberdies der Ansicht seyn muͤsse, daß nicht Ueberfluß an Menschenkräften im Lande das Uebel sey, sondern der Umstand, daß die Existenz der Getralde⸗Gesetze die Verwendung der Kapitalien und demgemäß auch die gehoͤrige Benutzung der Menschenkraͤfte beschraͤnke. Nach— dem noch mehrere Andere gegen den Antrag gesprochen hatten, nahm der Kolonial⸗Minister, Lord John Rufselt, das Wort, um darzuthun, daß das jetzt eingefuͤhrte System, die Auswande— rung mittelst des Ertrages aus dem Verkauf der Kolonial-Lande— reien zu befoͤrdern, als das zweckmaͤßigste erscheine und eine fer— nere direkte Unterstuͤtzung, wie sie Herr O Brien wolle, nicht nothwendig sey, wobei er indeß hervorhob, daß eine Unter— stuͤtzung durchaus erfordert werde, wenn man diejenigen Auswan— derer erhalten wolle, welche allein den Kolonieen wirklich nuͤtzlich werden könnten, nämlich junge verheirathete Leute. Daß die Auswanderung jetzt schon sehr bedeutend sey, wies Lord John Russell durch Zahlen⸗Angaben nach, aus denen unter Anderem hervorgeht, daß seit 1830 fast 1 Million und im vorigen Jahre allein 52,207 Individuen von England nach den Kolonieen und den Vereinigten Staaten ausgewandert sind. Nachdem auch Sir Robert Peel sich den Resolutionen widersetzt hatte, wurde der Antrag des Herrn O Brien ohne Abstimmung abgelehnt.
Demnachst war die Motion des Herrn Ellis Über die Verhält—
nisse von Krakau an der Tagesordnung; sie mußte aber, jetzt schon zum dritten Male in dieser Session, wegen Abwesenheit des Antragstellers ausgesetzt werden.
London, 3. Juni. Die Königin und Prinz Albrecht haben sich gestern, in egleitung des Fürsten von Leiningen, nach Schloß Windsor begeben.
Graf Durham ist am Sonntag mit seiner Familie nach dem 1. abgereist, um sich nach Karlsbad, nicht nach Spaa, zu
egeben.
; Auf O Connell's ausdruͤckliche Aufforderung, die, wie es scheint, eine Folge des neulich erwähnten, vom Lord-⸗Lieutenant an den Agitator gerichteten Schreibens war, hat sich die Hand— werker⸗Union zu Dublin kurzlich aufgeloͤst.
Den Kommissgrien der verschiedenen Werfte des Königreichs auung von neun Linien- und sechs Dampf— schiffen ertheilt worden. Die Arbeiten sollen sofort beginnen, um so schnell wie möglich beendigt zu werden.
Nach Berichten vom Vorgebirge der guten Hoffnung bis zum 8. April hatten die ausgewanderten Bauern zu Port Natal dem Kaffern- Häuptling Dinghaan eine gänzliche Nieder⸗ lage beigebracht. Dinghaan ist mit nur 100 Mann entflohen, und 36,000 Stuck Vieh sind ihm abgenommen worden. Um sich far ihre Kosten zu entschädigen, die auf 122,609 Rthlr. be— rechnet werden, haben die Emigranten das ganze Gebiet jenes Däuptlings in Besitz genommen und den befreundeten Haͤuptling
anda zum Könige der Zula's eingesetzt, mit dem sie ein Schutz- und Trutz Bandniß abschlossen.
Die Inhaber Portugiesischer Fonds haben durch ihren Agen— ten, Herrn Thornton, dem Portugiesischen Finanz ⸗Minister, Herrn Ferraz, die Bedingungen vorlegen lassen, unter welchen sie zu einer Uebereinkunft hinsichtlich der rückständigen und kuͤnftigen Dividenden bereit seyn würden; diese Bedingungen sind: 1) baare n von 39 pCt. der Dividenden, mit allmaliger Vermehrung, obald die Mittel der Portugiesischen Regierung dies gestatteten; ni die andere Hälfte der künftigen so wie der ruͤckstaͤndigen
ividenden Anweisung von 3 proc. Obligationen der inlaͤndi— schen Schuld zum Preise von 0 pCt.; endlich 3) Einwilligung in die Gultigkeit der fruͤher fuͤr ruͤckstandige Zinsen ausgestellten Schuldscheine, die schon hätten eingelegt werden sollen, jedoch mit dem Beding regelmaͤßiger Verzinsung derselben.
Der Sklavenhandel wird in den Afrikanischen Gewaͤssern noch immer mit ungebrochener Frechheit betrieben. An der Kuͤste von Mozambique waren kuͤrzlich a. Sklavenschiffe gescheitert,
dritte, den Staatsrath betreffend, in der heutigen Abend-Sitzung dem Konsistorium der Universitaͤt geschehen ist, kann dieser Be— ohne Abstimmung angenommen. Der vierte Entwurf wegen der schluß, wodurch sich die Studenten gleichsam in Kriegszustand veränderten Anzahl der Mitglieder der Kammer fand Widerspruch, mit ihrer Behoͤrde gesetzt haben, nicht ohne nachtheilige Folgen indeß entschieden sich endlich 5 gegen 8 Stimmen für denselben. fuͤr den Verein bleiben, der von Anfang an den Keim seiner Der fuͤnfte Entwurf wegen Wegfallens des Art. 38. der Vefas⸗Auflösung in sich getragen zu haben scheint und sich jetzt ohne sung (welcher bestimmt, daß in Friedenszeiten die Versammlung Zweifel zersplittern wird. .
der Generalstaaten von Jahr zu Jahr abwechselnd in einer suͤd— Der Senior der Daänischen Geistlichkeit, der Jubelgreis lichen und noͤrdlichen Stadt des Landes gehalten werden solle) Probst Seyer Mahling Beyer, ist in einem Alter von 99 Jah— wurde ohne Abstimmung angenommen; der sechste Entwurf, das ren 9 Monaten und 19 Tagen gestorben. Er war am 11ten Stimmrecht u. s. w. betreffend, mit 11 gegen 10 Stimmen. — August 1710 geboren und hat also unter 5 Koͤnigen, von Chri— Heute endlich hat die Kammer den auf Feststellung der Civilliste stiaä dem Sechsten an, gelebt. Bis in sein 96stes Jahr ver— des Königs bezuͤglichen Gesetz Entwurf der zweiten Serie mit 47 waltete er sein Amt mit ungeschwächter Kraft. Er war Probst gegen 8s Stimmen angenommen. in der Seelaͤndischen Harde von Vester-Flakkebjerg.
„Thisted Avis“ meldet, daß sich durch den Nordwest-Sturm Aus dem Haag, J. Juni. Gestern waren noch zwei Siz⸗ auf der Landzunge bei Agger ein neuer Kanal oder Durchbruch zungen, nämlich eine Vormittags und die andere des Abends, gebildet haben soll.
in der zweiten Kammer der General-⸗Staaten. Die Gesetz-Ent— Der „Handelszeitung“ zufolge, hat der hiesige Mechanikus wiürfe zur Modifizirung des Grundgesetzes wurden saͤmmtlich Thomns eine Maschine verfertigt, auf welcher durch ein Frauen— mit großer Stimmen-Mehrheit angenommen, nachdem der Mi⸗ zimmer und 1 Kind in 12 Stunden 40 Pfd , und durch 2 Er— nister der Auswaͤrtigen in Bezug auf die Verhaͤltnisse Limburgs wachsene in derselben Zeit 50 a 61 Pfd. Werg (Heede) gehechelt um Deutschen Bunde einen Vortrag gehalten, dessen Druck werden konnen, und zwar in solcher Vollkommenheit, daß damit eschlossen wurde. 50 pCt. mehr als auf die gewöhnliche Weise produzirt wird. Auch wird der Faden, der hernach herausgesponnen wird, viel platter und ebener.
Belgien.
Bruͤssel, 2. Juni. Heute hat in der Kammer die Dis— kussion des Anieihe⸗Prosekts begonnen, wie es die Regierung vor⸗ Deutsche Bund es staaten.
gelegt. Die Central⸗Section hat bekanntlich dasselbe amendirt Dresden, 4. Juni. (L. A. 3.) Der Deputationsbericht und die verlangte Summe reduzirt. — Herr Peeters spricht der zweiten Kammer uͤber den Preß-Gesetz-Entwurf ist jetzt gegen das Gesetz, nicht weil er den Nutzen der Eisenbahnen be⸗ im Druck erschienen. Die Deputation zerfällt in eine streitet, sondern weil die Regierung bloß die reichen Provinzen Majoritͤt und Minoritäͤt, deren Anträge folgendermaßen im Auge hat und nichts fuͤr die Campine thut, fuͤr welche die gestellt sind. In der Voraussetzung, daß die von der Anlage eines Kanals eine wahre Lebensfrage sey — Herr Mil- Deputation versuchten Verbesserungen des Gesetz-Entwurfes die camps spricht ebenfalls dagegen, nicht um der Regierung zu op⸗Genehmigung erlangen sollten, empfiehlt die Deputation zwar: poniren, sondern weil die Eisenbahnen nicht die Erwartungen er⸗ 1) die Annahme des vorgelegten Gesetz-Entwurfes, fügt jedoch
hen die Industrie mehr kompromittiren, als ihr nützlich seyn wer⸗ mit der ersten Kammer, an die hohe Staats-Regierung den An— den, und weil man häufig das allgemeine Interesse dem lokalen trag stellen, daß dieselbe durch ihren Gesandten am Bundestage opfert. Vor allem sey es nothwendig, den Export zu befoͤrdern auf nunmehrige Aufhebung der in Bezug auf die Presse erlasse— und darum werde er nur fuͤr die Vollendung der Bahn nach der nen provisorischen bundesgesetzlichen Bestimmungen und alsbal— Graͤnze Preußens stimmen, weil diese Macht die einzige sey, welche Bel⸗ dige Verwirklichung des Art. VIII. der Bundes-Akte unter d. gien eine wahre Reciprocitaät darbiete. Der Finanz⸗Minister verthei⸗ in Bezug auf die Freiheit der Presse hinzuwirken bemüht seyn digte sein Projekt und erklaͤrte, die Regierung koͤnnte die verlang⸗ moge. Hieran wurde sich aber als ten 90 Millionen nicht entbehren.
stimmten 6 Millionen verschoben werden könnten, daß 12 Millio— nen der Anleihe erst im Jahre 1812 ausgegeben werden sollten, : daß der Rest, und wäre es auch 14 bis 16 Millionen, durch den lenthalben bei.
Millionen mit einbegriffen, und man muß dagegen noch schaffen, also: den Gesetz⸗Entwurf abzulehnen. l, 400,000 Fr., die aus Irrthum vergessen worden, hinzufuͤgen; die 12 Millionen werden allerdings erst 1842 ausgegeben, aber die Regierung war der Meinung, daß, wenn dem Leiher durch lange Termine größere Bequemlichkeit goͤnnte, welches der Landtag bis zum 21. Juni prolongirt wird, wo er man auch bessere Bedingungen erhalten werde. Die Central⸗ jedoch bestinimt geschlossen werden soll.
Dresden, 5. Juni.
andere Nachtheile haben. Was die Art des Abschlusses der An- einige Vereinigung beider Kammern daruͤber denken koͤnne. leihe betrifft, so glauben auch wir, daß der Weg der offentlichen
Konkurrenz der beste ist, nur muß man uns das nicht zur abso— Marburg, 1. Juni. luten Bedingung machen, da wir sonst auf eine Coalition von Vangerow (geb. zu Schiffelbach in Oberhessen den 5. Kapitalisten stoßen koͤnnten. — Der Minister der offentlichen Ar⸗ beiten, Herr Rogier degerkt, da die Section die 31 fuͤr die Eisenbahnen verlangten Millionen nicht zu hoch gefunden habe, so mußte auch die ganze Summe bewilligt werden. Auf die Be⸗
finitiv erhalten und angenommen.
Braunschweig, 2. Juni. (Frkf. J.)
anfangs nur die Bahn von der Schelde nach dem Rheine beab—
tragt worden.
Lüttich, 4. Juni. e nn r Cockerill brach heute fruͤh ein Feuer aus, das dieses schoͤne Eta— blissement verzehrt haben wuͤrde, wenn nicht sammtliche Arbeiter So werden dann nun an dem,
Flammen bald nach ihrem Entstehen wieder gedämpft wurden.
Schweden und Norwegen reichen Kämpfers gegen den Weltenherrscher, Erzherzogs Karl — l d ö
von Oesterreich, des Herzogs Friedrich Wilhelm von Braun—
nachdem in jedem derselben 300 Sklaven, die man während des Sturms eingeschlossen hatte, erstickt waren. Die Mannschaft der beiden Schiffe und 200 Sklaven wurden gerettet. Zwel Skla— venschiffe, von denen eines 600, das andere 400 Sklaven an Bord hatte, sind von dem Britischen rig gg if „Modeste“ auf gebracht worden. Aus dem Hafen von amn gi sollen waäͤh⸗ rend der letzten Hälfte des vorigen Jahres 12, 000 Sklaven aus gefuͤhrt worden seyn. Von Mocamba, 12 Englische Meilen suͤd— lich von Mozambique, hatte ein Portugiesisches Schiff 209 Skla— ven ausgeführt, ohne den Zoll von 7 Dollars für den Kopf zu dee hlen, und wurde deshalb durch bewaffnete Böte des Gouver— neürs verfolgt, wußte sich aber derselben zu entledigen und ge— wann das Weise.
aximilian von Leuchtenberg ist am 31. Mai zum Besuche sei sische Abbilder der spaͤtesten Nachwelt aufbewahrt werden. r Schwester, Ihrer Königl. Hoheit der Kronprinzessin, so wie r uͤbrigen Mitglieder der Königlichen Familie, auf einem Kai— Hamburg, 14. Juni. Ihre Kaiserl. Hoheit die Großfuͤr— rlich Russischen Dampfboote aus St. Petersburg hier einge stin Helena, Gemahlin des Großefürsteu Michael von Rußland, offen. Am Tage vorher hatte der Hof erst die Nachricht erhal ist, unter dem Namen einer Graͤfin Romanow, nebst ihren drei en, daß ihm ein so angenehmer Besuch bevorstehe. Der Herzog Töchtern hier eingetroffen. wurde bei seiner Landung von dem Chef des Marine⸗Departe— ments, Freiherrn Lagerbselke, dem Ober-Statthalter und dem — — Frankfurt, 5. Juni. Die herannahende Saͤkular— Kommandanten von Cre rhein empfangen. Se. Kaiserl. Hoheit feier der Erfindung der Buchdruckerkunst ist nun auch hier der begab sich sogleich zu dem Kronprinzen und der Kronprinzessin, Gegenstand lebhafter Besprechung. Auch hier hat man die Frage, die, umgeben von ihren Kindern, den hohen Gast auf das herz aber etwas zu spät, aufgeworfen, ob die Saͤkularfeier nicht eher lichste begrüßten. Bald darauf stattete der . einen Besuch als ein Gewerbefest der Buchdrucker, denn als ein lese ne bei Ihren Majestäten ab. Mittags war beim Könige großes Humanitätsfest, zu welchem man es machen will, zu betrachten
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Major
eine nothwendige Folge Die Central-Section hatte 3) der Antrag reihen: daß auf den Grund der solchergestalt er⸗ ihre Reduction darauf gegruͤndet, daß die fuͤr das Material be langten Resultate, wo moglich am nächsten Landtag, ein veran⸗ dertes, auf freierer Grundlage wie das dermalige ruhendes Preß. gesetz vorgelegt werden moge. Die Minoritaͤt tritt dem zwar al⸗ Sollten jedoch die von ihr gethanen Vorschlaͤge Verkauf von Domainen und durch die Schuld der Socisté Ge⸗ nicht saͤmmtlich der Beistimmung sich zu erfreuen haben, dann nerale gedeckt werden sollte. Hierauf bemerkte der Minister: jene ist sie allerdings der Meinung, daß es besser sey, lieber das erste 6 Milltonen sind nicht in die fuͤr die Eisenbahnen verlangten 54 Provisorium beizubehalten, als ein zweites noch bedenklicheres zum
zerder Zugleich ist durch dieses Section giebt zwar andere Huͤlfsquelle nan, aber die Veräußerung Dekret der vorgelegte Preßgesetz⸗Entwurf zuruͤckgenommen worden, der Forsten laßt sich nicht so schnell entscheiden und könnte vielleicht weil die Zeit schon zu weit vorgeruͤckt sey, als daß man sich noch
Herr Professor Karl Adolf von . Juni 1808) hat den Ruf nach Heidelberg an Thibaur's Stelle de
Stockholm, 2. Juni. Se. Kaiserl. Hoheit der Herzog schweig⸗Oels, Ferdinand's von Schill und Andreas Hofer's, klas⸗
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Diner, wozu auch die Minister und vornehmsten Staats⸗Beam⸗
Theile, Süd, und Nord⸗Holland, und dir Aufnahme des Her- Functionen eines ersten Direktor der Königl. Kapelle und des
fuͤllen und am Ende durch die vielen nöͤthig gewordenen Anlei- zugleich 2) den Vorschlag bei: die Kammer wolle, im Verein
Vorgestern Abend war, dem Herzoge von Leuchtenberg zu
Majestät der Konig haben den Praͤsidenten des Reichs ⸗
Die Schwedische Akademie hat an die Stelle des verstorbe⸗ ders uͤber die Nachtheile der Spaltung von Holland erklärten, nen Erzbischofs Wollin den Professor Anders Fryxell zu ihrem . ; Ferner erwaͤhlte sie den Erzbischof von Win ⸗
aus nicht die bei Veränderungen in der Verfassung erforderlichen gard zum Direktor und den Bischof Franzen zum Kanzler fuͤr
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Heute befand sich ein Dekret der man Regierung auf der Registrande der Stände⸗Versammlung, durch
ĩ j n Der hochgesinnte merkung des Herrn Milcamps erwiedert er, daß die Regierung Magistrat der Stadt Innsbruck hat in diesen Tagen das wohl.. I . getroffene Bildniß des kindlich einfachen und dabei so muthigen . sichtigt habe, alle anderen Bahnen seyen von der Kammer bean- und gottgetreuen Andreas Hofer zum herrlichen Schmuck fuͤr die ( Die Diskussion wird morgen sortgesetzt werden. kleine Kapelle des dem Gedächtniß Ferdinand's von Schill und! In der Baumwollenspinnerei des Herrn seiner Waffengefährten zu widmenden Invalidenhauses, vor den Thoren der hiesigen Stadt, dem Herrn von Vechelde zugesandt,. der Erinnerung des verhängniß⸗ vereinigt gewesen wären und so dazu mitwirken konnten, daß die vollen Jahres 1809 zu weihenden Orte jener vier unsterblichen Helden des Deutschen Vaterlandes: Des unermüͤdeten und glor⸗