radikale auf Abstimmung drangen, so schritt man dazu, und die
lähen, daß die liberalen Repraͤsentanten so nachlässig in ihrer
Fragen eine Majorität hatten, daß sie aber, sollten sie bei einer und an das Land appelliren wuͤrden.
erschienen,
Posten gewesen,
e Frage nicht gleich in dem ersten Jahre, 3 6 2 zur Sprache kömmt.“
698
wo die vereinigte Legisla- seine Aussagen am Schlusse seines Verhoͤrs ab. Man will be—
merkt haben, daß Courvoister Alles, was Tedman aussagte, mit
Herr Pakington widersetzte sich der Bill. Er glaubte, daß der angestrengtesten Aufmerksamkeit anhoͤrte, ohne seine Fassung
uͤberall, wo die 3 Flagge und Sprache herrschten, auch fuͤr die protestantische Kirche des Mutterlandes, aber nicht, wie der vorliegenden Bill, fuͤr die katholische Kirche gesorgt werd muͤsse.
Diese Maßregel“ fuhr er sort, verdußert das Land so vollst dig, daß nicht ein Fleck übrig bleibt, wo man eine Kirche oder eine 838 bauen könnte. Der höchste Erlös aus diesen Verkäufen wird durcha unzureichend seyn, selbsi bei der irn Bevölkerung, Hei die Englis⸗ Kirche zu sorgen; aber diese Beryblferung nimmt fortwährend und zw mit beisprelloser Schnelligkeit zu. Sollen alle die verschiedenen Di senter⸗Seften in Kanada, die Uniiarier, Latitudinarier, Liberatoren, nicht zu gedenken der Freigeister, Deisten und derer, die gar nichts glauben, an dem Fends Antheil haben, den die Bill zur Digposstion des Gouverneurs stellt? Ich protestire gegen das Benehmen des Mi⸗ nisteriums, 53 es zu einer Zeit, wo es weder stark genug ist, um im Parlamente über eine Majorität zu gebieten, noch muthi genug, um das Land jur Wahl eines neuen anfjufordern, einer für die Kirche so nachtheiligen Bill sich eren zeigt. Ich verlange indeß nicht die Abstimmung über die Bill, weil ich es für besser halte, dies bei den einzelnen Bestimmungen im Ausschuß zu thun.“
ierauf nahm 2 Labouchere das Wort und sagte:
„Ich habe in diesem Jahre — * * gehabt, Personen aller politischen Meinungen aus Kanada über die vorliegende Bill * be⸗ fragen, und mit der alleinigen Ausnahme des Dber Richters Rebinson sagten Alle, ohne Ünterschied der politischen Meinung: Betrachtet nur um Gotteswillen nicht diese Angelegenheit mit Englischen, sondern mit Kanadischen e e Die Bill ist eine Art Vergleich. Sie mißfällt der Hochk rchen⸗Partei; sie mi fällt den Zeloten 6 des freiwilligen Prinzips; aber sie gefällt der Mehrjahl der achtbaren Personen jenes Landes und wird von der großen Masse der Mitglieder der Englischen Kirche in Kanada ge⸗ billigt, welche glauben, daß diese Maßregel höchst vortheilhaft für die Kirche seyn werde. Ich bin ein eifriger Anhänger der Englischen Kirche, und es sollte mir leid thun, wenn das Haus die vorliegende Maßregel nicht sanctionirte. 35 weiß aus den besten Quellen, daß während der letzten Unruhen in Rieder⸗-Kanada sich nicht nur kein ein! ziger Irländischer Katholik den Rebellen angeschloffen, sondern daß dieser Theil der Unterthanen Ihrer Majestät sich durch den größten Eifer und die wärmste Lovalität ausgezeichnet hat. Ich habe dies in den Depeschen des Gouverneurs der belden Provinzen gelesen, und es sollte mir, wie gesagt. eh. leid thun, wenn das r. irgend etwas thäte, was als eine Beleidigung dieser Klaffe der Ünterthanen Ihrer Majestät betrachtet werden Fönnte.“
Herr Gladstone sagte, er freue sich uͤber die Art, wie der edle Lord J. Russell) uͤber den Zustand der öffentlichen Mei— nung in Bezug auf Religion in Kanada 14 er. habe: „Ich wuͤnsche sehr,“ fuhr er fort, „daß die Bi angenommen wird, wenn auch nur, weil man sie als nothwendig zur Beru— higung Kanadas dargestellt hat. Ich habe indeß gehört, daß der Erzbischof von Canterbury und der Bischof von London sich bereit gezeigt haben, diese Sache zu erledigen, und ich frage den edlen Lord, ob es nicht r er . ist, ehe zur Abstimmung geschritten wird, die Art ihres orschlages anzu⸗ geben. Ich hoffe, die ehrenwerthen Mitglieder werden sich des Abstimmens enthalten.“ Lord John Russell verneinte es, daß er mit Stolz und Freude von der jetzt in Bezug auf Religion in Kanada herrschenden Gffentlichen Meinung gesprochen habe. „Der von dem Primaten mir gemachte Vorschlag“, fuͤgte er hinzu, „geht dahin, daß, da ein Viertel der Laͤndereien bereits verkauft und der Erlös derselben in England angelegt worden sey, der ganze Betrag als der Eng⸗ lischen Kirche gehörig betrachtet werden solle. Was die uͤubrigen drei Viertel betrifft, so solle eine Halfte davon ebenfalls der Eng⸗
U verlieren, daß aber am Schlusse sich d, in seinen ügen malte,. Am Anfang der heutigen Verhandlungen theilte Herr Adolphus, der die Anklage / Akte e , . dem Gerichtshofe mit, daß eine sehr wichtige Thatsache zu seiner Kenntniß gelangt sey, mit welcher er gestern bei der Eroͤffnung es Prozesses noch nicht bekannt gewesen. Darauf entgegnete ber Herr Philips, der Haupt -Vertheidiger des Angeklagten, der ei dem von Herrn Adolphus gefuhrten Verhör die Querfragen n die Zeugen richtete, daß, wenn eine neue Entdeckung gemacht orden, die Billigkeit gegen den Gefangenen es erheischt hatte, ine 32 davon zu benachrichtigen; da dies aber nicht chehen, so müsse er sich auch jetzt eine Erwähnung dieser That— che verbitten. Der Gberrichter bemerkte auch, es sey jetzt nicht dͤthig, etwas daruber zu fagen, denn die Sache werde im wei— — Verlaufe der Verhandlungen am gehörigen Orte zur Sprache ommen.
Die merkantilischen Verhaältnisse in den Vereinigten Staaten wollen, den letzten Nachrichten aus New-⸗York vom 1sten d. M. zufolge, noch immer nicht wieder in das ruhige Gleis zuruͤcktre⸗ ten, indeß ist man in verschiedenen Staaten bemuͤht, Vorkehrun—
en gegen die Wiederkehr einer Finanz-Krisis zu treffen. Unter nderem ist in Pennsylvanien am 29sten v. M. von dem Repraͤ— sentanten⸗Hause ein Gesetz angenommen worden, demzufolge alle Bank ⸗Actionaire persoͤnlich fuͤr die Summe, welche sie in Bank— Actien besitzen, verantwortlich seyn und alle Banken ihrer Pri— vilegien beraubt werden sollen, welche nicht vom 15. Januar naächsten Jahres an ihre Baarzahlungen wieder aufnehmen. Das allgemeine Banker ott⸗Gesetz, welches im Kongresse der Vereinig⸗ ten Staaten vorgeschlagen worden ist, scheint dagegen auf Schwie— rigkeiten zu stoßen.
Nach den letzten Berichten aus Chili, ohne Datum, soll Valparaiso von drei Britischen Kriegsschiffen blokirt seyn.
Die Gemahlin des Russischen Botschafters am hiesigen Hofe,
Baronin von Brunnow, ist in den letzten Tagen auf einem Nie derlaͤndischen Dampfschiffe hier eingetroffen. Vorgestern war das Geruͤcht im Umlauf, daß ein neuer Mordversuch auf die Königin gemacht sey, und zwar während einer Spazierfahrt derselben im Park von Windsor; das Geruͤcht erwies sich indeß als grundlos. In allen Theilen des Landes werden Ihrer Majestaͤt Gluͤckwunsch, Adressen zu ihrer Rettung votirt. Das Dankfest, welches am 21sten gehalten werden soll, ist jetzt von der Hof. Zeitung amtlich angezeigt, die zugleich die Dankgebet⸗Formel mittheilt. Auch O Connell hat die Gelegenheit * einem neuen Sendschreiben an das Irlaͤndische Volk benutzt, n welchem er die Eventualitäten auseinandersetzt, welche der Tod der Tod der Koͤnigin fuͤr Irland hatte herbeifuͤhren können, die Tory-Presse wegen ihrer indirekten Schmähungen der Köͤnigin gewissermaßen als Mitschuldige des Orford darstellt und schließlich von neuem ir Durchsetzung der Repeal auffordert. Nach der Limerick Chronicle soll Lord Ebrington beschlossen haben, alle Friedensrichter abzusetzen, welche sich der Repeal⸗Asfociation O Con, nell s anschließen. z
In einer am 11. Juni gehaltenen Versammlung des Middlesexer , lubs wurde behauptet, daß durch die von dieser Gesellschaft getroffenen und in Ausfuhrung gebrachten Maßregeln die Wahlrechte von 3050 Reformern erfolgreich ver⸗ theidigt und deren Namen auf den Wahllisten erhalten worden sind, waͤhrend man bei 1400 Tories dargethan, daß ihnen die Wahl. Befugniß nicht zustehe.
lischen Kirche gehören, hinsichtlich der anderen Halfte aber wol⸗ len die Praälaten der Englischen Kirche sich einem wohlerwogenen Vorschlage der Regierung nicht widersetzen; dagegen solle die Ge— sellschaft zur Verbreitung des Christenthums darüber entscheiden, ob das, was der Englischen Kirche gehöre, verkauft werden solle oder nicht.“ Herr Glad stone bezeigte sich mit der Erklaͤrung des edlen Lords zufrieden, da aber einige Ultratories und Ultra—
zweite Lesung der Bill wurde mit 152 gegen 35 Stimmen ge— nehmigt.
London, 19. Juni.) In einer Versammlung der libera— len Unterhaus Mitglieder, die am Sonnabend bei Lord John Russell gehalten wurde, soll derselbe ausdruͤcklich erklart haben, daß die Minister sich nicht weiter verpflichtet halten wurden dem Fortgang der Stanleyschen Bill uber die Registrirung der Irlaäͤn⸗ dischen Wähler einen Partei⸗Widerstand entgegenzusetzen, da sie
Pflichterfüllung seyen, denn waͤren diese stets vollzählig auf ihrem
hz wuͤrde die besagte Bill schon langst verwor— fen seyn. Auch wurde angeblich von Lord John Russell erklärt, daß die Minister entschlossen seyen, weder ihre Entlassung einzu⸗ reichen, noch das Parlament aufzuloͤsen, so lange sie bei Kabinets⸗
solchen Frage in der Minorität bleiben, das Parlament aufloͤsen
bbellion gefan
Der hier versammelte Konvent gegen die Sklaverei hat be— reits unter dem Vorsitz des Herrn Joseph Sturge, der in Wil berforce's Fußstapfen getreten ist, einige Sitzungen gehalten, in denen mit Eifer fuͤr die Unterdrückung des Sklavenhandels ge— sprochen wurde.
Aus Kanada wird gemeldet, daß die Weigerung des Ge— neral⸗ Gouverneurs, den mit dem Courantgelde der beiden Pro⸗ vinzen verknüpften Unannehmlichkeiten abhelfen zu wollen, Un— willen erregt hat. Die Herren Maedonnell und Vigor, welche noch wegen angeschuldigten Hochverraths während der letzten Re⸗ en saßen, sind freigelassen worden. In Montreal waren eine Menge Auswanderer angekommen.
— Der Londoner Korrespondent der Börsen⸗Halle mel det vom 20. Juni Morgens, daß es endlich den Minissern gelun⸗ gen ist, in der Angelegenheit der Stanleyschen Registrirun g- Bill einen Sieg davonzutragen. In der Sitzung des Unterhauses vom 19ten trat nämlich, der Verabredung gemäß, das Haus im Ausschusse uͤber die Bill in Berathung. Kaum aber hatte die selbe begonnen, als Lord Morpeth das Amendement vorschlug, die erste Klausel der Bill, in welcher das Hauptprinzip derselben ausgesprochen ist, zu streichen und dieselbe durch eine im ministe— riellen Sinne aufgefaßte Bestimmung zu ersetzen. Nach langer Debatte kam es gegen 121, Uhr zur Abstimmung und das Amen dement wurde mit 296 gegen 289, also mit einer Majoritaͤt von 7 Stimmen, angenommen. ö
Courvoisier ist vor den Gerichtsschranken in schwarzer Kleidun und die Fassung, welche er während des größten Thei les der Verhandlungen vor der Polizei⸗Behoͤrde während de Instruction des Prozesses behauptet hatte, zeigte er auch jetz Der Verlesung der Ankiage⸗Atte hörte er mit großer Aufmerksa
keit zu und zeigte nicht die mindeste Gemuͤthsbewegung. Er schie so sehr mit seinen Gedanken beschäftigt, daß selbst die große Ma
der versammelten Zuhörer nicht von ihm beachtet wurde. A
. Mordes, dessen er angeklagt,
*
ob er des an Lord W. Russell's veruͤbten . J sich schuldig bekenne oder nicht, er⸗ wiederte er mit fester Stimme: „Nicht schuldig.“ Die heutigen Verhandlungen wurden mit der Abhörung des Polizei⸗Inspektors Tedman begonnen,
die gewohnliche Frage,
ö gerichtet hatte, zu erforschen, ob die Hinterthuͤr des Russellschen
Hauses gewaltsam von außen geöffnet sey, oder ob die Eindrücke und Beschädigungen daran von innen gemacht worden, und der in seiner Aussage das letztere als das Wahrscheinlichere darstellte,
wie er denn auch dem Angeklagten selbst gleich am Tage nach
. .
.
I 85
2
** .
dem Morde geradezu gesagt hatte: „Einer von Euch hier im Hause hat die That gethan,“ worauf Courvoisier antwortete:
Wenn dem so ist, so hoffe ich, daß man den Thaͤter ausfindig un r ᷣ. 2 machen werde.“ Der 86. sere erste Kammer
) Ven demselben Datum, nicht vom léten, war auch der Artikel
Londen im gestrigen Blatte der St. Z. —
nspektor Tedman ist es auch, welcher .
die blutbefleckten Handschuhe bei einer zweiten Untersuchung von — dicsen igen Modificgtionen und Tourvoisier's Kosser unter dessen Waͤsche gefunden hat; sie fielen . w. heraus, als er ein Hemd auseinanderschüttelte; er gab daruͤber
Am 19ten Abends hat die Polizei eine Entdeckung gemacht, elche, wenn sie sich bestätigen sollte, Courvoisier als Theilnehmer dem Morde Lord William Russell's, oder als Moͤrder selbst, iehr als verdächtigen wurde. Es soll namlich am Abend vor er Ermordung ein Paket, in welchem man das vermißte Sil⸗ erzeug in einen Strumpf von Corvoisier gewickelt gefunden, in inem von einem Fremden bewohnten Hause abgegeben worden n, und die Frau dieses Auslaͤnders soll jetzt in Courvoisier den erkannt haben, welcher das Paket in dem Hause abgegeben.
Nieder lande.
Aus dem Haag, 20. Juni. Nachrichten aus Alexandrien zufolge, war Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich Heinrich
welcher sein Augenmerk hauptsächiich darauf der Niederlande am Bord der Fregatte „de Ryn“ am 25. Mai
daselbst eingetroffen.
Belgien.
Vrusse l, 20. Juni. Der Senat hat gestern einstimmig funf ge n Line in Bezug auf Supplementar-⸗Kredite der Ministerien des Krieges, der Justiz und der auswärtigen Ange— legenheiten angenommen. Mit geringen Ausnahmen befolgt auch stets ein passives 86 und uͤberlaͤßt
Abänderungen vor— man bei den von der Regierung vorgelegten Ge— etz Entwuͤrfen etwa für nothwendig halt.
Deut sche Bundes staaten.
Munchen, 18. Jun. Bezüglich einer neulich in der „Allg. Ztg. erschienenen Notiz, daß bereits Lebens- Beschreibungen der
in die Walhalla aufzunehmenden großen Deutschen in Arbeit seven, meldet dieses Blatt in seiner neuesten Nummer, daß diese von . erhabenen Grunder der Walhalla selbst verfaßt erschei⸗ nen werden.
Hannover, 22. uni. (Hannov. 3.) Seine Majestat der König geruhten, Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen von Preußen, Seiner Königlichen oheit dem Prinzen Albrecht von Preußen, Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Wilhelm von Preußen, und Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Friedrich der Niederlande ben St. Georgs Orden Allerhöchst zu verleihen.
O esterreich.
— — Wien, 18. Juni. Die seit dem zu Ende Marz er— solgten Tode des Hr. Pletz erledigte Stelle eines Hof⸗Burg⸗ Pfarrers ist, wie Ihnen bereits bekannt, nunmehr durch den Hof⸗-Kaplan Feigerle besetzt worden. Das Studien⸗Direktorat der theologischen Fakultät und das einschlägige Referat bei der Stu dien⸗Hof⸗Kommission, welche beiden Aemter der Verstorbene bekleidete, wurden von der Burg⸗-Pfarrersstelle getrennt und dem Domherrn Zenner, einem der wurdigsten Priester der Didcese und streng wissenschaftlich gebildetem Manne uͤbertragen.
Die Lloydsche Dampsschifffahrts - Gesellschaft in Triest hat (wie bereits erwähnt) kurzlich ihre vierte General-Versammlung gehalten; der Vortrag des Direktor derselben, Herrn Karl von Bruck, ist veroffentlicht worden, es gaͤbe sich hieraus fuͤr das ver⸗ flossene Jahr nach Abzug der Ausgaben zu os, 53 Fl 36 Kr. Conventions. Muͤnze von der Gesammt Einnahme zu 336, 851 gi. 1 Kr., ein Ueberschuß von von 128,097 Fl. 2 Kr., also ein sehr guͤnstiges Resultat, wenn man die großen Schwierigkeiten und namentlich die gefährliche Konkurrenz mit der Donau / Dampf⸗ Schifffahrts-Gesellschaft und mit den Franzoͤsischen Dam psschiffen, mit welchen der Oesterreichische Lloyd zu kämpfen hat, in Anschlag bringt. Herr von Bruck ist in diesem Augenblicke hier anwesend, wie man vernimmt, um von Seiten der Regierung, deren beson⸗ deren Schutzes sich diese großartige vaterlaäͤndische Unternehmung zu erfreuen hat, verschiedene Begunstigungen zu erhalten. Wir wuͤnschen ihm den besten Erfolg; denn wenn gleich ohne Zweifel die in den letzten Jahren von England, Frankreich, Wien und Triest aus so sehr vervielfaältigten Communicationen mit den Le— vantinischen Haͤfen, jetzt noch der Beduͤrfniß des Verkehrs mit dem Oriente üͤberschreiten, so kann man doch annehmen, daß in wenigen Jahren ein heilsames Gleichgewicht sich herstellen, und alle diese Unternehmungen ihre Rechnung finden werden. Die bluͤhendste derselben ist offenbar die Donau ⸗Dampsschifffahrts⸗ Gesellfchaft, die ihre Bote von Linz bis Trapezunt und suͤdwarts
Geschäfte macht. Vielleicht wäre eine Verständigung mit dem Oesterreichischen Lloyd möglich, so daß statt der Konkurrenz eine beiden Theilen gedeihliche Uebereinstimmung in den Anordnungen der verschiedenen Linien erzielt wurde. Was die Franzoͤsische Linie von Marseille nach Malta, Syra und Alexandrien betrifft, so ist es bekannt, daß die Regierung sie nur mit sehr bedeutenden Opfern unterhält. Eine Privat⸗Gesellschaft wurde ohne Zweifel besser und wohlfeiler administriren, aber gewiß ohne sehr beträchtliche Unterstüͤtzung von Seiten der Regierung sich nicht halten können. England besitzt bis jetzt keinen regelmäßigen Dampf⸗Verkehr mit dem Orient, wenngleich die amtlichen Korrespondenzen mit den Britischen Missionen und Griechenland und Konstantinopel, und
k
mit den ubrigen Konsulaten und . nnn in der Levante großentheils durch Dampfschiffe der Königl. Marine besorgt wer den. Jetzt handelt es sich darum, große Dampfbste zu bauen, welche direkt von Falmouth nach Alexandrien gehen sollen, und nur in Malta anhalten werden. Aber diese Linie kann hier nicht in Betracht kommen. Denn England hat die groͤßten und wich— tigsten politischen Interessen in Indien und China, und wird wenig danach fragen, ob die Kosten einer solchen direkten Dampf— Verbindung durch das Brief⸗Porto und die Passagiergelder ge— deckt werden, da sie ja jedenfalls durch die Vortheile einer raschen Verbindung mit dem General- Gouverneur don Indien bei Weitem aufgewogen werden. Anders verhalt es sich mit unseren Gesellschaften, die auf sich selbst angewiesen, von dem Ertrage ihrer Fahrten leben mussen. Diese Unternehmun⸗ gen sind rein kommerzieller Natur, denn unsere Regierung be— darf ihrer nicht, da sie ihre Depeschen an die nternuntiatur zu Lande weit schneller im Sommer häufig in 8 Tagen) befördert. Eroͤffnet sich wirklich der Orient Europaͤischer Kultur, erschließen sich neue und sichere Handelswege nach Central-Asien, so werden die Produkte Deutscher Industrie dort einen rrefflichen Markt sinden; darum duͤrfte daher auch unseren beiden Dampsschifffahrts⸗ Gesellschaften eine glänzende und fruchtbringende Zukunft bevor⸗ stehen. Im Ganzen steht freilich immer noch in große Element unserer Zeit, der Dampf,
schen Weltordnung in Einklang gebracht werden könne antwortung dieser Frage muß der Zeit anheimgestellt bleiben, be⸗ scheidene Zweifel aber, trotz der der beschleunigenden Dampfbe⸗ foͤrderung guͤnstigen Stimmung der Zeitgenossen, gelegentlich zu aͤußern vor der Hand noch gestattet seyn. .
— Wien 1g D, Umzug fand gestern in herksmmlicher Weise statt. Am fruͤhen Morgen verfuͤgten sich Ihre Majestäten nach der Kathedral⸗Kirche, um dem Hochamte beizuwohnen. Dann verließ der Zug den Dom: voran die Waisenkinder beiderlei Geschlechter, Mönche und regulairer Klerus, die Geistlichkeit der Vorstädte und Sta dtpfar⸗ rer mit ihren Kirchenfahnen, die verschtedenen Zuͤnfte, an den Standarten kennbar, Buͤrgermeister und Magistrat der Stadt Wien, das Dom⸗Kapitel, sodann der lange Zug Kaiserlicher Die— nerschaft, denen Hof⸗Fouriere und Edelknaben folgten, und die übrigen Hof Chargen aufsteigend bis zu den Käͤmmerern, Gehei— nen Raͤthen, Ordens-Rittern und Ministern; diese Hofherren bildeten in ihren verschiedenen Uniformen oder Ungarischen An⸗ zuͤgen, reich geschmuͤckt mit Sternen⸗Orden Zeichen, eine glanzende
zruppe. — Der Nuntius schritt allein einher, ihm voran ging seine zahlreiche Dienerschaft; hierauf die Erzherzoge; unter dem Himmel, welchen, neben dem Rector magnisieus, die Dekane der vier Fa⸗ kultaͤten unserer Hofschule trugen, sah man den Erzbischof, von ahlreicher Geistlichkeit assistirt, das hochwuͤrdige Gut tragend. nmittelbar hinter dem Venerabile ging der Kaiser, sodann die Kaiserin, von ihrem Oberst- Hofmeister gefuͤhrt, ein Bild von Würde und Erhabenheit; hrer Majestaͤt folgte die Oberst⸗Hof meisterin und zwölf Palast⸗Damen in langen Schleppgewändern; unter ihnen 2 die Fuͤrstinnen Metternich und 5 berg durch den Reichthum ihrer Toilette, noch mäöhr aber durch
dachtiger und ruhiger die Deutsche, großentheils Maͤnner reiferen
Pferde wieherten und Trompeten schallten,
nach Klein⸗Asien und Syrien sendet, und ini Ganzen treffliche
gJeschlummerter Vater.
* Von der Italtänischen Gränze, 12. Juni. (A. 3.) Es selbst auf Nachrichten von Paris, um
diesen Augenblick nicht, welche vräsentanten in Paris zugekommen
1 wuͤnscht, Theil zu nehmen. Unterdessen hat man sich auch in
ʒzufertigen. Man glaubt vielmehr, 1 hat, direkt mit ihm zu korrespondiren, daß der
Frage, ob das s Ansi Frage, beiläufig dessen Ansichten kennt. Verhaͤlt es sich
nser „in seiner heutigen Be ⸗ ruͤhrung auch wirklich mit den Skonomischen Gesetzen der physi⸗
Die Ve⸗ tt.
Der jährliche Frohnleichnams—
von Stakelberg die vorkommenden Geschaͤfte besorgen— Abreise des Gesandten sendete schaf sorgen
cho
Schsnheit und Zauber ihrer Erscheinung hervor. Die Garden des Kaisers und einiges Fußvolk schloß den feierlichen Zug, der in keiner Hauptstadt der Welt an eigenthuͤmlicher Pracht und Einfachheit seines Gleichen findet. Der Dienst in den von Men— schen erfuͤllten Straßen wurde wie gewohnlich von der Buͤrger⸗ Miliz versehen; einzelne Corps derselben waren auf den Platzen aufgestellt, wo der Zug bei eigens errichteten Altären hält, um das Evangelium zu hͤren. Diese Momente gehören zu den feierlichsten und imposantesten der Ceremonie. Kaiser und Kaise⸗ rin, von den liedern des Erzhauses und den Hofdamen umge⸗ ben, lassen sich unter einem Zelte auf Kissen nieder, während das uäbrige geistliche und weltliche Gefolge sich ringsum versammelt. Hier sieht man neben einander Mönche in ihren dunklen Ge⸗ wandern, und reiche Uniformen, prachtvolle Kirchenwänder und die schlichten Buͤrger hinter ihren Bannern, am Saume dieser bunten und bewegten Gruppe die Garden des Kaisers, die aus Ungarischen Edelleuten bestehende, feurige Rosse tummelnd, be⸗
Alters, und als Rahmen und Einfassung des Bildes eine wohl— gekleidete, ruhige, gesittete Volksmenge in den Straßen und an den Fenstern, auf den Balkonen, Erkern und Mauer-Vorspruͤn— gen. Das Wetter war heiß, aber herrlich, kein Luͤftchen regte sich, die intensiven Strahlen der Junisonne verdunkelten die zahl reichen Fackeln, welche man in den Handen der Masestaͤten Rund ihres Hosstaates sah, erhoben aber den Glanz der Anzuͤge, wur⸗ den von dem Diamantschmuck der Damen vielfarbig gebrochen zurückgeworfen und ergossen eine blendende Masse von den und Helle uͤber das reizende Gemälde. Dazu rauschte Musik der ahlreichen Militairbanden, Chor⸗Gesaͤnge der Waisen stiegen auf, r die Pauken, welche keuchende Maͤnner aus den verschiedenen Pfarren herbeitrugen, wurden wacker bearbeitet. Da aber der lange Zug in bester Ord— nung einhergeht, so sammeln sich die verschiedenen Weisen nie zu mißtönendem Getsse, sondern folgen sich in angemessenen Zwi⸗ schenraͤumen, die geistliche und weltliche Macht, welche an diesem Tage dem Höchsten in einem oͤffentlichen Akte huldigt, abwech— selnd darstellend. Nur auf den Plaͤtzen, vor den Altären und um das Kaiserl. Gezelte, wo Alles zusammenstroͤmt, giebt es ei— nen Augenblick scheinbarer Verwirrung, bis die Erben der Venerabile Schweigen gebietet und lautlose Stille ploͤtzlich eintritt. Die ganze Handlung wahrt von 7 ÜUhr Morgens bis Mit— tag, also volle 5 Stunden, und die Beschwerlichkeit des Umzu⸗ ges mit entbloßtem Haupte ist keine geringe. Von jeher unter— zogen sich unsere Kaiser und Kaiserinnen mit ihrem Hofstaate der Erfüllung dieser durch die Bedeutsamkeit des Festes und al— tes Herkommen gebotenen Pflicht, welcher dann auch von allen anderen durch Verhältniß und Stellung hierzu Berufenen, bei so erlauchtem Beispiele, ohne Rücksicht auf die damit verbunde— nen Beschwerden getreulich nachgekommen wird.
Schweiz.
Neuchatel, 16. Juni. Der Staatsrath hat gestern die betrübende Nachricht von dem Ableben Sr. Mäjestaͤt des Koͤnigs Friedrich Wilhelm III. erhalten und diese sofort an die vier Buͤr—⸗ gerschaften, so wie an die evangelische und die katholische Geist⸗ lichkeit des Fuͤrstenthums mitgetheilt. Demnaͤchst ist die Landes, trauer auf sechs Wochen, vom 17ten d. M. anfangend, festgesetzt worden. Der Schmerz uͤber den Verlust des geliebten Landes; vaters, der sein Fuͤrstenthum Neuchatel stets liebte und begluͤckte, wird hier nicht minder allgemein empfunden, als in der großen Preußischen Monarchie, und Thraͤnen aufrichtiger Anhang⸗ lichkeit folgen auch hier dem edeln unvergeßlichen Fuͤrsten uͤber das Gratz. Doch mitten in unserer gerechten Trauck belebt uns neue Hoffnung wieder, indem wir auf den Erben des Thrones, Friedrich Wilhelm JV., blicken, der Seine treuen Neuchateller
699
Am 8. halte eine Deputation der Deputirten⸗Kammer eine Audienz bei der Königin, um derselben Gluck zu der bevorste⸗ henden Reise zu wuͤnschen. Ca spe, den 6. Juni. hier angekommen und mit gen worden. Ein Theil der Truppen des Belagerungs⸗Eorps setzte eine halbe Stunde von hier uͤber den Ebro, da indeß nur
Heute ist der Herzog von Vitoria
hingehen. Der Herzog wird mit seinem Stabe wahrscheinlich heute Abend oder nach Lerida in Catalonien gehen, wo sich das zur Belagerung von Berga bestimmte Corps versammelt.
1
Berlin, 24. Juni. Das 11Ite Stuͤck der Gesetz⸗ Samm⸗ lung enthält nachstehende Verordnungen:
Verordnung, den Verkehr mit auslaͤndischen Papieren be⸗ treffend. Vom 135. Mai ISI.
„Wir Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden, König von Preußen ic. 1; haben Uns bei Erlaß der Berordnung vom 19. Januar 1836, den Perkehr mit Spanischen und sonstigen auf jeden Inhaber lauten⸗ den Staats- oder Kommunal⸗Schusdpapferen betreffen? die weiteren Vorschriften vorbehalten, um den verderblichen Mißbräuchen, welche sich in dem Verkehre mit dergleichen Papieren offenbart haben, durch ge⸗ n,. Maßregeln zu begegnen, und verordnen demgemäß, nachdem Vir für nöthig befunden haben, den Perkehr mit ausländischen Pa⸗ pieren überhaupt zu beschränken, auf den Antrag Unseres Staats⸗Mi⸗ nisteriums, ) den ganzen Umfang Unsererer Monarchie, wie folgt: S. 1. Berträge, welche nach Publication der gegenwärtigen Verord— nung über ausländische auf jeden Inhaber lautende Staats oder Kom⸗ mungl-Schuldrapiere irgend einer Art, oder Über Achen, Obligationen oder sonstige Geld⸗Papiere auswärtiger Gesellschaften oder Inssitute errich⸗ tet werden. sollen nur dann, wenn sie sofort von beiden Fheilen Zug um Zug erfüllt werden, rechtsgültig, sonst aber Ausnahme nichtig seyn und es soll eine gerichtliche Klage aus dergleichen Verträgen überall nicht zugelassen werden, auch aus Vergleichen, welche über hier⸗ nach ungültige Geschäfte in den oben bejeichneten Papieren be⸗ schlossen werden, weder Klage, noch Execution stattfinden. 5. 2. Den
worin Allerhöͤchstdieselben Ihre Theilnahme zu dem Stiftungs— Feste in den gnaͤdigsten Ausdrucken zu erkennen gaben. Der In—
vorgelesen und im Laufe des Tages dem ganzen Regimente
—— Königsberg, 17. Juni.
antate aufzufuͤhren. Der Spediteur Cohn aus Berlin, welcher einen Eil⸗Trans/ port fuͤr Guͤter zwischen Berlin und hier etabliren will, ist hier
standenen Erlaubniß: die Beförderung, nehmen, keinen Gebrauch machen wollen, so hofft der ꝛc. Cohn dennoch, daß dieses Unternehmen bald ins Leben treten werde. Die Pillauer Schiffs ⸗Liste vom I5ten d. enthält Nachstehen⸗ des: der gestern eingekommene hiesige Capitain R. Wulff (The⸗ tis) macht folgende Anzeige. Es war am ten d. M. etwa um uhr Morgens, als ich auf 530 35“ nördlicher Breite und 6* 9 öͤstlicher Länge ein im sinkenden Zustande befindliches Brigg⸗ schiff passirte; ich bemuͤhte mich sogleich, die in Gefahr befindliche Mannschaft zu retten. Es war der Nordische Capitain A. Moͤl⸗ ler aus Mandal mit seinem Briggschiff „Irene 3 von Boulogne in Ballast nach Mandaß bestimmt. Die ettung die⸗ ser Mannschaft von 5 Personen gelang auch, nur der sechste, ein Matrose, war nicht zu bewegen, das Schiff zu verlassen und ist mit demselben untergegangen, denn 2 Stunden darauf war das— selbe nicht mehr sichtbar. Die 5 geretteten Personen blieben bis zum 9ten d. Nachmittags auf meinem Schiffe und fuhren dann mit einem Fischerboote aus Norwegen der dortigen Kuͤste zu.
— Stettin, 22. Juni. Zu dem diesjährigen hiesigen Woll—
öffentlich bestellten und vereideten Mäflern ünd Agenten wird bei Strafe der Amts⸗Entsetzung hierdurch untersagt, über die im 5. 1 be⸗ zeichneten Papiere andere Geschäfte zu unterhandeln, zu vermitteln Der abzuschließen, als solche, welche sofort von beiden Theilen Zug um Zug erfüllt werden. Auch müsssen alle durch sie abgeschlossenen Ge⸗ schäfte dieser Art, bei Vermeidung einer gleichen Straft, von ihnen so⸗ fort beim Abschluß in ihr Taschen- oder Handbuch, und spätestens am folgenden Tage in ihr Journal eingetragen werden. 5. 3. Die Ver⸗ ordnung vom 19. Jannar 1836 (Gesetz⸗ Sammlung für 1836 S. 9 ff.) bleibt auch ferner in Kraft. Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhaͤn⸗ digen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel. ; Gegeben Berlin, den 13. Mai 1816. z
(L.. S.) Friedrich Wilhelm.
Friedrich Wilhelm, Kronprinz. von Kamptz. Mühler, von Rochow. von Nagler. Graf von Alvensleben. Frh. von Werther.
Für den Kriegs⸗Minister: von Cosel.“
Il. Verordnung, betreffend die Befugniß des Adels in den ehemaligen Palatinaten Marienburg, Pommerellen und Eulm,
Rother.
von Todeswegen zu verfügen. Vöm 29. Mai 1816 Wir Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden, König von Preu⸗ hen zc. 1c. vererdnen auf den Antrag Unserer getreuen Stände der Provinz Preußen und des Lauenburg⸗Biltow
und im Lauenburg⸗Buͤtowschen Kreise, uͤber unbewegliche Guͤter
markte sind im Ganzen 30,401 Ctr. 51 Pfd. Wolle eingegangen, von welchen 30,001 Ctr. 8 Pfd. verkauft wurden und nur 399 Ltr. 81 Pfd. zurückblieben, die theils im Magazin der Ritter⸗ schaftl. Privatbank aufgelagert, theils zum Berliner Markt ab⸗— gefahren wurden. Die ersten Verkaͤufe fanden am 14ten statt, und am 15. und 16. ging der Handel so rasch von statten, daß der Markt am Abend des letztgenannten Tages als geräumt zu
egangenen nachtheiligen Geruͤchte uͤber die Woll⸗Konjunkturen im uslande und neuerdings die Anzeigen von den ansehnlich erniedrig⸗ ten Preis⸗Resultaten der Märkte zu Breslau, Posen, Landsberg, wirkten auch auf den hiesigen Markt ein. — sich dennoch ganz in Verhältniß zu densenigen, zu welchen der erstgenannte Käufer selbst noch besser als in Breslau, und der Handel zeichnete sich besonders dadurch aus, daß von ihrem auf fruͤheren Maͤrkten
dern in Forderung und Gebot eine St bis zum Ende vorherrschte, wovon nur die im allgemeinen den
gen hervorrief. Als Durchschnitts⸗Preise ergaben sich
den Jahren 1839 und 1830 folgende Unterschiede⸗ 839. 1840.
feine Wollen 19 — 20 Rthtr. 15
mittel 12 —14 * * ö
nicht weniger liebt, als Sein erhabener, in die Ewigkeit hinuͤber⸗
ter „Das Erlauchte Königl. Haus Branden burg“, so schließt der Constitutionnel Neuchatelois seinen Artikel, „wird zu allen Zeiten eine zweite Vorsehung fuͤr uns Neuchateller bleiben.“
Italien.
herrscht noch immer keine Klarheit in Neapel. Man wartet da— zu erfahren, ob und wie
Man weiß daselbst bis Instructionen dem Englischen Re— sind, ob er autorisirt worden oder nicht, an den Verhandlungen, die man daselbst abzuhalten
die Vermittelung dort stattzufinden habe.
Neapel nicht sehr beeilt, Instructionen fuͤr Serra Capriola aus⸗ da der Konig sich vorbehalten Gesandte bis jetzt . so, dann moͤchte noch elnige Zeit verstreichen, ehe der Schwefelstreit geschlichter Dies waͤre sehr zu beklagen, da in dem suͤdlichen Italien, hauptsaͤchlich in Sicilien, viel Brennstoff auf⸗ gehaͤuft ist.
Rom, 12. Juni. (A. 3.) Vor einigen Tagen reiste der Russische Gesandte Herr von Potemkin, * 1. 1 ab, um daselbst einige Zeit zu verweilen. Bekanntlich ist er in . Eigenschaft bei dem Großherzoglichen Hof beglaubigt.
ahrend seiner Abwesenheit wird der Legationssecretair Graf 16 ; ö Vor . : teser noch einen Courier nac St. Petersburg mit der Antwort des paͤpstlichen Stec r nuf . ** übergebene offizielle Note, worin bie Abfuͤhrung des Bi— s von Podlachien aus seinem Sprengel angezeigt wurde. Der Papst, welcher den Functionen der Pfingstfeier noch in⸗ guter Gesundheit assistirte, wurde seitdem von einem leichten Fie beranfall befallen, der sich jedoch nicht wiederholt hat, fo daß er e 2 den , . h,, . vaticanischen Museums feine gewöhnlichen Spaziergaͤnge machen und eint
daselbst in Jus er, nehmen konute. J
Rom, 1I. Juni. (Schwäb. M.) Die aberma = rüͤckhaltung unserer Gelehrten vom dn der e,, 9 Naturforscher in Turin bestaäͤtigt sich leider. Gewisse Hoffnungen, denenen man sich fruͤher noch uͤberlassen zu können glaubte, sind unerfüllt geblieben. Daß die naͤmliche Hehn in einem an⸗ dern Staat Italiens werde ergriffen werden, hört man nicht.
Spanten.
Madrid, den 11. Junt. Heute fruh hat die Königin, begleitet von dem Conseils-Praͤsidenten und den Ministern des
. Auf Befehl Sr. Majestät des Königs, (L. S.) Friedrich Wilhelm, Kronprinz Friedrich Wilhelm, Kronprinz. von Kamptz. Mühler. von Rochow. von Nagler. von Alvensleben. Frh. von Werther. Für den Kriegs⸗Minister von Cosel.
Berlin, 23. Juni. Das hiesige Armen⸗Schulwesen hat auch in dem Jahre 1839 sehr erfreuliche Fortschritte gemacht,
Graf
sdie Mindereinna
. 77 2 8 1 2 4 so daß bei der . allgemein um 5 — 6 pt.
gangen das Preis,Resultat des Marktes auf 24 bis selbst 36 pCt.
sen und Qesterreicher. Der Haupthandel geschah durch Fabrikan⸗ ten und Spinnereibesitzer aus dem Inlande und aus den Ver— einsstaaten, auch wurde von Wollhaändlern manches auf Specu— lation gekauft. — Mit den Einrichtungen des Marktes und na— mentlich mit den verbesserten Unterlagen äußerte man sich durch— gängig sehr zufrieden. — Dem Geldbeduͤrfniß war von Seiten der Geld⸗Institute und von mehreren Handlungshaͤusern vollkom— men entsprochen. — Der Kapitals⸗Umsatz des ganzen Marktes ist auf 1,550,000 Rthlr. anzunehmen.
Kreuznach, 10. Juni. (Trier. 3.) Taͤglich waͤchst hier die Anzahl der Kurgaste und schon uͤbersteigt sie die Zahl von 100. ie Ruͤstungen und Vorbereitungen fuͤr die noch kommen⸗ den dauern immer fort, denn wir duͤrfen eine glaͤnzende Kur er⸗ warten. Durch eine veranstaltete Ausgrabung am hiesigen Roö⸗
insofern durch Einrichtung einer neuen großen Schule und durch Erweiterung zweier schon bestehenden im Ganzen 16 neue Klas⸗— sen eingerichtet und dadurch fuͤr mehr als 1260 Armen ⸗Schul⸗ kinder eine normalmaͤßige Unterrichts- Gelegenheit beschafft wor, den ist. Es bestehen nunmehr 13 normalmaͤßig eingerichtete Kom— munal⸗Armen⸗Schulen, in welchen in 77 Klassen circa 5830 Ar⸗ men⸗Kinder einen geregelten Tages- Schul Unterricht und 1175 Nachhuͤlfe⸗Schul⸗-Unterricht erhalten, während nur noch circa 5356 in den Parochial⸗ und Privat-Schulen der Stadt auf Ko sten der Kommune unterrichtet werden. Von jenen 13 Schulen befinden sich 10 in eigenen, der Kommune oder Stiftungen zu⸗ gehörigen Gebaͤuden, wahrend nur 3 in gemietheten Lokalien ein— gerichtet sind. Die Gesammt⸗Ausgabe fur das Armen-Schulwe— sen betrug in dem verflossenen Jahre z3,5s7 Rthlr.; die uͤbrigen Ausgaben der Haupt-Armen«Kasse beliefen sich aber noch auf 313, 631 Rthlr.
Berlin, 24. Juni. Am 22sten d. M, brach in dem Dorfe Lichtenberg Feuer aus. Es sind 4 Bauer⸗Gehoöͤfte, 1 Kossaͤthen⸗ Gehöft, 5 Buͤdner⸗Haͤuser und außerdem noch eine Scheune und 3 Staͤlle abgebrannt.
— — Potsdam, 24. Juni. Zu dem in der gestrigen Sta ats— Zeitung enthaltenen Bericht uͤber die Feier des hundertjährigen StiftungsFestes der Königlichen Garde duCorps ist noch Nach stehendes hinzuzufügen: Als das Regiment auf der Plantage vereinigt war, um in den Lustgarten zu ruͤcken, naͤherte sich der Kaiserlich Russische General⸗Masor von Grunewaldt an der Spitze der gestern erwähnten Deputation des Chevalter⸗Garde⸗Regiments und . dem Obersten und CLommandeur, Grafen von Walder⸗
mischen Kastrum haben sich auf einem halben Morgen Acker 22 Grab⸗Urnen, Opfergefäße, thoͤnerne Flaschen, schoͤn erhaltene Glas⸗ gefaͤße, Schmuck, Kinderspielsachen, Nadeln ꝛc. gefunden, die nun, in Sammlungen aufgestellt, von Freunden römischer Alter, thuͤmer, Privaten und Kunst-Dilittanten, nebst einer großen Anzahl fruͤher gefundener Muͤnzen, koͤnnen in Augenschein genommen werden.
Verein fuͤr Pferde-Zucht und Pferde-Dressur.
Den 23. Juni 1840.
All. Rennen auf der freien Bahn. ͤ
— Inländische Pferde — , Meile — zjährige 110 Pfd. = Ajäh⸗
rige 128 Pfd. — Jjährige 137 Pfd. — 6jährige 112 Pfd. — Stuten
und Wallachen 3 ö ;
und bis dahin zu nennen. Es erschienen: 1 Des Herrn Grafen von lessen⸗Jvenack braune Stute Gianteß vom Shakspeare und der zavotte vom Elertion. 28 Pfd. (4.1) 2) Des Herrn von der Osten—⸗
Plathe brauner Hengst Suwarow vom Stratherne und der Spec⸗ treß. 128 Pfd. (3. 2) 3) Des Herrn Grafen Henckel von Don⸗ nersmarck braune Stute Sorcerer rom King Fergus. 139 Pfd. (2 h) ) Des Herrn Lientenants von Ohlen brauner Hengst Fa re⸗ well vom His Grace und der Wieke. 112 Pfd. (O zs.). Des Herrn Kammerherrn von Wilamowitz-Möllenderff Fuchsstüte Change vom Rowton und der Flourish, und brauner Wallach Dandy vom Pincher
und der Brillante, des Herrn von Jena Fuchshengst Elmo vom The
Waldow-⸗Steinböffel brauner Hengst vom Shakspeare und der Norna war dem Vereine bereits für den n Ister Lauf. Farewell übernahm die Führung und behauptete sie bis zur 1sien Ecke, wo er ausbrach, von dier aus gina Gianteß vor und behielt die Spitze bis zum Ziel, mit einer halben Pferdelänge ge⸗
see, der mit dem Offizier Lorps der Sarde ⸗du⸗Corps dem General ent⸗
Krieges und der Marine, die Hauptstadt verlassen.
gegen ritt, ein Reskript von des Kaisers von Rußland Majestät,
gen Sorcerer siegend. Suwäarow ztes Pferd. Dauer des 33 à Minuten as Sekunden. 2ter Lauf. Gianteß übernahm die Füh⸗
Die Preise stellten
arkt die Bahn gebrochen hatte, nach Aussage der
— 15 Rthlr. pro Stein
Crver und der Elmonte waren zurückgezogen; des Herrn Landrath von ö
aufpreis von 300 Frd'or. überlassen.
= dieses Kaiserlichen Reskripts wurde sogleich dem Offizier l z orps dem größten Enthusiasmus empfan, bekannt gemacht.
Das auf den 2öysten, 26sten drei Böte vorhanden sind, so durfte wohl der ganze Tag daruber und Asten d. M. anberaumte Fest des Pferde⸗Rennens ünd der
e z Thierschau wird wegen der allgemeinen Landes, Trauer ausgesetzt, dorgen fruͤh den Ebro passiren und direkt und soll der neu anzusetzende Termin spaͤter bekannt gemacht werden. . Der Musik⸗Direktor Riel beabsichtigt zum Andenken des d Hoͤchstseligen Königs mit seinem Gesang⸗Vereine eine große Trauer ⸗ a9 n . — ;
eingetroffen und wenngleich viele Posthalter von der ihnen zuge⸗ dieser Transporte zu über⸗
fruͤheren Jahren nicht gleichkommende Waͤsche kleine 2 ö. zwischen .
geringer als im Vorjahre anzunehmen ist. — Unter den Kaͤufern, 3 * deren Anzahl etwa 3060 . befanden sich auch einige Franzo⸗
1
3
betrachten war. Die dem Markte schon seit langerer Zeit voran⸗
stattgefundenen starken Schwanken nichts zu bemerken war, son— 2 tätigkeit von Anfang
. . H bessere Schur me der Producenten auf 18 — 24 pCt. hinge⸗
(Doppelter Sieg;
fd. weniger — Anmeldung effen bis zum 18. Juni.