.
ö
7
ins Leben getreten ist. Die Berathungen der bis jetzt zusammen⸗ , getretenen Bezirksräthe gehen einen ruhigen und regelmäßigen Sang und sind ohne Ausnahme den Lokal- Interessen gewidmet. 9g In Sachen der Philorthodoxie ist endlich der Spruch des Gerichts erster Instanj auf den Grund der Voruntersuchung er—⸗ folgt. Drei der gefanglich Eingezogenen, Capitain Kolandruzzos von Spezzia, Mayrojannis und Balbis wurden freigegeben, die ibrigen, Oberst Nikitas Staimatelopulos, mehr bekannt unter dem Namen der „Tuͤrkenfresser“, der Graf G. Kapodistrias und NRenieris, wurden an das Zuch tvolizei⸗ Gericht verwiesen. Die LAzroße Verzweigung dieser Gesellschaft, von der man anfangs sprach, ist nun zu einem winzigen Aestlein zusammengeschrumpft.
Tage i
Konstantinopel, 10. Juni. (Wiener 3) Die große Tagsneuigkeit ist die Absetzung des mächtigen Wesirs Chosrew Pascha. Der Sultan hat ihn am 6ten d. M. seiner Stelle ent— setzt und den Präsidenten des Reichs / Conseils, Rauf Pascha, ehe⸗ maligen Pascha von Sasonichi, zum Groß ⸗Wesir ernannt. Graf Pontois hat sogleich einen Courier an den Vice⸗-König von Legypten mit dieser Nachricht geschickt. Ersterer hatte dieser Tage eine lange Konferenz mit dem Minister des Auswärtigen, Reschid Pascha. Von den Londoner Konferenzen verlautet hier nichts, obgleich man weiß, daß der Tuͤrkische Bevollmächtigte, Schekib Efendi, bereits seine ersten Depeschen uͤber den dortigen Gang der Verhandlungen hierher sandte. Wir haben Nachrichten aus Alexandrien bis zum 1. uni, nach welchen sich dort nichts verandert hatte. Meh⸗ med Ali war in Moharem, und die Pest hate sich nicht vermin— dert. Abbas Mirsa, Enkel des Vice-Königs, hatte sich an die Spitze der National-Garden in Kahira gestellt. Zweiter Kom— hmandant ist der bekannte Uema Assanari. Der in Ungnade ver— bannte Abdulah Bey von Caffa, fur welchen sich der Prinz v. Join⸗ ville während seiner Anwesenheit in Syrien verwendet hatte, war in Alexandrien zurück eingetroffen und von Mehmed Ali empfan⸗ gen worden. Der Franzoͤsische Konsul Cochelet hatte fortwährend den größten Einfluß auf den Aegyptischen Divan. Er hatte eine lange Konferenz mit dem Vice⸗Köͤnige, in Folge deren sich dieser
ichah
len. — Aus Tabris vom 20. Mai wird gemeldet, daß der
noch immer in Ispahan sich befand.
*
(wie bereits erwähnt) entschloß, seine Reise nach Kahira einzustel⸗
China.
4 1 8
So namentlich war auch die
.
716 Von noch anderen 11 Eparchien einberufen, darunter auch die ven an, die von dem Professor der Beredtsamkeit, Herrn Geheimen Spra, so daß in nur wenigen Eparchien dieses Institut noch nicht Regierungs-Rath Böckh gehalten wurde, indem er die dreifache
Unsterblichkeit schilderte, die
wünschen dürfen. Durch diese
die dem verklärten Fuͤrsten warf, die Versammlung erfuͤlle
seligen Königs, der Schicksale, Verdienste,
erworben, voruͤberfüͤhren hoͤrt tungen, von Schmerzen und der Lebendigkeit des der Eindruck des Freudigen,
traͤgt. Von den auf solche
sie das Unsterbliche, Ewige, hatte, auch am meisten geeigne
Gemuͤthern zu hinterlassen.
Berlin, 27. Juni. oͤffentliche Feier des vierten Ju
hannistage in einigen unserer
Buchdruckereien ihre Werkstätt
am Morgen des
Gott beschieden ist: die himmlische, andern Leben wartet; die des Nachruhms, di den und Verdiensten gewiß ist; die des Geschlechtes Oder ses, welche dem Ahnherrn in den Nachkommen, Vater in dem Königlichen Sohne zu Theil wird, durch den wir Seine Tugenden auf dem Throne fortleben zu sehen uns Gluck
seine Herbigkeit genommen, womit das auf der Redner von dem Charakter
Alle zu gleicher Ehrfurcht und Liebe gegen
Beziehungen, so auch in Hinsicht auf Kunst und
neuerten Empfindung des Wechsels von Hoffnung und
bis zum 25. Juli verschoben ist,
statt, die das Guttenberg⸗Fest auf würdige Weise einleitete. der Stille hatten nämlich die Gehuͤlfen und
dem verewigten Landesvater von die des Frommen in einem die erhabenen Tugen⸗ Hau⸗ dem Königlichen
Betrachtungen war dem Schmerze Gemalde, welches dar und den Eigenschaften, Herzen gewonnen und Ihn hinrissen, ent⸗ n mußte. Wie aber schließlich sich
alle
dieselbe die Haupt⸗Momente der Regierungs ⸗/Geschichte des Hoch—⸗
die Er erfahren, der unsterblichen
die Er sich um das Vaterland, wie in allen andern
Wissenschaft Alle von der er— Befuͤrch⸗ Erhe⸗
e, da mußten
Freuden, von Sorgen und
bungen ergriffen . die der aͤltere Theil der Versammlung mit Selbstdurchlebten sich vergegenwärtigen konnte, wenn bei dem juͤngeren, Gott sey Dank! es vorzugsweise nur
der Hoffnung und Erhebung ũist,
den er aus der Geschichte des verewigten Menarchen davon
Weise durch die Rede erweckten
mannigfaltigen Erinnerungen und Gefuͤhlen leitete der Schluß⸗ Choral wieder auf die anfaͤngliche Stimmung zuruck, die, wie Bleibende zu ihrem Gegenstande
t war, einen bleibenden und nach—
haltigen Eindruck von jener ernsten und wuͤrdigen Feier in den
Obwohl wegen der Landestrauer die
bilHums der Buchdruckerkunst hier fand doch auch schon am Jo— großeren Offizinen eine 2 In Faktoren mehrerer en in der Nacht vom 25. zum
23. Juni festlich geschmuͤckt und bekraͤnzt und so ihre Prinzipale Festes durch den unerwarteten Anblick überrascht. Offizin des Stadtverordneten Herrn A. W. Hayn, in welcher die Preußische Staagts-Zeitung gedruckt
dieser Gesänge wird zuvörderst den allgemeinen Gefüblen, von denen das Baterland am Grabe seines Befreiers und Beglückers ergriffen ist, Ausdruck gegeben und dann auch des besonderen Dankes erwähnt, zu welchem die Sing⸗Akademie dem rm, Könige für die 2. sten Gnaden⸗Beweise verpflichtet ist. ‚Der Grund und Boden“, sagt das Vorwort in dieser Beziebung, „auf dem wir unser Haus erbaut haben, angewiesen auf so günstiger Stelle, daß wir eine bessere uns nicht wünschen könnten, ist Sein Königliches Geschenk. So danken wir es, einem wesentlichen Theile nach, Ihm, daß wir in diesen Hallen ungestärt uns versammeln und all' der Vertheile uns erfrenen kön⸗ nen, die mit dem festen Besitz einer eigenen Räumlichkeit verbunden sind. Aber der König hat auch fortwährend mit freigebiger Hand un⸗ sere Zwecke gefördert und durch Ueberweisung trefflicher, fof̃ibarer Mu⸗ sikwerfe unseren Sammlungen einen höheren Werth verliehen. Oft hat der hohe Dabingeschiedene unsere Aufführungen besucht; am Abend des Charfreitags erfreute, erhob uns mehrere Jahre nach einander Seine Gegenwart. Wir durfen es glauben, daß auch Er dann hier Erhebung. Erbaunng fand, und so wird ung die Erinnerung an jene Stunden ein Quell der reinen trestvollen Freude. Es waren * dieser Ge⸗ dächinißfeier sämmtliche Minister und viele andere hohe Beamte, wohl gegen hundert Personen, eingeladen., für welche man die vordersten Rei⸗ hen der Stühle bestimmt hatte. Der übrige Saal, dem die schwarzen mit silbernen Bertenein gefaßten Draperieen an den Logen und Balkonen und die schwarzen, das Tageslicht abhaltenden n,, ein feierlich-düsteres Ansehen gaben, war von Mitgliedern des Instituls die nicht selbst am Gesange Thell nahmen, und von anderen uhoörern dicht gefüllt. Selbst in dem Prebe-Saal hinter dem DOrchester, der durch Pfeiler von dem Haupt⸗Saale getrennt ist, hatte Kran noch (ine schwarzbeschlagene Estrade errichtet, um mehr Plätze zu gewinnen. Ver dem amphitheatralischen Raum, Orchester einnahmen, stand auf hohem Piedestal, zwischen zwei Kande⸗ labern, die Marmor-Büsie Sr. verewigten Majestãt, die Schlafe von einem goldenen Eichenkranz umwunden. Ihre Königl. Hoheiten die Prinzen August und ler wohnten der erhebenden Feier bei, mit der die Tonkunst einen ihrer heiligsten Zwecke erfüllte. 16.
Dauer der Eisenbahn- Fahrten am 27. Juni.
Abgang Abgang Zeitdauer von von ,,
ᷣ Potsdam.
Zeitdauer
— Mn Um 6] Ubr Morgens.
8
Um s Uhr Morgens .. 11— Vormin ... 2 2 Nachmitt .. Nittags
353 Nachmitt. Abends..
1 * . — *
Abends ...
Meteorologische Beobachtungen. Mergeng Nachmittagt Abendg Nach einmaliger
1850.
welchen der Sänger ⸗Chor und das
Preußische Staats⸗-Zeitung.
Allgemeine
Berlin, Dien stag den z30su Juni
n a lt. Amtl. Nachr. 2 h
Nustl. n. Pol. Kaiserl. Reskript an Graf Cancrin. — Bericht über das Unterrichtswesen in Rußl. — Demidoffsche Preise. — Getraide.
Frankr. Palrs⸗K. Außerordentl. Kredite. — Paris, Ueber die Dandels⸗ ert tn. — Ueber die letzte Session. — Allmacht der Dep. K. — Nachricht aus Algier (Aüfstand gegen Ahdel Kader).
Grosibr. u. Irl. Ob erh. Befriedigung der Ansprüche der Vrit. Span. Legion. — Unter h. Porto. — Todesstrafe. — Katholische Lehr⸗Anstalt ju Maynooth. — Jon. Inseln. — London. Mission Delgorutf'z. — Üirguhart über die Schwselsfrage. — Courvoisier's frühere Aufführung.
Schwed. n. Norw. Gewerbe⸗Freiheit. — Weinsieuer.
Dan. Diplomatisches Eorpè.
Teutsche Bundesst. München. Verschiedenes. — Leip). Brief. (Schluß d. Feier des Jubil. — Weimar. Feste. — Gotha. Jub. der Buchdruckerkunst. =
Oesterr. Fürst Metternich wird sich nach Königswart begeben.
Schweiz. e. Bürgermeister Heß legt seine Aemter nieder.
Span. Pläne der Karlisten. ;
Türkei. Das neue Straf-Gesetzbuch. — Dem Oest. Beob. zufolge, hängt die Absetzung Chos rem s mit der Aeg. Frage nicht zusammen. — Gegenwärtige JZusammensetzung des Türk. Ministeriums. — Un— ruhiger Zustand Bosniens.
neg. Viotirung von Beirut durch die Berg⸗Bewohner, 3
VWiss., K. u. L. Stettin. Gesellschaft für Pom mersche Geschichte und Alterthümer. — Auz. von „Geschichie des Königl. Preußischen Regiments Garde⸗du⸗Corps. Von v. Schöning“.
Amtliche Nachrichten.
Bezirke ins Leden trat, sind gegen L189 Schulen und ungefäbr „0.60 Lernende ju dem Ressort des Ministeriums des öffentlichen Un⸗ terrichts binzugekommen. Die Vortheile, welche durch diese Vereinigung dem Königreiche durch die freigebige Großmuth Ew. Majestät verhei⸗ ßen worden, bestehen in der besseren Einrichtung der dem Lande se nothwendigen Schulen, in —— 4 — der Jugend, nicht nach den Fußstapfen der Vergangenheit, sondern nach dem Einfluß der un⸗ wandelbaren Grundzüge der Religien und Moral, endlich in der Er⸗ weiterung Ihrer Sorgfalt für das Wohl der dert heranwachsenden Generation und in der Gleichstellung derselben in dieser Beziehung mit der von Ihnen geliebten und Sie segnenden Jugend Rußlands. Ein Ge⸗ danke, würdig Ihrer Regierung, würdig Ihrer selbst! Die Schwierig⸗ keiten, welche die Vollzieher der erhabenen Entwürfe Ew. Majestät er⸗ warten, sind augenscheinlich sür Jeden; jedoch wage ich es zu sagen, daß unser Eifer diese Schwierigkeilen nicht für unübersterzlich hält.“
Zu den Erscheinungen, iwelche besonderes Mitgefühl erregen ge⸗ hören die Fortschritte und die Verbreitung der vaterländischen Sprache in den Theilen des Reiches, wo die nähere Bekannischaft mit derselben bisher durch den aus schließlichen Gebrauch örtlicher Munggrten verzö⸗ geri wurde. Trotz einiger Mißverständnisse, trotz einiger Vorurtheile, welche gewisse, sehr einfache Maßregeln der Lehr⸗Behörden in dieser Beziehung unvermeidlich hier und da erwecken mußten, strebt die Ju⸗ gend überall mit Eifer und Begier nach der Erlernung eine, Sprache, welche — wie ich dies in meinem unterthäni zsten Berichte sagte — „für alle Zweige des Stagtsdienstes und in allen Benehungen des bürgerlichen Lebens unumgänglich 67 ist. Durch 563 Allerhöchst besiltigten Bericht ist die Gründlage für den Unterricht in der Russi⸗
—
Beziehung auf den Tadel der Verbindung mehrerer Gesetz-Ent⸗ . Tak⸗
sterium nicht eine statistische Uebersicht der zu eröffnenden, oder . zu verbessernden Schifffahrts-Linie vorgelegt habe. Der seit meh⸗ reren Jahren befolgte Gang hinsichtlich der Communicationswege und der Seehaͤfen scheine ihm zur Zersplitterung der Fonds zu fahren; er glaube, daß es besser sey, die angefangenen Arbeiten zu beenden, als immer wieder neue zu beginnen. — Der Vi,
comte Dubouchage sprach im Sinne des Baron Mounier; so⸗ dann zur finanziellen Lage des Landes übergehend, behauptete ert, das Budget werde ein Defizit von 8 Millionen ergeben. Da ⸗
gegen wandte der Finanz ⸗Minister ein, die Verschiedenheit . . zwischen den Einnahmen und Ausgaben wurde durch den Ueber⸗ schuß des Jahres 1830, der auf 30 bis 35 Millionen angeschla⸗ gen werden konne, ausgeglichen werden, so wie durch den von der Zuckersteuer zu erwartenden Ertrag, wenn nur die Pairs⸗ 2. Kammer erst das Gesetz votirt habe. — Auch Herr Thiers er⸗ griff das Wort und äußerte, hatte er die Wendung der Debatte voraussehen konnen, s« wuͤrde er Notizen mitgebracht haben, aus welchen sich der gute Zustand der Finanzen aufs Unwidersprech⸗
schen Sprache in den Ostsee⸗Provinzen dauerhast und nachsichtsvoll begründet worden. Bei allen Gutgesinnten, und vorzugsweise unter der in unseren Schulen befindlichen Jugend, hat der Bericht vom 18. Dezember das Gefühl ungeheuchelter Dankbarkeit erregt, und die Lust zur e Erlernung der Sprache des Reichs aufs neue belebt. insbesendere haben die Studenten der Univerfitt zu Dorpat mit Rührung die huldvollen Aeußerungen aufgefaßt, welche Ew. Majestät bei der Bestätigung des Berichts gebraucht
lichste ergaͤbe. Sollten außerordentliche Umstände eintreten, so konne der Staat über 80 Millionen verfuͤgen, welche zur Amor⸗ tisation bestimmt seyen. Schließlich bat er die Kammer, das Gesetz nicht ats Empfindlichkeit zu verwerfen. Um 4!“ uhr war die Sitzung noch nicht zu Ende. 32
Paris, 23. Junt. Dem Vernehmen nach wird der König .
896 2
Canton, 13. März. Der Kommissar Lin fuͤhrt jetzt nicht aur gegen den Opiumhandel, sondern auch gegen die Spielhäͤuser n Canton Krieg, und hat die bewaffnete Macht zur Unterdruͤk— kung derselben beordert; man scheint viele Unzufriedenheit von
dieser gegen das Lieblings-Vergnuͤgen des Chinesischen Volks ge⸗ richteten Maßregel zu befuͤrchten.
Kronik des Tages.
Se. Masjestät der König haben dem Kaiserlich Russischen Geheimen Raih und außerordentlichen Gesandten und bevollmaͤch— tigten Minister an Allerhöchstihrem Hofe, Freiherrn von Meyen— dorff, so wie dem Kaiserl. Russischen General-Lieutenant und
wird, durch einen Aufbau von Kränzen und Blumen geschmuͤckt, vor welchem auf einer Tafel ein mit dem Wappen der Buch⸗ drucker⸗Innung verziertes, reich ausgestattetes Portefeuille lag. In demfelben befanden sich Abdruͤcke von einem Bildnisse Gutten⸗ C e
derg's, welches, von bunt geschmuͤckten Einfassungen zierlich um, * t= geben, von den Mitgliedern der Haynschen Druckerei, in welcher *mnfutig un
M. nach dem Schlosse Eu abreisen, von dort aber
haben. In den wesilichen Geuvernements hat eben diese Ans⸗am 19ten d. zurückkommen, um der Feier der 2
saat auf einem nicht hne Mühe bearbeiteten und, mit rastloser zeitig genug hierher ; Sergfalt und Eifer gepflegten Boden, fortdauernd die gewünschten r 86 ril hie getragen. Dort, darf man sagen, sind die Erwartungen zum Herr von Werthet, Sehn des reußischen Ministers der . beil schen in Erfüllung gegangen und als Beweis hierzu dient Fol- auswaͤrtigen Angelegenheiten, hat die Kreditive überbracht welche gendeg. Im Jahre 1834 begann die in öffent ichen Schul⸗Anstalten den Varen von Arnm als Gesandten am Tuilerieenhof be,,
27. Juni. 6 Uhr. 2 uhr. 10 Ubr. Beobachtung.
Quelworme 758 R.
Flußwärme 1309 Yt. Bedenwarme 1269 R. Ausduünslung Oma“ Rd.
337 6 ar. 337,2 Par. 337,65“ ar.
41187 R. 19,0“ A.
7d M. 79 ot.
S7 pCt. 39 o Ct.
.
eln vorstellen und unterhielten Sich mit denselben mit der huld—
zen Se. Masestat der König auf dem Königlichen Schlosse die
Die von den Chinesen angekauften Ostindienfahrer „Norden“ und „Cambridge“ sind ihren fruheren Eigenthuͤmern zuruͤckgege⸗ ben worden, nachdem die Behörden den Ankauf derselben annul—
lirt hatten. Auch das Schiff „Danske Kongen“, welches die Chinesen konfiszirt hatten, ist ebenfalls freigegeben worden.
8
. Berlin, 27. Juni. Se. Majestaͤt der König geruhten estern Nachmittag zwischen 5 und 6 Ühr die Justiz⸗Behörden, velche in hiesiger Residenz ihren Sitz haben, zu empfangen. Alderhöchstdieselben ließen Sich die Mitglieder dieser Behörden urch die Herren Justiz, Minister von Kamptz und Mühler ein—
öpvollsten Herablassung. BSBDer lin, 28. Juni.
Mitglieder des Staats-Rathes, so wie die Räthe sämmtlicher WMinisterien und der mit denselben in Verbindung stehenden oberen Behörden. Nachdem die Mitglieder des Staats⸗Raths durch den Praͤsidenten desselben, General der Infanterie und Gouver⸗ acur von Berlin, Freiherrn von Muͤffling, zu Sr. Majestat ge— fährt worden waren, geruhten Allerhöchstdieselben sowohl mit die— en, als nachher auch mit den Chefs und den Raͤthen der Mini— CLerien auf das Huldreichste Sich zu unterhalten und sie Aller⸗ Höchstihrer fortdauernden Theilnahme an der gewissenhaften Er— Gäu ung ihrer Dienstpftichten gnädigst zu versichern.
Berlin, 28. Juni. Gestern Vormittag von 10 bis 2 Uhr beging die Königliche Universitäͤt nach akademischer Sitte die Ge⸗ dächtnißfeier Sr. Majestaͤt des Hochseligen Koͤnigs, in einer zahl⸗ reichen Versammlung, der außer den Universitats⸗ Verwandten, Dosenten und Studirenden, auch viele dazu eingeladene Gaste
betwohnten, und welche namentlich von r Excellenzen den Staats⸗Ministern Herren von Kampk und von Ladenhberg, dem Birklichen Geheimen Rathe, Herren Alexander von Humbospt, dem Direktor in dem Königlichen Ministerio der geistlichen, Un, terrichts, und Medizinal-Angelegenheiten, Herrn von Ladenberg, und den uͤbrigen Rathen des gedachten Ministeriums, von mehreren Herren Generalen und andern hohen Militair⸗ Personen, verschiedenen Näthen aus anderen Königlichen Ministerien, und , . und Rathen der hoͤhern Gerichts— Und Verwaltungs⸗Behörden, mehreren Mitgliedern der Geistlich⸗ keit, dem Vorstande der Stadt und andern durch Amt und An⸗ sehen hochgestellten Männern durch ihre Gegenwart geehrt wurde Die Lokalltät selbst versetzte die Anwesenden in eine der Ver⸗ anlassung, welche sie versammelt hatte, entsprechende wehmuͤthig ernste Stimmung. Es war die erste akademische Feierlichkeit, die nach vollendeter Restauration der größeren Hälfte des Universitäts , Gebäudes in dem großen Höoͤrsagle desselben begangen wurde; nach 5 Verhängniß sollte sie der Trauer über den erlust des Monarchen gewid⸗ met seyn, dessen Gnade die Universität, wie urspruͤnglich das Gebäude felbst, so auch die jetzigen Erneuerungen desselben verdankt; und der Herr Ober⸗Baurath Busse, unter dessen kunst⸗ verständtger Leitung der Bau bewerkstelligt wird, hatte es Uber⸗ nommen, unter seiner Aufsicht auch den Saal auf eine Weise dekoriren zu lassen, welche dem architektonischen Charakter des würdig hergestellten Raumes wie der Feier, der er dienen sollte, gleich angemessen war. Ein von dem Saäͤngerchor der Stu—⸗ irenden unter Direction des Herrn Professors Marx an⸗ S JBestimmte Choral erhob die Gemuͤther uber das, was dem . der Vergänglichkeit unterliegt, zu dem Bewußtsein J Uunvergänglichen und Ewigen. Der dazurch angeregten Sedahkenrichtung schloß sich der erste Theil der Gedachtniß⸗Nede
5 ö 1 3 1 22 k 2 — 2
-.
stehendes: : n EG nig der Deputation des hiesigen Magistrats und der Stadtver⸗ welche abgesandt worden war, um Allerhöchstdemselben
ordneten, n we sammten Buͤrgerschaft die Gefühle des tiefsten
Mi e s ain Namens der ge Deer, ,, ,,,, Schmerzes uͤber das Hinscheiden Sr. Königs auszusprechen, im Königl. Schlosse zu Berlin Audienz ertheilen. Auf die von dem Ober-Buͤrgermeister Lange bei berreichung des Kondolenzschreibens gehaltene Anrede, geruhten ze. Majestaͤt, Folgendes Allerhuldreichst zu erwiedern:
„Die Stadt hat den Ruhm, gelangt sind. Breslau ist, nach die dritte, feiner Wichtigkeit nach die zweite Stadt der Mo—
1 S
dem Faktor derselben mit einige
passenden Emblemen verziert.
Breslau, 21. Juni. Di „Am 2lsten d. M.
dort zur Reife narchie.“ Hierauf geruhten Se.
sodann die Deputation mit den ten zu entlassen:
äußerte Theilnahme.“
ges Doctor⸗Jubilaum. Der La
rung, wie er auch die u Breitenworbis eine Stutzuh
beging der Jubilar diesen Tag
besonders geschmackvollen und die auf der ersten Seite mehr
es gedruckt ist, ihrem Prinzipal gewidmet worden war
lichen Worten uͤberreicht wurde. die diesen Dienst verrichtet hatte,
„Gruͤßen Sie Ihre Kommittenten sagen Sie Ihnen Meinen aufrichtigen
— — Erfurt, 27. Jun M. feierte der Kreis-⸗Physikus Herr Alois Gremler zu Worbis sein So jähri⸗
die Gläckwänschungsschreiben des Ministeriums und der Wuͤnsche des Kreises aussprach. Stadt und die Land⸗Gemeinde üͤbersandten durch eine Deputa— tion einen schöngearbeiteten silbernen Pokal und sein Geburtsort
innung. Wegen der Trauer um keine öffentliche Feier statt, sondern nur im stillen haͤuslichen Kreise
und von n auf die Feier des Tages 3 ; Die nahestehende Presse se . war ebenfalls mit Blumen und
Am Vormittage des 24. Juni
wurden vor dem oben erwähnten Aufbau fuͤnf Lehrlinge, deren Lehrzeit zum Theil erst gegen Ende würde, feierlich losgesprochen, bei ayn eine die Wichtigkeit des ede an die Versammelten gehalten wurde.
dieses Jahres abgelaufen seyn welcher Gelegenheit von Herrn Tages besonders hervorhebende
e hiesigen Blatter enthalten Nach geruhten Se. Majestät der Kö⸗
Majestät des hochseligen
daß des Königs große Plane wenn auch dem Ngnge
Majestät, Sich die Deputirten ein— eln vorstellen zu lassen, an den Vorsteher der Stadtverordneten⸗ n , ., Kaufmann Klocke,
ꝛ huldvollen und begluͤckenden Wor⸗
mehrere Fragen zu richten und
herzlich von Mir, und Dank fuͤr die Mir ge—
Am 12ten d. M. feierte der
des Kreises uͤberreichte ihm Negie⸗ Die
ndrath
r als Zeichen ihrer dankbaren Ge— den geliebten Landesvater fand
, umgeben von seiner zahlreichen
Familie und seinen naͤchsten Freunden. Trier, 23. Juni. Die heutige hiesige Zeitung ist mit
ierlichen Einfassungen erschienen, er. abgedruckt, ein typographi⸗
sches Kunstwerk zur Feier dieses Tages darbringen. Als Inhalt giebt sie ein Gedicht in Beziehung — ) dann eine ausfuͤhrliche Beschrelbung der „ersten Trierschen Drucke.
auf den Gegenstand, und
Alademis eine musikalische Feier.
Direltor der Akademie, Herrn
Jesu, Gottes Sohn, sey Preis“, horäle wurden abwechselnd vom
vier Solo⸗Stimmen gesungen.
3 8
Wissenschaft, Kunst und Literatur. Berlin. Dem Andenken des verewigten Königs widmete vor⸗ gestern, Freitags, in den Abendstunden von T bis 9 Uhr, auch die Sing—
Es wurde hier ebenfalls, wie am
Mittwoch vom Königlichen Dpern-Personale in der Garnison-Kirche, das Requiem von Mozart aufgeführt. a capella, der Choral: „Was Geit thut, das ist wohl gethan“, den der erhabene Verklärte besonders geliebt hatte, dann eine Motette: Selig sind die Todten, die in dem Herrn sterben“ kompenirt ven dem Rungenhagen, und der Choral:
Voran gingen drei Mufikstücke
Dir von Sebastian Bach. Die beiden anzen Corps des Instituts und von n einem Vorwort zu dem Textbuch
85.
Niedersehlag O0, O“ R Kind. . X28. Ww. Warmewechsel 4 1229 Wolkenzug..= — AWB. 802. Tagesmittel: 337 71 var. 4 10,0 R.. 4 679 R.. 78 pCt. W.
halbheiter. W.
Wetter. trũbe. trübe.
Auswärtige Bsrsen. Amst er dam, 23. Juni. (
Viederl. wirkl. Schuld dz, . do,, do 1012. Kaug- Bill. 2a. don, Span. 2118, 6. Pair — Aung. Seh; — TZinsl. — Preuss. Prüm. Seh. bol OQesterr. Met. 108! /..
Antwerpen, 22. Juni. Neue Anl. 2327. C. Hamburg, 26. Juni. Eugl. Russ. 1091/6.
Paris, 23. Juni. Fos, Rente fin our. 117. 15. 3“ Rente fin cour. 83. 65. 39/9 Néapl. au compt. 103. 38. o,, Span. Kente 27*/ . o, Port. 232 /.
Zins. —. Bank- Act. 1887.
Wien, 23. do/, Met. 101 /,;, Aug — 306 —. 210g = 19 — kiank-Actien 18614. Anl. de 1831. 11612. de 1839 128.
König liche Schauspiele— Montag, 29. Juni. Im Schauspielhause:
Ende, Trauerspiel in 5 Abth., von E. Raupach. Dienstag, 30. Juni. Im Opernhause:
Juni
présentation de ahonnemen:
zar Mr. Ancelot.
Mittwoch, J. Juli. Im Schauspielhause: Der Fabrikant, Schauspiel in 3 Abth., von E. Devrient. Hierauf: Die Ver— trauten, Lustspiel in 2 Abth., von A. Mullner. .
; Königsstädtisches Theater. Lontag, 29. Jun. Das bemooste Haupt, oder: lange Israel.
letztenmale auftreten.)
Dienstag, 30. Juni. Zum erstenmale: Die Königin von sechzehn Jahren. Schauspiel in 2 Akten, nach dem Französischen, von Th. Hell. Hierauf: Der Dachdecker. Komische Gemälde in 3 Rahmen, frei nach dem Franzoͤsischen, von L. Angely. Herr Beckmann wird vor seiner Urlaubsreise hierin zum letzten, male auftreten.) ö
An die Leser. Die vierteljährliche Pranumeration der Staats-Zeitung betragt 2 Rthlr. Preuß. Cour.
9
YI T.
72) gemacht und jeder Praͤnumerant erhalt das Blatt durch die Stadtpost, schon den Abend vor dem angegebenen Datum, frei ins Haus gesandt. — Auswärtige, des In- oder Auslandes, bewirken
heit die Nummern erwarten, die vor der hier einge⸗ gangenen Anmeldung erschienen sind.
Berantwortlicher Redactenr Arnold. Gedruckt bei A. W. Haun.
Pasnive 65...
Cromwell 's
Norma, Oper in?
Abth. Mustt von Bellini. (Herr Beyer: Sever, als Gastrolle Im Schauspielhause: Fonr la soivante-sixieme er dernire re- 3 1) Un premier amour, drame en 3 3 actes, par Mr. Bayard. 2) Dieu vous bénisse! vandeville en 1 acte,
Der . Original, Lustspiel in Akten, von R. Bener ir. (Herr Beckmann wird hierin vor seiner Urlaubsreise zum vor,
far das Inland. — Bestellungen für Berlin worden in der Expedition selbst (Friedrichs ⸗Straße
ihre Bestellungen rechtzeitig bei den resp. Post⸗ Aemtern; wer dies versaumt, kann nicht mit Gewiß⸗-
General- üdjutanten von Mansuroff, den Rothen Adler⸗Orden erster Klasse zu verleihen geruht. ; Se. Majestät der König haben dem Schmiedemeister Jo— hann Friedrich August Krause das Prädikat eines Hof— Schmiedemeisters beizulegen geruht.
Se. Durchlaucht der Prinz Friedrich Wilhelm von Nassau ist von hier nach Darmstadt abgereist.
Angekommen: Der Fuͤrstlich Lippische Schleß⸗Ha ann don , D, ö 8 Abgereist: Der Ober⸗Jaägermeister und Chef des Hof⸗Jagd⸗ Amtes, General⸗Major Fuͤrst Heinrich zu Carolath⸗Beu— then, nach Carolath. ; Se. Durchlaucht der Großherzogl. Hessische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Kaiserl. Oesterreichi⸗ schen Hofe, Fuͤrst Adolph zu Sayn-Wittgenstein⸗-Hohen— ste in, nach Braunschweig. Se. Erlaucht der Graf Henrich zu Stolberg-Werni— gserode, nach Schlesien. . Der Wirkliche Geheime Ober-Medizinal⸗Rath, Praͤsident des Kuratoriums fuͤr die Krankenhaus, und Thierarzneischul-An—
. sgelegenheiten, Dr. Rust, nach Striegau.
Der General⸗Major in der Suite Sr. Majestaͤt des Kai— sers von Rußland, von Gruͤnwaldt, nach Dresden.
Zeitung s⸗Nachrichten. Ausland.
Rußland und Polen.
St. Peter sburg, 23. Juni. Die hiesigen
. bu . . sigen Blätter thei⸗ len . vom 13. (25. April datirte Kaiserliche Restript mit, durch ea. ser, . s- n, . Finanz ⸗ Ministen ö ö r ' nachgesucht rthei rde.
* affe nd , . chte Urlaub ertheilt wurde. Es lau—
„Graf Jegor Franzowitsch! Mi mich überzeugt, den n nn 96 9 Ausland nothwendig macht.
it aufrichtigem Bedauern habe Ich 36. 7 nr, Reise ins 2 „Indem Ich in den von Ihnen erbetenen sechẽ monat chen Urlaub, mit eibehastung Ihrer Emolumente willige, . Ich Mir mit der vollen Hoffnung, daß diefe Kur Ihre Ge— undheit wiederherstellen werde, und Sie zur Uebernahme neũer, für das Vaterland stets so . . Arbeiten zurückkehren werden. Ihrem Wunsche gemäß, erlaube Ich, daß Ihr dritter Sohn Sie beglesie. gleich hiermit find von Mir Besehle ersassen wörden: Sn den Kriegs. Minister, um A djutguten zu Ihrer Veglestung zu beurlauben, und au den Ehef Meines Marine⸗Stabes, um ein Dampfschiff, sobald Sie dessen bedürfen, für Sie in Bereitschaft zu halten. Ich verbleibe Ihnen siets wohlgewogen.“ ; 1
Die St. Petersburgische Zeit en , . Bogen starken Beilage den 1 . . r, des offentlichen Unterrichts an Se. Masestät den Kaifer uͤber
das Unterrichtswesen Rußlands in 24 183g abgestattet und z
worauf Se. Masestaͤt eigenhändig die Worte geschricben: „Mi Vergnügen gelesen.“ Es giebt derselbe , Uebersicht alles dessen, was zur Forderung des Unterrichts im vorigen Jahre geleistet worden. Den am Schlusse befindlichen allgemeinen Bemerkungen entlehnen wir Nachstehendes:
Ein Ereigniß gehört offenbar unter die Zahl der großen organi⸗ schen Maßregeln, nämlich die Vereinigung des Lehrfaches im König— reiche Polen mit dem Wirkungsfreise des Ministeriums! Durch diese Maßregel, welche mit der Errichtung des Warfchauischen Lehr⸗
Litthauens beffndliche Jugend beinahe erst das Rufsische AC zu ler nen; als ich im Jahre 1833 die dortigen Lehr⸗-Ansialten persönlsch be⸗ sicht gte, überreichte mir eben diese Jugend literärische Erzeugnisse in 4 Sprache, welche einigen Werth hatten und in mancherlei Beziehungen Aufmerksamkeit verdienten; die im Jahre 1838 Kerausge⸗ gebenen „Versuche in der Russischen Literatur erregten allgemeine Aufmerksamfesl ünd Beifall, und die Ew. Kaiserl. Majestät unterleg⸗ ten, wurden von Ihnen, Allergnädigster Herr, als „sehr befriedigend“ anerkannt. Im Dsten und Süden des Reiches ruft die erf he Sprache die ruf Stämme zur Theilnahme an der allgemeinen Bildung auf und befestigt mehr und mehr ihre geistige und politische Einheit mit dem Gesamintbestande des Reichs.“
„In Verbindung mit den Fortschritten der vaterländischen Sprache sieht noch eine andere Erscheinung, welche in ihren Folgen nicht min⸗ der beachtenswerth ist — nämlich das Streben zur Erlernung der Mundarten, der Literatur und Geschichte der mit uns stammverwand⸗ ten Slavischen Völker. Als durch das Organisations-Gesetz für die Russischen Universitäten befohlen ward, an jeder derselben einen Lehr⸗ stuhl für die Geschichte und Literatur der Slaven zu errichten, hatte das Ministertum des öffentlichen Unterrichs noch keine Philolrgen, de⸗ nen sie den Portrag dieses Gegenstandes übergeben konnte; jetzt sind diese Lehrstüble größtentheils durch fähige Dozenten besetzt, welche in den von Slaven bewohnten Ländern, deren Sprachen und Literatur gründlich erlernt haben; andere unserer jungen Gelehrten bereiten sich dort noch zu ihrem künftigen Berufe vor. Die Slavisten Europa's äußern sich mit Achtung über die Arbeiten unserer . und nehmen sie mit , nnter die Zahl ihrer Mitarbeiter auf. Ich wage es hinzuzufügen, daß ich auch im Königreiche Polen überall die Spuren dieses Strebens nach Slavischer Philologie gefunden habe.“
Herr Anatole von Demidoff hat der Akademie der Wissen— schaften die Anzeige gemacht, daß durch das Testament seines Bruders Paul von Demidoff die jährliche Auszahlung von 25,000 Rubel, die zu wissenschaftlichen und literarischen Preis— Vertheilungen bestimmt sind, auch noch 25 Jahre nach dem Tode des Verewigten, also bis zum Jahre 1863, stattfinden werde.
Aus mehreren Gouvernements ist die Nachricht eingegangen, daß wegen der anhaltenden kalten Witterung die Wintersaat zum Theil noch nicht aufgegangen sey. In anderen Gouvernements hat jedoch der eingetretene Regen die Vegetation befoöͤrdert.
Frankrecch.
Pairs-Kammer, Sitzung vom 24 Juni. Die Pairs zogen sich zu Anfang der Sitzung in die Baͤregus zuruck, um die gestern eingereichten Gesetz Entwuͤrfe zu pruͤfen. — An der Tages⸗-Ordnung war sodann die Erorterung des Gesetz-Entwur— fes uber die nachträglichen, außerordentlichen Kreditbewilligungen fuͤr 1839 und 1830. Die einzelnen Artikel wurden ohne Weiteres angenommen. — Hierauf schritt die Kammer zur Berathung des Gesetz Entwurfes uͤber die Binnenschifffahrt. Bei Gelegen— heit eines Artikels, welcher bestimmt, daß die Bauplaͤne und An— schläge in den Archiven der Deputirten Kammer niedergelegt wer— den sollen, erhob sich der Vicomte Villiers du Fer rage um ein Gleiches far die Pairs-Kammer zu fordern. „Weshalb“, fuhr er dann fort, „werden Gesetz⸗Entwürfe von solcher Wich— tigkeit der Pairs⸗-Kammer so spät vorgelegt? Die oͤffentliche Meinung hat sich bereits so laut hieruͤber ausgesprochen, daß, wie ich hoffe, dieser Mißbrauch in der gegenwärtigen Sitzung um letzten Male vorkommen wird. Ein anderer Mißbrauch be— steht darin, daß 5 oder 6 verschiedene Punkte in einem Gesetz¶ Entwurfe, wie z. B. in dem Eisenbahn, Gesetze zusammengefaßt werden. Es * den Ministern ein Leichtes seyn, einen Ge— brauch abzustellen, der so sehr dem allgemeinen Interesse zu⸗ widerläuft.“ — Herr Jaubert, Minister der oͤffentlichen Ar— beiten, erwiedert, Niemand koͤnne mehr als er die Praärogative der hohen Kanimer achten; bedachte man aber die dorge— rückte Zeit der Session, so wurde man wohl einsehen, daß es
unmöglich gewesen, diesen Gesetz⸗ Entwurf fruher einzureichen. In
staͤtigen.
Der Courrter fran çais bemerkt zu der vom „Moniteur ! veröffentlichten Uebersicht des Französischen Handels im Jahre 1839: „Unsere industrielle Bedeutungslosigkeit, so wie die Lang ⸗ samkeit unserer Fortschritte ist auf Rechnung unserer fehlerhaften Gesetzgebung zu setzen. Die Schutz Zölle und die Verbote, welche unsere Industrie gegen fremde Konkurrenz schüͤtzen, haben Ver⸗ 5 geltungs⸗ Maßregeln im Auslande hervorgerufen. Wir kännen . unsere Handels ⸗Beziehungen nicht ausdehnen, weil die Markte Europas uns ziemlich alle verschlossen sind. Die Aufgabe der 2 Regierung * es seyn, nach Beendigung der Sitzungen der Handels ⸗Dlokade, womit Europa unsere Gränzen umjchließt, ein Ende zu machen. Es wird seine parlamentarischen Ferien schlecht 66 angewendet haben, wenn es den Kammern nicht drei oder vier Handels-Traktate zur Ratification vorlegen kann. Ohne indeßß von der Zukunft zu sprechen, wollen wir nur fragen, wie weit die Unterhandlungen mit England gediehen sind. Die Kommissa⸗ rien beider Natienen muͤssen ihre Arbeiten beendigt haben. War⸗ um läßt das Ministerium h lange auf seine Entscheidung warten? Weiß es nicht, vaß die Sitzungen des Englischen Parlamentes ihrem Ende nahen, und daß, wenn der Traktat nicht in wenigen Tagen unterzeichnet wird, dieser Verzus als eine Vertagung zu erachten ist, welche leicht zur Verwerfung fuͤhren könnte.“ 2
Der Comm erce bringt eine Kritik der Resultate der ab, gelaufenen Session, welche nicht guͤnstiger fuͤr das Ministerium lautet, als die der konservativen Blätter. Es heißt darin: „Prüft man die Session in politischer Beziehung, so wird sie durch eine große Thatsache beherrscht, durch den Ministerwechsel und den
ntritt des Kabinets vom J. März. Diese Thatsache ist unter dem Einflusse der linken Seite zu Stande gekemmen. Was hat sie fuͤr Folgen gehabt? Welche politische Verbesserung hat sich daraus fur unsere Gesetzgebung ergeben? Das sind Fragen, auf welche die linke ministerielle Seite nicht so leicht die Antwort finden durfte. Noch warten wir auf alle Reformen, welche das Programm der fruͤhern Opposition bildeten. Wird man etwa sagen wollen, daß es schon zu spät war, als daß die linke Seite 2 noch ihre Forderung beim 4e hätte geltend machen konnen? Es blieben aber noch à Monate, d. h. zwei Drittheile der Session. Wenn dem Ministerium nicht der gute Wille fehlte, so konnte es in dieser Zeit Vieles ausrichten. Uebrigens war auch ein Vorschlag gemacht worden, welcher einen Fortschritt andeutete. Es handelte sich nicht von der Wahl Referm, welche jetzt nur noch zu leeren Declamationen benutzt wird, sondern von der parlamentarischen Reform, deren Nothwendigkeit von Allen Herrn Thiers nicht ausgenommen, anerkannt worden war. Wa ö ist aus diesem Vorschlage geworden? Die linke Seite hat ihn auf mehr als kalte Weise aufgenommen. Sie hat ihn als unzeitge⸗ mäß bekämpft und wir haben Alle dem ärgerlichen Pessenspiele beigewohnt, welches das Kabinet und seine Sevattern aufführen, und wo die Lisung des Knotens darin bestand, daß der Vor— schlag zu Grabe getragen wurde. Mit einem Worte also, es hat wohl ein Minister⸗Wechsel stattgefüunden, ader durchaus keine po— litische Veränderung.“ — Dasselde Blatt äußert sich auf ein beachtenswerthe Weise Über die Hauptursache, weshald de. Sessionen der Deputtrten' Kammer gewöhnlich so unfrucht⸗ bar ausfallen: „In einer constitutionellen Regierung; sagt es, „welche auf eine regelmäßige Weise organ. sirt wäre, müßte die Kabinets Frage immer bei der Erùrterung der Adresse gestellt werden. Dort ist der schicklichste Natz der Ersrterungen über allgemeine Politik; dort mäükte das Minist rium das Urtheil über Leben oder Tod empfangen. Die Fel würde seyn, daß, wenn die ministertelle Frage einmal er eden
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wäre, das Ministerium und die Kammern ich an dnn legis