* r — m nen, err, err, 5.
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Auftrage ihres Vaters uͤbergeben.
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äefe, die zwischen den 3 Personen gewechselt wurden, läßt — auf — weniger als auf eine Vertraulichkeit schließen, welche Herrn Clavet hätte berechtigen können, sich sein Still— schweigen abkaufen zu lassen. 82 denen des Herrn Clavet spricht sich neben einer gewissen entimentalität doch auch eine Art Furchtsamkeit ünd das Gefühl deg Abstandes, den ihre geg enseitige gesellschaftliche Stellung 9 ihnen erhoben, aus. Im Oktober 1836 ging Clavet nach Afrika und blieb daselbst bis Dezember 1839. Nach seiner Abreise 1837 hatte Fräulein von Nicolai ihren fruͤhern Anbeter unter den Choristen der Oper u erkennen geglaubt. Etwas später wurden die Diamanten ge— stohlen. Von einer alten Kammerfrau der Marie Capelle erfuhr man, daß diese im Scherz gesagt hatte: „Ich habe die Diaman⸗ ten gestohlen und verschlungen!“ Als Madame Laffarge sich ver— heirathete, bemerkte man, daß sie eine große Menge von Klein⸗ odien besaß, welche nach ihrer Aussage Geschenke ihrer Freunde waren, was sich indeß als unwahr erwies. Hierauf verließ Ma— dame Laffarge Paris und begab sich nach Glandier; die Diaman⸗ ten blieben lange verschwunden, bis sie endlich auf eine sonder— bare Weise wieder zum Vorschein kamen. Herr Laffarge sprach den Wunsch aus, einen Diamanten zu haben, um Glas damit zu zerschneiden. Da sagte seine Frau: Ich habe jawelche! und brachte zu nicht geringer Verwunderung ihres Mannes und ihrer Schwiegermutter Digmanten und Perlen zum Vor chein, welche diese auf 20 bis 21,00 Franken anschlugen; sie sagte, sie besitze Ddieselben seit ihrem achten Jahre, wo eine alte Amme sie ihr im ; Herr Corali schloß mit den Worten; „Madame Laffarge behauptet, daß Frau von Leéotaud *r die Diamanten anvertraut hat, um sie zu verkaufen, und das Geld einem Liebhaber zu übergeben. Aber Clavet war damals in Afrika und Clavet ist ein Ehren mann und konnte beim besten Willen kein Geheimniß verkaufen. Uederdies sind die Diaman⸗ ten in den Händen der Madame Laffarge geblieben.“ Der Zu— fluß von Fremden nimmt noch immer zu und ist ungeheuer. Man spricht sogar von der Ankunft George Sand's und Bal⸗ zac s. Die Neugierde der Letztommenden wird indeß nur zur Hälfte befriedigt werden, da Madame Laffarge nicht mehr bei den Verhandlungen erscheint.
Der Moniteur enthalt eine vergleichende Uebersicht der Einnahmen des Rechnungs-Jahres 1810 und derer von 1848 und 1839. Die ersten 6 Monate des Jahres 1819 trugen zzz, 716 090 Fr. ein, was im Vergleich zu 1858 eine Erhöhung von 23, S7 1 C00 Fr., und zu 1839 eine Erhöhung von 19, ß, 00 Fr. ergiebt. Die Steuer auf inlaͤndischen Zucker, welche in den er— sten 6 Monaten des Jahres 1839, in welchen das Gesetz uber die Besteuerung desselben zuerst zur Ausführung kam, 2, 0691, 000 Fr. eintrug, brachte im ersten Semester 1930 2, SQ 7, 000 Fr. ein.
Die 7 läßt folgende Ungluͤck verkuͤndende Worte er—⸗ tönen: „Nicht vergeblich“, sagt sie, „beschwört man die Prin— zivien der Insurrection herauf. Die Marseillaise fangt wieder an zu ertönen, die Emeute bemachtigt sich des geringfuͤgigsten Vorwandes. Fast scheint es, als ob wieder ein revolutionairer Wind uͤber Frankreich dahin wehe, die uͤberspannten Köpse erhitze und als ob gewisse Theile der Bevölkerung das unwiderstehliche Gelüste näherten, ihren Hang zur Unordnung zu befriedigen. In einem Augenblicke, wo alle irre der Entwirrung der ge— genwärtigen Verwickelung entgegensehen, warde die Anarchie und die Emeute eine sehr traurige seyn. Herr Thiers ist der bese Genius der Juli⸗Revolution; er hat die schlummernden Leiden— schaften erweckt und wird sie nicht wieder in den Schlaf wiegen können. Wir sind im Monat der Jahresfeiern; die republika⸗ nistischen, kommunistischen, babouvistischen, sozialistischen Banketts regen die niederen Klassen auf und schen erheben überall die Emeutenmacher ihr Haupt.“
Die Quotidtenne behauptet, die Diplomatie der Vereinig⸗ ten Staaten wäre der Beschränkung der nach dem La Plata be— stimmten Truppen nicht fremd. Die Bestaͤtigung dieser Behaup⸗ tung findet sie in folgenden Zeilen des „National“: „Man fügt sogar hinzu, das Ministerium wäre psötzlich auf die Existenz eines Traktats zwischen Frankreich und den Vereinigten Stagten hin— gewiesen worden, nach welchen es der Franzssischen Regierung untersagt wäre, an den Amerikanischen Kuͤsten Landungs⸗Truppen awnszusetzen, welche eine bestimmte Zahl überschritten.“
Der Admiral Baudin ist gestern in Paris eingetroffen. Der Admiral Mackau befindet sich noch in Paris. Wie das Cgpi—⸗ vole meldet, hatte er gestern eine Besprechung mit den Conseils⸗ Präͤsidenten und dem Marine⸗Minister. Heute Mergen hieß es, er werde noch heute am Tage eine Audienz bei dem Könige er— balten und unverzüglich abreisen. Das genannte Blatt meldet zugleich, auch Herr von Mackau habe auf der Nothwendigkeit bestanden, die Mittel der Expedition zu vermehren, und Herr k — habe sich auch geneigt gezeigt, dieser Forderung zu will⸗
ren.
Perpignan, 19. Juli. Die erste Kolonne der Karlisten, 2100 Mann stark, ist in Perpignan angekommen. Es befindet sich bei derselben eine beträchtliche Anzahl Offiziere aller Grade. Alle sind im größten Elende, und die Mehrzahl der Soldaten sind junge Leute von 18 — 20 Jahren. Unter den Offizieren al⸗ ler Grade nennt man unter Anderen den Schwager Cabrera's, P᷑ den Befehlshaber der Division von Valencia, Forcadell, den Befehlshaber der Division von Aragonien, Llangostera, Co⸗ velle, Morales, Burjo, Arnaux, Chef des Generalstabes von Cabrera. Die Regierung hat sfast allen mit dieser Kolonne in 6 angekommenen Offizieren Passe in das Innere ge⸗ geben.
Sroßbritantien und Irland.
Parlaments Verhandlungen. Oberhaus. Siz— zung vom 14. Juli. (Börs. H.) Nach Einbringung eini—⸗ ger Petitionen von Seiten verschiedener Pairs erhob sich in der heutigen Sitzung des Oberhauses Lord Melbourne, um, wie am Tage zuvor im Unterhause Lord John Russell, auf eine Ant⸗ worzs⸗Adresse an die Königin in Betreff der Boischaft uͤber die Ansrdnung einer Regentschaft anzutragen. Die Adresse wurde ohne Weiteres genehmigt, und der Lord - Kanzler hielt darauf um Erlaubniß an zur Einbringung einer Bill, durch welche die in der Botschaft ausgedruckten Intentionen der Königin zur Aus führung gebracht werden sollen. Den Inhalt derselben versprach er am 1 d. M. mittheilen zu wollen. Nachdem die Erlaub— niß zur Einbringung der Bill gegeben war, verließen die meisten Pairs das Haus, welches darauf nech einige laufende Geschafte abmachte und sich schon um 6! Uhr vertagte.
Sitzung vom 14. Juli. Ebenfalls eine
unterh aus. nur kurze Sitzung hielt —— das Unterhaus. Herr Hume
a daß eine Adresse an die Königin erlassen werde, — — ; daß sie die Vorsteher des Britischen Mu⸗ seums und der National⸗Semaͤlde⸗Galerie veranlasse, dem Publi⸗ kum den Zugang zu diesen Instituten auch am Sonntage, wie⸗ wohl 2 nach dem Schlusse des Gottesdienstes, zu gestatten. Er
um sie zu
kemerkte, daß die Strenge, mit welcher jetzt das Museum und die Gemälde⸗Galerie des Sonntags verschlossen gehalten wurden, durchaus keinen vernuͤnstigen Grund haben könne, da die Wirths“ häuser und Bier und Branntwein⸗Schenken am Sonntage nach dem Gottesdienste geöffnet werden durften, und die geringere Klasse, welche andere des Sonntags geöffnete Institute von der Art wie das Museum und die Galerie, z. B. den zoologischen Garten, nicht besuche, eine vernünftige und lehrreiche Unterhal— tung nicht finden könne und fast wider Willen in die Wirthshau— ser gedraͤngt werde, die sich von Jahr zu Jahr vermehren. In allen anderen Landern biete man dem Volke die Gelegenheit, sich zu belehren, nur in England nicht, und man dürfe sich daher auch nicht wundern, wenn Freinde dem Englischen Volke im All— gemeinen Geschmack für Kunstwerke oder überhaupt Sinn fur geistige Genuͤsse absprächen. Jedermann müsse zugeben, daß
runkenheit das National⸗Laster des Englischen Volkes sey, und das Parlament sey verpflichtet, alles Mögliche zur Verminderung dieses Uebels zu ihun. Manches sey freilich in den letzten Jah— ren geschehen, immer aber finde man noch, daß mehr betrunkene Personen am Sonntage zur Haft gebracht wuͤrden, als an ande— ren Tagen der Woche. (Im vorigen Jahre sind in London im Ganzen oz, 96s Personen wegen Trunkenheit verhaftet worden.) Das sey auch ganz natuͤrlich, da der geringeren Klasse außer einem Spazier⸗ gange ins Freie, zu dem oft die He,. noch häufiger die Lust fehle, nichts als die Zuflucht zum Wirthshause uͤbrig bleibe. Daß übrigens das Volk, wenn ihm Gelegenheit zu vernuͤnftiger Unterhaltung gegeben werde, dieselbe wohl benutze, gehe daraus hervor, daß die Zahl der Besucher des Britischen Mu— seums, seitdem der Zugang zu demselben erleichtert worden, von 266, 0690 auf 383, 006 jährlich gestiegen sey, und daß den Tower, als das Eintrittsgeld 2 Shill. gekostet, nur 19 bis 12, 000 Perso— nen, später aber, als es auf 1 Shill. herabgesetzt worden, *, 060, und im vorigen Jahre, wo es nur 6 Pee. betragen habe, 70, 00 Personen besucht hätten. Dieselbe Erscheinung habe sich bet al— sen derartigen Instituten gezeigt. Der Antrag wurde von Herrn
amilton unterstuͤtzt, von Sir Robert Inglis aber bestrit⸗ ten. Er erklärte es 5 seine Ansicht, daß die Genehmigung des Antrages den nachtheiligsten Einfluß auf Moral und Religäositaͤt haben werde, denn sie werde das, was Herr Hume vielleicht Vorurtheil nenne, was er (Sir R. J.) aber nur als die gewis— senhaften Skrupel der großen Masse des Volkes in Betreff der Heilighaltung des Sabbaths bezeichnen koͤnne, auf das unzwei— deutigste verletzen. Er moöͤchte wissen, in welchem Theile der göet— lichen Gesetze die Erlaubniß ertheilt werde, die eine Halfte des Sabbaths zu heiligen und die andere zu entweihen. Ueberdies vergesse Herr Hume, daß die Beamten der von ihm erwähnten Institute gensthigt seyn wurden, alle sieben Tage der Woche hindurch zu arbeiten, wenn sein Antrag durchgehe. Die große Frage, welche zur Entscheidung vorliege, sey, ob das Haus sich dazu bereitwillig finden lassen wolle, feierlich durch eine Adresse an die Königin dieselbe um Erlaubniß zur Entheiligung des Sabbarh's zu bitter. In solchem Tone srach der Baronet noch eine Zeitlang fort und ward in seinen Behauptungen durch Herrn Goulbourn unterstuüͤtzt, welcher sich dem Antrage wider— setzte, weil darin der Anfang u dem Begehren nach Oeffnung aller offentlichen Institute am Sabbath liege, und weil, wie er aus Zahlen ⸗ Angaben nachzuweisen suchte, die Erleichterung des Zutritts zu dem Britischen Museum keinen wehlthaͤ tigen Einfluß auf die Trunkenheits - Slatistik des Londo— ner Pöbels ausgeübt habe. Lord John Russell wider- setzte sich dem Antrage ebenfalls, eines Theils, weil, wenn man die Oeffnung des Museums am Sonntage zugebe, man bald nicht mehr werde verhindern konnen, daß nicht auch die Schau— spielhauser am Sonntage geöffnet wurden, und anderentheils, weil der große Zusammenflüß von Menschen nach dem Museum wohl eher dazu beitragen würde, die in der Naͤhe desselben liegenden Schenken am Sonntage zu bevölkern, als ihnen und andere ihre Kunden zu entziehen. Der Antrag wurde denn auch mit 82 gegen 44 Stimmen verworfen. Hierauf stellte Herr Mackin— non den Antrag, daß es gestattet seyn solle, InLische Arbeiter (die sogenannten Hill Kuhlis) nicht nur, wie die Regierung be— absichtigt, in Maurttius, sondern auch in Guiang und alle uͤbri gen Brttischen Kolonieen einzuführen. Der Antrag veranlaßte einige Debatten, die indeß zu keinem Nesultat führten, da schon gegen 8 Uhr das Haus sich wegen Mangels der beschlußfähigen Zahl der Mitglieder vertagen mußte.
London, 15. Juli. Gestern Nachmittag gegen 6 Uhr tra— fen der Herzog und die Herzogin von Nemours in London ein. Der Hof⸗Marschall, Qberst Cavendish, suhr in einer Königlichen Equipage vor Ihren Königlichen Hoheiten her, und am Eingang des Buckingham Palastes wurden Hochda'selben von den dazu bestellten Hos⸗Chargen empfangen. Um 7 Uhr statteten die he— hen Gaste, in Begleitung des Prinzen Albrecht, der Herzogin von Kent einen Besuch ab und Abends speisten sie bei der Koöͤ— nigin. Wie es heißt, werden sich Ihre Majestät und Prinz Al, brecht mit dem Herzog und der Herzogin von Nemours Über— morgen auf fuͤnf oder 14 Tage nach Schloß Windsor begeben, wo mehrere große Feste veranstaltet werden sellen.
Die Times enthält ein Schreiben des Tscherkessen⸗Häͤupt⸗ ings Hassan Bel, vom 27. Dulhedscha 12535 (19. Februar d.
J, nebst einer Nachschrift vom d. Muharrem (II. März), an inen alten Freund Jakub Bei, der vermuthlich kein Anderer st, als Herr James Bell. Die Einnahme der Russischen Forts
on möge, as, Kap Eyndhurst will eine
Lord
hält. Es kann nämlich ein Jude allerdings Sheriff einer Graf⸗ schaft seyn, weil er als solcher seinen Antseid erst sechs Monat nach dem Antritt seiner Amteführung zu leisten braucht und dann, wenn er ihn nicht so zu Listen im Stande ist, wie die Vorschrift es verlangt, durch die IndemnitätsAtte geschůtzt wird. Fruͤher bezweifelte man zwar ücerhaupt die Wählbarkeit eines Juden zum Sherisf-Amt; vor vier oder fuͤnf Jahren aber ent— schied das Parlament diese Frage bejahend. Lord Lond⸗ hurst bezeichnet es hiernach als einen Widerspruch, daß ein Jude nicht auch Mitglied eines Gemeinde⸗Raths sollte seyn können, sey es als Stadtrath eder als Alderiman= Auch hier kann das Hinderniß zwar durch Nachgiebigkeit des Gemeinde⸗Raths umgangen werden, wenn dieser ihn namlich nicht vor seinem Anitsantritt zur Eis leistung nöthigt; denn ist er einmal im Amte, so wird er durch die Indemnitäts-Akte darin erhalten; so sind denn in der That in Southampten und Bir— mingham Juden unter den Mitgliedern der züunizipalität. Lord Lyndhurst's Bill sell diesen Widerspruch zwischen Therrie und Praxis ausheben und den Juden nur eine solche eidliche Erklä— rung vorschreiben, welche sie mit gutem Gewissen zu unterzeichnen im Stande sind. Lord Breugham und Lord Holland erklärten, daß sie eine solche Bill von Herzen unterstutzen wollten, sie zwei⸗ felten aber sehr, ob sie sonst noch Unterstuͤtzung im Oberhause finden wurde.
Im Oberhause überreichte gestern Lord Stanley von Alder ley, nicht mit dem bekannten Unterhaus Mitgliese gleiches Na— mens J verwechseln, eine Petition von Einwohnern der Graf— schaft Chester gegen die sogenannte Weaver Kirchenbill. Die Bittsteller beklagen sich darüber, daß durch diese Bill die Rechte des Privat⸗Eigenthums verletzt würden. Dagegen wendete aber der Bischof von London ein, daß die Bill nur den Zweck habe, einen kleinen Theil der aus der Beschiffung des Flusses Weaver entspringenden Einkünfte zum Bau von Kirchen suͤr die arbeitende Klasse jener Gegend anzuweisen; es sey schrecklich, welche Unwis⸗ senheit unter dieser Klasse herrsche, und das Bedürfniß eines aue—⸗ reichenderen Religions- Unterrichts mache sich dort im höͤchsten Grade fühlbar.
Herr Hume zeigte in der gestrigen Unterhaus, Sitzung an, daß er am 28sten d. M. um die Erlaubniß nachsuchen werde, eine Bill zur Ergänzung der Parlaments- Reform einbringen zu dürfen, wodurch das Wahlrecht ausgedehnt, Schutz gegen die Einschuͤchterung gewährt und die Dauer der Parlamente abgekuͤrzt werden sollte.
Die Anzeige des General Evans in Bezug auf die Abzah—⸗ lung der Sold-⸗Ruͤckstande der Britisch⸗Spanischen Hülss Legion hat den Marquis von Londonderry veranlaßt, im Oberhause einen Antrag auf Vorsegung der in dieser Angelegenheit von dem Bri—
tischen Boischaftkr in Madrid eingegangenen Depeschen anzukuͤn⸗
digen. Der Marquis und ein Theil der Offiziere wollen nämlich dem Inhalte des Evansschen Schreibens nicht recht trauen; auch fürchten sie, daß die Legion bei der Art, wie ihre Forderungen befriedigt werden sollten, sehr verlieren werde, weil die Span schen Papiere, welche als Sicherheit zu Madrid sollen depenirt vorden seyn, nicht hoͤher als 20 pCt. in Cours stehen. Wieele Legionairs habe ubrigens ihre Certifikate schon längst an Wuche⸗ rer verkauft und mitunter nur 3 pCt. dafur erhalten. Nach der Bekanntmachung des General Exans sind diese Papiere jedoch um 59 bis 60 pCt. gestiegen.
Der Sohn Hierenymus Bonapartes ist am Sonnabend von Ostende hier eingetroffen
Sowohl in England als in Irland wird uber vielen Regen geklagt; doch verspricht man sich im Allgemeinen eine gute Aerndte, venn auch der Weizen noch etwas Sonne erfordert.
In Edinburg werden große Vorbereitungen zur Grundstein⸗ legung eines Denkmals für Walter Scott getroffen, die an seinem Geburtstage, den 15 Auqust, startfinden soll.
Nach dem Globe ist noch keine Ensscheidung daruͤber gefaßt, ob Ihre Masjestät die Königin zu Claremont, Windsor oder Buckingham ihrer Niederkunft entgegensehen solle.
In Kanäada läßt die Durre eine schlechte Aerndte erwar⸗ ten. Aus den Vereinigten Staaten lauten die Handel De—⸗ richte sehr traurig; die Banken waren gelähmt und fast insolvent, und an eine vermehrte Einsuhr Britischer Manufaktur-⸗Waaren war nicht zu denken.
Belgien.
Brüssel, 15. Juli. Der König ist von seinem Lustschleß Ardenne hier wieder eingetreffen.
Danemark.
Kopenhagen, 16. Juli. Dle Ersffnung der Stände Versammlung in Roeskilde ist gestern vor sich gegangen und die Berlingsche Zeitung gab schon gestern die darin vorgelegte Bekanntmachung uber die Königl. Beschlußnahme auf die Peti⸗ lionen der vorlzen Versammlung. In Deutscher Sprache läßt si: heute die ahnliche, an die Holsteinischen Staͤnde ergangene Bekanntmachung folgen. — Vorläufig meldet sie auch, daß in Roeskilde auf's neue Prosessor Schouw zum Staͤnde⸗Präsidenten und Etatsrath Hidt zum Vice⸗-Praäsidenten erwählt worden. — Die vom Propst Gad in Roeskilde bei Erkffnung der Staͤnde⸗ Versammlung uber J. Kor. 4, 2. „Nun sucht man nicht mehr an den Haushalsern, denn daß sie treu ersunden werden,“ ge— haltene Predigt erinnerte die vom Volke Erwählten, „treu zu seyn gegen ihre Wähler, gegen das Vaterland und gegen Gott.“
Deutsche Bundesstaate mn.
Karlsruhe, 13. Juli. Se. Königliche Hoheit der Groß— herzog haben den bisherigen Geschäftsträger am Königl. Bayeri— schen Hofe, Kammerherrn und Geheimen Legations-Rath, Frei—⸗ herrn von Andlaw-Birseck, zum Minister-Residenten an diesem Hose ernannt.
Heidelberg, 15. Jull. Auf der hiesigen Universität stu— diren in diesem Semester: 1) Theologen 11 (5 Inländer, 2 Aue— länder); 2) Juristen 419 (83 Int, 334 Ausl.); 3) Mediziner, Chirurgen und Pharmazeuten söl (3 Inl. 119 Aust); 4) Ka—⸗ meralisten und Mineralogen 51 gi0 Inl. 11 Ausl.); 3) Philo⸗ sophen und Philologen 23 (1 Inl., 19 Ausl.); Gesammtzahl: bo8 iz Jnl, i8d3 Ausl.)
Freiburg, 14. Juli. Die Frequenz der hiesigen Univꝛr⸗ sitat im Sommer⸗Halbsahr 1840 ist . , SI In⸗ laͤnder, 13 Ausländer; Juristen und Kameralisten: S3 Inländer, 6 Ausländer; Mediziner, Chirurgen und Pharmazeuten: 61 In— länder, 29 Ausländer; Philosophen: 7 Inländer, 8 Ausländer.
esammt Zahl 296, und zwar 238 Inländer und 38 Ausländer.
Kassel, 17. Juli. (Kass. 3) In der Sitzung der Stände vom 22. Juni berichtete der Herr Abgeprdnete Wippermann zum
Finanz⸗Gesetz, daß der Ausschüß auf Ablehnung des Antrags dez
Herrn von Eschwege J, auf Verwendung von 12,000 Rihlr. fuͤr das Hof ⸗Theater aus den Exrsparnissen der dritten Finanz⸗Pe— riode, anträgt. — Der Herr Landtags- Kommissar theilte mit, salls der vorläufige ablehnende Beschluß zu einem definitiven er hoben werde, wurde, wie bereits angedeutet worden, der Fortbe— stand des Hof⸗Theaters in Frage gestellt werden müssen. Bei Einfuhrung jeder nur thunlichen Beschränkung der Ausgaben und der nicht unbeträchtlichen Erhoͤhung des Eintritts-Preises habe man doch ein Mißverhaltniß zwischen Einnahme und Ausgabe nicht beseitigen konnen, das bedeutende Zuschuͤsse aus der Hof— Kasse (mona lich 1000 Rthlr.) erfordere, deren fernere Bestreitung dieser Kasse unmoͤglich sey. Das Eingehen des Hoftheaters würde aber, abgesehen von dem wohlthatigen Einflusse der Bühne auf Volksbildung und Moralität, von ihrem Werthe zur Föorde— rung dramatischer Kunst — der Residenzstadt ansehnliche Vor— theile entziehen, indem der sehr bedeutende Kostenaufwand, wel— cher die Unterhaltung des Theaters erfordere, meist hier wieder zum Verbrauch komme, außerdem auch das Theater fremde heran—⸗ ziehe und zu längerem Aufenthalt veranlasse. Die dermalige Fi— nanzlage gestatte eine solche zum gemeinen Besten gereichende Ver— wendung. Man erwarte daher von der Stände Versammlung nach richtiger Würdigung dieser Momente die Zustimmung zu der Verwendung von 12,000 thlrn. — Dem Budget ⸗-Ausschuß
uͤberwiesen. Schweiz.
Schaffhausen, 14. Juli. (Karlsr. 3.) Gestern wurde unter amtlicher Aufsicht die aäͤußerst werthvelle Bibliothek des Herrn Antistes Hurter versteigert. Die werthvollsten geschicht— lichen Gegenstände hat das reiche Stift Einsiedeln gekauft, den übrigen Theil, meist Klassiker, Memoiren, Monographieen, hat die Bibliothek der Wasser-Kirche von Zurich übernommen, und so hat doch die Schweiz den Ruhm, um bedeutende Schätze nicht ärmer geworden zu seyn. Die nicht minder werthvolle Kupferstich⸗ Sammlung ist ebenfalls Eigenthum der Schweiz ge. blieben, indem sie in das Museum nach Bern gekommen ist— Zur Besetzung der erledigten Stelle hat die Geistlichkeit der Re— gierung den Vorschlag gemacht, selbe öffentlich ausschreiben zu lassen; jedoch zweifelt man an der Willsahrung, da sich bereits einige Bewerber zur Annahme bei der kirchlichen Behörde ge— meldet haben. Die Bevölkerung ist auf den Ausgang sehr ge— spannt.
9 4 n.
Neapel, 2. Juli. (L. A. 3) Auf der Eisenbahn nach Ca— stellamare sind juͤngst mehrere Unfälle vorgekommen, die das Ge— ruͤcht bedeutend uͤbertrieben. Jedoch haben sie die Gesellschaft des Unternehmens in ziemliche Kosten gesetzt und selbst die Ver— haftung eines Lokomorivfuͤhrers herbeigeführt. Wie wenig der, leichen Unfälle, die mit ein paar mehr oder minder bedeutenden
erwundungen und Quetschungen abgelaufen sind, das Publikum von der Frequenz der Eisenbahn abzuhalten vermögen, geht aus dem besonders bei festlichen Gelegenheiten sich mehrenden Zu⸗ 12. diesen Fahrten deu lich hervor. an hat eine Verbindung von Faͤlschern obrigkeitlicher und nderer Dokumente entdeckt. Die Anzahl der Verfaͤlschungen . auf viele . Viele darein verflochtene Personen bereits verhaftet.
Gestern ist ein umfangreiches und interessantes Königliches Dekret in Bezug auf die Errichtung von Armenhausern veröffent— lat worden, damit das Betteln in der Hauptstadt aufhöre, was auf eine een, Weise zugenommen hatte. Man behauptet, der Herzog von Montebello habe großen Einfluß auf Erlassung dieses Dekrets gehabt, indem er dem Minister des Innern vor— ö welche Schande es sey, in einem so fruchtbaren und rei—
sen Land einen so großen Mißbrauch zu dulden.
Rom, L. Juli. QA. Z) Wir erhalten heute über den Ge— sundheits . Zustand des Papstes aus sicherer Quelle die erfreuliche Nachricht, daß er sich bedeutend besser befindet, und vorgestern
achmittag eine Ausfahrt gemacht hat. Es sind in diesen Ta— gen mehrere Herren des diplomatischen Corps von ihm empfan— gen worden, so auch ward der hier vor kurzem eingetroffene Vis—⸗ onde de Carreirg, Geschäftsträger der Königin von Portugal, bei hm durch den Nitter de Migzteis eingeführt. Es ist nun be— stimmt, daß der Papst nächste Woche nach Castel Gandolfo ziehen wird, wo er sich auf Anrathen der Aerzte vorerst allen Geschäf— ten ad, wird. — Man sagt, der Botschafter Dom Mi— guels, 8. Antonio de Almeido Portugal, Marquis de Lavradio, werde Nom verlassen und nach Brasilen reisen.
Man vernimmt, daß die sierblichen Ucberreste des Fuͤrsten Kanino nach Corneto gebracht werden sollen, wo bereits die irdi— schen Ueberreste der Madame Lätitia nnd des Kardinals Fesch für so lange beigesckt sind, bis die Familie die Ermächtigung er halt, sie, dem letzten Willen der Hingeschiedenen gemäß, nach Ajaccio bringen zu lassen.
Nom, . Juli. Das Diario di Rom a bezeichnet in sei—= ner „Notizie del Giorno“ die von der Gazette de France ge— 6 Nachricht, daß der Papst zwei beruͤhmte Antiken, den zekoon“ und den Apoll von Belvedere“ an den Kalscr von
Rußland fuͤr neun Müll * en verkauf ĩ ler Li m Millonen Franken verkauft habe, als eine
Spanien.
Madrid, J. Juli Di ; . . ie Regierung beobachtet mit der nn nn,, Bewegungen gewisser Personen, die seit ee, , gn 6g 57 nächtliche Versammlungen halten. Es . 6 9 lbsicht, die Bank von San Fernando und e n, . 6 len während andererseits behauptet wird, es 1 ange nun . ee srie⸗ um die Constutition von 1837
zug arzen und Gönigliche Statut wiederherzustellen. (. rn, alten, sich nach Barcelona zur Köniaä r ehe, daß * S ranzoͤsische Van he fen en ch n . '. un 169 3 en, e. 8am Verena meldet in seinen Depeschen de rn unt Ka, 'i die Karlisten unter Beso geschlagen und den Anfuͤhrer nebst 21 Soldaten habe erschießen lassen; 60 Mann 1 begnadigt. Der Karlistische Lberst Rivas, der von Ea⸗ rera mit der Organisirung von zwel Bataillonen beauftragt war I
2 63 e n erschassen worden. Dagegen wurden zr, ,,, r gin von 300 Karlisten ange— zu schenken, chen, ihnen das Leben gehauen. n, sammilich nieder⸗
as Eco del Commercio m des „Hurgcan“ wegen zweier äerlnfl gr 2 ,
richt gestellt, von der Jaͤry aber freigesprochen , een vor Ge⸗
den sey. Barcelona, 8. Juli. Es herrscht obwohl sich gegenwartig au 8 6 ö e r orm, /
den
err Aston, hat den Befehl er⸗ . 1. wa . a der Ruf nach ihm durch ganz Serbien imner lauter wiederhallt.
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Balearischen Inseln, den vornehmsten Städten Cataloniens und Italien hier befinden. Heute Abend wird dem Palaste der Kö— nigin gegenuber ein prachtvolles Feuerwerk, das Auffliegen einer Festung darstellend, ab ebrannt werden. Die Königin fährt mit ihren Töchtern häufig in einem effenen, von Mauleseln gezogenen Wagen durch die Straßen. Die Beigade der Königlichen Garde, welche die Königin begleitet, erregt durch ihre glinzende Uniform die Bewunderung der Bewohner Barcelong's. Es heißt, die Kö— nigin werde bis Ende September hier bleiben.
Portugal.
Lissabon, C. Juli. (Morn. Chron) Das Ausscheiden des Grafen von Villarcal hat noch keine weiter Veranderungen im Ka— binet zur Folge gehabt, auch haben die mit einigen Fuͤhrern der ultrachartistischen Partei angeknüpsften Un terhandlungeh zu keinem Resultate geführt. Es wird daher nothwendig eine Erprobung der Starke zwischen den Ministeriellen und den Ultrachartisten, unterstuͤtzt von den wenigen Septembristen, in der Kammer statt⸗ sinden. In einer am Montag gehaltenen Privat⸗Versammlung haben 48 Deputirte beschlossen, bei den Debatten ber die Adresse das Ministerium zu unterstatzen, und man glaubt, es werde, Wenn es zu einer besonderen Abstimmung uͤber seine allgemeine Politik kommt, eine Masoritaͤt für sich haben. Bei anderen, z. B. bei den finanziellen Fragen durfte dies wohl nicht der Fall seyn, auch zweifelt man, daß das Ministerium, so wie es jekt zusam⸗ mengesetzt ist, sich noch lange werde halten konnen. Das Porte⸗
vradio angeboten worden, er hat sich jedoch geweigert, in das jetzige Kas net einzutreten. . .
Die Minister hatten sich getaäͤuscht, als sie glaubten, die Ent⸗ lassunz des Grafen von Villareal nach seinem Angriffe gegen Herrn Seabra, werde die Freunde des Letzteren zufriedenstellen und bewegen, die auswärtige Politik des Kabineis nicht anzu⸗ Reifen, denn der Fuͤhrer der Ultrachartisten, Herr J. Ade Magalhaes, griff am Dienstag die auswaͤrtige und am Mitt— woch die innere Politik der Minister aufs heftigste an. RNach—⸗ dem die Adresse verlesen worden, beschloß die Kammer auf den Antrag des Herrn Ärila, daß nur eine Debatte uber die Adresse im Ganzen stattfinden, und nicht jede Klausel einzeln eroͤrtert werden solle. Herr Garret beantragte indeß, als ein Amende— ment zu diesem Antrage, daß nach beendigter Diskussion über jede Klausel einzeln abgestimmt werden solle; dies wurde genehmigt. Tür das Ministerium haben bis jetzt gesprochen die Herren Mascaranhas, A. Albano, L. J. Moniß und Affonseca, nebst den Ministern des Krieges und der Justiz, gegen Lasselbe die Herren J A. de Magalhaes, Marcela, Brandas, J. A de Cam, pos und Sa de Noglieira. j die Britische Regierung mehr oder weniger, schilderten die For⸗ derungen derselben als uͤbertrieben, ihr Benehmen als unterdruͤk—
kend und meinten, daß nur die Schwaͤche Portugals England
abgehalten habe, einen Krieg zu beginnen. Die Letzteren, na⸗ mentlich Herr Magalhaes warfen dem Ministerium Unvorsichtig⸗ leit und. Nachlässig keit vor. Eist sieben Monate, nachdem der König der Niederlande die Königin anerkannt, sey ein Gesandter nach dem Haag Kschickt worden. Der neue Gesandte fur Brasilien sey, zum groͤßten Nachtheil fuͤr Porzugal, sechs Monate in Lissabon zuruͤckge halten werden und werde nun nicht zeitig genug ankommen, um noch während der gegenwartigen Session der legislativen Versammlung in Rio Janeiro etwas ünternehmen zu können. In Bezug auf Rom und Frankreich hätten die Mnister sich aner ä nlichen Nachliͤssigkeit schuldig gemacht. Die Minister des Krieges und der Justiz bekämpften die e Besch uldigungen. Herr Affonfeca, der in Brasilien gewesen ist, bestritt es, daß Herr n. irgend etwas hätte bewirken Loͤnnen, wenn er sechs Monate früher ware abgesandt worden. In Brasilien sey man so aufgebracht gegen Portugal, daß er sich uͤberzeugt halte, es werde kein neuer Ver— treg zu Stande kommen.
ts sind Vorschläge zu einer neuen Anleihe von 400 Contos gemacht worden, wovon Ma in baarem Gelde und die ubrigen a in Papieren verschiedener Art gezahlt werden sollen.
Die Uebereinkunft mit Spanien wegen der Beschiffung des
Duero ist endlich den Cortes vorgelegt worden; man zweifelt in⸗ deß sehr daran, daß sie zur Ausfuhrung kommen wird, da zu viele Privat⸗Interessen dabei betheiligt sind. Die Angelegenheit wird wahrscheinlich bis zur Beendigung des Buͤrgerkrieges in Spanien bleiben, wie sie jetzt ist. Man fuͤrchtet, daß Spanien auf Kosten Portugals dadurch gewinnen werde, obgleich die Ein⸗ fuhr von Wein und Oel aus Spanien auf diesem Wege speziell in der Convention verboten ist und von anderen Orten her in Porto dafuͤr der volle Zoll erlegt werden muͤßte. Der „Nacional“, welcher seine Freunde aufgefordert hatte, ihn zu unterstuͤtzen, zeigt jetzt an, daß die Herren Sa da Ban— deira, Sabrosa, Passos, V. de Castro, Medost, Sanchez und mehrere Andere dieser Aufforderung Folge geleistet haͤtten, und daß er nun in gieößerem Format erscheinen werde. Er theilt zugleich eine Art von Programm mit, welches jedoch so undeutlich abgefaßt ist, daß es suͤr alle Parteien paßt. Einige Ultra⸗Septembristen, nämlich die Herten Jose Estevao, der Ex⸗ Deputirte Alberto Carlos und A. de Vas concelhos haben so eben angefangen, ein wöchentliches Blatt, die „September⸗Revolution“, herauszugeben, das indeß bis jetzt keinen gioßen Erfolg hat.
Serbien.
Belgrad, 5. Juli. Aus Bucharest wird unterm 27sten M. geschrieben, daß die Veränderungen im Divan zu Kon— antinopel und die neueren Vorfälle in Serbien den Fuͤrsten Tilosch bestimmt zu haben scheinen, auf die beschlossene Reise ach Wien ꝛc. wieder zu verzichten und als aufmerksamer Beob⸗ chter der weiteren Ereignisse in Serbien, vorerst in der Walla— ei, auf den eventuellen Fall zu bleiben, jaß er als Vermittler ind Friedensstifter berufen und vielleicht desfalls selbst von der berherrlichen und Schutzwacht angegangen werden koͤnnte, da
ndere wollen behaupten, Fuͤrst Milosch wolle die Reise nur darum nicht antreten, weil er besorge, man werde ihm, wenn er einmal das Wallachische Gebiet überschrittet, die Rückkehr dahin verwehren.
Aegypten.
Alexandrien, 19. Juni. (Oest. B) Der Ausstand in Syrien greift immer weiter um sich, und 6 bisher dagegen an⸗ gewendeten Mintel sind fruchtlos geblieben. Zaͤmmtliche Gebirgs—
völker von Gaza bis Haleb sollen in Aufrihr begriffen, Beirut
und Tripoli von den Insurgenten hart besraͤngt, nach einigen sedoch nicht verbürgten Gerüchten selbst en. n . Pascha in ihre Hande gefallen seyn. Mejmed Ali wider pricht war aufs Vestimmteste diesen Gerüchten; nur die Maroniten e. im Zustande des Aufruhrs, diese solle nur 3000 Gewehre besitzen, Drusen und Naplusier seyen bereit, gegen sie auszuziehen, und Soliman Pascha befinde sich mit fuͤnf Regimentern Infan—
Die meisten der Ersteren tadelten
lerie und einem Kavallerie⸗Regiment zwischen Saida und Beirut. Nichtsdestoweniger sieht man aus den Anstalten, welche Mehmed Ali trifft, um den Aufstand zu über waͤltigen, daß er die Sache als sehr ernst= haft betrachtet, ja man glaubt sogar, daß hierin, und nicht in Chosrew Pascha's Entfernung vom Groß⸗Wesirate, der Grund seiner neuesten Anträge an die Pforte, hinsichtlich der Rücksen⸗ dung der Großherrlichen Flotte, zu süchen seyn duͤrste. — Zwei Linienschiffe, fünfzehn Fregatten und Korvetten, mit 10 — 12, 000 Mann Landungs Truppen am Bord, haben Befehl erhal en, un— verzüglich nach der Syrischen Kuͤste abzusegeln. Die beiden Linienschiffe, vier Fregatten und eine Korveite haben bereits gestern Morgen diesen Hafen verlassen; die ubrigen sollen im Laufe des heutigen Tages felgen. — Manche zweifeln, ob es selbst mit diesen Mirteln den Aegyptern gelingen wird, einen Aufstand zu dampfen, der diesmal weit ausgebreiteter und hartnäckiger zu seyn scheint, als je zuvor, da die Bewohner der Provinzen, in wel⸗ chen er seinen Ursprung und Hauptsitz hat, im hoöchsten Grade erbittert gegen die tyrannische Herrschaft sind, die auf ihnen la— stet. In der That sind die Berichte über den Zustand jener Pro— vinzen so schauderhaft, daß Niemanden der Ausbruch der derma— ligen Insurrection unerwartet erschienen ist. In einem dieser Berichte heißt es: „Der Emir Beschir (Fuͤrst der Drufen) bit— tet um Erleichterung fur das durch Steuern, Frohndienste, Na⸗ tural-Lieferungen und Fiskalitäten aller Art erdruckte Volk; diese Biete wird aber fuͤr Schwache angesehen, und anstatt dem Freunde
n t u gewähren, was er billig fordert, schickt man Arnauten und feuille der auswärtigen Angelegenheiten ist dem Grafen von La⸗ Beduinen auf Execution ins Land, welche Fruchtbaume umhauen, Seidenzucht-Huͤtten niederreißen, die Saaten anzünden und Al—
les, was waffenfähig ist, auf brutale Weise forischleppen. Man
konnte der Uebertreibung geziehen werden, wenn man Beispiele einzelner Graͤuelscenen dieser Art anfuͤhren wollte. Die weiten Ebenen Coelesyriens, die Thaler von Pekka und Es draec— lon sind schon laängst ohne Hände, um sie anzubauen. Menschen lund Vieh sind weggetrieben, und die Gehoͤfte stehen leer. Nun—⸗ mehr wurden auch die friedlichen Wohnungen der Maroniten mit demselben Schicksale bedroht. Man forderte Ruͤckstände, die be⸗ reits nachgesehen und abgeschrieben worden waren, und auf die Weigerung, diesem Ansinnen zu willfahren, will man zur Ent— waffnung der Einwohner schreiten. Hierauf ersolgt harinäckiger Widerstand von Seiten der Maroniten, und gewohnte Haͤrte von Seiten der Aeg ptischen Regierung. Dies ist der Ursprung des Maroniten,Ausstan des, de mn sich bald die übrigen Gebirgsbewoh— ner anschlossen, und der heute zu einer Ausdehnung gediehen ist, der dem Vice⸗Koͤnig mit Recht die groͤßten Besorgnisse einflößt.“
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.
Im Kongreß hatte unlaͤngst ein Mitglied einem anderen cine Ohrfeige gegeben; die Sache kam vor Gericht, und dieses hat den Thäter zu 36 Dollars Strafe verurtheilt, was man jetzt als die kuͤnftige Straftaxe fuͤr eine im Kongreß ausgetheilte Ohrfeige betrachtet.
Das Steigen des Missisippi, welches die Einwohner der Städte und Ländereien an seinen Ufern mit großer Besorgniß erfuͤllte, hat wieder nachgelassen.
Die Baumwollen⸗Aerndte ist dieses Jahr im Ganzen aäͤußerst reichlich, verkauft sich aber schlecht, und den Pflanzern bleibt kein Ueberschuß zur Bezahlung ihrer Schulden. Die Banken im Suͤden und Westen konnen ihre bedeutenden Guthaben nicht ein— treiben und versinken daher täglich mehr in Insolvenz. In NewYork und Philadelphia ist Geid in Ueberfluß und , . Sicherheit selbst unter dem gewöhnlichen Zinsfuß zu haben.
Süd ⸗Amerika. Montevideo, 13. Mai. (Times.) Der surchtbare Zu—
stand von Buenos-Ayres, was das Schreckenssystem seiner Re— gierung betrifft, geht über alle Beschreibung. Wenn einer der unglücklichen Bewohner demselben zu entfliehen sucht, so ist er der haͤrtesten Behandlung unterworfen, und Niemand darf die Stadt verlassen. So eben hat ein irauriges Ereigniß stattgefun— den. Fuͤnf Personen hatten beschlossen, Buenos -Ayres zu ver— lassen, und deshalb ein Wallfischboot gemiethet, auf dem fie ent— fliehen wollten. Spaͤt am Abend hoͤrte der Britische Gesandte, Herr Mandeville, welcher Gesellschaft bei sich hatte, ein fürchter— liches Geschrei, worauf einer der Gaͤste sogleich aus dem Hause eilte, um zu sehen, was es gebe, aber der Finsterniß wegen nichts unterscheiden konnte, als einen Haufen Menschen, aus dem das Geschrei ertoͤnte. Spater erfuhr man, daß die Absicht jener fuͤnf Personen verrathen war, und daß sie von der Polizei verhaftet wurden. Als sie nämlich in das Boot steigen wollten, befand sich ein Offizier darin, es wurden einige Schuͤsse gewechselt und die Unglücklichen, von den Solda— ten überwältigt, ohne Gnade niedergemacht. Die Leichen wur— den auf einem Karren nach dem Polizei⸗Amte gebracht, und da man an zwei Körpern noch Lebenszeichen bemerkte, so sprang der Offizier auf den Karren und stieß ein Messer in die Herzen der— selben. Die Ermordeten gehören angesehenen Familien an und wollten sich nur nach einem ruhigen Ort begeben; aber der Ty⸗ rann duldet es nicht, daß Jemand die Stadt verläßt, und es ist den Britischen Kriegsschiffen nicht mehr gestattet, die politischen Fluͤchtlinge aufzunehmen, seitdem der Britische Gesandte der Sache des Generals Rosas sich so eifrig angenommen hat.
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Potsdam, 19. Juli. Die fromme Gedächtnißfeier Ihrer Masestaäͤt, der verewigten Koͤnigin Louise, erhielt durch die damit verbundene, im ganzen Vaterlande stattgefundene Gedaͤchtniß— feier Sr. Majestaͤt unsers nun in Gott ruhenden Königs, eine verstärkte Bedeutung, und stimmte alle Herzen zur erhoͤheten Andacht. Nach geendigter Predigt erfolgte die Trauung nach— stehender sechs unbemittelten tugendhaften Brautpaare;
I) Johann Wilhelm Siedel, Unteroffizier im Regiment 1 du Corps — mit Jungfrau Dorothea Caroline
Daß;
2) Carl August Ulrich, Schuhmachergesell — mit Jungfrau Caroline Friederike Wilhelmine Koth;
3) Michael Friederizeck, Unteroffizier im Isten Garde⸗Re⸗ giment zu Fuß — mit Jungfrau Johanne Valentin;
) Gottlieb Eisenblätter, Unteroffizier im Isten Garde⸗ em ent ju Fuß = mit Jung somn Wilhelm ine Henriette
ogeler; ;
5) Karl Friedrich Havelan d, Klempnergesell — mit Jung⸗ frau Marie Kurz; .
6) Johann Karl Steffenhagen, halbinvalider Garde du Torps der Halbinvaliden⸗Section des Regiments Garde du Corps — mit Jungfrau Eh arlotte Fröederike 14
Nach beigebrachten Zeugniffen glaubhafter Herrschaften un
Vorgesetzten haben genannte Jungfrauen, durch eine ange und treue Did e u, ine, eit, Krankenpflege und untadel /