Hafen Wandel, wie die Männer, durch gewissenhaste Pflichter⸗
dung und muhßterhaftes Betragen, sich rühmlich ausgezeichnet
Die Königl. Loussen⸗ Stiftung harte die Freude, aus ihren Mit ⸗ eln einem jeden dieser 6 Brautpaare ein Aus stattungsgeschenk von 1060 Rthlr. überreichen zu konnen, und hegt die Hoffnung, daß solche Wohlthat, geknürft an einen unvergeßlichen Namen, zur Beförderung ehelicher Gluͤckseligkeit, von Gott aeseanet seyn Der 198. Juli wird von nun an, als ein Doppeigestirn am vaterländischen Himmel glaͤnzen, und Erinnerungen nähren,
werde.
welche reiche Früchte tragen. Der Familien⸗Rath für Louisens Denkmal.
Königsberg, 16. Juli. . Hoheit der Prinz August ist vorgestern hierselbst eingetroffen, um die hier zusammengezogene erste Artillerie⸗Brigade zu inspiziren.
Se. Königl. Hoheit hat gestern in Karschau die Spezial ⸗ Revue wbzenommen, heute auf dem Exerzier-Platze vor dem Koͤnigs⸗
hore die Brigade exerzieren lassen Und wird morgen den Schieß⸗ Uebungen in Karschau beiwohnen.
Breslau. Die hiesige Spar Kasse macht bekannt, daß sie, in Folge der fast allgemeinen Zinsfuß-Reductionen, den Zinsfuß der bei ihr angelegten Kapitalien auf drei Prozent herabsetze.
— — Salzbrunn, 16. Juli. Wenn Salzbrunn bisher von seinem Grundherrn auf das stattlichste ausgeschmuͤckt wurde, so fehlte ihm doch immer noch fuͤr den geselligen Verkehr seiner Kurgäste ein Vereinigungspunkt, welcher unmittelbar an den Promenaden gelegen und kein Privat-Eigenthum war. Diesem Bedurfnisse ist nun auf das erfreulichste abgeholfen. sitzen jetzt einen Kur⸗Saal, welcher lediglich der Gesellschaft und deren Unterhaltung gewidmet ist. An diesen Kur⸗Saal reiht sich
(Königs b. 3.) Se. Königliche
Wir be⸗
806 2 wo sie ein Saus besitzt, bis zu völliger Hersiellung der Ruhe pflegen.
Das Burg-Theater ist, wie gewöhnlich, im Mongt Juli geschlossen. Ueher die Leistungen diefer Bühne in der letzteren * ist nichts zu berichten indem sie, so wie die Anforderungen des Publikums statio⸗ najr geblieben sind. Als eine liebliche Erscheinung muß Alle. Anschitz.
6
schenzwerth mare, diese etwas alternde Bühne durch jugendliche Kräfte . Dlle. Karellne Müller hat, in Folge einer Heirath, zum eidwesen ihrer vielen Verehrer, die sie, ewas emphatisch, mit Mlle. Mars vergleichen, die Bretter für immer verlassen.
Ansere belletristische Journalistif verfolgt ibren breitgetretenen Weg in alt hergebrachter . Wer in ihr den Maßstab zur Beurtheilung unserer sthetischen Bildungssiufe suchte, würde sich gewaltig irren. Nicht Einer unserer Dichter und Schrisisteller ersten Ranges schreibt, öböchsi feitene Ausnahmen abgerechnel, eine Zeile in diese Blätter, welche den Geistern zweiten und dritten Ranges jast ausschließlich verfallen
enannt werden, welche man leider nicht engagirte, obgleich es wün⸗
Meteorologische Beobachtung en. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 2 unr. 10 unr.
6 Uhr. Beobachtung.
eusdeue. sz om br. aa8 o Gar. 28 a Car. Quruwarme 7Z0 X. Cuftionr me 132 R. 42027 R. - 1630 N. Slugwarme 1647 NM. Thauvunti... S2 R. 412.19 R. 10,19 R. Bodenm arme 1829 9. Tunstiaitlgung 0 rt. A9 ot. 7X vC6t. Ausdunstung G, aa“ Rh. Wetter rute. halb heiter. trübe. Niederschlag 0, or“ Rh. SIB. S268. S2B. Ii arniewe ch sei 22.12 * — Sas. — 1149.
za8 11 par. 4 107 «. - 10,16... G8 pet. ECM.
1810. 19. Juli.
Wolkenzug Tagesmittel:
Berliner Börse.
Den 2. Juli 1830. a e lie Her Ho de d Ge lĩd- Cu- 2e.
sind, aber auch von Niemanden als Autorität anerlannt, sendern mehr aus Gewohnheit und des Zeitvertreibes wegen gelesen werden. Wenn die Thealer⸗Zeitung . C Tremplare absetzt, so solgt hieraus nicht, daß (Le irgend einen Einstuß auf den Geschmac, das Urtheil oder den Kunsi⸗ nn ihrer 3000 Abonnenten ausübe, was deun am Ende auch ganz den— süssig wäre. Mit löblichem Ernste verfolgt die Zeitschrift für Kunst, Literatur und Mede — die ehemalige, Mede⸗Zeitung — ihr Ziel. Ihr Publifum gehört einer höheren Sphäre an und ist nummerisch be⸗ schränkter, als jenes der Theater-Zeitung. Die Abonnenten halten es aber hauptsächlich des Notijen⸗Blattes halber, welches kurzweilige Nach⸗ richten aus allen Welt- und Himmels-Gegenden enthält, und ber⸗ farblosen und monotonen Rezensionen. Unstreitig ist Saphir der geisi⸗ eichste und talentvollste unserer belletristischen Journalisten. In seinen humoristischen Aufsätzen läuft, neben oft geschmacklesen und leeren Wort⸗ hpielen. eine gesunde, lebensfräftige Ansicht durch, die sich nicht scheuet, franthafte Senlümentglität zu verletzen, und ilberbaupt die falschen Richtungen des Tages, wie sie auf biesigem Boden vorkommen, mit Kühnheit und Talent und mit den Waffen einer beißenden Satyre zu
ein Speise⸗Saal, und diesen beiden zur Seite oͤffnen sich zwei bekämpfen, Sarhir isi der einzige, der unter jüngeren Schrisistellein
sehr große Zimmer, welche, so wie das ganze Parterre des Graͤf⸗
lich Hochbergschen Hauses, an welches sich der neue Bau an⸗
schließt, zur Aufnahme der Gesellschaft eingerichtet sind. Der Neubau wurde nach der Zeichnung des r. Maler Raabe des Aelteren in Breslau, so wie unter dessen Leitung aufgefuͤhrt, und zeigt den großartigsten Styl wie die geschmackvollste Einrichtung. — Am 2. Juli geschah durch ein festliches Mittagsmah!, an welchem beinah 250 Personen, und unter diesen Ihre Königl. * die Frau Großherzogin von Mecklenburg. Strelitz nebst Höchstdero Prinzessinnen Töchtern Antheil nahmen, die Eröffnung der Gemächer.
Dusseldorf, 16. Juli. Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich der Niederlande ist gestern Abend auf der Dampfijacht „de Leeuw“, von Ems kommend, an hiesiger Stadt vorbei nach Rotterdam gefahren. =
—
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
— — Bien, im Juli. Im letzten Juni-Abende hatte Donizetti s Luerejia Borgia zum Schlusse der Itastänischen Dpern-Saisen, die elegante Weli Wiens, ungeachtet der schwülen Sommerhitze, zum letz⸗ tenmale versammelt. Diese Schluß⸗BVorstellung war überaus gelungen
und setzte den Leistungen der Gesellschaft, der vorzüglichsten Italiens,
die Krone auf. Wir haben schon einmal auf den relativen Werth hingedeutet, welchen wir der modernen Italiänischen Musik beilegen. Geroiß ist die Composition nicht mehr die Hauptsache, und während ur Zeit Rossini'z alles auf die Musik ankam, und der Text, das Libreilo, so wie der dramatische Theil der Aufführung von den Künsi⸗ lern sowohl als von dem Publikum gänzlich außer Acht gelassen wurde, so hat sich gegenwärtig das Verhältniß umgekehrt, und der musikalische Theil der Oper, die mehr lvrische Tragödie geworden, wurde ven der Handlung und der . des Sujets in den Hintergrund ge—⸗ drängt. Niemand wird die beliebtesten der heutigen „Maestri“, wie Donizetti, Ricci und selbst Bellini auch nur von Ferne Rossini an die Seite zu * versuchen. Dagegen vergleiche man die Texthücher die- ser älteren Dpern mit denen der neuesten, namentlich mit denen des Piemontesischen Dichters Felice Romani, so wird man im Gegentheile lütztere vorzüglicher finden. Romani erhebt sich weit über die gewöhn⸗ ichen Librettenschreider, eine poetische Ader pulsirt in diesem Manne, und seldst, wo er Französischen Vorbildern folgt, weiß er seiner Uebertea⸗ zung eine eigenthümliche Färbung, seiner Dictien musifalischen Wohl⸗ laut zu verleihen. Felice Remani ist von Geburt ein Genuese und scbt in Turin, we er in der Verwaltung angestellt ist. Seine Frucht⸗ harkeit erinnert an die der großen Komödien-Dichter Spaniens, an Lopej de Vega, an Calderon und Moreto. Er hat bereits die un⸗ der Melodramen geschrieben, welche er gegenwärtig gesammelt hergus— giebt. In gleicher Weise haben Mimik und Geberdenspiel der Dar= siellenden gewonnen. Die Sänger, welche sonst die Schauspielkunst ganz vernachlässigten, verwenden jetzt gerade hierauf große Sorgfalt. Die Unger, Moriani, Badiali, Rouconi sind vollendete Schauspieler. Leider wird Signora Unger auf den Rath der Aerzte für längere Zeit sich der Aussblung der Kunst entziehen müssen, indem sie, in Felge übermäßiger Anstrengungen von einem 87 bel bedroht ist. Sie hat sich unmittelbar, nach dem Schlusse der Vorstellungen, nach Ischl ins Bad begeben, und wird nach vollendeter Kur in ihrer zweiten Heimaih
eine Schule gestiftet hat (die Jünger stehen übrigens weit hinter ihrem e n ti 6 . der sich ein Publikum schuf, welches an ihn glaubt, seine Urtheile annimmt, und auf dessen Bildung er einen kKirkfamen, und ohne Frage gedeihlichen Einfluß ausübt. Bei vielen uuserer literarischen Noiabllitäten zweiten Ranges ist Saphir, der, ein Feind des Kamaraderien-Geistes, ihnen einigemale übel mitspielte, fhlecht angeschrieben. Er wird von ihnen, als eine Art auswurst, vornehm bemitleidet, besitzt aber mehr Geist und poetisches die meisten von ihnen.
In welcher Weise übrigens die Lesesucht der Wiener ausgebeutet werde, möge folgende Annonce des „Adlers“ zeigen. Dieses Blatt ent⸗ stand vor wenigen Jahren erfreute sich jedoch keiner sehr günstigen
Aufnahme, was denn die Redaction zu folgenden in Fraftur-⸗Buchsta— „Beispielles wohlfeil! dreimal se viel Tert als die größten anderen Journale! Und doch kaum der halbe Preis: Um das haibe Geid dẽrifache Leitung! BVem 1. Juli. än Kunsiblätter von hohem Kunsiwerth! Kein Pfennigbilder! Keine Plattitüden! Sehr schönes Papier! Allen Störungen vorgeben .
Alles umfassender Inhalt! Politik, Weltbegebenheiten, Novellen, Ge⸗ dichte, Landwirthschaft liches, Gemeinnütziges Sandels- und Judusirie⸗ Nachrichten gemeinnützige Nachrichten, Bergeichniß der Persterbenen, der ganzen Monarchie Iründliches Kunst⸗-Urtheil, unparteiische Theater⸗ Berlchte, schleunige Korrespondenz aus allen Weltgegenden, Episeden aus der Oesterreichischen Kriegs- Geschichte, Novellen von den berühm⸗ testen Schrlftstellern Englandé, Frantreichs Italiens und Deutschlands,
Vollständigkeit, Interesse, Gehalt, Nutzen, Unterhaltung!“ Der Redac⸗ teur setzt dieser descheidenen Ueberschrift seiner vorläufigen Ankün⸗ digung des „Adlers“, welchen er das unstreitig vollständigste Blatt Deutschlands nennt, unter Anderem 6 Erläuterung bei. „Der Straßenlärm in der heutigen Journal⸗ elt mache es dem Verdiensie wie der Schwachheit nöthig, sich mit starler Stimme zu verkünr igen. Keiner dürfe — er sed noch so großen Werthes sich bewußt — die Rünse der greßen Larmglocke verschmähen. u. s. f. —
Wer je die Straßen Londons durchwandert hat, wird sich der ko⸗ misch pruünkhaften Annoncen erinnern, welche von Männern auf Stan⸗ darten, gleichsam in Projession getragen, die Aufmerksamkeit der Ver⸗ übergehenden auf sich zu ziehen bestimmt sind, und in der Regel für Mußster marftschreierischer Beredsamkeit gelten können. Neben der eben, der Kuriosität halber, gegebenen Anzeige des „Adlers“ erbleichen jedech jene Ausgeburten einer erhitzien Kr mer · Phantasie. Man würde sich übrigens sehr irren, wenn man daraus chlösse, es sey dies der in un⸗ serer Journalistik vorherrschende Ten. Im Gegentheile steht der Ad⸗ ser“ lein, und hat insefern wenigstens den Reiz der Neuheit für sich.
alent, als
den gedruckten Verheißungen anspornte;
Dauer der Eisenbahn- Fahrten am 19. Juli. Feneners gen, G GSamdauer
von
St. Vt. DpPors da m. St
Um 6 Uor Morgens. ! Ihr Morgens. 8 . ⸗ .
1 Bormiti
8 Nachmitt.
Ut ends.
Abgang von gr R n.
Mittag J. Nachmitt. Abend g.
9 9
.
— —— — — 2 —
Rerl. Stadt - Gvi. 4 10
Mauna. do. in T. — . Woertp. Praudbr. z. 1922/, schlazen die Novellen und die immer sehr korrekt gehaltenen, aber etwas,
19/69 255 C. Loose zu d& F. 183,
Lfer 325 Er. Strassburg-Basel à18 Br. , 103!“ G. Kön -
von Holtei.
auch 2 Riblr. I Rtblr. 16 Sgr. 3 Pf.; kleine Gersie i Riblr. 8 Sgr.; Hafer 1 Rihlr.
8 Sgr.
8 .- dr. * r. Cour. & nrict. L Geld.
Rriet. Cela. St. · Schuld. Sch. m Can. und PEipus- Hr. Eucl. Hul. . 1032/2 Sch. d. R. a. X. — Iran. Seh. d. Seeh — * — R urn k. Sehuldv. 3 10315. LIeei ena. Nœæuimnek. Be hkluld. a 10 se Nrl. Prad. Eiseun. 31 go. do. T. uWnte ölosn“ Mad. Lpa. Rivenb. 10 2
— —
9am, — 4
1023
od; .
130 19
Kihlijuker do. 31 1001/4 1062.
716
Gold al mare 21017 2091 Nene Dukaten 18 . Friedriehed' or 135, 1211/2 Aud. (iolumiu- 8 / 12 3
Groeli. Pos. do. 1 2 Ostzhr. Plaudhir. 3! 1023, FPonmui. do. 1 161 kur. u. Nhw§hno. a 1021/5,
Sehleisehe do. 3 —
zen à 8 Tul. iIecouten 1— 1
A uĩs vwürti ge Böreen. msterdain, 16. Juli. * Viedecl. wirkl. Schuld 8311/49. S0, do 101162. Kanr- Hill. 2, 80/9 Span. 251/73. Hassive — Ausg. Seh. Linal. 71. Hreuas. Pram. Seh. — Hol. — Oesterr. Met. 10982. nt werpen. 15. Juli. Neue Aul. 291 .., CG. Frankturt a. M., 17. Juli. Oesterr. 5906 Met. 1081 6. Au / 1921! D (i. 2162/9 dor . 8. kauk- Aetien 2237. 225. Partial Ohl. 1602. G. 13855. Loose zu 100 FI. — Hreuas Präm. Sch. 7891. G. do do,, Aul. I93* . (1. Holn. Loone 711. 707
LZinsl. 7 / 9.
S0 Span. Aul. 8. 77/!“. 21 Holl. S213 ,. 822,
ie, , , d. ðt. n n Br. . na n o linkes Ufer 3 Br. München- Augsb. 93! 2 * api Lordeau - Test. — Comp. Centrale — lla mburkg, 18. Jali. ;
Bank- Aet. 1835. Engl. Runs. 1091. t
Paris. 15. Juli.
zo /, Rente sin our. IIS. 89. z, kKente fn Cour, S6. 10. SoM Neap. du compt. 108 10. So Spau. Rente 282 /c. Passive 67 /. *, Port. 2831/5. 1
92 C.
—
Königliche Scha ulriele. *
Dienstag, 21. Juli. Im Schauspielhause: Die Lebensmu— den, Lustspiel in 8 Abth., von E. Raupach. .
Mittwoch, 22. Juli. Im Opernhause: Die beiden Schuͤtzen, komische Oper in 3 Abth, Mustk von A. 22 87 Bercht, vom Theater zu Duͤsseldorf: Wilhelm, als . rolle.
Donnerstag, 23. Juli. Im Schauspielhause: Tasso, Sch auspiel in 5 Abth., von Goͤthe.
Torquato
Königsstädtisches Theater. Dienstag, 21. Jult. Der Glöckner von Notre⸗Dame. Ro⸗ mantisches Drama in 6 Tableaux, von Charlotte Birch⸗Pfeiffer. Mittwoch, 22. Juli. Zum erstenmale:; Shakespeare in der Heima:h, oder: Die Freunde. Schauspiel in Akten, von K.
Donnerstag, 23. Juli. Das Nachtlager in Granada. Oper in 2 Akten. Musik von Konradin Kreutzer.
Markt⸗Preise vom Getraide. Berlin, den 18. Juli 1810. Roggen (neuer) J Rihlr. 22 Sar. 6 Pf., auch 1Riblr. 18 Sgr.; große Gerste 1 Rihlr. 6 Sgr. 3 Pf.; Hafer 1 Rihir. 10 Sgr., auch 1 Rihlr. 8 Sgr. Zu Wasser. Weijen (weißer) 3 Rthlr. und 2 Nihlr. 28 Sar,
Zu Lande:
13 Sar. 9 Pf.: Roggen 1 Riblr. 20 Sgr., auch
Sonnabend, den 18. Juli 1810. Das Schock Strob 8 Rihlr. 17 Sgr. 6 Pf. auch? Rihlr. Der
Centner Heu 1 Rihlr. 8 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Pf.
Beraniwortlicher Nedacteur Arnold. Gedruckt dei A. W. Hadbn.
Allgemeiner
Betanntmachungen. ten. Da nun sei
ist, so werden di Avertissement.
ihrem Testamente de papi. den J. Oltober 1770 bei resp. Abforderun der Ginsetzun des Wilhelm Heinrich
daß, wenn derselbe ohne eheliche Leibeserben verstürbe, sedann aus ihrem Nachlasse Goo Thlr. an ihre Schwester, die Generalin v. Kleist, Dorothea Margaretha geb. v. Lepel, oder deren Leibeserben fallen sollte. Zu den Descendenten der versterbenen Generalin v. Kleist ge⸗ dörten nun unter anderen auch die Kinder einer gleieh⸗
Königl.
Die Raiserlich
. benachrichtigt, daß die retinirten 309. Thr. nebst Zin⸗ T I Dit Gencralin v. Treskow, geb. v. Lepel, hatte in sen bei ferner unterbleibender Erledigungder Caution
erdinand Carl gemeinen Justiz⸗-Dffizianten⸗Witwen⸗Kasse abgelie⸗ Grafen v. Leyel zu ihrem Universal-Erben bestimmt, fert werden sollen. J Franffurt a. d. O., den 7. Juli 18310.
M —
Anzeiger für die Preußisch
tdem längere Zeit fruchtlos verstrichen Am 53. Juli 1840 ist der Stand e betreffenden Interessenten hierdurch sellschaft dagegen gewesen:
der jetzigen Ge- ren Agenten sowohl, als in der Anstalt selbst, zur vorgeschriebenen Zeit abfordern zu lassen, indem ein⸗
ii Ji JL 1. g aus der Depositen-Kasse zur all⸗ 2182 ac 333135 48
Sum g
zelne, — aus der irrthümlichen Voraussetzung, daß die Dokumente zugesendet werden, iwas sich durchaus
e , e! 33 „dh8 nicht mit dem Geschäst vertragen würde, = seit dem
vorigen Jahre unabgehoben liegen geblieben sind,
Es spricht sich hierin eine nicht zi höhte Theilnahme und nicht minder tenntniß der gebotenen Vortheile aus
Indem die Direction zugleich, mut der Statuten,
Preuß. Ober- Landesgeicht.
Ressische Gesandischctt in, Berlin September e. ablUnst und bel fräter
falls verstorbenen Tochter derselben, verehelichten o. ing: häerumt die früher von ihr geing ten Helgnnt ein Aufgeld ven sechs Pfennigen f
Otterstedt, die vier minorennen Geschwister v. Otter⸗
schnitt der diesjährigen Sammelhperiode mit dem 2.
Terfennende er was allerdings ein chrendes Vertranen beweist, aber eine richtige Er⸗ doch für die Folge zu Weiterungen Beraulassung z werden könnte.
Bezug auf §. 10. Berlin, den 16. Juli 189.
daran erinnert, daß der erste Ab⸗ Direction der Preuß. Renten⸗Versicherungs⸗Ansialt.
Ble sson.
n Einjahlungen ren me, m, re, em me e er rr m mer man, ür jeden Thaler
machtnmngen n Erinnerung, denen zufoge alle direkt entrichtet werden muß, ersucht sie alle reine e, Literarische Anz eigen. ssedt, in Bezug auf deren künftige Ansprüche auf das an,. Seine je nn! den Kaiser von Rihland, gesand- die Nachtranszablungen leisten, sireng nach den sia⸗ f z
Durch alle Buchhandlangen des In- und Auslan-.
Legat der CM Thlr., von dem Srajen v. Level e ten snerarischen und Cunst- Werke uaberüciichtigt bleiben. tutarischen Bestimmungen (8. 9 darauf zu halien, e. jet vu beaiehtén:
FTaution ven 1800 Thlr. ad dehosirum des unterzeich—⸗ neten Ober⸗Landesgerichts gezahlt wurde. Nachdem der Graf v. Lepel am 2. Januar 1825 ohne Hinterlassung von Leibegerben mit Tode abgegangen ist, haben die Erden desselben die Befriedigung von dreien Ge d e, egat der
Be
edt wegen ihres Antheils an dem
Berlin, den 19. Juli 1840.
1. ö n gereich es zum Ver⸗ ten v. gnügen, hiermit zur öffentlichen Keintniß bringen anerkennt, le dä Thlr. nachgewiesen hinsichts des vierten aber, zu könen, daß die in diesem Jahre n . um jeder Unregelmäßigleit vorzubeugen, der Dorothea Ottonetia Wilhelmine Ernestine, gebo⸗ lende Gesellschaft noch günstigere Ausichten zu ge⸗wogenen
daß der Betrag der Nachtragszahlun
k anntm ach ung.
Geschäftsganges wachen
ren den 2. Desember 1770 und im Jahre 1703 an , . scheint, als die vor jährige zur selbn Zeit darbot. Herren Agenten giach etz . e
nen Baron v. Korff, Major in Kaiserlich Russischen m 15. Juli
Diensten, verheirathet. angezeigt, daß ihnen der Aufent⸗ machten, der Stand der Gesellschaft pr 1830:
1339 war, wie wir dim als bekannt einer nur zu lobenden älligkeit
It bie Erben der Letzteren nicht bekannt seven, —— — * auch die Caution der 1596 Thlr. nur .
11. 111IV.
. Summa ndlich ersucht
bis auf die Summe von 3009 Thlr., nebst 3 pCt. Zin⸗ gz Die, o n
sen seit dem 20. Januar 1025, ausgeantworteter hal=
13 Einlagen
11 * Thlr. Einlase⸗Kap.
terims-Schejnen, diese mögen dadurch zu ganjen Einlagen ergänzt werden oder nicht, So dankend die Direction ein solches in ihre Agen. . 1H esetztes und von diesen wehl verdientes Zutrauen Ewelte durch eine Karte vermehrte Ausgabe. 12mno. so muß sie doch auf die Erfüllung des,
blikum doch' nicht sich veranlaßt zu fühlen, von der vorgeschriebenen Dienstform abzuweichen. die . 64 noch 63 Inter⸗ mit 82.233 essenten, die für sie erpedirten Do umente (Renten⸗ gr. Le dne ln und Interimns⸗Scheine) bei den Her⸗ Suhr sche Buchhandlung in Potsdam und Berlin
gen in den In. Taschenbuch
quttiirt werde. tür Reisende nach Helgoland von Heinrich Smidt.
. broch. Preis? Ihlr. genau er⸗ Verlag der Vofs' scheu Buchhandlung. und macht die l ᷣ aufmerksam, bei Bei uns und durch Gau in Oranienburg ist zu haben: gegen bas Pu Letzter Wille St. Sochfeligen Majest ät, Kö⸗ nigs von Preußen, Friedrich Wilhelm 111. in der Forin des Eisernen Kreujes, in farbigem Druck müü dem Brusibllde, auf einem großen Blatte,
Preis 38 sgr
Allgemeine
Prenßische Staats-Zeitung.
2,
S* 2 — 2
* 6
M 202.
— ———
—
— —
Amtl. Nachr. Jun halt.
Frankr Parls. Budget. — Vertheidigung des Marschalls Bour⸗ ment und Schreiben seines Sohnes an den ö Der
. ou hy⸗Berihezenische Prozeß. . rosbr. u. Iri. Ob erh. Pegentschafts⸗Bill. — Untgrh. Ber⸗ ältn. zu Kralau. — Beschränk. der Todessirase. — Irländ. Bant. Lond. Zukunft des Ministeriunis. — Unpäßl. Deilington 8. — Streit der Parteien über Orford's Attentat. — Aufsässige Neger in Jamaifa.
Belg. Gerischte über Veränderungen im Gesandtsch afts⸗Personal. —
Die nene Anleihe. — Dit jesen⸗Verhältniß Luxemburgs. Dentsche Bnndesst. Hannover. Staats- Anlehn. — Fran! furt. Korrespondenz. ikerr. Schreiben aus, Wien. kei. Die Pforte erllärt, an den Maßregeln gegen Mehmed Ali
licht mehr Theil nehmen zu wollen. — Befestigungen in Syrten. . Prozeß Nasij Pascha's. ; Teg. Truppen⸗Bewegungen. Juland. Lettbus. Wollmarkt. — Magdeburg.
Salle. Traugz- Feiern. — Königsberg. Rerüe. Win., K. u. X. Wissensch ft. Kunsi-Veremn.
Eisenb ahn. —
Amtliche Rachrichten.
Kronik des Tages.
Berlin, den 21. Juli 186. we Se. Majestät der Köͤnig haben heute im hiesigen Schlosse
.
dem dei Allerhöchstdenenselben beglaubigten Kaiserl. Russischen
„ätußerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Mmister, Freiherrn von Meyen dorff, nach st dem Königl. Sardinischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister, General- Lieutenant Grafen St. Martin d Aglie,
und
dem Minister⸗Residenten mehrerer Deutscher Hoͤsfe, Oberst— kieutenant von Roeder, wat-Audlenz n zu ertheilen und aus den Händen derselben die
ur sie ausgefertigten Beglaubigunge-Schreiben ihrer Souveraine
entgegenzunehmen geruht.
Se. Königl. Hoheit der Prinz Albrecht ist von hier nach Schlesien abgereist.
Mit Bezugnahme auf die Bekanntmachung vom 20. Mal d. J. bringt die unterzeichnete General⸗Ordens⸗Kommission zur Veseitigung der uͤher die Zuruͤcksendung der Orden und Ehren— zeichen nach dem Tode ihrer Besitzer entstandenen Zweifel hier— durch zur öffentlichen Kenntniß, daß Ordens-Decorationen in Bril— lanten, imgleichen Duplikate von Insignien, welche die Besitzer sich aus eigenen Mitteln angeschafft haben, Königl. Franzoͤsische Orden und fremde Verdienst Medaillen nicht zuruͤckzugeben sind.
Berlin, den 21. Juli 1816.
Königliche General-Ordens⸗Kommission. (Gez.) von Thile.
. 4
„ Aobgereist: Se. Excellenz der General Lieutenant und Ge—
neral-Adsutant Sr. Majestat des Königs, Graf von Nostitz, nach Bunzlau. Der Kaiserl. Russische Geheime Rath und Kammerherr, außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am hie⸗ sigen Hofe, Freiherr von Meyendorff, nach Neu⸗Strelitz.
Zeitung s⸗Nachrichten. Ausland.
Frankreich.
Paris, 16. Juli. Es heißt, der König sey seit einigen Tagen sehr leidend, und die Aerzte haͤtten ihm die groͤßte Ruhe anempfohlen; doch begab sich derselbe vorgestern nach Versailles und kehrte gestern wieder nach den Tuilerieen zuruͤck.
Folgendes ist der Belauf der Ausgaben, wie er im letzten Ausgabe⸗Budget festgesetzt worden:
Zur Verzinsung der 8 proc. Rente 11,1 12.181 Fr. ö g Ala proc. l, 0*6, 600 * ö ö 4 proc. 11, 978,66 * P v 3 pro. 38, 793, 2990 *
Ddr i' 77 Tilgung ⸗ Fonds 4,016,163 Fr. Neu entstandene R. 31, 146,000 w
73, 756,163 Fr.
Fuͤr die oͤffentliche Schuld überhaupt also WG,. 5 of, Gd Fr. lerzu kommen noch an anderen Staats Ausgaben 8, 109, 300 Fr. n Dotarionen (Civil-Liste 14, 000 000 Fre, Pairs- Kammer
720, 00 Fr., Deputirten / Kammer 101,109 Fr., Ehren-Legion
L057, 500 Fr.) 16, 76900 Fir- X Ferner: Allgemeine Ausgaben:
Fuͤr die Ministerien 65 7,730, 182 Fr., Stgats-Verwaltungs-Kosten
128,832,582 Fr., Nuchzahlüngen und Verluste 59,976,270 Fr.;
also belief sich die Gesammt⸗ Ausgabe auf 1,185, Si, 233 Fr.
Dieses 3 überstieg die fruheren um 16477, 119. Fr. — Das
Einnahme Budget betragt I, 21 1, 885, 666 Fr.
Folgendes irägt der Natisngl zu den Berichten uber den Krieg in Afrika nach: „Sechs Tage lang dauernde Maͤrsche, Ruͤckmarsche und andere Strapazen, bei einer Hitze von 38 Grad Reaumur im Schatten, haben die Blathe unscrer Armee
— ——————— — — —— — —— — —
Stäande⸗Berh. — Karlsruhe.
später in Afrika
Berlin, Mittwoch den 221 Juli
2
in einen traurigen Zustand versetzt. Die Armee ist, keinen ein⸗ Legen Mann ausgenommen, 35 Stunden ohne einen Wasser— ropfen, und 4 Tage ohne einen Bissen Mund vorrath gewesen. Die Pferde konnten sogar diese Entbehrungen nicht mehr ertra— en. Ueberall griffen zu eben dieser Zeit die Araber auf das
gegen Mann focht. Ungeachtet aller dieser Ereignisse waren provigutirung von Miliana und von Bini⸗Salah (eine Operation, die den Marschall und das
meg von gefangenen Kindern und Frauen.“ Der Tagesbefehl, wodurch der Admiral Hugon an die Stelle des Admiral Lalande zum Kommandanten des Geschwaders in
der Levante ernannt wird, ist am 135ten d. M. unterzeichnet
worden. Die France enthält einen von Charles von Bourmont im
Jahre 18s geschriebenen Brief, in welchem derselbe das Betra⸗
gen seines Vaters bei Waterloo zu rechtfertigen sucht. Er erklärt, sein Vater habe dem Additional⸗-A rtikel zu der Constitution des Reicht, der der Armee zur Billigung vorgelegt worden sey, nicht nur seine Zustimmung versagt, sondern diese Weigerung sogar schriftlich und mit seiner Namens-Unterschrift abgegeben. Befehl über die ihm anvertrauten Truppen habe er — wie — so lange zu behalten beabsichtigt, bis sein Nach⸗felger angekommen seyn wuͤrde. Dieser bei dem Befehl zum Marsch, noch nicht angekommen ge— wesen. Da aber Marschall Bourmont nunmehr seine reise nicht länger habe aufschieben koͤnnen, so habe er dieselbe
dem General Hurel, dem altesten Brigade-General unter seinen
Befehlen, angezeigt, und die sem den Ober⸗Befehl und zugleich alle
Befehle und Papiere, die auf die abgegebene Division bezuglich,
zugestellt. Er habe sich nicht am Tage der Schlacht von Water—
los, oder am Tage vor der Schlacht von Waterloo entfernt, son⸗ d Der Tagesbefehl des Marschalls Gerard sey vom 141ten, und derselbe melde bereits, daß der Marschall
Bourmont die Armee verlassen. Vier Tage seyen vier Jahrhun⸗
dern 3 Tage vorher.
derte, wenn zwei Tage genuͤgten, die Gestalt Europa's zu veraͤn⸗ dern. Am liten seyen die Franzosen Sieger gewesen, am 18ten
bei Waterloo unterlegen. „Nein — schließt der Sohn des Mar.
schalls — er war kein Verräather, weil er nichts überliefert hat; nein, er war kein Meineidiger, weil er nichts versprochen hat; nein, er war kein Deserteur, denn er hat sein Amt niedergelegt.“ — Außerdem ver— oͤffentlicht die France einen Brief des Marquis von Bartillat, welcher bezeugt, daß der Marschall Bourmont sich enischlossen habe, dem Könige nach Gent zu folgen, als er die Verfolgungen erfahren, denen seine Verwandten in der Bretagne ausgesetzt gewesen. Herr Bartillat behauptet, vom Marschall Gerard selbst gehört zu ha— ben, daß Herr von Bourmont ihn von seiner Absicht, das Kom— mando zu verlassen, in Kenntniß gesetzt, und daß er vor seiner Abreise alle Maßregeln getroffen, daß die Armee nicht darunter leide. — Hierzu bemerkt der Courrtler frangais: „Herr von Bourmont ist am 15. Juni zum Feinde uͤbergegangen, einen Tag vor der Schlacht bei Fleurus und vier Tage vor der Schlacht bei Waterloo. Dies ist eine Thatsache, welche sich Angesichts der Armee zugetragen hat, und welche durch das Bul— letin der großen Armee, das von Charlesroi aus datirt ist, bestaͤtigt wird. Zur Entschuldigung des Generals wird gesagt, seine Weige⸗ rung, die Additional-Akte zu unterzeichnen, kaͤme der Abdankung gleich. Dies ist eine elende Ausflucht. Ein General, der mit einem Kommando bekleidet ist, und an der Spitze der Truppen
dem Wege der Induction. Eine Entlassung muß von allen uͤb— lichen Formen begleitet seyn, und haͤtte er auch eine Entlassung in aller Form erhalten, so war es ihm doch nicht erlaubt, zum Feinde überzugehen. Wer zwang den General Bourmont, während der 160 Tage Dienst zu nehmen, wenn ihm seine Ueber— zeugung andere Pflichten auferlegte? Weit entfernt gezwungen zu seyn, hat er sich vielmehr angeboten. Er hat eine telle in der Armee nachgesucht. Bekannt ist, daß der Kaiser kein Ver— trauen zu ihm hatte, daß er ihm kein Kommando geben wollte, und daß der Marschall Ney sich erst persoͤnlich fuͤr Herrn von Bourmont verbuͤrgen mußte. Wenn sich ein unuͤberwindliches Widerstreben, in der Kaiserlichen Armee zu dienen, plötzlich des Herrn von Baurmont bemächtigt hatte, wenn er durchaus, An— gesichts des Feindes, und am Tage vor einer Schlacht seine Entlassung haben wollte, so noͤthigte ihn doch das gewohnlichste Gesetz der Pflicht, in Frankreich zu bleiben.“
Herr Charles von Bourmont hat an den Justiz-Minister ein Schreiben gerichtet, in welchem er diesen auffordert, eine Untersuchung der Auftritte in Marseille 41 veranlassen, da die Gerichts- Behörden zu Marseille keine Anstalten dazu machten. In diesem Schreiben heißt es: „Es giebt einen Punkt, wo die
nehme nichts gegen sein Leben, man stelle ihm keinen Hinterhalt, man versuche nicht, ihn zu morden. Das ist keine Politik mehr, das ist ein Verbrechen, welches das Gesetz verurtheilt, und wel— ches die Gerichtshoͤse bestrafen muͤssen. Dies die Geschichte dessen, was sich zu Marseille zugetragen hat! Ein Wagen, in welchem man den Marschall Bourmont zu finden glaubte, wird von einem Haufen wahnsinniger Menschen mit Steinwuͤrfen angegriffen. Einer meiner Bruͤder wird von einem Steine gefährlich an der Stirn verwundet. Als er in eine Barke gebracht wird, welche ihn nach dem Dampfboote fuͤhren soll und seine Freunde ihn in Sicherheit glauben, verfolgen ihn Manner in einer Barke, welche mit Steinen gefuͤllt war. „Diesmal sollst du uns nicht entgehen!“ riefen sie, indem sie mit Steinen nach ihm warfen. Schon waren die Verfolger ganz nahe, als zwei andere Boote sie zwangen, die Flucht zu ergreifen.“
ebhafteste an; man kam sich zu Zeiten so nahe, daß man Mann
Folgendes die Resultate des Feldzuges: Besitznahme und Ver— edeah; Ersffnung des Weges
Den
sey,
Ab⸗
dem Feinde gegenuͤbersteht, fordert nicht seine Entlassung au“
Politik aufhoͤrt, und das Verbrechen anfängt. Moͤge man Sym. pathieen oder Antipathieen haben, moͤge man einen Mann mit Gunst oder mit Ungunst aufnehmen, je nachdem man seine An— sichten theilt oder verwirft, das ist Politik. Aber man unter- zahlung, daß sie die Diamanten von einem Onkel in Toulouse
Die Ordonnanz, welche die Pairs⸗Kammer zum Pairs Hof konstituiren sollte, um uber die Streitsache zwischen dem Mar⸗ schall Grouchy und dem General — 4 * zu urtheilen, lag 8 Unterschrift bereit. Aber nachdem 53 Pairs, den Baron Pasquier an der Spitze, sich in die Tuilerieen begeben und er klärt hatten, daß ihr Gesundheitszustand ihnen nicht erlaube, diese Sitzungen zu halten, ist die Ordonnanz zuruͤckgenemmen worden. Im Progräs du Pas-de-Calais liest man in Be⸗ zug hierauf; „Der Prozeß zwischen dem Marschall Grouchy
und dem General Berthezene wird nicht statifinden, und zwar ros der Armee bis zum Iten oder Sten d. M. zuruͤckhielt); 34 statifinden, z seanahme von ungefähr 30,900 Stuͤck Schlachtvieh, das zum
Vortheil der Armee in Blidah aufbewahrt wird, und eine große
Marschall Grouchy aufgebuͤrdete Verraͤtherei bei Waterloo falsch
weil beide genannten Personen ihn nicht wuͤnschen, und der Koͤ— nig die Eriaubniß dazu verweigert. Der General Berthezene wünscht den Prozeß deshalb nicht, weil er weiß, daß die dem
ist, und er selbst von dem Pairs-Hof verurtheilt werden wurde; der Marschall Grouchy aber wuͤnscht den Prozeß nicht, weil er weiß, daß wenn er von der Verraätherei zu Waterloo freigespro— chen wuͤrde, ein anderes sfast vergessenes Ereigniß zur Sprache kommen wurde, welches gleich nach der Ruͤckkehr von Elba statt— fand, und welches der Marschall und Herr Teste gerne füͤr immer begraben möchten. Man verweigert die Erlaubniß zu dem Prozesse, um fuͤr die Zukunft einen Praͤcedenzfall festzustellen, wodurch die Herren aus dem Palast Luxemburg vor Verfolgungen aller Art geschuͤtzt werden konnten. Es ist nur eine einzige Person, die durch diesen Prozeß nicht kompromittirt worden wäre, und dies ist Herr Les'nccal, Neffe des Generals Lesenccal, der im Jahre 1815 Adjutant bei dem General Grouchy war. Er weiß recht gut, von wem sein Onkel in das Hauptquartier Wellington's ge⸗ schickt wurde, wer den Brief, den er bestellen sollte, geschrieben und wer ihn unterzeichnet hatte. Auch wir sind in dem Besitze dieses Geheimnisses. Der General Lesenccal, der sich auf Befehl des Kriegs-Ministers mit einem Briefe zu Wellington begab, den ein General-Lieutenant unterzeichnet und ein Mann geschrieben hatte, den Napoleon den Tugendhaften nannte, kann nicht das Werkzeug oder der Gefaͤhrte eines Verraäͤthers gewesen seyn.“
Herr Crémieux, der sich, wie man weiß, nach Damaskus begiebt, um seine Glaubensgenossen gegen die Anklage des an dem Pater Thomas veruͤbten Mordes zu vertheidigen, ist gestern nach dem Orient abgereist.
Die Emancipation de Toulouse meldet: „Aus sicherer Queile vernehmen wir, daß die Mitglieder der Junta von Berga, von denen es geheißen hatte, sie waren auf Befehl Cabrera's fuͤ— silirt worden, mit diesem General nach Frankreich herüͤbergekom— men sind. Orten, der Vice-Praͤsident, die beiden Ferrer, von denen der eine dem Grafen von Espagna den ersten Dolchstoß beigebracht hatte, waren zwar auf Labrera's Ordre zu Berga verhaftet worden; doch wüßten sie sich, wie es heißt, mit dem Rächer des Grafen von Espagna mit Geld abzufinden.“
Am 13ten begann zu Brives das Zeugen -Verhör in dem Prozesse wegen des Diamanten⸗Diebstahls. Herr Lecointe, Ju⸗ welier, wurde hierauf vernommen. Er erkannte die bei Madame Laffarge gefundenen Diamanten als diejenigen an, aus denen er zur Zeit der Hochzeit der Gräfin Leotaud einen Schmuck ge⸗ macht. Es ergab sich ferner, daß diese Diamanten keinem Pa— riser Juwelier zum Verkauf angetragen worden. Hierauf kam Ref Allard, Chef der Sicherheits-Polizei in Paris, an die
eihe; dieser sagte zuerst, vor zwei Jahren waͤren bei der Tante der Madame Laffarge, der Wittwe Garat, bei welcher sie gewohnt, ein Bankschein von 500 Fr., so wie einige Goldstuͤcke ab— haͤnden gekommen, ohne daß man den Urheber des Diebstahls hatte ermitteln koͤnnen. Sodann berichtete er uͤber die Besprechungen, die er mit dem Grafen von Läotaud wegen des Diamanten Diebstahls gehabt, wo Beide indeß überein kamen, die Nachfor⸗ schungen aufzugeben, um Mademoiselle Capelle, auf welche zuletzt der Verdacht gefallen war, nicht zu kompromittiren. — Die Frau Baronin von Montbreten berichtete ͤber ihr Verhältniß zur An— geklagten, uͤber die schon gemeldete Magnetisation, die sie mit ihr unternommen. Dieselbe erzählte, eines Tages sey sie mit Ma— dame Garat und einem Englaͤnder, der eine große Zuneigung fuͤr Madame Laffarge gehegt, zusammen gewesen. Madame Garat erzählte, der Engländer haͤtte einen Brief erhalten, in welchem ein Billet von 500 Fr. befindlich gewesen, der Brief wäre durch die Hände der Madame Laffarge gegangen und das Billet daraus verschwun⸗ den. Frau von Nicolai, Mutter der Gräfin von Lẽotaud, sagte: die Fa⸗ milie wuͤrde Stillschweigen beobachtet haben, um nicht eine junge Frau zu kompromittiren, wenn nicht Jemand das beleidigende Geruͤcht verbrei et haͤtte, Herr von Léotaud habe seiner Frau die Diamanten weggenommen, um sie dem Juwelier wiederzu— geben, den er nicht bezahlt habe. Da endlich habe Herr von Lotaud sich entschlossen, die Klage einzureichn. Später wäre die Familie von einigen Personen aufgefordert worden, die Dia— manten nicht zu erkennen, wenn sie ihnen vorgelegt wuͤrden. Der Antrag sey indeß zuruͤckgewiesen worden. Sie erzählte, Herr Bach, der Vertheidiger der Madame Laffarge habe, als er er— fahren, daß Herr Clavet langst Frankreich verlassen, gesagt: „Ich gestehe, daß sich meine Ideen seit meiner Ankunft in Paris sehr geändert haben; aber ich sah alle Tage Madame Laffarge; sie hat einen ungemeinen Geist. Ich konnte der Ueberzeugung nicht widerstehen, welche mir ihre Worte immer geben; ihre erste Er—
habe, dessen Namen und Wohnung sie nicht wisse, schien mir gleich Anfangs eine Fabel; auch verheimlichte ich ihr das nicht. ber ihre zweite Erzählung flößte mir mehr Zutrauen ein.“ Eine telegraphische Depesche meldet, daß die Linienschiffe „(Ocean“, an dessen Bord die Flagge des Vice-Admirals von Rosamel weht, „le Trident“, „le Marengo“ und „le Genereux“ am 14. Juli von Toulon abgefahren sind. Es begeben sich diese Schiffe nach Tunis. Das Dampfboot „Sphynx“ ist an eben— demselben Tage von Toulon nach Neapel abgefahren. Bordeaux, 13. Juli. Der Marschall Bourmont traf gestern Abend mit seinem Sohne in Bordeaux ein. Ein Postwagen hatte sie von Toulouse nach Agen gebracht, und von da verfüg ten sie sich an Bord eines Dampfbootes hierher. Der Marschall
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hat sehr gealtert; seinem Gesichte sind die Spuren tiefen Gra⸗
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