itzune, die 200 Musiker faßt, sind in derselben errichtet. Am — 10 Uhr beginnt der Trauer Gottes dienst, eine Salve von 13 Kanonenschmissen zer den Beginn der Cerenionie an; den Katafalk umgiebt eine Ehren⸗Wache von Juli⸗Dekorirten Eine zweite Kanonensalve zeigt das Ende der Messe an, und dann vberden fimmtliche Särge auf einen großen Leichenwagen nach der Juli-⸗Saäule geführt. Auf dem Bastille⸗Platze erbebt sich eine Traler⸗Kapelle, um die Geistlichkeit und die Behorden aufzuneh⸗ men und die Särge dort unterzubringen. Zu der felerlichen Ein— weihung werden 1000 Einladungen ausgegeben werden, Wenn die Särge in der Kapelle angelangt sind, nehmen die Geistlichen sie in Einpfang. Das Orchester spielt einen Trauer und einen Triumph⸗Marsch, und während dieser Musik weihen die Priester die Graber ein. Die Sarge werden dann unter Artille rie⸗Sal⸗ ven hinabgesenkt⸗“
Am [aten d. M. wurde zu Brives das Zeugen⸗-Verhoͤr in dem Laffargeschen Prozeß beendet. Am solgenden Tage wollte das Gericht das Urtheil sprechen. Aus dem weiteren Verlaufe des Verhors verdient zunächst bemerkt zu werden, was Frau von Nicolai uͤber ihre Unterredung mit dem zweiten Advoka— ten der Angeklagten, Herrn Lachaud anfuͤhrte. Dieser habe ihr Mitleid für seine Klientin angerufen, und gesagt, allerdings sehen ihre Anführungen einem Romane ähnlich, aber nur durch einen Roman könne sie gerettet werden. Darauf habe sie geant— wortet, es wäre einer der uͤbelst erfundenen und zusam— men geflicktesten Romane. Ihre Tochter sey majorenn ge— wesen, als sie sich verheirathet und habe uͤber eigene Geldmittel zu verfuͤgen gehabt. Seit ihrer Verheirathung hatte sie 3909 Fr. säihrlich fuͤr ihre Toilette. Die Angeklagte, habe 25 Lachaud hierauf gesagt, sey dem Ertrinken nahe und strecke die Hand nach ihr aus, worauf sie geantwortet, diese Hand sey ein gluͤhen⸗ des Eisen. — Frau von Lsotaud beruͤhrte die Briefe, die sie von Marie Capelle seit dem Diamanten⸗Diebstahl erhalten und hob hervor, daß sich in einem die Worte befänden: „Haben Sie Nachrichten von Ihren ungluͤckseligen Diamanten?“ welcher durchaus im Widerspruche mit dem von ihr gewahlten * digungs⸗Systeme ständen. Auch sie berichtete uͤber ihre Zu sammenkunft mit Herrn Bach und fuͤhrte an, daß derselbe ge— äußert, es sey unmöglich, Madame Laffarge zu vertheidigen und er walle nur suchen, es dahin zu bringen, daß die Vergiftungs-Geschichte zuerst verhandelt werde. Ueber ihr Verhältniß zu Choet berichtete sie, sie habe ihn mehreremale beim Ausgehen gesehen, ohne daß er je mit ihr gesprochen Sei⸗ nen Namen habe sie von Marie Capelle erfahren; Beide hätten sich den Scherz erlaubt, ihm einen anonymen Brief zu schreiben, und dann noch einen, worin sie ihn deshalb um Entschuldigung gebeten. Nur einmal habe sie ihn in Tivoli gesehen, bei einem Feste zum Besten der Pensionaire der fruͤheren Civil, Liste, dort habe er einen Contretanz mit ihr getanzt, und er vielleicht zwan— zig Worte mit ihr gesprochen, sie ihm kaum zehn geantwortet: das sey Alles. Hierauf wurden der Marquis von Nicolgi, der Vicomte von Läotoud und Marianne Delvaux, fruͤher Gouvernante des Fräuleins von Nicolai vernommen, deren Aus— sagen mit denen der fruͤheren Zeugen uͤbereinstimmten. Herr de la Peyriere, Freund des Herrn Clavet, der mit die— sem in fortwährender Korrespondenz geblieben, bestätigt, daß die⸗ ser ie wieder des Fräuleins von Nicolai und seiner Neigung zu ihr Er vähnung gethan und sie nach seiner Abreise aus Frank— reich wohl ganz vergessen habe. — Jean Denis, Commis in der Schmiede des Herrn Laffarge, erzählte, wie Madame Laffarge aus einem Nadelkissen eine Menge Diamanten hervorgeholt, als ihr Mann den Wunsch geäußert, einen solchen zu haben, um eine Glasscheibe zu zerschneiden. Ferner erzählte er, wie Herr Laffarge, als er einst verreisen wollen, ihm einen Schein von D306 Fr. gezeigt, mit den Worten: „Marie hat doch ein gutes Re diese 500 Fr. hatte sie sich gespart, und sie mir fuͤr die
eife gegeben. — Herr Coraly, Advokat der Graͤfin von Léeo⸗ taud, beschwerte sich uͤber die Unrichtigkeiten, welche die meisten Journale Über die in diesem Prozeß vorkommenden Thatsachen berichtet haͤtten. — Der Advokat des Königs machte sodann auf die Widersprüche in dem von Madame Laffarge gewählten Ver⸗ theidigungs⸗Systeme aufmerksam, und trug auf das Maximum der Strafe an.
Die Advokaten der Madame Laffarge haben eine Pretesta— tien gegen die Zeugen-Aussagen der Familie von Nicolai den Zeitungen eingesen et. Sie beschweren sich, daß Alles, was sie gethan, entstellt, was sie gesprochen, verfälscht worden, und daß man ihnen Worte in den Mund gelegt, die sie nie gesagt hätten.
Im ersten Semester d. J. betrug die Einnahme auf der Eisendahn nach Versailles 759,770 Fr. von Gay, 523 Reisenden. Auf der Eisenbahn von St. Germain gewährten in derselben Zeit 527,677 Reisende eine Ci mahme von 536,466 Fr.
In einem ministeriellen Blatte liest man: „Cabrera wird nach Ham gebracht und dort als Staats-Gefangener bis zur Pacisication Spaniens in Haft gehalten werden.“ Ein anderes ministerielles Journal, der „Messager“, theilt mit, daß Cabrera selbst darum nachgesucht habe, nicht nach Lille geschickt zu wer— den, damit er nicht mit dem Balmaseda beisammen sey, fuͤr den er die groͤßte Verachtunz zeige. Cabrera hat unter der Eskorte von zwei K seine Reise nach Ham bereits angetreten.
Herr von Rumigny, bisher Botschafter Frankreichs am Spa—
nischen Hof, traf auf seiner Reise nach Paris am 13ten d. in ahonne ein. Am Tage zuvor kam der Herzog de 1 Infantado, welcher sich Madrid begiebt, durch diese Stadt.
Moch nie haben die offentlichen Bauten eine so große Aus— dehnung erhalten, wie in der letzten Zeit. Das Budget der Drücken und Chausseen, welches unter der Restauration nur 40 Millisnen betrug, ist bis auf 5 Millionen erhöht. Außerdem belaufen sich die far gffentliche Bauten seit 1810 bewilligten An⸗ weisungen auf 60 Millionen, und von 1837 an gerechnet, wo der außerordentliche Fonds für zffentliche Bauten gegründet wurde belaufen sich die Kredit-Bewilligungen auf 6h Mülionen.
Der Admiral Baudin hat nichts gethan, um sich gegen die Vorwürfe der ministeriellen Blätter zu rechtfertigen. Indeß scheint er dem Journal du Hävre Erklärungen haben zu— kommen lassen, welche er nicht unter seinem eigenen Namen ge⸗ ben wollte. Das genannte Blatt sagt:. Als en Ta—⸗
z ; sagt: „Als in den ersten Ta gen des Juni das Kommando der Expeditlon nach Buenos⸗Ayres Herrn Vaudin angeboten wurde, Fellte er seine Bedingungen, unter denen sich auch die von den Journal zhrte befand.
n angeführte befand (Die Zuruͤckberufung des General⸗Konsuls Mollien.) Der Praͤ⸗ sident des Conseils willigte darin, und versprach dem Admiral seinen Wunsch zu befriedigen. Die Befriedigung dieses Wun⸗ sches bestand aber in gewissen offiziellen Anordnungen, welche in den „Moniteur“ aufgenommen werden sollten. Hierauf rechnend machte der Adomiral Baudin seine Vorberritungen. Endlich kam der Tag der Abreise heran, ohne daß der Moniteur“ gesprochen hatte. Die widrige Winde die Abfahrt verzögerten, so konnte der Admiral dem Minister an die getroffene Uebereinkunft erin=
S12
ern, und ihn auffordern, ihr binnen 3 Tagen nachzukommen, 6 sich nicht ebenfalls seiner Verpflichtungen ledig halten ollte. Es scheint sich zu bestaͤtigen, daß der Marschall Greuchy den Per gegen den General Berihezene aufgegeben hat.
Das letzte telegraphische Bulletin, welches der Marschall Valce eingesandt harte, war vom 2. Juli datirt. Seitdem sind keine neueren Nachrichten aus Afrika eingegangen. In dem sehr lakonischen Bulletin von Blidah wurde die bevorstehende Nuck⸗ kunft des Marschalls und der Expeditiens-Armee angekuͤndigt. Der Marschall war indeß am Aten noch nicht angekommen, und dem „Moniteur Algerien“ zufolze, fuhren die Araber fort, in der Ebene Alles zu verwuͤsten und zu verbrennen. Nur dem „Messager“ scheinen Mittheilungen zugegangen zu seyn, welche ziemlich beruhigend lauten. „Privat- Briefe aus Alzier vom à. Juli“, schreibt dieser, „melden, daß ein Theil der Cxpeditions— Armee zurückgekehrt war. Der Marschall wurde am Abend des Aten erwartet. Der Marschall war noch nach Fonduc marschirt, und dies hatte seine Ankunft um einige Tage verzögert. Die Ossi— ziere, welche an der letzten Expedition Theil genommen, versi— chern, der Feind hätte bedeutende Verluste erlitten, welche in kei— nem Verhaͤstniß zu den unsrigen ständen. Der Siamm der Muzaja's, einer der uns feindlichsten, ist sast ganz aufgerieben. Unter den Arabern soll eine vollstandige Demoralisatien herrschen. Die Desertion soll nicht bloß unter den unregelmäßigen, soendern auch unter den regelmäßigen Truppen Abdel Kader's überhand nehmen.“ )
Großdritanten und Irland.
London, 17. Juli. Der Herzog von Wellington besindet
sich seit vorgestern wieder etwas unwohl; er hat einen ähnlichen Anfall von Schwache gehabt, wie vor einiger Zeit, und es sind einige der an esehensten Aerzte zu ihm berufen worden, die indeß seinen Zustand nicht fuͤr bezenklich erklären. Der Herzog soll sich diesen neuen n Zufall dadurch zugezogen haben, daß er während starker Sennenhitze zu lange im Freien blieb. Die ö . Auguste ist von ihrer Krankheit noch nicht anz wiederhergestellt. ; 14. w Georg von Cambridge hat am Dienstag Cam— bridge ⸗House verlassen, um sich nach Liverreol zu sein em Regi— ment zu begeben und mit diesem nach Dublin uͤberzuschiffen. Die setzige Regentschafis Bill weicht insefern ven der des Jahres 1830 ab, als damals fur gewisse Falle die Autorität se— genannter Lords-Richter der Regentin zur Seite gestellt war, während diesmal der Regent allein die Königliche Gewalt aus—
soll. Dem Globt zufolge, haben die Herzoge von Sussex Ie 8 1 h . ; zutheilen, mit welcher Konferenzrath Orsted als Königl. Com—
und von Cambridge ihre Zufriedenheit mit dieser Bill auf sehr herzliche Weise kundgegeben.
Nicht die Klausel der Kellyschen Bill, wodurch die Todes“
strafe unter Anderem auch fuͤr Brandstiftung auf Königlichen
Schiffen und Vernichtung derselben und des darauf befindlichen
Eigenthums abgeschafft werden soll, ist vom Unterhause verwor⸗
ohnehin erfolgen wurde, die Statuirung dieser Ausnahme daher unnsthig sey. Stimmen angenommen. Todesstrafe in vierzehn verschiedenen Fallen, theils Attentate ge— gen das Eigenthum, theils gegen Personen betreffend, aufgehoben werden soll, ist daher unverändert durch den Ausschuß gegangen, und diese Strafe wurde, wenn die Bill auch auf den folgenden Stadien und im Oberhause passirt, dann nur noch fuͤr Hochver— rath und geflissentlich unternommenen und wirklich aus gefuhrten
Mord bestehen bleiben. . Mehrere Blätter haben davon gesprochen, daß O Connell
Tod des Ober-Richters im Irländischen Schatzkammergerichte, Herrn Woulfe, und die dadurch erfolgten Vesorderungen erle⸗ digt werden wärde. Der Dublin Pilot, O Connell's Organ, erklaͤrt diese Geruͤchte fuͤr ungegruͤndet und spricht die Ueberzeu— gung aus, daß OConnell die Sache des Volks nicht verlassen wer de. ; t ;
Die in Birmingham verhafteten Fabrikanten falscher Bank— noten sind nach einem polizeilichen Verhör vor die naͤchsten Assi⸗ sen von Warwick verwiesen worden. Es heißt, daß eine Anzahl der falschen Noten in Umlauf ist, und daß die Verhafteten in London und anderen Städten Mitschuldige haben. Die Noten sind gut gearbeitet, das Papier aber schlecht. BVei einem der Verhafteten fand nian einen Auftrag auf mehrere Tausend Pfund falscher Noten. .
Der Erzbischof von Canterbury erklärte gestern im Oberhause, es gereiche ihm zu großem Vergnuͤgen, anzeigen zu loͤnnnen, daß die Differenzen, welche zwischen der kirchlichen Unterrichts Lem⸗ mission und dem ,,, des Geheimen Raths statt—
efunden, jetzt beseitigt seyen. . ĩ
. Nach 22 Ve az; des Kanzlers der Schatzkammer sollen die Anleihen, welche das Land bei der Irländischen Ban: gemacht hat, bestehend aus 1 Million Pfd., die beim Ablauf des ic. briefs jener Bank zahlbar ist, und aus 1,650,000 Pfo. ohne Zah⸗ lunge ⸗ Termin, fan , und ihre Zahlbarkeit auf lechsmonatliche Kuͤndigung gestellt werden. 4.
Die Haupttheilnehmer an den Unruhen, die vor einiger Zeit wegen Theuerung der Lebensmittel zu Limerick in Irland vorfielen, sind mit Gefängnißstrafen von zwei Monaten bis zur Deportation auf 7 Jahre bestraft worden. Unter ihnen befinden sich mehrere Frauen. . . * r , sind mit dem „Great Western“ Nachrich= ten bis zum Isten d. Mz. eingegangen, die mit Hinsicht auf die Gränzstreitigkeit sehr befriedigend lauten, indem sie zeigen, daß die Regierung der Vereinigten Staaten jetzt in dieser Sache mit der Britischen Regierung fast ganz übereinstimm!, und Laß die Differenz daher auf dem besten Wege zu einer srieblichen Aus⸗ gleichung ist. Die Handels-Nachrichten sind von den letzten we— nig verschieden; es ist kaum irgend eiwas E. Liquidirung der alten Schulden geschehen, und Kredit und Vertrauen sind also auch noch nicht zuruͤckgekehrt. Die Vankegott-Bill war im Senat passirt, es schien aber ' zweifelhaft, ob sie auch im Repräͤsentanten⸗Hause noch in dieser Sessien durchgehen werde.
Die Tim es giebt in ihrem heutigen Börsen-Vericht. Nach— richlen aus Jamaika vom J. Juni, welche den Neger Tumult auf jener Insel als viel bedeutender darstellen. En Baptisten⸗ Prediger, Namens Ward, soll namlich etwa 100 Afrikaner, die
tagen. Besitzer in dem Gebirge von, Jamgita in Dienst gegeben worden, zu offenem Aufstand verleitet haben, welcher 0 weite Ausdehnung genommen hätte, daß das arste gegen die Meuterer
ausgesandte Truppen⸗Deinschement, nachdem der kommanditende
Etatsraih Heid mit 40 Stimmen die Wahl Ler Secretaire siel auf Justizrath Stibsted und Justiz⸗
Die Klausel wurde demnächst mit A8 gegen 30 Die Kellysche Bill, durch welche die
sich Aussicht mache zu einem hohen Justiz-⸗Amte, das durch den
arzli ine ; nommen und bei einen Plan ö traßen ützlich uf einem Stlazen biffe ge auffallend leer, und besonders wenig Equipagen sichtbar.
Oberst und 19 Mann verwundet worden, sich hätte zurückziehen muͤssen, und daß erst, nachdem ein ganzes Bataillon nebst meh⸗ reren kleineren Detaschements aufgeboten und in einem zweiten Gefecht den Schwarzen ein Verlust von sast 100 Mann an Tor ten und Verwundeten beigebracht worden, der Ausstand hätte unterdruͤckt werden können. Mehrere Bapꝛiisten⸗Prediger sollen darauf von der Insel verbannt worden seyn. Der ministerielle Globe aber erklärt diese Nachrichten für Aberteieben und giebt von dem Vorfall eine weit milsere Darstellung. (S. das gestr. Blart der St. Z.). Es war in Jamaika eine Franzssische Kriegs⸗ Brigg angekommen, um uͤber den Erfolg des neuen Systems freier Arbeit Erkundigungen einzuziehen; sie hatte vorher die übrigen Westindischen Inseln in derselben Abscht belucht. Die Bewohner von Barbadoes beklagen sich darüber, daß Emissaire von den andern Inseln dorthin kämen, um die Arbeiter durch Anerbietung höhern Lohnes zum Auswandern zu reizen.
Nach Berichten aus Havana ist die Stadt und die nächste Umgebung am 2v. und 26. Mai von einem surchtbaren Sturm heimgesucht worden, der viele Plantagen zerstörte. Die Behöͤr— den ven Havana haben durch den Spanischen Konsul in Vera— Cruz die Anzeige von der Schließung mehrerer Mexikanischen Hifen durch Regierunge⸗-Erlaß erhalten
Aus Rio Janeiro wird vom 16. Mai gemeldet, daß in Rio⸗Grande ein sehr blutiges und, wie es scheint, unenischiedenes Treffen zwischen den Regierungs-Truppen und den Insurgenten stattgefunden habe.
D äanem ark.
Kopenhagen, 17. Juli. Ihre Masjestäten sind am Mitt⸗ wech Morgen um 2 Uhr im besten Wohlseyn in Odense ange⸗— kommen. Privat⸗Miltheilungen aus mehreren Orten beschreiben den enthusiastischen Empfang, welchen das Königliche Paar uberall gefunden hat. In Sors, wo JJ. MM. Montag Abend um Sin Uhr ankamen, war Tafel auf der Akademie, bei welcher Gelegenheit Ingemanns Krönungs Gesang abgesungen wurde. Dienstag Morgen besuchten JJ. MM. die Schule der Akat« mie und der Köoͤnig hielt eine herzlich ausmunternde Rede an die Zöglinge.
In der Roeskilder StaͤndeVersammlung, wo der Kammer Rath Rasmussen, als aͤltestes Mitglied, die Praͤsidenten⸗Wahl lei⸗ tete, wurde Professor Schouw mit 62 zum Präsidenten, und um Vice Praͤsidenten gewählt;
rath Povlsen und die der Mitglieder Ces Redactione⸗Cemitè auf Assessor Alareen Ussing und Kanzlei⸗Rath Deichmann. ; Der Raum gestattet nicht, heute die interessante Rede mit
missair die Stände⸗Versammlung eröffnete. Er beruͤhrte in der⸗ selben auch mit gewohntem Freimuth die von Einzelnen als allgemet. es Bedurfniß täglich ausgesprochenen Wunsche nach neüen, das Wesen der bestehenden Staats-Versassung aufhebenden Formen, wodurch die Königliche Macht begränzt werde, so wie
fen worden, sondern das von Lord J. Russell vorgeschlagene die Gruͤnde, aus welchen der König diesen Wuͤnschen zu willfah⸗
Amendement, wonach diese Klausel gestrichen werden sollte, weil jenes Vergehen unter die Kategorie des Hoch verraths gehöre. Hiergegen machte Herr Talfourd bemerklich, daß, wenn in einem solchen Falle hochverraͤtherische Absicht vorliege, die Todesstrafe ja
ren, sich nicht entschließen koͤnne. Dabei machte auch er auf die Schwie⸗ rigkeiten aufmerksam, welche das Verhältniß der verschiedenen Thetle des Reichs hei einer solchen Veränderung der Verfassung darbieten würde, und sagte bei dieser Gelegenheit: „Diese Schwierigkeiten haben sie (diejenigen, welche ihre Mitbuͤrger täglich in dem er— wähnten Singe bearbeiten) noch in einem hohen Grade dadurch vermehrt, daß sie sich uber dieses Verhältniß auf eine Weise aus— gesprochen, welche einen beklagenswerthen Einfluß auf das gute Vernehmen zwischen den verschiedenen Staatstheilen gehabt hat, und es mußte d der verderblichsten Spannung fuhren, wenn dem Gedanken Raum gegeben würde, daß die Regierung diese Vorstellungen theilte.“
Die Kriegs-Fregatte „Eurydice“, welche auf hiesiger Rhede
gelegen, ist vorgestern Nachmittag nach Stockholm abgesegelt.
Kiel, 13. Juli. Se. Kaiserliche Hoheit der Großsfuͤrst Thronsolger von Rußland hat sich heute hier auf dem „Bogatyr“ nach St. Petersburg eingeschifft.
Deutsche Bundesstaaten.
— — Leipzig, 20. Juli. Unter den neuesten literarischen Erscheinungen bemerken wir, als durch die Zeit⸗-Ercignisse hervor⸗ gerufen, das sogenannte Weimarsche Album zur Saͤkutar- Feier der Erfindung der Buchdruckerkunst, als vorzuͤglich und vielfach an die klassische Zeit Weimars erinnernd.
Die diesjährige Getraide⸗Aerndte hat in der Umgegend nun— nehr begonnen und scheint ein ergiebiges Resultat zu versprechen. Der Gesundheits-Zustand ist, des abwechselnden Wetters unge— achtet, sehr gut, und die Zahl der Geburten gegen die der Ver—
orbenen auch in juͤnaster Zeit uͤberwiegend.
E Bei der Leipzig-Dresdner Eisenbahn⸗Compagnie sind in der Woche vom 12. bis 18. Juli in Ganzem 9061 Rihlr. 19 Gr. eingenommen worden; 879i Persenen — 6739 Rihlr. 6 Gr., und Guͤter⸗ Transport 2212 Rihlr. 13 Gr. Die Actien dieser Gesellschaft stehen zu 102 pCt. notirt. Noch verlautet nichts Bestimmtes uber die Bahn von hier uͤber Altenburg bis an die Bayerische Graͤnze, obschon die Vorarbeiten dazu seit mehreren Jahren im Gange sind.
Hechingen, 10. Juli. (Schw. M.) Mit höͤchster Geneh⸗ migung wird in Beziehung auf den bei Verheirathungen zu er— theilenden obrigkeitlichen Konsens verordnet, daß fir die Folge obrigkeitliche Heiraths⸗-Konsense nur dann ertheilt werden ollen, wenn mit den Helrashs-Gesuchen zugleich auch genügende Schul— und Sitten Zeuanisse von den Pfarr Aemtern und Orts-Vorstan⸗ den auf legale Weise beigebracht werden.
9e ster r el ch.
— — Wien, 17. Juli. Morgen wird der Fürst Staate— Kanzler die Reise nach seinen Besitzungen in Béhinen antreten. Graf Maltzahn, Königl. Preußischer Gesandter gin hiesigen Hese, begtebt sich mit lrlaub nach Berlin, und wird spaäter, einer Ein ladung des Fursten von Metternich , Besuch in Königswart abstatten. Gestenn Abends traf Graf Valentin Ester⸗ hazy, zweiter Secretair der Oesterreichischen Botschaft in Lendon, mit Depeschen der Herren ven Hummelauer und Neumann hier ein. — sa, 2 Se. Kenigl. Hoheit der Erzherzog Ferdinand von Este und Gouverneur von Galfzien ist nach Lemberg zuruͤckgekehrt. Sein Durchlauchtigster Bruder, Erzherzog Maximilian, wird gleichsalls Wien verlassen, um die Kommanderien des Deutschen Ordens in Schlesien zu besuchen.
Wien ist ganz verödet, die Straßen der inneren ee, .
om dipiomatischen Corps befinden sich nur die Gesandten Sardiniens, Bayerns und Belgiens in der Stadt; alle uͤbrigen Repraäsentan— ten hat der Sommer auf näher oder ferner gelegene Land sitze
funden haben und zum Thel noch von
oder in die Böder entführt; und dennoch behaupten Wohlunter⸗ richtete, daß die Diplomatie, der Großmächte wenigstens, nie zu ernsterer und entscheidenderer Thätigkeit berusen war.
Wien, 17. Juli. Am 15. Juli fuhr das Dampfboot „Maria Anna“ Morgens um 3 Uhr von Wien mit 123 Rei— senden nach Pesth ab, landete glaͤcklich um 8 Uhr Vormittags in Preßburg, setzte seine Neise nach einem Aufen halt von 25 Minuten fort, und erlitt um 9 Uhr in der Nähe von Karlburg in der Mitte des besten Fahrwassers einen furchtbaren Stoß, indem es auf einen unter dem Wasser verborgenen Baumstock auffuhr. Da es nicht möglich war, des eindringenden Wassers schnell Meister zu werden, so wurde das Schiff aus dem Fahr— wasser an das Ufer gebracht, wahrend die Reisenden ausgeschifft, und mit dem von Pesth zu gleicher Zeit eintreffenden Dampfboot „Arpad“ nach Preßburg zurn tgef het wurden, ohne daß selbst das Rei egepäck den geringsten Schaden erlitten hat.
Man schreibt aus Tyrol: „Ein neuerliches hartes Mißge—
schick traf heute die noch von den wiederholt erst kuͤrzlich erlltte⸗
Elementar⸗Unfaällen niedergebeugte Stadt VBeixen und ihre nichste Umgebunz. Nachmittags gegen 3 Uhr o; ein heftiges Ungewitter heran, welchem ein sturmartiger
ordwind voranging. Anfaͤnglich entleerte sich dieses mit star— kem Regen, aber alsobald verwandelte sich derselbe in einen bei— läufig 15 Minuten anhaltenden verheerenden Hagel, welcher alle Feuͤchte der Felder und Gärten vernichtete, die Ziegeldächer be— deutend beschädigte, und nicht weniger Fenster gänzlich einschlug. Welcher bedeutende Schaden bei der langen Andauer dieses Ungewit⸗ ters, das leider gänzlich die allerschönsten Aussichten versprechenden Aerndten vernichtete, herbeigesuͤhrt worden, mag leicht zu begrei— fen seyn, zumal nur der geringere Theil des Roggens der Ebene eingebracht war, und die Hagelschlossen größtentheils wie NMuͤsse sielen. Alles bietet den graͤulichsten Anblick der Verwuͤstung dar, denn Baume und Reben stehen entlaubt da, und das Gras und Getreide liegt wie mit Walzen zerdruͤckt am Boden.“
1 ie n.
Rom, 1. Juli. (A. 3) Mit der Gesundheit des Papstes geht es enischieden besser; der hohe Kranke fühlt sich schon wie der so gestarkt, daß er, ohne Nachtheil zu befürchten, läglich kleine Spazierfahrten vornehmen kann. — In diesen Tagen werden wei Schiffe von Civitavecchig auslaufen, welche unter dem Be— ehl von Paäͤpstlichen Marine-Osfizieren bestimmt sind, nach Aegyp— ten zu segeln, um dort die von dem Vice-König geschenkten Ala— bastersaulen fuͤr die Paulskirche abzuholen und hierher zu brin⸗ gen. — Das Staatshandbuch (Crucas) ist heute endlih' erschie—⸗ nen. Jedermann suchte zuerst nach, ob der Botschafter Dom Miguels, der Marquis di Lavradio, noch darin verzeichnet sey. Man hat seinen Namen gelassen. E scheint der Stein des An— stoßes gewesen zu seyn, daher die Verspäͤtung. Manche Bera— thungen wurden deshalb gehalten, indem man dem von der Köͤ— nigin von Pertugal hergeschickten Vicomte de Carreira keinen Anstoß geben wollte. Wie bei so manchen anderen Affairen un— serer Tage hat man auch darin einen Ausweg gefunden, der Alles in status quo erhält. — Der Bischof Laurent wird uns in die— sen Tagen verlassen und fuͤrs erste nach Neapel gehen.
nen empfindlichsten
Spanten.
Spanische Gränze. Das Memorial Bordelais vom 15. Juli meldet nach Briefen aue Barcelona, daß die Königin Regentin auf den Rath des Herzogs von Vitoria beschlos— sen habe, sogleich nach dem Schlusse der gegenwartigen Session die Cortes aufzulͤsen. Die Minister werden daher ihre Porte⸗ feuilles behalten, obwohl sie fuͤrchten, daß der Karlistische Einfluß sich bel den Wahlen geltend machen durfte.
Serbien.
Belgrad, J. Juli. Musa Efendi, der Großherrl. Com⸗ missair, ist bereits in Belgrad angekommen, wird jedoch kaum viel ausrichten können, da er nicht nach Kragujevatz, die Regie⸗ rung aber von da nicht nach Belgrad kommen will. Fürst Michael hat indessen zu seiner Begruͤßung den Minister Prottisch und den Herrn Rajevitsch nach Belgrad abgesandt.
Zwischen den Franzosischen Konsulat und dem Serbischen Gouvernement ist ein Zerwürfniß dadurch entstanden, daß der Konsulats. Dollmetsch Constantinides, welcher in Dienst-Angelegen⸗ heiten in die Tuͤrkische Citadelle geschickt worden war, öffentlich verhaftet wurde, indem seit der Zeit als Petroniewitsch und Wucsitsch dort ein Asyl gesucht und gefunden haben, sich Nie— mand ohne besondere Erlaubniß des Serbischen Stadt-Gouver— neurs in die Citadelle begeben darf. Zwar hat Letzterer einige versoͤhnende Schritte gemacht, allein diese sind vom Konsulate als ungenuͤgend erklaͤrt worden. ;
Turkei.
Lonstautinopel, J. Juli. (A. 3.) Es ist cin Gluck daß Sami Bey sich noch immer in Quarantaine befindet, unb —— . sich weigert, mit irgend einem Anderen als mit dem Mi— n ö der auswärtigen Angelegenheiten, Reschid Pascha, zu kom— a nn. . Depeschen hat Sami Bey noch immer in
e . durch die freundschaftliche Vermittelung des 3 oö, de,. ist die Pforte in Kenntniß der von Mehmed diesẽ nat r ich . ren stionen gelangt. Dadurch gewinnt nun bin lch d nn Fit, ur reifen Erwägung der Schritte, die sie e me, err n ,. in der naͤchsten Zukunft machen sell. Heils die neuesten eser Woche der Divan versammelt, um hör fas nönltgseeghlge des Vice, Königs zu prüfen, ihres Dieses Begehren e nf nb gestellte Begehren zu berathen. det, darin, daß ** wie ich Ihnen mit letzter Pest gemel⸗ ad, been, ,,. e. ihre Scemacht mit der Englischen schen 21 gegen Eyk sehen zen Owerqlonen der Engli—H , n Aegypten, Theil zu nehmen. . hatte diese allein zu Rathe gezogen,
nblick schwerlich zu irgend ei—
Rel , , sich indes⸗
vernehmen, und einstim mig wurd? en Per 6 6 34 derrathen, sich in line san ee de ne fin . , n die . die ubelsten Folgen nach sich ziehen imc R scht r . nn wie vor einiger Se auf die Zumuthung 30 zu lu sfen, so , denn h? giischen Graͤnzen vorrücken Sinn diese abschlägige Antwort zu nen n gr. on meren entscheiden. Denn troß der scheinbar un ö ner mn ersten von Lord Ponsonby ulogegange n nn ori Aufnahme des die Bemerkung gemacht, daß sowohl uͤber ideen her m gn Über den Bocpor Truppen, Üeberschiffun en K
Man glaubt daher, daß die Pforte sich d e en =
813
tiren, aber doch auf Alles gefaßt seyn wolle. Im Arsena
man auch mehr Thätigkeit als zeither bemerkt 3 2 — was allgemein behauptet wird, die Bewegungen in Syrien ein Werk der Englaͤnder sind, lo muß man gestehen, daß zur Be, nutzung derselben noch wenig geschehen ist. Denn noch ist die Nachricht der Ankunft der Englischen Flotte in den Levantischen Gewaͤssern nicht eingelaufen, und wenn etwas zu Lande wirklich unternommen werden soll, so wird es auch zu spät geschehen,
strecken kann. Mithin hat das Ganze wenig Zuammenhanz und die Unentschlossenheit, die übe all vorherrscht, bedroht jedes Unternehmen mit einem schlechten Ende.
Aeg vpten.
Alexandrien, 26. Juni. Abends. (A. 3.) So eben ae ⸗ Pascha auf der Dampf⸗Fregatte Nil nach Eyrien 2. Berichten aus Arabien zieht der Pascha seine Truppen ganzlich aus diesem Lande zuruck; er soll selbst dem Englijchen Kenful angezeigt haben, daß er es verlassen werde. Man glaubt, daß er nur Mekka und Medina kesetzt halten werde.“ Merka ist bereits verlassen; der dortige Englische Konsular, Agent hat in Aden um Schutz gegen die Araber nachgesucht, mehrere Eng— lische Kriegsschiffe sollen daselbst angekemmen seyn.
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.
New⸗HYork, 1. Juli. Der Praͤside 27 Juli. nt hat unterm 27sten v. M; folgende, die Granz, Streitigkeit betreffend P nde, ; r ressende Botsch — den Kongreß görichtet: z ; r,.
läßt es zweckmäßig erscheinen, daß ich dem Senate und isen⸗ lantenhause nachträglich zu der Auskunft, Reiche ich m , ihren Beschluß vem 17. Januar d. J. ertheilt habe, die Abschrift ei⸗ nes so cben eingegangenen Schreibens des Herrn For miltbeile, in welchem der Entschluß der Britischen Regierung angezeigt wird, dem Prinzipe unseres letzten Vorschlages wegen Regulirung der Frage in Betreff der Nerd Wet ⸗Eränze beizutreien, se wie auch die Äbschrift der darauf von dem Staats Secretair eiiheilten Antwort. Ich kann bei der aufrichtigen, beide Regierungen beseelenden Neigung, jede an⸗ dere als eine gütliche Beilegung des Streites zu verhindern, keinen Zveifel darüber hegen, daß es ausführbar wird befunden werden, die Details einer Vereinbarung auf der erwähnten Basis so zu ordnen, daß jener Zweck erreicht wird. Die Britischen Commmißs— satre äußern in ihrem, von Herrn For mitgetheilten Bericht die Auflcht, daß die wahre Gränjlinie des Traktats ven 1783 weseni— lich verschieden sey von der so länge von Sciten Großbritaniens für die wahre erflärte. Der Bericht geht seinem Wefen nach durch us von parteiischer Ansicht aus und ist äͤberdies, so weil wir unterrichtet sind von der Brit ischen Regierung noch nicht gutgeheißen worden. Judeß ist er dech der Form nach hinreichend authentisch und bedeutend? um u dem Glauben zu berechtigen, daß er späterhin von der Vritischen Regierung bei der Diskussion der Gränz-Frage benutzt werden ird und da er wesentlich von der durch die Vereinigten Staaten in In⸗ spruch genommenen Gränzlinie abweicht, so würde, meiner Ansicht nach, eine unverjügliche vorbereitende Untersuchung und Aufnahme der in demselben besonders berücksichtigten Gebiets-Theile durch dieserhalb von unserer Seite ernannt · Commtssaire passend seyn. Wenn der Kongreß in disser Ansicht von dem Gegenstande mst mir übereinstimmt, so wird n, ,, . desselben n ihiz seyn, um die Exekutiv⸗
? eu Stand zu setzen, sie zur Ausfüh bringen. Th, ,, . tzen, sie ; lusführung zu bringen. (Un⸗
Ein dieser Botschaft beigelegtes Schreiben des Herrn Fox, das vom 22. Juni datirt ist Und den Bericht der Englischen Commissaire, des Herrn Featherston-Laugh und des Oberst Mudge nebst der von denfelben aufgenommene Karte begleitet, rekapitu— lirt kurz die Hauptmomente des diplomatischen Veriehrs Über diese Angelegenheit während der letzten Zeit. Man ersieht dar— aus, daß die Britische Regierung im April v. J. dem Prasiden— ten der Vereinigten Staaten den Entwurf einer Convensson üͤber die Sache übersendet hat; daß dieser indeß von dem Praͤsidenten nicht genehmigt worden ist, weil seiner Ansicht nach das Resultat
der Convention nur auf Einsetzung einer gemeinschafilichen Kom— mission zur Untersuchung und Aufnahme des streitigen Ge— bietes hinauslief, er aber die definitive Regulirung der Sache als das nothwendige Resultat, das bei einem solchen Conven— tions- Entwurfe im Auge behalten werden muͤsse, betrachtete, daß darauf Herr van Buren einen Gegenvorschlag in seinem Sinne dem Britischen Kabinette uͤbermacht hat, und daß von diesem nun die Basis dieses Gegenprojekts angenommen worden. Diese Vasis wird am Schlusse des Schreibens genau angegeben: „Der Unterzeichnete /, heißt es dort, „ist angewiesen, Herrn Forsyth amtlich zu erklären, daß die Regierung Ihrer Masestaͤt den bei¶ den Prinzipien ihre Zustinmung giebt, welche die Haupt⸗Grund⸗ lage des Amerikanischen Gegen Entwurfes bilden; naͤmlich erstens, daß die zu ernennende gemeinschaftliche Kommission so geord— net seyn soll, daß sie nothwendigerweise zu einer definiti— ven Regulirung der zwischen den beiden Landern streitigen Graͤnzfragen suͤhren muß; und zweitens, daß, um ein solch es Nesultat zu sichern, die Uebereinkunft, durch welche die Kommission eingesetzt wird, eine Bestimmung über einen Schieds— spruch in Betreff der Punkte enthalten soll, über welche die Bri— tischen und Amerikanischen Commissaire sich zu einigen nicht im Stande seyn möchten.“ Zuletzt bemerkt Herr Fex noch aus druͤck—⸗ lich, daß, bei aller Uebereinstimmung in der Grundlage, die Bri—⸗ tische Regierung doch keinesweges in den Details des Gegen— Projekts mit der Amerikanischen übereinstimme. Die vom 26. Juni datirte Antwort des Herrn Forsyth ist von keiner Be— deutung. Auf den Antrag des Herrn Buchanan wurde im Senate die Voischaft des Praͤsidenten an den Ausschuß für die auswaͤrtigen Angelegenheiten verwiesen und zum Drucke beordert.
Alle einzelnen Staaten haben jetzt Vorkehrungen getreffen, um die am J. Juli sälligen Zinsen ihrer Schulden in baarem Gelde zu zahlen. Dies hat die Preise der öffentlichen Papiere bedeutend gehoben. Fast alle Rimessen, welche das Dampfboot „Great Western“ nach England mitnimmt, sind auch dazu be— stimmt, Zinsen von Gemeinde- und Staats-Schulden abzutragen.
Am 17ten v. M wurde in Washington eine große , . lung zum Behufe der Civilisirung von Afrika gehalten, worin Herr Gurley, Secretair der Amerikanischen Kolonisirun s-Gesell— schaft, die dort aus eigenen Mitteln den Freistaat Liberia gestif— tet hat, auseinandersetzte, daß die Civilisation jenes Welttheils das einzige Mittel sey, die Unterdrückung des Sklaven-Handels 9 . der demselben gegenwartig 00,000 Einwohner jahr⸗ ich entzoge.
Die NewOrleans Bee meldet, daß am 3. oder 4. Juni die Mexikanischen Centralisten in Campeche die Stadt an di die⸗ selben belagernden Föͤderalisten übergeben hatten, wie es scheint, unter sehr billigen Bedingungen. Der Hafen von Tabago war durch soͤderalistische Schiffe blekirt.
Aus Texas wird gemeldet, daß der Präsident eine Procla— mation erlassen habe, welche befehle, daß alle farbigen Leute bis a J. Januar 1812 das Gebiet des Freistaates verlassen haben mußten. ;
weil der Widerstand der Syrier schwerlich sich auf Monate er!
„Die Wichtigkeit des Gegenstandes sür die Ruhe unseres Landes
———
Koblenz, 18. Jull. (Rh. u. M. 3.) Die Hoffnungen die wir fuͤr das Aufkommen des w ,, — gesprochen haben, scheinen in jeder Beziehung in Erfüllung zu gehen. Wenn vor zwei Jahren auf dem ersten Markte nicht viel mehr als 40 Cir, angebracht waren, so wurde dieses Jahr schon das doppelte Quantum zu Markte gebracht und bis auf weniges verkauft. Obgleich auf den größeren Deutschen Märkten die Wollen im Allgemeinen gedrückt waren, so hat sich dieses hier nur sehr wenig f hlbar gemacht, indem die Preisje hier gegen die vorigjihrigen kaum heruntergegangen sind. Fuͤr ganz geringe Woh wurde 109 2 1616. Sgr., für gewöhnliche Miärtelwolle 13 Sgr., für ganz feine Wolle itz 2 17 Sgr. pro Pfund ge— zahlt; nur wenig feinere Wolle ist unverkauft geblieben. Mit el= wolle würde bei der Konturrenz der Käufer aus den verschie de— nen Fabrik⸗Orten der Provinz noch mehr verkauft worden seyn, wenn deren mehr am Platze gewesen wäre. Die mittlere und ordinaire Wolle ist sammilich abgegangen. Alles spricht fuͤr das Imporbluͤhen dieses neuen Instituts, was sich sowohl für den Verkauser als den Käufer hoͤchst voriheilhaft gestalte.
Zu Ahrweiler, Kreises gleichen Namens, hat sich ein Verein von Frauen und Jungfrauen gebildet, der die Unterstuͤtzung ar⸗ mer Wöchnerinnen und armer Mutter zahtreicher Familien zum Zveck hat. — Die Gebruͤder Schaͤfer zu Remagen, im näm⸗ lichen Kreise, beabsichtigen ein Haus zur Wohnung für Arme zu bauen, und dasselbe der dortigen Armen⸗Kommission zur Dis⸗ position zu uͤbergeben. Der Bau ist schon ziemlich vorgeschritten und wird wahrscheinlich noch im Laufe dieses Jahres zur Vollen— dung kommen.
— — Duͤsseldorf, 12. Juli. Die im Kreise Duis— burg befindlichen Eisenhütten, Gießereien und mechanischen Wrrkstatten sind ununterbrochen vollauf beschaͤftigt und haben so beträchtliche Bestellungen, daß sie nicht alle zu be⸗ friedigen vermoͤgen und deshalb genoͤthigt gewesen sind, meh⸗ rere zuruͤckzuweisen. Der fuͤr die Eisen⸗ und Stahlwaaren /Fabri⸗ ken im Kreise Solingen eingetretene lebhaste Verkehr mit Spa— nien dauert noch fort und hat zur Folge, daß die Arbei— ter vollauf zu thun haben. Man will diesen guͤnstigen Aufschwung theilweise dem Vorzuge zuschreiben, den die diesseitigen Waaren in Spanien vor den Englischen gefunden haben.
Die Tuch-Manufakturen in den Kreisen Lennep und Duie—
burg erfreuen sich nunmehr wieder eines lebhaften Betriebes und es wird gehofft, da die Woll-Einkaͤufe um 20 bis 30 pCt. billiger gemacht worden sind, als im vorigen Jahre, daß dieser ersreuliche Zustand von Dauer sey. Die Seiden / Manufakturen sind augenblicklich fuͤr den Ker. tinent ziemlich beschäͤftigt, ein regelmäßiger und dauernder Ver— kehr ist jedoch nicht zu hoffen, weil die Geschaͤfte mit Amerika fortwährend stocken und sobald auch keine günstige Wendung er— fahren werden. Die großen Waarenlager daselbst sind noch nicht verwerthet und die Fabrikanten, welche darin bedeutende Kapita— lien fest liegen haben, erleiden durch Zinsen-Verlust eine stets wachsende Einbuße.
Wahrend des Monats Juni sind hier im Ganzen 310 Schiffe, worunter 195 Dampfschiffe, mit Gütern angekommen und abg⸗ gangen, und haben zusammen 127,832 Cir. Guͤter ein, und 12,50! Ctr. Guter ausgefuͤhrt. Auf dem Markte zu Neuß wur den 822 Scessel Weizen, 1363 Scheffel Roggen, 81 Scheffel Gerste, 2008 Scheffel Hafer und 305 Scheffel Buchweizen zum Werthe von 18,980 Rtylr. umgeschlagen; die Oel-Muͤhlen zu Neuß erhielten eine Zufuhr von 12,978 Scheffel Ruͤbsaamen.
Am 2. Juni wurde in der Kreisstadt Kempen das neu er— richtete katholische Schullehrer⸗Seminar feierlich eröffnet und bei dieser Gelegenheit mit den Gefühlen des innigsten Dankes St. Majestat des Hochseligen Königs gedacht. Dessen gnaäͤdigste Fur sorge suͤr alle Interessen der Provinz auch diese Anstalt zur Be⸗ 6 eines wesentlichen Beduͤrfnisses in das Leben geru⸗ en hat.
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Berlin. Die am 27. Juni, als dem Tage der Trauerfeier Sr. e re gen Majestät, von dem Herrn Geheimen Regierungs⸗Rath Prof. Dr. Voeckh in der Aula der hiesigen Universität gehaltene La⸗ teinische Rede ist nunmehr in einer Deutschen Uebersetzung ven fir. F. A. Märcker im Druck erschienen bei W. Besser; während der La⸗ teinische Tert zwar auch gedrückt und ausgegeben worden, aber nicht in den Buchbandel gelangt ist. Wie der vortreffliche Inhalt und die meisterhafte rednerische Ferm es verdienen, wird nun die Rede noch allgemeiner ansprechen, als es in dem immer noch beschränften Raum der Aula und in der alten Sprache geschehen kennte. üleber den Plan der Rede ist im Allgemeinen j seiner Zeit schon in diesen Blättern gemeldet worden statt einer naͤheren Charatterisirung glauben wir aber am meisten im Interesse unserer Leser zu verfahren, wenn wir gera⸗ dezu eine von den vielen schönen Stellen hier mintheilen, welche nicht bloß das Wesen des hohen Verewigten, sendern auch seine Stellung zum Volk mit treffender Auffassung schildern, und es wird wehl auch an diesem Ort erlaubt seyn, die Gefühle der innigsten Verehrung reden zu lassen nachdem im Auslande selbst von Andersmeinenden der ein—
fachen Größe des Dahingeschiedenen der Tribut der Anerkennung nicht hat versagt werden können.
NMiemals hat er sein Herz verschlossen irgend einem Leidenden; milten unter den Sergen der Regierung, welche die Brust mi drei? fachem Erze zu waffnen gebieten, bewahrte er das menschliche Mitleid. Und nichts that er um es zur Schau zu tragen oder damit zu prun⸗ ken, er unter allen Fürsten, von denen wir je gebärt, der anspruchle— seste; war er gegen en Ruhm auch nicht unempfindlich, so hat er ihn dech sicher nicht ehrgeizig ersirebt, ja er wollte selbsi nicht, daß die Sech⸗ herzigfeit, welche ihn auszeichnete, irgend ans Licht träte. Er war kei— nen Parteistreben hingegeben, begünstigte keinen Stand seiner Uuter— thanen vor den anderen; er ließ sich nicht gefangen nehmen durch Werte der Diener, wie die Römischen Imperateren von ihren Freige⸗ lassenen, oder Vertrauter, wenn anders ein Fürst Vertraute hat, nech durch Einflüsternngen und Anreizungen von Horchern, Spähern und Angebern; dem Markus Antonius gleich, hielt er stets fest an seiner eigenen Sinnesart. Dies Alles steht in der innigsien Verbindung mit 21 Selbstbeberrschung und Mäßigung, die ich als das Eigenthün⸗ ichste des Hechseligen Königs bezeichnei habe; der die Zügel der Serr⸗ schast eines so greßen Reiches in Händen hielt, achtste es für das höchsie mit bewußtem Sinn sich selbsi zu beherrschen, indem er Haß Zorn, Begierden und , . Leidenschaft, die das Gemüth zu sehr er⸗ regt, von sich sern hielt. Ist es daher zu verwundern, wenn er auch dem Staate den gemessenen Lauf mittheilte und die Besonnenheit, welche die Richischnur seines ganzen Lebens bildete? Denn in alle Zweige der Staats⸗Verwaltung, in die Eesinnung der Minister des Königs, der Beamten, Krieger und aller Unterthauen ist vom Thren aus jene Mäßigung verbreitet, welche allein dem Volke eine dauemnde Wehifahrt verheißt; sie ist der Quell der öffentlichen Ruhe, der gleich maänßigen Haltung des Reiches, der stetigen Entwickelung und des Fert⸗ schrities der Dinge, ohne Uebereilung und ohne Schlasfheit. Jüdem sich hiermit jene hohe Güte an alle Untergebene, das innigste Wehl
wollen und eine der Majest t gepaarte Herablassung und Freundlich leit verband; indem der 1 nig bei der tung des Reiches nicht