1840 / 228 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

n durch die zahlreichen Pässe, welche er far Personen y 2 hatte, auf das Unternehmen auf⸗ merkfam geworden seyn. Der hier in Londen in Franzosischer Sprache erscheinende Courrier de Londres hat schon ver einiger Zeit deutlich davon gesprochen, wie leicht ein solches Unternehmen auf die vorerwähnte Weise und durch eine Lan— dung bei Boulogne bewerkstelligt werden könne. Dem Globe wird auch von einem Korrespondenten gemeldet, daß das Damys⸗ schiff „Eitn of Edinburgh“ schon vor sechs Wochen, angeblich fuͤ eine Lustfahrt, gemiethet gewesen sey, und daß die Miether sich verpflichtet hätten, 160 Pfd. zu bezahlen, wenn sie das Schiff nicht noch im Juli benutzten. Derjenige von den Eigenthuüͤmern des Schiffes, an den man sich gewandt hatte, Herr Whisson, ließ, dem Kontrakte gemäß, dasselbe auf das glänzendste einrich, ten und mit Mundvorrath, Weinen und dergleichen mehr fuͤr 26 Personen auf 13 Tage versehen; am 31. Juli ging darauf Die Gesellschaft an Bord, wiewohl das Schiff erst am Iten d. M. England verließ. General Montholon war von seinem gewöͤhn— lichen Aufenthalt, Petersham Lodge, unter dem Namen eines Grafen von Lize in London eingetroffen. Seine Familie wohnt noch in Petersham Lodge bei Richmond. In der City zweiselt man übrigens nicht an dem Rechte der Franzoͤsischen Negierung, das Dampfboot zu konsisziren. -

Die ministeriellen Blätter bestätigen jetzt die Ernennung des Lord Falkland, eines Kammerherrn der Königin, zum Lord-Ober— Commissair der Jonischen Inseln an die Stelle des General Lieutenants Sir Howard Douglas. Als Ursache der Entfernung des Letzteren geben sie gewisse Umstände in seinem Streit mit dem Griechischen Patriarchen in Konstantinopel an, welche zu wiederdolten Beschwerden der legislativen Versammlung der In⸗ sein geführt haben. Zu gleicher Zeit theilen sie einen Brief des Lord Charles Fitzroy, welcher noch vor kurzem diese Angele⸗ genheit im Unterhause zur Sprache brachte, an Lord John Ruffell mit, in welchem jener nachzuweisen sucht, daß die Ver— weigung der Verschwörung der Orthodoxen auf den Jonischen 8 nur in der Idee des Lord - Ober ⸗Commissairs bestanden habe, der, nach der Weise der alten Tory⸗Verwaltungen, uberall Verdindungen und Verschwörungen wittere, nur um die verhaß⸗ ten Maßregeln der sogenannten hohen Polizei gegen die Bewoh— ner der Jonischen Inseln zur Anwendung zu dringen. Zugleich sucht Lord Fitzrod nachzuweisen, daß die Jonier vollkommenes Vertrauen verdienten, und daß die Interessen Englands selbst es wunschenswerth machten, ihnen dieses Vertrauen zu beweisen.

Die legten Sitzungen des Parlaments waren größtentheils der dritten Verlesung einer Menge von Bills, so wie der Er⸗ teilung der Königlichen Zustimmung zu denselben, gewidmet. Das Unterdaus genehmigte die Amendements des Iter * se⸗ zu der Irländischen Munizipal ⸗Bill, nachdem es dieselben bei der ersten Verlegung verworfen hatte, am Ende doch auf den Antrag Lord Morpeth's, welcher äußerte, daß er, von dem Wunsche be— seelt, das allgemeine Prinzip der Bill so bald als möglich in Wirksamkeit treten zu sehen, nicht beabsichtige, das Unterhaus zu ersuchen, auf seinen Amendements zu bestehen. Inzwischen er nicht, daß er fruͤhzeitig in der nächsten Session darauf anzu— tragen sich veranlaßt finden werde, eine Bill einbringen zu durfen, um jene Maßregel zu amendiren, auf welche beide Häuser so viel Zeit verwandt, theils wegen einiger vom Oberhause angenomme⸗ nen Amendements, theils weil das Oberhaus die Amen—⸗ dements des Unterhauses verworfen habe. Die Amende⸗ ments des Oderhauses werden übrigens die Folge haben, daß die Bill theilweise erst in 12 bis 15 Monaten in Kraft treten kann. Bie schlecht die Gefangnisse in der Hauptstadt Irlands organtsirt sind und wie sehr sie der Reform bedürfen, ging wäh⸗ rend der letzten Debatte über diese Bill aus der Angabe des Herrn Pigett, des General⸗Prokurators für Irland, hervor, der anführte, daß in dem dortigen Haurt⸗Gefänagnisse in einem ein⸗ zigen Monate des vorigen Jahres 210 Gefangene, worunter 66 weibliche, zusammengehäuft gewesen seyen. Der Zweck sei⸗ ner Borscläge war nun, eine selche Zusammenhäufung in Zukunft e iel als möglich zu verhindern. Unter den i der lekten Oberhans . Sitzung emngebrachten Petitio⸗

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auch fremder Weizen hat Ju den letzten Preisen bnehmer gefunden.

Belgien. ö ; Brüͤssel, 11. Aug. (Köln. 3) Die Regierung hat, wie sich dieses voraussehen * um den laufenden Beduͤrsnissen der Eisenbahn, Arbeiten zu genügen, ihre Zuflucht zu Tresorscheinen genommen, von denen einige Millionen schon aus der Circulation Rechen n, waren, nun aber von neuem ausgegeben werden. ie eigentliche Tilgung dieser schwebenden Schuld sollte vermit⸗ telst des Ertrages des neuen Anlehens vor sich gehen, wird nun aber auf unbestimmte Zeit ausgesetzt bleiben müssen. Noch ist an Kontrahirung des Anlehens, ohne bedeutende Verluste, nicht zu denken; die bern, Fonds sind sogar tiefer als verhäͤltniß—⸗ mäßig die Französischen gefunken. Man vermuthet im Hinter grunde die e en großer Banquiers, die gern die hiesi⸗ zen Staatspaptere bedeutend herabdruͤcken moͤchten, um das neue Anlehen unter desto vortheilhafteren Bedingungen an sich bringen zu können. Wie dem nun auch sey, das Mittel der Eaission von Treserscheinen kann nur ein temporaires seyn; sollte daher der gegenwärtige Zustand lange dauern, so mußte man im-; mer zu einem anderen, durchgreifenderen, sich entschließen. Hof— fentlich wird sich bis dahin der politische Horizont wieder aufge—⸗ heitert haben. Es ware Schade, wenn man die Ausfuͤhrung der Eisenbahn⸗Bauten weniger kraͤftig betreiben, oder gar unterbre⸗ chen mußte, da sich gerade jetzt der Ertrag der fertigen Strecken guͤnstiger als jemals darbietet. Nach den kuͤrzlich von dem „Moniteur“ mitgetheilten Tabellen der Einnahmen während der ersten sechs Monate von 1810 wirft das Kilometer im Durch- schnitt beinahe 1000 Fr. mehr ab als im Jahre 1838, und nahe an So Fr. mehr als im Jahre 1839, nämlich im Jahre ldd daz Fr', 1835 Gil Fr und 1810 az6 Fr., woben be— sonders der Ertrag des Guͤter⸗Trangvorts in steigendem Ver— hältnisse zunimmt. Seit dem J. August ist nun eine neue Trans port, Ordnung eingefuͤhrt, wonach auch kleine Pakete nach allen Richtungen hin besorgt, uünd eben so durch den Dienst der Eisen⸗ bahn selbst an ihre Adresse von Haus . Haus abgeliefert wer⸗ den, wie dieses bisher durch die Poß⸗Wagen und gewohnlichen Messagerieen geschah. Noch ist die che nur ein Versuch, und duͤrfte Manches zu wunschen übrig lassen; indessen wird mit der Zeit schon eine bessere Einrichtung durch die Erfahrung gelehrt werden, und dann ein neuer, nicht unbedeutender Zweig des Ein⸗ kommens gewonnen seyn.

Deutsche Bundesstaaten.

Dresden, 10. Aug. (L. 3.) nats ist nun auch die Ausstellung eingesendeter Gewerbs⸗Erzeug⸗ nisse geöffnet und reicher als je ausgestattet, wie das davon aus⸗ gegebene Verzeichniß ᷣo8 Nummern enthält und uͤber 3 Bogen stark ist. Es ist sehr zweckmäßig unter einzelne Abtheilungen ge— ordnet, nachdem die Zeichnungen und Probe⸗Arbeiten der verschie= denen gewerblichen Bildungs ⸗Anstalten, Gewerbs, und Sonntags— schulen vorausgesendet worden, wobei man mit Vergnügen be— merkt, daß der letzteren nicht weniger als 29 aufgeführt sind.

Dresden, 13. 3. (L. 3.) Ihre Masestat die Kaiserin von Rußland sind in Begleitung Ihrer Kaiserl. Hoheit der Großfuͤrstin Olga und Ihrer 13 der Prinzessin Marie von Hessen Und bei Rhein, so wie Sr. Königl. Hoheit des Prinzen von Preußen heute Nachmittags nach 2 Uhr hier angekommen.

Weimar, 13. Aug. Nachdem gestern fruͤh Ihre Majestäͤt die Kaiserin von Rußland wieder von hier abgereist sind, verlaͤßt uns heute Abend unser r . ebenfalls, in⸗ dem er in seine Garnison Breslau zuruͤckkehrt.

Das Staats⸗ Handbuch unseres Großherzogthums ist fuͤr 1810 erschienen. Es enthalt die 4 topographischen, geschichtlichen und statistischen Notizen uͤber das Großherzogihum, selbst die Anzahl der Haäuser und Einwohner eines jeden Orts mit einer Genauigkeit, welche dem Redacteur desselben, Herrn

lassen wurde nur wenig

nen befand sich auch eint von Lord Brougham vorge⸗ legte, in welcher gebeten wird, daß es den exilirten Polen gestat⸗ tet werden möge, durch Dermittelung des Britischen Gesandten mit chren Derwandten in der Heimath zu korrespondiren. Nach Beseitigung der Petitionen trug der Dischef von London auf Vor⸗ legung gewiffer Dekumente an, um seinen gegen die Regierung erdoebenen TDorwurf zu mortviren, daß dieselbe den Goöͤtzent ienst in Ostindien defsrdere. Unter Anderem verlangte er die Doku mente zu sehen, durch welche dem Tempel des Dschugger⸗ naut cin jabrhcher Beitrag von 3,009 Rupien von Seiten der Reeierung im Ostindien zugesichert wird, und den Befehl des Seneral Sourerncurs von Ostindien wegen Abschaf⸗ fung der Pilger Taxe, welche letztere Maßregel er indeß billigte. Besonders deschwerte er sich uͤber die Verwendung Eu⸗ reräiscer Truppen bei den Prozessionen der Indier, die wenig

Kanzlei⸗Rath Ernst Muͤller, alle Ehre bringt. .

lun. Nachrichten aus unserem Lande stimmen darin überein, daß die diesjährige Aerndte eine der gesegnetsten sey. Alte Land⸗ leute versichern, daß sie sich kaum zu besinnen wußten, eine so reiche, schwere und vollkommene Weizen,, Korn und Gersten⸗ Aerndte erlebt zu haben, wie in diesem Jahre; nur an Viehfut⸗

fehlt es, weil es in hiesiger Gegend sehr an Regen gesehlt hat und noch immer fehlt.

Die Zusammenkunft Sachsen⸗Weimarischer, Meiningischer und Koburgischer Abgeordneter vom 1. bis 6. dure, in Mei⸗ ningen wegen Anlegung von Eisenbahnen dur huüͤringen soll zu einem erfreulichen Schlusse gefuͤhrt haben. Dem Verneh⸗

ferner stattfinden. O e st erreich.

Teng cheilweise noch stattfinde, wiewohl schen im Jahre 1833 ee Lbschaffung versprochen sey. Lord Melbourne suchte dir DerTendung der Truppen dadurch zu entschuldigen, daß e dict dem Ssetenbilde in der Prozession zu Ehren, sondern za Ehren der Fürsten, welche der Ceremonie beiwohnten, statt. Fade. Daß man Temreln Gelder bewilligt habe, erklärte der Ninister dadurch, daß rie Tempel meistens mit milden Stiftun⸗ 8 seven, denen Unterstüͤtzung wohl zugesagt werden darf

Der Dachdecker, welcher neulich bei einer Spazierfahrt der

Töaigin in der Nähe ihres Wagens von einer ansehnlichen Höhe

hernnaterfiel, ist nicht todt, wie jetzt von ministeriellen Blättern gemeldet wird, sendern mit einigen leichten Beschädigungen da—⸗ veagekemmen. Auch sell die Königin den Sturz dieses Mannes ger nicht bemerkt haben. Der ScarrelSongerneur der BritischNord⸗Amerikanischen erazen, Herr Poulett Thomsen, ist, unter dem Titel Baron aa, een Sodenham in der Grafschaft Kent und von To— rente in Fanada, zum Pair von Großbritanien kreirt worden. Derr Helzen vem St. Jehn s College zu Cambridge, der en fräher en Southwark und Finsbury gegen das Papstthum genden dat, fett ictt seint Vorträge über denselben Gegenstand fert Je craer e lezten von ihm veranstalteten Versammlun⸗ gen sagte er n 1er Aaderem, die Papisten gingen darauf aus, der

Tiage re, Ergen hre Krene zu rauben und dieselbe Herrn Der Globe crinnert bei die

O Cewael aufs Hart za chen. trinn ser Gelegenhen daran, daß vor einem Jahre in einem Artikel

rer, er,, aneh, let werken er, 9 Connell habe die

Aoßcht vie Cinign mn dem Papste zu vermählen.

De m ben letzen Tagen Cher dit Acrndte eingegangenen

Derihne in glünstigs ka dag Werrer feit einiger Zeit schön und sonnig it Hmm gestigen Gerade Markt wurden J Ml Quar⸗ 1e neuer Weißen felgebeter der zu den Preisen voriger Woche nur mir Mähe abging und in eisigen Fällen sogar wohlfeiler ge⸗

Wien, 10. Aug. Die guͤnstigen Erfolge der Aegyp⸗ ischen Waffen werden etwas übertrieben geschildert. In keinem r Aufstand auf allen Punkten gedampft. Vielmehr oran, der bisher ruhig war, an, sich zu regen; zahl— aire durchstreichen das Gebirge und muntern die In— u neuen Anstrengungen auf. Die naͤchste Post duͤrfte ichtige Nachrichten aus dem Orient bringen. Als ein Ereigniß on Bedeutung wird gemeldet, daß die Drusen in Verbindung nit anderen Stämmen, Emir Beschir, der in seiner Burg zu Bed: el⸗ in eingeschlossen ist, feiner Wuͤrde als Fürst des Libanon entsetzt, nd an seine Stelle den jungen Emir Faur, aus der Familie der chehadi, erwählt haben. Die Misston des Herrn E. Perrier n Alexandrien besteht hauptsächtlich darin, Mehmed Ali zu be⸗ egen, in seiner bisherigen Politik zu beharren und durch nbie⸗ ng kleinerer Konzessionen die Unterhandlungen auch fernerhin so Gals moglich in die Lange zu ziehen.

Martenbad, 109. Aug. In dem nahen Königs— warth stroͤmen fortwährend Gaͤste aus Nahe und Ferne zusam⸗ Men. Gegenwartig befinden sich dort der Präsident der z, Rammer, Fuͤrt von Lobkowitz, und der Königl. Preußische Ge— indte, Graf Maltzan. Der Russische Botschafter hat Koͤnigs⸗ warth gestern verlassen, um der aus Bad Ems zuruͤckkehrenden Kaiserin ven Rußland seine Aufwartung zu machen und sodann wieder nach dem Landsitze des Fuͤrsten Staatskanzlers zuruͤckzu⸗ ehren. e. Durchlaucht seibst werden morgen in Gesellschaft es Grafen von Maltzan einen kurzen Ausslug nach Dresden nternehmen. Graf St. Aulaire ist aus Paris, über Wien kom⸗ end, gestern hier eingetroffen. Se. Excellenz hat das erste Stock perk des eleganten Hotels zum Neptun hier auf 14 Tage gemie⸗ et, was auf einen langeren Aufenthalt deutet. Der Englische

Botschafter am Kaiserl. Hofe, Lord 4 und der Päpstliche Nuntius, Fuͤrst Altieri, werden nach der Ruͤcktehr des Fuͤrsten Metternich aus Sachsen gleichfalls in Königswarth eintreffen.

urgenten

.

men nach werden diese Zusammenkuͤnfte in diesen Tagen in Gotha

Hier in Marienbad besinden sich jetzt auch die Koͤnigl. Preuß schen Generale von Grolman und von Dumoulin, der Gesandte von Lieberman, der Sächsische Minister des Innern, Graf von r die Gemahlin des Grafen Nesselrode, der Oberstburggraf von Böhmen, Graf Chotek, und andere Personen von Bedeutung 8 im Schloß Königswarth einen Besuch abgestattet. Der

esterreichische Botschaster beim Päpstlichen Stuhl, Graf von Luͤtzöow, gebraucht ebenfalls hier die Kur; eben so Fuͤrst Ester⸗ hazy, welcher erst in einigen Monaten nach Londen 1 dürfte. Mittlerweile ist Baron Koller, an die Stelle des tem⸗ porairen Geschaftsträgers am Englischen Hofe, Herrn von Hum⸗ melauer, zum ersten Botschafts⸗Rath und Geschäftsträger ernannt worden. Fuͤrst Puͤckler ist hier sehr leidend angekommen und erscheint nur selten auf der Piromenade. Die in den Berichten Semilasso's vielfach erwähnte und beschriebene Abyssinische Neise⸗ gefährtin des Fuͤrsten, Macuba, ist schwer erkrankt. er Fuͤrst fuͤhrt seine Arabischen Pferde, 16 an der Zahl, mit sich.

Schweiz. Neuchatel, 8. Aug. Auch in den aͤbrigen Orten des Für⸗ stenthums hat, eben so wie hier, die gegensettige Eidesleistung unter großem Jubel der Bevölkerung stattgefunden.

Atzati en

Rom, 4. Aug. (A. 3.) Am 1sten d. war eine außerordent⸗ liche Congregation von Kardinälen zusammen berufen, in welcher unter mehreren anderen kirchlichen Angelegenheiten auch die der Bischöfe in Portugal zur Verhandlung kam. Man er immer mehr ein, daß, seitdem sich die Lage der chen Halbinsel und hauptsaächlich Portugals so sehr verandert hat, et⸗ was zum Wohl der Kircheneinheit geschehen muß, und wir glau— ben versichern zu koͤnnen, daß man in dieser Beziehung sich ge— genwärtig sehr geneigt finden lassen wird, sobald nur einige spe⸗ selle Schwierigkeiten aus dem Weg gergumt sind. Aus Lastel andolfo gehen uber das Befinden des Papstes die befriedigend sten Berichte ein, wobei man zugleich erkennt, daß manche ruͤchte Über die Krankheit desselben nicht allein uͤbertrleben, son— dern zum Theil ganz erfunden waren. Der Papst soll die Ab, sicht hegen, bis zum 185ten d. nach Rem zu kommen, um das , hier zu celebriren, bei welchem er nach der esse in der Kirche S. Maria Maggiore, von der Loggia dieser Basilica, den Segen an das Volk zu ertheilen e eilte ein Englischer Kabinets-Courier, von Neapel kommend, hier durch nach London. Er soll Ueberbringer der Ratifieation des

Königs von Neapel fuͤr die in Paris abgeschlossene Uebereinkunst Seit Anfang dieses Mo 9 4 P

seyn.

Turin, 4. Aug. (A. 3) Es sind von hier aus eiligst dee strengsten Befehle an die Graͤnze ergangen, die aus Frankreich und der Schweiz kommenden Reisenden mit scharsem Auge zu beobachten und verdächtigen Personen den Eintritt in die Sar—˖ dinischen Staaten ganzlich zu verweigern. Man will zuverlässige Nachrichten aus Paris erhalten haben, daß ein Staatsmann reits die revolutionaire Propaganda losgelassen und eine bedeu⸗ tende Anzahl ihrer Emissalre mit Passen nach Italien versehen habe.

Spanien.

Madrid, 4. Aug. Das hiesige Ayuntamiento hat e sen, dem Herzog von Vitoria und dem Ayuntamiento von Bar⸗ celona eine Dank, und Gluͤckwunsch⸗Adresse wegen ihres Beneh⸗ mens bei den letzten Ereignissen daselbst zu übersendeen·⸗

Die Stadt Mureia t in Belagerungs⸗Zustand erklärt worden.

Der neus EConseils-Praäͤsident, Herr Gonzalez, war im Jahre 1836 Praäsident der Deputirten⸗ Kammer. Er ist gleich ausge⸗ zeichnet als Mitglied des höchsten . wie als Depu⸗ lirter der Opposition, und hat sich bei der Erörterung des Ge— setzes ͤber die Ayuntamientos aufs kraäͤftigste der Annahme des⸗ selben widersetzt. Im Jahre 1823 wanderte er aus und kehrte erst nach dem Tode Ferdinand's VII. nach Spanien Ice, er neue Kriegs⸗Minister, General 6. hat sich in Amerika aus⸗ gezeichnet und als General- Inspecteür der Kavallerie sehr viel zur Besiegung der Karlisten beigetragen. Als im Jahre 1838 die Königin ihm fuͤr die in n kurzer Zeit beendigte Ausrustung von 2000 Kavalleristen das Großkreuz des St. Fer⸗ binands-Ordens geben wollte, lehnte er dies ab, indem er sagte, daß dergleichen Belohnungen denjenigen seiner Waffen ⸗Gefährten vorbehalten bleiben müßten, die ihr Blut fuͤr das Vaterland

vergoͤssen.

Sevilla, 2. Aug. Die Nachricht von den Ereignissen in Barcelona wurde hier mit dem größten Enthusiasmus aufgenom⸗ men und uberall hörte man den Ruf; „Es lebe die Königin Isabella! Es lebe der Herzog von Vitoria! Es lebe die Con— stitution von 1837!“ Es wurde beschlossen, die Municipalität um die Reorganisirung der vor einiger Zeit aufgelöͤsten National⸗ 24 ersuchen, und in wenigen Augenblicken war die zu die⸗ sem Behufe entworfene Adresse mit mehreren hundert Unterschrif⸗ ten versehen; gleichzeitig hn sich auch mehrere National⸗Gar⸗ disten in Uniform auf den Straßen. Es herrschte uͤbrigens die größte Ruhe und Einigkeit, als um etwa sechs Uhr Abends das Var Fel Conservador“, welches einen Artikel gegen den Herzog von Vitoria enthielt, ausgegeben wurde. Sofort wurde ein Feuer angezuͤndet, jedes Exemplar, dessen man habhaft werden konnte, verbrannt und in dem Redactions⸗Buͤreau des erwähnten Blattes alles Papier und Druck-Material vernichtet. Die Dazwischen⸗ kunft eines Alkalden stillte jedoch diesen Tumult. Mit Einbruch der Nacht wurde die Stadt erleuchtet, die National⸗Gardisten durchzogen in Uniform mit Musik und dem Bildnisse des Her—⸗ zogs von Vitorig die Straßen. Die Nacht ging ohne Stoͤrung vorüber. Am Morgen versammelte sich das Ayuntamtento unp beschloß, die National, Garde zu reorganisiren.

. Portugal.

Lissabon, 3. Aug. In der Deputirten⸗ Kammer kam am Ilsten v. M. ein Antrag des Herrn Campos zur Diskussion, den Justiz Minister, Herrn Costa Cabral, in Anklagestand zu 6. weil er widergesetzlich mehrere Richter in verschiedenen

heilen des Landes von ihren Stellen auf andere versetzt habe. Die ministerielle Partei nahm sich des Ministers mit einer sol⸗ chen Entschiedenheit an, daß man auf den Antrag des Baron de Leiria, ohne daß der Angeklagte auch nur vernommen worden waͤre, ̃9 Abstimmung schritt, bei welcher der Antrag mit 7 ge— gen 23 Stimmen verworfen wurde. Außerhalb der Kammer scheint diese Erscheinung keinen besonders guͤnstigen Eindruck 28 vorgebracht zu haben. Zugleich findet ein von den Mini ebenfalls den Grundsaͤtzen der Verfassung zuwider eingebrachtes Gesetz, durch welches die Geschwornen⸗Gerichte fuͤr Kriminal⸗Fälle

abgeschafft werden sollen, überall sehr vielen Widerspruch. Die Diskussion uͤber dieses Gesetz ist in der Deputirten⸗ Kammer be⸗

wieder erheben zu durfen und in MustaphaPascha eine * ; finden. Diese Janitscharen, Anhänger sind aber, wie die Je

toßer Zahl

ö estanden, daß die 9 Verschworenen Deputirte der alten

reits eröffnet worden. Der Senat beschaͤftigt sich noch immer mit der rt auf die Thron ⸗Rede. estern wurde in Cintra ein langer Kabinets⸗Rath gehal—

ten; man glaubt, daß er die neuesten Ereignisse in Spanien be⸗ trat und man spricht schon von einer , , des Ministe⸗ 8. und von der Berufung des Vigconde Sa da Bandeira zur Consellg· Praͤsidentschaft.

Die Unterhandlungen wegen eines Handels Traktats mit den Verelnigten Staaten sollen abgebrochen seyn.

Moldau und Wallachei.

Ueber die Bevölkerung der Fürstenthüumer, deren Anzahl in Nr. 221 der St. 33. nach dem Sieben bürgischen Wochen⸗ dlatte angegeben worden, geht uns von einem angesehenen Be— wohner sener Gegenden eine Berichtigung 46 Demnach sollen di. aben jenes Blattes, welches unter Anderem auch behaup— tet, daß in der Wallachei die Familie im Durchschnitte nur drei Personen stark gerechnet werden duͤrfe, da im Ganzen dort eine viel geringere Fruchtbarkeit als in anderen Ländern herrsche, durch, aut ungegründet seyn. Als richtiger dagegen werden die Anga— olson's in seinem unlangst erschienenen Werke uͤber die bei— den Fuͤrstenthumer bezeichnet. Colson sagt darin.: „Die Mol— dau, obwohl zerstuͤckelt, ubertrifft an Bevölkerung den neuen Grie— chischen Staat; sie hat überdies dieselbe Größe. Im Jahre 1831 betrug die Bevölkerung 1,267,090, im Jahre ids 1,419, 105 Seelen. Die Bevglkerung der Wallachei betrug im Jahre 1831, die Familie zu 3 Personen gerechnet, 2, 032,352 Seelen, nach der Russischen Statistik und im Jahre 1839: 2, 102, 027 Geelen. Veide i , haben daher eine Bevölkerung von P, 821, 132 Seelen. In beiden Furstenthuͤmern findet nur alle sieben Jahre eine Zählung der Steuerpflichtigen statt. Bei meiner Abreise aus der Moldau war die Uebersicht derselben dort noch nicht voll⸗ endet; ich kann daher nur die fuͤr 1838 geben. Die Zunahme ist sehr bedeutend.“

Türkei.

Konstantinopel, 29. Juli. (L. A. Z.) Seit der neue Zeriasker, Mustapha / Pascha, die Albaneser nach der Hauptstadt mmen läßt, glauben die alten Janitscharen⸗Anhanger ihr Haupt titze

iten unseres Qecidents, allgemein und selbst ungekannt verbrei=

iet In allen Dikasterien befinden sich alte Janfischaren, selbst

ir den höͤchst gestellten Beamten. Neun dieser letzteren hatten

] ju gestern den Sultan zu einem Mittagsessen eingeladen. Er kegab sich ohne Mißtrauen, nur von einigen Dienern und einem

igiosen begleitet, zum Bankett. Während der Mahlzeit ent, fen sich vier der Gäͤste, die Übrigen warfen sich bedeutungs⸗ Zeichen zu, so daß der Sultan zu dem neben ihm sitzenden

ö ef 6 iter sagte, daß es wohl Zeit sey, sich zu entfernen. Dieser

ederte: „Ja wohl, die höchste Zeit.“ Rasch aufspringend und ins

BVorzimmer dringend, waren die dort von den Verschworenen auf⸗

ö

ellten Kavasse von dem entschiedenen Benehmen des Sultans

s uberrascht, daß er die unten seiner harrende zahlreiche Suite . Sechs der Verschwöͤrer wurden festgenom— in, die abrigen drei haben sich durch die Flucht gerettet. Nach em Semmersitz am Bosporus zuruͤckkehrend, meldeten ihm

e vorausreitenden Gardereiter, daß sich dort die Albaneser in nden. Augenblicklich nach Pera zurnckkehrend,

wurde der Besehl gegeben, daß die Albaneser h mit den Li⸗ Fuppen zu vereinigen haben, um den Dienst zu versehen.

d kam der Sultan glücklich in seine Sommer /Residenzʒ. Die 6 sestgenommenen. Verschwörer wurden augenblicklich pein- verhört. Um ! Uhr nach Mitternacht hatte einer e it⸗

a wären, die bei der Herbeirufung der Albaneser nuR h. Biedergeburt beabsichtigt hätten. Auf die Frage, 23 Tortur * Was war Eure Absicht, als Ihr mich gestern zu einem

CR dnludet?“ lautete die Antwort. Es war unter uns beschlos⸗

, Dich zu ermorden und Deinen Bruder auf den Thron zu kbeben.“ So weit, was mir e, erf an mitgetheilt wurde. Ich gebe es ö a daher, wie ich es nrhalten, ohne Burge dafür zu seyn. Allein die Maßregein, die der Sultan heute genommen, sich von einem Drittheile der Gar⸗ 2 in seinem Palaste bewachen zu lassen, giebt der Sache einen zedenklichen Charakter. Zu diesem kommt noch, wie ich berich— daß Mustapha Pascha, Seriasker, Anhänger der Janitscha—⸗ ist und die Albaneser hierher berufen hat, die auf irgend eine Neaction oder irgend einen Staatsstreich zuverlässig deuten, wie es vom eng an gleich behauptet habe.

In meinem Verichte vom 22. Juli meldete ich die Absetzung und Degradirung Jussuf Paschas von Rhodus und die Ernen— . Nachfolgers, Hadschi⸗Ali⸗Pascha. Heute theile ich

die mir eben zugekommene Erkläͤrung des Divans, auf Vor⸗

ag des obersten Gerichtshofes erfolgt, das Nichtschuldig der Ju—

den zu Rhodus mit. Sie sind von den Beschuldigungen eines inderraubs und Kindermords ganz freigesprochen, und als Ent,

. aug, wurden ihnen einige Vortheile zugestanden. Die juͤ⸗ geordneten von genannter Insel hatten sich mehrere

Monate hier aufgehalten und 180,000 Piaster, ungefähr Had Rthlr. verausgabt. Sie trugen bei der Pforte auf Ersatz dieser mme an. Der Bescheid war, daß die, die sie unrechtmaäßiger

. verklagt, die Entschädigung zu zahlen hätten; da aber der

ziische, Oesterreichische und Schwedische Konsul, die bei dieser

ache sigurirten, 2 unter der Jurisdiction der forte ständen, mn es der Judenschaft zu Rhodus uͤberlasse, bei den resp. Re— . der gedachten Konsuln ihre Klage anzubringen.

Wie bereits erwähnt, wurden am 22. Juli Abends 6 uhr

all Gewölbe und Werlstätten der Griechen von der Polizei ge— n. Die meisten dieser Leute jammerten laut, denn, unbe⸗

unt mit dem Beweggrund zu dieser Maßregel, vermutheten nr. Reaction, wie früher zu den Zeiten der Janitscharen. Den anderen Morgen wurde ihnen von Regierungswegen offiziell be⸗ deutet, daß sie in ihr Vaterland zurückkehren oder Rasa's des Großherrn werden muͤßten. Zu gleicher Zeit wurde den Franken angedeutet, daß sie bei Strafe sich zu enthalten hätten, Hellenische Kommis, Gesellen und sonstige Arbeiter in Dienste zu nehmen, viel, 3 wenn solche durch sie, bei Publizirung dieses, beschäftigt waren dieselben augenblicklich entlassen mußten. Die e , , nterthanen, über 00 an der Zahl, a von Syra und Tunos, begaben sich zum Franzoͤsisch katholischen Bischof, einem digen Mann, der sich in jeder Hinsicht stets als guter Hirt bewiesen, und sle ten um seine Vermittelung. . brachte es auch im Laufe des Tages so weit, daß ihnen einst, weilen Teskere (Erlaubniß⸗Scheine) mittelst der Summe von 80 Piastern fuͤr einen Meister oder Kaufmann, und 40 Plastern r einen Kommis, Gesellen und anderen Arbeiter zur Betrei- * ihres Geschäfts verliehen wurden; ein Vorzug, den die ee. en durch hren Patriarchen sich nicht zu er— sirken vermochten. Mittlerweile verfügten sich Deputalionen

917 schismatisch ; und Röͤmisch⸗Hellenischer Unterthanen zum Grie⸗ chischen Gesangten, um Verhaltungs⸗Vesehle bittend. Dieser aber äußerte, er konne vor der Hand nichts thun; sie möchten die kommenden Begebenheiten ruhig abwarten. Allein auf das Bit⸗ ten so vieler Landsleute begab er sich dennoch zur Pforte und trug darauf an, daß man mit der Ausweisung der Hellenen warte, bis er seiner Regierung die von der . Pforte genommenen Maß⸗ regeln mirze:hellt, und von dieser Verhaltungs⸗Befehle oder sonstige Vorschlaͤge zu einem gütlichen Vergleich erhalten habe. Das Ministe, rium beharrte aber bei der Ausweisung, denn lange schon sehnte sich dieses nach einem Vorwande, die Hellenen aus dem Lande zu verweisen, und dazu bot sich bei Verwerfung des Handels-Ver, trages durch König Otto die beste Gelegenheit. Die Ausweisung der Hellenen ware fuͤr diese ein harter Schlag, denn hier waren sie bis jetzt, wie alle übrigen Franken, von Geld- Abgaben frei und betrieben bedeutende Geschafte. Dagegen erwarten sie im Vaterlande Abgaben, Militairdienst⸗3wang, und bei der Armuth des Landes, wo kein ausgedehnter Handel auf dem Platze statt⸗ sindet, ein kummervolles 22 Daher haben auch schon viele geäußert, daß, wenn die Wegweisung von hier in Ausübung ge—⸗ bracht werden sollte, sie lieber Raja s werden wuͤrden, denn als solche haben sie der Pforte nur jahrlich 50 Piaster (einen Duka— ten) zu zahlen, dagegen sie jetzt fuͤr die Erlaubniß ihrer Regie— rung, ich hier aufhalten zu dürfen und die Nationalität zu ge⸗ nießen, der Gesandtschaft jährlich 200 Piaster zahlen müssen, außerdem aber fur jeden Reisepaß oder Visa an dieselbe 0 Piaster zu entrichten haben.

Konstantinopel, 14. Juli. Zu dem (in Nr. 163 der Staats⸗Zeitung aussuͤhrlich Her, neuen Tuͤrkischen Straf⸗ Gesetzbuch sind nachstehende Zusatz⸗ Artikel erschienen:

Zur 1sten Abtheilung. Art. 1. Wer einen Anderen, sey es durch Versprechungen oder durch Geld, zu einem Angriffe auf das Leben eings Menschen dingt, wird ebensomwohl mit dem Tode bestraft, wie der Gedungene. Zu Art. 6. Wenn einer der Würdenträger des Reichs, von welchem Rang er auch seyn ma Jemanden auf welche Weise es auch sey, tödtet oder tödten läßt, ohne daß ein Urtheil nach den bestehenden Vorschriften abgefaßt worden und ohne daß der genannte? ürdenträger eine Kaiserlsche Ordonnanz, die mit dem Namengzuge St. Hoheit versehen sst und das Urtheil des Schul— digen genau 26 in Händen hat, so soll dieser Würdenträger selbst dann mit dem Tode bestraft werden, wenn die Erben des ungerechter—= weise Getödteten sich mit dem Blutpnreise begnügen oder ihm vereiben wellten. Zu Ari. 7. Da es natürlich if, daß diejenigen, welche politische Unruhen zu erregen . oder die das Rluber⸗Handwerk treiben, durch die bewaffnete Macht verfolgt werden, so kann Niemand für die bei einem solchen Zusammtreffen getödteten Individuen jener Klasse verantwortlich seyn. Doch dürfen natürlich diqhenigen nicht ge⸗ tödtet werden, die man lebend in seine Gewalt bekommen 6 um sie regelmäßig zu verurtheilen; wer gegen diese Bestimmung handelt, wird ebenfalls init dem Tode bestraft. Zu Art. 8. Wenn ein Privat- mann einen anderen mit Waffen oder auf irgend eine andere Weise tödtet, und die Verwandten oder Erben des Cid n den Tod des Mörders nicht verlangen, sondern sich mit dem Blutpreise begnügen, so wird die Regierung, welche über die Ausführung der Gesetze wachen und das Land vor den der Gesellschaft schädlichen Personen bewahren soll, den Schuldigen auf steben Jahre zu den Galeeren berurtheilen.

u Art. d. Wenn die Aeltern oder Erben des Getödteten weder den Tod des Mörders, noch den Blutpreig verlangen, so wird die Regie—= rung den Schuldigen, wenn er schon n ähnliche Verbrechen began⸗ gen, um Tode, ist dieser Mord dagegen fein erstes Vergehen, auf funf⸗ jehn Jahre ju den Galeeren verurtheilen. Zu Ari. 16. Hat ein Ermorderer feine Erben, so wird der Mörder so besiraft, wie im vor⸗ hergehenden Artilel angegeben; 66 man indeß, daß noch ein Erbe vorhanden seyn könne, so bleibt Mörder so lange im Gefängnisse, bis der Erbe sich gemeldet hat. Zur ten Abtheilung. Da die Geldbuße gänjlich abgeschafft worden ist, so wird derjenige, welcher in Zukunft sich erlaubt, sie anzunehmen, a6 Gelderpresser (concuasion. Faire] bestraft. Wer die Geldbuße jablt, wird als der Bestechung schuldig destraft, wenn er nicht die Lofal⸗Behörden davon in Kenntniß setz. Zur 6ten Abtheilung. Da die Gerechtigfeit verlangt, daß das Eigenthum des Einzelnen eben so geachtet werde, wie das ze Regierung, so wird derjenige, welcher sich ungerech ter⸗ 1 das Elgenthum elnes Anderen aneigner, eben so bestraft, als ob er sich am Eigenthum der Regierung vergriffen hätte. Zur 12ten Abth. Art. 1. Wer des Falschmünzens überwiesen ist, wird auf ehn Jahre zum Bagno veruriheilt. —Zu Axt. 2. Wer Befehle der 6 nn n em. 33 . 9 oder Entscheidun⸗

ustij wird auf fün n Jahre zum Bagno verurtgze di. Zu Art. 3. Wer Cen e fte gg (

va nachmacht, kommi drei Jahre auf die Galeeren. ,

Syrien.

Der Morning Chroniele wird von ihrem Korrespondenten in Konstantin opel unterm 17. Juli geschrieben: „Den letzten ö aus Syrien zufolge, haben daselbst außer dem bekannten Treffen keine weitere Gefechte stattgefunden, aber die Insurgenten erwarten, daß der beruͤhmte Naplusen⸗Haͤuptling Abd el Rhe man ihnen mit 1000 Reitern und 15,000 Beduinen zu Huͤlfe kommen werde und dann duͤrften die Feindseligkeiten sofort wieder beginnen. In der Umgegend von Damaskus hat die Empörung große Fort— schritte gemacht und die Stadt ist von 16,000 Syriern unter Said Emir eingeschlossen, die geschworen haben, die Waffen nicht eher niederzulegen, als bis die Aegyptische Herrschaft gestüͤrzt sey. Eine init Kanonen und Munition fuͤr Damaskus bestimmte . von 200 Kameelen ist den Insurgenten in die Hande gefallen.

Vereinigte Staaten von Nord ⸗Amertka.

New⸗York, 14. Juli. Die von beiden Häusern des Kon— gresses angenommene Unter ⸗Schatzamts Bill, wegen Anstellung von besonderen Schatz⸗ Beamten, unabhängig von den Banken, bei welchen letzteren bis jetzt die Staatsgelder deponirt werden, ist am 4. Juli vom Praͤsidenten sanctionirt worden. .

Das allgemeine Bankerott⸗Gesetz, welches der Senat ange⸗ nommen hatte, ist am J. Juli im Hause der Repraͤsentanten nach dem Beschlusse von 101 gegen 89 Mitglieder auf die Tafeln des

auses 6 oder mit anderen Worten, bis zur naͤchsten ssion des Kongresses ausgesetzt worden. Der Senat hatte als Zeitpunkt fuͤr die Einfuhrung des Gesetzes den Monat Fe— bruar des nächsten Jahres angesetzt; da nun der Kongreß im Dezember d. J wieder zusammentritt, so wird, jenes Beschlusses ungeachtet, die 2 des Gesetzes nicht verschoben zu wer— den brauchen, wenn die Fffentliche Meinung sich mittleriweile so bestimmt dafür ausspricht, daß das Repräsentantenhaus nicht um hin kann, es anzunehmen. Der Aufschub dieser Maßregel ir in der Handelswelt keinen guͤnstigen Eindruck gemacht zu aben.

Der Senat hat in Uebereinstimmung mit dem Repraͤsen⸗ 2 die Vertagung des Kongresses auf den 21. Juli an⸗ gesetzt.

Die von den Vereinigten Staaten ausgesandte Entdeckungs— Expedition hat, nach Berichten aus Sydney vom 12. Marz d. J., am 19. Januar, an demseiben Tage, wie die Franzoͤsische Expe= dition unter dem Kommando des Capitain d Urville, einen großen

Kontinent in den antarktischen Regionen, unter 669 S. Br. und 1300 O. L. entdeckt.

Im ganzen Lande fangen die Banken wieder an, Dividen⸗ den zu zahlen, mit Ausnahme der Philadelphia⸗ Bank, deren * durch die großen Ausgaben, die sie gehabt, wegge⸗ rafft sind.

Mexiko.

Die neuesten Berichte aus New⸗Orleans melden, daß die Truppen der Central⸗Regierung von Mexiko in Campeche am 4. Juni wirklich kapitulirt und die Stadt den Föͤderalisten uͤber⸗ geben haben; sie sollten nach Veracruz abgeführt werden. Ein in New⸗York angekommener Capitain hat diese Nachricht bestä⸗ tigt und zugleich gemeldet, daß die Mexikanischen Provinzen Ju— catan und Tabasco einen Offensiv und Defensiv⸗Traktat gegen die Central⸗Regierung abgeschlossen hatten, und daß eine beden⸗ tende Truppenzahl aus ersterer Provinz nach letzterer abmarschirt sey, um aus der Stadt Tabasco die Centralisten vertreiben zu helfen. Zu San Blas in Kalifornien sollen 7 Nord⸗Amerikaner wegen Komplottirung gegen den Staat verhaftet, aber auf An⸗ halten des Konsuls der Vereinigten Staaten wieder in Freiheit gesetzt worden seyn.

In Veracruz war am 2. Juni eine Conducta mit 928, 00 Dollars angelangt.

. Neu Granada

Vogotg, 19. Mai. Der Kongreß von Neu⸗Granada hat heute seine Session geschlossen, nachdem er zuvor eine Anleihe von 300,009 Dollars zu 1 pCt. monatlicher Zinsen zur Deckung der durch den Aufstand in Pasto verursachten außerordentlichen Ausgaben bewilligt hatte.

General Santander, der mehrere Jahre lang Praͤsident von Tolumbien und spaͤter, nach der Theisung desselben, von Neu—

Granada war, ist am 6. Mai in Vogota gestorben und mit vie⸗ lem Pomp am 13ten beerdigt worden.

Persien.

In einem Schreiben der Morning Chrontele aus Kon— stantinopel vom 17. Juli wird Folgendes gemeldet: „Die letzten Nachrichten aus Persien reichen bis zum 23. Juni. Es war noch wenig Aussicht zu einer Erledigung ie Angelegenheiten. Der Schach war, nachdem er mit seiner Armee rem ver⸗ lassen, nach Hamadan , dee. und wurde in kurzem zu Teheran erwartet. Ein Detaschement seiner Truppen hatte Su—⸗ leimanieh nach geringem Wlderstande eingenommen, war aber nach einigen Tagen durch Mahmud Pascha wieder daraus ver⸗ trieben worden. Das Unternehmen des Schach's gegen diese Stadt ist offenbar ein Akt des Angriffs gegen die Pforte und kann unmoglich in anderem Lichte betrachtet werden. Der Pascha von Mussul hat den Befehl erhalten, mit allen disponiblen Trup⸗ pen Mahmud Pascha zu unterstuͤtzen.“

Afghan i st an.

Kabul, 16. Mai. Die von Sir Willoughoy Cotton befehligten

Truppen sind auf ihrem Ruͤckmarsch nach Ostindien von einigen umher⸗ streifenden Afghanen Trupps belastigt worden, welche man indessen schnell zu ehtsernen wußte. In Kuijah hat man Anstalten getroffen, den Häuptling Uzis Chan anzugreifen, der mit 300 Mann in der Gegend von Dschug dallah lauert, um uber den unter Eskorte von Kavallerie und Infanterie im Transport begriffenen Schatz herzufallen. Schach Sudschah hat nicht über 160 Afghanen zu ebieten, auf welche er sich verlassen kann, wenn es darauf an⸗ ommt, diesen Uzis Chan anzugreifen. Das Zurückziehen der Britischen Armee aus Kabul duͤrste also noch sehr proͤblematisch i ja, Einige meinen selbst, sie werde noch verstaͤrkt werden milssen.

Die letzten Berichte aus Kandahar melden, daß die Ghizis ein Stamm der Afghanen, der fruͤher Persien eroberte, im n stande begriffen seyen. Den Berichten des politischen Agenten Herrn Leech zufolge, haben sie 8000 Mann, nach anderen Anga— ben 000, züsammengebracht und haͤtten die Eapitaine Taysor und Walker, die aus Kandahar gegen sie abgegangen waren, bei⸗ nahe aufgehoben.

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Berlin, 16. * Das 185te Stuͤck der Gesetz Sammlung enthält nachstehendes Gesetz zum Schutz der Waaren,Bezeichnun⸗ gen. Vom 4. Juli 1840:

Wir Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden, König von Preußen ꝛc. c. verordnen, um den Handels⸗Verkehr gegen a Thien, Waaren⸗Bezeichnungen zu schützen, auf den Antrag . Staats⸗ Ministeriums und nach erfordertem Gutachten Unseres Staats Raths, für den ganzen Umfang ÜUnserer Monarchie, was folgt: §. J. Wer Vaaren oder deren Verpackung fälschlich mit dem Namen oder der

irma und mit dem Wohn⸗ oder Fabrikorte eines inländischen Fabrsf—

nternehmers, Produjenten oder Kaufmanns bezeichnet, oder wissent. lich dergleichen faälschlich bezeichnete Wgaren in den Verkehr bringt, hat, insofern damit nicht ein schweres Verbrechen verbunden ist, Ge— lien inn gf welche die Dauer Eines Jahres, und zugleich eine Geld⸗

uße, welche die Summe von Ein Taäusend Thalern nicht übersieigen darf, verwirkt; es kann jedoch in geringfügigen Fällen oder bei beson⸗ ders mildernden Umständen bloß auf Geldbuße erkannt werden. §. 2. Diese Strafe (8. 1) wird dadurch nicht ausgeschlossen, daß bei der , m. der Name oder die . und der Wohn⸗ oder Fabrikort mit geringen Abänderungen wieder gegeben worden, welche nur durch Anwendung besonderer Aufmerksamkeit wahrgenommen wer⸗ den können. Ob ein solcher Fall vorhanden sey, hat der Richter zu ermessen, welchem überlassen bleibt, das Gutachten von Sach verstandi⸗ gen einzuholen. S. 3. Alle dem gegenwärtigen Gesetze entgegenstehende allgemeine und besondere Borschriften werden hierdurch aufgehoben, in⸗ sonderheit: 1) der §. 1151 Titel 20 Theil 11 deg Allgemeinen Land rechts, 2 das Gesetz wegen Einführung eines Fabrikzeichens in den Provinzen Schlesien, Posen, Preußen, Westpreußen, Pommern, Bran⸗ denburg und Sachsen auf dem daselbst verfertigten Stabeisen, vom 3. Juli 1818, 3) die Artikel 72 bis 70 des für die vormals Ber ischen Landestheile ergangenen Dekrets wegen der Einrichtung der r nen, Gerichte vom 17. Dezember 1811, 4 die auf der linken Rheinseite be—= stehenden Verschriften ) des Gesetzes wegen der Manufakturen, Fabri⸗= ken und Werkstätten vom 22. Germijnal des Jahres XI. Artikel 16 bis i und b des durch das Dekret vom 20. Februar 1810 in einer abgeänderten Fassung neu publizirten Reglements für den Rath der Gewerbeverstän⸗ digen vom 11. Juni 1809., Artifel à bis 9, und 7) der Artikel 142 des Rheinischen Ssrafgesenbuchs, so weit er sich auf Fälschliche Wagrenbe— leichnungen mittelst Nachahmung der Siegel, Stempel oder Marken der im §. 1 bezeichneten Personen bezieht. 5. 4. Die Bestimmunngen der S§. J. und 2. sinden auch zum Schutze der Unterthanen derjenigen Staaien Anwendung, mit denen über die Resiprozitit Uebereinfnnft getroffen worden ist. Urkundlich unter Unserer Söchsteigendändigen Un= terschrift und beigedrucktem Königlichen r c Gegeben Sang ⸗souci, den 4. Juli 180.

(L. S) Friedrich Wilhelm. von Müffling. von Kampz. Mühler. von Rochow. Graf von Alvensleben.

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