1840 / 237 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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nicht mehr verlassen, und die Erfahrung hat bewiesen, daß Cspar⸗ er., ost dem Recht giebt, der zuletzt spricht.“

Der König und die Käntgin langten am Montag Abend um ' hr in Boulogne an. Der König musterte am solgenden Tage die National⸗ Garde, welche ihn mit Enthustas mus begrüßte, und traf am 18Sten Abends wieder in Eu ein. Der Herzog pon Orleans hat in der vergangenen Nacht Paris verlassen, um sich nach dem Schlosse Eu zu begeben.

Man erfährt jetzt, daß das Dampsschiff „le Veloce“, auf dein der König die Reise von Eu nach Calais machte, sich in so großer Gefahr befand, daß man einen Augenblick lang den Un— tergang desselden befürchtete.

Galignani's Messenger, welcher in Paris mit großer Umsicht die Englischen Interessen vertritt, äußert sich heute in folgender Weise; „Wir sind nach einer aufmerksamen Durchsicht derjenigen Pariser Jeurnale, welche einen Einfluß auf den den kenden Theil des Publikums haben, der Meinung, daß jetzt ein ernster Wunsch nach einer sriedlichen Beilegung der orientaltschen Ans elegenheiten vorherrscht. Die heftige Sprache, deren man sich in dem ersten Augendlicke bediente, hat aufgehört, und man un— tersucht jetzt ruhiger, ob die mit dem Londoner Traktat in Ver— bindung stehenden Umstände der Art sind, um Frankreich zu zwingen, allein gegen die ubrigen großen Eurepäischen Mächte iszutreten. Man giebt zwar allerdings noch nicht zu, daß die

Antprüche Mehmed Aus übertrieben sind, oder daß die Inter⸗

; arlg. be friblichen andels / Minister.

Gestern herrschte el e ,.

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Großdritanlen und Irland.

London, 21. Aug. Der Tuͤrkische und der 6 Botschafter, die einige Tage in Windsor verweilten, sind gestern von dort wieder hier eingetroffen; der König und die Kznigin der Delgier befinden sich noch in Schloß Windsor, eben so der Preußische und der Belgische Gesandte. Der ministerielle lobe erlaͤrt das Gerücht für ungegründet, daß Sir C. Adam das Kommando uͤber die Flotte im Mittel= ländischen Meere, an Admiral Stopford's Stelle, erhalten solle. Da teine wichtige Nachrichten . Kontinent hier einge= gangen sind, welche die hiesigen Fonds⸗ Spekulanten hätten ermuü— thigen koͤnnen, so sah es am heutigen Geldmarkt sehr trübe aus, und die Lonlols flelen in Folge von Verkaufen; doch will man darin 2 gerade ein Symptom von einer veränderten Ansicht an der Börse in Bezug auf die Kriegs, oder Friedens frage

fin 263 ĩ 26 BVraf Durham soll sein sammtliches, sehr bedeutendes Real und Personal⸗ Vermögen seiner Gemahlln. vermacht und dieselbe auch 2 alleinigen Vollzieherin seines Testaments bestellt haben Die Times scheint besonderes Gewicht darauf zu (Legen, daß 222 sische Botschafter, Herr Guizot, als er, von Frank⸗ reich *. rend, in Ramsgate landete, dort von dem Engli= Volke sehr freudig begrüßt worden. Sie meldet, daß sich eine e Volks ans Ufer begeben habe, als man erfahren, daß Herr Guizot zurückgekehrt sey; ein enthusiastischer Freuden ruf habe ihn empfangen, und sein Wagen sey bel der Ankunft in Ranmegate und dei der Abfahrt von dort dicht von Volksmnas⸗ sen um wesen. Die Ansichten Aber Frankreichs Stimmung d * 1 uͤber sein Verhalten wechseln in den hie⸗ sigen Bläteeen noch immer din und her; doch scheint die Hoff— nung auf lung des Friedens überwiegend zu seyn. Die o st ist fast das einzige Blatt, welches unablassig e. sie 1 2 mit dem . Regierung die in Frankreich ichen Eng⸗ a lassen und die in dortigen Häfen 23 .

Morning .

daß die ver en bargo belegen wolle, wenn England zur Ausführung der Qua,

mit

. 952

auch ziemlich leidenschastliche Tory Blatter, der Courier nnd der Morning Herald, schon an, ihren Kriegslärm etwas herabzu—, —— und, trotz aller Vitterkeit der Französischen Zeitungen, den usbruch von Feindseligkeiten zwischen England und Frankreich nicht als so nah; bevorstehend zu etrachten. Das letzte dieler beiden Blätter Mt sich sogar aus Paris schreiben, daß die Er— klärungen des Herrn Gulzot den König vollkommen zufrieden gestellt hatten; 26 Guizot habe erklärt, daß die Berathungen der Konferenz ihm stets mitgetheilt worden seyen; Ludwig Phi lipp werde . kriegerische Stimmung des Herrn Thiers nicht unterstuͤtzen; es heiße, daß dieser Minister einen ehrenvollen Ruͤck⸗ i zu bewertstelligen suche, und der ichlechte Zustand der Kawval—ĩ erie habe nicht wenig dazu beigetragen, denselben zur Aufgebung seiner Kriegs⸗Projekte zu veranlassen. Eben so sagt der liberale Sun, die letzten Mittheilungen, die er aus Parte empfangen, seyen friedlicher Art, und es sey alle Hoffnung vorhanden, daß die Ruhe Europas nicht werde gestört werden. Au idten d. ist in Edinburg der Grundstein zu dem Mo— numente Walter Solns, rinet Statur, gelegt worden. Die Ausführung des Ganzen wird 12, 00 Pfd. kosten, wovon jedech erst 2316 Pfd. durch Subscription aufgebracht sind Der Vild,

hauer Steele, der die Statle arbeitet, erhält dafur A E Pfd. O Connell, dem am Donnerstag zu Tuam in der Irländischen

regt, ein Diner gegeben wurde, spielte bei dieser Gelegenheit wie, der auf die setztzen Verhältnisse zwischen England und Frankreich an, indem ei sagte: „Vielleicht sollte ich eher Bedauern über Englands Mißgeschick dußern, wenigstens wäre es wohl kluger ven mir, meine Freude zu verbergen; aber ich will nicht klug seyn; Ausrichtigkeit ist weine Stärke, und deshalb erkläre ich offen, daß es mir nicht leid thut, den Konig der Franzosen läh, hh Mann versammeln und eine zahlreiche Flotte im Min, telländischen Meere aufstellen zu sehen (Hört! Es darf nur ein Schuß in der Erdatterung fallen, und Irland wird Gerech— tigkelt erhalten müssen. (Lauter Beifall) ich bin sest über— mugt, daß Stanley nimmermehr seine Bill, durch die Irland des

ahlrechts beraubt werden sollte, eingebracht hätte, wäre er el nes solchen Falles gewartig zemcsen. (Hört!) Eben so fest Über zeugt din ich, daß wir eine besser Muniztpal⸗Reform erhalten härten, dle, welche uns Wellington und Lyndhurst gegeben haben, wären sene Tästungen schon früher angeordnet worden. Auch würde gewiß

Englend versucht haben, wußte er nicht, daß dies durch die ab— scheulsche und niedrige iin Jerechtigtei, die er in der lezten Parla⸗ ments Sesston vernbie .

Yßret! und Beifall.) Ich spekulire nicht auf Irlands Abneigung, denn wir sind England nicht abgeneigt (höre), wohl aber spe⸗ kulire ich auf Irlands Gleichgültigkeit, und man mag mich immer—

haben worde, wenn Irland nicht unzufrieden wäre. 5 Sie aber wohl Lord Palmerston s Rede zelesen? O, wo ist die stolze Stellung geblleben, welche England seit den slegreichen Tagen von Poitiers, rech und Agineolert stets eingenommen hat? Wann y n kreich seitdem jemals England gedroht, ohne daß seiner

ohung eine lautere, strkere und stolzere gefolgt ware, ohne daß man,

thin trinmphirend Tr n hätte Jetzt zum erstenmale hat . ö. . ö) 8 . wan an 8 i len, . *

drigt, Frankreich zur An

hat sich zu dem Versuch ernie⸗ mlt gesunkenem ' und demüchiger Haltung bittet Engiand seinen Nibenbu , ,, Hört!) Und was thut

Mojord Palmerston? Durch dialektische Wendungen sucht zu be—

weisen, daß Frankreich sich auf keinen Krieg einlassen werde. Hört!

Was England nie wirderfahren ist, daß eine Nation ihm mit

Krieg drohte, und daß ihre Drohung nicht verlacht wurde, das wider⸗

fährt ihm jekt, weil es gewagt hat, bei Unbill und Ungerechtig—

keit gegen das Irländische Volk zu beharren. (Hört! Und der

Himmel verhüte, daß England sich ungestraft seine Unbilden er—

lauben dürfte. Irland sympathisirt mit England nicht. Doch

soll ihm unser Beistand nicht fehlen, wenn 2 es bedrohen, denn unsere Loyalität wird nit wanken; nur muß England unse— ren Veistand mit dem kdälsten der Preise erkaufen. Es erweise üunz Gerechtigkeit, und ks wird einen thätigen Verbündeten an

Arland haben. Es stelle unset Parlament wieder her, und es

soll unseken Beistand erhalten

Die Times, welche die Maßregel lobt, wodurch die Zahl

der , an den Dom Kapfteln und Kollegiat⸗Stif⸗

ten beschränkt worden, fordert zugleich die Universitäten auf, mit

Ernst an das Werk ihrer eigenen Ver besserung . gehen und

nicht länger ihre ürspränglichen Statuten, in welchen es auf die

1 der Frömmigkeit und Wissenschaft abgesehen, todte uchstaben seyn zu lassen, damtt einige Hundert Vorsteher und

älter? Mitglleder sich auf Kosten der jängeren im Müßiggan

mästen könnten. Sie Luͤrften sich, ruft ihnen dieses Blatt zu datauf verlassen, der Sturm, welcher vor ein paar Jahren se bald beschwichtigt worden, werde sich bald weit furchtbarer gege werde ihnen wenig helfen, wenn man ihnen nachweisen könne, wie sie selbst um persshlicher Vortheile willen dieselben fast Jahr⸗ hunderte lang hätten schlum ern lassen. Im Fall aber die Uni— versitäten selbst unthäelg blicken, fordert die „Times“ die Bi— schöfe auf, ihr lang vesnachlässtates Recht als Ober⸗Aufseher gel= tend zu machen und die faulen Bäuche zum Rechten anzuhalten.

Rach dem Globe hätte man seit geraumer Zeit den Plan nach Art des für die Königl. Marine bestehenden Green,

wich Hospitals, auch fuͤr betagte und invaltde Seeleute von Kaus—

sahrteischiffen ein Spital zu gründen. Mehrere Parlaments Mit⸗ lieder sollen diesem Pian 132 Billigung und Unterstuͤtzung ver—

prochen haben. .

Der Morntag Adverttser erzählt, der Portugiesische

Boischafter habe einen rere e r n gz gegen den Heraus eber der „Morning Post“ wegen einer Schmaähschrist gegen

eine ung in Bezug auf die Portgiesischen Anleihen anhän—

gig gemacht. .

Das am Mentag zum Desten der nothleidenden Polnischen lüͤchtlinge zu Exmorne,House in Chelsea veranstaltere ländliche est war nicht so zahlreich besucht, als man erwartet hatte, was auptsachlich dem une en Wetter Schuld gegeben wird. Herr

Green, der bei dieser Gelegenheit seine 276ste Luftfahrt in Ge⸗

,. eines Herrn Macdonnell machte, wäre auf ein Haar

dabel sammt seinem Gesaährten verungluͤckt, kam aber nech mit

genauer Noth, nach mancherlei Unfällen und nachdem der Ballon längere Zeit in geringer Entfernung von der Erde umhergetrteben worden, mit einigen inneren und gußeren Verletzungen, die indeß nicht gefährlich zu seyn scheinen, davon. Er selbst erklärte, daß dies die schlimmste und gefahtvollste aller seiner Fahrten gewesen sey. Während seines Herumtreibens stärmte der Ballon einmal erade uber einer Heerde Rindvteh hin, daß vor der fremdartigen

gefaß

pel⸗ Cenvention schreiten sollte. Dagegen fangen zwei andere, sonst

dri

Mehr als 20 Morgen des Home -⸗Park, welche vor und seit⸗ warts von der oͤstlichen Terrasse liegen, sollen auf Befehl der Königin mit einem Gehege umzogen und in Gärten und Lust⸗ Anlagen zur ausschließlichen Benutzung Ihrer Majestät und des Hofes umgewandelt werden. Der Hosqärtner zu Windsor ist mit Ausführung dieses Planes beaustragt, der besonders vom Prinzen Albrecht aäußerst lebhast betrieben und dessen Ausführung unverzüglich begonnen wird.

In Edinburg hat sich ein Verein von Geistlichen gebildet, um auf alle Weise der Fertdauer des Systems des Patronats in der Schettischen Kirche Widerstand zu leisten. Auch unter den Laien werden Versammlungen gehalten, um ihre geistlichen Führer und Lehrer darin zu unterstützen.

Grafschaft Connaught, wo er jetzt zr Ausflösung der Unton auf. ̃ . schafilichsten Orangisten galt, sich an die Whigs verkauft habe,

Ludrig Philipp, der ein gar schlauer Mann ist, nichts gegen

seinen rechten Arm sich entfremdet hat.

hin so gleichgüsstig nennen, wie man will. (Hört! und Gelächter.) Ich zweisle nicht, daß Ludwig Philtpp nimmermehr Englandgedroht

haltung des Friedens zu beschwatzen;

ars.

sie erheben, und ihre Berufung auf die Heiligkeit ihrer Statuten

rscheinung entsetzt davonrannte.

Es wird erzählt, daß Herr John Wimbridge von Presteign ein chemisches Verfahren entdeckt habe, dem Stahl eine Festigkeit zu geben, daß man mit ihm noch leichter als mit Diamant Glas zerichnei en könnte.

Zu Southampton ist Herr Elliot, der Oheim des Grafen Errol, welcher im Bette bei Licht gelesen hatte und darüber ein⸗ geschlafen war, da das Bette wahrend des Schlafes Feuer sing, auf eine traurige Weise verbrannt.

Der Standard und andere Tory⸗Blaäͤrter klagen darüber, daß Herr Shaw, der bekannte Rekorder von Dublin und Re— praäsentant der dortigen Universität, der stetz fuͤr einen der leiden⸗

weil er sich in diesem Jahre der Irländischen Munizipal⸗Bill so wenig widersetzte.

Nach Berichten aus Alexandrien von 26. Juli, welche der Times zugekommen, soll man dort eine Blokade der Syri⸗ schen und Aegyptischen Kasten von Seiten der Engländer fuͤr lehr wahrscheinlich halten.

Gestern ist ein großer Theil der von Louis Napoleon hier zuruückgelassenen Effetten, namentlich Möbel und Kostbarkeiten aller Art, Statuen, Geinmen und Gemälde, so wie auch einige Reliquien von seinem Oheim, öffentlich versteigert worden.

Nicht wenig Aufsehen hat es gemacht, daß das große Dampf⸗ schiff „Britiss Queen“, welches dieser Tage von seiner Fahrt nach Ämerika zurückkehrte, gestern von den Zoll⸗Kommissarien we— gen Defraudation in Veschlag genommen werden mußte. Man hat nämlich 7060 Pfd Taback und eine Menge Cigarren in der

Kohlen- Kammer dleses Fahrzeugs versteckt gefunden, wofür ein

Zoll von 1 160 Pfd. St. zu entrichten gewesen ware.

Die beiden Lintenschiffe „Vanguard“ und Rodney“ sollen nächstens in Cork das 19te und das 38ste Regiment an Bord nehmen, um diese Truppen, denen noch andere folgen sollen, nach Gibraltar zu bringen

Nieder lande.

Aus dem Haag, 14. Aug. (A. 3.) Mehrere der neuesten Ernennungen von höheren Staatsbeamten liefern den eis von der ernstlichen Absicht der Regierung, sich so viel als mit Männern des oͤffentlichen Vertrauens und von ausgezei tem Talent zu umgeben. So ist kurz vor der des Herrn Rochus⸗ sen (dessen endlicher Amts Antritt Aberall mit ungetheiltem Vei⸗ fall und als Signal eines in die Wünsche der Mehrheit einbte. genden Systems aufgenommen wurde, und von mehr Wichtigkeit sich darstellt, als auswärts bekannt) der bisherige Gouverneur der Prostinz Drenthe, Herr J. D. van Ewyck, nach einer Zwi— schenpause von Unthätigkeit, zum Gouverneur der Provinz Nord—⸗ n,. ernannt worden. Man erinnert sich der ausgezeichneten Verdienste desselben als vielsähriger Administrator des öffentlichen Unterrichts, in welcher Stelle er sich die allgemeine Achtung er— worben hatte. Auch die Aufnahme des ehemaligen Geschaäftsträͤ⸗— gers am Französischen Hofe, Herrn von Fabricius, in den Staate Rath, hat einen angenehmen Eindruck gemacht; das National— gefuͤhl erkennt ihm einen Anspruch auf Entschödigung zu fur dir

erunglimpfungen, welche dieser in jeder Hinsicht wackere und verdienstvolle Mann durch seine patriotischen Bemühungen im Interesse des Landes zu erdulden gensthigt war. )

Ein wichtiger Verlust für die Wissenschaft und den ͤffentli⸗ chen Unterricht ist der Abgang des Hofraths Professor Birnbaum in Utrecht, welcher einem ehrenvollen Rufe nach Gießen, mit dem Titel als geheimer Justizrath, gefolgt ist. Sowohl von Seiten der Hochschule und ihrer Kuratoren als der Regierung selbst geschah das Möglichste, um diese literarische Notabilität zu behalten; doch war die Sehnsucht nach dem Vaterlande mächtiger.

Die reiche und großartige Sammlung Japanesisch⸗Chinesisch Tibetanischer Alterthuüͤmer des Ritters von Siebold in Leyden ist unmehr Eigenthum des Staats geworden; der bisherige Be—

ssitzer und Grunder schlug viel glänzendere Anerbieten von Seiten

des Herzogs von Orleans mit patriotischer Selbstverleugnung Der im vorigen Jahre von den Zeitungen beschriebene Raub kostbarer Dinge, die Herrn von Siebold gehöoͤrt, ist leider nur zum kleinsten Theil ersetzt worden. Das kolossale Werk über Japan schreitet ununterbrochen fort, und außerdem wird Siebold auch eine Geschichte der Waffengattungen aller Nationen und Zeiten mit Illustrationen binnen kurzem liefern. Ein anderes großes Werk, Die Geschichte und Beschreibung der uüͤberseeischen Provinzen ent⸗

altend, kommt auf Kosten der Regierung zu Stande; auch un— terstuͤtzt der König das Ciesenhafte archäologische Unternehmen des Franzoͤsischen Grafen Bastard, von welchem eine einzige Lie⸗ serung an die 360,66 Francs kostet. Ein aͤußerst wichtiges Buch sind die so eben von einigen jungen Gelehrten, unter Mitwirkung des Bibliothekars hr. Höltrop im Haag, herausgegebenen histo— rischen und kritischen, auch in sprachlicher Hinsicht fuͤr Deutsch— land und die Niederlande reichhaltigen Anmerkungen des verstor⸗ benen Staats-Archivars van Wyn zu dem (auf Befehl der Vel⸗ gischen Regierung gedruckten, jedoch schon von der früheren Re— Perung vorbereiteten) Werk uber die Schlacht bei Woͤringen. Es ist dies eine Frücht dreißigsährlger Sammlungen und For— schungen, ein Muster Germanischen Fleißes und Batavischer Be⸗ wissenhaftigkeit. Auch ist vor ein paar Jahren ein interessantes Buch aber Philipp van Mernix und sein Zusammenwirken mit Wilhelm von Oranien, Philipp du Plessis-Mornay, mit allerlei ausfuͤhrlichen Abhandlungen, Margaretha von Parma, Philipp I. und Heinrich JV. betreffend, von Herrn van Broes in Amsterdam erschienen; es bildet, der Dif⸗ füsion und Breite in der Ausfuͤhrung ungeachtet, ein Gegenstuͤck und eri gehaltvolles Supplement zu der bekannten Prin stererschen Sammlung. Man ersieht hieraus, daß in Holland, auch über den finanziellen Nöthen, die Musen dennoch in kei— ner Weise vergessen werden. sttsche Jahres- Bericht uͤher den Zustand der Provinz Holland, welchen die Journale veroͤffentlicht, liefert viele andere erfreuliche Belege dafur.

Die zu Harlem begruͤndete National / Galerie, wohin auch die der modernen Zeit angehörigen Schätze aus dem Haag ge⸗ bracht worden, zeigt von regem Interesse für die Kunst. Eeck⸗ hous, Koekoek und Krusemann ziehen durch neue vortreffliche Leistungen die Aufmerksamkeit auf sich, und der Antheil der Hol⸗

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Der musterhaft entworfene stati⸗

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lündischen Maler an der öffentlichen Ausstellung in Antwerpen sichert ihnen neue unbestrittene Trophäen zu.

Aus dem Haag, 20. Aug. Aus Utrecht schreibt man, daß durch die Abreise des Herrn Dujardin nach Bruͤssel und des errn Noel⸗Simons nach dem Haag die 288 der dasigen ommission zur Liquidation der Belgischen Schuld einen Auf⸗ schub erlitten haben. Veide Herren werden mit neuen Instruc— tionen zuruͤck erwartet. w

Am sterdam, 21. Aug. Das Handelsblad bringt in Er⸗

innerung, daß nunmehr, nachdem ein Handels, Vertrag mit gi lh abgeschlessen sey, zunächst daran gedacht werden muͤsse, einen solchen Vertrag auch mit Belgien zu Stande zu bringen, doch ist es der Meinung, daß man solche Dinge nicht kommissa⸗ risch betreiben, sondern einem Bevollmächtigten übertragen müͤsse, wie es der gegenwärtige Minister, Herr Rochussen, in Berlin und Paris gewesen.

gesetzt werden könnten, da dieser ursprünglich gar nicht mit Be—

zug auf Belgien entworfen, sondern gegen dieses Land erst in Kraft gesetzt worden, als es sich von Holland getrennt habe. Um

so mehr aber könne man die hohe Sieuer herabsetzen, als die⸗ selbe dem Staat nichts einbringen und nur zu einem ausgedehn⸗ ten Schleichhandel Anlaß gebe.

Des Königs Geburtstag wird in diesem Jahre hier mit besondereln Glanze geseiert werden. dem Y werden schon jetzt Anstalten getroffen, zu einem sogenann—⸗ ten Wimpel / Feste“ .

Belgien.

Brüssel, 13. Aug. (A. 3) Wenn die Eisenbahn fort— fährt, verhäaͤltnißmäßig in den sechs letzten Monaten des Jahres eben so viel abzuwerfen, als sie in den sechs ersten Monaten ge— than, so wird die Vorhersagung des Herrn Nothomb in Erfüͤl— lung gehen. Er nahm nämlich in seinem letzten Berichte uͤber das gesammte Unternehmen für 1810 einen Reinertrag von zwei Milllonen Franken an, was ungefähr die proc. Zinsen des auf die fertigen Strecken verwendeten Kapitals bilden wurde. Nach den offiziellen Tabellen beläuft sich die Total Einnahme wahrend des ersten Halbjahrs von 1810 auf 2, 282, 152 Fr., wovon auf den Civil ⸗Personen⸗ Transport 1,766,253 Fr. und auf den Guͤter⸗ und Bagage Transport 5I0, 650 Fr. gehen. Im Jahre 1838 brachte die Bahn während derselben Monate nur 1, ids, 579 Fr., im Jahre 1839 1,525,079 Fr. ein. In dem ersten dieser beiden

e waren freilich während der ersten drei Monate nur echß, während der anderen drei Monate nur acht Sectio⸗ nen in Betrieb; eben so im Jahre 1839 nur zehn Sectionen; wogegen im laufenden Jahre dreizehn Sectionen bis zum

ben Mai, und da von da an vierzehn Sectionen befahren wer— en; dennoch ist verhältnißmäßig das Einkommen bedeutend ver— hrt, und zwar bringt, nach einer ungefähren Berechnung das ometer in diesem Jahr 7226 Fr. im Durchschnitt ein, wäh⸗ rend es im vorigen Jahre nur G6Lis, und im Jahr 1838 nur G28 Fr. Brutto einbrachte. Diese Verbesserung gewinnt noch dadurch an Bedeutung, daß in demselben Verhältniß die Kosten nicht steigen und z. B. in diesem Jahr, wo im Durchschnitt 329 Kilometer Eisenbahn in Betrieb sind, nicht viel mehr betragen, als im vorigen Jahr, wo nur 266 Kilometer in Betrieb waren? Einen wesentlichen Antheil an dieser guͤnstigeren Gestaltung der hat die immer größere Ausdehnung des Guͤter⸗Transports, der alle fruͤheren Vermuthungen uͤber seinen Ertrag weit zu uͤber⸗ treffen verspricht. Seit Anfang dieses Monats ist eine neue Ord⸗ nung desselben eingeführt, die sich auch auf kleinere Pakete aus— dehnt. Da gegen einzelne Dispositionen von mehreren Seiten Klagen erhoben werden, welche Modificationen herbeifuͤhren muͤs⸗ sen, so ist noch nicht der Augenblick gekommen, hier näher dar⸗ auf einzugehen.

BVruüͤssel, 15. Aug. (Emancip.) Ein Reisender, der gestern aus Frankreich angekommen ist, sah Arbeiter mit Repara— tion des Mauerwerks an den Wällen von Valenciennes beschäͤf— tigt, eine Arbeit, die schon lange hätte geschehen muͤssen, die aber ohne die politischen Verhältnisse wohl noch um einige Jahre ware verschoben worden. Auch erfährt man, daß in Boulogne, Důn⸗ kirchen und Calais die Wälle mit Kanonen besetzt werden.

Brüssel, 21. Aug. Der Moniteur Belge wiederholt die in anderen Blättern enthaltene Nachricht, daß der Koͤnig nächstens in Wiesbaden erwartet werde, um dort wieder die Kur zu gebrauchen.

In Antwerpen fand gestern ein großes Kuͤnstler⸗Diner statt, an welchem über hundert Personen Theil nahmen. Herr Teich— mann, Ober⸗Ingenieur der Bruͤcken und Chausseen, fuͤhrte den Vorsitz, und auch die aus Köln nach Antwerpen gekommene Fest— Deputation war gegenwärtig. Der Praͤsident derselben brachte einen Toast aus, bei welchem er an die alten künstlerischen und resigißsen Beziehungen Deutschlands zu Belgien erinnerte.

Deutsche Bundesstaaten.

München, 21. Aug. (A. 3.) Se. Majestaͤt der Koͤnig ist am 15. August Abends 8 Uhr aus Bruͤckengu in erwuͤnsch⸗ tem Woehlseyn in Aschaffenburg angekommen. Wie bis setzt be⸗ stimmt ist, werden die Allerhochsten Herrschaften am 6. Septem—⸗ ber in Nuͤrnberg eintreffen. Ihre Suite, die Dienerschaft mit⸗ gerechnet, wird in 100 Personen bestehen. Der Monarch wird am 13ten Nuͤrnberg verlassen, am 14ten in Munchen verweilen, und am 15ten sich nach Berchtesgaden begeben, von wo Se.

ajestat am 10. Oktober in hiesige Residenz zurückzukehren ge— enken. Briefe aus Nuͤrnberg von Offizieren, die bereits zum e. daselbst eingetroffen, rühmen den freundlichen Empfang, der ihnen dert zu Theil geworden und die Liebenswuͤrdigkeit der Ein wohner. Unsere Isar hat seit gestern Abend wieder eine be= drohliche Höhe erreicht, und falls der Regen fortdauert, fürchtet man neue Ueberschwemmungen.

Dres den, 22. Aug. Ihre Masestät die Königin sind heut früh um üuͤhr nach Tegernsee gereist. gin sind heute

Leipzig, 21. Aug. (Magdeb. 3) Es ist hier ein gro— 211 t-Verein, aus Kaufleuten bestehend, zu 2 ten, der sich gegen das „Spielhaus in Cothen“ verschworen hat, und nach dessen Statuten z. B. jeder Kommis, der beim Spiel dort betroffen wird, nie wieder eine Condition in Leipzig bekommt nd die, welche er hat, verliert!

Hannover, 22. Aug. Se. Masestaͤt der König sind gestern —— im hochsten Leh lseyn von Braunschweig hier 36 en.

einer Unterredung mit dem Fuͤrsten Gesinnungen dargelegt habe.

sind so eben einige höhere rungen sanctionirt worden. Der Feldmarschall Das „Handelsblad“ bemerkt zugleich, daß viele Velgische Produkte in dem diesseitigen Zoll⸗Tarif herab,

98353

O ester reich.

Wien, 18. Aug. A. 3.) Der Franzoͤsische Geschaftstraͤ ger, Herr von Langsdorff, begiebt sich von hier nach Marienbad und Köͤnigswarth. Wie es heißt, werden die eigentlichen Konfe— renzen am letztgenannten Orte erst am 26sten d. M. beginnen. Hier wollte man auch wissen, daß der Graf von St. Aulaire in Metternich die friedlichsten

Wien, 19. Aug. (L. A. 3.) Eines der bedeutenderen Trup— pen⸗Mansvers wird in diesem Herbste in der Nahe von Prag bei

Brandeis stattfinden. Der Erzherzog Franz Karl beaiebt sich am 7. September dahin, und es heißt, daß auch

er Hos⸗Kriegs⸗Rashs— ugegen seyn wolle. vancements lind K-

Präsident, Graf Hardegg, nntando Verande— eutenant und bis— heriger Chef des General Stabes, Graf von Nethknich, ist zum Kommandirenden in Inner-Oesterreich ernannt, und an seme Stelle tritt der General⸗ Major, Freiherr von Heß, welcher rigen Jahre nach Konstantinopel abgeschickt worsen war, um dem Sul— tan die Gluckwünsche zu seiner Thronbesteigung zu Übe bringen Der Felbmarschall-Lieutenant Grabowsky n ist Milttair-Komman— dant in Troppau, der Feldmarschall⸗Lieutenant Freiherr von Piret

ebenfalls auf den gleichen Posten in Triest, aber vorerst proviso— in risch ernannt worden. Auf der Amsel, so wie auf

sch Zu Feldmarschall ⸗Leutenants avancirten die General⸗Majors von Herbert, mit der Dienstleistung in Ve—

rona, und der Graf von Falkenhayn, welcher in seiner Anstellung als Oberst⸗Hofmeister bei dem Erzherzoge Franz verbleibt, ferner der Freiherr von Droste, welcher als Dipisionair nach Lemberg kommt.

Der Oberst Fuͤrst Taxis wurde General⸗Masor und Brigadier in Proßnitz, eben so der Oberst Menz in Mantua. Von letzterem Platze wird der General⸗Masjor Zephiris nach Lintz versetzt werden. ;

Atalien.

Rom, 15. Aug. Se. Heiligkeit der Papst hat den Pater Giovanni Perrone, von der Gesellschaft Jesu, zu Einem der Exa— minatoren der Bischöͤfe in der Theologie ernannt.

Am 1Iten d. M stattete der Papst von Kastell Gandolfo aus Besuche in der Stadt Marino und in dem Dorfe Grotta— serrata ab.

Livorno, 10. Aug. (A. 3.) Briefe aus Alexandrien melden, daß der Pascha sich geweigert habe, die in der Note der vier Maͤchte ihm vorgelegten Bedingungen anzunehmen. Admi— ral Stopford ist mit den auf Malta segelfertig liegenden Linien schiffen nach der Levante abgegangen. Er ließ auf Malta fuͤr ö. neuankommenden Schiffe den Befehl zuruck, zu ihm zu oßen.

Portugal.

Lissabon, 10. Aug. (Times.) Gestern Vormittag fand eine Versammlung des Finanz⸗Comité's statt, der alle Yen n und etwa 30 Chartistische Deputirte beiwohnten und die den Zweck hatte, einen Bericht uͤber das Budget zu entwerfen und das Votum des Vertrauens, wodurch der Betrag der Ausgaben fuͤr das nächste Jahr bewilligt werden soll, vorläufig zu erörtern. Es gaben sich zwar verschledene Anstchten kund, da jedoch 72 Beamte als Deputirte in der Kammer sitzen, so wird das Vo⸗ tum ohne . in den Cortes durchgehen, worauf dann die Cortes am 25. August bis zum 2. Januar prorogirt werden duͤrf⸗ ten. Während dies in den Cortes vorgeht, werden die Mimster außerhalb derselben inmer verhaßter, so daß sie in der letzten Zeit sogar fuͤr ihre Sicherheit besorgt geworden sind. Der poli— tische Horizont verfinstert sich in der That immer mehr, indem die bereits herrschende Aufregung durch die Artikel des „Nacio—⸗ nal“ genährt wird, dessen Herausgeber eben jetzt wegen einer Aufforderung zur Empörung vor Gericht gestellt worden ist. Die Garnison von Lissabon ist zwar der jetzigen Ordnung der Dinge ergeben, indeß sollen doch zwischen einigen hoheren und niederen Offizieren verschie dene Meinungen herrschen.

Der Verwaltungs⸗Bezirk von Angra do Heroismo, der Haupt— stadt der Azoren, welcher die ganze Insel Terceira, so wie die Inseln St. George und Graciosa, umfaßt, hat eine Bevolkerung von 29,11 Maͤnnern und 35,6 16 Frauen, zusammen 63,775 Seelen.

Am 28. Juli wurde ein Detaschement Kavallerie, komman⸗ dirt von dem Kornet Fragoso, bei San Domingo von einer Gue— rilla⸗Bande angegriffen. Zwei Soldaten wurden getodtet, der Kornet und zwei Gemeine flohen nach San Jago de Cacem und ein Verwundeter entkam nach Messijana; von den uͤbrigen Truppen hat man seitdem nichts weiter gehoͤrt.

T aee‚e t.

Konstantinopel, 5. Aug. (A. 3.) Vorgestern erhielt der Englische Botschafter auf außerordentlichem Wege die Nach⸗ richt, daß die Mächte, ohne den Beitritt Frankreichs bewirken zu können, die Konferenzen zu London mit einem Vertrag uͤber die Regelung der Tuͤrkisch⸗Aegyptischen Differenzen geschlossen ha— ben. Die Pforte dankte in einem offiziellen Cirkular den frem— den Gesandten fuͤr die Mittheilung, und fuͤgte bei, sie erwarte nur die Ankunft ihrer kigenen Couriere, un sogleich zur Ratifi—⸗ cation des Vertrages zu schreiten. Ueber die Bestimmungen des Vertrages hat bis jetzt nur so viel transpirirt, daß der Pforte die Flotte und Syrien restituirt werden soll, und daß ihre Neu— tralität in der Anwendung der etwa erforderlichen Zwangs⸗Maß— regeln ausgesprochen ist. Gleich nach Empfang der Depeschen sandte Lord Ponsonby die noͤthigen Befehle an den Admiral Stopford, damit dieser sich sogleich mit der gesammten Flotte an die Kuͤsten Syriens begebe. An die Englische Flotte schließt sich die Oesterreichische Levantinische Schiffs-Abtheilung unter dem Contre⸗Admiral Bandiera an. Von der Pforte wurden drei Briggs, mehrere Korvetten und eine Anzahl Transportschiffe mit Munition und Lebensmitteln beordert, sich mit der unter Admi— ral Stopford's Befehlen kombinirten Escadre zu vereinigen. Sie sehen, daß der Grundsatz der besagten Neutralität der Pforte auf dem besten Wege ist, Modificationen zu erhalten. Indessen betrachtet man die Sache von einem anderen Gesichtspunkt aus. Die vereinte Escadre hat vorerst den Zweck, die hart bedrängten Christen des Libanons gegen die furchtbaren Verfolgungen, denen sie ausgesetzt sind, in Schuß zu nehmen. Erst wenn Mehmed Ali sich gegen die Veschluͤsse der Machte auflehnen sollte und nach Verstreichung des letzten Termins, den man ihm gesetzt, wuͤrde endlich zur Ge— walt geschritten werden, wobei es dann allerdings möglich wäre, daß die Tuͤrkischen Schiffe keinen thaͤtigen Theil an den Zwangs Maßregeln nähmen. ;

In einer Privat-Korrespondenz aus Beirut vom 21. Juli

eißt es. „Einige Insurgentenbanden stehen noch auf den Ceder gen bei Tripolis und zu Mita, einem Distrikt des Libanon.

In umerer Armee

kan im ven

Man glaubt, daß auch ihre Unterwerfung bald solgen werde. Da die saͤmmtlichen Ressourcen derselben in 2000 Gewehren dbe⸗ stehen, konnen sie höchstens nur hossen, weniger harte Bedingun⸗ gen zu erlangen. Ein Heer von 9h Mann ist in drei Kolon⸗ nen von Beirut aufgebrochen.

Mexiko.

Ein Reisender, der kurzlich aus Mexiko in England ange⸗ kommen ist, hat den dortigen Blaͤttern interessante Bemerkungen über Texas und Rio-Grande mitgetheilt. Es ergiebt sich dar⸗ aus, daß der General Canales, Praäsident der neüen Nepublik Rio Grande, am 25. Mai von dem Hafen von Galveston in Texas am Bord des bewaffneten Texianischen Schooners „San Jacinto“ nach Live Oak Peint, einer kleinen Niederlassung an ger Mündung des San Antonio Flusses gesegelt ist, um daselbst Vorbereitungen zur Ausschiffung ven 09 Freiwilligen zu treffen, die er, seit jeiner im April in der Provinz Tamaulipas erlittenen Naäderlage, in Teras angeworben hat. Er hatte nur einen Mexi— bei sich, name den Ooersten Carajace, der zur Zeit der Mexikanischen Heirschaft Lantmesser in Tras war; indeß hat er gen General Vater und den Obersten Wigginton, nebst mehreren Texianischen Offizieren niederen Ranges, angeworben. Die erste Abtheilung der Freiwilligen folgte ihm am 28. Mai in zwei Schoonern, die von zwei bewaffneten Schoonern eskor— tirt wurden. Am 6sten kamen 32 Mann von New Orleans und am 8. Juni ein dritter Transport Rekruten in Galveston an. Das Gebiet der Republik Rio-Grande erstreckt sich vom Nuces-Flusse, der die Westaraͤnze von Texas bildet, im Osten, bis zur Gränze des Staates Durango im Westen, und vom Mexi⸗ kanischen Meerbusen im Suͤden bis zur Graäͤnze des Staates Chihuahua im Norden. Der erste Ort, welcher angegriffen wer⸗ den soll, ist Matamoros, etwa 36 Englische Meilen von der Muün⸗ duug des Rio⸗-Grande. Die ganze Texianische Flotte, welche aus dem Dampfboote „Zamilla“, der Korvette „Colorado“ von 22 Kanonen, den beiden Briggs „Austin“, und „Houston“ von 16 Kanonen und 3 bewaffneten Schoonern besteht, sollte ansangs mit Föderalisten operiren, sobald diese jedoch selbst einen Seehafen besaßen, wurde ihnen die ganze Fiotte von der Texia— nischen Regierung unter folgenden Bedingungen verkauft oder uͤberlassen: 1) Der Praäͤsident der Republik Rio⸗Grande verpflich⸗ tet sich, die Unabhaͤngigkeit dieser Republik zu erklären und, so⸗ bald er innerhalb des von dieser Republik in Anspruch genomme⸗ nen Gebietes sein Haupt-Quartier aufgeschlagen, die Föderativ⸗ Verfassung von 1821 wiederherzustellen. 2 Die Republik Rio⸗ Grande soll unmittelbar nach ihrer Unabhängigkeits- Erklärung auch die Unabhängigkeit der Republik Texas anerkennen. 3) Die Republik Texas verpflichtet sich, die Foͤderalisten in ihrem Kampfe fuͤr Unabhängigkeit zu unterstuͤtzen, sobald ihre Unabhängigkeit von der Republik Rio⸗Grande anerkannt worden ist. Der Oberst Wigginton befand sich im Staate Tennessee, um 2000 Mann dort anzuwerben, und man glaubte, daß ihm dies gelingen werde. Es hieß, Canales werde nicht lange der Fuhrer der Fö⸗ deralisten bleiben, da er nichts weiter sey, als der Diener der Texianischen Regierung, die ihn zu seiner jetzigen Wurde er⸗ hoben habe, um ihren Einfluß in den Provinzen Zacatecas, Chi— huahua, Coahuila und Durango zu sichern. Die Texianische Miliz wird schnell in der ganzen gie chin zu dem ostensiblen Zwecke organisirt, die Kamantschi⸗Indianer, welche alle ihre Streitkräfte zwischen den Flüssen San Anroni var &= e e trer= im westlichen Texas konzentrit haben, zu zuͤchtigen. Es ging das Geruͤcht, daß die Tschirokis, der maͤchtigste Indianerstamm in Texas, sich gegen die Republik ruͤste. Die uͤbrigen kleinen In— dianerstamme waren den ganzen Winter hindurch in der Robert— son/ Grafschaft sehr unruhig gewesen. Es sollten Jager gegen sie ausgeschickt werden, die, wie man hoffte, den Trinity Fluß, der das Indianer⸗Gebiet begraͤnzt, im Juni erreichen durften.

O st ind ie n.

Kalkutta, 8. Juni. (A. 3.) Man erhalt aus Nepal und aus Birma Berichte von neuen Intriguen. Die Nepalesen ha⸗ ben einen Angriff auf das Britische Gebiet am Tavai gemacht, der indeß nicht von Bedeutung war; der Hof von Kathmandu ist noch immer von Parteien zerrissen, was allein der Erhaltung des Friedens nicht unguͤnstig ist. Man hat im geheimen Depar— tement hier entdeckt, daß einer der Hindu⸗Secretaire Abschriften der geheimen Berichte an den Agenten des Königs von Ava ver— kaufte, was . Ernennung des adoptirten Sohnes Ram Mohun Roy's zum Auditeur im geheimen Departement geführt hat.

Man konnte fuͤrchten, daß die Asiatische Gesellschaft nach der Abreise ihres vortrefflichen Secretairs J. Prinsep zuruͤcksin⸗ ken werde, aber der Impuls, den ihr dieser geniale Mann ge— geben hat, dauert fort, und der Eindruck, den er bei der Regie— rung uͤber die Wichtigkeit dieses großen nationalen Instituts ge—⸗ macht hat, bringt seine Fruͤchte. Die Direction in London hat außer den jährlichen 6000 Rupien, welche zum Druck orientali— scher Werke bestimmt sind, in einem neuen Dekret 3000 Rupien zu Bezahlung eines Kurators des naturgeschichtlichen Museums der Gesellschaft ausgeworfen und dem General⸗Gouverneur Vell— macht ertheilt, von Zeit zu Zeit naturhistorische Sammlun— gen, welche zum Verkauf angeboten werden könnten, für die Gesellschaft auf Staatskosten anzukaufen. Das Lokal des Museums ist sehr erweitert worden, und sobald die zahl— reichen Residenten der Compagnie in allen Theilen des Orients die Gewißheit haben werden, daß für die Erhaltung und Be— nutzung der Objekte, die sie einsenden, gesorgt ist, so werden Beitrage aus allen Gegenden zustrsömen. Das Comité für öf— fentlichen Unterricht hat von der Regierung eine Vermehrung seiner Fends von 196,000 Rupien jährlich verlangt, und man erwartet täglich die Antwort aus London, welche nicht an— ders als guͤnstig seyn kann und dem Comité die Mittel ge ben wird, laͤngst beschlossene Reformen und Ausdehnungen der . und Muhammedanischen hohen Schulen hier, in Murschedabad, Agra und Benares ins Werk zu setzen. Die 1. der hoheren Kasten zeigen fast ohne Ausnahme mehr

inn fuͤr Europäische Civilisation als die Muhammedaner. Der junge Radscha von Burdwar, ein mediatistrter Füͤrst, der etwa 300,009 Pfd. St. Revenue behalten hat, besuchte vor einigen Tagen die medizinische Schule, der er 20, 000 Rupien schenkte, und versprach 20 junge Hindus aus Burdwar nach Kalkutta zu schicken, um auf feine Kosten Medizin zu studiren; er oeespercht ihnen zu geben, was die Regierung früher gab, nämlich 30 Ru pien monatlich für jeden.

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Berlin, 20. Aug. Dem Monate Dericht far 3* Armer Verwaltung zu Berlin“ zufolge sind in den 3 1 Swim er, ,

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