redung mit der Königin gehabt haben. Die in Schlosse umlau⸗ fenden Gerüchte wären nicht geeignet, die Besorgnisse wegen eines Bruchs mit Frankreich zu beschwichtigen, und es muͤsse sich zel—= gen, os sich die Sache noch friedlich zwischen König Leopold, Lord
Melbourne und Herrn Guizot ausgleichen lasse. Jedenfalls werde
versichert, daß die Königin den ernstlichen Wunsch geäußert habe,
daß etwas Entscheidendes geschehen möge, um die drehenden
Feimdsellgkeiten abzuwenden. Die Morning Post enthält
einen längeren Artikel über die diplomatische Versammlung
in Windsor, worin sie bemerkt, daß friedliche Versuche
von König Leopold um so eher begunstigt werden muͤßten, als
die Eyistenz seines Königreichs bei einem Krieg auf dem Spiele
stände. Neutralität würde in diesem Falle für ihn unmoglich
seyn und ihm nur die Wahl zwischen seinem Schwiegervater ei⸗
nerseits und seiner Nichte und den ubrigen großen Maͤchten
andererseits übrig bleiben. Jedenfalls sey keine Zeit zu verlieren.
Vielleicht sey die Einladung des Herrn Guizot nur eine Höͤflich—=
keitssache, da die Tochter seines Koͤnigs gerade bei der Köͤnigin
von England zum Besuch sey, doch stehe zu hoffen, daß der ge—
sellige Verkehr in Wändsor ein einträchtigeres Gefuͤhl erzeugen wöede. Aus dem Umstand, daß mehrere Gesandten im Begriff standen, England auf Urlaub zu verlassen, lasse sich schließen, daß die
Ratificationen eingetroffen seyen oder nächstens eintreffen müßten, und, dann werde Lord Palmerston allerdings ein Recht haben, von Frankreich
Auftlärungen über die dortigen Ruͤstungen zu verlangen. Die „Mor
ning⸗Post“ will auch wissen, daß der Pöbel in Paris sich täglich
Beleidigungen gegen solche Engländer erlaube, die sich in entlege⸗ nere Gegenden der Stadt wagten, so wie, daß ein Schnellsegler dem Prinzen von Joinville nachgeschickt worden, mit dem Auf— trag an denselben, sich unter Befehl des Admiral Mackau zu. stellen Und nicht weiter nach St. Helena zu gehen. Von allen den obigen Hof⸗Nachrichten ist nur eine h nämtch, daß Herr Guizot ain Dienstag zur Königlichen Tafel gezogen worden, die so zahlreich besetzt war, wie es lange nicht der Fall gewesen, so wie, daß derselbe an der Ausfahrt des Hofes Theil genommen. Der Pariser Korrespondent des Globe fangt einen Brief vom 19ten d mit folgenden Worten an: Cela se gate oder, wie ein Engländer sagen wurde, die Sachen sehen schwarz aus, und den— noch hat sich wesentlich keine neue Thatsche ereignet, um den. Allarm, er sich zeigt, zu rechtfertigen. Das Wahre an der
Sache ist aber, daß das Franzöͤsische Publikum anfänglich glaubte,
die Drohungen der Presse unter der anerkannten Sanction der
Regierung warden die ubrigen Machte zu Konzessionen bewegen,
da nun aber dies nicht geschehen ist, weil man Drohungen ge— genüher keine Konzessionen machen kann, so faͤngt man an, an
die Möglichkeit eines Bruchs zu glauben, indessen ist, meiner Meinung nach, nicht mehr Ursache, einen Krieg zu fuͤrchten, als vor 13 Tagen, im Gegentheil glaube ich, daß von sehr einfluß— reicher Seite Anstrengungen gemacht werden, ihn zu verhindern.“ Der Morning Herald sagt spöttisch mit Bezug auf die Worte, welche der König der Franzosen, nach dem Bericht des „Stan dard, zu Boulogne mit dem Engländer Coates gewechselt haben
soll- „Herr Thiers ist in diesem Augenblicke auf gefährlichem
Wege. Im Osten hat er die Quadrupel Allianz und im Westen die Allianz von Ludwig Philipp und Romeo Coates gegen sich. Man muß es ihm selbst uͤberlassen, sich so gut als möglich aus der Partie zu ziehen.“ Der Globe berichtigt die Behauptun—⸗ den der „Times“ und des „Standard“ hinsichtlich des Franzoͤ—⸗ sischen und des Englischen Geschwaders im Mittelländischen Meere, welche ersteres zu 18 und letzteres zu 9 Linienschiffen an⸗ gegeben hatten, indem er sämmtliche dort anwesende Linienschiffe beider Machte aufzählt, woraus sich 12 Englische und 13 Fran⸗ zoͤsische Linienschiffe ergeben. Die Times sindet diese Berichti= gung traurig genug, da sich ja daraus doch die Ueberlegenheit der Franzssischen Flotte über die Englische ergebe, um so mehr, als nach den eigenen Zahlen⸗Angaben des ministeriellen Blattes her⸗ vorgehe, daß die erstere 221 Geschuͤtze mehr zähle, als die letz⸗ tere, wozu noch komme, daß jene schon vollstaͤndig bewaffnet und bemannt, diese aber noch auf dem Friedensfuß befindlich sey, also erst die Hälfte ihrer Bewaffnung und Bemannung an Bord habe. In einem anderen Artikel ihres heutigen Blattes spricht die „Times“ sich folgendermaßen uͤber Englands Interessen in der orientalischen Frage aus: „Es ist ungegruͤndet, wie einige Franzöoͤsische Blätter auf Üͤbereilte Weise behauptet haben, daß England, indem es aufgehört, sich in voͤlliger Uebereinstimmung mit Frankreich zu bewegen, deshalb eingewilligt hätte, sich in Uoebereinstimmung mit Rußland zu bewegen oder bewegen zu lassen. Die einzige Politik, die auf eine Unterstuͤtzung des Eng lischen Volkes rechnen kann, ist eine Englische Politik. Wir kön⸗ nen in einem Punkte mit Frankreich nicht uͤbereinstimmen,
ö
Asten zu gungen, keine
Herrn
960
land jemals far das entschadigen, was es an dem Tage verlieren wurde, wo kee nn sicie. Aber wir be re e bei un⸗ serer vor kurzem gegebenen Erklarung, daß kein Englischer Mi— nister, sey er Whig oder Radikaler, schwach oder schlecht genug seyn könne, zu gestatten, daß Rußland unter irgend einem Vor⸗ . Konstantinopel mit einer Militairmacht besetze. ;
Bei Lloyds sind jetzt die Assfluranz Prämien fur Franzoͤsische Schiffe, welche aus West, und Ostindien nach Frankreich zuruͤck— kehren, hoöͤher als seit mehreren Jihrsn ; . 2
Das neue Dampfschiff der Ostindischen Compagnie, „Orien- tal“, von 1509 Tonnen und 130 Pferde Krast wird sich gegen den 21. September von Alexandrien direkt nach England begeben, und von dieser 3 an werden jenes Dampfschiff und der „Li—= verpool“ von 1109 Tonnen und i Pferde Kraft ven England immer am 1sten und von Alexandrien am 21sten eines jeden Mo⸗ nats in See gehen. Durch Aegypten wird die Beförderung von Passagieren und Effekten vermittelst etserner Dampfbste auf dem Nil und durch Verbesserung des Weges ven Suez nach Kahira beschleunigt werden. Auf den Schiffen sollen Aerzte angestellt werden. Auch sind Vorkehrungen getroffen, um binnen kurzem ein Schiff nach Kalkutta abzufertigen und dadurch eine Dampf— schiff Linie zwischen den oͤstlichen Präsidentschaften von Ostindien, Ceylon und Suez zu errichten.
Eine Kriegs- Brigg ist in der Nähe von Berwick angekom— men, um die Englischen Fischer gegen die Beraubungen der anosen zu schuͤtzen, und hat bereits ihre Ankunft auf der Statlon durch wiederholte Schuͤsse während der Nacht verkuͤndet. Als ein merkwürdiges Zeichen der Zeit wird von ministe⸗ riellen Blättern angefuͤhrt, daß kuͤrzlich ein Haufen von 660 Indianern aus dem Gebiete der Vereinigten Staaten gekommen ist und Schutz und Ruhe in Ober ⸗ Kanada gesucht hat. Viele unter diesen Indianern sollen hinreichende Mittel besitzen, um sich mit Erfolg an eden zu können.
In den Schottischen Fabriköͤrtern soll es jetzt wieder besser gehen. In Paisley und Glasgow sind alle Weber beschäftigt, und ein Fabrikant an ersterem Platze hat versichert, daß daselbst alle Arbeiter, die angestellt zu werden wunschten, Beschäftigung erhalten könnten. m n — ; Hier macht man seine Glossen daruͤber, daß der Hafenmei—⸗ ster von Boulogne nicht einmal im Stande gewesen, das schoͤne Dampfschiff „Veloce“ mit dem Könige der Franzosen am Bord in den Hafen zu fuͤhren, und daß er die Richtung nach Calais genommen habe, welcher Hafen fuͤr so große Schiffe höchst ge⸗ fahrlich sey. Die kriegslustige Franzoöͤsische Presse, sagt man, sollte daher nicht auf einen Seekrieg so sehr erpicht seyn, denn es gebe keinen Matrosen am Bord eines Englischen Paketbootes, der nicht jenes große Kriegsschiff unter ahnlichen Umständen ganz sicher in den Hafen geleitet haben wurde. Vorgestern war Versammlung in Guildhall, in welcher das Ceremontell festgesetzt wurde, welches bei der zum 28sten d. an— beraumten Aufnahme des Prinzen Albrecht als Burger der City beobachtet werden soll. 66 Ein furchtbarer Orkan hat am Montage sowohl an den Bri— tischen Kuͤsten als in der Themse sehr große Unglücksfälle zur Folge gehabt. Sogar die Dampfschiffe sind aufgehalten worden, und der „Royal George“ von Margate wurde nur mit Muͤhe gerettet. ⸗ ; ; Auf der dͤstlichen Eisenbahn hat sich ein furchtbares Unglück 6 Man hatte zu viel Dampfkraft angewandt, so daß die Lokomotive mit dem Train 69 Englische Meilen in der Stunde lief, bis erstere durch ein Gitter schoß und nebst 8 Wagen eine Anhöhe hinunterstuͤrzte Von 33 Passagier wurden 9 schwer ver⸗ wundet und einer getödter. Die Mutter Oxford's begab sich am Dienstag in Begleitung seines Advokaten, Herrn Pelham, zu dem Direkter des Irren— hauses von Bedlam, um sich zu beklagen, daß man ihr den Be— such bei ihrem Sohne nicht gestattet habe. Der Direktor ver— sprach ihr, daß sie ihren Sohn an gewissen Tagen der Woche sehen solle. Oxford ist ubrigens ausnehmend heiter und zufrie— den; er wird in Bedlam sehr gut gehalten und darf täglich meh⸗ rere Stunden in einem Hofe spazieren gehen. Das Strand-Theater wurde vorigen Dienstag plötzlich ge— en, weil dasselbe ohne die Erlaubniß des Ober⸗Kammerherrn espielt. . Die Morning Post enthalt einen Actikel über Louis Bo— naparte, in welchem eine Menge Zuͤge aus seinem Privatleben itgetheilt werden. Es heißt darin, er habe sich überall die Ach⸗ ung seiner Bekannten erworben. Doch wird zugegeben, daß er icht vorsichtig genug gewesen und daher ein Opfer von Schwind ern, Spionen und Intriguanten geworden sey. Wohlunterrich— tete behaupteten, er sey in die Fallstricke der Französischen Poli— ß gefallen. Daß er übrigens sich großen Hoffnungen hingege— en, sey nicht zu verwundern, da ihm fortwährend von Franzoͤsi⸗ schen Offizieren jedes Ranges Versicherungen der Anhaͤn lichkeit 1. worden. Er habe ubrigens kurz vor seiner Abreise alle Schulden berichtigt und durch ein Schreiben an seinen Vanquier * seine Dienerschaft gesorgt. Unter den Persenen, die durch ie am Bord des Dampfbobtes gefundenen Pap lere ernstllch koni= promittirt seyn sollen, bezeichnet man Marschal Slauzel und Mangusn. Der Letztere sey nach St. Petersburg gereist, während über den Ersteren die Französischen Blätter das tiesste Stillschweigen beobacl et hatten. . . = Nus einer Aeußerung O Connells in der am 17ten d. auf er Dubliner Kornbörse gehaltenen Versammlung geht hervor, . Allianz zwischen ihm und den Orangisten nicht u den unmöglichen Dingen gehören duͤrfte. Er sagte nämlich —— Anderem in seiner Rede: „Wenn die Orangisten mich nicht als einen Repeal⸗Führer mögen, wohlan, so laßt sie selbst einen von den Ihrigen zum Repealer nehmen, um Führer zu werden, und so will ich versprechen, einer von seinem Schweif zu werden. (Jubel und Gelächter) Ich mache mir nichts daraus, ein Auffüh— rer zu seyn, und ich wuͤnschte, irgend ein ehrlicher Orangist traͤte . , naͤhme meinen Platz ein und vergönnte mir eine kurze rholung von meinen Arbeiten.“ ;
Der sechswöchentliche Durchschnitts Preis von Weizen ist
auf 711 Sh. 8 P. gestiegen und der Zoll demnach auf 6 Sh.
er innerhalb Läten Tagen noch mehr weichen wird. Dadurch wird wahrscheinlich fuͤr zwei Millionen Pfd. Welzen freikommen, der gegenwärtig ohne Nutzen unter Königl. Schloß liegt. Seit Montag ist keine Zufuhr von Englischem Weizen an Markt ge— kommen, die Preise sind demzufolge nominell unverändert ge⸗
blieben. . Nieder lande. ö Aus dem Haag, 22. Aug. Die verwittwete Frau Kur— fuͤrstin von r, . — men. Der regierende Fuͤrst von Nassau, der einen Besuch bei unserem Hofe abgestattet, hat mehrere Ausflüge in das Land unternommen.
dieser Mahlzeit die Offiziere von zwei Norwegischen
8 P. gewichen, und es ist alle Wahrscheinlichkeit vorhanden, daß
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 18. Aug. Die Angaben Norwegischer Blätter von der diplomatischen Nichtanerkennung Norwegischer Kriegsschiffe in ihrer Nationalität finden in der Stastidning vom 13ten d. folgende Widerlegung; „Als die beiden in Frage kommenden Norwegischen Kriegsschiffe in Sheerneß ankamen, wurden sie in der „Shipping Gazette“ in London als Schwe dische aufgefuͤhrt, weshalb sich der Befehlshaber der Brigg „Lol— land“, Capitain Bendotz, an den Herausgeber um Berichtigung wandte, der aber nicht die schuldige Aufmerksamkeit darauf ver⸗ wendete. Eine Anzeige darüber an den Königl. Schwe dischen und Norwegischen General⸗Konsul in London war aber nicht ge⸗ macht worden, und so hatte dieser, der Sache unkundig, auch nichts an den Minister berichten können. Um so viel weniger hat denn Letzterer die ihm angedichtete Antwort geben können, wie sie denn auch von einem Schwedischen und Norwegischen Minister keinenfalls hat gegeben werden können. Auch hatten die Norwegischen Offiziere gegen ihn der Sache nicht erwähnt, und er war demnach nicht in den Fall gekommen, daruber etwas zu außern. Als der Minister am J. Juli, am Geburtstagr Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen, die sich gerade in London aufhaltenden Landsleute zu Mittag geladen hatte, war dieses in einer Londoner Zeitung mit dem Zusatze gemeldet , 26
riegs⸗ schiffen und einem Norwegischen Keiegs, Dampsschiff, welche bei Sheerneß vor Anker lagen, beigewohnt batten.“
Eine Königl. Bekanntmachung vom 3. Juli verordnet die
Aufhebung der Garantie der Reichsstaͤnde fuͤr die Schuld⸗Ver— pflichtungen gewisser Hypothek⸗Vereine, und enthält namentlich: daß die Stande im Schreiben vom 3. Juni Sr. Masestät ange⸗ zeigt, wie es sich ausgewiesen, daß, obgleich nach dem Beschlusse des vorigen Reichstages das Reichs Schuld-omtoir die Schuld Verpflichtungen der nach gewissen festaesetzten Grundsaͤtzen einge⸗ richteten Hypothek-Vereine habe garantiren sollen, eine solche Ga— rantie jedoch die Zeit über fuͤr die ununterbrochene Thaͤtigkeit ge—⸗ dachter Anstalten nicht erforderlich befunden, oder auch in Fr gestellt worden; weshalb, und da der mit jenem Beschluß beab— sichtigte Zweck solchergestalt erreicht worden, ohne daß der, unter Voraussetzung seitdem wesentlich veränderter Umstände als unum. gänglich angefehene Beitritt einer Buͤrgschaft des Staates zu v langen nöthig gewesen, die Stände in Hinsicht hierauf, und we selbst im betreffenden Fall, die Vermischung des Staates mit d Kredit von Privat-Personen und Industrie⸗Vereinen so weit a möglich sorgfältig zu vermeiden wäre, für gut gefunden, völllg den am letzten Reichstage zur Förderung des Gedeihens der Hy— pothek⸗Vereine gefaßten Beschluß aufzuheben. Stockholm, 21. Aug. Am Montag Abend trat, wie be— reits erwähnt, der „Geheime Ausschuß“ zusammen. Außer Sr. Majestät dem Könige und den von den Reichsstanden gewählten Mitgliedern. waren auch Se. Königl. Hoheit der Kronprinz und die Sprecher der vier Reichsstande anwesend. Der König er— öffnete die Sitzung mit einer Rede, die vom Kronprinzen ins Schwedische uͤbersetzt wurde.
Die Regierung hat verordnet, daß alle Fragen, welche die Verwaltung der Königlichen Theater betreffen, hinführo durch die Hof⸗Expedition vorgetragen werden sollen. Diejenigen Gegen⸗ stände jedoch, die auf die Unterstüͤtzung der Theater aus Staats, Fonds Bezug haben, gehören vor das Forum des Finanz Mi⸗ nisteriunis.
Der heutige Tag, welcher der 30ste 2er n der Erwah⸗ lung Sr. Majestät zum Thronfolger Schwedens ist, ward von
der Königlichen Familie durch ein Fest auf Schloß Rosendahl
gefeiert. Dänemark.
Kopenhagen, 22. Aug. Aus einer statistischen Uebersicht der Ein und Ausfuhren Norwegens geht hervor, daß bei unge gefähr gleicher Bevölkerung mit Dänemark jenes Land an aus— wärtigen Lurus⸗Artikeln ungleich weniger verzehrt als letzteres. So z. B. war in den Jahren 1835 — 38 der Verbrauch von rohem Zucker im Durchschnitt circa 3,673,000 Pfd. jährlich, während er in Dänemark in demselben Zeitraum 9, 930,006 Pfd. betrug. An Kaffee ward in Norwegen 2, 326,000 Pfd. eingeführt, waͤh— rend in Dähemark 3,1350, 0600 Pfd. verzollt wurden. An Thee wird in Norwegen nur 59,900 Pfde, in Dänemark viermal so viel verbraucht. An Taback fuhrte Norwegen 39h, 90 Pfd. sahrlich, Daͤnemark dagegem 2, 260, 000 Pfd. und außerdem 136, 00 Pfd. fabrizirten Taback ein.
Altona, 23. Aug. Unter den Fuͤrstlichen Gaästen, die in den letzten Tagen in unserer Gegend anwesend gewesen oder noch
ampesend sind. befindet sich auch Se Königl. Hoheit der Groß . Oldenburg, welcher gestern bei Ihren Majestaͤten
Herzog von sheiste— Am Abend bei Ihrer Fahrt nach dem Ham burger
Theater sind Ihre Majestaͤten von den Behörden und der Be völkerung der freien Stadt eben so achtungsvoll als freundlich anpfangen und bewillkommt werden. Kanonenschusse von den Wällen verkuͤndeten den hohen Besuch. An der Gränze des Ge—
biets wurden Ihre Majestäten von dem Chef der Bi gergarde,
Obersten Stockfleih, an der Spitze seines Stabes nebst einer Ab theilung berittener Gardisten empfangen und von denselben durch die Stadt eskortirt. Am Millernthor bildete eine zahlreiche Ab⸗ theilung Buͤrger⸗Militair ein Fußspalier, und am Schauspielhause war eine Compagnie Buͤrger⸗Artilleristen aufgesteilt. Die Hauser in der Vorstadt St. Pauli und den nächsten Straßen der Stadt, durch wesche der Weg fuͤhrte, waren zum Theil glänzend erleuchtet, die zahllose Men⸗ schenmasse brach in Jubelruf aus und in dem festlich erleuchteten
und gedrängt vollen Theater, wo Ihre Majestäten mit den Ih⸗
rem Range gebührenden Ehren⸗Bezeugungen empfangen wurden, gab das Publikum gleichfalls laut seine freundnachbarliche Stim= mung zu erkennen. — Nach der Rückkehr Ihrer Masestäten von dem Hamburger Theater wurde denselben noch ein Fackelzug un— ter Musik-Begleitung von den Gymnasiasten gebracht. Mah erfolgter Anrede ihres Spreches geruhten Se.
studirende Jugend einige freundliche Worte des Dankes und der
Ermunterung zu richten, die ihrerseits Ihre Majestäten den Kö—
nig und die Königin hoch leben ließen. ; Dem Vernehmen nach werden Ihre Masjestäten einen Tag
länger als anfaͤnglich bestimmt war, hier verweilen und Ihre
Weiterreise demnach erst am Freitage, den 28sten d., antreten.
Gestern fand hier auch eine Konferenz zwischen mehreren Mitgliedern der Königl. Eisenbahn⸗ Kommission, der hlesigen
Eisenbahn⸗Comité's, so wie Abgeordneten der Kieler und Gluck, staͤdter Comite's statt. ; Deutsche Bundesstaaten.
. Deßau, 26. Aug. Die Direction der, Verlin⸗ Anhaltischen Eisenbahn Gefelischaft⸗⸗ macht bekannt, daß die Eröffnung de
Masestät auf den Altan hinauszutreten und an die auf der Terrasse aufgestellte
Bahn zwischen Deßau und Cöothen den 1. September d. J. attfinden werde. Die Fahrpreise sind fuͤr die drei Wagenklassen 5, 11 und 7!“ Sgr., wobei jeder Reisende 10 Pfd. Gepäck
frei hat. Es werden vorläufig täglich zwei Fahrten von beiden
Orten aus angesetzt. ĩ r
Hamburg, 25. Aug. (H. Börs. H.) Ihre Majestaͤten der König und die Königin von Danemark haben gestern das hiesige Theater besucht, in welchem, Ihrem Verlangen gemäß, die Oper „Guido und Ginevra“ gegeben wurde. An der Gränze des Dam burgischen Gebietes von dem Chef der hiesigen Bürger arde, Oberst Stockfleth an der Spitze des Geneyaistabes dersel⸗ en, empfangen, wurden Ihre Majestäten von ihm unter Eskorte einer Abtheilung der berittenen Buͤrgergarde zur Stadt und durch die Straßen derselben geleitet. Am Millernthore, von dessen Walle eine halbe Batterie der Artillerie die Salutschüsse abfeuerte, bildete eine Abtheilung der Buͤrgergarden⸗Infanterie Spalier und am Schauspielhause war eine Compagnie der Artillerie dieses Corps aufgestellt. Ein großer Theil der Bevölkerung Hamburgs atte sich beim Durchzuge Ihrer Majestaͤten so wohl uͤber die * St. Pauli als die Straßen der Stadt vertheilt. Ihre Masestäten kehrten erst nach dem Schlusse der Oper, um 191, Uhr, nach Altona zuruͤck.
O esterre ich.
Triest, 18. Aug. (A. 3.) Mit dem heute Mittag ein— ufenen Dampfboote „Mahmudié“ erhielten wir Briese aus lexandrien vom teu d.; denselben zufolge erwartet man eine kirung der Stadt von Seiten der Engländer. Der Pascha besichtigt alle Festungs werke, selbst die National Garde ist in der größten Thätigkeit, und längs der ganzen Kuste sind die Trup⸗ pen aufgestellt. Der Franzoͤsische Konsul hat seine Landsleute zu— sammenberufen und ihnen gerathen, so vorsichtig als moͤglich bei ihren Geschäfts-Unternehmungen zu Werke zu gehen, daswahr— scheinlich nächstens entscheidende Schritte in Betreff der orienta— lischen Angelegenheiten erfolgen wurden, und man auf . Fall sich gefaßt zu machen habe. — Die Note der vier M bereits in Konstantinopel eingetroffen, und, wie es heißt, von der forte auch ratifizirt worden. Ferner verlautet, daß die Russische lotte (7) und das Hesterreichische Geschwader sich mit der Eng⸗ sischen unter Admiral Stopford vereinigen und nach Aegypten segeln werden. Schon mit dem naͤchsten Dampfboote durften
wir wichtige Dinge erfahren. Schweiz.
Aus der Schweiz, 19. August. (Schwäb. M.) Die näheren Mittheilungen der Schweizer Blatter uͤber die Bundes Revisions Konferenz lassen nur die Unvereinbarkeit der schroff ent⸗ gegenstehenden Meinungen der Centralisten und Föderalisten, so
wie die muthmaßliche Erfolglosigkeit des ganzen Beginnens, deut
licher hervorteeten. Nach langer Verhandlung ward endlich, zur
Ausarbeitung des Entwurfs einer neuen Organisation der Bun—
desgewalt, eine neue Kommission von fünf Mitgliedern gewählt.
An dieser Wahl hatten Bern und St. Gallen, so wie Basel, kei,
nen Antheil genommen. Da gleichwohl die Stimmen ⸗Mehrheit
auch auf zwei sehr entschiedene Radikale, Pfiffer von Luzern und
Drugy von Waadt, gefallen ist, so nimmt der Erzähler von die⸗
ser Verbindung sehr verschiedenartiger Bestandtheils Veranlassung,
die Kommission als eine lronische zu bezeichnen. Auch wird die—
selbe schwerlich Zeit haben, ihren Entwurf noch der gegenwaärti⸗
gen Tagsatzung vorzulegen. In ihren letzten Sitzungen hat diese Behörde nur mit Gegenständen von tokasem Interesse, namentlich mit Zöllen und eggeldern einzelner Kantone,
sich beschästigt. Die allgemeinen Handels, Angelegenheiten
der Schweiz, in den ee, n,. . der Tagsatzung nur kurz
beruͤhrt, haben dagegen zwei Schriften, vom eidgenoössischen Staats
Schreiber Dr. Gonzenbach und von Ch. Beyel verfaßt, hervor—
gerufen. Der Letztere spricht sich fuͤr die Gruͤndung eines Schwei—⸗
er Schutz⸗-Zoll⸗Systems aus; der Erstere dagegen, weil der
Ea rer nur ein ferneres Festhalten am System des freien Han⸗
dels fromme, oder falls sie dieses nicht mehr zu ertragen vermöge,
fuͤr den Anschluß an einen auswärtigen Zoll⸗Verdand. Die Er
oͤrterungen uͤber die Vortheile des einen oder andern Systems
werden sich noch lange fortspinnen; aber kaum wird die Schweiz ihre jetzigen kommerziellen Verhältnisse wesentlich verandern köͤn— nen, ehe eine größere politische Centralisation, wofuͤr zur Zeit durchaus keine Aussicht vorhanden, vorgegangen ist.
Am Iten d. M. haben Kontingente der Kantone Zürich, Bern, Schwyz, Unterwalden, Baselland, Aargau, im Ganzen 2245 Mann, das Uebungs⸗Lager bei Wettingen (Aargau) bezo-
en. Nach den Versicherungen öffentlicher Blatter haben die ruppen aller betheiligter Kantone an Haltung gewonnen.
Die Studenten der Hochschule Zuͤrich haben dem Rektor, Professor Bobrik, für die von der Universitaͤt eingegebenen Pro— testationen gegen Beschränkung der Lehrfreiheit u. s. w. in einer besonderen Adresse ihren Dank ausgesprochen. ;
2
Italien. (A. 3.7 In e. de Ausgleichung
Neapel, 13. Aug.
und somit er Verbin⸗
23 ĩ
19ten d. starb hier nach einem nur z0stuͤndigen Unwohl—⸗ ö . K ö 8
und Agent der weizerische genossen ;
an einer 1 im . von 7 Jahren. ft
Rom. 18. Aug. Gestern Abend kam der Papst von Castel
achte ist
innig verknüpft ist, hervorbringen würde.
Gandelfo hier an, und stleg in feiner Sommer- Resldenz, dem
961
Palast des Quirinals auf Monte Cavallo, ab. Heute Vormitta x 60. Heiligkeit nach der festlich geschmackten er. S. Maria Maggiore. wo er assistirend mit allen hier anwesen⸗ Rn Kardinälen und Bischöfen der Messe beiwahnts, nach dern, Beendigung er von der Loggia dieser Kirche im vollen Ornate seinen Segen an die zahlreich versammelte Gemeinde ertheilte, während. die entfernten Kanonen der Engelsburg durch ihren Donner den Augenblick dieser feierlichen Handlung über Stadt und Land verkündigten. Mit mir können alle in der Kirche ge⸗ a rg Gewesenen als Augenzeugen versichern, daß das ge— sunde, kraftige Aussehen des Papstes nichts zu wuͤnschen uͤbrig laßt. eute Abend gedenkt der Papst nach seinem Sommersitz in Castel Gandolfo zuruͤckzukehren, wo die erfrischende Landluft so wohlthaätig auf seine Gesundheit eingewirkt hat. Regierungs, und Handels-Couriere trafen gestern aus Frank— reich hier ein, und eilten, als sie ihre Papiere abgegeben, gleich nach Neapel weiter; seitdem sind eine Menge von beunruhigen⸗ den Nachrichten im Umlauf. Gestern Abend spaͤt erhielten wir durch Dampfschiffe über Civitä⸗Vecchia die Nachricht von dem mißlungenen Versuch des Prinzen Louis Bonaparte. Diese Mittheilung erregt hier keine Sensation, da man die unüber— wn, nn, desselben von fruͤher her noch im Gedächt⸗ niß hat. .
Spanien.
Madrid, 15. Aug. Der Castelslano meldet, daß in Gibral⸗ tar unter dem Kommando des Obersten Sir Charles Smith eine sredition ausgeruͤstet werde, die aus dem ästen Linien Negi⸗ mente, 1 Compagnie Artillerie und i] Handwerks Compagnie be⸗ stehen soll. Eine Fregatte liegt zur Aufnahme der Truppen be— reit. Der Zweck der Expedition ist nicht bekannt, doch behaup— ten einige Personen, sie werde nach Barcelona oder Mahon ge⸗ hen, andere dagegen, sie sey nach der Syrischen Kuͤste bestimmt. (Vergl. den Art. London im gestrigen Blatte der St. Ztg.)
Der Karlistische Anfuͤhrer Marcos ist am Iten von der Na— tional⸗ Garde von Talaguela gefangen genommen worden. Dem Vernehmen nach hat die Regierung die Spanischen Konsular Agenten im Auslande beauftragt, den Spanischen Fluͤcht, lingen, die in ihre Heimath zuruͤckkehren und sich der Autorität der Königin unterwerfen wollen, Paͤsse zu ertheilen. Ausgenom⸗ men hiervon sind jedoch hohere Offiziere, denen die Erlaubniß zur Rückkehr nur von dem Herzog von Vitoria ertheilt wer— den kann.
Es heißt, der Herzog von Vitoria werde mehrere seiner Freunde zu General⸗Tapitainen ernennen, und zwar den Gene—⸗ ral Graß fuͤr Aragonien, den General Linage für Valencia, den Seueral Zabala fuͤr Granada und den General Diego Leon fuͤr Madrid. ;
Das Programm der bei der Ankunft des Herzogs von Vi—⸗ toria zu veranstaltenden Festlichkeiten, welche drei Tage wahren sollen, ist von den hiesigen Behoͤrden genehmigt worden. Die Hauptsadt wird dem Herzog außerdem noch ein Silber-Service zum Geschenk machen.
Der General Balboa, bekannt durch seine grausamen Hand⸗ lungen in der Mancha und durch sein feindsellges Benehmen ge— gen die liberale Partei, ist nach Gibraltar entflohen.
Man prophezeit hier dem neuen Ministerium keine lange
Dauer, da es durch das Ausscheiden der Herren Sancho und Gonzalez aller Lebenskraft beraubt worden sey.
Zwischen Madrid und Toledo hat eine kleine Karlistische Guerilla⸗Bande einen Postwagen angehalten und gepluͤndert.
In dem Dorfe Villacanas in der Provinz Toledo hat ein furchtbarer Gewittersturm gewuͤthet; vierzehn Personen wurden von den ungewohnlich großen Hagelstücken erschlagen, und das Vieh wurde theils auf dieselbe Weise getödtet, theils ertrank es, indem die durch den wolkenbruchaähnlichen Regen angeschwollenen Gewaͤsser uͤber ihre Ufer traten.
Griechenland.
Athen, 12. Aug. Herr Christides, Nachfolger des Herrn Zographos, hat unsere Stadt verlassen Und begiebt sich nach Kon— stantinopel, um daselbst einen neuen Handels-Vertrag zwischen der Griechischen Regierung und der Pforte abzuschließen.
K
Die Augsburger Allgemeine Zeitung enthält nachste hendes Aktenstuͤck in Bezug auf die Londoner Verhandlungen der Tuͤrkisch⸗Aegyptischen Frage;
Memorandum einer dem Botschafter Frankreichs in Londen zu machenden Mittheilung von Seile des Staats Secretairs der auswärtigen Angelegenheiten Ihrer Groß— britgnischen Majestät.
Die Französische Regierung hat während des ganzen Ganges der Unterhandlungen, welche im 6 des vergangenen Jahres ihren An⸗ fang nahmen, die oft wiederholten, deutlichsten und unbestreitbarsten Beweise erhalten nicht nur von dem Wunsche der Höfe Oesterreichs, Großbritaniens, Preußens und Rußlands, mit der r en, Re⸗ gien zu einem Einverständniß hinsichtlich der zur Pacificaijon der
evante nöthigen Schritte zu gelangen, sondern auch von der großen Wichtigkeit, die diese Höfe nu der Einklang und das Zusammenhandeln der fünf Mächte in einer so hochwichtigen Sache, die mit der Erhaltung des Europa ischen Friedens so Die vier Mächte sahen mit tiefstem Bedauern. daß alle ihre Bersnche, ihren Zweck zu erreichen, frucht⸗ los blieben, und obwohl sie ganz kürzlich Frankreich den Vorschlag mach ten, sich mit ipnen zur Volljiebung eines Vergleichs zwischen dem Sus⸗ tan und Mehmed Ali zu vereinigen, welcher Vergleich uf Ansichten begründet war, die der Botschafter Frankreichs in London selbsi gegen das Ende des vergangenen Jabres vorgebracht hatte, so glaubte den⸗ noch die Französische Regierüng feinen Theil an diesem Vergleich neh— men zu milssen, sondern machte ihre Mitwirkung mit den übrigen Mächten von Bedingungen abhängig, welche diese Mächte mit der Er— haltung der Unhabhängigkeit und der Integrität des Ottomanischen Reiche und mit der künftigen Ruhe Europa's unverträglich erachteten. Bei diesem Stand der Dinge hatten die vier Höfe feine andere Wabhl, als entweder die großen Angelegenheiten, zu deren Ausgleichung sie sich verpflichtet haiten, den Wechselfällen der Zulun t preis sugeben und sonach ihre Unmacht zu offenbaren und den Europäischen Frieden stets zunehmenden Gefabren auszusetzen, oder den Entschluß zu fassen, ohne die Mitwirkung Frankreichs vorwärts zu gehen, um mittelst ibrer ver— einigten Bemühungen eine Lösung der Verwickelungen in der Levante, gemäß den Verpflichtungen, welche die vier Höfe gegen den Sultan eingegangen . = , geeignet, den künftigen Frieden zu sichern. e en diese Alternative gestellt und aufs tiefste der zeugt von der dringenden Nethwendigkeit einer alsbaldigen Eutscheldung.
elche den wichtigen Interessen, die hierbei im sind entspricht ö. es die bier Höfe für hre Pflicht, fär die ge. dieser beiden
lternativen sich zu erklären. Sie haben folglich mit dem Sultan eine
je gegen in der Berwickelungen zu lösen. 5 ie vier Höfe diese Cenvention unterzeichneten, konnten e nsch Als das lebhafteste Bedauern füblen sich in einer we— tlich Eu jen Angelegenheit von Frankreich momentan getrennt u sinden. Dieses Bedauern ward aber vermindert durch die wieder olten Erklürungen, welche die Franzbsische Regierung sdnen machte,
Convention geschlossen, zu dem Endzweck, auf eine befriedigende Wei d . 1 Ken hn. besichenden B 6 eise
daß sie gegen den Vergleich, zu dessen Annahme die vier Mächte Meh⸗ med Ali zu vermögen wünschten, nichts einjuwenden habe, daß in fei⸗ nem Fall Frankreich den Maßregeln sich widersetzen werde, welche die vier Höfe in Uebereinstimmung mit dem Sultan für nöthig erachten würden, um die Einwilligung des Pascha's von Aegypten zu erlangen, und daß der einzig: Beweggrund, welcher Frankreich abhalte, sich bei , Anlaß den Übrigen Mächten anzuschließen, in Rückichten ver⸗ schiedener Art bestehe, welche es der Französischen Regierung unmög⸗ . h an Zwangs-Maßregeln gegen Mehmed Ali Theil zu
n.
Die vier Höfe hegen demnach die gegründete Hoffnung, daß ihre diesfallsige Trennung von Frankreich * von * 2 926 y die aufrichtig freundschaftlichen Verbindungen, wesche sie mit Franf⸗ reich zu erhalten so lebhaft wünschen, auf keine Weise stören werde; überdies wenden sie sich inständig (avec instance) an die Französssche Regierung, um wenigstens ihre moralische Unterstültzung zu erlangen, wenn sie auch eine materielle Mitwirkung von ihr nicht hoffen dürfen. Der Einfluß der Französischen Regierung in Alexandrien ist mächtig. Könnten demnach die vier Höfe von der Freundschaft der Französischen Regierung nicht hoffen und sogar verlangen, daß sie jenen 6 bei Mehmed Ali zu dem Zweck aufbiete, diesen Pascha zu vermögen, daß er die Vergleichs⸗Bedingungen annehme, die ihm vom Sultan werden vorgeschlagen werden? — Wenn die Französische Regierung auf diese Weise wirksam beitragen könnte, den Verwickelungen in der Levanie ein ö. u ren, so würde diese Regierung einen neuen Anspruch auf die Dankbarkeit und die Achtung aller Freunde des Friedens erlan⸗ gen. Ministerium des Auswärtigen, am 15. Juli 1810. (Bekannt⸗ lich dem Tage des Abschlusses des Vertrags.) — Der Oesterreichische Beobachter bestätigt in einem Schreiben aus Konstantinopel vom 6. Aug. die gestern (nach der Allg. Z.) gegebene Nachricht von der Absendung Rifaat Bey's nach Alexandrien, nachdem in der Tuͤrkischen Hauptstadt die offizielle Anzeige von dem Abschlusse des Londoner Vertrags vom 15. Juli eingegangen war.
— Die Agramer Zeitung schreibt von der Turkischen Graͤnze unterm 15. Juli Folgendes: In Bosnien dauert die allgemeine Aufregung der geöruͤckten Raya's fort. — Man be— sorgt täglich Ausbruͤche von Unruhen, die indessen, trotz der Be⸗ muͤhungen Einzelner, bei dem Mangel an Gemeingeist und tüch⸗ tigen hervorragenden Köpfen, schwerlich je ein imposantes Gan— zes bilden werden, und partiellen Aufstaͤnden ist im Voraus nur ein klägliches Schicksal zu prophezeien. Auch in Albanien gaben sich neuerlich wieder Zeichen kund, welche schließen lassen, daß nicht alle Staͤnde in die allgemeine Apathie versunken sind. Zu Cavalla ereignete sich vor kurzem ein Erzeß, der als Beleg er⸗ wähnt zu werden verdient. er dortige Mehemed Kiaja, wegen seiner Bedruckungen laͤngst der Gegenstand allgemeinen , wurde nämlich bei einem momentanen Ausbruche der Verzweif⸗ lung von den Arnauten, im Angesichte der ihn schuͤtzenden Be—⸗ hoͤrden, erschlagen, und nicht eine Hand ruͤhrte sich, diese furcht⸗ bare That zu raͤchen. Aehnlich bedroht ist der oͤssentliche Zustand an vielen anderen Orten, und nirgends ein Ausgang aus diesem
Labyrinthe sichtbar.
Aegypten.
Alexandrien, 6. Aug. (Oest. Lloyd.) Die Aufstaͤnde in Syrien scheinen noch nicht vollig gedampft zu seyn, und es wäre daher vor der Hand nicht rathsam, sich in Geschäfte mit den dortigen Gegenden einzulassen. Auch hier lähmen die Ereig⸗ nisse alle Speculation. Der Franzoͤsische General⸗Konsul hat sei⸗ nen Landsleuten sogar in einer eigens veranstalteten Sitzung an gerathen, ihre ge fl so viel als möglich zu beschraͤnken und ihre ausstehenden Schulden einzuziehen. (S. Triest.)
K Hirschberg, 23. Aug. (Schles. 3.) Heut ist halb Hirsch—⸗
berg in Fischbach. Ob die Kirche daselbst im Stande seyn wird, Alle, die heut hinein wollen, zu fassen, ist zu bezweifeln. Wie man vernimmt, werden die hohen 2 heut wieder in Fischbach speisen und sodann eine kleinere Partie, wahrscheinlich in die auf den Falkenbergen gelegene Schweizerei, machen. Ge⸗ stern war große Tafel, zu der mehrere Generale und Grafen der Umgegend eingeladen waren. Nach der Tafel ward eine Partie auf einen näheren Gebirgspunkt gemacht. — Man erzaͤhlt sich, daß der Konig gestern fruͤh, in bloßer Begleitung seines Adju— tanten, die hiesige katholische Kirche besucht habe. Nur noch ein paar Tage sind es, daß der hohe Besuch in unferem Thale weilt.
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Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Versammlung des Baltischen Vereins zur Beförderung der Landwirthschaft zu Greifswald am 13., 14. und 15. Juli 1840.
Im Sommer 1838 versammelten sich unter dem Borsitze des da⸗ maligen Direktors der staats- und landwirthschaftlichen Akademie El⸗ dena, Prof. Dr. Schulze, gegen 100 Sutsbesitzer, Pächter, Gelehrte
die moralische Wirlung legten, welche,
der naturwissenschaftlichen Fächer 2c. zu Greifswald, berxiethen in zwei⸗ tägiger öffentlicher Sitzung die wichtigsten landwirthschaftlichen In⸗ teressen der Länder am Baltischen Meere und stifteten den „Baltischen Berein zur Beförderung der Landwirthschaft«, welcher sich als Wan dergesell schaft jährlich einmal versammeln sollte. Im Jahre 1839 fand verschiedener Hindernisse halber keine Zusammenkunft statt. Auf viel⸗ seitiges Verlangen der Betheiligten war solche in diesem Jahre für die obenbenannten Tage anberaumt werden, und nachdem sich über 100 Theilnehmer aus größerer und geringerer Entfernung dazu eingefunden, worunter sich auch der Herr Regierungs⸗Präsident von Sey dewitz aus Stralsund, der General⸗Secretair des Pommerschen landwirth⸗ schaftlichen Haupt⸗Vereins, Dr. Sprengel, und viele größere Land⸗ wirthe aus Mecklenburg befanden, ward die Versammlung unter dem Vorsitze des Direktors, Preofessor Dr. Pa bst von Eldena, und unter den Mit⸗Vorständen, Gutsbesitzer Homeper auf Murchin und Pächter Staudinger aus Grosflotdeck bei Hamburg am 13. Juli Vor⸗ mittags eröffnet, und setzte an den beiden folgenden Tagen ihre Ber⸗ handlungen fort, wobei in stets lebhafter Diskussion über diele wichtige Gegenstände des landwirthschaftlichen Betriebs Erfahrungen und An⸗ sichten ausgetauscht wurden. Wir nennen als solche: die Verbesserung der Fruchtfolgen, größere Ausdehnung der Stallfütterung des Nind⸗ viehes, zweckmäßige Ernährung und Nutzung desselben, Einführung der Sommer⸗Lämmerung, Benutzung der tersigen Wiesenerde zur Düngung, desgleichen des Gipses und Mergels, Verdesserung der Wiesen, Eut⸗ ehung und Berbütung des Rostes und Brandes im Getraide u. w.
ach dem Schlusse der ersten Sitzung wurde eine 8 aufgestellter neuer Acker⸗Werkzeuge und Maschinen größtenteils der Akademte Eldena gebörig, desichtigt und dann fand ein gemeinschaftliches Mittags mal stait. Am Nachmittage des zweiten Tages besuchte die —— sammlung die nahe gelegene Afademie Eldena. Deren 24 — tor batte veranstaltet. daß verschiedene Acker = m Wer den versammelten Gästen geprüft, und Daß . unter Mitwirkung der Lehrer, Beamten und Stu direnden 2 alle sowodl das Lehr Institut, als die Wirthschaft . ĩ ; D erst nit eindrechender Nach erlich, e n ,n, Eiben. Die Ber lamm mag dr I
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mstrift. Rereine in Borpommern und