1840 / 243 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ihr gestellten Bedingungen annähme, so bleibt derselbe dennoch bei seiner fruͤhern 3 daß es seine Absicht gewesen sey, sel= bige auf jeden Fall zurnckzusenden, und daß bloß die durch den „Etna“ eingegangenen Nachrichten ihn zwangen, sie zuruckzuhalten, ünd somit sucht er seine Wortbrüchigkeit mit einer Unwahrheit zu maskiren.

Sir Moses Montesiore und Herr Cremieur sind (wie be— reits erwähnt) am 1. August mit zahlreichem Gefolge, welches zwei Hotels fast ausschließend besetzt, hier angelangt und werden gegen Ende dieses Monats ihre Reise nach Damaskus fortsez⸗ zen, um zu Gunsten der so gräßlich mißhandelten Juden Schritte zu thun und diese Sache neuen Untersuchungen 3 unterwerfen. Eine gestern stattgehabte Unterredung des Sir Moses mit dem Pascha ist dem Wunsche des Ersteren nicht entsprechend gewesen. Der Pascha hat erklart, daß ihm die Dazwischen kunft von Rechts⸗ gelehrten in dieser Angelegenheit nicht angenehm sey, und dem Sir Moses eine weitere Antwort in einigen Tagen zu geben versprochen.

verkennen schienen, die dem Lande aus der Erklärung von Gill hane erwachsen werden, haben sich bald überzeugt, daß ihre Erwartungen nicht realisirt werden können. Die Macht der Er— eignisse und der Zauber, welcher sich an den Ansang der Negie— rung des jungen Sultans enüpfte, haben mehr als Einen Schwankenden fortgerissen. Man kann jetzt sagen, daß die hoch⸗ stehenden Personen in der Turkei sich in zwei Lager getheilt ha— ben: das eine bildet der ganze intelligente Theil der Nation, Alle, die den großartigen Ideen und den Reformen günstig sind, und diese umgiebt mit Liebe die ganze Bevslkerung; das andere ent— halt die indoltnten und engherzigen Personen, die seit langer Zeit nur von der Beraubung eben derselben Bevölkerung gelebt ha— ben. Konnte der Kampf zwischen diesen beiden Lagern jemals zweifelhaft seyn? Gewiß nicht! Man kann daher mit Zuversicht in die Zukunft des Reichs blicken und denjenigen vertrauen, die jetzt an der Spitze der Macht stehen.“

Smyrna, 9. Aug. (Journ. de Smyrne.) Die Oesterreichische Fregatte „Medea“, Flaggenschiff des Contre-Ad⸗ mirals Bandiera und die Fregatte „Guerriera“, kommandirt von Sr. Kaiserl. Hoheit dem Herzog Friedrich, sind heute fruͤh von hier abgesegelt. Der Contre⸗Admiral wird sich unverzuͤglich nach Alexandrien begeben, um dort zugegen zu seyn, wenn der von den vier Mächten in London unterzeichnete Traktat Mehmed Ali mitgetheilt wird. Der Admiral Stopford wird zu demselben Zwecke nach Alexandrien segeln. Zwei von den drei an der Sy— rischen Kuüͤste befindlichen Englischen Linienschiffen „Powerfull“ und „Edinburgh“, haben den Vefehl erhalten, zu dem Admiral zu stoßen. Das Dampfboot „Rhadamanthus“ ist heute fruͤh von Konstantinopel angekommen.

Der Admiral Lalande ist am Ften am Bord des „Jena“ ven Vurla abgesegelt, um nach Frankreich zuruͤckzukehren. Von Franzoͤsischen Linienschiffen liegen jetzt auf der Rhede von Vurla vier: „Neptun“, „Algier“, „Jupiter“ und „Suffren“, auf hie—⸗ siger Rhede ebenfalls vier. „Montebello“, Flaggenschiff des Contre⸗Admirals de La Susse, „Herkules“, „Santi Petri“ und

Die Last⸗Gabarre „Isere“ ist mit Lebensmitteln

8 n lg g.

dirschberg, 26. Aug. (Brest 3.) Unvergeßlich wird den Schlesiern die erste Anwesenheit Ihrer Majestäten des Kö— nigs und der Königin bleiben; uͤberall, wohin Allerhöchstdieselben sich begaben, durften die treuen Unterthanen, oft ,. ihrem Monarchen sich vertrauensvoll nahen. Se. Majestäͤt schie⸗ den in Hirschberg mit den Worten: „Auf baldiges froͤhliches Wiedersehen!“ Ihre Majestäten werden die Reise nach Köͤ— nigs berg (99 /. Meilen) in fuͤnf Tagen zurücklegen. Das erste Nacht⸗Quartier ist in Christianstadt (18! ., Meilen); das zweite in Landsberg a. dv. W. (22 Meilen); das dritte in Konitz (26 Meilen); kas vierte in Marienburg (157/. Meilen), von wo es in einein Tage nach Königsberg (17! /. Meilen) geht. Aller⸗ höoͤchstdieselben berühren auf der Reise die Städte Löwenberg, Bunzlau, Sprottau, Sagan, Krossen, Frankfurt a. d. O., Kuͤstrin, , . x Friedeberg, Deutsch⸗Krone, Schlochau, Stargard, Dirschau, El— und Vorraͤthen fuͤr das Geschwader von Toulon hier ange, bing, Frauenburg und Braunsberg. Die Begleitung Ahrer Ma— kommen. jestäten folgt in 11 Wagen. Der General- Adjutant, General. Lieu⸗ Man schreibt aus Samos, daß der Fuͤrst Wogorides da⸗ tenant von Natzmer, folgt auch Ihren Majestäten nach Königs— selbst aufs glänzendste empfangen worden ist. Die ganze Bevöl⸗ berg. Heute besuchten sammtliche hoͤchste Herrschasten kerung war ihm aus eigenem Antriebe entgegengegangen und 2 aus Fischbach und Schildau die Burg Ruinen auf dem ihm die unzweideutigsten Beweise ihrer Ergebenheit. Die Sa Kynast. Auf der Hinfahrt nahmen diejenigen Herrschaften wel⸗ mier haben auch nicht unterlassen, ihre Dankbarkeit gegen den che in Fischbach logiren, ihren Weg uͤber . Stons⸗ Sultan auszudrucken, der ihnen eine Regierung verliehen hat, dorf und Warmbrunn bis Hermsdorf; die in Schildau logiren— die sie bereits Alles, was sie fruͤher erduldeten, hat vergessen den hohen Gäste uber Hirschberg und Warmbrunn bis Herms— lassen. dorf, woselbst bei dem dasigen Schlosse die Träger warteten und Der Vicomte von Onffroy, welcher bei den neuesten Ereig« uberhaupt Alles, was die Beschwerlichkeiten einer solchen Partie nissen in Syrien eine Rolle gespielt hat und sich jetzt hier befin- erleichtern kann, angeordnet und bereit war. det, ist derselbe, welcher sich im vorigen Winter in Konstantinopel gem Aufenthalt gegen Mittag langten Hoͤchstdieselben in Herms— aufhtelt und daselbst hoͤchst einfache und okonomische Pläne zur dorf an kehrten sämmtliche Herrschaften über Hirschberg nach Anlegung großer Straßen in der Turkei vorlegte. Die Negie⸗ Fischbach zuruͤck, um daselbst den Abend im trauten Familien, rung des Sultans hatte einen Plan zur Vermehrung des Reich Vereine zuzubringen. Ihre Majestaͤt die Kaiserin ließ auf dem thums und der Huͤlfsmittel des Landes, so wie zur Beschleuni⸗ Markte zu Hirschberg den Wagen, anstatt rechts nach dem Schil⸗ unt der Civilisation des Volkes in Erwägung gezogen. Da die dauer . links nach dem Burgthor einlenken, und fuhr so, nlegung von Straßen aus 5konomischen, durch die politischen einen Theil der Burggasse und Mäblgrabengasse passirend, den Ereignisse gebotenen Rucksichten aufgeschoben wurde, so begab Boberberg hinauf, wieder in die dußere Schildauerstraße, wo das sich der Vicomte nach Syrien, um die Arabische Sprache zu Postgebaäͤude befindlich ist. Ihre Majestät wuͤnschten einmal einen studiren. anderen Theil der Stadt, der von Durchreisenden selten . wird, zu sehen. Heute beguͤnstigte ausgezeichnet schönes Wetter

die ganze Partie.

Aegypten.

Alexandrien, 6. Aug. (L. A. 3.) Die Hoffnung, daß Mehmed Ali den Kampf lange und glorreich besiehen könne, thei⸗ len wir nicht, da wir den Zustand des Landes, das sich im gröoͤßten Elend befindet, mit andern Augen betrachten, als seine Freunde. Unsere Meinung ist, daß die Ressourcen der Aegyptischen Negie⸗ rung binnen einem 5 e denn g , fühlt man schon seit geraumer Zeit einen druͤt⸗ Nach einem */sstuͤndigen Aufenthalte setzte Se. Königl. Hoheit kenden Mangel an arbeitsfähigen Menschen, um das Land zu be⸗ die Reise nach Posen fort. bauen; die Abwesenheit so vieler Manner, die zum Militairdienste verwendet werden, wirkt auf eine erstaunliche Weise auf die Ver⸗ minderung der Bevölkerung ein; die ungeheueren Kosten, die eine außer allem Verhaältnisse zu den Mitteln des Landes stehende Armee und zwei bedeutende, mußige Flotten verursachen, haben die Nothwendigkeit herbeigeführt, die armen Fellahs durch eine Alles verzehrende Steuerlast im wahren Sinne des Worts aus. zupluͤndern, welches Elend noch durch die Willkuͤr und Habgier der Beamten in hohem Grade gesteigert wird, und es zeigt sich endlich überall ein Geist der Unzufriedenheit, welcher nur einer passenden Gelegenheit bedarf, um sich durch Handlungen auszu— sprechen. Außerdem können die Aegyptischen Armeen und Flot— ten, wenngleich zahlreich, doch aus vielen Gründen nur als schwach und ohnmächtig gegen EuropKische Streitkräfte betrachtet werden; wir führen hier nur die Ueberlegenheit der Eu⸗ ropäcschen Kriegskunst, der Führer, der Waffen, des Muths und anderer moralischen Krafte an, ohne den Umstand, daß zwei wird morgen früh un 71, Uhr zur Ruhe bestattet.

Drittel der Armee und Schiffs-Mannschast Mehmed Alus aus An demselben Tage, vorgestern den 25. August, wurde auch Kindern, Kruͤppeln und gänzlich demoralisirten Menschen bestehen, der in der literarischen Welt göeichfalls ruͤhmlichst bekannte Jean besonders zu beruͤhren. Dem Pascha scheinen bisweilen ahnliche Ideen Paul Brewer, Professor der Mathemathik und Physik am hie⸗ durch den Kopf zu fahren, denn seit Ankunft des „Etna“ beurkun. sigen Koͤnigl. Gynmasium zu einem besseren Leben abberufen.

der ein gewaltiger Wechsel in seinem ganzen Leben und Weben eine Handlungswesse, die mit seinen großsprecherischen Aeußerun, gen im seltsamen Kiderhruche steht. Obgleich es bereits durch

öffentliche Blätter schon längst bekannt war, daß der Pascha die Osmanische Flotte nur dann zuruͤcksenden wurde, wenn die Pforte alle

Glogau, 26. Aug. (Bresl. 3) Heute Vormittag gegen

dem General-Lieutenant von Luͤtzew und dem Offizier Corps der

a 45sten Jahre seines reichen Lebens, gestorben.

Immermann unter uns gewesen; von Anfang bis zu Ende sin Wort ein Mann, darum geliebt und geehrt von allen Mit— Dargern. Sein Geist durchdrang alle Verhaltnisse und Zustände, cherlei Gaben, die ihm verliehen waren, so im Leben, wie in selbst gewählten, so in erbetenen Thätigkei⸗ eiten, Bewunderung und Dank verdiente. Unsere Stadt ist ihm

or allem verpflichtet, wenn gleich seine Werke Deutschland ange⸗ hören. Unvergeßlich bleibt Immermann seinen Freunden; unver⸗ Hänglich ist sein Ruhm fuͤr Duͤsseldorf. Seine sterbliche Huͤlle

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Berlin. In den letzten drei Sersamnmlungen des Vereins für die Geschichte der Mart Brandenburg, welche am 10. Juni,

Nach mehrstuͤndi⸗

11 Uhr traf Se. Königl. Haheit der Prinz von Preußen, von einem Generalstabs Offizier begleitet, hier ein, und wurde von,

ahre auch ohne Krieg erschöpft seyn muͤssen, Garnison am Eingange des Königlichen Schlosses empfangen.

Dusseldorf, 27. Aug. (Duss. 3) Karl Immermann t vorgestern Abends 9 Uhr nach neuntägigem Krankenlager an nem nervösen Wechselsieber und hinzugetretenem Lungenschlag, Dreizehn Jahre in 1 Akt, frei nach dem Franzoöͤsischen, von G. Harrys. Phädra, Trauerspiel in 5 Abth., von Racine, uͤbersetzt von Furgern. Sein E 1j : Schiller. ein Fleiß erschöpfte alle Quellen der Erkenntniß, und die man belebten der Art alle Kreise, in die er trat, oder die er bildete, daß er, wie im Amte,

8. Juli und 12. August d. N siattfanden, wurden felgende 2 y Herr Dr. n d. ren lag über die Bekenntniß⸗Schr dachim's von Alvensleben, zur Berichtigung von Wohlbrücks Leu— b über denselben, und legte das ihm gehörige Original vor. err Rittmeister von Gangauge trug eimen Aufsatz vor Über die eutung slavischer Ortsnamen in der Marf, und iheilte später eine alte Zeichnung mehrerer Gebäude mit, welche nach Königlicher Geneh—⸗ migung als Musterbild für die auf der Friedrichsstadt aufgeführten Gebäude bei der früheren Erweiterung dieses Staditheils gedient hatte. Herr Direltor von Led ebur erslattete, in Folge eines Auftrages des Vereins, Bericht über die Ausarbeitung eines Schema's, welches besonders den auswärts wohnenden Mitgliedern des Bereins übersandt werden soll, um dasjenige zu verzeichnen, was in den Gegenden ihres Wohnorts in der Markt sich für die Geschichte Merfwürdiges aufbe⸗ wahrt sindet; ferner sprach Der selbe über ein Thengefäß, welches bei Gorgas gefunden und dem Königlichen Museum hierselbsi * Ge⸗ chenk gemacht worden k Lieutenant Magenhöfer las einen Aufsatz über die ersten getroffenen Einrichtungen zur Erziehung und Bildung von Offizieren im Preußischen Veere. Herr Geheime Raih von Möller gab hisiorische Notizen über die früher zum Märtischen Bisthum Lebus gehörig gewesenen, in Schlesien gelegenen und unter dem Namen des Distrikts Halt⸗Grosburg bekannten Dörfer Grosdurg, Schweinbraten, Kreetsch, Sttwitz und Klein-Lauden; ferner gab Der⸗ selbe spezielle Nachrichten über die Audienz der Minister von Karmer und von 6 beim Könige Friedrich 1II. am 1. Juni 1776, in Betreff der Einfülhrung einer neuen Prozeß⸗Ordnung, und später theilte der⸗ selbe Referent eine Uebersicht init von den in der Mark und in der Lausitz noch jetzt ansässigen Wenden, nach amtlichen Berichten und JZusammenstellungen, unter Berücksichtigung der Religion, der Sprache, der Sitten, des Schulwesens und der Literatur. Herr Direstor Odebrecht las über die Refermation des Domslifts zu Köln an der Spree im Jahre 1608. Derr Ge⸗ heime Rath von Raumer vertheilte ein Jacsimile von dem Anfange und Schlusse des Testaments Friedrich des Großen, las eine kurze Cha⸗ rakteristif der Kursürsten Jehann Cicero und Joachim ., und trug ei⸗ nen Aufsatz vor: Über die Feier des Gregorius Festes an verschiedenen Orten der Mark Brandenburg, namentlich in Franffurt a. d. D., und las hierauf: über das Refefterinm im Kloster 1. über dessen Geschichte und Aufhebung. Herr Professer Riedel las über die Milhlherren in der Mark Brandenburg im 13en Jahrhundert und spejieil uber die Mühlherren⸗Gesellschaft in Perleberg, nach einer Ber= . mit den ältesten und neuesten vom Herrn Superintendenten iesegang in Perleberg mitgetheilten Statuten.

Die Bibliothek und die Sammlungen der Gesellschaft erbielten durch Geschenke der Herren: Buchhändler Grepius, Professor Seffter in Brandenburg, Lienienant von Ledebur, Lientenant ven Orlich. Ge. heüme Rath von Raumer, Prediger Sponholz zu Rillew, Direfter Temme, Geheime Ober⸗Jusitzrath von Voß einen interessanten Zuwachs.

Dauer der Eisenbahn⸗ Fahrten am 28. August.

Abgang Zeitdauer Abgang von en g, e. von Ber lin. Peisdam.

Um s Uhr Morgens .. Um 6 Uhr Morgens. 112ÜPKBormitt. . .. ? w , 2 Nachmitt.. Mittags. . . ö Nachmitt. 6 Abends . ... Abeudg .. 14 10 8 2 *

Aus würti ge Börs an. Amaterdam, 26. August.

Niederl. wirkl. Schuld I 13, ο do. So,. Kang Bill. 227. dog Span. 23. Pansive. G65. Aung. EZinsl. Preuan. Prüm. Sch. Pol. —. Oenterr. Met.

Antwerpen, 25. August.

Zinsl.7 G. Neue Anl. 23!/. G.

Hamburg, 28. Augunt.

Bank- Aet. 1720 Br. Kugl. Russ. 109812.

Paris. 25. August.

S/, Rente fin cour. 113. 30. 37, Rente in cour. S0. 8 S0,

Jeapl. sin cour. 100. 850. DM Span. Reute 255 Haarivn 6! /..

395 Port. 221

Wien, 285. August. 21.77. 19, * 6

do / Met. 107. *g 166. 20, ' 12 , Königliche Schauspiele.

Montag, 31. Aug. Im Schauspielhause: Adele, Lustspiel Hierauf:

Dienstag, 1. Sept. Im Opernhause: Jessonda, Oper in 3 Abth., mit Tanz. Musit von L. Spohr. (Madame Gen⸗ tiluomo, vom K. Hof Theater zu Hannover: Jessonda, und Dlle. Spatzer, von demselben Theater: Amazili, als vorletzte Gastrollen.

Mittwoch, 2. Sept. Im Schauspielhause: Strudelkspschen Lustspiel in 1 Akt, von Th. Hell. Hierauf: Vor hundert Jah— ren, Sittengemaäͤlde in 4 Abth., von E. Raupach.)

Königs städzisches Theater.

Montag „31. Aug. ampa, oder: Die Marmorbraut, Oper in 3 Akten. Musik von Herold.

Dienstag, 1. Sept. Endlich hat er es doch gut gemacht. Lustspiel in 3 Akten, von Albini. (Herr Lutze, vom Her ogl. Hof⸗ Theater 7 Meiningen: Mengler, als Gast. (Hierauf: Die Wie) ner in Berlin, Posse mit Gesang in 1 Akt, von K. von Holtei)

Berantwortlicher Redacteur Arnold. Gedruckt bei A W. Hapn.

——

Bekanntmachungen.

ö Kennzeichen; fehlen. Bekleidung, welche dem Ge⸗

Der bei uns wegen gewaltsamen Diebstahls zur Un⸗ fangenen belassen ist: eine gepickelte braune baumwol⸗

terfuchung gejogeng, nachstehend signalisirte rbeits⸗ lene Weste; eine alte graulesnene Hose; ein P

mann Friedrich Dannenberg ist aus dem gericht⸗ gebleichte baumwellene Strümpfe; ein Paar Schuhe;

sichen Gefängnisse entwichen. lle resp. Civil, und ein Hemde ohne Zeichen; eine alte blautuchene Mütze ss

Militair⸗Behörden werden ersucht, auf den ze. Dan⸗ mit Lederschirm. gedachte Svpothek zur Cassation 4 nenberg gefälligst vigiliren ihn im Betretungsfaflle lal⸗Erlassung, in Gemäßheit des

aften und uns gegen Erstattung der Auslagen . dei r la 1 Ea. dum g. angetragen worden,

ere Begleitung, gehörig geschlossen, überlie— ; g a . ö : Auf dem Halblehngute Christian Gottlob Gündels wegen der abwesende

zu lassen. fern zu las⸗ zu QObererinitz haftet eine Höopothet wegen zweier in dessen, sowohl

Brandenburg, den 28. August 1830. ͤ ; „Land⸗ und Stadtgericht. den Jahren 1782 und 1783 gefälli ; wor . 27 9 9. sammen 70 Mfl. gefällig gewesener, zu⸗ ehen fall

gualem ent.

Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Preußischen Staaten.

bildung; länglich; 18) Gesichtsfarbe: bleich; 19) Ge⸗ nau, als Gemeiner bei dem vormaligen Königlich zu legitimsren und ihre nier der Berwar⸗ stalt: mittel; 20) Sprache; Deutsch; 21) Besondere Sächsischen Di, , n, ven Rechten ö 7 . . 6 te. ahre 1812 mit nach Rußland marschirt und seit⸗ todt erklär und sein Vermögen denjenigen, so sich em weder zurückgekehrt, noch von seinem Leben und dazu als die rechtimäßigen Empfänger ausgemwiesen aar un⸗ Aufenthalt eine Nachricht zu erlangen gewesen. Da nun, theils um das Leben eder den Tod die⸗ Interessenten aber für präkludirt und ihrer Ansprilche, es Abwesenden zu ermitteln, theils um die . bringen, auf Edit⸗ Mandats vom 13. Re⸗ den und zu bescheinigen, darüber mit dem vember 1776, beim hiesigen Königlichen Justizamte Kontradiklor binnen sechs Wochen rechtlich zu ver— so werden, demzufolge, Amts⸗ fahren und zu beschließen, sodann aber des h . . . end J es hypothekarischen ubigers, des der Inrotulation der Akten zum rechtlichen agten David Mühlmanns, Erben und ! , 10 gr. 10 pf. beiragender Tagesei⸗ alle diesenigen, welche als Hläubiger oder aus senst der Publication des Erkenntuisseg, Suh hosna publi.

daß außerdem genannte Abwesende für

ö en werden, verabfolgt werden soll, die übrigen 6 wie der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, für verlustig geachtet werden sollen, allbier anzumel⸗ ellten den fünften Februar 1841

den sechsundzwanzigsten März isa

Familienname? Dann en berg; 2) Vorname: len, für den abwesenden David Mühlmann aus einem er f run e Ansprüche an das Vermögen des ati, gewärtig zu seyn, und haben Auswärtige zu

a. 33 fzort: Tempelfelde bei Neustadt⸗Obercrinitz, welche jedoch nebst Zinsen nach d Abwesenden und auf die betreffenden Tagezeitgelder Annabme von ried rich; z) Gebur 3 aer , —— glauben, Amtswegen bene,

walde 3) Aufenthaitgort: Brandenburg; 3) Re⸗ sicherung des vorherigen Besißers dieses Guts, Chri⸗ ju 2 654 nber 37 Jahr; 7) Größe; 5 stian Gottlob Flechsigs, schon von dessen Bater, 2. * peremtorisch geladen, Jun 2 Zoll; ) Saare; blond; 9) Stirn: frei; 19) Au⸗ ches Namens, am 17. September 1788 an des obge. den zw genbraunen; blond; 11) Augen; , 12 Rafe: ge- dachten Miülblmanns Bruder, Zacharias Mühlmannen ju rechter Gerichts jgit in oßhnsich; 13) Mund: proportlonirlich; 1) Bart: blond; aus Gommern, bezahlt worden seyn sollen.

13) Zähne: vollzählig; 16, Kinn: oval; 17) Gesichts. Desgleichen ist Johann Gottlieb Kunz von Schö⸗

, , 36 3

erson eder durch gehöri

ul'anrf, Berl m chtigte an hies ger Au za ö er . Justij⸗ Beamte daseilbsi und Ritter ꝛc. einen, sich sowohl für ihre Person als zur Geh

er adungen am Orte des Gerichts oder

ffentlich 1 16 Nähe Gevollmächtigte bei 8 e m ee, estellen.

Justijamt Wiesenburg, den 25. Juni 1810.

eph Rorig Benjamin Hacker.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeiting.

2

*. M 243. 2 3 * 2

. 6

r

Nußl. n. Pol. Schreiben aus St. Petersb. (Cinsturj des Ber⸗ ges Ararat. Unglück auf der Eisenbabn.) .

Frankr Paris. Untersuchun . der Vorgänge an der Börse. Ueber den Lamartineschen Artikel. Die Neapolitanische Schwe⸗ fel⸗ Angelegenheit. Borse.

Greunbr u. Irl. London. Drient. Frage. Verhör Lonis Na⸗ peleon's und seiner Miischuldigen. Chartisten⸗Demonstration. Bank- Projekt. Rosas sucht vergeblich Chili zu gewinnen.

Niederl. i. Batavia. .

Belg. Engl. Dampf⸗Brander“. Enthüllung der Rubens⸗Statue.

Dentsehr Rnidesnt. Leipzig. Monument. Karlsruhe. Rhein⸗ brücke bei Anielingen. Frankfurt. Korrespondenz.

Oerterr. Wien. Gesetzliche Besüimmungen in Bezug auf die Eisen⸗ bahnen.

1 Livorno.

n. Bermischtes.

Port. Nähere Details über die Unruhen in Lissabon und die Unter⸗ druückung derselben.

CGriech. Kirchliche Polemit,

Türkei. B. d. Türk. Srtnze. Der Wladika von Montenegro er⸗ klärt, die Türkei jegt in Ruhe lassen zu wollen. land. Trier. Jubiläum. iss., K. u. L. Paris. Sitzung der Atademie der Wissensch.

Anwesenheit des Herjogs von Modena.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Den Banquiers Gebruͤdern Oppenfeld zu Berlin ist un⸗

term 28. August 1810 ein Einführungs⸗Patent

auf eine durch Zeichnung und Beschreibung nachgewie⸗

sene Vorrichtung bei den sogenannten pneumatischen

Eisenbahnen, um den Längenschlitz in dem Roͤhrenstrange

luftdicht zu schließen und nach Erforderniß zu öffnen, auf Acht Jahre, von jenem Termine an gerechnet, und fuͤr den Umfang der Monarchie ertheilt worden.

Dem Fabrikbesitzer S. Dobbs zu Aachen ist unterm 28. August 1810 ein Einführungs⸗Patent auf einen an dem Reactions⸗Rade angebrachten, als neu und eigenthuͤmlich erkannten selbstthätigen Regulator zur Verengung und Erweiterung der Ausfluß⸗-Oeffnung auf Fuͤnf Jahre, von jenem Termine an gerechnet, und fuͤr den Umfang der Monarchie ertheilt worden.

Angekommen: Der Kaiserl. Russische Geheime Rath und Hofmeister, Fürst Gagarin, von Dresden. d d

Abgereist: Der Königl. Siciltanische außerordentliche 2

sandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hose, Freiherr von Antonini, nach Königsberg in Pr. ! h

Zeitungs⸗Nachrichten. Ausland.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 25. Aug. Die hiesigen Blatter pu—⸗ bliziren nachstehendes Teskript Sr. Majestaͤt des Königs Chri—

stian von Dänemark an den Akademiker, Wirklichen Staatsrath

von Struve: . „Herr Staatsrath von Struve. Mit meinem verbindlichsten Danke

Beriin, Dienstag den 1st September

H ——

Aus Tiflis geht hier die Nachricht ein: der ganze obere Theil des merkwürdigen alten Berges Ararat in Armenien sey zu Ende des Monats Juni eingestärzt. Vor dem Eintritte die— les Phänomens fand mehrere Tage hindurch in dem Innern des Berges ein dumpfes, aber in der ganzen Umgegend sehr vernehm— bares Brausen statt. Von den Ansiedelungen, die sich auf der ausgedehnten Peripherie des Berges befinden, sollen nur ein gro— ßes Dorf und ein Armenisches Kloster, ein Filial des berühmten Eischmijadsin, mit ihren Bewohnern verschüttet seyn. Man sieht

hierüber einer genaueren offiziellen Mittheilung noch entgegen.

Der Russische Geistliche Wenjaminoff, der sich an W Jahre auf unseren Kolonieen in Nordwest⸗Amerika aufgehalten, erst juüngst von dort hierher zuruͤckkehrte und während seines Aufent— halts mit beharrlichem Eifer das Christenthum unter den dorti— gen Wilden zu verbreiten suchte, 3 durch seine uͤberzeugende kehre und Unterricht zur freiwilligen Annahme desselben und zur Taufe bewoa, das Russische Alphabet für ihre Sprachen anwendbar machte, ein Wörterbuch fur den zahlreichen Kaloschen⸗Stamm bearbeitete, eine Grammatik, den Katechismus und einige Buͤcher des neuen Testaments fuͤr die Aleuten uͤbertrug, welche von unserer Akade— mie der Wissenschaften gepruͤft und approbirt wurden, giebt jetzt nachstehende Uebersicht von dem Zustande der Griechischen Kirche in den Russisch⸗Amerikanischen Kolonieen. Es bestehen jetzt vier Kirchen, in Sitka, Kadjas, Unalaschka und Atcha; an jeder ist ein besonderer Geistliche angestellt. Die aͤlteste dieser Kirchen ist die zu Atcha, sie besteht schon seit 1743; die zu Sitka ist die juͤngste, sie ward erst 1806 angelegt. Die Zahl der Christen betragt hier nach den neuesten offiziellen Berichten 10,313, unter welchen man 706 Russen, 1295 Kreolen und 8312 eingeborne Amerika— ner zahlt, die neubekehrten Christen auf Nuschehaka einbegr iffen, welches die Kg von den Kolonieen der Compagnie an den Kuͤsten der Bering⸗Straße ist. Sie zaͤhlt unter ihren Bewoh⸗ nern an 300 Christen. Alle diese Kirchen hat die Compagnie auf ihre Kosten erdauen lassen, unterhalt sie mit dem ihrer Be⸗ stimmung entsprechendem Anstande, salarirt die bei ihnen ange— stellten Diener, die zum Theil aus Eingebornen bestehen. Außer den vier Hauptkirchen giebt es auch noch an besonderen sehr ab— gelegenen Orten gleichfalls von der Compagnie aufgefuͤhrte Bet⸗ haäͤuser. Die Dienstfrist aller auf den Amerikanisch⸗Russischen Ko⸗ lonteen befindlichen Geistlichen ist, gleich wie fuͤr die auf der Halbinsel Kamtschatka angestellten, auf fuͤnf Jahre bestimmt. Die Kosten fuͤr die Hin- und Ruͤckreise der aus anderen Bezir— ken berufenen Geistlichen bestreitet die Compagnie. Die Russisch— Griechische Kirche in Amerika steht unter der Eparchie von Irkutst. Bekanntlich hat die Compagnie im vergangenen Jahrebei der sicht⸗ lichen Zunahme der Bekenner des Luthꝛrthums auch einen besonderen Geistlichen dieses Bekenntnisses in Neu⸗Archangelsk angestellt. Am feindlichsten bezeugten sich bisher gegen die Russen, wie gegen ihre Versuche, sie zum Christenthum zu bekehren, die Eingeborenen des i e nn Kontinents, vornehmlich unter ihnen die Ka— loschen ˖ Stämme. Letztere suchen noch jetzt jede Gelegenheit zu erspahen, wo fie die unsrigen überrumpeln und aufreiben konnen.

tapferer Volksstamm, der ganz unter dem Einflusse seiner Scha— manen steht. Der tiefsten Barbarei, Unwissenheit und den Irr⸗ lehren der Vorväter mit dem Fanatismus anhängend, hassen sie alle Neuerungen, die auf Einfuͤhrung der Civilisation, Sitten⸗ Milderung und Christenthum hinzielen. Herr von Baranoff

zeichnete sich bei der mehrjährigen Verwaltung der Kolonie als

einer ihrer energischsten und umsichtigsten Direktoren aus. Er

hielt die uns feindlich gesinnten Voͤlker des dortigen Kontinents

in steter Furcht und Achtung fuͤr uns.

Vorgestern um die Mitternachts-Stunde hatte ein bedeuten⸗

des Ungluͤck auf unserer Eisenbahn statt. Die Direction hatte

am Morgen dieses Tages wiederholt den Zarskoseloschen Maschi—

für die Uebersendung Ihrer werthvollen Schrift über den Halleyschen Kometen, wie auch für Ihre dieselbe begleitenden interessanten Mit— theilungen vom 22. März d. J. sende ich Ew. Excellenz das Comman⸗ deur⸗Kreuz des Danebrog⸗-Drdens. Ich bitte Sie, in der Verleihung dieser Decorgtion einen Beweis zu sehen, daß die Borliebe meiner Verfahren für die Astronomie sich auch auf mich vererbt habe, und daß ich, auch hierin dem Beispiele meines verewigten Vorgängers fol⸗ gend, diese erhabene Wissenschaft in dem was von mir abhängt, schüz⸗

. und fördern werde. Es gereicht mir zur größten Freude, die Ver⸗

ienste unseres trefflichen Konferenz⸗Raths Schumacher von Ew. Ercel⸗ lenz so vollständig und gemüthlich anerkannt zu cher und gern werde ich ihm erlauben, die großartigen Anstalten, die unter Ihrer Leltung

blühen, zu besuchen, an deren Ausbildung Sie ihm einigen An—

theil einräumen. Ich wiederhele Ihnen, Herr Staatsrat 3 druck meines verbindlichsten Dankes und 22 . k ner Hochachtung Ew. Excellenz gewogenster

63. ,, den . 184. Christian k.“

ußer unserem Struve haben noch die Astronomen Gauß

und Bessel i. irn, a st ö

Durch Kaiserl. Ukas voin 2ten (läten) d. M. ist dem Nea— politanischen Gesandten in Paris, Herzog von Serra ⸗Eapriola, eine Frist von zwei Jahren bewilligt worden, um die von seiner Mutter ererbten Guͤter in Rußland verkaufen zu können.

St. Petersburg, 25. Aug. Lange hat in den meisten unserer gebildeten und woissenscha ichen Gre. lein Todes⸗ fall eine so allgemeine Theilnahme gefunden, als das am 16ten d., nach einem Köankenlager von wenigen T

Staarsraths Collins. Die seinem Andenk Liebe sprach sich in der ungemein zahlreichen er reef , aus, die der Bestattung seiner Hülle am 22sten d. in unserer lutherischen Hauptkirche zu St. Perrt beiwohnte. Trauer,Feier erschienen der Patton der Kirche, Pri eter von Oldenburg, die Akademiker, die bei der 53 ichen Familie angestellten Erzieher und Lehrer, die Lehrer und Zögiinge der hiesigen Deutschen Hauptschule zu St.

stand

2 . Sta te- Veamitg ö. mte e ganze Versammlung dem Sarge zu Fuß bis

Rr hof au Enn senf⸗ z 4

nisten Robert Maxwell, einen Englaͤnder, proveniren lassen, sie wurde um die gedachte Nachtstunde ausnahmsweise einen beson— deren Train von hier nach Zarskoje⸗Selo als besonderen Succurs fuͤr die Passagiere, deren Frequenz diesmal überaus zahlreich war, abgehen lassen. Herr Maxwell hatte diese Weisung ganz verges⸗ sen, fährt um die angedeutete Stunde mit einem Train von 18 Wagen aus Zarskoje⸗Selo ab und ohne, wie es ihm befohlen war, auf dem bewußten Punkte anzuhalten, um die von hier ihm entgegenkommende abzuwarten. eide Trains stoßen auf der Iten Werst von Petersburg so heftig gegen einander, daß von beiden drei Waggons ganz zertrümmert und drei andere bedeu— tend beschaͤdigt wurden. . Menschen kamen bei diesem Un— falle ums Leben, 21 wurden mehr oder minder verletzt, von die— sen sechs sehr bedeutend. Schon heute wird die Eisenbahn wie— der befahren. Der Engländer Maxwell ist dem Gericht uͤbergeben.

Frankreich.

Paris, 25. Aug. Die nachhaltigen Beschwerden der Jour— nãle über die standalösen Intriguen gewisser Börsen⸗Spekulanten haben die Regterung endlich veranlaßt, einen ernsten Schritt in dieser Sache zu thun. Der Moniteur parisien sagt heute: „Der Großsiegelbewahrer hat dem General- Prokurator Befehl gegeben, uͤber die Thatsachen, welche sich in den letzten Tagen an der Boͤrse zugetragen haben, eine gerichtliche Unter suchung an—

en Tagen in Folge eines hin 4 . Schlagflusses ersolgte Ableben des . 1 .

Veil dieser längere

Petri, denen der Verstorbene acht Jahre hindurch ein würdiger vaerlicher V. wesen war, nächstdem viele namhafte hlesige Gelehrte,

Nach dem Todten⸗ ungeheure Summen gewonnen.

zustellen.“ Der General Prokurator hat schon heute einem Instructionsrichter den Auftrag gegeben, die Untersuchung sogleich zu beginnen. Man erinnert sich bei dieser Gelegenheit des Vorfalls mit dem Lord Cochrane, der sich in London im Jahre 1811 ähnliche andver, wie die, welche man jetzt in Paris verschiedenen Per— sonen vorwirft, zu schulden kommen ließ. Er ließ damals eit vor dem wirklich eingetroffenen Ereignisse einen mit 8 Pferden bespannten und mit weißen Fahnen verzierten Wa— gen mitten in der City ankommen, und durch angebliche Franzö— sische Offiziere verkünden, daß Napoleon von den Verbun— deten aufe Haupt geschlagen und entthront worden ware. Der Admiral Cochrane hatte durch die Fluctuationen an der Böͤrse Das Londoner Börsen Comite annullirte indeß alle Geschäfte, die nach Ankunft jener Nachricht gemacht worden waren; Lord Cochrane ward verhaftet und zu

Sie sind ein bis jetzt noch völlig unbezwungener und ausnehmend

einer starken Geldstrafe, zu einjährigem Gefangniß und zum Pran⸗ ger, welche letzte Strafe jedoch erlassen ward, verurtheilt. Im ersten Au⸗ genblicke scheint es, als ob eine Untersuchung, wie die in Paris angeord⸗ nete, sehr schwierig seyn und kaum irgend ein Resultat haben werde. Wenn man aber weiß, daß die Wechsel⸗Agenten gezwungen werden konnen, ihre Buͤcher vorzuzeigen, und daß derjenige, der nicht be⸗ stimmt andeuten kann, für welche Personen er seine Geschäfte gemacht hat, einer starken Strafe unterliegt, so durfte man doch leicht den Urhebern der luͤgenhaften Geruͤchte, die verbreitet wur⸗ den, auf die Spur kommen.

Die Presse fuͤhrt diejenigen Gesetzes⸗Stellen an, welche sich auf Bestrafung der Agiotage beziehen, und enthalt gleich darauf folgenden Artikel: „Man sagte gestern Abend, daß Herr Dosne, Schwiegervater des Herrn Thiers und General-Einnehmer des Nord⸗Departements, Paris verlassen und sich nach Lille begeben hätte. Diese Abreise, die durch die Aeußerung eines Deputirten, in dem Salon des Conseils⸗Praͤsidenten selbst, veranlaßt worden waͤre, giebt Stoff zu Auslegungen, die wir zu wiederholen An⸗ stand nehmen.“

Der vormalige Polizei⸗Praͤfekt und Deputirte, Herr Baude, ist vorgestern in Paris mit Tode abgegangen.

Die ministeriellen Blätter behandeln den Artikel des Herrn von Lamartine mit der größten Verachtung. Keines von ihnen theilt auch nur einen Auszug aus demselben mit. Der Consti—⸗ tutionnel äußert sich in folgender Weise: „Herr von Lamar⸗ tine hat uͤber die orientalische Frage einen ungeheueren Artikel publizirt. Der beruͤhmte Schriftsteller unternahm vor einiger Zeit eine pitoreske Reise nach dem Orient und seitdem hat er es sich zur Aufgabe gestellt, uns in die Kenntniß jener feenhaften Gegenden einzuweisen. Anfaͤnglich hatte die Rednerbüͤhne das Monopol seiner Gruͤbeleien und Träumereien. Unsere prosaische und bürgerliche Deputirten⸗ Kammer fand aber nur wenig Ge— schmack an den Elucubrationen des Dichters, und hielt sich, nach⸗ dem sie den Glanz seiner Sprache durch Beifall belohnt hatte, ganz einfach an die Wirklichkeit der Thatsache. In der Depu—⸗ tirten⸗ Kammer mit Verlust zuruͤckgeschlagen, flüchtet sich Here von Lamartine in die Presse; sein Artikel ist nur eine neue Auflage seiner Reden, mit Hinzufügung von neuen Schmähungen gegen das Kabinet vom J. Marz. Herr von Lamartine hat gegen Alles, was geschehen ist, ganze Strome Pindarischen Unwillens in Bereitschaft; hatte er es anders oder besser gemacht? Er entwickelt dieses Mal eine Art von Plan zur Beilegung der orientalischen Frage. Aber derselbe verräth eine seltsame Politik von Seiten der Friedens ⸗Partei. Wenn wir die⸗ selbe befolgten, so wuͤrden wir statt eines möglichen Krieges einen gewissen, unvermeidlichen und dabei laͤcherlichen und albernen Krieg haben, einen Krieg ohne Vortheil fur Frankreich. Nach⸗ stehendes ist sein Plan; man lese ihn und frage sich dann, ob es selbst einem Dichter erlaubt ist, sich in diesem Grade uͤber den ge⸗ sunden Menschenverstand lustig zu machen.

Ich würde meinem Lande rathen“, sagt Herr ven Lamartine selbsi eine vermittelnde bewaffnete Stellung anzunehmen, in Syrien Truppen zu landen, die kriegerischen, christlichen und für Frankreich ge⸗ stimmten Völkerschaften um die Franzjösische Zabne sammeln, die Unad⸗ hängigkeit Spriens unter der Oberherrlichkeit der Pforte und unter der

Bürgschaft Frankreichs proklamiren, Mehmed Ali nach Aegopten zurücktrei⸗

ben und einen Kongreß in Wien verlangen. Wenn dieser Kengreß,

den man uns nicht verweigern kann, sobald wir uns in Svrien fest⸗

gesetzt haben, eröffnet wäre, so würde ich zu Desierreich sagen: Wir

Beide sind die natürlichen Vermittler in der orientalischen Frage; Rus

land kann keinen Schritt gegen Konstantinopel thun, wenn ibr es von den Ufern der Donau aus verwehrt; England kann keinen Wann nach Aegvpten bringen, wenn wir, von Svrien aus, es verbindern wellen Niemand kann der Frage mehr Gewalt anthun. Unterhandeln wi daher, und begründen wir die Verhältnisse im Orient auf friedliche Weise.“ .

„Dergleichen Dinge“, fuͤgt der Constitutionnel hinzu, „lassen sich nicht eroͤrtern, und Niemand im Publikum wird sie ernstlich nehmen. Herr von Lamartine hätte sie wahrhaftig in Verse bringen sollen, wie es ihm der, National“ schon gerathen hat.“

Das Journal des Debats enthalt heute einen Artikel, in welchem es die Zwangs⸗Maßregeln beleuchtet, die in Folge des Londoner Traktats gegen den Pascha von Aegypten ergriffen werden koͤnnen. Es giebt zu, daß eine Blokade der Sprischen Kuͤste und des Hafens von Alexandrien moͤglich und leicht zu bewerkstelligen sey, daß aber eine solche Blokade bestimmt kein Resultat liefern wuͤrde. Wenn selbst eine Blokade ven Landern, die wie Mexiko und die Argentinische Republik ihren Haupt ertrag aus den Zoͤllen zögen, in Jahren kein Resultat geliefert hätte, so sey dies um so weniger bei einem Lande zu doffen, welches alle Gegenstaͤnde seiner Consumtion seldst derverdernae und dessen Zollertrag verhältnißmäßig ein sebr geringer fer. Der einzige Nachtheil der Blokade würde Enzland trensen weledes seine schnelle und regelmäßige Verdindung mit Ostindten dadared verliere. Man muͤse also nothwendig die Blokade durcd ern System aktiver Operationen vervollstandigen. Nier sucht das „Journal des Debats“ zu deweisen, daß Merandrzen nad dee Kuͤsten von Syrien von der Seesertt uneimnedmdar gemacht wor- den wären, daß aber dagegen Idradim Pascda sich leicht Ren stantinopels bemächtigen könne wenn man ncht vor jeder ande ren Demonstration eine Russische Armer zum Scdude ven Ron. stantinopel herbeirufe. Mit diesem Ausczwruche Reheßt das „Journal des Dedats“ seinen Artikel, verkennen ist.

Der Constttutidnnel meldet dente, daß dee Neadelttan⸗ sche Schwefel · Angelegendeit nun idre vollstandaae und den rtede Lösung erhalten dade, indem von dem Könsge deider Shäken der Compagnie Taix eine durchaus gendaende Ent ädes uns dewe dre worden sey. Die Deendtgung dee ser Angelesenderr Wer der genannte Blatt dinzu gereicht dem Cdarakrer des dare re, Neapel eden lo zur Edee, wie die Fentrakett, deR == rechten Auspeuüchen Englands entgegenassent det =. zuletzt, Angesichts einer Flotte, die derer dar 3—

in Brand zu stecken, die ibm ansedotene Ver merten 0 dar ne den , asebarn, hans de, Rea, ,

dessen Adstcht nacht za

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