1840 / 246 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Pascha sich den Forderungen der Mächte widersetzen zu scheine, wird man ohne Zweifel Mittel 9 bal 6 wohner mit dem, was ihnen sehlt, namlich mit Waffen und Munnion, zu versehen. Ein Volk, das die Seg— nungen der Unabhängigkeit kennen gelernt und die Früchte seines Fleißes in Ruhe genossen hat, wird sich niemals dem eisernen ** des Pascha's unterwersen. In dem Augenblicke, wo diese Verabewohner hören, daß die vie? Mächte sich gegen Mehmed 2 erklärt haben, werden sie Alle von einem Geiste beseelt seyn. Wenn die Blokade den Pascha verhindert, mit Syrien zu kom— ani it en, so wird das dortige Volk sich bald seiner Unterdrücker entledigen. Während die Times eine Zeit lang in der orien—⸗ alischen Frage sast enischieden auf die Seite des Ministeriums nimmt sie gerade jetzt, wo es sich um die Ausfuͤhrung des ondaner Traktais handelt, wieder einen ganz anderen Ton an und spricht fortwährend die Besorgniß aus, daß man durch je—⸗ nen Traktat nur Rußland in die Hände arbeite. Man glaubt indeß aus dieser neuen heftigen Polemik gegen das Ministerium en ineh men 7 können, daß eine Kollision mit Frankreich nicht mehr befuͤrchtet wird, so daß die Tory Blatter, nachdem diese Gefahr vorüber wäre, es nun nicht mehr fuͤr unpatriotisch hiels ten, gegen die eigene Regierung zu Felde zu ziehen. So macht das genannte Blatt mit Hinsicht auf die von der „Morning Chronicle“ gemeldete Absendung von Sh00 Sewehren von Malta * Bewaffnung der Sprischen Instirgenten und der beschlossenen Blokade der Syeischen Kuͤste bemerklich, daß man dadurch die Sy⸗ rier nur neuen erfolglosen Kämpfen gegen die Uebermacht aus— setze und durch die Blokade die Handels- Geschäfte des Pascha s und seine Einnahmen nicht schmaͤlere, da man eingestandenermaßen nur eine sogenannte militairische, den Handels -Verkehr nicht tref—⸗ sende Blokade beabsichtige. Daß der Pascha gleich nachgeben werde glaube man gewiß selbst im auswärtigen Amte nicht; da er nun aber Arabien aufgegeben, so habe er in Syrien und Ae, gypten nicht weniger als 150, 000 Mann konzentrirt, die man um *. weniger leicht werde bekämpfen konnen, da jetzt das alljährliche Stzigen des Nils eintrete, welches die Operallonen wenigstens 2 Aegypten sehr erschwere. Dabei komme es noch darauf an, 2 der Pascha sich fuͤr einen Defensiv. oder Offensiv / Krieg er⸗ 6 und der letztere scheine ihm noch größere Vortheile zu ver⸗ 23 2 als der erstere, da es ihm nicht schwer fallen koͤnne, ganz = ein⸗Afien vom Taurus bis lum Bosporus zu besetzen. Wer an nde den Gewinn aus der Sache ziehe, sey nur das St. Pe— tersburger Kabinet. Schon jetzt freüe es sich, daß es die Allianz . England und Frankreich gesprengt, schon jetzt mache man n St. Petersburg kein Geheimniß daraus, daß man den Trak— Ut nöthigenfalls allein zur Ausführung zu bringen beabsichtige. Was die obige Behauptung in Verreff der Macht Mehmed Als anbetrifft, so wird diese von ministeriellen Blaͤttern als sehr uͤber— trieben dargestellt. Nach ihren Korrespondengen aus verschiede⸗ nen Theilen der Levante beliefen sich die bei Warasch konzentrir⸗ ten Aegyptischen Streitkraͤfte nur auf 26, 060 ann; Selim Pa⸗ 2 000 Mann, Osman Pascha eben so viel unter seinen efeblen; in St. Jean d Acre ständen 12, 000, in den ubrigen sesten Plätzön etwa Sod09. Dazu kämen noch etwa 10. 0 Mann irregulaire Truppen. In einer Korrespondenz wird auch berich- 9. es warden 10 Russische Linienschiffe aus dem * en deere erwartet, um zu dem Euglischen Geschwader zu stoßen. Der Tour ter, der jetzt unter den Toryblärtern fast am leidensschaftlichsten gegen die auswärtige Politik des Ministeriums auftritt, stimmt der „Times!“ darin vollkommen bei, daß es nur von Mehmed Au abhaͤnge, die ganze Welt in Allarm zu bringen, und spricht zu⸗ gleich die Ueberzeugung aus, daß, wenn Rußland erst zu einer bewaffneten Einmischung veranlaßt würde, nicht allein Konstanti⸗ nopel, sondern auch Syrien und Aegypten in dessen Hände fallen durfte. Zur Bekräftigung seiner Ansicht theilt dieses Blatt ein langes Schreiben aus Paris mit, welchem es einen Platz unter seinen leitenden Artikeln anweist, und dessen Verfasser, wie der „Courier“ bemerkt, eine höhere Stellung einnahme, als die ge⸗

wöhnlichen Zeitungs⸗Keorrespondenten. Es wird darin zwar der

Krieg für wahrscheinlich, die Lage der Dinge aber doch fuͤr sehr nen und das verweilt a ten fie ben Meere abgesendeten ift 22 . . 29 35 . am 2ten d. M. in Gibraltar mit 3 ässern Pulver an, sedes auf ECventualiten vorbereiten zu wollen. Frankrrich habe die Ge⸗ 3 Fässern Pul led der

„Inder ist mit einer unter weges. „Vanguarde!“, Detaschements der Artillerie und Marine⸗Soldaten

verwickelt gehalten, denn der Pascha von Aegypten dereite u cnergischem Widerstande gegen die 1 4 Mächte vor. Werde nun Frankreich dieser wirklichen oder ein, bildeten Beleidigung seiner Nationalwürde ruhig zusehen? rankreich habe nie gesagt, daß es sich jenen Maßregeln widersetzen werde, sondern nur erklärt, sich rüsten und

legenheit wahrgenommen, um seine Aushebungen zu beschleuni⸗ gen und eine stärkere Seemacht im . als Großbritanien daselbst aufweisen konne. Es * nicht, daß es lpsschlagen wolle, geb aber Lord Palmerston zu verstehen, daß es zusehen wolle, mit allen nöthigen Mürren versehen, um sich mit England in einen Kampf auf Tod und Leben einzulafsen, so= bald seine eigenen Interessen es erfordern sollten. Darin liege die Gefahr und die Thorheit der Palmerstonschen Politik, daß Frankreich ein passender Vorwand zur Organisation einer See⸗ macht gegeben worden, was wiederum neue Anstrengungen fur England nach sich ziehen müsse. Wenn Pitt so große Anspruͤche an die aschen der Engländer gemacht, so habe er wenigstens einen faß⸗ ; lichen Zweck im Auge gehabt. Lord Palmerston könne hingegen seinen Zweck nicht erreichen, ohne das Eurobatsche Gleichgewicht zu zerstoren. Eline bloße Blokade werde den Vice⸗ König nicht zur 1 fung zwingen; das vermöge nur eine Russische Armer in Klein⸗ Asien. Bird. aber Rußland seine Truppen auch nach dem Siege Uurückberufen? Und wenn es dies wollte, würde die Griechische völkerung, welche die Hälfte des Tuͤrkischen Reiches bilde, sich nicht in die Arme Rußlands werfen? Auf der anderen Seite werden die Nachtheile hervorgehoben, welche die Spannung mit Frankreich für Großbritanien und das ganze westliche Europa haben müsse. In dieser Beziehung sey die offentliche Meinung in den Departersents noch starker als in Paris, und die Franzo— sen fingen an, die Unmöglichkeit einer Allianz mit Großbritansen einzufehen und sich an den Gedanken einer 2 Al⸗ lianz zu gewöhnen. Gemäßigter und besonnener Außert sich ein anderes Tory Blatt, der Standard, der bekanntlich fuͤr ein Or⸗— gan des Herzogs von Wellington gilt. Es ist schon , . worden, daß er Mehmed Ali nicht den geringsten Erfolg in sei= nem Widerstande verspricht, und auch ein Zerwärfniß zwischen England und Frankreich wird jetzt von diesem Blatt als durch— aus un wahrscheinlich betrachtet. Dabei kann jedoch der Stan dard“ nicht umhin, zu bemerken, daß es nicht an dem Premier⸗ er und an der Presse Frankreichs liege, wenn es nicht zum Kriege komme, sondern daß man dies hauptfächltch der wuͤrdigen Haltung der Englischen Presse, den Französischen Fanfaronaden Jegenüber, zu verdanken habe, indem man England zwischen der Fran zs sischen Nation einerseits und ihrem Minister und Journalismus andererseirs wohl zu unterscheiden wisse. Man habe dem Fran⸗ zoͤsischen Volte nstaründe vorgelegt, und zwar in einem io achtunggvollen und ernsten Tone, daß dasselbe der freundschaft⸗

sion a tannia“ von 120 Kanonen wird in Portsmouth segelfertig ge— macht, der „Vanguard“ van é Kanonen erwartet nur noch eine Anzahl Matrosen aus Irland, um sogleich nach dem Mittelmeer abzugehen, der Pembroke“ und der „Illustrieus“ von 72 Kano—

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gewiß seyn könne; mathabe die Franzesen fühlen sassen,

daß ihre Ehre und Wfahrt den Engländern nächst ih—

Ser eigengn am Herzen ge. Hatte man statt dessen den

Ton der Partser Preffe ngeahmt und das Englische Volk in

Aufregung versetzt, so wu keine menschliche Weisheit Europa

vor der Geißel eines verdlichen Krieges haben bewahren koͤn=

nen. us einer Aeußerl des ministeriellen Globe möchte

man uͤbrigens fast schließen fen, daß die neulich in der, Morning

Chronicle! enthaltene Ang! von neuen Instructionen des Herrn

Gutzot, die eine Auftechtecktung des Siatus quo im Orient zum

Zwecke haben sollten, nich anz ungegruͤndet sey, und deß das

Englische Kabinet, was ü Stellung der Worte in der Chre— ntele, zweifelhaft ließ, ur gew issen Garantieen von Seiten

Frankreichs nicht abgeneigthiene, auf einen solchen Vorschlag einzugehen. Der „Globt bemerkt namlich mit Hinsicht auf nen Artikel des „Journq zes Debats“ daß in der That eine Vertagung der Entscheidundes orientalischen Streites das Ein⸗ ige wäre, was vielleicht eingt werden konnte. Das genannte

latt fügt hinzu, daß england durchaus kein Vergröße— rungs / Interesse an diese sreitfrage knuͤpfe, daß es aber eben so sehr das Interesse habe sich allen Vergrbßerungs Absichten anderer Mächte zu widersch. Englands Interesse erheische es ferner, das Aufgeben Des folgten Systems so lange als mög- lich abzuwehren und einen kiedlichen Verkehr des Orients mit dem Oecident zu eröffnen. Dies sed auch die wohlverstandene Politik eines jeden Staate der Frieden und Handel als die Quelle der Wohlfahrt betrote. amentlich hätten die Deut— schen Staaten ein besonder , Interesse dabei, daß die alte kem, merzielle Thätigkeit im Oriei wieder belebt werde. Der „Globe“ fuͤhrt hierbei die Bemerkunen eines Morgenblattes an, worin gesagt wird, daß durch dierntdeckung der Fahrt um das Vor— gebirge der guten Heffnunqutd die Siege der Tuͤrken Aber die Staaten des Mittellandischẽ Meeres das kommerzielle Leben in Wien, Augsburg, Prag, Näiberg, Krakau erloschen sey, und daß England die Verbindüngs⸗Knäle, welche sruͤher Wohistand auf dem Kontinent verbreitet htten, wieder zu ersffnen gedächte. Mehmed Ali, bemerkt der „(lobe“ ferner, sey mit all seiner Ge, wandheit ein halbbarbarische Tyrann, und das genannte Blatt beruft sich dabel auf die Adrsen vom Libanon (s. den Art. Tu kei), die hinlaͤnglich sein Povinzial⸗Regierungs⸗System bezei neten. Die einzige Frage ses nur, ob Handels, oder Eroberung Absichten das Uebergewicht rhielten, und hierauf beruhe de Frieden der Welt. Das gennnte Blatt kömmt bei dieser Gel genheit auch auf die Ansichtn des Herrn Lamartine über di orie ntalische Frage * spreche und sagt: „Es ist allerdings zu vi; Phantasie in denselben, um sch von ihnen praktisch leiten zu la sen, diese aber ist, wenn nun es recht betrachtet, das Einzig wodurch wir zu einer Einsiot in die duͤstere Zukunft der orien e n, . gelangen knnen. Der Flug der Einbildung, raft de orientalischen Boden aus geiommen worden und auf Lekalein« drucke begründet. Wenn er irrt, so ist es wohl hauptsaäͤchlich, weil er seine Aussichten allzu ehr in eine ferne Zukunst ausdehnt, und Vorsichtsmaßregeln angielt, die nicht durch die Ersordernisse, durch die Politik, oder die Anspräche der Gegenwart gerechtfer⸗ tigt werden, obschon sie aus dem langsamen Fortschritt der Jahre oder Zeiten hervorgehen könnten, oder auch nicht.“ in Pariser KRorrespondent der Times behauptet, daß

err Thiers gegen die „Prelse“ klagbar wer den wolle, weil die⸗ selde gesagt, . anz Retegotdtui en Franteich auf einen

bloßen Sch windlerkniff hinaus laufe. 8

Aus Portsmouth wird gemeldet, daß in allen Seehäfen sehr 61 Matrosen geworben würden, und daß noöͤthigenfalls ein Aufgebot an pensionirte Matrosen ergehen solle, die ihre Pen-

erhalb des Die „Bri⸗

reenmwich⸗ Hospitals verzehren.

ortsmouth, die „Caledonia“ von 120 Kanonen Calcutta“ von Sa Kanonen in Plymouth un—

eraster werden. Die Masse der während der letz. r Gibraltar und dem Mittelländischen Nunition und anderer Kriegs- Veduͤrfnisse

Das Transportschiff Numa“ langte schon

llen in

3 , zu 210, 000 Ladungen, da 1 1Psd. S Unzen zu adung für einen Zweiunddreißigpfünder hinreichen. Der ahnlichen Fracht nach dem Mittelmeere Dle Fregatte „Inconstant“, welche, gleich dem nach dem Meittellandischen Meere mitnehmen soll, hat außer an deren Kriegs ⸗Vorräathen 409 Faͤsser voll scharfer Patronen am Vord; jedes Faß enthält 899 Patronen. Das Dampfschiff „Ve— suvius“ hat dem Capitain Gray mit einer Abtheikung Marine, Soldaten nach Southampton gebracht, und das neue Dampsschiff „Oriental“ geht mit einer Abtheilung des isten Linten⸗Regiments am 1. September nach dea Aeghptischen Gewassern ab. In der Tim es ist von einer großen Erfindung die Rede, welche das ganze Wesen , , e. verändern wurde (vermuthlich die Brander, von denen neulich ein Belgisches Blatt erzählte), die aber von den Lords Melbourne und Minto zurücksewiesen wor⸗ den sey, obgleich zwei alte Admirale dieselbe geprüft und sehr mer gefunden hatten. , .

em a, , ist zu seinem Geburtstage von einer Deputation der Londoner Goldschmiede⸗Innung das Ehren ⸗Patent als Mitglied dieser Compagnie überreicht worden. Gestern wurde Se. Königl. Hoheit auch als Ehren-Mitglied in die reiche In⸗ nung der Fischhaͤndler aufgenommen, und dann begab Höchstder⸗ selbe sich in die Gutldhall, wo er das Burgerrecht der City em— pfing. Dem ihm zu Ehren von der Londoner Muntzipal-Corpe— ration veranstalteten Diner hat der Prinz jedoch nicht beigewohnt. Der Herzog von Cambridge, der hier . Stelle vertrat, ent⸗ schuldigte ihn auf eine Weise, die einiges Gelächter erregte. „Prinz Albrecht“, sagte der 23 nach dem Bericht der Times, „hat vor kurzem, wie Sie wissen, ein sehr schoöͤnes Madchen geheirathet, und Beide lieben sich so sehr, daß sie nicht von einander lassen wollen. Gewiß werden Sie ↄlso den Prin⸗ en gern entschusdigen, und es wird wohl kein Herr und keine ame hier seyn, die es ihm nicht verziehen, daß er jener Gesell⸗ schaft den Vorzug giebt.“ : J Die HofZeitung meldet die Ernennung des Baron Sy.— denham CPouleit Thomson zum Gouverneur von Kanada. Ver muthlich wird diese Ernennung bloß deshalb neu bestätigt, weil die beiden Tanadischen Provinzen jetzt in eine vereinigt sind. Von dem Obersten Walefieid, der als Agent der Neu See ländischen Compagnie Lach Neu. Seeland abgegangen ist, sind Depeschen vom J. Aprũ Hier eingegangen. Sie melden, daß der die erste dert zu erbauende Stadt, deren Name an⸗

lichen Seshle und der Aufrichtigkeit des Englischen Volkes

latz fur ang kee und späterhin Wellington seyn soll, bereits aus

Herrn von Lamarine ist denn doch wenigstens vom

gewählt ist. Sie liegt an einer Bal, Lambton⸗Harbour genannt, die sich auf der Westseite ven Port Nicholson befindet. Die Ke— lonisten hegen die beste Hoffung von ihrem Unternehmen und sind bereits durch mehrere Schiffe von Sydney und Port Phi— lip in Neu-Holland besucht worden. Die in der neuen Kolonie errichtete Zweig Bank der Australischen Unione Bank war in vol⸗ ler Thätigkeit und die zweite Nummer der „Neu Seeland Ga⸗ zette“, deren erste Nummer vor Abgang der Kolonisten in Loen— don erschien, ist am 11. April ausgegeben worden.

John Thorogood, der bekanntlich wegen Nichtzahlung von 3 Shilling 6 Pence Kirchen- Steuern seit länger als einem Jahre im Gesangniß sitzt, hat endlich wider seinen Willen die Freiheit erhalten, indem seine Freunde die rüͤckständigen Steuern nebst aufgelaufenen Kesten, zusacnmen gegen 80 Psd., fur ihn bezahlt haben.

Die beiden diessghrigen zu Gunsten der Ponnischen Fluͤcht⸗ linge in London veranstalteten Feste haben einen so gerinzen Er⸗ trag geliefert, daß noch eine Subscription k Gunsten derselben eröffnet worden ist. Auf der Liste der Subskribenten stehen oben an Lord Palmerston und Herr Guizot. 6

Ven den Ministern ist in diesem Augenblick nur der Mar— quis von Normanby in der Haupistedt auwesend. Lerd John Russell's Anwesenheit in Edinburg wird kurch ein Effentliches Diner, welches ihn die liberalen Wahl Comite's geben wollen, gefeiert werden. = ö Der Marquis von Lavalerte ist mit Depeschen der Franzk— sischen Regierung an Herrn Guizot hier eingetreffen. 3

Von einem geachteten Liverpooler Tausmann, Robert Ja⸗ mieson, ist ein Schreiben an Loro John Russell gerichtet werden, um gegen die Erpedilen nach dem Niger, so berhaupt gegen die Begrhludung von Kolonieen an der Afrikanischen Westüste, als fruchtlosen Kostenaufwand, zu protestiren.

Vorgestern früh haben hier drei Feuersbruͤnste stattgefunzen, die einen Schaden von To, 069 Pfd. St angerichtet haben sollen.

Das Engusche Kauffahrteischiff „Windermere“ ist auf seiner Fahrt von Kalkutta unterm ten Grad N. B. und 23 sten Grad W. L. von einem Spanischen Freibeuter überfallen und seineg Bugspriets und mehrerer Effetten beraubt worden.

Die Irländischen Repealer haben, um sich kenntlich zu machen, eine besondere Kleidung angenommen, welche in einem Reck von

weiß und schwarz gesprenkelter Farbe, was auf Salz und Pfeffer

hindeuten soll, mit sammetnem Kragen und sogenannten Repeal⸗ Knöpfen besteht. O Connell selbst soll diese Uniform bereit? an, gelegt haben. Uebrigens scheint O Connell doch noch nicht offen mit dem Ministerlum brechen zu wollen, denn in einer der letztmn u Dublin gehaltenen Repeal Versammlungen wurde auf seinen . beschlossen, daß jedes Mitglied der Repea! Association sei⸗ ner Verpflichtung als Repealer entbunden sey, sobald es sich um einen Parlaments- Sik bewerbe, und so lange das jetzige Ministe⸗ rium bestehe. Als ein Argument sur die zu bewirkende Auflbsung der Union zwischen England und Irland führte O Connell lich unter Anderem an, daß ja die Englische Regierung 2. eine noch entschiedenere Trennung, nämlich die Losreißung alens von Holland, unterstuͤtzt habe. Q Connell weist mit großer Genugthuung darauf hin, daß der Reveal. Verein nach seiner neunten Versammlung schon 10,009 Mitglieder zähle, während die katholtsche Association, durch welche die Emancipation bewirkt worden, nach 25 Versammlungen erst 209 Mirglteder gezähit habe. Auf den Namen „der Vefreier“ will er so lange verzich⸗ ten, bis wieder ein Irtändisches Parlament versammelt sey; dann solle man jenen Namen dereinst auf seinen Grabstein setzen. Vorgestern Abend hat der Agitator in Liverpool die angekündigte Repeal-Versammlung gehalten, der jedoch kein einziges bedeuten des Mitglied der Reform- Partei beiwohnte, obwohl der Saal gedrängt voll war. O Connell setzte den Versammelten in einer langen Rede die bekannten Zwecke seiner Agitation wieder sehr weitläuftig aus einander.

Nieder lande.

Aus dem Haag, 30. Aug. In der gestrigen Sitzung der weiten Kammer ließen sich abermals 1 Mitalieder über die eraͤnderungen des Grundgesetzes vernehmen. Diesmal war die große Mehrzahl, namlich 16, far die Regierungsvorschläge, wäh⸗ rend nur Einer entschieden dagegen sich aussprach und zwei ihr Votum sich vorbehrelten. Im Ganzen haben bisher a3 der das Wort gefuhrt.

gen mehr oder weniger dafür, so daß sich doch eine ziemlich ansehnliche Masorttät für Annahme derslben heraus zustellen scheint. Die Zahl sammilicher anwesender Mitglieder betragt 166.

Amsterdam, 20. Aug. (L. A. 3) In vergangener Weche hat der Staate ⸗Prokurater beim Gericht zu Amsterdam seinen Bericht über den Prozeß des Tilgungs⸗Syndikats gegen die, So⸗ cite göncrale“ zu Bruͤsser erstattet. In dlesem Berichte wird . der Charatter beider Finanz-Instüute (iner genauen Pruüͤ⸗ ung unterzogen. Es wird darin gesagt, daß, or wohl das Til⸗ gungs⸗Syndikat kraft eines Gesetzes die vormalige Tilgung ⸗stasse erset und die Finanz- Geschaäfte der Niederlande besorgt habe, es doch keinesweges eine Körperschaft des Staate gewesen sey, noch weniger mit dem Staats scha identifizirt werden könne. Tilzungs⸗Syndikat sey eine fur sich selbst bestehende Anstalt gewe— sen, was schon daraus hervorg-he, daß die Renten-Coupons des⸗ selben nicht mit dem Staars-Siegel versehen seyen, und salugst erst ein eigenes Gesetz beantragt worden sey, um auf den Aktiva und Passiva dieser Anstalt zu Übertragen, was üͤtzerflüssig er⸗

Staat angehsriges Institut gewesen ware. Die Sockté gen“ rale zu Beüssel hingegen sey, was auch ihre früheren Bezichun⸗ gen zum Staate seyn mochten, einer anderen Privat ⸗Anstalt ge⸗ genüber nichts Anderes, als eine gewöhnliche Bank oder Actöen⸗ Gesellschaft. Nach diesen Ertlärungen untersucht der Bericht, ob der Aufstand von 1839 und der Vertrag von 1839 ewas in

veraͤndert. Der Erstere sey eine ungesetzliche

Vertrag von 1830 habe die Natur des Tilgungs⸗Syndikats eden rechilicherweise Verordnungen

1 unverandert gelassen, da ches Instötut ins Leben gerufen sey. Die Liquidation des Syn— dikats sey nicht in dem Vertrage festgesetzt worden, wie dies sru⸗ her in den 24 Artikeln bestimmt war. Ke Art. 165 des Grund⸗ gesetzes übertrage die Entscheidung aller das Eigenthum betreffen den Prozesse der richterlichen Gewalt, und es gehe daraus her— vor, daß der streitige Fall vor die gewöhnlichen Gerichte und ine⸗ besondere vor die Holländischen gehöre. Endlich behauptet der Bericht, die bekannte Beschlagnahme se9 gültig geschehen, und die

orderung von Seiten des Lie nd n lahr erwiesen: auch

önne man heute nicht mehr mit den sogenannten Logrenten be—Q zahlen, sondern die Zahlung müsse in Baarem vor sich gehen.

ö Belgien.

werden auf diesen Schiffen eine Vergünstigung von 10 pCt. auf die Fracht genteßen.

KLantal Kunst, Abademie von Antwerpen eine neue Organisation * —23— der ihr von der Start ausgesetzten Summe auch noch

2 7 Davon waren zehn gegen sämmtliche Gesetz Entwuͤrfe, vier gegen (inen Theil derselben und die Uebri⸗

Das

Staat alle

schienen wäre, wenn die elbe schen früher - ein ausschlteßend dem

den gegenseit gen Verhaältnissen zwischen beiden Geld⸗Instituren Handlung gewesen, man könne demselben also keine gesetzlichen Folgen beilegen. Der

nur von jenen Behörden ausgehen koͤnnten, von denen ein sel⸗

erreff der Solidaritkt der Societe Zzencrale mit der Belgi⸗ . erklart der Staats, Prokurator das Gericht für mlompetent, darüber zu entscheiden.

el, 29. Aug. Mit dem hier anwesenden Nord⸗Ame— 3 , Cosden haben . von der .

einen Vertrag abgeschlessen, wonach sihrlich unterst itte Nhed: Antwerpen nach New York

st mal Dampfbote von A n nach in Gang kommen sollen. BVelgische Produkte

Einer Königl. Verfügung vom 29sten d. zufolge, soll die

Staate eine jährlich Uaterstuͤtzung von 25, 009 Fr. erhalten. Der Votschafter des Konigs der Franzosen, Marguis ven dar n, hat heute die Ehre gehabt, von unserem Könige in .

vom

neritte Audienz empfangen zu werden.

Deutsche Bundesstaaten.

Manchen, 30. Aug. (Dayer. Bl.) Der Tag der Ge— burte · und Namens Feier unseres Königs brachte auch in diesem Jahre, wie im vorigen, Veweise Königlicher Gnade und Verzei⸗ hung. Se. Majest at erließ nämlich an die sem Tage dem wegen Hochverraths verurtheilten J. G. L. Lunkenbein den Rest seiner 8 Lunkenbein war bisher noch der einzige Nichtentlassene von den dis Theiinehmer an der „jungen Germania“ Bestraften. = Auch dem wegen Majestäts Beleidigung und Hochverraths zu mehrjahriger Arbeitshaus-Strafe verurtheilt gewesenen Fr. Ernst Thein von Würzburg ist am selben Taze Begnadigung zu Theil geworden.

Leipzig, 1. Sept. Bei der immerfort guten Witte⸗ rung sind die Dampfwagenfahrten zwischen hier und Dres den undusgesetzt besucht, daher auch die Einnahme vom 23. bis 29. August 90 Rthlr. 22 Ge. beträgt, wozu 10,969 Personen 76h Rrhlr. 14 Gr. und der Guͤter⸗Trans port 2671 Rihlr. 8 Gr. 4 haben. Die Leipzig⸗Dresdner⸗Eisenbahn⸗Actien zu hg pCr. und die Magdeburg Leipziger⸗-Eisenbahn⸗Actien zu 113 pCt. gesucht. Die letztere Bahn ist vielfach befahren wor⸗ den, namentlich seit Eröffnung der Bahn nach Deßau; es ist nur zu wunschen, daß vor der hiesigen Michaelismesse alle Einrich- tungen zum Guͤter⸗Transport vollendet sind.

Die medizinische Fakultät hat vor einiger Zeit wegen Be—

setzung der Stelle des Hr. Kühn denominirt, und wie es heißt, den ö Bruder des Professor Weber hier nicht den Göttinger in Vorschlag gebracht. Derselbe hat jedoch hier weder promovirt, noch auch facultatem lesendi erlangt. 1. orgen soll das am sogenannten Schwedensteine zu Goritz bei Coswig zur Erinnerung an Gustav Adolph von 163 errich⸗ tete Denkmal feierlich eingeweiht werden, wozu viele hiesige Ge— schichtefreunde bereits heute dahin abgegangen sind. Solche Feier best tigt auch jetzt bei allen materiellen Interessen, wie richtig die Menge die hrheit des Wortes: die Weltgeschichte ist das Weltgericht, zu wuͤrdigen versteht.

Au rich, 29. Aug. Das Amtsblatt fuͤr die Provinz Ost= and enthält folgende Publication des auf den 7. Septem-

er 1819 ausgeschriebenen allgemeinen Landtages: Ben wegen S. . r. des Königs, meines Allergnädigsten Ferrn, wird den getreuen Landständen des Fürstenthums Ostfriesland nd deg Karrlingerlandes hiermit eröffnet: daß Allerhöchst gedachte Se. Königliche Majestät geruht haben, einen allgemeinen Landtag auc—⸗ schreiben zu lassen, und 4 dem Ende den unterzeichneten Landt resten von Weserbe 8 Allerhöchstihrem Landtags- Kommissarins Allgnädigst zu ernennen.“ Der Zweck dieses allgemeinen Landtags ist, den Entwurf tiner Berfassungè⸗lrfunde für die Provinjial-Landschaft des Fürsten. hum z Ostsriesland und des Harrlingerl andes, wie solcher, Auf den Grund der von einer aus Königlichen und ren der Dsi⸗ i, Landschaft erwählten Mitgliedern zusammengesetzien Kem⸗ on gemachten Ausarbeitungen von Se. Majestit em Kö—

nige beliebt werden ist, den getreuen Landständen . freien Berathung

2

nnd Abgabe ibrer Ertiärung zugehen zu lassen. zermöge des mit er⸗ . Allerhächsten Auftrades wird der Anfang des angeerduneten gemeinen Landtages anf „Mentaz, den J. September dieses Janes. biermit bestimmt, weönach die getreuen Landsiände des Fürstendums Din Friesland und des Farrlingerlandes sich zu achten haben, und zu folchen; Sandtage hierdurch berufen werden, dat sie auf demselben zu dem bemerften Zwecke und an dem Hestimmten Tage, zu Aurich in dem landschaftlichen Haufe verfassungsmäßig erscheinen, und ihre Deputir⸗ ten mit genugsamer Vellmacht absenden, unter der Verwarnung. daß. obgleich Einer oder der Andere nicht erscheinen Röchte, mit Len Köbor— samlich Komparfrten dennoch der Landtags⸗-Verfassung und den Rech. ten gemäß verfahren werden sell.“ ÜUrtundlich unter des vorbenaunten AdGderböchst ernannten Königl. Landtags⸗-Kemmissarius Uinterschrift.

Aurich, den 23. Augusi 1810. . v. Wer ebe.“

Der Schwäbische Merkur schreibt „vom untern Neckar“: „Wie wir ersahren, sollen die greßen Kriege-Uehungen or nabend den 12. September mit einem Nansver bei Heilbronn den nfang nehmen. Daran schließt sich eine Reihe von Märschen und Gefechten auf der Straße nach Sinsheim, Wisloch und Schwez— Sonntag 13. Gefecht bei Kirchhausen, Montag 13.

w Kir .

R 3 in Betreff de , * Ein Thei

ber Hirte *. mit großer sorischer Erlaß aus seine , Düne

eintreffen. Mer Majestät die Kiserin Mutter begiebt sich

989 tert, so daß in allen auf die Einsegnumon Ehen sich beziehen den Handlungen und Unterredungen nps vorkomme, was man d als eine Geringschätzung der Anders denden auslegen oder was eine Erbitterung hervorrusen könnte; karholischen Geistlichen sollen von keinem andern Geiste, als n ihrer Pflichterfüllung, nämlich in Sachen der Religion die Vorriften der deiligen Kirche d zu befolgen, beseelt seyn, in Sachen c bürgerlichen Ordnung aber die Landesgesetze beobachten. Die hsteuction an die Pfarrer h lautet im Wesentlichen folgendermaßen Beharret die Braut bei e gemischien Ehen in der karholischen Rgien, und ist auch Si⸗ cherstellung wegen Erziehung der Kind in derlelben gegeben, so r hat die Trauung, nach der bisher geltden Weise, mit Gebeten und der Einsegnung Start zu haben. Ist dies nicht der Fall, so soll die dreimalige Verkandigung zur, im Sinne der an die Bischsfe Bayerns erlassene Instructiongeschehen, aber ohne Er wähnung der Religion, welcher seder Jeil angehört. Eine solche Ehe soll zwar nicht an heiliger Stelle, ber dech an einem schick⸗ lichen Orte, z. B. im Pfarrhause eingangen werden, und der katholische Geistliche zwar nicht im srchen-Ornate, jedoch in geistlicher Kleidung und mit bescheidem Ernste vor zwei oder drei Zeugen die Erklarung zur Eingung der Ehe empfangen. Der Bräutigam soll dieselbe auf sohnde oder ähnliche Weise .

ausdrucken: „Ich N. N. nehme die ssame Person N. N. zur Ehegattin, und will sie in was imm für einer Lage nicht ver— lassen, bis zu ihrem und meinem Tors so wahr mir Gott helfe!“ Die katholische Braut spricht die Schßformel: „So wahr mir Gott helfe, die heiligste Jungfrau un alle Heiligen!“ Hierauf soll der Pfarrer die geschlossene Ehe nit derselben Genauigkeit, wie sonst, ins Trauungsbuch eintragen auch die Theleute ermah— nen, daß sie durch eine gültige Ehe zrbunden sind, deren Un— auflsslichkeit und andere gesetzliche Wkungen außer Zweifel ste— hen. Schwierigere Faͤlle sollen insbesadere zur Ertheilung zweck mäßiger Weisungen an die Ordinariat berichtet werden.

Wien, 29. Aug. Se. Kiserl. Hoheit der Erzherzog Franz Karl tritt am 6. September on Schsnbrunn die Reise nach Böhmen an. Hochderselbe urd in Budweis, Klattau, Eger und Karlsbad verweilen und a3 20. September in Prag

in den ersten Tagen des kuͤnftigen Tonats nach Berchtesgaden zum Besuche Ihres erlauchten Brudes, des Koͤnigs von Bayern.

Wien, 29. Aug. (Deutsche Bl.) Berichten aus Nea—⸗ pel zufolge, ist das Arrangement mit der Compagnie Taix abge— schlossen. Kraft desselben zahlt die Neapolitanische Regierung der Compagnie 8 Jahre jährlich 85,09 Ducati und übernimmt das Schwefel Depot der Compagnie, de sich auf 806, 600 Neapoli— tanische Centner beläuft, um den Peis von 43 Carlins pr. Ctr. Wenn man die Männer kennt (benerkt ein Berichterstatter zu dieser Meldung) welche an dem Absyluß des Vertrags Interesse habe, so kann man sich erklaren, wöirum solche ungeheure Opfer am Ende noch bereitwillig gebracht wurden.

Spanien.

Madrid, 22. Aug. Der Hof wird in den ersten Tagen des Septembers hier zuruͤck erwartet.

Die Königin soll, dem Vernehmen nach, bei ihrem Ent, schlusse, das Ayuntamiento Gesck zu publiziren, namentlich auf die Ergebenheit der Truppen und besonders der von dem Gene— ral Don Diego Leon tommandirten Diviston der Königlichen Garde rechnen. 1

Ueber die Spanische Kabinets Veränderung äußert sich die Morning Chronicle folgendermaßen; „Unsere Briefe aus Barcelona stellen die Bildung des Spanischen Kabinets nicht als definitiv dar, und wir sind erfreut daruber. Esr artero entschul⸗ digt sich damit, daß er Niemand fuͤr die Stelle eines Conseils⸗ e mr befinden konne, als einen achtbaren Kavallerie⸗Offzier. Naturlich finden sich seine Bekannischaften unter dem Militair, und Don Valentin Ferraz, einer der Ayacuchos, d. h. derjenigen Spanischen Soldaten, die in den Süd⸗Amerikanischen Kriegen emporgekommen, besitzt zugleich das Vertrauen Espartero s und seiner Kameraden. Der General Ferraz repräasentirt die Armee, und da diese dominirt, so ist es natuͤrlich, daß sie den höchsten Platz im Kabinet einnimmt. Aber was ist eine Armee ohne eine gefuͤllte Militair⸗Kasse? Und deshalb wird ein ande— rer Ferraz an die Spitze des Schatzes gestellt. Auch der Marine⸗Minister Armero ist ein Freund Esvartero's. Der Justiz⸗Minister Silvela, der Sohn eines Afrancesado, ist in Frankreich geboren und feinem Geiste und seiner Erziehung nach ein Franzose. Seine Ernennung war ein Zugeständniß und ein Kompliment, das Espartero dem Franzesischen Botschafter machte. Der Einzige, welcher in dem neuen Kadbinet mit der Volks Par— tei in Verbindung steht, ist der Minister der Innern, Cabello. Ob die Liberalen mit dieser Zusammensetzung zufrieden sind, wird sich zeigen. Der Ritter Onis ist aus der Spanischen dir loma⸗ tischen Schule und ganz dazu geeignet, in Perez de Castro's

und verlangte die Erneuerung der Snode hung, daß England die abermalige Beibehaltung derselben als einen Act der Feindseliakeit ansehen wurde.

haben werde. langer Ueberlegung zur Wahl einer 6 als Präasidenten, 2) dem Bischif ven Hydra; dem Bischof von Attika; 3 dem Bischof von Damagng; Bischaf von Thera und Wahl von Männern ven verschie dener politischer Jarbe findet vielen Beifall.“

Gehör schenke, allein trotz dieser Klagen bestäͤtigte König Otto

Diesmal nun trat Sir E. Lyons kräftiger auf

e alte Synode. zuletzt mit der Dre—

Er beschuldigt

ieselbe, daß sie bei der Conspiratien vom 1. Januar die Hand

im Spiele gehabt, daß sie das Volk zu dem Verlangen gestimmt

die Suprematie des Patriarchen in Konstantinepel anzu—

abe, ü verbreitet habe, Ruß⸗

rkennen und daß sie die Idee absichtlich

land werde den König Olto erst dann als Griechischen Souve⸗

ain anerkennen, wenn er die Greechische Religion augenemmen Diese Vorstellungen bestimmten den Konig nach neuen Synode zu schreiten, ie aus folgenden Gliedern besteht: i) deni Bischofe von Argolis, einem gerechten ünd unparteiischen Manne; ) dem Bischof von Selasia; 4) D 6) dem Diese

7) dem Bischof von Phokis.

re.

Konstantinopel, 13. Aug. Die Bewohner des Libanon haben ein Schreiben an den hiesigen Franzoͤsischen Botschaster und ein anderes an den hiesigen Britischen Botschafter gerichtet. In dem ersteren heißt es nach den gewohnlichen Hoͤflichkeins⸗ Formeln:

„Tie betrübenden Nachrichten, welche uns durch die Zeitungen in— gckommen sind, haben Sprien einen furchtbaren Schlag versetzt sije haben die Herjen der Männer, Frauen und Kinder zerrissen, denen Frankreich feinen mächtigen Schutz bewilligte und die jetzt ven Meh⸗ med Ali mit Vertilgung bedreht werden. Tie Leiden, welche dieser Mann über uns gebracht hat, seitdem das Glück ihn zum Herin Len Sorien machte, önnen Franfrtich unmöglich unbekannt seyn. Sie sind unzählbar, und es ist hinreichend, zu sagen, daß die argsten Plackt⸗ reien und die grausamsten Bedrückungen uns zur Berjweiflung gezrie⸗ ben und in uns den schnlichen Wunsch erregt haben, unter die rãter⸗ liche Herrschaft unseres erhabenen Souverains Abdul Mer schid zurüc⸗ zukchren. Ist dies nicht ein gesetzmäßiger Wunsch eines levalen Vol⸗ les Die so greße und edelmüthige Französische Nation, die überall die Freiheit verbreitet und für die Begründung derselben in ihrem eige⸗ nen Lande fo viel Blut vergossen hat, diese Ration weigert sich jetzt, uns durch ihren mächtigen Einfluß jzu dem Eenusse desselben Gutes zu verhelfen. Dle Franzssische Presse sast, Frankrtich werde in kein Arran⸗ gement willigen, das die Abtretung Syriens an scinen legitimen Seon verain zur Basis babe. Ist dies wahr! Die Sxrier können es Lich glau⸗ ben! Die fo edelnüüihige, so civilisirte Französische Natien kann nicht wollen, daß wir durch cine systematische Unterdrückung, wedurch die Aegbptische Regierung sich allein vor den übrigen auszeichnet, vernich⸗ let werden. Wir wünschen nur, daß man uns gestatien möge, unten den Schutz unseres legitimen Soureraius zurücfutehren, dem wir seit vierhundert Jahren ununterbrechen Gehersam bewiesen baden. Vit verlangen, an den Privilegien und Rechten des Hattischerifs Theil zu nehmen, die unser gnädiger Seuverain allen seiuen geieuen Untertha⸗ nen ohne Ausnahme verlieben hat. Wir wenden ung au die Screch⸗ tiakeinsliebe der Franzesischen Regierung. Wir leben die ganze Fan- sische Nation an, uns Lei Erlangung unseres Wunsches detzülslich zu seyn. Die grausamste Tyrannei hat nas gezwungen, die Waffen zu ergreifen, um unser Leben und die Ehre unte: amilie gegen die Rehbeit der Aegoruscen Seidaten zu vertheidigtn, oder uns uniet den Ruinen unseres Landes zu begraben. Unsere Sache ist gerecht und wir boffen daber zuversichtlich, daß die Franzesische Regierung n einem so gefahrrellen Augenblick uns nicht verlassen wird In dieser Hoffnung überreichen wir Ew. Excellenz diese unsere Bätcschrist und bitien, daß es Ihnen gefallen moge, diesclbe an dem Suße des Thre⸗ nes Ihres erhabenen Herrn, des Verbündeten unseres gnadigen Seun⸗ veraine Abdul Medschid, niederzulegen. ö Zürsi Faris Schehab; Jürst Jo senph Schedab; Emir Sai⸗ dar; Scheich '. el Sasen, Serias fer; Scheich 66 Fabeisch. Die Ratienen eer Mareniten rusen und Mutualis.“

Das an den Britischen Botschafter gerichtete Schreiben lau- tet folgendermaßen:

„Die Humanttat, welche die en Regierung so sehr auszeichnet, die Bereitwilligkeit, . zu Hülfe 4 die Sergfalt, die sie beweist, um die Böker des Trients an den Wehlthaten theilnebmen zu lassen, deren sich diejenigen ihrer Milbrüder erfreuen, die eine glückichert Regierungsferm haben dies Alles giebt den Spriern den Mnth sich an England zu wenden um dutch dessen Vermittelung von dem Untergange errettet zu werden mit dem Mehmed Ali sie bedreht. Scit dem Eindringen Mehmed Ai s in Sprien hat er uns durch eine Bedrücknng, die keine Gränzen lennt und durch die abschenlichste und gransamste Tyrannei mit Jüßen getre⸗ ten. Seit den letzien acht Jahren haben wir auen seinen Ferdernngen genügt, und jetzt, da er uns Alles genemmen und wir ihm nichts mehr geben können, droht er, uns zu veririlgen. Auch wird seine granzenlese Habgier nicht eher gestillt werden, als dis er das Blut unserer Kinder getrunken und die Zügellesigkeit seiner Soldaten durch die Entehrung unserer Familien befriedigt bat. Aus Verzweiflung haden wir die Was⸗ fen ergriffen, um unser Leben zu verthtidigen, uniere Webnungen rer dem Feuer und uns selbst vor dem Schwerte zu schürgn, wemit er nns aus der Reibe der Natienen zu wertigen dreht. Verlassen ven der Wen sleben wit den Schuß Sroßbritanniens an. Auf die Humanität seiner We

Sinne sortzufahren und zu jeder pdänschen Maßregel erst die Genehmigung des- Königs der Franzssen einzuholen. und seine Freunde handelten sehr edel, indem sie die strenge Be⸗ wahrung ihrer Grundsatze dem Eintritt ins Kabinet vorzogen. Gonzalez verlangte die Zurücknahme des Ayuntamiento Gesetzes, die Auflssung der Cortes und eine radikale Veränderung in der Besetzung det unteren Beamtenstellen. Dies wie wir keinen Anstand nehmen zu Jagen, zu puritanisch, allein es war ehrenwerth. Es war mehr, als Espartero selbst gutheißen konnte, ohne gänzlich mit den Me— fen; und dies konate Espartero nicht hun, der gern eine Juste⸗ milieu ⸗Partei bilden mochte. werthe Beharrlichkeit des

Die Königin und der General sind

ken. werden und läßt von der neuen Verwaltung einen versshnlichen

Geist erwarten

Griechenland.

Ueber die bereits erwähnte Veraäͤnderung der Griechischen Synode berichtet eine in mehreren Deutschen Blattern enthaltene Mittheilung aus Triest: „Nach dem Grund. Gesetze sollen die Glieder diefer Synode alle Jahre neu gewählt werden, jedoch steht dem Könige das Recht zu, sie auch unverändert beigubehal—⸗ ten. Schon im vorigen Jahre klagte der Englische Sesandte, Sir E pong, daß die Synode den Einslüsterüngen der Russt⸗

Geistlich

schen Missson und des Patrlatchen in Konstantmopel zu sedt

Gonzalez

war, zu viel,

derados zu brechen und sich seinen Gegnern in die Arme zu wer⸗

Das Resultat war, daß die ehren Herrn Gonzalez den Herzog von Vi toria mehr auf die rechte Seite, d. h. mehr auf die Seite der Hof und der Franzoͤsischen Partei gedraͤngt hat, als ihm lieb ist. Ubereingekommen, den ansts. ßigsten Artikel des Ayuntaminento-Gesetzes, wodurch der Krone das Recht ertheilt wird, die Alkelden zu ernennen, zu unterdrük. Dies Zugeständniß verdient u ihrem Gunsten erwähnt zu

gierung und den Edelmuth einer der größten und mächtiasteu Natie nen bernd nn sere ganze Heffnung in ditser furchtbaren Krists. ÄAües, was wir wünschen, ist, daß man uns gestattet, unter unseren legitimen Serre rain Abdul Medschid zurückzktdren ein natürtrcer Wunsch ler ler Unterthanen. Warum sollen 21, Millienen Untertdanen Sr. Vebe persẽnlichen Ehrgeiz eines Mannes zeerfen werden der uncinaeden idm erzeigten Weblthaien das Schwerdt gegen die Brut feines cige⸗ nen Souverains kebrrk Wir haden unt eine Bie it ünfschen nur, daß es ung gestaitet sed zugleich mit den übrigen Untertdaner Sr. Hobeit derjenigen Rechtt und Päervilegien ; die hne durch den Hanischtzif gesichert werden sind, U lberreichen wir Ew. Ercellenz unsere Böittschrift mit der Bitre, daß = Thnen gefallen möge, dieselde dem Dian den Sreßdritanten, den BPerbündeten unseres erdadenen Abdul Medfchid vorzulegen und den selden zu ersuchen, ung daid mit sreber Kunde zu deehren (de wir durch den Staitdatter Aegortens gänzlich vertigt werden. Mage der Aumächtige die age Cw. Erecten; glücklich dig an das Ende der Zei verlängern. (Felgen dieselben Unterschriften wie nnter dem oedigen

Schreiben.)

Sr

1620 2ulLeSen jw 3 cum ken

ö 7 8 11 d in dieser ennung

Aesgovpten.

Aus Paris wird nach einem Schreiben des Herrn Cremieur Nachstehendes aber die Aufnahme berichtet, welche die Deputacion Europaischer Isecaeliten dei Mehmed Als gefunden: Die Deputation besteht außer den Herren Monte⸗ siore und Eremieur auch noch aus dem Sekannten Deugschen Deientalisten Herrn Munk, der sich mehrmals um die Prelelur der orientalischen Liherarur hier bewarb, dann aber eine Stelle an der hiesigen Bibliothek erhielt. Zuerst, am X August, wurde Derr Monteflore vom Englischen Konsul beum Pascha ut, u dem er in einem Naddiner Talar une m

leitern sich bega. Mehmed alten Freund, und Derr Mentenlore erwieder

.

Alexandrien.