zer weiblichen Sträflinge bewohnt worden, umd sie habe es bei der Ankunft Louis Benaparte s räumen muüssen. ; Em Vericht des Marschalle Vale dom 23. August spricht von esnem heftigen, aber 2 Angriff, den die Araber neuer⸗ ĩ Cherchel gemacht en. . e , ,, . vom Zten Linten⸗Regiment, der in Koleah kommandirte, als ein Vataillon Franz dsischer Truppen don den Aradern abgeschnitten und niedergemeßzelt wurde, ist ver⸗ anlaßt worden, seinen Abschted zu nehmen und auf Pension ge⸗ sezt worden. Sroßdritanien und Jeland
London, 2. Sept. Die verwittwete Cönlgin war vorge stern in Begleitung der Herzogin Ida von Sachsen⸗Weimar bei der re zierenden Königin in Windsor zum Diner.
Ans einer von den Blättern mitgetheilten Erklaͤrung des Prinzen Albrecht an den Lerd⸗ Mayer, als dieser ihm vor dem Feste der Eito seine Aufwartung in Windsor machte, geht her⸗ vor, daß nicht der vom Herzoge von Cambridge angeführte Grund, sondern die ernstliche Wendung, welche die Krankheit der Prin⸗ zessin Auguste, einer Tante der Königin und Schwester des Her⸗ zogs von Cambridge, genommen hat, den Prinzen veranlaßte, an dem Schmause nicht Theil zu nehmen, und daß er sich auch nur fur den Fall, daß die Prinzessin noch lebe, bereit erklärt hatte, überhaupt in Guaildhall zu erscheinen.
Der bekannte diplematische Korrespondent der „Morning Post“, angeblich Sir Stracferd Canning, läßt sich von neuem als 222 Frankreichs mit Hinsicht auf das Memorandum Lord Palmerston's vernehmen und gießt seine Galle uber diesen Minister aus, dessen Note er birtersüß nennt und den er durch— aus als Werkzeug Rußlands darstellt. Seine Art, die Sache zu betrachten, ist ganz dieselbe, wie die der „Times“, nur daß er sich noch heftiger ünd letdenschaftlicher uͤber Lerd Palmerston und über Rußland Außert. 4
Die gestern früh hier bekannt gewordene Nachricht des, Me niteunr parlsten“ von der Antwort Mehmed Alt's auf die von Ri saat Bei berbrachte Aufforderung veranlaßt den Standar und Cgurier zür Aeußerung der Ansicht, daß der Paschq schon längst seinen Enischluß gefaßt gehabt habe und in demsel⸗
ben von Frankreich, insbesondere durch die Mission des Herrn Eng ne Perier, bestärkt worden sey. Das letzte Blatt legt be⸗ sonders Gewicht darauf, daß der Pascha erklart hat, nicht an— greifend verfahren zu wollen, und bringt diefe Erklärung mit der angeblich n Jutt, Traktat enthaltenen Stipulation in Verbin— dung, daß Rußland seine Truppen nicht eher in Bewegung setzen darse, ais bis Ibrahim Pascha Konstantinopel bedrohe. ie Britisch / Vesterreichische Blokade, welche nun allein von den Zwangs ⸗Maßregeln übrig bleibe, werde, so meint 1der „Courier“, dem Pascha keinen großen Schaden verursachen, und er werde nech ie vor Herr von Syrien bleiben. Der „Standard“ da⸗ egen ist der Meinung, daß die Antwort Mehmed Ali's sein Schicksal bestegelt habe, er werde fallen wie alle Barbaren, die ihre Macht und ihre Hälssquellen überschätzten, und so werde der Fluch, der schon vor mehr als 2000 Jahren über Aegypten aus— gesprochen sey, daß es nämlich seyn solle das schlechteste der Königreiche und sich nicht mehr über die Völker der Erde erhe⸗ ben därsen“, abermals bewährt werden. Dasselbe Blatt erwaͤhnt betläußg der Sprade, welche Ludwig Philipp gegen die Repräh⸗ sentanten fremder Mächte gebraucht haben soll, und bemerkt, daß dies Geschichte schon deshalb nicht wahr seyn könne, weil der Oesterzeichische Gesandte sich nach wie vor in Paris bestnde. Der Sun ist der Meinung, daß die Weigerung des Pascha s, sich den Anforderungen Rifaat Vei's zu fügen, nicht unmittelbaz zu Feindseliakeiten führen, sondern, daß man erst das Verstrei⸗/ chen der letzten von zehn zu zehn Tagen unter gesteigerten An⸗ drohnnaen zu verlängernden Frist abwarten werde; zusleich meint der „Sin“, daß, wenn Mehmed Ali nachgegeben hätte, die Ausweg selung der Natißcationen des Jüll, Traktats wohl ganz unterblieben Und somit Frankreich jeder Vorwand zur Unzufrie⸗ denheit genommen seyn würde. —
Die Bemerkungen der Französischen Blätter über Lord Pal— merston d. Memorandum veranlassen selbst den Toryistischen Standard, für diesen Minister das Wort zu ergreifen „Die Wirkng jenes Aktenstück«““, sagt dieses Blatt, „war in Paris gam so, wie wir ed erwarteten. Die Journale des Herrn Thiers suchen die Genauigkeit der Augsbüeger , , anzugreifen; indessen ist die Anklage der Ungenauigkeit nur sehr schwach. Wir sind keine Bewunderer ven Lord Palmerston, wir glauben, daß dir au gwärtigen Angelegenheiten schwerlich gedeihen werden, so lange sie in seinen Händen sind, aber in einer Frage über Wahr— haftigkeit zrischen ihm und einer Person, wie 6 Thiers, kön⸗ nen wir nicht schwanten, uns zu Gunsten Sr. Herrlichkeit zu entscheiden. Es ist eine große Sache, daß in einem Kabinet, wo wie unalücklicherweise einen oder zwei Minister haben, die bei jeder passenden und sichern Gelegenheit bereit sind, zu luͤgen, Lord Palmerston seinen Charakter als Mann von Wahrheit und Ehre wabescholten erhalten hat. Aber unabhangig von seinem perstull hen Charakter, und obgleich wir fast 10 Jahre einer Wylg⸗ Regierung unterworfen wacen, hat England es noch nicht so west Jebracht, daß ein Minister in einem offentlichen Doku⸗ 2 in einer Fraze aber Krieg und Frieden ungestraft luͤgen ann. z
Ueber das Benehmen der Franzosen mit Hinsicht auf die orientaltsche Frage bemerkt der Examiner; „Es warde unrich⸗ tig und ungerecht seyn, die Franzssen Kinder zu nennen; es giebt an Mannhaftigkeit und Tapserkeit keinen trefflicheren Men⸗ schenechkz. Aber in ihren Eint räcken sind sie wahre Kinder; 26 Ale fär den Krieg, imnorgen Alle fur den Frieden; von je—
ein Winde bewegt; aufgerelzt, man kann kaum sagen wodurch, und dann weder ohne Grund beruhigt. Sie haben ein Terttanfleber mit abwechselnden Anfällen von Wuth und Abspannunzg. Wenn die Börse als der Nationalvuls angesehen werden kann, so sind die Franzosen lödtlich berührt durch die ehren Err gnisse, die Engländer fast gar nicht. Die
oc. Fonds hatten kurzlich fast die Höhe unserer Con,
sischen proc. Soends harter i sols errelcht, sie standen S6, da fielen se plötzlich auf T, ein Fall pon 9 pet. In England waren unsere ähnlichen Papier latig
auf 80. Die Franzdsischen offizielken. Drohungen und Or⸗ 6 sen haben . um it. und höchstens . pCt. herun /
tergebracht. Far großere Pulsationen haben wir zu viel Gleich— muüth. Das kommt nicht daher, weil wir reicher, weil wir phleg= martscher sind, weniger dem Spekuliren ergeben, sondern einfach daher, weil wir uns mehr durch den gesunden Verstand, der den Krieg für eine furchtbare Absurdttät erklärt, leiten lassen. Wir önnen uns nich, dahin ringen, zu glauben, daß es uns Erust ist, den Krieg zu wagen, ünd ihren Drohungen damit ist. . .
Di. Morning Chronicte vergleicht die Franzöͤsischen
Jaurnele mit einer Meute Hunde, welche plötzlich die Spur des Dudes verloren hätten, und meint, man duͤrfe sich durch die ver ⸗
Franz ⸗
es den Franzesen Ernst mit 9
1004 ü
sohnlichere Sprache derselben nicht einschläfern lassen, denn wer n von Französischer Selte ein Schlag im Mittelmeere geführt wer⸗ den sollte, so warde dies geschehen, während man betheure, daß man den Frieden wolle, ünd daß alle Aussicht auf den Frieden vorhanden sey. z 1
— durch ironische Glossen des Speetgtor über die angeblich von Lord Melbourne 3 Er sin⸗ dung einer außerordentlichen Seekriegs⸗Maschine, die ganze Schaa⸗ ren von Feinden im Nu sollte vernichten können, wobei jenes Blatt bemerkte, es sey zufällig auch dem Franzoͤsischen Kriegs⸗ Minister vor kurzem in Vu auf die Landwaffen ein ähnlicher Vorwurf ln neuer in England, Rußland und Preu⸗
einge ; dungen gemacht worden, kommt die Times nochmals auf ihre Behauptung zuruck und giebt einige nähere Auskunft daruber. Es handle sich, sagt sie, nicht um eine einzelne Entdeckung, die nur Vernichtung zum Zweck hätte, sondern um eine Reihe auf den Sꝑedienst bezuglicher Vorschläge, welche dazu eignet seyen, eine vollkommene Umgestaltung der Mandper und aktik der Flotten herbeizuführen; auch seyen die Entwuͤrfe alle wohl durchdacht und gepruͤft. Der Erfinder habe schon den König William 1V. in sieben verschiedenen Konferenzen damit bekannt gemacht, und der Admiral Sir Richard Keats habe, nachdem er zwei Jahre auf die genaue Untersuchung derselben verwendet, dem Könige einen günstigen Bericht dardber erstattet. Auf Befehl Lord Melbourne's habe ein See— Offizier im Oktober v. J einen neuen Bericht über die Sache erstattet und in demselben erklärt, daß die Macht, welche jene Entwürfe annehme, sich ganz unzweifelhaft die Herrschaft zur See sichere, denn er sey vollkommen uͤberzeugt, daß nichts auf dem Wasser den Wirkungen dieser Ersindung Widerstand zu lei⸗
sten vermöge, selbst auf eine Entfernung von y oder C6 Englische
Meilen hin; die stärksten Festungswerke in Europa wurden nicht widerstehen koͤnnen, in Flüssen und gegen Stockaden, wie in Ostindien verwendet, würden die groͤßten Heere ohne Aussicht auf Entkommen vernichtet und das Land uneinnehmbar ge— macht werden können, denn 109 Linienschiffe wurden auf leichte Weise durch ein kleines, nach den angegebenen Grundsätzen konstruirtes Schiff vernichtet werden können. Der Berichterstatter ertheilt dem Erfinder schließlich das größte Lob der Geduld und Selbstverleugnung, die er dadurch gezeigt habe, daß er ein so wichtiges Geheimniß zum Nutzen seines Vaterlandes in seiner Brust verschlossen, und trägt bei Lord Melbourne dringend darauf an, den Mann nicht laͤnger zu vernachlässigen. Lord Melbourne aber, fuͤgt die Times“ hinzu, habe sich geweigert, auf die Sache einzugehen, wiewohl er die darauf bezüglichen Versprechungen des verstorbenen Königs kenne und selbst versprochen habe, die— selben zu erfuͤllen, und wiewohl fünf ausgezeichnete Admirale sich alle fuͤr die Ausfuüͤhrbarkeit und Wichtigkeit der Vorschläge er— klärt hatten.
Der . Ur. Southey, soll durch angestrengte Arbeit so angegriffen seyn, daß er schwerlich wieder seiner geistigen Krafte vollkommen genug Herr werden durfte, um als Schriftsteller auf⸗ treten zu können.
Einer der beiden Beamten der Hudsons⸗ Bai⸗Cempagnie, welche im vorigen Jahre die Nordwest⸗Passage entdeckten oder wenigstens ihre Möglichkeit unzweifelhaft bewiesen, Herr Simp⸗ son, hat sich auf der Ruͤckreise nach England das Leben genom— men. Er war mit seinem Gefährten, Herrn Davis, uneins dar— über geworden, welchen Rückweg sie einschlagen sollten, und hatte sich bei dem * Wienipeg von ihm getrennt. Während Letzterer seinen Weg nach Kanata antrat, schlug Herr Simpson die Rich tung nach New. York ein, in Begleitung der Herren Bird und Legros und mit etwa 26 oder 30 Kolonisten. Unterweges scheint ihn fortwährend die Besorgniß geängstigt zu haben, daß Herr Davis ihm zuvorkommen warde, auch hatte er sich in den Kopf gesetzt, daß seine 3 Begleiter ihm nach dam Leben trach⸗ teten. Seine Raserei kam am 20. Juni zum volligen Ausbruch, und als man an diesem Tage das Lager am Turtle⸗-Fluß ausschlug, schoß er plötzlich Herrn ird durchs Herz und verwundete gleich darauf Herrn Legros tödtlich Letzterer, von ihm befragt, soll zuerst eingestanden haben, daß er sich mit Bird gegen das Leben Simpsons verschworen habe; kurz vor seinem gleich darauf erfolgten Tode widerrief er jedoch dies Geständniß. Nach dieser Katastrophe entfloh der Rest der Ve— gleitung und kehrte erst am anderen Morgen nach dem Lager zuruck, als sie sich näherten, horten sie einen Schuß und sahen Herrn Simpson vor seinem Zelte sizen, in seinem Blute schwim, mend; bei näherer Untersuchung fanden sie, daß er sich den Kopf zerschmettert hatte. Der Verstorbene war erst 28 Jahre alt und ein Neffe des jetzigen Gouverneurs der Hudsons⸗-Bai⸗ Compagnie, Herrn Simpson. —
In Süd ⸗Australien hat eine große Ueberschwemmung statt— gehabt, bei der gegen 106 Menschen und uͤber 160,000 Schafe umgekommen sind. ;
Lerd John Hay wird in wenig Tagen auf der Fregatte „Nordstern“ aus Passages in Portemeuth eintreffen.
Das in wn, . n. 1 hat den . fehl erhalten vollzahlig na o egeben, wo man das⸗ 33 . den 8 Insein einschiffen wird. Das 9Tste Re— giment wird sich zu Limerick vollzählig machen, um dann eben⸗ falls über Cork nach dem Mittelländischen Meere abgeschickt zu werden. . r
Das Dampfboot „British Queen“ ist wieder frei; es hat bereits vorgestern eine neue Fahrt nach Amerika angetreten.
Nieder Lande.
*
Aus dem Haag, 3. Sept. Gestern wurden die Berath, schlagungen über die Entwürfe zur Aenderung des Grundgesetzes in der zweiten Kammer fortgefuͤhrt und zu Ende gebracht. Der neunt? Entwurf (uber das Staats- Budget) wurde mit 90 ge— gen 13 Stimmen angenommen. Der zehnte Entwurf dagegen, welcher von dem periodischen Ausscheiden der staͤdtischen Raths Mitglieder handelt, fand starken Widerstand, und da sich bei der
Abstimmung 298 Mitglieder dagegen (bei 7s da für) zeigten, so wurde dieser umme
nach dem Grundgesetze, bei soichen Verfassungs Aenderungen min— destens drei Viertel der in doppelter Anzahl versammelten Mit—
als abgelehnt angesehen, indem namlich,
glieder dafür seyn muͤssen. Der eilfte Entwurf uͤber die allge⸗ meine Rechnungs (Kammer) wurde von 93 gegen 11, der zwölfte (äber die Verantwortlichkcit der Ministech von 9a gegen 13 und endlich der dreizehnte Cäber die Veränderung des Reglements für die Provinzial Stinde) von 87 gegen 15 Stimmen ange— nommen. — Die Versammlung, die hiermit ihre Aufgabe voll= endete, hat sich nun bis auf eres vertagt. Die erste Kam— mer ist jetzt damit beschäftigt, die von der zweiten angenomme— twuͤrfe ebenfalls zu berathen.
FLaättich, 3. Sept. Der König ist gestern auf der Reise nach Wiesbaden k 82 unsere Stadt gekommen.
rung übernommen.
na wird in Antwerpen als S 22 — ᷣ 9 26 — — —
Schweden und Norwegen.
Christia nia. Die Rigstidende enthält einen Auszug aus der „Staats ⸗Rechenschaft des Königreichs Norwegen“ fur dag Jahr 1839, woraus Folgendes entnommen ist:
Zoll⸗Einnah .. Zoll ⸗ Einnahmen ł S2 9, 3 lr. Abgabe von den Brennereien 99, 108 . Verschiedene Einnahmen und Zehnten. 198,063 , 27,081 tempel⸗Papier und Spiel⸗Karten .. Gerichts ⸗Sporteln Einnahme von Aktivis und Darlehen. Silberwerk J Verschiedene und zufällige Einnahmen. 2, 159
Dir sr drr,
Ausgaben. r 118, 182 Sp. Rthir. 93, 0 ö
da, 31] 211,575
i haz oh 00 zn 73]
Civil Administration 3ä2, 119 Sy. Rthlr.)
Justiz und Polizeiwesen
Auslaändisches Departement
Militair / Etat
See ⸗ Etat ꝛ
Postwesen (darunter die Ausgaben für die Anschaffung des Dampsschiffs „Christiania“ 12,200 Sp. Rihlr. ..
Feuerwesen ....
Gemeinnützige Anstalten
Silberwerk
Schloß
Verschiedenes Eigenthum
Pensionen
Staats / Schuldenwesen
Unvorhergesehene Ausgaben.
Vorschuß ꝛc
(mit Zollwesen
79, 065 68, 637 Sa, O92 90, 749 18,999 15,5778
9 9 9
12 935 2, 856, 191 Sp. Rthlr.
Hierbei ist zu bemerken, daß der größte Theil der Ausgaben in Jetteln besteht, während die Einnahmen 2, in Silber und * in Zetteln ausmachen. Dies hat im Jahre 1839 eine Cours diffe— renz von 173,00 Sp. Rthlr. bewirkt, so daß die Einnahmen die Ausgaben um circa 100,000 Sp. Rihlr. uͤberstiegen. Der Kas⸗— senbestand und die Ruͤckstände beliefen sich am Schlusse des Jah⸗ res 1839 auf 1,8009, S609 Sp. Rthlr.
Deutsche Bundes staaten.
Munchen, 2. Sept. (A. 3.) Ihre Kaiserl. Hoheiten der Herzog und die Herzogin von Leuchtenberg, die erst diesen Mit⸗ tag erwartet wurden, sind bereits gestern Abend nach 7 Uhr hier eingetroffen und haben durch ihre unvermuthete Ankunst ihret Durchlauchtigen Mutter und Schwiegermutter eine große und freudige Ueberraschung bereitet. Das Aussehen des jungen Her⸗ 6 ist blühend, wie es bei seiner Abreise war, und seine Er cheinung giebt ein Bild lebensreicher Kraft und ritterlicher Hal— tung, während Personen, die ihre Stellung bereits schon in die Nähe seiner hohen Gemahlin führte, die Liebenswuͤrdigkeit der letzteren ruhmen und in den geistreichen Zuͤgen der anmuthsvollen jungen Dame Aehnlichkeit mit ihrer Kaiserl. Mutter finden. Diesen Mittag ist nun auch die junge Prinzessin Alexandra mit ihrer Aja hier eingetroffen, und so herrscht nun wieder in den vollgedrängten Zimmern des Herzogl. Palastes ein freudiges langvermißtes Leben. — Der Königl. Preußische Staats- Minister von Kamptz mit Familie ist gestern hier angekommen.
Nürnberg, 1. Sept. Heute gegen Mittag ist der Ein marsch der zum Uebungslager versammelten Truppen erfolgt.
Gotha, 1. Sept. (Goth. 3.) Aus zuverläͤssiget Quelle erfahren wir, daß zwischen den Großherzoglichen und, 5 chen Staats⸗Regierungen von Sachsen⸗Weimar-⸗Eisenach, Sach⸗ sen-Koburg und Gotha und Sachsen⸗Meiningen in der letzten Hälfte des vorigen Monats ein Staats- Vertrag zum Abschluß gediehen ist, welcher die Vereinigung dieser Staats⸗Regierungen u Erreichung des gemeinsamen Endzweckes 6g Gegenstande zat, den Großherzoglich und Herzoglich Sächsischen Landen die Vortheile eines möglichst erleichterten Verkehrs durch Eisenbahn⸗ Verbindung im Innern sowohl, als nach den angraäͤnzenden Staa⸗ ten des Auslandes zuzuwenden und dadurch zugleich auch die BVahn-Verbindung zwischen den nördlichen und suͤdlichen, inglei—⸗ chen dem östtichen und westlichen Deutschland nach Kräften zu unterstüͤtzen. In der letzteren Beziehung ist es die Aufgabe des Vereins, dahin zu wirken, daß die von Halle nach Kassel und von Bamberg nach dem nördlichen Deutschland dermalen projek— tirten Eisenbahn⸗Anlagen die Großherzogl. und Herzogl. Vereins⸗ lande so viel als möglich und in angemessenen Richtungen durch⸗ ehen. Die kontrahirenden Staats-Regierungen wollen die Ver⸗ indung dieser beiden Eisenbahnzuge in westoͤstlicher und suͤdnord⸗ licher Richtung in ihren Landen zu vermitteln suchen und den hierauf etwa gerichteten Wuͤnschen und Beduͤrfnissen der Nach— barstaaten auf jede mit ihrem Interesse vereinbarliche Weise be⸗ reitwilligst entgegen kommen, weshalb sie denn auch in ihrer Ge⸗ sammtheit an größeren zu denselben Zwecken gebildeten Vereinen gern Theil nehmen werden. Die Zwecke des Vereins sollen im gemeinsamen Einverständniß aller drei Staats- Regierun⸗ gen versolgt und mit gemeinschaftlichen Kraften nach Innen und Außen möglichst von ihnen befördert werden. Um jedoch die Verhandlungen des Vereins, so wie die Verfolgung seiner Zwecke zu erleichtern, wird dessen Geschäftsführung von Einer der drei Staats Regierungen nach einem noch pie, zu bestimmenden Wechsel übernommen werden, welche nach Außen den Verein in allen Beziehungen vertritt und dessen Organ bildet, nach Innen die erforderlichen Communicationen unter den Vereins⸗Regierun⸗ gen übernimmt. Nach dem Wunsche der beiden übrigen Staats⸗ Regierungen hat die Staats Negterung ven Sachsen Koburg und Gotha, von welcher bekanntlich die Initiative zur Bildung des Vereins ausgegangen ist, fuͤr die nächste Zeit diese Ge arr.
Koswin, 3. Sept. (E. A. 3. September durch eine sinnige, zu den hiesigen Einwohnern veranstaltete Vorseier auf die Wichtig⸗ keit des kommenden Tages hingedeutet worden war, wurde ge—⸗ stern die feierliche Einweihung des einfach schoͤnen, aber im⸗ posanten Denkmals bei Göritz für Schwedens Heldenkoͤnige, Gustav II. Adolf und Karl XI57. Johann, auf eine gemuͤthliche, erhebende und glanzende Weise in Gegenwart von mehr als
bekannten
sfüh⸗
Nachdem bereits am J. hren des Fest⸗ Comits von
10 000 Personen vollzogen. Alle Behörden und Einwohner der Siadt und des Xa . Koswig hatten mit dem Vorstande des Comité zu Leipzig in unausgesetzztem Eifer für die Wüͤrde und den dieses Tages gewetteifert, und die Regierung von An⸗ halt⸗ — 1 durch Ernennung des Justizraths Bardua zu Kos— wig zum Reglerungs⸗ Bevollmächtigten eben sowohl ihre rege Theilnahme an diesem Feste bewiesen, als eine höchst gluͤckliche Wahl getroffen, indem der Leitung dieses allgemein geachteten Staatsdiener zum größten Theil dieses sinnige Weihesest zu dan=
ken ist.
— — a a. M., 4. —* Wie 33 3 ranzoͤsische ẽRegierung Anordnungen treffen mag, welche auf eine a , gan dieser Macht, dem zwischen den übrigen vier
Großmächten abgeschlossenen Traktat gegenüber, schlie ßen läßt, so bleibt man hier doch immer noch der? r Frankreich werde den Krieg mit dem übrigen Europa nicht beginnen, und das Tuilerieen⸗ Kabinet durfte auch wohl deshalb in den Ruͤstungen nicht zu weit gehen, um nicht dem Wahn des Volkes Hoffnun⸗ gen zu geben, deren Nichterfüllung der inneren Ruhe Frankreichs leicht gefährlich werden könnte. —
81 einigen Tagen verweilt Se. Königl. Hoheit der Kur⸗ fuͤrst von Hessen in unserer Stadt. Von einem Besuche, wel⸗ chen Höchstderselbe, den Zeitungen nach, Kassel zugedacht haben soll, ist nichts bekannt. .
n den letzteren Tagen fand im Kreise der auf dem Schlosse Rum⸗ penheim verweilenden hohen Personen ein glaͤnzendes Fest statt, wel⸗ chem die meisten Mitglieder des hiesigen diplomatischen Corps beiwohnten. An demselben Tage drohte dem Bundes Prasidial⸗ Gesandten Herrn Grafen von Muͤnch⸗Vellinghausen ein Sturz mit dem Wagen. Der Wagen, der den Kutscher verloren, wurde aber mit den scheuen Pferden noch zeitig genug angehalten und
Se. Excellenz blieb unversehrt.
Gestern fand wieder Sitzung der Bundes⸗Versammlung statt.
Der Baron A. M. von Rothschild ist seit vorgestern von Ems zuruck; der Chef des Wiener Hauses weilt noch hier. — Unter den . hler eingetroffenen Personen bemerkt man den r. Christiani aus dem Hannoverischen. .
Unsere Böoͤrse unterlag in dieser Woche wenig Fluctuationen. Nur am Montag, dem Abrechnungs⸗Tag der Böͤrse fuͤr August, fanden starke Wandlungen statt, da sich ein Ueberfluß an Stuͤcken in allen Fonds zeigte. Seitdem ist der Umsatz nicht 6 belebt, die Speculation etwas n da das Geld einigermaßen knapp und der Diskonto deshalb auf 4M pCt gestiegen ist. In den Hollandischen Integralen zeigte sich indessen heute einige Kauflust auf die n, aus Amsterdam; doch blieben sie nur at p 1 . Auf die . 6 6
e sta requeny der Bahn im August; sie blieben
r, . — Unsere i 1 obgleich sie fuͤr den Großhandel die Hauptwoche der Messe ist; von allen Seiten hört man die Verkäufer uͤber geringen Absa klagen. Man erwartet indessen nun lebhaftere Geschäfte, da si die 33) der eintreffenden fremden Käufer täglich ansehnlich mehrt. SFranconi eröffnet heute den Eirkus seiner Kunstreiter⸗Gesell⸗ Ke und er duͤrfte dem Theater um so mehr Abbruch thun, da dessen Repertoir seit einiger Zeit sehr heschraͤnkt ist. Der Königl. Wüurttembergische Hof⸗Schauspieler Döring wird indessen noch während der Messe hier gastiren.“
Der Gang der Subsceriptionen fuͤr das Gutenberg⸗Monu⸗ ment von Launitz läßt leider nicht mit Gewißheit sagen, ob das schoͤne Unternehmen ausgefuhrt werden kann.
Oesterreäch.
Wien J. Sept. In einer Verordnung der Nieder⸗COester⸗ reichischen Landes- Regierung heißt es. „Um im Verkehr mit wissenschaftlichen und Üterarsschen Werken, dann mit Bildern, Zeichnungen und Gemälden die darauf angewandten Zoll- Be⸗ stimmungen mit den dermaligen Zeitverhältnissen in bessern Ein— klang zu bringen, und zugleich die damit vereinbaren FSoll⸗Erleich⸗ , . eintreten zu lassen, sind nachstehende allgemeine Eingangs und irn s⸗Bestimmungen bekannt gemacht worden. Bücher und schriftstellerische Werke uͤberhaupt, gedruckte und geschriebene, Musikalien, Landkarten, so wie alle Bestandtheile und Beigaben d n. Werke, z. B. Plane, Zeichnungen, Bilder und
ildertafeln, gebunden und ungebunden, unterliegen beim Eingange der Zoll⸗ Entrichtung von 5 Fl. C. M. vom Wiener Netto⸗Centner. Der Ausfuhrzoll ist mit 1217. Kr. vom Wiener Centner Sporco festgesetzt. Zeichnungen, Bilder und Bildertafeln, die von den Schriftwer—⸗ ken, zu denen sie gehören, gesondert eingeführt werden und de— aen die ausdrückliche Bezeichnung als Beigabe oder Bestand⸗ theil mangelt, sind nach ihrer allgemeinen Beschaffenheit als Bil— der auf Papier zu erklären und zu verzollen. In Betreff der . Behandlung der . der Post⸗Aemter bezogenen
eitschriften bleiben die bestehenden Anordnungen aufrecht, des⸗ . hinsichtlich der im Aulande gedruckten juͤdischen und ebraͤfschen Gebet- und Religionsschriften dann noch von Illy— rischen und Wallachischen Büchern, wonach selbige ohne beson— dere . aus dem Auslande nicht bezogen werden kön⸗ nen. Fur Bilder auf Papler, als Stahlstiche, Kupferstiche, Holzschnitte, auch wenn sie bemalt sind, so auch fuͤr Zeichnungen und Malereien auf Papier, wenn sie keine Vestandtheile schriftstellerischer Werke sind, ferner fuͤr Dupf- und Desinpapier und für Gefellschaftsspiele auf Papier, ist die Eingangs ⸗ Gebühr mit 10 Fi. E. M. vom Wiener Centner Netto und der Auf fuhrzoll mit l21is. Kr. vom Wiener Eentner Sporco zu entrich— ** Hierbei sind auch solche Bilderwerke, die zu den Gegen, st ,, unsthandels gehören, und in Verbindung mit einem als Nebensache erscheinenden, bloß erklaͤrenden Text gesetzt sind, mitbegriffen. Die offentlichen Kunst-⸗Ajnstalten sind K. wie 1 zum zollfreien Bezug solcher Gegenstnde berechtigt. . Ehristenlehr, und Wallfahrts- Bilder, sie mögen
upfer⸗“, Holz, oder Steindrucke seyn, so wie jene, die mit Zeug, oder Metall Folienstücken ausgelegt sind, bleiben ebenso wie Amulete, Skapuliere u. dergl. mit dem Verbot des Eingangs belegt. Gemälde, mit Ausnahme der unter Bildern auf Papier begri enen Malereien zahlen beim Eingang 5 Fl. Conv. M. vom Wiener Netto-Centner und 121, Kr. Eonv. ö w . beim Ausgang. Gemaͤlde fuͤr oͤffent⸗ * An . den bestehenden Anordnungen zufolge, zoll⸗ 4 3 . k. Vorschriften werden von diefen Zoll, Besfim—, mit i ,,. und die Wirksamkeit der letzteren begann 3 itte ihrer Bekanntmachung, namlich mit 8. Au⸗
.
8g 286 ug . ö 96 ga 16 c . Kaiserl. Hoheit der Großherzog
rankreich und Belgien, Ri er bei den Regierungen von bei denselben ware e e, zit, zum MinisterResidenten
Der bisherige Geschaͤftsträger beim Kaiserl. Oesterreichischen
zeigte sich in dieser Woche noch still,
1005
„Baron von „ist auf sein Gesuch entlassen und d ger g,, w, Ritter Ottaviano ben i, — det Nachfolger ernannt wor den.
lorenz, 29. August. A. 3) Dr. Wilhelm Gaye, aus dem Holstei n, ist am en d. M. im 37sten Lebensjahre gestorben. durch verliert Deutschland abermals einen wär⸗ digen Repräsentanten gründlicher Wissenschaftlichkeit in Italien. Noch vor s in solcher Plötzlichkeit nicht geahnten Hintritte wurde der Druck des dritten und letzten Bandes seines Werkes: Carteg jo inelito drartisti dei Secoli IV. V. XVI.“ beendet, und erscheint dieser Tage in der Molinischen Buchhandlung. Wenn auch der Todte dadurch sich ein genuͤgendes Monument seines zehnjährigen Fleißes und kritischen Forschens gesetzt hat, so hat doch das Pubsikzum um so mehr zu beklagen, daß er sein Hauptwerk, dessen Basis der erschienene Carteggio gewisser⸗ maßen bilden sollte, eine Kunstgeschichte namlich der Toskanischen Schulen, nicht ausarbeiten konnte. Briefe aus Bologna melden, daß Merkadante von der Stadt Bologna zur Professur des Centralpunkts an der dortigen Musik⸗Akademie berufen worden, und seiner Ankunft demnachst
entgegenzusehen ist. Spanien.
Madrid, 24. Aug. Gestern wurde unter dem Vorsitz des Herrn Blanco ein Plan zur Bildung einer Gesellschaft der Phi— lippinen geprüft und seiner Abgemacktheit wegen verworfen.
Das Eco del Arggon enthält Nachrichten aus Valencia vom 16. August, Die Stadt war ruhig, aber das Ayuntamiento hat eine energische Protestation gegen den vom General O Donnell angeordneten Belagerungs⸗Zustand der Stadt erlassen.
Barcelona, 23. Aug. Der Britische Oberst Wylde ist vorgestern hier angekommen und überbringt dem Herzog von Vitoria die Insignien des Bath⸗Ordens. (Die fruͤher gegebene Nachricht, wonach Herr Ottway diesen Auftrag von der Königin Victoria erhalten haben sollte, ist somit falsch.)
Es heißt, Herr Cabello habe die Königin noch vor ihrer Abreise nach Valencia dringend ersucht, die Ausführung des Ayuntamiento Gesetzes zu suspendiren und die jetzigen Cortes aufzulbsen. Die Königin soll jedoch geantwortet haben, er möge sich nach Valencia mit einschiffen, dort wolle sie diese Angelegen⸗ heit weiter in Erwägung ziehen.
Portugal.
Lissabon, 24. Aug. Es sind hier Geruͤchte der bedenklich⸗ sten Art in Umlauf. an erzählt sich, daß, wenn die Königin nach der Schließung der Cortes von Cintra nach der Stadt kom— men würde, um daselbst ihr Wochenbett zu halten, man ihr mit bewaffneter Hand eine Petition wegen einer Ministerial⸗Veraͤnde⸗ rung vorlegen wolle. Andere gehen noch weiter und sprechen von der Absetzung der Königin und Ausrufung des dreijährigen Kron— prinzen mit dem Baron Savroza an der Spitze einer Regent⸗ schaft. Es zirkuliren Proscriptions Listen mit dem Herzog von Palmella und den Ministern an der Spitze. Allem Anscheine nach wird die Königin aber in Cintra bleiben, wo sehr große Vorsichts⸗ Maßregeln getroffen sind, und die Cortes erst am 14. September auflösen. Einstweilen hat der Justiz⸗Minister Kirchen-Gebete fuͤr die gluͤckliche Entbindung der Königin an— geordnet, die am 1. September den neunten Monat ihrer Schwan⸗ gerschaft angetreten hat. Es sind noch funf Personen festgenom⸗ men worden, die an der letzten Rebellion Theil genommen haben, darunter ein Soldat, welcher vor vier Jahren den Minister Freire ermordete. Das 18te Bataillon der National ⸗ Garde, von dessen Offizieren und Seldaten mehrere an der Rebel— lion Theil genommen, auch Waffen und Munition dazu her⸗ egeben hatten, ist aufgelöst worden. Auch mehrere Generale aben sich geweigert, an der Spezial-Untersuchungs Kommission Theil zu nehmen. Der Herausgeber des, Nacional“, der wegen einer Schmaͤhschrift auf die Koͤnigin angeklagt war, ist gänzlich freigesprochen worden. Eine große Menschenmasse hatte sich un⸗ ter den Fenstern des Gerichtssaales versammelt, und ein ganzes Uhlanen⸗Negiment stand bereit, um noͤthigenfalls einzuhauen. General Schwalbach ist zum Gouverneur des Forts S. Juliao ernannt. Weder Visconde da Bandeira noch der Baron Sabroza erschienen an dem Namenstage der Koͤnigin bei Hofe. Trotz dieser gespannten Stimmung ist das Stiergefecht am 2lsten d. M. von 6 — 7000 Personen besucht worden. Unter den Kämpfern bemerkte man mehrere Herren vom höchsten Adel. Durch die Suspendirung der Preßfreiheit sind 100 Menschen außer Brod gekommen. Die Minister sollen ein Censur⸗Gesetz beabsichtigen.
Der Ingenieur⸗Oberst Mouzinho de Albuquerque soll zum General⸗Gouverneur des Pertugiesischen Ostindiens ernannt seyn.
Griechen lan d.
Athen, 9. Aug. (Journ. de Smyrne.) Die Note, welche das Tuͤrkische Ministerium in Bezug auf die Nichtratifi⸗ zirung des von Herrn Zographos abgeschlossenen Handels-Ver— trags der Griechischen Gesandtschaft in Konstantinopel uͤbersandte, hat hier das größte Aufsehen erregt. Man hofft indeß noch, daß diese Angelegenheit keine nachtheiligen Folgen haben werde, und daß es Herrn Christides, der zum Geschaͤftsträger bei der pforte ernannt worden ist, gelingen werde, eine freundschaftliche Ausglei⸗ chung herbeizuführen. (Vergl. den Artikel Kon stantinopel im gestrigen Blatte der Staatszeitung.)
Der politische Zustand des Königreichs ist noch immer der selbe. Das Innere ist ziemlich ruhig, indeß zeigen sich noch hin und wieder Räuberbanden; so hat bei Missolunghi eine solche Bande mehrere Excesse verübt.
Georg Capodistrias, einer der Häupter der philorthodoxen Gesellschaft, ist aus dem Königreiche verbannt. Das öffentliche Ministerium hat I gleicher Zeit bei dem Cassationshofe gegen das von dem Tribunal erster Instanz in der Angelegenheit der — gefällte Urtheil appellirt, weil die Bestimmungen des
i theils falsch ausgelegt, theils gar nicht beruͤcksichtigt wor den seyen.
Herr Joseyh Jäckel, stäͤdtischer Beamter in Wien, hat sich
erboten, aol sunge Griechen auf seine Kosten in denjenigen
Handwerken unterrichten zu lassen, deren Griechenland am mei— sten beduͤrfe.
Herr Gropius, ehemaliger Hesterreichischer Konsul in Athen ist ebendaselbst zum Oesterreichischen General, Konsul ernannt worden.
Serbien.
In Ser blen dauert der Landtag bei Topzidere nech sorg, ohne bis jetzt ein foörmliches Resultat erzielt zu haben. Die Ab. eordneten des Landes sind mit dem Groß g rn Fermane in o weit zu frieden, als er nicht die innern Angelegenheiten des
Landes berührt und somit das National⸗Gefuͤhl schont, aber sie verlangen fast einstimmig, daß Farst Milosch, an den alle Ser⸗ ben durch so viele dankbare Erinnerungen gefesselt seyen, in sein Vaterland zuruͤcktehre und in feiner Heimath seine Tage in Ruhe ende, daß ferner die Partei Wucsitsch, Patroniewitsch und Simitsch, welche sich usurpatorisch der hoͤchsten Stellen im Lande bemachtigt, landesverwiesen, oder vor ein ordentliches Gericht ge⸗ stellt werde. — Diese scheinen einzusehen, daß es an der Zeit ist, lieber von 84 . gehen und treffen, nachdem sie in letzter Zeit wieder in der Tuͤrkischen Festung den 22 suchen mußten, den ihnen die Stadt Belgrad nicht mehr bot, Anstalten zur gemein⸗ schaftlichen Abreise.
Turkei.
Konstantinopel, 19. Aug. (L. A. 3) Die Hochzeits⸗ Feierlichkeiten endeten hier, nachdem sie acht Tage gedauert, am I3. August. An diesem Tage fand der Brautzug vom Schlosse Tschiraghan nach dem Sommersitze der Neuvermählten, Arnaut⸗ Kioy am Bosporus, auf dem halben Wege nach Bujukdere statt. Der Zug begab sich dorthin zu Lande und war das Imposan⸗ teste von den saämmtlichen Feierlichkeiten. Die ganze Heerstraße war schon am fruͤhen Morgen mit Lancier⸗Vedetten von 20 zu 20 Schritten auf beiden Seiten besetzt. Eine unuͤbersehbare Menschenmasse beider Geschlechter bedeckte die Felder zu Fuß und zu Roß und in Tausenden von bunten Wagen. Um 11 Uhr Vormittags erfolgte der Zug. Er wurde durch ein Regiment Lanciers, vollstaͤndige Musik an der Spitze, eröffnet, dann ka—⸗ men die unzähligen Ministerial⸗ und Hof⸗Beamten jeder Rang⸗ Ordnung, dann einige Hundert Pascha's zu Pferde mit ihren Dienerschaften zu Fuß nebenhergehend, Alles in reichen, mit Gold und Silber gestickten Kleidern; hinter diesen die übrigen Gro⸗ ßen des Reichs. Dann die Minister einzeln, jeder mit 3 Kavas⸗ sen zu Fuß hinter sich. Hierauf kamen die obersten Religions⸗ Häupter zu Pferde, in hellgruͤnen mit Gold gestickten Talaren, weißen Turbans mit einem schrag um dieselben laufenden massiv goldenen, zwei Zoll breiten Reifen. Hierauf folgten 21 sechs⸗ spännige Europaäische Staats⸗Karossen mit der Mutter und den Frauen des jetzigen Sultans, immer vier in einem Wagen. In der mittelsten Karosse, die vielleicht die prachtvollste, eleganteste und reichste in Europa ist, und die der Sultan Mahmud vom Kaiser von Rußland zum Geschenk erhielt, befand sich die Neu⸗ vermählte. Nach den Al sechsspaͤnnigen Karossen folgten 20 vierspaͤnnige mit den Frauen des verstorbenen Sultans, den Frauen der Minister und vielen Kindern angefuͤllt. Hinter diesen schloß wie⸗ der ein Regiment Lanciers mit ihrer Musik den Zug. Sämmtliche Sultaninnen, außer der Braut, konnte man genau sehen, denn ste hatten nur den Mund mit dem feinen Musselin Gaschmack bedeckt. Es befanden sich viele Schoͤnheiten darunter; vorzuͤglich zog eine Blondine mit ihrem langgelockten Cendrehaare die allgemeine Auf⸗ merksamkeit auf sich. Alle aber waren mit Juwelen, Perlen und Blumen bedeckt. Pferde und Geschirre, alles Europarsch, waren reich und prachtvoll; Kutscher, Vorreiter und die vier neben jedem Wagen gehenden Lakaien waren sammtlich nach Eur o⸗ päͤischem Geschmack und Sitte in Scharlach mit Goldschnären, nach Art der Husaren, gekleidet; der Kopf war mit einem Kol⸗ back von grauem Pelzkrimmer bedeckt. Außerdem ritten noch neben jedem Wagen vier schwarze Eunuchen in ihren goldgestick⸗ ten Uniformen, den Staatsdegen an der Seite. Allgemein wun⸗ derte man sich, daß die Kaiserliche Garde bei dem Zuge nicht paradirte. Ich erwahnte in meinem letzten Berichte, daß wegen der un⸗ ruhigen Stimmung der Hauptstadt keine Freudensalven bei diesen Ver⸗ maͤhlungsfeierlichkeiten gelbst wurden. Heute entschuldigt die Re⸗ gierung dies damit, daß eine Sultanin in ihrer Schwangersch aft weit vorgeruckt sey und der Kanonendonner ihr Schaden bringen könnte, bedachte aber dabei nicht, daß das unsinnige Gekrache des barbarischen Feuerwerks dies nicht minder thun könnte. Lobens⸗ werth ist es zu nennen, wie menschlich man een den Turkischen Soldaten verfährt. Regimentspferde, auf beiden Seiten graße Ledersäcke, mit frischem Wasser gefuͤllt, tragend, gingen die Ve⸗ dettenkette auf und ab, und dazu bestellte Soldaten labten die Mannschaft mittelst eines kleinen ledernen Eimers. Eben so ritt der Offizier alle halbe Stunden zu jedem Lancier seines Zuges und ließ ihn aus einer Buͤchse, mit Salmiaksalz gefüllt, den Geist durch die Nase ziehen, um ihn gegen den Sonnenstich zu bewahren.
Smyrna, 9. Aug. (E. A. 3) Der Erlaß der Turkischen Regierung hinsichtlich des Griechischen Handels und der Behand⸗ lung Griechischer Unterthanen ist in Smyrna bis jetzt weder pu blizirt noch uͤberhaupt dem hiesigen Griechischen Konsulate kom⸗ munizirt worden. Man zweifelt hier überhaupt stark an der Ausfuhrbarkeit dieser Maßregeln, welche, da sie eine Masse Grie⸗ chischer Unterthanen in Smyrna und Konstantinepe! brodles machen wuͤrden, nicht ohne thätliche Opposition von Seiten der Griechen in Wirksamkeit treten könnten. Der hiesige Sriechische Konsul begab sich zum Gouverneur, um uͤber seine und seiner Regierung Intentionen sich zu informiren. Die Aufklärungen, die er erhielt, waren vollkommen beruhigend, indem der Souver· neur die Hoffnung aussprach, die momentanen Differenzen auf friedlichem Wege bald wieder ausgeglichen zu sehen.
Smyena, 14. Aug. (Journ. de Smyorne Die Oesterreichische Fregatte Guerriera“, kommandirt ven St Ke serlichen Hoheit dem Erzherzog Friedrich welche in voriger Wech= mit dem Contre⸗Admiral, Baron von Bandiera, von Dier 1030 segelt war, ist am Sonntag hierher zurückgekehrt. Der Prinz begab sich am 11Iten in Begleitung des Qesterreichischen Keasul⸗ Herrn von Chabert, zu dem Milttair Sourerneur der Stadt
zassan 2 welcher ihn mit allen seinem Range gedährenden hren ⸗Bezeigungen empfing und ihm eine Flinte und ein Paar Pistolen von hohem Werthe zum Geschenk machte, wofar er vorn dem Prinzen eine goldene mit Brillanten und dem Namenszug e Sr. Kaiserl. Hoheit verzierte Dose erhäelt.
Unter den vom Contre Admiral de la Susse kommandir ten Franzosischen Schiffen hat keine weitere Bewegung lattge funden als daß die Gabarre, Isere“ nach Toeulen unter Segel zan gen ist und alle entbehrlichen Ledensmittel und anders Geʒen⸗ stände, die sich am Bord defanden, in Smyrna und Burla zu ruͤckgelassen hat.
Man schreibt aus Meteline vom 12. Augst. Der Eng⸗ lische Admiral Sir Robert Stopford it am Tien mit der Der essin Charlotte und drei anderen Linienschiffen Der an ede wm. Hage n traf auch das Turkische Regierung Dame sboos, 2 diri Dahrisé, Hier ein, an dessen Dord sich Rifaat Rei sn der sich sogleich zu dem Englischen Admiral bern w, 6 eine lange Unterredung datte, worauf er feine Nerse nach — drien (wo er seitdem bereits angekommen ist) —— mer selben Tage lief auch die Oesterrecchhch⸗ ==. , d .
der Flagge des Contre Admirals Qanders Re. n, Tage mit den drel erwädnten riischen Sinenscheffen