die förmlichse Weise diesem Glaubens⸗Bekenntniß, welchem dem so oft nee,, sbhrer Politik angemessen ist. beitrete. Wenn, wie ch ju hoffen UÜrsache habe, die Kabinette ven Wien, St. Petersburg und' Berlin in gleicher Weise auf ähnliche Mittheilungen die ich 5 nen sufommen lassen werde, autwerien, dann wird der Zweck, den die Regierung des Königs sich vorgesteckt hat, erreicht seyn. Empfangen Sie ꝛc. Unter. Der Marschall, ef hes von Dalmatien.
ü. Remerandum, zugestellt dem Biscount Palmer⸗
ston von Kerrn Guizet am 22. Juli 1810. Frankreich hat
stets ea! in der orientalischen Angelegenheit in Uebereinstimmung
u bleiben mit Großbritanien, Desterreich, Preußen und Rußlant. Ei Richtschnur seines Benehmens war nie eine andere, als das In⸗ teresse des Friedens. Nie hat os die ihm gemachten Vorschläge anders beurthellt, als aus einem allgemeinen Gesichtspunkt, und nie aus dem Gesichtspunft seines . Denn keine Macht in höherem Grade uneigennützig im Orient. Aus diesem Gesichtspunkte hat Frank⸗ reich alle Maßnahmen als schlecht berechnet betrachtet, welche dahin gingen, Mehmed Ali durch Waffengewalt die Theile des Osmanischen Reichs zu entreißen, die er gegenwärtig inne hat. Frankreich ist über⸗ zeugt, daß dies nicht gut für den Sultan wäre, denn man würde trach⸗ len, ihm zu geben, was er weder verwalten noch behalten könnte. Es ist nicht weniger Überzeugt, daß das auch nicht gut ware für die Tür⸗ kei überhaupt und die Aufrechthaltung des Europäischen Gleichgewichts: denn man würde ohne Gewinn für den Ober⸗Lehensherrn einen Vgsal⸗ len schwachen, der mächtig mitwirken könnte zur gemeinschaftlichen Ver⸗ theidigung des Reichs. Gleichwohl ist dies nur eine Spstems-⸗Frage, über die es manche verschiedene Ansichten geben kann. Allein aller⸗ meist hat sich Frankreich gegen jedes Verfahren ausgesprochen, das die Anwendung von Gewalt mit sich brächte, weil es sich die Mittel nicht klar zu machen vermochte, welche den fünf Mächten ju Gebot ständen. Diese Mittel schienen ihm entweder unzureichend oder noch unheilvoller als der Zustand der Dinge, dem man abhelfen wollte. Wie Frankreich über diesen Gegenstand dachte so denkt es noch, und es hat einige Ur⸗ sache zu glauben, daß diese Meiung nicht ausschließlich die seinige sey. Uebrigens hat man in den letzten Zeitumständen keinen bestimmten BVorschlag gethan, über welchen es sich hätte zu erklären gehabt. Man darf daher kein Mißwollen darin erblicken, daß es außer Stand ist, der Entschließung beizutreten, welche ihm England ohne Zweifel im Namen der vier Mächte mitgetheilt hat. Aber zum Ueberfluß, obne 66 bei der Frage zu verweilen, welche aus einem seolchen Verfahren insichtlich seiner erwachsen könnte, erklärt Frankreich von neuem, daß es für nicht sehr überlegt und klug hielte eine Politif, welche Beschlüsse faßte, und die Mittel nicht wüßte, sie zu vollziehen, oder nur unzureichende und gefährliche Mittel. Die Jusurrecteon einiger Völkerschaften des Lihanon ist ohne Zweifel die Gelegenheit, die man glaubte ergreifen z müssen, um die Vollziehungsmittel zu finden, die sich bis dahin nicht gezeigt hatten. Ist das nun ein sehr glückliches Mittel ersprießlich zu⸗ mal für das Türfische Reich, wenn man so gegen den Vice⸗König auf⸗ tritt?! Man will ein wenig Ordnung und Gehorsam in allen Theilen des Reichs herstellen, und ken daselbst Empörungen, fügt zu der allze⸗ meinen Unordnung, über welche alle Mächte im Intresse des Friedens flagen, neue Unordnungen hinzu. Und würde es ein so Leichtes seyn, ha Bölkerschaften der Pforte zu unterwerfen, nachdem man sie gegen den Vice⸗König aufgewiegelt? Diese Fragen sämmtlich find gan ge⸗ wiß noch nicht gelöst. Wie aber, wenn dieser Aufstand unterdrückt wird, wenn der Vice⸗König von neuem Spriens gesicherter 2 und darum nur gereizter und beredungsschwieriger ist, wenn er auf die Aufforderungen mit positiven Weigerungen antwortet, welches werden die Mittel der vter Mächte alsdann seynt Sicherlich werden diese Mittel, wonach man seit einem Jahre sucht, nicht über Nacht entdeckt worden seyn,
und man wird sich selbst eine neue Gefahr, die ernsteste von allen, ge⸗ schaffen haben. Der Vice⸗Vönig erbittert durch die Mittel, die man
rn ihn anwendet — der Vice⸗König, den Frankreich zurückhalten
alf, kann den Taurus überschreiten und abermals Konstantinopel be⸗
drohen. Was werden die vier Mächte wiederum thun in diesem Fall? Welches wird ihre Art seyn, in das Reich einzudringen, um dem Sul⸗ tan dort beizustehen? Frankreich denkt, daß man da der Unabhän⸗ gigkeit des Osmanischen Reichs und dem allgemeinen Frieden eine Ge⸗ fahr bereitet hat, die weit schlimmer ist als die, mit welcher sie bedroht waren durch den Ehrgeiz des Bice-Königs. Sind all diese Möglichkeiten, die aus dem Verhalten entspringen fönnen, das man Jefolgen will, nicht vorgesehen, so hätten die vier Mächte eine sehr dunkle und klippenvolle Bahn eingeschlagen. Sind sie dagegen vorge⸗
sehen, so müssen die vier Mächte Europa davon in i , r r und voraus Frankreich, das sich siets dem gemeinsamen Zweck beigesellt hat, und dessen moralische Mitwirkung sie auch heute begehren, dessen Einfluß in Alexandrien sie anrufen. Die moralische Mitwirkung Frank⸗ reichs bei einem gemeinschaftlichen Benehmen war von seiner Seite eine Verpflichtung. Sie ist das nicht mehr in der neuen Lage, in wel⸗ che sich die Mächte scheinen versetzen zu wollen. Frankreich kann fort⸗ an nur durch das besiimmt werden, was es dem Frieden, was es sich selbst schuldig ist. Das Benehmen, das es unter den ernsten Umständen be⸗ obachten wird, in welche die vier Mächte Europa gebracht haben, hängt davon ab, welche Lösung die Fragen erhalten werden, die es angedeutet hat. Immer aber wird der Friede und die Aufrechthaltung des gegen⸗ wärtigen Gleichgewichts der Europäischen Staaten sein Augenmerk, alle seine Mittel werden diesem doppelten Zweck gewidmet seyn.“
Großbritanien und Irland.
London, 12. Sept. Gestern hielt die Königin, deren Un— päßlichkeit nur eine ganz momentane gewesen zu seyn scheint, in Schloß Windsor eine Geheime⸗Raths⸗Versanimlung, in welcher Prinz Albrecht als Mitglied in den Geheimen Rath aufgenom—⸗ men und vereidigt wurde. Auch ward in dieser Sitzung ein neues Siegel für das nunmehr vereinigte Kanada von . Majestaͤt genehmigt.
Der Globe haͤlt es fuͤr sehr uͤberfluͤssig, daß in Belgischen Blättern daruber gesprochen werde, welche Partei im Falle eines Kontinental⸗Krieges von Belgien ergriffen werden muͤsse. „Man scheint dabei“, sagt das Englische ministerielle Blatt, „die Be⸗ dingungen der Errichtung dieses Koͤnigreichs vergessen zu haben, obgleich dasselbe erst vor kurzem gebildet worden ist. Der „In⸗ dependant“ beantragt, in Erwiederung auf einige übereilte Vor⸗ schlägz anderer Blätter, daß Belgien, im Falle eines Krieges, den Mächten, welche kontrahirende Parteien des Vertrags vom April 1839 seyen, erklären solle, daß Belgien entschlossen wäre, neutral zu bleiben. Als ob eine solche Erklarung ein großes Ver⸗ dienst, haͤtt;, Als ob für Belgien in dieser Angelegenheit eine Wahl bliebe! Die Bruͤseler Blätter scheinen ganz vergessen zu haben, daß durch Artikel 7 des Vertrags von 1831 und durch Artikel 7 des Vertrags von 1839 Belgien verpflichtet ist, eine ewige Neutralität einzuhalten. Unsere Belgischen Freunde wür—
den wohl daran thun, wenn sie die Verträge, denen sie ihre neue Existenz als ein unabhängiges Volk verdanken, etwas sorgfaͤltiger
udiren wollten; und man darf wohl hoffen, daß sie nicht die
bsicht haben, diese Verträge durch Aufgebung dieser pflichtmaͤßi= gen Neutralirat oder durch irgend eine 6 ihrer natio⸗ nalen Selbststaͤndigkeit zu verletzen oder verletzen zu lassen.“
Die Times berichtet nach Privatbriefen aus Konstantino⸗
pel, das Französische Manifest an die Pforte sey in so starken Ausdrücken abgefaßt, daß es nur verletzen könne. Frankreich drohe, wenn die Pforte der Convention beitrete, mit ewiger Feind⸗ schaft und mit kräftigster Unterstuͤtzung des Pascha's.
Neulich traf in Sheerneß der
„Howe“ von 120 Kanonen segelfertig zu machen. Um 11,
Mittags begann die Arbeit.
efehl ein, das Linienschiff Uhr
Der Dreidecker ward in das Hafen
Bassin und von da auf eines der Trocken⸗Werfte gebracht, mit ord.
1016
lig seyn. .
Gegen die 2 des Standard, daß die katho—
lische Geistlichkeit in Irland die Anstifterin der ganzen juͤngsten Repeal⸗Bewegung sey, nimmt die Morning Chroniele diese Geistlichkeit in Schutz und macht dabei mit Hinsicht auf eine Aeuße— rung O Connell's folgende Bemerkungen: „Die Geistlichen in Irland sind, wie wir zuversichtlich glauben, keine solche Thoren, daß sie waͤhnen sollten, eine Trennung Irlands von Großbrita— nien lasse sich so leicht bewirken, wie die zwischen Holland und Belgien. Belgien war doppelt so volkreich als Holland, Groß⸗ britanien ist doppelt so volkreich als Irland — dies sind keine kleine Unterschiede, um nicht von dem noch schlagenderen Mißver⸗ haͤltniß in Bezug auf den Wohlstand zu reden. Großbritanien wird nie in die Auflssung der Union willigen, sie koͤnnte ihm nur mit der Degenspitze entrungen werden. Der bloße Versuch jedoch wurde beide Insein in das groͤßte Ungluͤck stuͤrzen. Blut in Ströͤ⸗ men wuͤrde vergossen werden, und die Ruͤckkehr des Friedens wurde nimmermehr Ruͤckkehr der Wohlfahrt seyn. er kann ohne Schrecken an die langen Jahre des Elends denken, die noth⸗ wendig im Gefolge der unterdruͤckten Rebellion erscheinen wuͤr⸗ den. Nein, die Priester konnen sich nicht den Gedanken einer durch Gewalt zu bewerkstelligenden Trennung beikommen lassen, und dies ware doch die einzige Art, wodurch sie möͤglicherweise erreicht werden könnte.“ Die Chartisten zu Stockport haben dieser Tage in einer Versammlung sich gegen die Agitation fuͤr Aufhebung der Korn— Gesetze erklart, weil deren Zweck bloß dahin gehe, die Landwirthe und die Arbeiter in gleichem Maße zu beeinträchtigen und die selbstsuͤchtigen Zwecke der Reichen zu fordern.
Der Sun meldet, er habe von höͤchst glaubwürdigen 2 sonen, die mehrere Jahre in Indien gelebt, die zuverlässige Mit theilung erhalten, daß noch — 26 Abkömmlinge der alten Chi— nesischen Herrscher⸗Dynastie in Nanking und dessen Nähe lebten. Es sey demnach, meint dieses Blatt, sollten die Umstände das Aeußerste nöͤthig machen, gar nicht unwahrscheinlich, daß man das zu Gunsten Schach Sudschah's befolgte System auch in China anwenden und den Tartarischen Souverain des Thrones entsetzen werde. in Dubliner Blatt spricht von einer großen und wichtigen Verbesserung der Eisenbahnen, die von einem achtbaren Irlaͤnder entdeckt worden sey, und die in kurzem alle jetzt gebräuchlichen Eisenbahn /Systeme verdraͤngen duͤrfte. „Wir vernehmen“, sagt dies Blatt, „daß Eisenbahnen nach dieser Erfindung beinahe für die bloßen Zinsen des Geldes gebaut werden könnten, welches sie jetzt kosten. Der Plan ist einem tuͤchtigen Ingenieur unserer Stadt, Herrn Gregory mitgetheilt worden, und derselbe hat ihn höchlich gebilligt; der Erfinder ist jetzt mit Vervollkommnung der Details beschäftigt, während er die nöthigen Vorkehrungen trifft, um sich die Erfindung durch ein Patent zu sichern.“
Eine Belgische Kommission, an deren Spitze der Graf
Zustand des Flachses und des Leinenhandels in Irland, bei wel⸗ chem Belgien vorzuͤglich ,, ist, auf das rr, zu un⸗r tersuchen und der Belgischen Repraͤsentanten Kammer daruber Bericht zue rstatten.
Von dem kuͤrzlich vorgenommenen Verkaufe des Grund Eigenthums des Lords Ormonde mußten nicht weniger als 15, 7330 Pfd. Sterling Abgaben an die Verwaltung der indirek⸗ ten Steuern gezahlt werden. k
Graf Grey ist, seit er 1831 aus der Verwaltung augstrat, nur funf oder sechsmal im Oberhause erschienen. Der Graf, welcher jetzt 74 Jahre zählt, bringt seine Tage in dem Schoße seiner Familie auf seinem Landsitze zu, kommt selten nach London und nimmt uͤberhaupt an der Politik der Parteien wenig Antheil.
Fuͤr die Posten von 23 nach Europa sollen ins küns⸗ tige zur Aufbewahrung der Briefe und der Gepaͤcke nicht mehr lederne Felleisen, sondern eiserne Kisten verwendet werden, man glaubt, um die Papiere gegen die Ratten zu sichern, die mehr⸗ mals große Zerstoͤrungen in denselben angerichtet haben.
Fur die Branntwein⸗Brennereien ist die Entdeckung gemacht worden, daß Kartoffel⸗Mehl oder Kartoffel⸗Stärke durch gehörige Gaͤhrung einen sehr reinen und wohlschmeckenden Branntwein liefere. Hiesigen Branntweinhändlern wurden vor kurzem Pro⸗ ben davon vorgelegt, welche selbst die Erfahrensten unter ihnen kaum von , . unterscheiden konnten, denn selbst der Wein⸗Geruch des Cognacs war durch chemische Beimischun⸗ gen nachgeahmt. Es sind bereits drei Brennereien dieser Art in ö angelegt worden. , ᷣ ;
Die Reise von London uber Dieppe nach Paris wird setzt in der kurzen Zeit von 27 Stunden zuruͤckgelegt, während noch vor zehn Jahren der Weg von Calais nach Paris allein 36 Stun den erforderte. 29
In Madras ist die große Kettenbrücke zu Tschintandripett, als das 33ste Regiment Eingeborener daruͤber zog, um den Na— bob zu dem Grabe seines Vaters zu begleiten, zusammengebro—⸗ chen, und 1 Subadar, 4 Havildars und 26 Mann sind dabei schwer, mehrere Andere leichter verwundet worden.
Niederlande.
Aus dem Haag, 12. Sept. Das neueste Bulletin uͤber das Besinden der kel grun essn von Oranien lautet folgenderma⸗ ßen: „Wiewohl der gestrige Tag nicht so gut war, als der vor— hergegangene, so ist doch heute der Zustand Ihrer Königl. Ho— heit zufriedenstellend. Der junge Prinz befindet sich wohl.“
Amsterdam, 13. Sept. Ungeachtet der kriegerischen Sprache einiger Franzoͤsischen Blatter, ist man hier doch der . daß es vorläufig zu keiner Explosion kommen wurde. Die Er—⸗ eignisse im fernen Syrien und das Interesse des alten Mehmed
li können unmöglich einen solchen Einfluß auf die gesundden“ kende i ö. der Franzosen ben, daß sie darum die Ruhe und das 1 ihres eigenen Landes auf das Spiel setzen wer⸗ den. Auch hort man kt der That, daß mitten unter dem an— scheinenden Kriegslarm von Seiten Frankreichs alle Unterhand⸗ lungen fortgesetzt werden, um den Frieden zu erhalten, was ge, wiß nicht schwer seyn kann, da das Land von außen gar nicht bedroht ist. Gleichwohl folgen unsere 2342 Parlser Im⸗ puls, und 21 proc. iche Schuld stand heute 483 /.
allen seinen Masten, Kanonen und uͤbrigem Material an
Das Wasser wurde mit Dampfmaschinen ausgepumpt, der Ku⸗
Das Schiff „Florenz“, gefuhrt vom Tapitain Rofe, welches
d Haine steht, ist in Belfast eingetroffen, um den gegenwartigen
mit Auswanderern von Rotterdam nach New ⸗ York abging, ist am 9ten v. M. auf der Höhe des Cap Nace untergegangen. Der Steuermann und 49 Personen von den Passagieren und der Mannschaft haben dabei das Leben verloren.
Belgien.
Bruüssel, 12. Sept. Vorgestern hat hier mit den gebräuch—⸗ lichen Solennitäͤten die Einweihung der neuen Kirche der nahen, von 2000 Einwohnern bevoͤlkerterten Gemeinde Koekelberg staitge= funden. Die Ceremonie verrichtete der Kardinal⸗-Erzbischof von Mecheln unter dem Hinzuströmen einer großen Volksmenge. Das hiesige Post⸗Gebäude läßt jetzt große Räume zur Auf⸗ nahme der Kollis ic. einrichten, die auf der Eisenbahn befördert werden sollen.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 8. Sept. Der Adelstand hat die Aufhebung der Bischofsstellen mit 70 gegen 141 Stimmen verworfen. — Im Buͤrgerstande verweigerte, nach geschlossener Diskussion uͤber diese Frage, der Sprecher den Vorschlag zur Abstimmung als grund— gesetzwidrig, woruͤber dem Constitutions-Ausschusse die Engschei⸗ dung übergeben wurde. — Das Niederlags-⸗Recht fuͤr den Hafen Slits auf Gottland wurde nach warmen Debatten von eben die⸗ sem Stande mit 26 gegen 17 Stimmen verworfen.
Stockholm, 11. Sept. Der Bauernstand hat durch Ae⸗ clamation eine jährliche Pension von 2000 Rihlr. Banko fuͤr den Staats ⸗Secretair Danckwardt bewilligt.
Der Staats, und Oekonomie⸗Ausschuß hat die Summe von 2000 Rthlr. Banko zur Verfügung des Königs gestellt, um da— fuͤr Schriften der Maßigkeits Gesellschaft vertheilen zu lassen.
Es heißt, daß dem Professor Grubbe das Departement der kirchlichen Angelegenheiten an die Stelle des Staatsraths Ihre, der jetzt das Ministerium des Auswärtigen leitet, uͤbertragen wer⸗
den wird. Dänemark.
Kiel, 10. Sept. Ihre Majestäͤten der König und die Kö— nigin werden zum 2östen hier erwartet, um sich am 28sten wie⸗ der einzuschiffen. Zum Empfange macht dieses Mal auch die Stadt Kiel große Anstalten, . Theil auf Rechnung der Stadt⸗ Kasse, deren Einkaͤnfte sehr beträchtlich sind. Der Herzog von Holstein⸗ Glücksburg nebst Gemahlin Königl. Hoheit sind am 2hsten d. M. vom Schlosse Friedrichsberg hier wieder eingetrof⸗ fen, um die Allerhöͤchsten Gaͤste zu empfangen.
Der Englische Ingenieur Buck, welchen die Eisenbahn Com— mittéen zu Kiel und Altona engagirt haben, ist in diesen Tagen hier gewesen. Derselbe wird von hier aus die projektirte Bahn⸗ linie untersuchen, und demnaͤchst sein Gutachten uͤber die Ausfüh— rung und die Kosten erstatten. Dem Vernehmen nach sind in ungefährer Schätzung die Kosten einer Bahn von Kiel nach Al—⸗ tona auf sechs Millionen Bankthaler (11 Millionen Rthlr. Preuß. Courant) angeschlagen; es ist jedoch zu erwarten, daß bei näherer Prufung der Anschlag um ein Betraͤchtliches geringer ausfallen wird.
Die Holsteinschen Landstände sollen ihr Gutachten daruͤber abgeben, ob sie die Aufhebung des Zahlen Lotto's und der Kopf⸗ Steuer gegen die Einführung einer Branntwein ⸗Steuer fuͤr rath—
sam halten.
Deutsche Bundesstaaten.
— — Dresden, 14. Sept. Die Abwesenheit unseres Kö⸗ nigs, der nur um Seine Königlichen Verwandten in Bayern zu besuchen und Seine Gemahlin abzuholen, die hiesige Residenz verlassen hat, wird kurze Zeit dauern.
Die hier eingegangene Nachricht von Auflösung der Chem⸗ nitzer Actien⸗Gesellschaft für Maschinenbauten hat hier eben so viel Aufsehen, als Muth fuͤr die Unternehmer eines ähnlichen Vereins zu Uebigau gemacht. Leider werden bei Liquidation je⸗ ner kaum 10 pCt. gewonnen werden.
Ungeachtet der Zeitungs⸗Nachrichten über die Resultate der Reise des Kreis⸗Direktors von Falkenstein in Leipzig nach Mun⸗ chen, scheint der Bau der Säͤchsisch⸗Bayerischen Eisenbahn nicht so schnell ins Werk gesetzt zu werden, als man vermuthet und he. den 2 Leipzig ab nach Altenburg zu errichteten Abzeichen offen durfte.
Die kleine Schrift des Mitgliedes der zweiten Kammer der m. Stände ⸗Versammlung, von Watzdorf, unter dem Titel: „Rechenschafts⸗Bericht an seine Kommittenten von den Verhand⸗ lungen während der Sächsischen Stände⸗Versammlung 1839 — 1830“ findet viele Leser und wahre Theilnahme fuͤr den Autor wie fuͤr die Fortbildung jedes constitutionellen Systems. Es ware zu wuͤnschen, daß jedes Staͤnde⸗Mitglied, insofern es in die stän⸗ dischen Verhandlungen eingreift seinen Kommittenten gleiche Re—⸗ chenschaft oͤffentlich ablegte.
— — Leipzig, 15. Sept. Dem von Gottingen uͤbersiedel⸗ ten Hofrath Albrecht ist kurzlich eine bestimmte Professur an hiesiger Universität übertragen und die früher schon bewilligte Besoldung bestaͤtigt worden. :
Die seit mehreren Tagen eingetretene Herbst⸗ Witterung ist bei abwechselndem Regenwetter und Sonnenschein eben so frucht⸗ bar als angenehm, wenn schon die auswärtigen Wirthe nicht immer dabei ihre Rechnung finden. Der Gesundheits Zustand ist sehr befriedigend, indem vom 5. bis 11. September 28 ge⸗ storben und 30 geboren sind.
Die Functionen eines bestimmten Chirurgen fuͤr die städti⸗ schen Kranken⸗Anstalten sind nach Dr. Kuhl's Tode dem Profes⸗ sor Dr. Walther, der sich früher durch mehrjährige Reisen ge det und seit langer ais 15 Jahren als tüchtiger Wundarzt be— währt hat, von dem hiesigen Rathe uͤbertragen worden.
Die Kriegs⸗-Nachrichten, die auch hier im Umlauf sind, ha—⸗ ben den Stand der k besonders der Oesterreichischen, wie den Cours der Leipzig⸗Dresdner Eisenbahn⸗Actien sehr nieder⸗ gedruckt. Letztere stehen zu 10“ pCt, wahrend die Einnahme fuͤr die Gesellschaft vom 6. bis 12. September 9421 Rthlr. 15 gGr. beträgt, worunter 7305 Rthlr. durch den Transport von ech Personen, und 2116 Rthlr. 15 gGr. durch den Guter— Transpert. Vom 1. Oktober an wird um 7 Uhr fruͤh und 2 Uhr Nachmittags von hier und Dresden gefahren, und soll nur in Riesa 10 Minuten angehalten werden.
Mainz, 9. Sept. (A. 3.) Zu den Mansvern des Sẽud⸗ deutschen Armee⸗-Corps ist von hier der Inspecteur der Preußl⸗ schen Besatzungen in den Bundes⸗Festungen, General⸗Masor von Halleben, abgereist. Auch der General von Borstell, welcher nach vollbrachter Mission nach Stockholm * Anzeige der Thron⸗ Besteigung seinen fruheren Wohnort Koblenz noch einmal besucht hatte, ist zu gleichem Zwecke hier durchgekommen.
In der letzten Nacht passirten drei Couriere diese Stadt,
von denen der eine sich nach Königswarth, der andere nach Wien
wohl erwarten, daß bei der Absti
und der dritte nach Wiesbaden begab, wo König Leopold setzt verweilt. Alle drei Couriere kamen von Paris. Der eine der⸗ —— erlaubte sich eine Mystification, indem er erzaͤhlte, daß duis Philipp erschossen sey. Diese frivole Erfindung verbreitete sich mit Blitzesschnelle in allen Kreisen, und hat gtoße Bestür⸗ zung erregt. Giücklicherweise haben die am Abend angekomme— nen Blatter alle Besorgnisse zerstreut. Die kriegerischen Aus,
chten haben bisher keinen Einfluß auf die Physiognomie unserer ö Das einzige, was veranlaßt worden, ist
undes ⸗Festung geuͤbt. l die in,, Signal ⸗Kanonen gewesen.
Nach und nach verschwinden alle den Wein Produzenten . , und die von den Weinhändlern ge,
sssentlich verbreiteten Vedenken über den wahrscheinlichen Ausfall kin der. Weinlese. Die Witterung ist wahrend der letzten sechs Wochen so günstig gewesen, daß Quantitaͤt und Qualität alle Wunsche befriedigen werden. Die Aerndte in den Cerealien und Obstsorten ist überaus reich ausgefallen, und da die Getraide— Preise sich dessenungeachtet auf einer gewissen Hohe behaupten, so hat der Löndmann Ursache, mit der Gegenwart zufrieden zu seyn. Der vorgerückten Jahreszeit ungeachtet, hat der Verkehr auf dem Rheine und auf der Eisenbahn sich nicht vermindert. Auch in den Bädern ist die Frequenz noch groß.
— — Braunschweig, 13. Sept. Festlich war heute die Umgebung des Schillschen Grab und Denkmals mit Blumen— Gewinden und den Bannern von Oesterreich, Preußen, Braun—⸗ schweig und Tyrol geschmuckt. Denn es galt die feierliche Ein— weihung des neben demselben erbauten Invalidenhauses und der mit den Bildnissen der Helden des Jahres 1309; des Erzherzogs Karl von Oesterreich, des Herzogs Friedrich Wilhelm von Braun⸗ g gr. Andreas Hofer's, der ehernen Buͤste Ferdinand's von Schill und den Namen und Wappen seiner getreuen Gffi= lere gezierten kleinen Kapelle. Eine unendliche Menge Men⸗ chen k schon vor dem Beginn des Festes den großen wuͤ⸗ sten i. in dessen Mitte, gleich einer Oase, der bluͤhende Gar, ten mit seiner Stiftung sich den Blicken darstellte. Während um 3 Uhr Nachmittags zum erstenmale das Geläute jener Glocke, welche in inniger Theilnahme Ihre Königl. Hoheit die Frau Kurfürstin von Hessen⸗Kassel dem 337 verehrt hatte, von der Kapelle herabtönte, setzte sich der Zug in Bewegung. An der Spitze desselben war das Herzogliche Hautboisten⸗Corps, nach diesem der einzufuͤhrende Invalide, Oberjäger Gottfried Moͤring, in der Uniform der dem von Schillschen Husaren, Regiment aggregirt gewesenen reitenden Jaͤger⸗Schwadron. Den Betera— nen führten die beiden seit dem Jahre 1809 in den Reihen der Vraunschweigschen Truppen dienenden Sergeanten Becher und Siebrandt. Diesen folgten der mit der Einweihung der from— men Anstalt beauftragte Geistliche, Herr Pastor Fink, nebst dem aus Potsdam zu der Feier hergekommenen fruheren Arzt im Schillschen Corps, Herrn Dr. Pusch, welcher schon vor Kolberg
den verwundeten Helden in treuer Anhaͤnglichkeit und unendliche Liebe a und geheilt hatte und spaͤter, ihm folgend, bei Do! r
dendorf in Franzoͤsische Gefangenschaft gerieth. Ihnen schlossen sich an viele Of ziere der hiesigen Garnison und eine große An— zahl von Civilpersonen.
Gesang des Gedichtes Sr. ajestaͤt des Koͤnigs Ludwig von
ahern: „An die Deutschen am Jahrestage der Schlacht bei
Leipsig“, welches der Enkel des unsterblichen Göͤthe, Walter von Göthe in Wien, zu der Feierlichkeit eigens komponirt hatte. Hier⸗ auf sprach der Dokter Pusch Worte voll des tiefsten Gefühls. Sodann erscholl das Lied Alexander's von Blomberg: „Schill“ u dieser Feierlichkeit besonders für Gesang und Militair⸗Musit omponirt von unserem berühmten Landsmann Spohr in Kassel. Nach diesem Gesange weihte in einer Rede Herr Pastor Fink die fromme Stiftung ein und nahm dem Invaliden das Gelöb— niß der treuen und redlichen Erfuͤllung der Pflichten seines neuen Beruss ab. Wuͤrdig und angemessen beschloß die Feier Arndt s
herrliches Lied: „Was ist des Deutschen Vaterland?“ welches
unter Begleitung des ganzen Musik-Corps von den kunstgenͤbten Mitgliedern der zahlreichen Liedertafel gesungen wurde, . ein von dem Herzoglichen Kammer⸗Musikus Heirn Stoöppler kom ponirter Festmarsch. — Herrn von Vechelde, dem Stifter dieser vaterländischen Anstalt, war es, wegen eines Beinbruchs, nicht vergoͤnnt, dieser schoͤnen Feier beizuwohnen.
Schweiz.
Aus der Schweiz, 9. Seyt. (Schwäb. M.) Na der Verfassung des Kantons Aargau vom 6. Mai 1831 . 2 hlernach geltenden Grundsatze der Parität bestand der Große Rath aus 100 reformirten und 100 katholischen Mitgliedern. Auch in dem aus je 9 Mitgliedern bestehenden Kleinen Rathe und Ober⸗ erichte sollten wenigstens 4 Reformirte und 4 Katholiken seyn. on der Gesammt⸗Vevoͤlkerung von etwa 182,000 Einwohnern gehoren indeß nur beilaufig So, 009 der katholischen Konfession an, und es war also natuͤrlich, daß sich unter dem großeren Theile der Protestanten eine Opposition gegen dieses unter dem Namen der Parität bestehende System der Ungleichheit erhob. Dennoch hat sich der Große Rath, der am I. September die seither sus⸗ pendirten Verhandlungen über die Verfassungs, Revislon' wieder aufnahm und am Iten beendigte, fuͤr die Beibehaltung der Pa— t 6 n, m Weise freilich nur mit der Mehrheit von Einer Stimme K! gegen Sa) ausgesprochen. Es läßt sich nun
Volke viele verwerfende Stimme ben schon mehrere Mitglieder de förmliche w . gegen die Dennoch vermuthet man, daß u willen der von der Mehrheit des satz auch von derjenigen des Volks sa
Italien.
Rom, 5. Sept. (A. 3.) Auf Anrathen ᷣ ; der Papst nun nicht, wie es fruͤher . ng 5 r burtsfest der Madonna am Sten d. hierher kommen sondern in CTastello so lange bleiben, bis die Luft sich durch einen erfrischen⸗ den Regen abgekühlt hat. Man scheint einen Rückfall des Fie⸗ bers zu befürchten, welches hier dieses Jahr stark grassirt; Pe dem vorgeruͤckten Alter des Papstes zollt man daher allgemein dieser Vorsichts⸗Maßregel Beifall.
Der als Adsutant bei Si. Königl. Hoheit Prinz Heinrich von Preußen an die Stelle des verstorbenen Generals von Lepel ernannte Major von Moliere ist aus Berlin hier eingetroffen.
Neapel, 30. Aug. Diesen Vormittag wurde im hlesige Arsenal in Gegenwart der Königl. Familie des Hofes , . ger zahlreichen Zuschauer das zweite schoͤne Linienschiff von anonen vom Stapel gelassen, und mit dem Namen aria Therese / getauft. Bei dein neulichen Einschiffen des in Palermo
; Nachdem der Zug in dem Garten an⸗
gekommen war, schwieg das Geläute und begann die hiesige Lie⸗
dertafel, begleitet von dem 89 Hautboisten⸗ Corps, den 1
* ö
Weise, wurde auch an Rifaat im Begriff, nach Konstantinopel zurückzukehren. Die Offiziere
Alexandrien, ohne irgend belaͤstigt zu werden.
10917
stationirt gewesenen Garde Regimente siel die Regiments; circa uh ch Priaster enthaltend ins Meer, und — — nicht wiedergefunden werden. — Dem Courrier de Lyon wird von einem Italiäni⸗ en Korrespondenten geschrieben, daß die Fuͤrsten Jtalienz ge⸗ Neinsame Vortehrungen für die Sicherheit und die Vertheisl, Fung der Halbinsel im Falle eines Krieges treffen. Mehrere orts läng? der Toskanischen Kuͤste sollen in Vertheidigungts ustand gesetzt werden und dasselbe ist in Bezug auf Ankona be chlossen worden. Von Livorno sind am J. September 12 schwere Beschuͤtze, 6 Haubitzen und 8 Morser nach dem Fort von Porto Le L 2 In * 3 Staaten soll der Po— izei anbefohlen worden seyn, auf alle Franzoͤsische Reil i wachsames Auge zu haben. an ,
Spanien.
Madrid, 3 Sept. Die Ruhe der Hauptstadt ist ni gestoͤrt worden. Das Vertrauen kehrt zuruͤck, —ᷣ* L. t in den Straßen ist sogar starker, als gewohnlich. Die provisori⸗ sche egierung faͤhrt sort, ihre Widerstandsmittel zu organisiren. Ein Bataillon der National- Garde und ein Bataillon Linien- Truppen sind bestaͤndig unter den Waffen. Man erwartet heute Abend eine betrachtliche Verstäͤrkung, namlich einen Theil der Di— vision des Generals Hoyos. Die provisorische Regierung hat mit dem Banquier Lafont ein Uebereinkommen geschlossen, wo⸗ nach derselbe, gegen Ueberlassung des Thorzolles, sich verpflichtet, taͤglich 3000 Piaster k zahlen. Die Nachrichten aus Guadala— ara lauten nicht qunstig fuͤr die provisorische Regierung, indem der dortige politische Chef, welcher zu den Moderados gehoͤrt bis jetzt sich den Befehlen derselben widersetzt und sich in das Fort zurückgezogen hat. Man arbeitet hier an der Errichtung von arrikaden, um den Marsch der Garde⸗-Truppen aufzuhal⸗ , die Entscheidung Espartero's ist noch immer nichts
*.
Bargelona, 4. Sept. Bei einem glaͤnzenden Diner, wel ⸗ ches die Stadt dem General Espartero gab, wurden sehr liberale Toasts ausgebracht und mit dem größten Enthusiasmus aufge⸗ nommen. Der Herzog von Vitoria brachte den Toast aus; „Moͤge stets das vollkommenste Einverstaͤndniß herrschen zwischen den verbuͤndeten Mächten Spanien, Portugal, England und Frankreich!“ Der Regidor Degollado: „Der innigen und un⸗ auflöslichen Vereinigung des Volkes und der Armee!“ Der Syndikus Raull: „Der National⸗Unabhaͤngigkeit! Mehr als jemals ist die National Unabhaͤngigkeit die erste, nothwendige, unerlaͤßliche Bedingung fuͤr die kuͤnftige Große der Spanier!“
Aegypten.
Dem Courrier degyon wird aus Malta vom J. Septem— ber gemeldet, daß daselbst das Gerücht verbreitet sey, der Com⸗ modore Napier habe Beirut bereits beschossen. In Malta war die Tunesische Korvette „Cervo“ mit einem außerordentliche Ge— sandten des Bei's an den Sultan angekommen.
Ein Supplement des Portafogkio Maltese vom 1. Sep— tember enthält Nachstehendes: „Die Konsuln in Alexandrien ha— ben noch nicht den Befehl erhalten, abzureisen, indeß hat Meh— med Ali ihnen bereits andeuten lassen, daß, da sie jetzt kein Ge— schaäͤft mehr in Aegypten hätten, sie sich gaͤnzlich passiv verhalten möchten. Dieselbe Mittheilung, aber! auf eine mehr förmliche ei gemacht, und es heißt, er sey
des Englisch⸗Oesterreichischen Geschwaders kommen täglich nach Alex Die Englischen Schiffe hielten am 25. August mehrere kleine, mit Fruͤchten und Reis beladene Kuͤsten⸗Fahrzeuge an, bemaͤchtigten sich der Ladung, diäe sie bezahlten und ließen die Fahrzeuge wieder frei. Als der Pascha erfuhr, daß die Englaͤnder einige seiner Transport⸗Schiffe an der Syrischen Kuͤste weggenommen haben, sagte er, man irre
sich sehr, wenn man glaube, ihm die Verbindung mit Syrien ab- sch nelden u können, denn er habe fuͤr diesen Fall 10,00 Ka⸗
meele in Bereitschaft. Es war das (wenig glaubliche) Geruͤcht verbreitet, auf der Insel Cypern solle ein Armee⸗Corps von 20, 096 Oesterreichern, 30, 000 Tuͤrken und 6000 Englaͤndern gelandet wer— den. Jedenfalls wird dies nicht hinreichend seyn, üm gegen die unermeßlichen Huͤlfsmittel des Pascha's auch ohne die im Noth. falle zu bewaffnenden 50, 000 Drusen i kampfen. Die Naplu⸗ sen sind bereits von ihren Bergen herabgekommen und haben sich bei Seida gelagert.“
Mexiko.
Mexiko, 16. Juli. Die Hauptstadt ist der Schauplatz einer insurrectionellen Bewegung gewesen. Urrea, der bekannte vormalige Föderalisten⸗Chef, entwischte aus dem Gefängnisse, stellte sich an die Spitze der Föͤderalisten und griff gestern, unterstuͤtzt von dem Ex⸗Vice⸗Praäͤsidenten, Gomez Padraza und von Gomez Farillas, die 8 . an. Nach einem lebhaften Widerstande, wobei angeblich 300 Menschen umkamen, nahm er Besitz von dem Pa⸗ laste und anderen öffentlichen Gebäuden, dem Seminar und der Kathedrale. Der Praͤsident Bustamente fiel in die Haͤnde der Insurgenten, wurde aber späͤter wieder befreit, vereinigte sich mit der Centralistischen Regierungs-Partei und belagerte jetzt mit 3000 Mann und 4 Stuͤck Geschuͤtze die Foͤderalisten in dem von ihnen besetzten Stadtviertel, die, wie man glaubt, sich wohl bald werden ergeben muͤssen. Vermuthlich wird eine Hauptschlacht daruͤber entscheiden, wer Herr der Hauptstadt bleiben soll. Die Föͤderalisten, die sich in der Citadelle verschanzt haben, sollen im Besitz eines beträchtlichen Artillerie⸗Parks seyn. Es kommen von allen Seiten Truppen heran, die von der Regierung zu ihrem Schutze herbeigerufen sind; auch haben die Generale Felisoda, Valencia und Menou sich dem Praͤsidenten angeschlossen.
. ist folgende Proclamation des Praͤsidenten Bustamente erschienen:
Mitbürger! Der unbedeutende Aufstand eines geriugen Theils der Bevölkerung und der Garnison der Hauptstadt, das Vergessen der Ehre und Pflicht haben den Abfall einiger Soldaten zur Folge gehabt; aber diese Berrätherei sst durch das tapfere Benehmen der Anführer, Offiziere und Soldaten, die dem Beispiele des tapferen Ober⸗Befehls⸗ habers und der Haupt⸗-Abtheilung der Armee kühn folgten, vbllig aus— geglichen worden. Der Regierung sind die schändlichen Pläne der War— räther nicht unbekannt, und sie sah vorher, daß den abscheulichen Erkläͤ—⸗ rungen derselben Mord und Raub folgen würden; aber dennoch hat sie die Milde der Strenge vorgezogen. Diese Politik bewirkte, daß die Ruhe der Nation auf einige Stunden gestört wurde, aber jetzt, wo ich meine Freiheit wieder erlangt habe, glauben die Insurgenten, nachdem sie eingesehen, welches Unbeil sie durch ihr unsinniges Unternehmen über ihr Vaterland gebracht haben, daß Bersöhnung das einzige Mit— tel sey, wodurch sie Verzeihung 2 können. Die Regierung be⸗ trachtet die Insurgenten als verirrte Kinder der großen Mexikani chen Familie; aber sie ist nichtsdestoweniger enischlossen, nicht zu? vergessen, wie sehr ihre väterliche Gesinnung gemißbraucht worden ist, und was
die Gerechtigkeit der Masorität der Nation gegenüber von ihr verlangt. In wenigen Stunden wird die öffentliche Ruhe wiederhergestellt seyn,
die Gesetze werden schnell wieder in Kraft treten, und die Regierun wird ihr Ansehen zu behaupten wissen. e iko, 16. Juli 466 ! Anastasio Bustamente.“
— Matamoras, J. Aug. Auf die Nachricht von dem Par⸗ teikampf, der in der Hauptstadt ausgebrochen ist, hat Santana sogleich Veracruz verlassen und sich auf der Diligence nach Mexiko begeben. In Puebla erhielt er jedoch die Nachricht, daß die Re⸗ gierung seines Beistandes nicht zu beduͤrfen glaube und allein mit den Insurgenten fertig zu werden denke. Diese durfte dann die ganze Strenge des Gesetzes treffen; der Kampf wird also wohl ein verzweifelter seyn.
Hier steht nur eine geringe Streitmacht unter dem Befehl von Empuedo, und die Stadt befindet sich in wehrlosem Zustande. Die Generale Wall, Condea und Canalizo sind von hier nach der Hauptstadt geerlt. Auch Arista, der hier erwartet wurde, soll von Tampico dorthin abgereist sen. Man hofft jetzt hier, daß die Texianer die Stadt Matamoras nicht erst angreifen wurden, da sie wohl unter den jetzigen Bedraͤngnissen Mexikos eine baldige Anerkennung ihrer Unabhängigkeit erwarten durften und es daher rathsamer fuͤr sie ist, jetzt vorsichtig zu Werke zu gehen. Neu⸗Mexiko soll sich ubrigens, mit dem General- Kommandanten Amijo an der Spitze, fuͤr Texas erklaͤrt haben.
China.
Macao, 20. Mai. Bis jetzt beschranken sich die Verthei⸗ digungs-Anstalten der Chinesen auf das Einuͤben von etwa 23 Nekruten in der Naͤhe von Canton und auf den Ankauf des Britischen Ostindienfahrers „Cambridge“ von 500 Tonnen, dessen Besitz aber fast keinen Werth fuͤr sie haben kann, da das Kupfer von dem Schiffsboden gestohlen worden ist; mehrere neue Kriegs dschunken von 25 Tonnen sind gebaut worden, werden aber wohl eben so wenig gefährlich seyn wie die alten. ö
Die Amerikanischen Kaufleute in Canton hatten am 25. April
ein Schreiben an den Commissair Lin gerichtet, in welchem sie
ihn um Erlaubniß bitten, ihre Schiffe direkt nach Canton kom—
men lassen zu duͤrfen, statt daß sie bisher in Whampoa lsschen
mußten, und zwar aus dem Grunde, weil die erwartete Englische
Expedition, die eine Blokade unzweifelhaft zur Folge haben werde,
zu früh eintreffen duͤrfte, als daß die Amerikaner ihre Geschaͤfte
zum Abschlusse bringen koͤnnten, wenn die Loͤschung ihrer Schiffe
in Whampoa Verzug erlitte. Lin hat auf dieses Gesuch gleich
am folgenden Tage eine abschlaͤgige Antwort ertheilt und ganz ungewoͤhnlicherweise die Petition selbst zurückgegeben, wahrschein⸗ lich um anzudeuten, daß ein Dokument, in welchem auch nur die
Vermuthung von Gewalt⸗Maßregeln gegen China enthalten ist, gar
nicht in den Archiven des himmlischen Reichs existiren duͤrfe. Fur
wie lächerlich er eine solche Vermuthung halt, spricht er denn auch in seiner Antwort selbst ganz unverholen auꝛ:. Daß die Engländer durch eine Blokade die Amerikanischen Schiffe an dem
Handel mit China verhindern sollten, erklart er fuͤr eine freche Luͤge und fuͤr ein ganz absonderliches Verfahren. „Bedenket nur“, sagt er, „daß diese Hafen und Buchten das Eigenthum der himmlischen Dynastie sind. Wie kann England Euch bloki⸗ ren? Ihr Amerikaner! Amerika ist ja keine an England tribut— pflichtige Nation! Wie koͤnnt Ihr so naͤrrisch seyn, zu glauben, wir wurden es zugeben, daß die Engländer Euch geböten, am 1. Juni oder um diese Zeit die Einfahrt in unsere Hafen oder den Handel mit uns aufzugeben? Geruͤchte der Art können of— fenbar nur von Mißvergnuͤgten ausgehen.“
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Posen, 14. Sept. Bei Gelegenheit der Feier der Huldi⸗ gung, die hier besonders glaͤnzend stattfand, ist von den Stadt Verordneten beschlossen worden, zum bleibenden Andenken an dle⸗ sen wichtigen Tag eine höhere Realschule zu errichten, und wur— den die dazu nöthigen Fonds auch bestimmt.
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Verzeichniß der Vorlesungen, welche im Winter 1840 und 1841 vom 265. Oktoßer an auf der hiesigen Königlichen Thierarzneischule gehalten werden.
1) Herr Geheime Mediginalrath und Direktor Dr. Albers wird
Montags, Mittwochs und Freitags von 11 bis j2 Ühr über gericht liche Thierheiltunde und Veterinair⸗Polizei lesen und 14 ei. — en,, m. zur Anfertigung von Gutachten und Fund-Scheinen n. 2) Herr Professor und Privat-Docent an der hiesigen Universit ät. Dr: med. Reckleben, . und Ger n n, von 3 . die E g der 4 * Montags, Dienstags, onnerstags und Freitags von 1 bis 2 Uhr über Gestüt⸗ Diãtetit des . Vorträge halten. ; . 24 3 Herr Professor Dr. med. Gurlt wird über die Anatomie der n, . täglich von 12 bis 1 Uhr über pathologische Anatomie ienstags. Mittwochs und Sonnabends von 2 bis 3 Ühr Vorlesungen halten. Derselbe leitet die praftischen Uebungen in der Zootomie, 22 täglich des Vormittags und mit Ausnahme des Mittwochs und Sonn⸗ abends auch des Nachmittags stattfinden. Unter seiner Leitung ge⸗ schehen die Sectionen der gefallenen Thiere, bei welchen derjenige Leh— rer anwesend seyn wird in dessen Krankenstall das Thier gefallen ö Serr 6 Pr, med. Sertwig wird die praktischen Uebun— gen im Kran enstalle täglich von s bis 10 Uhr Vormittags und von 3 bis A Uhr Nachmittags leiten; ferner täglich von 1 bis 12 Uhr BVorlesungen und Repetitionen über den ersten Theil der Chirurgie hal⸗ len, auch wird er die in den Krankenställen vorkommenden chirurgischen Operationen verrichten und unter seiner Leitung verrichten lassen. 53) Herr Apotheker und Lehrer Dr. phisos. Erdmann wird Dlen⸗ stags und Freitags von 8 bis 9 Uhr Morgens und Mittwochs von 5 bis 7 Uhr Abends über die Grundlehren der Phvsik und Chemie Vorträge und Repetitionen halten; Dienstags, Freitags und Sonn⸗ abends von bis 6 Uhr über Chemie und 8e lesen und den praktischen Unterricht in der Apotheke der Schule täglich ertheilen. 6) Serr Dre philos Störig, Professor extraordinarius an der 6 Universität, wird über Geschichte und Encyflopädie der Thier⸗ Heilkunde Dienstags, Donnerstags und Sonnabends von 3 big hr, 21 . . , 214 yea, von 3 bis A Uhr über Ex⸗ rieur, ung und Diätetik der Hausthiere, mit Ausnahme des Pferdes und Schafes, Vorträge pad . z D Herr Kreis⸗Thierarzt und Repetitor Dr. philos. Spinola wird, mit Zuziehung von Eleven der Schule, erkrankte Hausthiere, mit Aus⸗ nahme der Pferde und Hunde, sowohl in biesiger Residenz, als im Tel⸗ towschen, Niederbarnimschen und Osthavelländischen Kreise, in den Ställen ihrer Besitzer auf Verlangen thierärztlich behandeln. Ferner wird derselbe täglich Morgens von? bis 8 Uhr Über den ersten Theil der spejiellen Pathologie und Therapie Vorlesungen halten.
S) Herr Professor Bürde hält dreimal wöchentlich, in noch zu be⸗ 6 Stunden, Vorträge über die . der Theile des ferdes und der damit verwandten Gegenstände.
Y) Herr Kreis⸗Thierarzt und Repetitor Dr. phil. Gasen fen wird täglich von 9 bis 19 Uhr praktischen Unterricht über die 1 44 stalt gebrachten kranken Funde und kleineren Hansthiere erthei , außerdem dem Herrn Professor ert wig bei Behandlung der fran Pferde assistiren. viermal wö⸗
10) Serr Kreis⸗Thierarzt und Repetitor uch?“ wird chentliʒ n noch zu — Stunden 3 den ersien Theil der