aben, ich räume es ein, ern und wichtigen Resultaten beigewohnt. an hat den Körper des Lafarge ausgegraben und ihn der strengsten chemischen Analvse unterworfen. Diese Analvse ward von rechtlichen und aufgellärten Chemifern vorgenommen, die unser ganzes
Bertrauen, unsere ganze Achtung besitzen. In dieser .
sind wir von denselden . hlen durchdrungen, wie
Sie, Bertheidiger der Angeklagten. (Der General⸗Advo⸗
fat war bei dieser Stelle so erschüttert, daß er in Thränen
ausbrach und nur mit Mühe so viel Fassung erlangte, um seinen Vor⸗ trag fortzusetzen. Wenn die Angeklagte nicht schuldig ist, so muß sie nicht allein ihre Freibeit, sondern die glänzendste Genugthunng erhal⸗ ten. Ihre Erinnerungen und ihre Leiden müssen 22 werden. Wir sagen es, und wir sagen es laut, unsere Ansichten haben sich auf eine selisame Weise verändert. Es ist seit gestern eine Nacht verslossen, und ich habe Zeit gehabt, nachzudenken; denn glauben Sie mir, m. S., diese Nacht war für mich keine Nacht des Schlafes und der Ruhe, sendern eine Nacht der Verwirrung und Aufregung. Ich habe überlegt, ich habe nachgedacht, ich habe alle Umstände, die hei den offentlichen Sitzungen zum Berschein gekommen sind, mit einander ver⸗ glichen, und ich empfinde das Bedürfnlß, es auszusprechen: Mein Geist befindet sich gegenwärtig in einem Zustande des Zweifels. Damit die⸗ ser ganz beseitigt werde, bedarf es einer neuen Untersuchung und diese wird den drei berühmtesten Chemifern Frankreichs anvertraut werden. Möge nun die Angeklagte schuldig seyn oder nicht, es liegt in dieser Sache etwas Finsteres und Geheimnißvolles, was entdeckt werden muß. Die Vertheidigung wird ich bin es Überzeugt, darin mit mir überein- stimmen, daß es ein großes soziales Bedürfniß ist, jene Dunfelhett auf⸗ zuhellen. Wir müssen nachforschen, woher jene Anklage kommt, wir müssen die Hand auffinden, welche die Angeklagte hat ins Verderben stürzen wollen. Es ist Gift im Spiele gewesen viel Gift; denn man hat in den Flanel, in den Getränken und in den Gefäßen Arsenif aufgefunden. Siehe die Siz⸗ ung vom 11Iten, worin dies durch eine neue Erxpertise bestätigt wird.)
zit werden nichts vernachlässigen, um den Urheber der gegen die An⸗ gellagte gerichteten Machinationen zu entdecken; denn wenn jene Frau unschuldig ist, so gab es in ihrer Umgebung Jemand, der sie verder⸗ ben wollte.“ Herr Paillet: „Was sell ich auf die Worte des Herrn General-Advokaten antworten? Man will eine neue Expertise vernehmen, nachdem man gestern neun Chemiker gehört hat, in die das oͤffentliche Ministerium das größte Vertrauen zu setzen erklärt. In der That, ich habe nichts mehr zu sagen, und wollte ich auch protefi— ren, die Chemiker sind bereits herbeigerufen worden. Was würde man aber wohl gesagt haben, wenn die Resultate gegen die Angeklagte aus— gefallen wären, und wir auf eine neue Untersuchung gedrungen hät— ten? — Das Zeugen-Verhör ward hierauf fortgesetzt und schloß mit der Vernehmung eines der Hauptzeugen gegen dies Angeklagte, der Anna Brun, welche die Madame Lafarge portraitirt hatte und wäh⸗ rend der Krankheit des Herrn Lafarge im Hause gewesen war.
— Sitzung vom 11. September. . außerordentliche Ge⸗ legenheit. Die heutige Sitzung war wiederum reich an merkwürdigen Inciden fällen und führte unter Anderem dahin, daß der General⸗Ad⸗ vokat gegen die Kammerjungfer der Angeklagten, Clementine Ser— vat, Anträge stellte, die ihre augenblickliche Verhaftung zur Folge ge⸗ habt haben werden. Die Bertheidigung verzichtete in dieser Sitzung auf 12 bis 19 Entlastungs⸗-Zeugen. Am Schlusse der Sitzung erstatte— ten die Chemiker Bericht über die nunmehr auch mit den verschiedenen Getränken angestellten chemischen Analvse. In einigen derselben fand sich Arsenit vor, in anderen nicht. (Vergleiche oben die Aeußerun⸗ gen des General⸗Advokaten.)
Großbritanien und Irland.
London, 3. Sept. In Woolwich trifft man Anstalten, eine An— zahl Artillerie Soldaten von dem kuͤrzlich aus Spanien zuruͤckgekehrten Torps unter dem Befehl des Fe ml, Colquhoun nach Kon⸗ stantinopel zu senden, wo sie mehrere Tuͤrklsche Artillerie⸗Briga⸗ den in den militairischen Bewegungen dieser Waffengattung un— terrichten sollen. Eine bedeutende Zahl großer Kanonen ist seit kurzem aus dem Arsenal von Woolwich abgeliefert und größten theils nach der Britischen Station im Mittelländischen Meere abgesendet worden. Naͤchstens soll daselbst eine große Menge eherner Kanonen gegossen werden.
Die Morning Chronicle bedauert Herrn Thiers, daß er in eine so kritische Lage versetzt sey, indem die republikanische und die ultrakonservative Partei gleich sehr gegen ihn anstuͤrmten. Bald werde er angegriffen, daß er nicht streng genug gegen die Gährung im Innern, bald, daß er zu zaghaft nach Außen handle. . Sun ruͤgt das knechtische Verhältniß der Franzoͤsischen Zeitungen, indem keine es wage, die oͤffentliche Meinung daruͤber aufzuklären, daß Frankreichs Ehre von England gar nicht gekränkt worden, sondern vielmehr in das Geschrei uͤber diese angebliche Ehrenkränkung einstimme, obgleich unter hundert gebildeten Fran⸗ zosen gewiß nicht Einer an solche Thorheit glaube.
Der Globe kommt wieder darauf zuruͤck, daß noch nirgends bewiesen worden, inwiefern es von so großem Interesse fuͤr Frank⸗ reich sey, daß Syrien mit Aegypten vereinigt bliebe. Wenn Frankreich nicht an dem Traktat Theil nehmen wolle, sagt das genannte Blatt, so sey es keine Beleidigung gegen dasselbe, wenn die anderen Machte allein handelten, denn unmöglich konne die Majorität sich von der Minoritäͤt die Hände binden lassen. Wenn Frankreich nicht in Gemeinschaft mit den anderen Mächten han⸗ deln wolle, sollten darum die anderen gar nicht handeln duͤrfen? Das wäre eine Erneuerung des Kontinental⸗Systems ohne das Schwerdt Napoleon s.
Unter den einflußreicheren Mitgliedern der bischoͤflichen Kirche in Schottland ist der Plan im Werke, in Edinburg ein bischöf— liches Tollegium zu begründen, in welchem ein den Englischen Universitäten ähnliches Studien-System eingefuhrt werden soll. Kürzlich wurde dieserhalb eine Versammlung von Bischoͤfen ge— halten, und bereits werden die nöthigen Maßregeln zur Begruͤn dung dieser neuen geistlichen Lehr-Anstalt getroffen
Lord J. Russell hat, wie neulich erwähnt, die Einladungen Edinburgs und einiger anderer Schottischen Staͤdte 2 Festmah⸗ len, dringender Geschäfte wegen, abgelehnt. Der Speetator bemergt darüber; „Es gab eine Zeit, wo die Whig“/ Minister eine Gehnsucht fühlten und sich beeiferten, vor zahlreiche öͤffent⸗ liche Versammlungen zu treten und den Volks- Beifall zu der von ihnen befolgten Politik einzuholen. Das war in dem Ho— nigmond der Ehe zwischen dem Whigismus und der öffentlichen Meinung. Diese phantastischen Tage des jungen Liebestraums sind nun vorüber. Lord J. Russell, welcher Fiege findet, den Toryistischen Herzog von Buccleugh, seinen weitlguftigen Herrn Vetter, auf der Nordseite des Tweed zu besuchen, hat keine Zeit, mit den Reformern von Edinburg zu speisen. Es war eine Zeit wo Lord John oder einer seiner Kollegen einen Umweg gemacht haben würde, um eine Gelegenheit aufzusuchen, die er jet, wo sie sich von selbst anbietet, aus der Hand schlapfen läßt. ö So
ändern sich die Zeiten.“
Zu der bevorstehenden Versammlung des Britischen Gelehr— ten⸗Vereins, die in diesem Jahre zu Glasgow stattfindet, werden daselbst große Empfangs-Anstalten getroffen. Unter den ausge— zeichneten Fremden, die derselben beiwohnen werden, nennt man den Herzog Decazes.
Nieder lande.
Aus dem Haag, 13. Sept. Durch eine vom Aten d. pu⸗ blizirte Königliche Verfugung werden die von den Generalstaa—
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ten genehmigten Abänderungen und Nachträge des Grundgesetzes bekannt gemacht, welche demgemäß dieselbe Kraft haben sollen, wie das Grundgesetz selbst. Diese Königl. Publicatien wird dem naͤchst in 32 öffentlichen Sitzung des hohen Raths der Niederlande, so wie aller Provinzial⸗Gerichtshoöͤfe und Ma—⸗ gisträte zu allgemeiner Kenntniß 2 werden.
Ueber das Befinden der Erbprinzessin werden keine Buͤlle= tins mehr ausgegeben, da dieselbe in fortschreitender Besserung ist.
Der General Major Brade, Plak ⸗Kommandant von Mastricht, ist auf sein Ansuchen in den Ruhestand versetzt worden.
Amsterdam, 11. Sept. Wir haben hier jetzt täglich durch die Taubenpost Nachrichten aus Paris und die auf diese Weise erhaltene Verbindung ist fast regelmäßiger als die durch eine Te⸗ legraphen Linie, da keinerlei Witterung die Tauben in ihrem Fluge auf- oder zurüͤckhaͤlt, es muͤßte denn seyn, daß sie gegen starken Sturm zu fliegen haben. Heute bereits theilen unsere Blätter die in den Pariser Zeitungen vom 13. September enthaltenen Neuigkeiten mit. Die vom Moniteur parisien gebrachte Be⸗ stätigung der Nachricht uͤber die Fortification von Paris hat auch hier die Fonds Course wieder geworfen, da man die Befestigung der Hauptstadt natürlich nicht als eine bloße Maßregel der De— fensive, sondern als die Vorläuferin einer aggressiven Politik be⸗ trachtet. Holländische Fonds waren heute von allen Seiten aus—
eboten, ohne daß sich viele Käufer fanden. 21 . proc. wirkliche chuld ist bis *,, und Zproc. bis 91! gefallen.
Schweden und Nerwegen.
Stockholm, 11. Sept. Die Stats -Tidning meldet, daß gestern in einer außerordentlichen, vom Könige praͤsidirten Sitzung des Staats-Rathes der Professor an der Universitat Up⸗ sala, Samuel Grubbe, zum Staatsrath und interimistischen Chef des kirchlichen Departements ernannt worden sey.
Der Kaiserl. Russische Gesandte am hiesigen Hofe, Graf Matuszewitz, begiebt sich auf eine Urlaubsreise und hatte vorge— stern seine Abschieds⸗Audienz beim Könige. Bei dieser Gelegen⸗ heit wurde der Legations⸗Secretair Glinka, als Russischer Ge⸗ schäͤftstraͤger fuͤr die Dauer der Abwesenheit des Gesandten, Ih ren Majestaͤten vorgestellt.
Der Kaiserlich Brasilianische Geschaͤftsträger und General— Konsul in Stockholm, Herr Carvalho, ist gleichzeitig mit dem Grafen Matuszewitz von hier nach Kopenhagen abgereist. Letz. terer begiebt sich auf seine Guͤter in Rußland und Polen.
Deutsche Bundes staaten.
Lager bei Falckenburg (im Großherzogthum Olden— burg), J. Sept. Die alle drei Jahre wiederkehrende Vereini⸗ gung der Oldenburg hanseatischen Brigade zu einem gemeinsa⸗ men Uebungslager findet in diesem 3h. zum zweitenmale seit ener Verbindung statt. Das Lager befindet sich auf einem hier⸗ u gut geeigneten Terrain zwischen Oldenburg und Bremen bei alen b hart an der ehen e, welche beide Staͤdte mit ein⸗ ander verbindet, und ist en ordre de bataille alle sechs Ba— taillons in einer Linie eingerichtet: die beiden Bataillons des er— sten Oldenburgischen Regiments, die beiden Bataillons des zwei— ten ö Regiments auf dem linken Flügel, die beiden hanseatischen Bataillons, so wie das Hamburger Jäger⸗Detasche⸗ ment in der Mitte. Seit dem 2ten d. ist die ganze Brigade beisammen und ein reges Leben herrscht vom frühen Morgen is zum späten Abend im Lager, welches von Fremden aus der UMmegend recht fleißig besucht wird. Was die Eintheilung der Zeit während der Ver— einigung der Brigade anbetrifft, so ist der Zeitraum bis zum 9gten d. der Ausbildung der verschiedenen Truppen Corps in sich uberlassen; am 10ten d. beginnt das Exerzieren in Treffen, in der Division und battterieweise, und wird bis zum 15ten d. fort— esetzt, während welcher Zeit auch Felddienst⸗Uebungen stattfinden ele, Vom l16zten bis zum 20sten d. sollen die sogenannten Schul ⸗Mansver stattfinden, ihnen folgen vom 21sten bis zum 26sten d. die Feld⸗Mandver, bei welchen alle Truppen⸗Gattungen unter freiem Himmel bivuakiren werden. Zum 29sten d. ist die Schluß⸗Parade festgesetzt, nach welcher die verschiedenen Kontin⸗ gente in ihre Garnisonen zuruͤckkehren.
Sch weiz.
Schaffhausen, 10. Sept. Dem Entlassungs⸗Begehren des Herrn Antistes Hurter aus dem Kantons-Schulrathe hat der Große Rath nicht entsprechen wollen, weil einerseits dasselbe in dem diesfälligen Schreiben an die oberste Kantons-Behsrde nicht ganz bestimmt ausgedruͤckt, mithin gegen die übliche Form sey, ander seits der Herr Antistes um das gesammte Kantonal-Schulwesen sich solche Berdieste erworben habe, daß der Große Rath seinen Austritt aus dem Schulrath nur mit Bedauern sehen mochte.
O esterreich.
Lemberg, 8. Sept. (. A. 3.) Nach den fuͤr dieses Jahr veröffentlichen Tabellen belief sich die Einwohnerzahl von Gali⸗ zien auf 4763,65! Personen, von denen 32, 217 Edelleute und 1783 Geistliche waren. Die Anzahl der Roͤmisch⸗katholischen be⸗ trug 2, 094,143, der unirten Griechen 2, 077 Oogs, der nichtunirten Griechen, die aber fast nur in der Bukowing n finden sind, 269,327, der Evangelischen 28, 128, der Juden 283,345.
Spanten.
Madrid, 5. Seyt. Die von der provisorischen Regierungs⸗ Junta an die Königin ⸗ Regentin gerichtete Adresse lautet folgen⸗
dermaßen:
n Als das Spanische Volk die im Jahre 183 von den konsiltnirenden Cortes entworfene und von Ew. Majestät, freiwillig an⸗ genommene Constitution gegen jeden Feind zu vertheidigen beschwor, da geschah dies in der Ueberzeu nig daß dieselbe nicht ein leeres Scheinbild, y die — * arantie seiner Rechte und die Grundlage seines Ruhmes und seiner ge. Wohlsahrt sey. Eben so sehr ein Feind des Des potismus, als der Illgellosigkeit, hat die große Mehrheit des Spanischen Boltes siets die con itutionellen Präregative der Krone geachtet, und seine Ergebenheit für den auf die Valks⸗ Souverainet t gegründeten Thron Isabella's II. und die erhabene Per⸗ on Ew. Majestät mit seinem Blute besiegelt. Bei einem freien Volke 8 der Geh rfam seine Gränzen, die durch das Gesetz bestimmt wer= und nichis schadel fo sehr der Würde der Krone, nichts trägt so e Macht, ihr Ansehen, ja selbst ihre Existenz J e⸗ her als das ungesetzliche Bestreben, sich über das esetz, en einzigen und wahrhafien Ausdruck des allgemeinen Willens. wollen. Indem die treulosen Rathgeber Ew. Majestät diese * pien, deren getreue Beobachtung die Macht befest;gt. , fie keinen Anstand, die Stimme der öffentlichen n . 12 , n. ben. Indem sie unsere Geduid und Nachgiediglein 2 * mühteñ sie sich, Ew. Majestät für ein m der k men, das in Spanien nieimals realisirt wer . 6 Maschine zu erschüttern und das Bater and in einen Abg f zu rzen. errathen die ess Über die reiheit der Presse, über das Wahlrecht, über die 4 nicht einen Plan 6 Umstur des Besi Beweifen dies nicht die unheilvollen Pläne dieser
den, chts hr dazu bei, ihre
—
2 E
Partei, die sich die konservative nennt und ihre Böswilligkeit unter der Maske einer verstellten Mäßigung verbirgt! Gewissenlos und ohne politische Rechtlichkeit haben diese Menschen keinen anderen Zweck als sich auf Kosten des Blutes des unglücklichen Spaniens durch im Fin= stern een r. Unterhandlungen zu bereichern. Die Einen hegen den Wunsch, die in der Kindheit der Monarchie entstandenen mißbräuch lichen Privilegien aufrecht zu erhalten; Andere dagegen haben einen unersätilichen Durst nach Herrschaft. Unter fremdem Einslusse stehend, wollen sie jetzt, wo die Nation, von dem Bürgerkriege befreit, sich den Weg zu ihrer künftigen Größe bahnt, die Armee, die dem Baterlande so großen Ruhm erworben, auflösen, um die seit langer Zeit beschlos— sene Zerstückelung der Monarchie herbeizuführen und ihr den . Rang zu rauben, der ihr in dem ue rn Staaten⸗So'stem gebührt. Nicht zufrieden damit, das Land demoralisirt zu haben, indem en, Anwendung aller möglichen Mittel, Gewalt, Verführung, Schrecken, sich eine Bastard⸗Masoritat in den Cortes verschaffen, hatten sie die Kühnheit, das unheilbare Gesetz über die Avuntamiento's vorqulegen, welches durch seinen 21 und Buchstaben das, nach dem Beispiele Ew. Majestät, von uns Allen beschwornen Fundamental Gesetz in sei⸗ nen Grundlagen untergräbt. Die Avuntamiento's, Senora, bestehen nicht bloß aus Individuen; das, was sie konstituirt, sind die Funciöo⸗ nen der Alkalden, Regidoren und der Syndikats⸗Profuradoren. Das Volk hat kraft des Fundamental⸗Gesetzes das unbestreitbare Recht, seine Rathgeber ju ernennen, indem es ihnen diejenigen Functionen über⸗ trägt, die ihrem Charakter, ihren Fähigkeiten und ihrer gesellschaftlichen Stellung am angemessendsten sind. Das nene Gesetz giebt der Krone das Recht, die Altalden zu ernennen; dies ist aber, außerdem, daß es den Interessen des Volks, nachtheilig und seinen Fueros und Gewohn⸗ heiten entgegen ist, auch in direktem Widerspruch mit der Constitutlon und ein Angriff gegen die Freiheit. Die Cortes konnten ein so ver— haßtes Gesetz nicht annehmen, ohne einen Meineid zu begehen, und von dem Augenblick an, wo sie dies thaten, verloren sie ihren Charakter der ner n n,, In allen Ländern, in denen ein Repräsentativ⸗ Sysiem besieht, kann sobald der Kongreß ohne besondere Erlaubniß des Polles die Constitution verletzt, nur jweierlei geschehen: entweder wird die Constitutien annullirt, und dann ist das Gesetz nichts mehr als eine Laune einer tvrannischen Versammlung, die aus eben so vie⸗ len Decempiren als Mitgliedern besteßt; oder die Versammlung geht unter, und da sie danm ihren Charatter verloren bat, so dürfen * Beschlüsse nicht sanctionirt und nicht ausgeführt werden, verpflichten daher auch nicht zum Geborsam. Die erste dieser beiden Bedingungen kann, Dank der Achtung und Liebe, die alle gute Spanier gegen den constitutionellen Thron 1 nicht eintreten. Seitdem ist die Noth⸗ wendigkeit eingetreten, daß das Volk durch eine palriotische Manifeste=
tion * erkennen gebe, daß es fest entschlossen sev, die Constitutton und
die Gesetze aufrecht zu erhalten. Dies hat die * geihan.
da die Wünsche der Armee nicht angehört, die Adressen der angesehen⸗ sten Apuntamsento's des Königreichs verkannt, die Stimmen der öffent⸗ lichen Meinung nicht beachtet wurden, mithin jeder Hoffnung die Thür verschlaffen war, so ergriffen das Bell und die National ⸗ Garde Waffen, und haben, unterstützt von der tapferen Garnison, geschworen, dieselben nicht cher niederzulegen, als bis Ew. Ma⸗ sessät, überzeugt von dem Willen der großen Mehrzahl der Spa⸗ nier, geruhen, die Bekanntmachung des unheilvollen Arvnntamiente⸗Ge= setzes zu suspendiren, die gegenwärtigen Cortes, die leinesweges die Nation repräsentiren, aufjulösen, ein aus entschlossenen Män⸗ nern, bestehendes Ministerium, deren früheres Leben Bertrauen einfsößt und die Gemüther beruhigt, zu ernennen, und endlich die Minister, die ihre Macht so treuloserweise gemißbraucht haben, zur Verantwortung zu ziehen. Die durch die Provinzial⸗De⸗
putaiion und das Avuntamiento ernannte und mit der provisorischen Re.
gierung der Previnz Madrid beauftragte Junta will nicht, wie die um Eiv. Majestät befindlichen Berräther behaupten, die Ordnung um⸗ stürzen und die Anarchie an deren Stelle setzen; ihr einziger Zweck ist, den Thron, die Constitution von 1837 und die mit so vielem Blute und so großen Opfern erkaufte Unabhängigkeit auf dauernde Weise zu sichern. Die Mitglieder der Junta, welche sich wenig auf Schmeiche⸗ leien verstehen, bitten Ew. Majestät, Ihnen diese, vielleicht starke, aber von der Ergebenheit vorgeschriebene Sprache zu gesiatten, da es zu feiner Zeit, am wenigsten aber unter so schwierigen und efahrvollen Umständen, erlaubt sst, die Könige zu betrügen. Gott erhalte Ew. Ma⸗ jestät!“ (Folgen die Unterschriften.) ĩ
Aus Alcañtix in Aragonien schreibt man, daß am Iten der Blitz in das dortige Pulver-Magazin geschlagen habe. ** Straßen bilden nur einen Schutthaufen und man schätzt die Zahl der umgekommenen Personen auf 160.
Tire.
Konstantinopel, 1. Sept. (Oest. Beob.). Auch hier hat man aus Alexandrien vom 26. August die Anzeige erhalten, daß sich, nachdem an diesem Tage die erste zehntägige, dem Pa scha von Aegypten gesetzte Frist verstrichen war, der Bevollmüäch tigte der Pforte, . Bei, in Begleitung der General⸗Kon suln von Großbritanien, Oesterreich, Rußland und Preußen, zu Mehmed Ali verfügt habe, um seine definitive Antwort auf dit ihm im Namen der Pforte am 16ten gedachten Monats gemach— ten Anträge zu vernehmen. Diese Antwort fiel dahin aus daß Mehmed Ali sich kategorisch weigerte, die ihm gestellten Bedin gungen anzunehmen.
Der Englische Commodore Napier hat, den hier eingegange— nen Nachrichten zufolge, vor Beirut drei Aegyptische Fahrzeug mit Kriegs⸗Munition und Geschuͤtz angehalten.
Die aus dem Hafen von Konstantinopel ausgelaufene, aus einem Linienschiffe, zwei Fregatten und zwei Korverten bestehende Tuärkische Es cadre, war in Cyvern angelangt und hatte oö) Mann Landungs Truppen auf dieser Insel ausgeschifft Das Tuͤrkische Linienschiff vereinigte sich hierauf mit der vor Alexandrien unter den Befehlen des Admirals Stopford befind= lichen Englisch⸗Oesterreichischen Flotte.
Aegypten.
Alexandrien, 22. Aug. (Times,) Abbas a, der Gouverneur von Beirut, hatte nach Napier s Aufforderung, die tadt , eine Beschwerde gegen den Britischen Res Konsul
Moore, welchen er der Intriguen in r n. ö Kons ̃ 8 Pa ̃ gen Konsuln gegen die Regierung des Pa gugendi e ch gif!
Mehmed Ali geschickt. Mehmed Ali lie l Bey rufen, thellte ihm den Inhalt der, Depeschs mit und be schwerte sich uber das Benehmen der Pforte. Zugleich schickte er seinen Dolmetscher zu dem Obersten Hodges, um die Abbe, rufung des Herrn Moore zu verlangen. Oberst Hodges hielt eine Konferenz mit der Rifaat Bei und den Konsuln Rußlands, Oesterreichs und Preußens, und beauftragte hierauf seinen Dol— meischer, dem Vice⸗Koͤnig zu erklaͤren, e, da Beirut nach dem Vertrag vom 15. Juli dem Sultan gehöre und die Konsuln in Syrien sich mit Erlaubniß des Sultans dort befänden, Mehmed All, diesen gegenuͤber, kein Recht habe. Der Pascha erwiederte, er sey Herr in seinen Landen; man könne ihm keinen Schritt des Angriffs vorwerfen, und obwohl er den Obersten Hodges von dem benachrichtigt habe, was er in Betreff des Herrn Moore zu thun gedenke, so habe er doch dazu keine Erlaubniß von ihm verlangt. „Ich bin an— gegriffen worden“, fuhr er fort, „und was auch komme, ich werde mich vertheidigen.“ In der Konferenz, welche er mit den Konsuln der vier Mächte hatte, als dieselben ihm die gefaßten Beschluͤsse meldeten, erklärte Mehmed Ali, er habe seine Inten⸗ tionen bereits dem Rifaat Bei mitgetheilt und direkt nach Kon—
ihre Angabe . * in musse.
opel rieben. Es lautet dieses Schreiben folgenderma—⸗ , bei Gott, ich werde keinen Zoll Landes ab— treten; ünd wenn man mir den Krieg erklärt, werde ich das Reich über den Haufen stüͤrzen und mich unter seinen Truͤmmern be— graben. ehmed . Ibrahim und Abbas Pascha haben von dem Vice König den Befehl erhalten, Vertheidigungs Maß⸗ regeln zu treffen. Im Hafen von Rllerandrien sind, die Linien⸗ schiffe in einer einzigen Linie aufgestellt, um die Einfahrt zu be— wachen. Die Kaußfahrer werden, betor man sie in den alten Hafen einfahren läßt, genothigt, ihre Ladung im neuen Hafen
auszuschiffen. ; Jnlan d.
14. Sept. Die hie ige Zeitun e gn extes der 3 . s- Predigt (s. St. 3. Nr. ö . salm 85 heißen
9.
König sber des daß es nicht Psalm 8
— — Danzig, 14. Sept. Vorgestern Abend gegen 9 Uhr trafen Ihre Majestaͤten der König und die Königin hier ein. Allerhöchstdieselben wurden von einer Deputation des Magistrats und der Stadtverordneten empfangen, während die Gewerke mit Fahnen und Insignien ein Spalier bildeten. Nur langsam konn— ten die Wagen sich durch die unzählbare Menge und zwischen den glänzend erleuchteten, mit Festons geschmuͤckten Straßen fort⸗ bewehen. Am Eingange Langgartens wurden Ihre Majestaäͤten von . Mädchen begruͤßt, mit denen Sie Sich sehr huld⸗ reich unterhielten. Nach der Ankunft im Gouvernements⸗Hause erfolgte noch die Aufwartung der Militair- und Civil Behörden. Gestern Morgen besuchten die Allerhöchsten Herrschaften die Ma— rien-Kirche zur Frühpredigt um 7 Uhr. Ihre Majestät die Koͤ— nigin setzte die Reise daranf sogleich fort. In Oliwa erwarteten Jungfrauen die allverehrte Landesmutter bei einer Ehrenpforte,
o 6. ein Gedicht und Fruͤchte überreichten, was sehr e, aufgenommen wurde. Das Schloß, die Kirche und den Schloß— arten geruhten Ihre Majestaͤt noch in Augenschein zu nehmen. ** i der König führen aber zunaͤchst noch nach Neu— fahr, um den Durchbruch zu besichtigen, und verließen, von dort urückgekehrt, in Begleitung Sr. Königl. Hoheit des Prinzen hen um 10 Uhr die Stadt.
Danzig, 14. Sept. (Danz. 33 Gestern Nachmittags allte an einer anderen Stelle unserer Stadt der Jubel in der
hen Erinnerung an die eben verflossenen schoͤnen Stunden wie⸗ der. Es lief ein Schiff ab, welches mit Allerhschster Genehmi—⸗ gung den Namen Friedrich Wilbelm IV. fuͤhren darf. Die Taufe weckte einen allgemeinen Jubelruf, der dem Höͤchsten Pathen alt, welcher durch den Wirklichen Geheimen Rath Herrn von Hum oldt und unseren Gouverneur, General -Lieutenant von Ruͤchel Kleist, vertreten ward. Dem Erstgenannten giebt heute Nachmittag die hiesige naturforschende Gesellschaft ein solennes Mahl in Zop⸗ pot zur Feier seines Geburtstages. Fruͤh Morgens brachten ö Gymnasiasten dem beruͤhmten Manne eine Morgen⸗
— — Köslin, 8. Sept. Die Einaärndtung des Winter korns ist gänzlich und die des Sommer-Getraides zum groͤßten Theile beendigt. Die diesjährige Aerndte gehort zu den gesegne⸗ ten, indem durchschnittlich sammtliche Kornarten, desgleichen Flachs und Hanf, sehr gut gerathen sind. Auf mehreren Guͤtern ge⸗ bricht es sogar an Raum zur Einscheuerung. Auf die Kartoffeln und den Graswuchs hat die Dürre nachtheilig eingewirkt, erstere duͤrften nur klein bleiben und nicht besonders lohnen und der weite Heuschnitt nicht ergiebig ausfallen. — In den Häfen des
egierungs⸗Departements und auf der Rhede bei Leba sind im verflossenen Monate 75 Schiffe und 24 Böte angekommen, da— egen gingen 7 Schiffe und 51 Böte von dort in See. Der
erth der seewaͤrts eingegangenen Waaren betrug 93, 3586 Rthir. (einschließlich 38,169 Rihlr. vom Auslande), dersenige der expor tirten Waaren Sl, 459 Rthlr., wovon 13,713 Rihlr. dem Aus— lande ern — Die Seebaäder waren im vorigen Monate
noch sehr besucht.
Berichtigung. In Nr. 260 der St. Ztg., S. 1, Sp. 2, 3. 24 von oben statt: „Unterhandlungen“ lies: Handlungen.
Wissenschaft, Kunst und Literatur. Berlin. Verhandlungen der Akademie der Wissenschaf⸗ ten im Monat Juli. Gesaimt⸗Sitzung der Akademie am 2. Juli. er Dove las üßer die aus der relativen Lage des Meeres gegen die ontinente entstehenden Unterschiede in den meteorologischen Verhãlt⸗ nissen der Ostküste Nord⸗Amerika's oder , der alten Welt. Die unspmmetrische Vertheilung des Festen und Ill gen an der Oberfläche der Erde wird e, . allgemein als Grund der Erscheinung anerkannt, daß die klimatologischen Verhältnisse eines Ortes nicht allein durch seine geographische Breite und Höhe bestimmt werden, sondern auch von sei⸗ ner geographischen Länge abhängen. Dieser Einstuß der geographischen Länge kann aber nur durch Gegensätze hervorgerufen werden, die in Ost und West einander gegenüber liegen, er wird am ersten anerkannt werden durch Vergleichung der Orte, für welche die Lage dieser Gegen— e Bie 21 ist. Erscheinungen, welche an solchen Orten dlesel ˖ en Gesetze befolgen, erweisen sich dadurch als unabhängig von . Berhältnissen, die hingegen, welche entgegengesetzt ausfallen, als dadurch bedingt. Uebereinstimmend zu beiden en. des Atlantischen Oceans nd unter gleicher geograzhhischer Breite im jährlichen Mittel: i) Die mitt⸗ ere vorwaltend südwestliche Windrichtung. Unter 78 Beobachtungs— Stationen gaben sn Tieselbhe. 2 Die Vertheilung des Druckes und der Wärme in der Windrose des Jahres. Daß auch hier der Nordost⸗ Wind der schwerste und kältesse Wind ist, giebt einen schönen Belag dafür, daß er ein nur durch die Rotation der Erde modiffzirter N. Wind sey. 3) Das Drehung Geseg in feinen Folgen für die Bewe⸗ gung deg Baremeters und Thermmsmeters. Das Thermomeier sieigt mit westlichen Winden, fällt mit ösilichen, während das Barometer bei enen ⸗ llt, bei diesen steigt, und . mit noch größerer Regelmäßig— eit, all in Eurcha. 3) Die Wirbel-Bewegung der Stürme. Die bon n Dove bereits im Jahre 18238 (in einer Abhandlung über baro— meirische Minima in Poggendorff 8 Annalem der Physikt, Bd. 13. pag. dog) näher erörterte Thaisache, daß alle Stürme Wirbel jm Großen sind, und der eben daselbst lha. 308d ausgesprochene Satz, daß die un in diesem Wirbel auf der 9 der e in entgegenge⸗ setzter Richtung geschehe, beides ist theils durch die von Redfield an ber Amerikanlschen Küste gesammelten Bellge, theils durch den n Neid in seinem Werke 9a, rh Lare of Storms, so wie durch die Beobachtungen Dumont d Urville's vollkommen bestd⸗ ligt worden. Unter allen diesen seither bekannt gewordenen Arbeiten finder sich aber lein so speziell untersuchter Fall als der vom Berfaffer erörterle Sturm vom 21. Dezember 1821 in Eurepa. Die Unabhan— . der Er ein n von der geographischen Länge 1 also jetzt für nördliche und füdliche Halbkugel erwiesen. 8) Die Vertheilung ber Regen in der , . Periode. Wie es mr. der Verfasser frü⸗ her für das fh! che Europa nachgewiesen hat, 6 t die Regenmenge auch in Amerslg in der Breite des Mittellindischen Meeres jwei Maxima, im Frühling und Herbst, die weiter nördlich in ein Sommer⸗
sind zwei Exemplare für
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Marimum jusammenfallen. In Amerifa ist aber das erstere das be— dentendste, in Europa das letztere. — Entgegengesetzt sind dagegen fol⸗ gende Erscheinungen 21) Die in Europa im Winter auf SW. Ee. mittlere Windegrichtüung wird nach dem Semmer hin immer nördli— cher, in Amerika hingegen die nordmestliche Richtung im Winter mehr südwestlich im Semmer. 2 Der Kälte- Pol der Windrose fällt in Eü— ropa im Winter auf die NO. Seite, im Semmer auf die RW. Senne; in Amerika hingegen im Sommer auf die N.. Seite, im Winter auf die NRW. Seite. 3) Die größte Regenmenge fällt in Europa mit west= lichen Winden, in Amerifa mit —— lieberhaupt ist die größte Trübung in Amerifa bei ösilichen Winden, während wesiliche Winde die aufheiternden sind. In Europa findet das Umgekehrte stan. ) Die Regenmenge nimmt in Amerifa ab von O. nach We, in Eu⸗ röpa von W. nach O., in beiden Erdtheilen also mit der Entfernung von der Küste. 3) Damiß übereinstimmend sind die mehr dem konti— nentalen oder dem See⸗Klima sich nähernden Witterungs⸗-erhältnisse. — Hierauf wurde ein Schreiben des Herrn Prefessor Goeppert zu Breslau vom 27. Juni vorgelegt, beglestet ven zwei Arbei⸗ ten: 1) Ueber die Verbreitung der fossilen Pflanjen in der älteren Steinkohlen⸗ Formation der Umgegend von Charlotten— brunn, und 2) Bemerkungen über die Struktur der Sigillarien, welche in der fossilen Flora zwar sehr hänsig vorkommen, aber rücksichtlich ihres Baues nur ö wenig bekannt sind. Beides wurde der physikalisch⸗mathematischen Klasse Überwiesen. — Ueber die öffentliche Sitzung zur . des Leibnitzischen Jahrestages ist bereits in Nr. 191 der St. J. berichtet worden. — In der Sitzung der phi— losophisch⸗historischen Klasse am 13. Juli und in der Gesammt⸗Sstzung der Akademie am 16. Juli fanden keine wissenschastliche Vorträge statt. — In der Gesammt⸗Sitzung der Akademie am 23. Juli las Herr van Raumer über Lord Bolingbrefe und seine theologischen, volitischtn und philosophischen Werke. — In der Sitzung der phvsikalisch⸗mathe⸗ matischen Klasse am 27. Juli hielt Herr Weiß einen Bortrag über das Verhältniß der Oberflächen der vier Hauptformen des regulairen Krystall⸗Spstems, d. i. des Würfels, Oftaeders, Granatseders und Leucitoeders bei gleichem Körper-Inhalt, sowohl unter sich, als im Ver leich mit der Kugel, so wie über das Verhältniß ihres körperlichen gern bei gleichen Grund⸗Dimen sionen. — Herr Crelle hielt einen Vortrag über einen Vorschlag, eiue von der Schwerkraft verschiedene Naturkraft zur Unterstützung der Schwerkraft anzuwen—⸗ den. — Herr Ehrenberg machte der Klasse folgende Mittheilungen: 1) Ueber ausgezeichnete jetzt lebende Peruanische und Mexikanische Meeres⸗Infusorsen, welche mit zur Erläuterung räthselhafter fossiler ormen der Kreide⸗Bildung dienen. 2) Ueber das Auffinden des zum chwarzen Dosodil vom Geistinger Walde gehörigen Polirschiefers und über die Natur beider als ufer e cer, — Bon Herrn Pro⸗ fessor R. Göppert zu Breslau, Korrespondenten der Akademie, wa⸗ ren handschriftlich eingegangen und wurden von Herrn Weiß vorge⸗ legt: l) Bemerkungen über die Gattung Sigillaria, begleitet von drei Tafeln mit Zeichnungen und vier Exemplaren fossiler Pflanzen. 2) Ueber Verbrei⸗ tung der fossilen Gewächse in der Sieinkohlen⸗ Formation. Mit 3 Zeichnungen. Die Verbreitung der fossilen Gewächse in dem Steinkohlen⸗Gebirge in der Gegend von Charlottenbrunn, einem Theile der großen Nieder Schlesischen Kohlen⸗Ablagerung, worin sich der 3 von Tann⸗ hausen Über Charlottenbrunn bis in das sogenannie Zwicker-Thal mit etwa eilf Über einander liegenden Steinkohlen-Flötzen verfolgen läßt, ist genau ermittelt worden. Die Resultate sind auf einer großen Karte dargestellt, welche gleichzeitig in 70 Figuren die Abbildungen der auf⸗ gefundenen Pflanzen enihält. Es geht daraus hervor, daß die Flora dieses Flötz⸗Ziges rücsichtlich der Gattungen von der anderer Kohlen⸗ Formationen nicht abweicht, daz Wasser⸗Pflanzen (Fuci) nicht darin vorkommen, wobl aber Sumpf- und Ufer-Pflanzen (Equisetaceae); kryptogamische Monolotvlen (darunter auch Stigmäria) herrschen vor; von LDieotzylen finden sich nur Coniferen. Der hangende und liegende
Nun lesen wir aber auf dem Titel den Tamen Karl Lachmanns, und hieraus allein 2 wäre zu schließen, dar ewas mehr gegehen wor den, als ein bloßer Abdruck seiner Ausgabe. Und so ist es allerdings, wiewohl uns, gleichfalls nach der Art dieir⸗ Gelehrten, darüber kein anderer Fingerzeig zu Theil geworden sst, aue die kurze Angabe des Titels: Zwanzig alte Lieder von den Nibelungen; und auch dieser wür⸗ den den jneisien' Lesern unversiändlich blelben. all das Wert sich über. haupt für einen größeren Leserkreis bestimẽmie. Mit Einem Wort, wir haben hier ein Resultat der ect, und dies hängt wesentlich zu⸗ sammen mit den Ansichten iber bie volkgpoc:ische Natur ünd Entste⸗ bung des großen National-⸗Epos, welche eder falls Lachmann verdankt werden. Zwar fehlt es noch immer nicht ganz an Ungläubigen, und von Zeit zu Jeit meinen diese sogar Beweise getnnden zu haben, das Ge- dicht dem einen oder anderen Dichter des dreizehnten Jahrhunderts zuzuweisen, denn keiner wird von der Ueberheferung genannt. ein alle diese vermeintlichen Beweise beruhen nie: etwa auf der Entdeckung neuer Momente, sondern vielmehr auf der Unzenniniß der vorhandenen und eigentlich der ganzen Sachlage, und er darf nur gesagt werden, daß unter denen, welche über diese Frage fur wmpetent 6 halten sind. kein Zweifel weiter stattfindet. Die Nibelunge ; sind in shrein Inneren und Aeußeren 2. abweichend von allen Rerken, welche einen ein elnen Verfasser haben. Die poetische Oberllache, um so zu reden, ent= ren keinesweges dem poetischen Inhalt: zter st Tiefe, Zartheit, Reich⸗ thum, Durchbildung, dert Roheit, Unge hic. Därftigkeit und manches Kunstlose, was um so mehr auffallen muß. is man die hösische FJein⸗ heit, die Sprachgewandheit und die an Wendungen unerschöpfliche Kunst der gleichzeitigen Oberdeutschen Dichter schützen lernt. Nun weichen aber auch die einzelnen Theile auf das Wesentlichste in Ton und Art von einander ab, mindestens eben o sichtbar, als es 3. B. in der Homerschen Ilias der Fall ist, ven weich‘ dech der berühmte Fr. A. Wolf die ähnliche Ansicht geltend gaemackn. Diese Abweichung erstreckt sich aber auch auf den , den wir im fortwährenden Flusse sehen, so daß in verschiedenen Theflen ganz andere Anschanun⸗ gen und die Charaktere verschiedener Zeiten derrschen. In dem Kern des Gedichtes waltet durchaus eine hednische Ansicht vor, in allen den Strophen dagegen, welche mehr zur äußeren Berzierung des Gedichtes dienen, haben wir das Christenthüm des Jadrounderts, in welchem der ketige Text sich gebildet hat. Eben so greg ist nun aber auch die Variante der Handschriften, und sie bestebt bier nicht bloß wie sonst, in einzelnen Worten, sondern zugleich in gangen Strophen, deren die eine Handschrift mehr enthält, als die andere. Bevor noch die Kritik sich Fes herrlichen Epos bemächtigt hatte, htelt man diejenige Sandschrift für die beste, welche die meisten Stropden varbietet; Lachmann dagegen ein, daß man nach der ältesten jucueg müsse, und daß in dieser der Mangel gewisser Strophen vielmedr ein Gewinn für das Gan sey, weil die später hinzugekommenen, im Star der hoͤfischen Poese au schmilckenden, vielmehr von dem Faden des Ganzen und von dem Geist desselben entfernen. Die älteste Vandschrin war die Sebenemser, jetzt Münchener, nach welcher die Lachmannsche Ausgabe gedruckt worden. Sie unterscheidet sich von allen übrigen Hand schriften sebr bedeutend, indem ibr viele Strophen fehlen, welche darm die Hand von Ueberar⸗ beitern mehr oder weniger in die andere aetemmen sind. Aber auch selbsi diefe Münchener Handschrift enthält sceon Zremdartiges und auch bier schen beginnt die später immer welteraezende Ueberarbeitung und Auzschmückung im Geschmack der Ritter⸗Pecn c. Es kam nun darauf an, jenen Kan, den die Abweichun — r Handschriften selbst schon angiebt, auch noch über diese hinaus en verfelgen, und banpt⸗ sächlich an der Hand einer inneren Kritit (4ugert Kennzeichen für in⸗ terpolirte Strophen feblen wenigstens nicht agu, J. . der Mittelreim) das Gedicht feiner ursprünglichen Sela ech näber ju dringen, in welcher es Ferumziehende Sänger gesunagen daben. Es banden sich hier aber nicht um ein gelehrtes Erverlmra. sondern eg i vielmehr das Interesse an dem Inhalt, die Theilnavme an der doetischen Schẽn· heit. welche einen solchen Bersuch nahe legr. agiedt and zebietet. Mit
Schieferthon der Kohlen-Flötze unterscheldet sich wesentlich durch dre darin vorkommenden . in dem Liegenden aller Flötze ist die Stigmaria in Quantität des Umnfanges und der Verbreitung vorherr⸗ schend, während mit Ausnahme des Halamites ra8mosus fast alle andere Formen zurücktreten; im Hangenden aller Flötze i Calamitez Cisti, Zagenaria aculeata, ohidites dentus herrschend w. hrend die übrigen Formen nur vereinjelk und sparsam, und nnr auf einzelnen, nicht auf allen Flötzen vorkommen. Häuffg finden sich die zu einander gehören- den 3 derseiben Pflanzen nicht zu weit von einander, Blätter und Stämme, Wurzeln und Früchte hei den Lehidedendron- und Calamiten- Ärten, woraus sich ergiebt, daß sich dieselben in ihrer jetzigen Lage nicht weit von dem Orte befinden, wo sie gewachsen sind; dafür spricht auch der aufrechtstehende Calamites dercoratus, bessen Aeste sich sogar in ihrer natürlichen Lage erhalten haben. Der zwischen der Steinfohle selbst in dünnen Lagen vorkommende fasrige Anthracit jeigt die einer ralcarija ähnliche Struktur. Herr Goeppert wird diesen für die Geognosie interessanten und wichtigen Gegenstand weiter verfolgen. In der Gesammt-Sitzung der Akademie am 30. Juli las Herr Pog⸗ Fendorf über die Einrichtung und den Gebrauch einiger Werszeuge zum Messen der Stärke elektrischer Ströme und der dieselben bedin⸗ genden Elemente. — Hierauf wurde ein Restript des Königlichen Mi—⸗ nisteriums der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗ Angelegenheiten, die Benutzung der der Akademie gehörigen Matrizen zum Gusse einer Zendschrift für die Universität Bonn betreffend, vorgelegt und die Be⸗ nutzung von der Akademie zugestanden.
Zwanzig alte Lieder von den Nibelungen, herausgege— ben von Karl Lachmann. Zur vierhundertjährigen Jubel—⸗ feier der , . Buchdruckerkunst gedruckt bei Ru⸗ dolph Ludwig Decker, Koͤnigl. Geh. Ober⸗Hof⸗Buch— drucker. Berlin 1840. Gr. Fol. ;
Die Jubelfeier des Guttenbergfestes hat mancherlei Prachtwerke der tvpographischen Kunst in Deutschland hervorgerufen und die er⸗ freuliche Ueberzeugung befestigt, daß wir auch endlich an Sauberkeit und Eleganz unseren reicheren Nachbarn darin nicht mehr nachstehen, so wie denn das Bedürfniß nach einem anständigen Aeußeren der Schriftwerke in den 3 Dezennien auch in Deutschland so groß und all⸗ gemein geworden ist, daß sich auch die sãumigsten Verlags⸗ Handlungen haben bequemen müssen, und daß ein Rückfall nicht wohl zu fürch⸗ ten steht.
enn auf der einen Seite mancherlei geistige Kräfte aufgeboten worden, um das Jubildum der Erfindung würdig zu feiern, welche mit dem helleren Geisf der neueren Zelt einen so wesentlichen Zusammen— bang hat, und wenn auf der anderen Seite die bildenden Künste ver⸗ schiebentlich zum Schmuck mitwirken mußten so bat das Werl. dem biese Anzeige gewidmet ist., sich rein auf das Tyyographische beschrãnkt; und in der That ist die Leistung um so ausgezeichneter, Wir glauben nicht zu viel zu sagen, wenn wir den Abdruck der Nibelungen, welcher hier in Berlin aus der Offizin des Königl. Geheimen Ober⸗-Hof⸗Buch= druckers Serrn Decker hervorgegangen ist, für das Prachttollste hal⸗ ten, was die Typographie seit den 09 a ihrer Erfindung in Deutschland geleistet bat, und unseres Wissens wird dies Werk von feinem erreicht, so viel ihrer auch aus derselben festlichen Beranlassung erschienen sinb. Es sind nur hundert Eremplare abgezegen worden und feines davon ist in den Buchhandel 6 Sämmiliche Lettern sind dazu eigens geschnitten worden, die Schrift ist die Deutsche, mit einer gewissen 3 und geschmackrollen Annäherung an die Gothische und von einem sehr wobl getroffenen Verhältniß der Döbg zu der
verzierten Lettern der Titel sind sämmtlich
ite. Auch die großen 3 1 — 2 — deren ganze Alphabete vorhanden sind, wäd⸗
d man nst in solchen Fällen wohl mit Holzschnitt zu helfen * ** . *. einer tiefen, man möchte sagen abscluten Schwärze, läßt nirgend eine Lücke auch nicht die kleinste, und eden so wenig greift er irgendwo über, Alles erscheint scharf, rein und nner ehr. Das Format ist das größte Folio und das Papier von einer eiße, Reinbet und einer pergamentartigen Dicke, ja das Pergament selbst würde davon beschämt, wenn dieses nicht wie man neuerdings
rbalten batte. Auf solchem Pergament nämlich er , nenn, g hre Majesläten den König — die Cu dn
abgesogen worden, das Werk irren ist noch Sr. HSechseligen Waje⸗ siüt . Friedrich Wilbelm III. zugeeignet.
welchem Recht und mit welchen Mitteln dies in Enn zelnen gescheden sed bier uber noch einiges Nähere beizubringen, n ie es 2c das all gemein Tentsche Intereffe des Gegenstandes selbst an diesem Ort rechtfertigt, wird ans Rächstens noch eine besendere Gelegenheit wessen; für jezt genüge es. die glückliche Wabl zu rühmen, welche am Rnbalt einer der udelfeer gewidmeten Pracht Ausgabe gerade die **rüng liche Sestalt des alten nationalen Epos gencmmen hat, diere Berkes das enn es auch dem Homer nicht in gleichem Werth an die Seite gestellt werden kann, doch einen Schatz unseres Belfes ausraacht, wie ihn fein anderen besitzt. Aber welch ein Kontrast zwischen ern blinden Sn zern die auf den Straßen einst diese Lieder sangen nne die webl gar die Ger e⸗ schätzung ihrer mehr bößischen Zunftgenonsen er fahren wußten und wie- derum dieser glänzenden 2 einer —— splendiden Ausstattung! Welch ein Kontrast überhaupt schon zwisen der im Sches des Bel⸗ kes getragenen und reif gewordenen, nur jwnchen Wund und Ohr nnd im Herjen lebenden Poesie, und jetzt nach mcs Jabrdanderten dieser Aufjeichnung mit allen Mitteln der neuerer Coregrapbie! Benn es aber die Erfindung der Buchdruckerkunst der rtsächlich it, welche der Deutschen Volks⸗Peesie unheilbare Bunden aeschlagen dat, se mag es eine milde Vergeltung seyn die dier von learn en dieser . r.
Dauer der Eisenbahn-⸗Fahrten aa 17. Septem ser.
Abgang ne gang Zend auct von ö Berlin.
Zeitdauer St. M. Um s Uhr Morgens .. 11 Vormitt. .. 2 NRachmtt..
3
ber Rergens.
ö
5
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1
Meteorologishe SDeode g rzungen. Nergenẽ . — Wan de m
3 udr * m mm s Uhr. T Wör. Seeder 1
840. Rachrnnteag3
17. Sto. 2 1 Lutidtug·.= 830 & Var. Lufemnmarne·= w 962 R. dau unt: 276 R. Danstsatt: ung 67 rt
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